Auf dem Weg zur Ganztagsschule Planen, Gestalten, Entwickeln

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1 Auf dem Weg zur Ganztagsschule Planen, Gestalten, Entwickeln Ein Reiseführer für künftige Ganztagsschulen im Land Bremen

2 Im Auftrag der DKJS Serviceagentur Ganztägig Lernen Bremen und in Zusammenarbeit mit der Senatorin für Bildung Bremen erstellt von Dr. Wolfgang Schnetzer, Anette Jung, Manuela Grafe-Ginati Zeichnungen: Uta Christann Gestaltung: Tessa Trageser Konzept und Redaktion: Sabine Heinbockel, Dr. Wolfgang Schnetzer Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Die Zeichnungen und Tabellen wurden, wenn nicht anders angegeben, für die Serviceagentur erstellt. Stand: Februar 2011

3 Geleitwort Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich freue mich darüber, dass jetzt ein Bremischer Reiseführer auf dem Weg zur Ganztagsschule vorliegt. Damit haben alle, die sich auf den Weg begeben wollen, einen auf die Bremer Situation bezogenen Ratgeber zur Hand. Die Entwicklung zur Ganztagsschule ist ein komplexer Prozess, den viele Akteure mit unterschiedlichen Sichtweisen gestalten. Vielfältige ineinandergreifende Handlungsstränge und Planungsabläufe können sich über einen längeren Zeitraum hinziehen. Der Reiseführer möchte mit konkreten Hinweisen zu Planungsabläufen und Zuständigkeiten helfen. Er strukturiert die anstehenden Aufgaben und unterstützt mit Checklisten und Tipps, die sich in Bremer Schulen bewährt haben. Dabei berücksichtigt er insbesondere die Einbeziehung aller Beteiligten (Kollegium, Eltern, Schülerinnen und Schüler) und die Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort und in den Behörden. Seit 2003 sind in Bremen viele neue Ganztagsschulen in Grundschulen und in der Sekundarstufe I entstanden. Die Erfahrungen dieser Schulen, der Behörde und der Serviceagentur Ganztägig Lernen sind in diesen Reiseführer eingeflossen. Ihnen allen möchte ich für die Erarbeitung der Handreichung herzlich danken. Ich wünsche Ihnen Erfolg und eine gute Reise auf Ihrem Weg zur Ganztagsschule. Cornelia von Ilsemann Leiterin der Abteilung Bildung bei der Senatorin für Bildung und Wissenschaft in Bremen 3

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5 Grußwort Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Reise zur Ganztagsschule nimmt Kurs auf eine innovative und zeitgemäße Schule. Es ist eine lohnende Wanderung, die auf vielfach erprobtem Weg in Begleitung von der Serviceagentur Ganztägig Lernen, erfahrener Ganztags schulen und der Behörde enorme Entwicklungsmöglichkeiten für alle Beteiligten an einer Schule bietet. Es ist keinesfalls eine Expedition ins Unerforschte. In den vergangenen Jahren habe ich diese Exkursion mit Grundschulen und Schulen des Sekundarbereichs I vielfach gemacht. Dabei habe ich immer wieder Neues über die Vorteile des ganztägigen Lebens und Lernens erfahren und mich mit den Gelingensbedingungen für eine gute Ganztagsschule auseinandersetzen dürfen. Vieles davon lernte ich übrigens bei den Besuchen anderer Schulen und bei den Gesprächen mit Menschen, die im Zusammenhang mit der Entwicklung zur Ganztagsschule ihren Weg unbeirrt gegangen sind. Das gilt auch für die Erkenntnisse, die ich in dem Projekt Lernen für den GanzTag in Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern gewinnen konnte. Die dabei entstandenen Veröffentlichungen, an denen auch Bremen beteiligt war, finde ich für viele Themenbereiche der Ganztagsschule nach wie vor hilfreich und aktuell. Eine besondere Bedeutung bei der Reise zur Ganz tagsschule kommt nach meiner Erfahrung der Öffnung der Schule nach außen und der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen außerschulischen Partnern zu. Die Orientierung der Schule auf die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen und die Kooperation mit Freien Trägern, Künstlern, Betrieben und Menschen, die aus anderen Lebenszusammenhängen kommen, erweitern den Blick der Schule. In die vorliegende Handreichung sind diese Erfahrungen eingeflossen und auf die Bremischen Verhältnisse bezogen worden. Das Besondere in Bremen ist, dass die Ziele für die Ganztagsschule sehr weit gesteckt und die Rahmensetzungen sehr allgemein gehalten sind. Das lässt der einzelnen Schule einen großen Gestaltungsspielraum, den es, bezogen auf den eigenen Standort, auszufüllen gilt. Ich möchte Ihnen Mut machen, sich auf diesen Weg zu begeben und ihn als einen gemeinsamen Planungs- und Lernprozess aller an Schule Beteiligten zu verstehen, der Schritt für Schritt zu Ihrer eigenen und erfolgreichen Ganztagsschule führt. Christel Hempe-Wankerl Ganztagsschulreferentin Senatorin für Bildung und Wissenschaft 5

6 GUTER GANZTAG Inhalt Einleitung Wie geht Ganztagsschule? diese Frage kann nur eine gelebte Praxis beantworten. Broschüren, Handreichungen und Tabellen über Merkmale guter Schule sind auch in großer Zahl vorhanden. Die vorliegende Handreichung soll hier einen Bremer Akzent setzen: der Reiseführer richtet sich an Bremer Schulleitungen und Steuergruppen, die sich auf den Weg zur Ganztagsschule machen. Ganztagsschule zu werden ist ein komplexer Planungs- und Umsetzungsprozess. Ebenso wie die Senatorin für Bildung und Wissenschaft und das Landesinstitut für Schule hat die Serviceagentur Ganztägig Lernen Bremen seit 2004 in der Beratung und Begleitung von Schulen Unterstützungsangebote entwickelt. Bei der Einzelschulberatung wurde immer wieder der Wunsch nach Checklisten geäußert. Was ist wann im Planungsprozess zu beachten? Wer ist wofür zuständig? Welche Meilensteine müssen beachtet werden? Auch wenn die konkreten Bedingungen jeder Schule unterschiedlich sind und eine generalisierte Planungshilfe nicht auf jede Schule passt, soll die vorliegende Broschüre als Handreichung für Schulen im Land Bremen dienen. Das ist die Grundidee des Reiseführers. Mit dem Startschuss zur Ganztagsschule werden auf verschiedenen Ebenen Entwicklungs- und Übergangsprozesse angestoßen. Wie diese sich im konkreten Fall entfalten, was davon verhältnismäßig reibungslos läuft und wo es hakt, ist in hohem Maße abhängig von der konkreten Schule und den dort agierenden Personen ein komplexes Feld, das es über verschiedene Perspektiven zu erschließen gilt. Erfahrene Schulberater / innen haben ihre Erfahrungen hier in eine Form gebracht, die Ihnen als Planungs- und Handlungshilfe Lust machen soll, sich auf den Weg zu machen. Der Planungsprozess wurde als Reise beschrieben, die verschiedene Etappen hat. In den Zeichnungen und dem Aufbau des Textes finden Sie diese Metaphorik wieder. Schulleitungen und Kolleg / innen, die den Umgestaltungsprozess an ihrer eigenen Schule realisiert haben, haben den Reiseführer kritisch gelesen und seine Praxistauglichkeit überprüft. Der Reiseführer basiert auf ganz konkreten, praktischen Erfahrungen. Er erhebt keinen Anspruch auf Endgültigkeit Schulentwicklung ist ein lebendiger, fortwährender Prozess in einem beweglichen Umfeld. Er verzichtet bewusst auf lange Erläuterungstexte und theoretische Unterlegung. Hier steht die Kombination von Checklisten, knappen Erläuterungen und prägnanten Insidertipps im Mittelpunkt. Als Gemeinschaftsproduktion ist der Reiseführer auch ein Ergebnis multiprofessionellen Handelns. Mit ganz viel Expertise und Engagement haben viele Menschen zum Zustandekommen dieser Handreichung beigetragen. An dieser Stelle ihnen allen dafür ein ganz großes DANKE. Ihnen als Leser / innen und Nutzer / innen wünschen wir eine spannende Lektüre, eine erfolgreiche Reise und ein gutes Ankommen in Ihrer Ganztagsschule! Ihre Serviceagentur Bremen 6

7 GUTER GANZTAG Inhalt Gebrauchsanleitung Der Reiseführer ist folgendermaßen aufgebaut: Am Anfang geht es um die pädagogische Dimension von Ganztagsschule und die gesamte Planungskonzeption in der Schule. Bevor man zu einer Reise aufbricht, gibt es vorab einiges zu klären und vorzubereiten. Nach dieser grundlegenden Klärung sind im 2. Kapitel sechs miteinander verwobene wesentliche Prozesse beschrieben, die für den erfolgreichen Verlauf des Übergangs zur Ganztagsschule große Bedeutung haben: Der Gesamtprozess (aus Sicht der Schulleitung) Einbeziehung des Kollegiums Information und Beteiligung der Eltern Beteiligung der Schülerinnen und Schüler Steuergruppe und Arbeitsgruppen Zusammenarbeit mit den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der senatorischen Behörde Hierzu kommen im dritten Kapitel sieben klassische, sich teilweise überschneidende Planungsund Gestaltungsbereiche, die sich in der Regel in den einzurichtenden Arbeitsgruppen widerspiegeln. Sie finden im Reiseführer Checklisten tabellarische Übersichten über Planungsschritte, Merkposten, Fragestellungen Kurze Texte zur Erläuterung Tipps und Tricks aus der Praxis: Insidertipp Achtungs-Zeichen Umleitung Haltestelle Konkrete Instrumente und Formate für Planung und Umsetzung. Hinweise zu weiteren Unterstützungsangeboten. Die unterschiedlichen Kapitel haben zudem jeweils eigene Farben, die die Orientierung erleichtern. Ein Kapitel zeigt auf, wohin die Reise gehen kann: in einem Praxisbericht zu den Gelingensbedingungen aus einer Ganztagsgrundschule entsteht ein Bild vom Ankommen in einer guten Schule.... eigentlich machen wir Schule ja für Schülerinnen und Schüler! 7

8 GUTER GANZTAG Inhalt 8

9 GUTER GANZTAG Inhalt Inhalt Einleitung 7 I. Vorbereitung und Aufbruch vier Vorüberlegungen 11 Pädagogische Orientierung Entwicklung einer Ganztagsschule _ 12 Bevor die Reise losgeht gute Gründe, Ganztagsschule zu werden 14 Wohin soll die Reise gehen? eine Tour d Horizon 17 Alles klar mit dem Reiseveranstalter? die Planungskonzeption _ 23 II. Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse 27 Der Gesamtprozess (aus Sicht der Reiseleitung) _ 28 Einbeziehung des Kollegiums _ 32 Information und Beteiligung der Eltern 35 Beteiligung der Schülerinnen und Schüler _ 39 Steuergruppe und Arbeitsgruppen 40 Zusammenarbeit mit Behörde _ 45 III. Die Etappen sieben Gestaltungsbereiche 47 Pädagogisches Konzept / Unterrichtsgestaltung _ 48 Rhythmisierung 53 Arbeitszeiten _ 57 Essen und Mensa, Mittagsfreizeit 60 Räume 64 Kooperationen und Öffnung von Schule 70 Personalentwicklung und Teambildung 72 IV. Der Werkzeugkasten sieben hilfreiche Instrumente 75 Sondierungs-Tag 76 Kick-off-Tag 77 Elternforum 79 Moderierte Steuergruppe _ 80 Planungstag 81 Abstimmungsgespräche mit der Schulleitung 82 Teamtag _ 83 V. Reisebegleiter, Tankstellen und Pannenhilfe Weitere Unterstützungsangebote 86 VI. Ein Reisebericht: Ankommen und Weiterfahrt in einer Bremer Ganztagsgrundschule 87 VII. Autor / innen 98 9

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11 I. Vorbereitung und Aufbruch Vier Vorüberlegungen Pädagogische Orientierung Entwicklung einer Ganztagsschule Bevor die Reise losgeht gute Gründe, Ganztagsschule zu werden Wohin soll die Reise gehen eine Tour d Horizon Alles klar mit dem Reiseveranstalter die Planungskonzeption 11

12 GUTER GANZTAG Vorbereitung und Aufbruch Vier Vorüberlegungen Pädagogische Orientierung Entwicklung einer Ganztagsschule Wer sich auf den Weg zur Ganztagsschule macht, kann sich gut orientieren an den Zehn Schritten auf dem Weg zu einer pädagogischen Ganztagsschule, die die ehemalige didaktische Leiterin der Laborschule Bielefeld Frau Dr. Annemarie von der Groeben formuliert hat. Zehn Schritte auf dem Weg zu einer pädagogischen Ganztagsschule Den ganzen Tag planen dem Tag einen bekömmlichen Rhythmus geben Unterschiedliche Phasen in eine sinnvolle Balance bringen. Nicht: Kognitives Lernen am Vormittag und Freizeit-Angebote am Nachmittag, sondern Verzahnung, so dass sich je nach Altersstufe ein bekömmlicher Rhythmus ergibt. Die Schule zu einem altersgerechten Lebens-, Lern- und Erfahrungsraum machen Klassenräume gestalten, die Türen aufmachen und die Flure einbeziehen, Lernnischen schaffen; Präsentationsflächen schaffen und gestalten; Möglichst unterschiedliche altersgemäße Bewegungsmöglichkeiten schaffen ( bewegte Schule ); Die Fachräume den Tag über nutzen (Werkstatt, Musik- und Kunsträume...); Das Außengelände einbeziehen und gestalten (Garten, Spiel- und Freizeitangebote, die umgebende Natur); Altersgerechte Bewährungs- und Betätigungsfelder ermöglichen (Tiere, Reparatur- und Putzdienst, Schülerfirma...) Das Lernfeld neu gliedern: Pflicht- und Wahlbereich Den gemeinsamen Fachunterricht auf ein notwendiges Minimum kürzen zugunsten von Wahlangeboten, die sich an der Heterogenität der Schülerinnen und Schüler orientieren; Angebotsdifferenzierung statt Leistungsdifferenzierung; Ausgewogenes Lernangebot: alle Schülerinnen und Schüler müssen die Möglichkeit haben, individuelle Leistungsprofile zu entwickeln, ihre Begabungen zu entfalten und zu je eigenen Bestleistungen zu gelangen. Den Fachunterricht neu gliedern: Fachkurse, überfachliches Lernen, Übungszeiten Die Fachcurricula neu konzipieren im Hinblick auf unterschiedliche Lernformen und Lernbedürfnisse: Komprimierte Kurse für das notwendige Minimum an gemeinsamer, systematischer Instruktion, Projektphasen für die sinnvolle Verbindung von Fächern in übergreifenden Zusammenhängen Flexible Übungszeiten Lerngelegenheiten außerhalb der Schule nutzen Kommunale Einrichtungen und Betriebe Kulturelle Verbände und Institutionen Die nähere Schulumgebung Reisen Die Lernzeit flexibel nutzen und planen pädagogischer Stundenplan Gliederung des Tages in klare, einfache Zeitblöcke auf der Basis von ganzen Stunden; Aufhebung der 45-Minuten-Unterrichtsstunde zugunsten flexibler Zeiten. 12

13 GUTER GANZTAG Vorbereitung und Aufbruch Vier Vorüberlegungen Längere Zeitblöcke für praktisches Lernen, Projekte, fächerübergreifende Unterrichtseinheiten Kürzere Zeitblöcke für komprimierte Instruktion Flexible Zeiten für Übung und individuelles Arbeiten Lernwege begleiten individuelle Diagnostik und Förderung Weit gefasster Leistungsbegriff: Alles, was Schülerinnen und Schüler tun, zählt. Diagnostik und Förderung muss das gesamte Leistungsspektrum einbeziehen: soziales und emotionales, kognitiv-systematisches, praktisches und ästhetisches Lernen. Förderung nicht nur als Nachhilfe in Hauptfächern, sondern auch als Kompensation: Bewährungs- und Leistungsmöglichkeiten insbesondere für lernschwache Schülerinnen und Schüler schaffen Absprache unter den Lehrenden: individuelle Förderpläne Neue Formen der Leistungsbewertung und -präsentation erproben Nicht alle Schülerinnen und Schüler an den gleichen Normen messen, sondern: Leistungsbewertung primär an der individuellen Bezugsnorm ausrichten Direkte Leistungsvorlage als Möglichkeit individueller Begleitung und Bewertung: Portfolio Leistung als dialogischer Prozess: Lernkontrakte und Tagebücher Vielfältige Präsentationsmöglichkeiten schaffen Die Pausen neu konzipieren Pause als selbst gestaltete Zeit Pause nicht als Unterbrechung zwischen zwei Unterrichtsstunden, sondern als eigene, frei verfügbare Zeit Längere Pausenzeiten Öffnung aller Lernorte Angebote Die Kommune einbeziehen Partner finden Lernen im Stadtteil: ökologische und andere Projekte in Kooperation mit der Kommune Berufswahlorientierung in der Kommune: Partnerschaft zwischen Schule und Betrieben Berufswahlorientierung durch Beratung in der Schule: Kommunale Institutionen, ggf. Eltern beteiligen Einbeziehung von nicht pädagogisch ausgebildeten Fachleuten in den Unterricht Gestaltung des Schullebens mit ehrenamtlich tätigen oder vertraglich eingestellten Erwachsenen (Cafeteria, Schülerfirma, Garten...) Kulturelle Verzahnung Kommune-Schule: Theater, Bibliothek, Musik- und Kunstschule... Kommunale Mitverantwortung für die Gestaltung der Schule: die Schule als Aushängeschild Kommunale Mitverantwortung für Möglichkeiten individueller Förderung (Annemarie von der Groeben, Material zitiert aus einem Vortrag auf dem 1. Bremer GanzTag) 13

14 GUTER GANZTAG Vorbereitung und Aufbruch Vier Vorüberlegungen Bevor die Reise losgeht Gute Gründe, Ganztagsschule zu werden Es gibt viele gute Gründe, Ganztagsschule zu werden... und jenseits aller sozial- und bildungspolitischen Begründungen ist es für das Gelingen wichtig, dass jede betroffene Schule sich im Vorfeld klar darüber wird: Warum genau wollen / sollen wir Ganztagsschule werden? Besonders wichtig ist die sorgfältige Klärung dieser Frage für diejenigen Schulen und Kollegien, denen der Übergang zur Ganztagsschule nicht immer schon ein inneres Anliegen war. Dies gilt erst recht, wenn es übergeordnete schulpolitische Kriterien sind, die für die Standortbestimmung sprechen. Es geht darum, eine eigene Vision vom gemeinsamen Lernen zu entwickeln und mit der Ganztagsschule zu verbinden. Und wenn ich eigentlich lieber gar nicht will... : Es ist erlaubt, nicht sofort begeistert zu sein. Es ist wichtig, Bedenken und innere Ablehnung auszusprechen und ernst zu nehmen. Denn nur dann besteht die Möglichkeit, die Chancen und Gestaltungsbereiche zu erkennen, die diese Veränderung auch mit sich bringt. Es wird auf dem Weg mit Sicherheit immer wieder Probleme, Frustrationen und Rückschläge geben. Doch je breiter die Basis im Kollegium ist, desto einfacher wird es für jeden Einzelnen. Wichtig aber auch: einmal getroffene Entscheidungen gelten. Denn nichts ist lähmender, als nach jedem Schritt immer wieder alles grundsätzlich in Frage zu stellen. Ein im Vorfeld mit dem bestehenden Kollegium durchgeführter Sondierungs-Tag kann diesen Klärungsprozess wesentlich beför dern. 14

15 GUTER GANZTAG Vorbereitung und Aufbruch Vier Vorüberlegungen Die Reise lohnt sich! Wir machen uns auf den Weg und werden Ganztagsschule, eine ganzheitliche Lebensschule, die Kindern und Jugendlichen gerecht ist. Es wird eine Erlebnisreise, auf der wir über viele Berge und durch Täler müssen. Manchmal nehmen wir Umwege oder stecken in Sackgassen fest. Auch Schlaglöcher befinden sich auf unserem Weg, aber die Reise lohnt sich. Neue Berufsgruppen wie Erzieher/innen und Sozial pädagog(inn)en steigen mit in unseren Reisebus und haben ihre Kompetenzen und Fähigkeiten mit im Gepäck. Soziales Lernen, verschiedene Freizeitaktivitäten, selbstständiges Lernen, Teamarbeit und Mitreden verbinden sich zu einer gemeinsamen Reise, der Reise zur Ganztagsschule. Jeder Abschnitt dieser Reise bietet neue Anregungen, Herausforderungen und Weiterentwick lung. Alle Reiseteilnehmer / innen tragen dazu bei, dass das Unternehmen gelingt. Am Ziel angekommen wartet eine neue Schule auf Alle. Die Ganztagsschule wird zur Lebenswelt für alle Beteiligten und schafft mehr Raum für Erfahrungen und Lernprozesse. Merke: Wer etwas will, sucht Lösungen. Wer etwas nicht will, sucht Gründe. Reiseleitung übernehmen Sie...! Wenn jemand davon überzeugt sein sollte, dass sich die Reise lohnt, dann ist das vor allem die Reiseleitung (Schulleitung). Mit ihrer Begeisterung und Überzeugung für das Ziel Ganztagsschule vermag sie auch bei Anderen Reiselust zu wecken, Zögernde zu motivieren, Skeptiker / innen gelassen zu begegnen und Reiseunwillige zumindest für Teilstrecken der Reise zu gewinnen. Auch verliert sie bei Umwegen und Verzögerungen nicht das Ziel aus den Augen und lässt sich von zeitweiligen Staus nicht entmutigen. Was draus machen! Wir haben niemals danach geschaut, dass erst mal alles an den äußeren Dingen drum herum stimmen muss. Wir haben es immer so genommen, wie es kam, und haben dann was daraus gemacht. Wir haben nicht gewartet, bis irgendjemand irgendwas für uns gemacht hat und geglaubt, dann erst könnten wir eigentlich loslegen. Es ist eher anders herum gewesen. (Gisela John, Schulleiterin der Jenaplan-Schule, Jena. In: Treibhäuser der Zukunft eine Dokumentation von Reinhard Kahl, 2005) Kollegium bitte einsteigen...! Der Reiseveranstalter (Behörde) hat die Reise genehmigt und der Bus steht bereit. Das Kollegium muss noch einsteigen. Der Termin, wann der Bus am Zielort ankommen soll, steht auch fest. Neues und Interessantes, aber auch Arbeit und Stress wird es auf dieser Reise geben. Deshalb ist es wichtig, das Kollegium immer rechtzeitig über die Reiseroute und Zwischenstopps zu informieren, in die Planung mit einzubeziehen und klare Verantwortungen zu verteilen, damit die Lust auf die Entwicklung ihrer Ganztagsschule bleibt. 15

16 GUTER GANZTAG Vorbereitung und Aufbruch Vier Vorüberlegungen Schüler / innen bitte einsteigen...! Wir machen eine Reise mit und für Schülerinnen und Schüler. Die Schule ist für den größten Teil des Tages der Raum, in dem sie lernen, spielen, üben, toben und ruhen werden. Der Lernort Ganztagsschule wird Raum für Mehr. Eltern bitte einsteigen...! Es wird Eltern geben, die vom Ziel dieser Reise zur GTS selbst überzeugt sind und sich gerne mit auf den Weg machen. Andere Eltern werden eher skeptisch oder auch ablehnend sein, da sie den Sinn dieser Reise bezweifeln und den Nutzen für sich und ihre Kinder nicht sehen können. Hier ist es Aufgabe der Reiseleitung, den Unsicherheiten und Befürchtungen der Eltern mit Verständnis zu begegnen und sie durch anregende Infoveranstaltungen und bildhaftes Infomaterial mit der Reiseroute und dem Reiseziel vertraut zu machen. Man darf auch auf Teilstrecken mitfahren. Die Schüler / innen sollen bei der Planung mit dabei sein und ihre Ideen, Wünsche und Bedürfnisse mit beachtet werden. Kinder und Jugendliche sind neugierig, wollen viel wissen, sehen und erfahren. Diese Reise bietet ihnen die Möglichkeit, sich mit einzubringen. Nur langweilig darf es nicht werden. Kinder und Jugendliche brauchen aber auch Pausen zur Entspannung und zum Erholen. Der Bus sollte oft genug halten, um die Kinder laufen zu lassen und auch die Erwachsenen können dann mal verschnaufen. Die Partizipation gerade der Schüler / innen, ihrem Alter gemäß, ist ein Schlüssel zur Identifikation mit der neuen Schule. Wichtig: dafür sorgen, dass die Ideen und Anregungen nicht untergehen! Organisieren Sie schnell sichtbare Ergebnisse, da die Planungs- und Umbauzeiten für Schüler / innen sonst zu lang werden. Es hängt nicht zuletzt von der Begeisterungsfähigkeit und Überzeugungskraft der Reiseleitung und anderer Mitreisender ab, ob es gelingt, den Eltern Mut und Lust auf diese Reise zu machen. Auch ist es wichtig für sie zu erfahren, dass ihre aktive Teilnahme erwünscht und geschätzt wird. 16

17 GUTER GANZTAG Vorbereitung und Aufbruch Vier Vorüberlegungen Wohin soll die Reise gehen? Eine Tour d Horizon Bevor die Reise beginnt, soll den zukünftigen Reiseteilnehmer / innen ein Eindruck davon gegeben werden, was sie auf der Reise erwartet. Anhand der Beschreibung von Reiseroute und Reiseziel können sich alle vergewissern, dass sie auch die gewünschte Reise gebucht und den richtigen Bus bestellt haben. Wann ist eine Schule Ganztagsschule? Qualitätsmerkmale von Ganztagsschulen Entwicklung einer Ganztagsschule Planungs struk tur Auf dem Weg zur Ganztagsschule schulinternes Vorgehen Wann ist eine Schule Ganztagsschule? Im Lande Bremen gibt es Ganztagsschulen in allen Schulformen und Bildungsgängen der Primarstufe und der Sekundarstufe I / Oberschule. Das Ganztagsschulkonzept sieht je nach Schulstufe bzw. Bildungsgang eine ganztägige Beschulung der Kinder von 8.00 bis Uhr an drei bis fünf Tagen in der Woche vor. In diesem Zeitraum gibt es neben dem vorgeschriebenen Unterricht weitere themenbezogene Vorhaben, Projekte, Arbeitsgemeinschaften, Zeiten für Übungs- und Vertiefungsaufgaben (statt Haus aufgaben), Förderangebote und Frei zeitmöglichkeiten. Außerdem bieten alle Ganztags schulen ein preiswertes warmes Mittagessen an. Alle Ganztagsgrundschulen arbeiten als gebundene Ganztagsschulen; d. h., dass alle Kinder die Schule ganztägig besuchen. Der Pflichtunterricht und die unterrichtsergänzenden Elemente verteilen sich auf den Vor- und Nachmittag an allen Schultagen. Der Aufbau der Ganztagsstrukturen beginnt in der Regel ab Jahrgang 1. In der Ganztagsgrundschule nehmen alle Kinder im Klassenverband am Mittagessen teil. Erwerbstätige Eltern können ihre Kinder auch während der Schulferien durch die Schule betreuen lassen. Bei entsprechendem Bedarf kann eine Frühbetreuung ab 7 Uhr morgens und eine Spätbetreuung bis 17 Uhr angeboten werden. Die Ganztagsschulen des Sekundarbereichs I (Oberschulen und Gymnasien) legen entweder einzelne verpflichtende Unter richtsveranstaltungen auf den Nachmittag und bieten darüber hinaus freiwillige Projekte an (teilgebundene Ganztagsschule) oder sie arbeiten, wie die Grundschulen, mit verbindlichem Unterricht und ergänzenden Projekten an drei bis vier Vor- und Nachmittagen (gebundene Ganztagsschule). Ein Mittagessen wird angeboten. Verpflichtend für Ganztagsschulen ist die Ko operation mit einem freien Träger. Mit diesen Kooperationspartnern (AWO, ASB, Hans-Wendt-Stiftung, ) oder über den Schulverein wird der Ganztagsbetrieb organisiert. Für das Mensaangebot gibt es unterschiedliche Konzepte und An bieter. 17

18 GUTER GANZTAG Vorbereitung und Aufbruch Vier Vorüberlegungen Grundlage für die Ganztagsschulentwicklung in Bremen sind die im Januar 2005 vom Senat verabschiedeten Qualitätskriterien Die Arbeit in der Ganztagsschule Qualitätsbereiche und -standards für Ganztagsschulen in Bremen 1. Weiterentwicklung der Lehr- und Lernkultur Ganztagsschulen bieten besonders gute Voraussetzungen dafür, durch eine entsprechende Unter richtsorganisation Schüler / innen zum selbst ver antworteten Lernen zu führen, verbunden mit einem umfassenden Förderkonzept für leistungsstarke und leistungsschwache Schüler / innen. Dazu gehören: die Förderung des selbst verantworteten Lernens von Schüler / innen durch Unterrichtskonzeptionen, die die spezifischen Möglichkeiten von Ganztagsschulen zur Öffnung des Unterrichts und zur freien Arbeit entsprechend nutzen; Formen der integrativen, auch außerunterrichtlichen Lernförderung im kognitiven, manuellen, sozialen und emotionalen Bereich; Lernarrangements und gezielte Angebote, die eine Förderung und Entwicklung von Talenten und Stärken bei allen Schüler(inne)n ermöglichen; die systematische und verbindliche jahrgangsund fächerübergreifende Zusammenarbeit der Lehrkräfte und deren Einsatz über den ganzen Tag; die inhaltliche Verzahnung von Unterricht, unterrichtsergänzenden und anderen Angeboten durch die inhaltliche Einbeziehung der sozialpädagogischen Fachkräfte in die Unterrichtsplanung und -gestaltung sowie die Einbeziehung von themenbezogenen Vorhaben, Arbeitsgemeinschaften und Projekten (auch außerschulischer Anbieter und Kooperationspartner); die Nutzung des Zeitvolumens zur verstärkten Einbeziehung lebens- und arbeitsweltlicher sowie sozialer Praxis und Erfahrung; der Ersatz der (traditionellen) Hausaufgaben durch schulische Angebote und Freiarbeitsräume im Ganztag sowie die Verknüpfung und Weiterentwicklung von Trainings- und Förderprogrammen; die Förderung eines aktiven, kritischen und der Gesundheit sowie der kulturellen Integration dienenden Freizeitverhaltens. 2. Zeitgestaltung im Ganztag und Rhythmisierung des Ablaufs Ganztagsschulen nutzen ein Mehr an pädagogisch gestaltbarer Lernzeit in einer auf den ganzen Tag abgestimmten Organisation von Unterricht, Freizeit und Schulleben. Dazu gehören: die Überwindung des 45 / 90-Minuten- Rhythmus; eine dem Ganztagsrhythmus angemessene Dauer und Anordnung der Pausen (insbesondere der Mittagspause); Wechsel und Verbindung von unterrichtlichen und nicht-unterrichtlichen Elementen; Verteilung der verpflichtenden Unterrichtsstunden auf den Vor- und Nachmittag; eine Konzeption des Wechsels von gelenkter und selbstverantworteter Tätigkeit inner- und außerhalb des Unterrichts. 18

19 GUTER GANZTAG Vorbereitung und Aufbruch Vier Vorüberlegungen 3. Partizipation und Zusammenarbeit intern und mit außerschulischen Partnern Ganztagsschulen entwickeln und öffnen sich unter Einbeziehung von Eltern, Schüler/innen, aller in Schule beschäftigten Kräfte und in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern unter Nutzung anderer Lernorte und verschiedener Professionen (insbesondere Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Sportvereine, soziale und kulturelle Einrichtungen sowie Betriebe der Region). Dazu gehören: die Organisation der Kooperation in Klassen- / Jahrgangsteams bzw. Teambildung mit sozialpädagogischen Mitarbeiter(inne)n mit dem Ziel der Integration des gemeinsamen Erziehungs- und Bildungsauftrags; Mitwirkungsmöglichkeiten, Mitgestaltung und Mitverantwortung für Lehrkräfte, sozialpädagogische Kräfte, Eltern, Schüler / innen und andere Partner der Schule; die Organisation der Zusammenarbeit und Einbeziehung außerschulischer Partner in Planungs-, Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse in der Schule; die Kooperation der Schule mit den verbundenen Institutionen der Kindertagesbetreuung und Kinder- und Jugendhilfe, die der gemeinsamen Zielsetzung einer angemessenen Integration von Beratungs-, Erziehungs-, Betreuungs- und Eingliederungsaufgaben in die Ganztagsorganisation folgt; eine verbindliche effiziente Infrastruktur der ge meinsamen Beratung, Planung und Qualitätsentwicklung der beteiligten Institutionen vor Ort. 4. Raumkonzept Ganztagsschulen nutzen den Raumbestand der Schule unter Berücksichtigung der für den Ganztagsbetrieb erforderlichen unterschiedlichen Funk - tionen. Dazu gehören: die ganztagsgerechte Gestaltung und Nutzung des gesamten Schulgebäudes und -geländes; die Nutzung des Raumbestandes der Schule durch die Schaffung und Gestaltung funktionaler Zonen und Stationen (Lernen, Essen, Spielen, Entspannen, Begegnen etc.); die Einbeziehung nachbarschaftlicher bzw. stadtteilbezogener Nutzungsmöglichkeiten und Lernorte. 19

20 GUTER GANZTAG Vorbereitung und Aufbruch Vier Vorüberlegungen Planungsstruktur der Gesamtkonzeption Merkmale (siehe Grafik Pädagogische Handlungsfelder Seite 48) Pädagogisches Konzept (Unterrichtsstruktur und andere Lernzeiten) Zeitkonzept (Rhythmisierung, Tages- und Wochenstruktur) Raumkonzept (Was kann / soll wo stattfinden?) Teamkonzept (Aufgaben und Verantwortungen der Lehrkräfte und der pädagogischen Mitarbeiter/innen) Verpflegungskonzept (Vorgaben und Grundsätze z. B. Schüssel oder Tablettsystem) Ziele Was ist wünschenswert? Was wollen wir erreichen? Möglichkeiten Was ist machbar? Was können wir leisten? Quelle: Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Bremen Die Tabelle zeigt die genannten Planungsbereiche. Deutlich wird zweierlei: Es ist eine stimmige pädagogische Leitlinie nötig, von der aus geplant wird. Wozu wollen wir eine andere Zeitstruktur? Wozu können wir Projektlernen einführen? Wozu wollen wir unterschiedliche Lernräume einsetzen? Wozu wollen wir für unsere pädagogische Weiterentwicklung die Möglichkeiten der Ganztagsschule nutzen? Das ist die Basis der Überlegungen. Im zweiten Schritt geht es um die Formulierung der Schritte: Wie kommen wir mit dem, was wir schon haben, weiter auf diesem Weg? Worauf setzen wir auf, was brauchen wir dazu, was bauen wir aus, was verändern wir? Welche substantiellen Setzungen können wir jetzt vornehmen (zum Beispiel in der Zeitstruktur, in den Teamstrukturen)? 20

21 GUTER GANZTAG Vorbereitung und Aufbruch Vier Vorüberlegungen Checkliste Auf dem Weg zur Ganztagsschule schulinternes Vorgehen 1. Begeisterung für Ganztagsschule wecken 2. Antrag stellen, orientiert an den 4 Qualitätskriterien des Bremer Senats 3. Antrag geht an die senatorische Behörde 4. Positive Antwort Negative Antwort 5. Planung der (finanziellen) Umsetzungsmöglichkeiten, Konkretisierung des ursprünglichen Antrags 6. Träger klären 7. Termin für Beginn der GTS 8. Einrichtung einer Steuergruppe Installierung von AGs zu den Qualitätskriterien und zur Leitbildentwicklung 9. Partizipation der Schülerinnen und Schüler 10. Steuergruppe organisiert Themenabende. Ziele: Interessierte für AGs finden, Auseinandersetzung um gute GTS mit allen Beteiligten führen, Transparenz schaffen 11. AGs nehmen ihre Arbeit auf Steuergruppe setzt Ziele, nimmt Berichtsprotokolle der AGs entgegen, koordiniert, beauftragt, strukturiert Weiterarbeit (Projektmanagement) 12. Zwischenbilanz in Abständen mit allen Mitgliedern der AGs und der Steuergruppe 13. Vernetzung der AGs 14. Endergebnisse der AG-Arbeit zur Abstimmung in die Gremien 15. Umsetzung der Ergebnisse in den Ganztag Weiterentwicklung der eigenen Schule durch Ganztagsschule erkennen und vermitteln AG erarbeitet Entwurf, Abstimmung in den Gremien, AG arbeitet Anregungen ein. Endgültiger Beschluss in den Gremien (GK, EB, Schulkonferenz) auf dem Dienstweg es geht los weiter versuchen, nicht aufgeben SfB, SfB / SL, AG, Gremien Angebote einholen, Verhandlungen führen SfB, SL Mitglieder: SL, Elternvertreter, Ansprechpartner der AGs, Kommunalvertreter, Mitglieder: E, L, SPFs (auch externe). Trägerfrage klären Wie stelle ich mir eine gute GTS vor? Zukunftswerkstatt durchführen, Umsetzungsplan konkretisieren Raum für Skepsis, aber auch Überzeugungsarbeit Arbeit der AGs muss am Leitbild und an den Qualitätskriterien orientiert sein. Arbeit möglichst regelmäßig und selbstorganisiert in Abstimmung mit Steuergruppe. Transparenz ist wichtig. Hospitationen in anderen Ganztagsschulen planen. Ziel: Eigenbewertung der Arbeit und Reflektion, Ausblick auf Weiterarbeit, Verknüpfung der AG Arbeit untereinander nach Bedarf Schaffung von Verbindlichkeit (basierend auf einer Tabelle von Meike Baasen, Schulleiterin der GTS am Buntentorsteinweg) 21

22 GUTER GANZTAG Vorbereitung und Aufbruch Vier Vorüberlegungen Bei der Planung für die eigene Schule kann auf vielfältige Erfahrungen bestehender Ganztagsschulen zurückgegriffen werden. Thematisch gewählte Schulbesuche und Befragungen geben umfangreiche Hilfestellungen und Anregungen für die Gestaltungsprozesse an der eigenen Schule. Für die Planung, Durchführung und Nachbereitung von Hospitationen bietet die Serviceagentur zwei Arbeitshilfen an: den Hospitationsplaner und die Internetplattform Schaufenster Ganztagsschule. Unterstützung bei der Methode Projektmanagement können Sie auch beim LIS bekommen. Wenden Sie sich dazu an die Abteilung 2, Herrn Uhlig-Schönian. 22

23 GUTER GANZTAG Vorbereitung und Aufbruch Vier Vorüberlegungen Alles klar mit dem Reiseveranstalter? Die Planungskonzeption Bremer Schulen sind erfahren in Schulentwicklungs prozessen. Der Umbau zur Ganztagsschule ist ein solcher Schulentwicklungsprozess. Zugleich gibt es dabei Etappen, die neue Thematiken in die Schulen bringen. Wer ist dabei: 1. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der senatorischen Dienststelle, kurz die Behörde. Hilfreich ist es, im Vorfeld zu klären, wer wofür zuständig ist. Die bekannten Zuständigkeiten (Unterrichtsversorgung, Personalplanung etc.) ändern sich nicht. Im Folgenden sind keine Namen genannt, da es auf Grund von Umstrukturierungen u.ä. zu Änderungen kommen kann. Sie finden die Telefonnummern und Ansprechpersonen zum Beispiel im Organisations- und Fernsprechverzeichnis (OFV), dem roten Behördentelefonbuch. Grundsatzangelegenheiten Ganztagsschulen Referat 25 (Ganztagsschulreferentin und Sachbearbeitung) die jeweils zuständige Schulaufsicht Referat 24 Liegenschaften / Raumbedarf, Bau- und Raumplanung Referat 14 Finanzmanagement Referat 13 Beschaffungen / Ausstattungen Referat Für Umzugsplanung, Baubetreuung etc. die jeweils zuständigen Liegenschaftsbetreuer im Referat 14-1 Nebenkostenmanagement / Reinigung, Entsorgung Mitarbeiterinnen im Referat Die Schule mit ihren Gremien und allen Beteiligten 3. Kooperationspartner als Träger des Ganztagskonzeptes: Mögliche Partner sind für die Grundschulen und die Schulen der Sek. I die Freien Träger wie ASB, AWO, DRK, Hans-Wendt-Stiftung, außerdem für die Sek. I- Schulen die Schulvereine. Für Fragen hilft hier Referat 24-3 (künftig Referat 25) 4. Essensanbieter Die Essensanbieter werden durch eine Mitarbeiterin des Referats 25 in einem ordentlichen Vergabeverfahren ermittelt und ausgewählt. Der gewählte Betreiber stellt auch das Personal ein. Hilfe und Unterstützung bei der Planung des Essenskonzeptes bietet die Vernetzungsstelle Schulverpflegung. In Bremischen Grundschulen ist grundsätzlich ein Schüsselservice, in weiterführenden Schulen ein Tablettsystem vorgesehen. In beiden Fällen kann u. U. partielle Selbstbedienung je nach gegebenen Voraussetzungen realisiert werden. Für die Orientierung auf diesem Gebiet und für die notwendigen Kenntnisse für die Planung wird das Spezialheft Planung kleiner Küchen in Schule und Kitas (7,50 Euro bzw. der Ordner Essen und Trinken in Schule 25,00 Euro) empfohlen. 5. Kooperationspartner (aus den Bereichen Kultur, Sport, Unternehmen, Jugendhilfe, ) 6. Stadtteil Das verbindende Reiseziel eine gute Ganztagsschule ist im Auge zu behalten, auch wenn der Fokus der Beteiligten ein unterschiedlicher sein kann. Das verlangt immer wieder die Bereitschaft, sich auch auf die jeweils andere Perspektive einzulassen. Es gibt unterschiedliche Interessen, es gibt verschiedene Sichtweisen und Prioritäten. Hier ist von allen Seiten Respekt, Wertschätzung und Geschick gefragt. 23

24 GUTER GANZTAG Vorbereitung und Aufbruch Vier Vorüberlegungen Auch bei guter Absprache und Planung kann es immer wieder vorkommen, dass auf der Reise Hindernisse auftauchen, Umwege oder schlechte Wegstrecken in Kauf genommen werden müssen. Das macht die Reise zwar mühsamer und verlängert vielleicht die Reisezeit. Aber mit der Zuversicht, dass auch verschiedene Wege zum Ziel führen können, und dem Vertrauen in die eigene Gestaltungsfähigkeit wird die Reise weiter gehen. Vorausschauende Reiseleiter / innen überlegen deshalb schon bei der Reiseplanung Alternativen (Umwege), um im Fall von Wegsperren oder bei finanziellen Engpässen des Reiseveranstalters vorbereitet zu sein und einen Plan B im Handschuhfach zu haben. Die Rahmenbedingungen für die Planung können sich ändern. Um sich Planungssicherheit und einen eigenen Fahrplan zu verschaffen, kann sich die Schulleitung vorbereiten. Als Einstieg ist eine Planung im Bestand die Basis-Variante. Was wollen wir mit dem, was wir haben, weiter entwickeln? Welche Ideen, Anregungen, Vereinbarungen treffen wir dazu in unserer Schule? Welchen tatsächlichen Planungszeitraum setzen wir an? länger. Auch die Hochglanz-Beispiele entstanden nicht über Nacht, sondern sind das Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit. Zusätzliche Ressourcen für Ganztagsschulen, die vom Schulträger bereitgestellt werden: Planungsstunden für die Schule über zwei Jahre, Verwaltungsstunden für das Schulsekretariat ab Beginn des Ganztagsbetriebs, zusätzliche Stundenzuweisungen für Lehrkräfte Stunden für Erzieherinnen in der Grundschule einschließlich Vertretungsreserve Mittel zur Beschäftigung sozialpädagogischer Fachkräfte in der Sekundarstufe I Zuschüsse für Mittagsessen Verwaltungmittel für die jeweiligen Kooperationspartner (freie Träger oder Schulvereine) Angebote der Ferienbetreuung in Ganztagsgrundschulen organisiert durch die zuständigen Mitarbeiter / innen in der Behörde (siehe Richtlinie). Es können weiterhin verschiedene Unterstützungsmaßnahmen abgerufen werden. (Beratung, Fortbildungen, Fachtage, Kongresse etc.). Tipp: Hören Sie auf die erfahrenen Kolleginnen und Kollegen: Es braucht Entwicklungszeit, um eine gute Ganztagsschule zu gestalten! Erwarten Sie nicht, in einem Jahr fertig sein zu müssen. Nach der Entscheidung über den Standort werden bis zum Ende der Bauphase in der Regel 2 Jahre benötigt, vorausgesetzt das pädagogische Konzept liegt schon in allen Einzelheiten detailliert vor, wenn nicht, dauert es 24

25 GUTER GANZTAG Vorbereitung und Aufbruch Vier Vorüberlegungen Komplexe Planungsprozesse werden durch gutes Projektmanagement erleichtert. Konkret heißt das zum Beispiel, Ergebnisprotokolle aller Besprechungen zu schreiben und an die jeweils Beteiligten zu schicken. Das sorgt für Transparenz und Dokumentation der jeweiligen Verabredungen. Investieren Sie zu Beginn lieber etwas mehr Zeit und Aufwand für solche Vorlagen und Adressenlisten das spart Ihnen dann im Verlauf viele Unklarheiten und Mehrarbeit. In der konkreten Planung an der Schule arbeiten Sie in den Arbeitsgruppen die Gestaltungsbereiche der Ganztagsschule detailliert aus. Für den Raumplanungsbereich sind dazu Fragen wie diese hilfreich: Was müssen wir bis wann klären? Was müssen wir mit wem klären? Mit welchen Gruppen müssen wir uns kurzschließen? Wie koppeln wir unsere Arbeit ins Kollegium zurück? Welche Räume wünschen wir für den Ganztagsbetrieb? Mensa / Küche / Sozialräume / Personaltoilette Differenzierungsräume Förderräume(LRS, Dyskalkulie,..) Fachräume Freizeit (Ruhe, Toben, Bücherei,...) Mitarbeiterversammlungsraum, Kooperationsräume, Elternbesprechungsräume Quartier -raum: ReBUZ, HGA, AfsD, Hans-Wendt-Stiftung, ASB Mitarbeiterarbeitsräume Reinigungspersonalraum Toilettensituation ausreichend? weiterer Mitarbeiterstützpunkt? Welche Räume sind Basics, welche sind Wünsche? Wie reagieren wir, wenn uns die Basics nicht genehmigt werden? Welches Raumkonzept wollen wir entwickeln? Welche pädagogische Idee modifizierten Unterrrichts bedingt welche räumlichen Veränderungen? Wie lange wird die Sanierung / der Neubau dauern? Welche Räume sollen baulich verändert werden? (z.b. Herforder Modell) Welche schallschutzrelevanten Veränderungen sind eingeplant? Was tun wir, wenn die Zeitschiene nicht eingehalten werden kann? (Plan B und C) Wann ist Baubeginn für Küche / Mensa? (Plan B und C) Welche Vorarbeiten müssen von wem geleistet werden? Sind Abrissvorhaben notwendig? Wann werden die vorhandenen Räume umgestaltet? Für wieviel Klassen müssen wir welchen Ausweichraumplan entwickeln? Welche Möblierung ist für welche Räume notwendig? Welches Farbkonzept wollen wir entwickeln? Wie sollen die Flure / Garderoben aussehen? Lichtkonzept Computer- und Druckerstandort konzept Essensschichtenkonzept Welches Rhythmisierungskonzept müssen wir für Plan A, B und C entwickeln? 25

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27 II. Sechs wesentliche Prozesse Die Reisegesellschaft Gesamtprozess worum die Reiseleitung sich kümmern muss Einbeziehung des Kollegiums gemeinsam reist es sich besser Information und Beteiligung der Eltern Benachrichtigung der Gewinner Beteiligung der Schüler / innen wir wollen auch mit... Steuergruppe und Arbeitsgruppen die Mobil-Macher / innen Zusammenarbeit mit Behörde Umgang mit dem Reiseveranstalter 27

28 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Der Gesamtprozess Worum die Reiseleitung sich kümmern muss Sobald das Thema Wir werden Ganztags schule in der Luft liegt, beginnt die Phase der Informationsbeschaffung, Meinungsbildung und Motivation. Der Übergang zur Ganztagsschule von der Entscheidung über die Planung und Umsetzung bis zur Ergebnis-Auswertung ist ein komplexer Schulentwicklungsprozess. Aus der Perspektive der Schulleitung kann er in fünf aufeinander folgende, sich leicht überlappende Phasen gegliedert werden. Zu jeder dieser Phasen findet sich nachfolgend eine Checkliste: (1) Informationsbeschaffung Meinungsbildung Motivation (2) Konzeptentwicklung und Umsetzung (3) Umzug und Aufnahme des Ganztagsbetriebs (4) Evaluation und Transfer Hilfreiche Instrumente und Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie im Werkzeugkasten in Kapitel 4. (1) Im Idealfall steht am Anfang ein klares, begründetes Ja der Schulleitung zur Ganztagsschule. Dieses erwächst aus der Auseinandersetzung mit den eigenen persönlichen Vorstellungen und der eigenen pädagogischen Vision von Schule. Das zweite wichtige Element auf dem Weg zu diesem persönlichen Ja ist der offene Austausch innerhalb der Schulleitung: Das klare und begründete Ja der Schulleitung bildet den Nährboden für die Entwicklung einer gemeinsamen Vision So wünschen wir uns unsere Ganztagsschule, die im Kollegium auf einer möglichst breiten Basis steht, von den Eltern unterstützt wird und nicht in krassem Widerspruch zu den behördlichen Rahmenvorgaben steht. 28

29 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Auf die Schulleitung (und die Funktionsstelleninhaber/innen der neuen Oberschule) kommen beim Übergang zur Ganztagsschule hohe Anforderungen zu. Zusätzlich zur normalen Arbeitsbelastung, meist unter hohem Zeitdruck, bei knappen finanziellen Mitteln, ohne speziell dafür ausgebildet zu sein und ohne ein erfahrenes Projektteam an ihrer Seite, stehen die Schulleitungsmitglieder vor einer hochkomplexen Management- und Personalführungsaufgabe. Auf der anderen Seite erwarten Behörde, Kollegium und Eltern gleichermaßen von ihnen, dass der gesamte Veränderungsprozess praktisch reibungslos abläuft. Hier sind Klarheit über die eigene Motivation und gute Kommunikation das Entscheidende. Gelingt es der Schulleitung, das Projekt Wir werden Ganztagsschule zu einem gemeinsamen Projekt aller Beteiligten zu machen, wird ihr Hilfe und Unterstützung aus dem Kollegium und aus der Elternschaft erwachsen. Checkliste Informationsbeschaffung / Meinungsbildung / Motivation Information über GTS beschaffen Literatur- / Internet-Recherche Erfahrungsaustausch mit erfahrenen Ganztagsschulleitungen Hospitationen in Bremen und bundesweit Eigenen Fragenkatalog erstellen und pflegen Persönliche Motivation herstellen und erhalten Auswirkungen von GTS klarmachen (Vor- und Nachteile) Persönliche Bilanz erstellen Abgleich mit eigener Lebens- und Karriereplanung Persönliches Ja zur GTS finden und stärken Motivation innerhalb des Leitungsteams sicherstellen Ja zur GTS innerhalb des Schulleitungsteams klären Kollegiale Bilanz: Einschätzung des Kolle - giums hinsichtlich Aufgabenverteilung usw. Mögliche Aufgabenverteilung und Entlastungen ausloten Weitere Verbündete suchen und Netzwerke bilden (Kollegium, Eltern,...) Unterstützung organisieren (Serviceagentur, Landesinstitut, Ganztagsschulverband,...) Vorverhandlungen mit der senatorischen Dienststelle Rahmenbedingungen klären und zusichern lassen Fachliche Zuständigkeiten klären Kontaktpflege Kollegium einbeziehen Meinungsbildungsprozess im Kollegium anschieben und in Gang halten Ängste und Befürchtungen so weit wie möglich ausräumen Ja zur GTS im Kollegium auf möglichst breite Basis stellen Persönliche Alternativen suchen für Kolleg / innen, die nicht mit auf die Reise wollten Elternschaft einbeziehen Information und Transparenz von Anfang an! Elternsorgen soweit wie möglich berücksichtigen Elternbefürchtungen so weit wie möglich ausräumen Schüler / innen beteiligen Schüler / innen neugierig machen auf GTS 29

30 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Sobald die Entscheidung für die Ganztags schule getroffen und die Rahmen bedingungen hinreichend geklärt sind, beginnt die Phase der Konzeptentwicklung und Umsetzung. (2) Jetzt geht es darum, aus der (möglichst gemeinsam getragenen) Vision ein realisierbares Konzept zu entwickeln und dieses im vorgegebenen Zeit- und Kosten rahmen umzusetzen. Hierbei sind Arbeitsteilung und Koordination der parallel laufenden Arbeitsprozesse gefragt. Eine ganz wesentliche Aufgabe der Schulleitung in dieser Phase besteht darin, den Informationsfluss in alle Richtungen am Laufen zu halten: Kollegium immer wieder einbeziehen, Eltern kontinuierlich informieren, externe Kooperationspartner bei Laune halten, kontinuierliche Abstimmung mit den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Behörde (Schulaufsicht, Baureferat, Ganztagsschulreferentin, Finanzmanagement). Checkliste Konzeptentwicklung und Umsetzung Grobkonzept entwickeln und formulieren Erste Ideen für unsere Schule sammeln und formulieren Im Kollegium umhören / Ideen, Anregungen und Befürchtungen sammeln und berücksichtigen Rahmenbedingungen mit Behörde weiter präzisieren Eckpunkte zu Zeitstruktur / Raumkonzept / pädagogisches Konzept / Essenskonzept formulieren Detaillierte Konzeptentwicklung in allen Gestaltungsbereichen 1. Pädagogisches Konzept / Unterrichtsgestaltung 2. Rhythmisierung 3. Arbeitszeiten 4. Essen und Mensa / Mittagsfreizeit 5. Räume 6. Kooperationen und Öffnung von Schule 7. Personalentwicklung und Teambildung (in Absprache mit Träger) Steuergruppe etablieren und Spielregeln vereinbaren Einzelkonzepte in den Arbeitsgruppen erarbeiten Koordination der Arbeitsgruppen per Steuergruppe Einbeziehung des Kollegiums über Planungstage, Fortbildungen, etc. Realitätsabgleich Machbarkeit mit Behörde sicherstellen Dranbleiben, das Gras wachsen hören,... Einbettung in den laufenden Schulbetrieb Organisatorische Voraussetzungen für die zusätzlichen Belastungen planen / schaffen Schwerpunkte setzen, Prioritäten festlegen Fortbildung Fortbildungsbedarf definieren und Fortbildungen anschieben Steuerung und Umsetzung des Konzepts Projekt-Management Arbeitspakete und Meilensteine festlegen Arbeitspakete abarbeiten Krisenmanagement nach Bedarf / interne und externe Unterstützung einfordern 30

31 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Bevor das alte Schuljahr zu Ende geht, muss rechtzeitig mit der Planung und Organisation des Umzugs begonnen werden, damit der Ganztagsbetrieb mit Beginn des neuen Schuljahres möglichst ohne große Pannen unter Umständen auch vor Abschluss der Umbauarbeiten beginnen kann. (3) Die Teams, die am ersten Tag nach den Ferien gemeinsam ganztägig beginnen sollen, stehen meist erst auf den letzten Drücker fest, sodass praktisch kaum Zeit für gemeinsame Vorberei- Checkliste Umzug und Aufnahme des Ganztagsbetriebs (im Bestand bzw. mit Umbau) Umzugsplanung und Umzug Klassenumzüge planen: Reihenfolge, Logistik, Termine (vor / in / nach den Ferien?) Mobiliarverwendung klären und organisieren (Weiterbenutzung, Tausch, Neuanschaffung) Termine mit Spediteur und Helfern klären Renovierung, Reinigung klären und organisieren Installationsänderungen klären und veranlassen (Elektrik, Telefon, Computer,...) Aufnahme Ganztagsbetrieb Vorbereitung des Ganztagsunterrichts für einen Jahrgang in gebundener Form, für die anderen Jahrgänge additiv ( hoch wachsend ) oder für alle Jahrgänge gleichzeitig in gebundener Form bzw. nach Aufbaukonzept in Sek I Absprachen Lehrkräfte/ Pädagog(inn)en und Jahrgangsteams Auswertung / Aufgaben neu definieren Auflösung Steuergruppe und Arbeitsgruppen Neugründung Steuergruppe und Arbeitsgruppen mit neuen Aufgaben tung und Absprachen bleibt und der Ganztagsunterricht zumindest für die ersten Wochen in der Regel auf Verdacht vorbereitet werden muss. Ist der Ganztagsbetrieb schließlich angelaufen, ist es an der Zeit, Steuergruppe und Arbeitsgruppen aufzulösen und mit neuen Aufgaben neu zu gründen. Aber vorher sollte erst einmal ordentlich gefeiert werden, dass der Übergang zum GTS-Betrieb geschafft ist! DAS BEENDEN von AG s ist ganz wichtig, um zu merken, dass Aufgaben wirklich erledigt wurden! Insidertipp: Nicht bange machen lassen! Sie sind gestandene Schulleitungen und haben erfahrene Netzwerke zur Verfügung. Auch wenn einige Baustellen neu und die Anforderungen komplex sind: Sie schaffen das! Sie dürfen auch Fehler machen, Sie dürfen Zeit brauchen. Sie haben in Ihrer Leitungsfunktion bereits viele Strategien und Erfolge, auf die Sie bauen können. Klassisches Projektmanagement unterstützt Sie bei Ihren Planungsaufgaben. 31

32 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Wenn es dann so einigermaßen läuft, ist es an der Zeit, Rückschau zu halten. (4) Erfahrungen können zusammengetragen und Empfehlungen für die Nach folgenden erarbeitet werden. Dies ist besonders wichtig, wenn die Schule nicht auf einen Schlag Ganztagsschule geworden ist, sondern über mehrere Jahre zu einer vollständigen Ganztagsschule hochwachsen soll. Die Kollegen und Kolleginnen, die im nächsten Jahr dran sind, haben das größte Interesse und sind damit am motiviertesten und kreativsten. Feste feiern! Es tut allen gut, sich die Fortschritte und Erfolge immer mal wieder vor Augen zu führen. Hier an die gegenseitige Anerkennung und auch die kleine Belohnung zwischendurch zu denken, motiviert. Checkliste Evaluation und Transfer Evaluation Auswertung erster Erfahrungen im Jahrgangs team Formulierung von Empfehlungen Transfer Weitergabe der Empfehlungen an den Folgejahrgang Einbeziehung des Kollegiums Gemeinsam reist es sich besser Es ist eine wichtige Führungsaufgabe der Schulleitung, das Kollegium in allen Phasen des Schulentwicklungsprozesses mitzunehmen und dafür zu sorgen, dass das Projekt Wir werden Ganztagsschule auch über die lange Strecke ein gemeinsam getragenes Projekt bleibt. Es geht also um die Beteiligung des Kolle giums am Entwicklungsprozess ( wie GTS) am Realisierungsprozess ( wer GTS) 32

33 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Am Anfang kann zum Beispiel ein Fragebogen dabei helfen, ein Meinungs- und Stimmungsbild im Kollegium zu erheben: Wie stehe ich im Moment zur Ganztags schule? Nutzen Sie die Möglichkeit einer externen Prozessbegleitung bzw. moderation: hier gibt es viele kreative Methoden und Vorgehensweisen. In Werkzeugkasten steht im Abschnitt Sondierungstag mehr dazu. Insidertipp: Sie kennen Ihre Pappenheimer : betrauen Sie skeptische Kolleg/innen mit Aufgaben, die den Prozess nicht behindern. Geben Sie den Bremsern nicht zu viel Raum. Frage Trifft voll zu Trifft eher zu Trifft eher nicht zu Trifft gar nicht zu 1 Ich bin AnhängerIn des Ganztagsschulgedankens. 2 Ich sehe in Ganztagsschulen einen guten Weg, um die Probleme des Bildungswesens zu lösen. 3 Ich bin über die Elemente von Ganztagsschulen gut informiert. 4 Ich bin froh, am Umwandlungsprozess zur Ganztagsschule mitwirken zu können. 5 Die entstehende Mehrarbeit nehme ich gerne in Kauf. 6 Mein Unterricht wird sich durch die Ganztagsschule verändern. 7 Am Entstehungsprozess des Antrages auf Einrichtung einer GTS war ich beteiligt. 8 In diesem Prozess wurden die Meinung aller Kolleg/innen offen diskutiert. 9 Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen (Erzieher, Sozpäd.). 10 Ich möchte zukünftig meinen Unterricht im Team vorbereiten und planen. 11 Wenn wir nachmittags Betreungsangebote hätten, würde das eigentlich reichen. 12 Die Kinder unserer Schule brauchen in den außerunterrichtlichen Zeiten vorwiegend kognitive Angebote. 33

34 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Und wenn zwischendurch mal die Luft raus ist? Enttäuschungen, Rückschläge, Phasen der Mutlosigkeit und Erschöpfung werden nicht ausbleiben. Hier hilft nur: Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation. Das ist unsere Chance! Die Entscheidung nicht mehr grundsätzlich in Frage stellen Mut und Hoffnung machen Die Chancen aufzeigen Dabei unterstützen, (wieder) mehr zu einem Ja zu kommen Dranbleiben! Es lohnt sich! vermitteln Zum Durchhalten ermutigen Zwischenbilanz: Das alles haben wir schon geschafft und den Rest schaffen wir gemeinsam auch noch! Mitreisen oder Umsteigen Persönliche Ablehnungsgründe respektieren Nicht pushen Gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, andere Kolleg / innen zu entlasten und sich so nicht zum Außenseiter zu machen Checkliste Beteiligung des Kollegiums am Entwicklungsprozess Erste Info ans Kollegium (mit allerersten Umsetzungs-Ideen) Anregungen und Bedenken konstruktiv aufnehmen Hospitationen an anderen Schulen (möglichst viele Kolleg / innen beteiligen) Sondierungstag mit Kollegium (externe Moderation) / Meinungsbildung Lust machen auf Ganztagsschule Gerüchte und Befürchtungen über Ganztagsschule thematisieren und relativieren Warum wollen wir Ganztagsschule werden? Wie wollen wir unsere Ganztagsschule gestalten? Wie wollen wir unsere Ganztagsschule realisieren? (erste Ideen) Was bedeutet Ganztagsschule für jede einzelne Berufsgruppe: Schulleitung, Lehrer / innen, Pädagogisches Personal, Sonderpädagogen, Sekretariat, Hausmeister,... Mitglieder für Steuergruppe und Arbeitsgruppen anwerben Entlastungsregelungen für Schulleitung, StGr- und AG-Mitglieder Planungstag(e) mit dem ganzen Kollegium Frust- / Krisen-Management Möglichkeiten ausloten für Kolleg / innen, die nicht mit auf diese Reise kommen wollen 34

35 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Checkliste Beteiligung des Kollegiums am Realisierungsprozess Mitarbeit in den Arbeitsgruppen Unterstützung von besonders hoch belasteten Kolleg / innen Überzeugungsarbeit mit skeptischen bzw. ängstlichen Eltern Gestaltung von Materialien Gestaltung von Teamräumen Gegenseitige Unterstützung bei den Klassenumzügen Insidertipp: Planen Sie in kleinen, realisierbaren Schritten. Aktuelle Anforderungen und Visionen immer wieder trennen, damit kein pauschaler Frust entsteht. Visualisieren Sie Ihre Planungsschritte und Ihre Fortschritte. So kann buchstäblich leichter der Überblick behalten werden. Information und Beteiligung der Eltern Benachrichtigung der Gewinner Die Eltern als Kunden der Schule müssen für das Projekt Wir werden Ganztagsschule interessiert und auf verschiedenen Ebenen eingebunden werden. Dabei ist zu unterscheiden zwischen der Gesamtheit aller Eltern der Schule, Elternvertreter / innen und Elternbeirat sowie (insbesondere bei einer hochwachsenden Ganztagsschule) direkt betroffenen Eltern. In den folgenden Checklisten geht es deshalb um die Felder: Einbeziehung und Information der Elternschaft im Vorfeld der Entscheidung zur GTS Einbindung der Elternvertreter / innen in den Planungs- und Realisierungsprozess Information und Vorbereitung der direkt betroffenen Eltern und ihrer Kinder. Hier ist im Primarbereich auch an die frühzeitige Abstimmung mit den umliegenden KTH zu denken. Für weiterführende Schulen ist die Ganztagsschule eine gute Gelegenheit zu einer Elternbeteiligungs-Offensive. 35

36 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Für viele Eltern bedeutet die Ankündigung, dass die gewohnte Schulform sich bald verändern wird, zunächst einmal Verunsicherung. Manchen Eltern, vor allem wenn sie nicht be rufs tätig sind, fällt es schwer, ihre Kinder nachmittags herzugeben. Da es hierbei weniger um die Kinder als um die Eltern selbst geht, ist mit pädagogischen Argumenten oft nicht allzu viel zu erreichen. Dennoch ist es einfacher, mit dieser Ablehnung umzugehen, wenn man die dahinterliegenden Gründe kennt und versteht. Hier muss mit viel Information neue Sicherheit gegeben werden. Helfen können hier überzeugte Eltern sie wirken als Multiplikator / innen oft überzeugender als Schulleitungen. Vielleicht gibt es im Kollegium oder auch in der Elternschaft jemanden, der oder die Spaß daran hat, Internetseiten zu bauen? Dann könnte eine Umbauseite eingerichtet werden, die über den aktuellen Stand auf dem Laufenden hält und zeitnah konkrete Bitten um Unterstützung unter die Leute bringt. Das sollten Sie aber nur ins Auge fassen, wenn sichergestellt ist, dass jemand die Zeit, Lust und Kompetenz hat, eine solche Website kontinuierlich zu pflegen und auf aktuellstem Stand zu halten. Das ist keine einfache Aufgabe, weil Schulleitung und Kollegium sich selbst in einer unsicheren Übergangsphase befinden, viele Dinge selbst noch nicht genau wissen und deshalb bei fast keinem Versprechen, das sie vielleicht gerne geben würden, sicher sein können, ob es am Ende auch wirklich einzulösen ist. Dennoch ist es ganz wichtig, den Informationsstrom nicht versiegen zu lassen. Denn bei mangelndem Wissen schießen schnell Gerüchte ins Kraut, die dann oft nur sehr schwer wieder einzufangen sind. Selbst wenn seit dem letzten Mal nicht allzu viel an neuen Fakten dazugekommen ist, ist es deshalb wichtig, den nächsten Eltern-Infobrief zu schreiben und diesen den Schüler / innen mit nach Hause zu geben und / oder ihn per - Verteiler an die Eltern zu verschicken. Es geht darum, den Kontakt zu halten und immer wieder die Gewissheit zu stärken: Wir tun alles, was nötig ist und es wird gut werden. Gelingensbedingungen vertrauensvoller Zusam men arbeit zwischen Schule und Elternvertreter / innen Miteinander reden statt übereinander reden Kommunizieren, informieren, einbeziehen Kurze Wege / Kontinuität / Verlässlichkeit Spielregeln vereinbaren und einhalten Vorgegebene Loyalitäten, Zuständigkeiten und Solidaritäten der anderen Seite respektieren Unterscheiden zwischen Mensch und Sache Unterscheiden zwischen die Eltern und Elternvertreter / innen Unterscheiden zwischen politisch und pragmatisch Was nützt den Schüler / innen jetzt, unmittelbar, konkret? Nicht entmutigen lassen Rückschläge nicht persönlich nehmen 36

37 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Es ist gut, die Eltern ernst zu nehmen und auch bei Kritik deren Sorge um das Wohlergehen ihres Kindes und den Wunsch nach einem guten Lernort als das Verbindende wahrzunehmen. Hilfreich ist der Aufbau einer verlässlichen Rückmeldekultur. Checkliste Einbeziehung und Information der Elternschaft im Vorfeld der Entscheidung zur GTS Erste Ankündigung (Elternbrief / Elternabend) Infoabend(e) in KiTas und umliegenden Grundschulen Elternforum > Fragen, Vision, Befürchtungen heraushören, durch Information beruhigen Elternvertreter / innen anderer GTS einladen Welche Sprache sprechen wir? : Konzept von Ganztagsschule für andere Kulturen und Sprachen verständlich machen Checkliste Einbindung der Elternvertreter / innen in den Planungs- und Realisierungsprozess Elternvertreter / innen in die Steuergruppe einbeziehen Elternvertreter / innen zu den ganztägigen Veranstaltungen (Planungstag,...) einladen Elternvertreter / innen in AGs einbeziehen Unterstützungsmöglichkeiten durch Eltern herausfinden und ggf. in Anspruch nehmen z. B. berufliche und persönliche Kompetenzen der Eltern einbeziehen z. B. Umzugshilfe bei den Eltern erbitten Es ist gut, Eltern zu vermitteln, dass ihre Kom petenzen (berufliches Wissen, Hobbies, Talente, Kontakte u.a.) eine große Ressource für die schulische Entwicklung darstellen und sie selber aus dem Prozess lernen können (mitwirken in AGs, Kontakte zu Lehrkräften, Auseinandersetzung mit pädagogischen Fragen etc.). Statt in Papierform können Elterninformationen auch in anderer Form verteilt werden: von Schüler / innen oder Eltern übersetzte Texte können als gesprochenes Wort in Form einer CD oder eines podcast gesendet werden. Dies berücksichtigt, dass viele Menschen leichter hören als lesen können. Die Verständigung über Ganztagsschule stärkt somit Akzeptanz und Identifikation. 37

38 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Checkliste Information und Vorbereitung der direkt betroffenen Eltern und Kinder Regelmäßige Information zum Stand der Vorbereitungen und zum Konzept der Ganztagsschule durch Infobriefe und ggf. eine Umbauseite auf der Website der Schule, zum Beispiel über Umbaupläne, Essenskonzept, Veränderung des Schulalltags und der Hausaufgaben. Infoveranstaltung für die neuen Klassen. Infobrief am Ende des alten Schuljahres. Elternabende zu Beginn des neuen Schuljahres. Beim ersten Elternabend mit den Ganztagseltern die Rückmeldestruktur für die Klasse vereinbaren, neue Unterrichtsformen vermitteln (zum Beispiel Tischgruppen, Förderbänder etc.). Die Intensität der Arbeit mit Eltern unterscheidet sich von Schule zu Schule. Es gibt starke Unterschiede zwischen der Grundschule und den weiterführenden Schulen. Die unterschiedlichen Herkünfte der Familien stellen eine weitere Herausforderung dar. Hier ist es wichtig, sich die Unterschiede im Vorwissen deutlich zu machen nicht in allen Kulturen ist die aktive Beteiligung von Eltern an der schulischen Entwicklung bekannt oder gar gewünscht. Es gilt sukzessive eine gemeinsame Schulkultur zu entwickeln. 38

39 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Beteiligung der Schülerinnen und Schüler Wir wollen auch mit Kinder und Jugendliche haben tolle Ideen. Kinder und Jugendliche wollen ernst genommen und beteiligt werden. Deshalb ist es wichtig, die Schüler / innen in das gemeinsame Projekt Wir werden Ganztagsschule einzubinden. Schließlich sind sie ja zusammen mit den dort arbeitenden Erwachsenen diejenigen, die später Tag für Tag die Ergebnisse dieses Schulentwicklungsprozesses auskosten dürfen. Es beginnt damit, Neugier und Vorfreude auf eine spannende Abenteuerreise in ein tolles neues Land zu wecken Ideen sprudeln und Bilder entstehen zu lassen und diese dann in die Beteiligung bei der Neugestaltung der Klassen- und Gruppenräume und der Mithilfe beim Umzug der Klasse münden zu lassen. Kinder lernen jederzeit. Schüler / innen lernen nicht nur von Erwachsenen, sie lernen genauso von ihren peers, den anderen Schüler / innen. Und Alle lernen am Besten in einer anregenden Lernumgebung und in einem guten Wechsel von Anspannung und Entspannung. Die Beteiligung der Schüler / innen ist nicht einfach Beiwerk sie ist zentral für die Gestaltung einer guten Schule. Es ist schön und bisweilen anrührend, den Schüler / innen Raum zu geben, wenn sie in einem gemeinsamen Prozess wichtige Elemente ihrer neuen Lern- und Lebenswelt in der Phantasie entstehen lassen und sie bei der Realisierung zu begleiten. Organisieren Sie sichtbare Erfolge für die Schüler / innen, um lange Planungszeiten positiv zu füllen. Checkliste Bedürfnisse von Schüler / innen Kreative Betätigung Freunde treffen Bewegung und Aktivität Mitteilungsbedürfnis Wissen Lernen Lernmöglichkeiten Gutes Essen Abwechslung und Spaß Emotionale Sicherheit Teamarbeit Lesen, Schreiben und Rechnen lernen Selbsterprobung und soziale Einbindung Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten Checkliste Beteiligungsmöglichkeiten für Schüler / innen Gestaltung von Lernräumen, Spielräumen (außen / innen), Ruheräumen Begegnungen von jüngeren und älteren Schüler / innen Bei entsprechendem Alter: Schüler-AGs zu Räumen, Essen,... Mitarbeit in den Erwachsenen-AGs Schülerrat, Klassenrat Zukunftswerkstätten. 39

40 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Steuergruppe und Arbeitsgruppen Die Mobil-Macher / innen Das Gesamtkonzept ist in groben Zügen formuliert, die Grundlinien von pädagogischem Konzept, Arbeitszeiten und Raumkonzept stehen und sind vom Kollegium auf breiter Basis getragen, die Eltern sind mit im Boot. Es haben sich Personen gefunden, die bereit sind, den Veränderungsprozess aktiv mitzugestalten und in enger Absprache mit der Schulleitung Verantwortung für Teilbereiche zu übernehmen. Dann ist es an der Zeit, die Steuergruppe fest zu etablieren. Die Steuergruppe ist das zentrale Gremium zur Steuerung des Übergangsprozesses zur Ganztagsschule. Sie ist zuständig für Kommunikation, Koordination und Entscheidungsvorbereitung. Die Detailarbeit zu den einzelnen Gestaltungsbereichen wird in entsprechenden Arbeitsgruppen geleistet; sie erhalten von der Steuergruppe ihre Aufträge und berichten an die Steuergruppe. 1: Pädagogisches Konzept / Unterrichtsgestaltung 2: Rhythmisierung 3: Arbeitszeiten 4: Essen und Mensa / Mittagsfreizeit 5: Räume 6: Kooperationen und Öffnung von Schule Die Steuergruppe besteht aus einem festen Personenkreis (Vertretungen sind geregelt), hat eine arbeitsfähige Größe (max. 8 Personen) und tagt regelmäßig (ca. alle 3 Wochen). Die (festen) Vertreter / innen der Arbeitsgruppen bilden zusammen mit der Schulleitung die Basis der Steuergruppe. Zur Steuergruppe (und ebenso zu den Arbeitsgruppen) sollten nach Möglichkeit neben den Lehrer / innen immer auch Mitglieder des pädagogischen Personals gehören, auch wenn dies oft mit einem Stundenproblem verbunden sein wird. Auch die Eltern sollten mit einem festen Mitglied in der Steuergruppe vertreten sein. Die Steuergruppe ist nicht für alles zuständig, was an der Schule schon immer mal gemacht werden sollte oder was gerade aktuell im Argen liegt. Die Aufgabe, für die sie eingesetzt ist, besteht ausschließlich darin, den Entwicklungsprozess zur Ganztagsschule zu steuern in der Form, auf die das Kollegium sich geeinigt hat. 40

41 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Die Schulleitung nimmt an der Steuergruppe immer in doppelter Funktion teil. Einerseits ist sie normales Mitglied der Steuergruppe ohne besondere Befugnisse. Andererseits ist und bleibt sie dennoch immer auch die Schulleitung. Ihre Meinung hat daher besonderes Gewicht, und manchmal werden Erlaubnisse oder Entscheidungen von ihr erwartet. Wer sich als Schulleitung dieser primus inter pares -Rolle bewusst ist, wird in Zweifelsfällen klar signalisieren, welchen Hut er / sie gerade trägt, und damit für die anderen und sich selbst Klarheit und ein Gefühl von Sicherheit schaffen, wie eine Aussage einzuordnen ist. Die Kommunikation zwischen den Mitgliedern der Steuergruppe wird schnell und zuverlässig, wenn sie zwischen den StGr-Sitzungen über erfolgt. Dies setzt verbindliche Vereinbarungen voraus, zum Beispiel: Jede / r schaut einmal täglich in seine Mail. Eingehende Mails werden innerhalb von 24 Stunden beantwortet. Jede / r setzt alle anderen StGr-Mitglieder immer zur Info mit auf den Verteiler, damit alle den gleichen Informationsstand haben. An einem Infobrett im Mitarbeiterzimmer oder anderer zentraler Stelle finden sich alle Protokolle und Beschlüsse es gibt keine Geheimnisse. Es gibt einen Protokollordner, in dem alle Unterlagen zur Einsicht verfügbar sind. Um die Arbeitsbelastung der StGr-Mitglieder zu begrenzen, sollte die Schulleitung für Entlastungsmöglichkeiten sorgen: z. B. Entlastungsstunde, weniger Pausenaufsicht etc. Die Mitglieder der Steuergruppe haben eine wichtige Funktion. Sie sollten Verstärker sein. Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, ob ausgewiesene Skeptiker / innen in der Steuergruppe vertreten sein sollten. Eine kritische Stimme ist wichtig, wichtig ist aber genauso der positive Steuerauftrag. Checkliste Auftrag und Zusammensetzung der Steuergruppe Die Steuergruppe steuert den Veränderungs prozess. Arbeitsfähige Größe 5 8 Personen (max. 10) Externe Moderation (möglichst) Die StGr tagt regelmäßig (ca. alle 3 Wochen) Wichtig: zeitliche und personelle Kontinuität Alle Gruppen sind vertreten Schulleitung Lehrer / innen Erzieher / innen und (sozial-) päd. Mitarbeiter / innen der Kooperationspartner Eltern Alle AGs sind repräsentiert: Unterrichtsgestaltung Rhythmisierung Arbeitszeiten Essen und Mittagsfreizeit Räume Kooperation Die Mitglieder der StGr sorgen für schnellen Informationsfluss. 41

42 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Checkliste Phasen und Aufgaben der Steuergruppe StGr vorbereiten Werbung für StGr im Kollegium kommunizieren Themen für StGr und AGs mit Kollegium definieren (1. Planungstag) Externe Begleitung klären / vorbereiten Gewünschte funktionelle Zusammensetzung der StGr festlegen und kommunizieren StGr etablieren StGr-Mitglieder benennen / ersten Temin ansetzen Konstituierende Sitzung: Vereinbarungen, Regeln, Auftrag, Befugnisse, Kommunikation,... Erste Aufträge an die AGs vereinbaren StGr-Sitzungen durchführen Protokoll / Dokumentation sicherstellen Neuigkeiten der SL / Berichte aus den AGs Vernetzung der AGs sicherstellen Aufgabenliste kontrollieren und aktualisieren Optimierung / Weiterentwicklung / Krisenmanagement Arbeitsweise und Ergebnisse der StGr und der AGs regelmäßig reflektieren StGr und AGs thematisch bedarfsgerecht weiterentwickeln Personelle Anpassungen bei Arbeitsproblemen StGr beenden Zielerreichung feststellen Rückblick / lessons learnt Abschluss- Ritual Anleitung zum Scheitern: So fährt die Steuergruppe gegen die Wand Notwendige Vorarbeiten vernachlässigen Verantwortlichkeiten nicht klar verteilen Keine verbindlichen Termine vereinbaren Konkrete Vereinbarungen vermeiden Absprachen nicht einhalten Wertschätzung vernachlässigen Aufgabe der Arbeitsgruppen Die Arbeitsgruppen arbeiten der Steuergruppe zu. Als thematisch zugeodnete Kolleg / innen unterstützen sie die Arbeit der Reiseleitung. Die Zuordnung aller Kolleg / innen zu den einzelnen AGs sollte zunächst immer nach Interessen erfolgen und kann in der Anfangsphase noch flexibel gehandhabt werden. In der Regel werden sich im Lauf der Zeit feste Zusammensetzungen für die Arbeitsgruppen herausbilden. Die Arbeitsweise und Arbeitsqualität der einzelnen AGs hängt stark von den beteiligten Personen ab. Hier tut die Schulleitung gut daran, ein Auge auf die Zusammensetzung zu werfen und nötigenfalls Korrekturen vorzunehmen. Ob in einer AG gut und produktiv gearbeitet wird oder ob es sich eher um einen Debattierclub oder um ein Jammertal handelt, wird in den Sitzungen der Steuergruppe schnell sichtbar. Manchmal kommen AGs aber auch nicht richtig in Gang, weil ihre Aufgabenstellung nicht klar ist und es der Gruppe nicht selbst gelingt, hier Klarheit und Einigung herzustellen indem z.b. entsprechende Fragen an die Steuergruppe bzw. die Schulleitung formuliert und dort geklärt werden. 42

43 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Für jede AG wird eine verantwortliche Person bestimmt, die diese AG in der Steuergruppe vertritt. Nur in Ausnahmefällen sollte die Schulleitung diese Funktion für eine AG übernehmen. Gut ist es, wenn die Schulleitung die Zeit findet, bisweilen an AG-Sitzungen teilzunehmen insbesondere, wenn kritische Themen anstehen, die den Blick auf das Ganze erfordern. Die Arbeitsbelastung der einzelnen Arbeitsgruppen ist phasenweise sehr unterschiedlich: AG Unterrichtsgestaltung läuft eher kontinuierlich; wichtig ist, dass diese AG sich nicht zu viel vornimmt! Wenn das pädagogische Gesamtkonzept steht was bei der Entscheidung zur GTS oft schon der Fall ist hängt der Aufwand in dieser AG davon ab, wie viel für das erste Jahr als GTS weiterverwendet werden kann und soll; wichtig sind die GTS-spezifischen Themen Zusammenarbeit mit den PMs / Schulaufgabenbetreuung und Rückmeldung an die Eltern die weitere Unterrichtsentwicklung erwächst aus den Erfahrungen im ersten Jahr. AG Rhythmisierung hat vor allem am Anfang viel zu tun, bis die Zeitstruktur steht. AG Arbeitszeiten hat unter Umständen einen furiosen Start; da die Entscheidung früh fallen muss, ist das Thema aber relativ bald abgearbeitet. AG Räume ist von Anfang an und bis kurz vor Schluss hoch belastet. Bei AG Essen und Mensa/Mittagsfreizeit kann es je nach Essenskonzept ähnlich sein. AG Kooperation läuft eher kontinuierlich; die Arbeitsbelastung hängt stark vom persönlichen Engagement der Beteiligten ab. Eltern sollten, wo möglich, in die Arbeitsgruppen eingebunden werden. Dies ist aber für viele Eltern zeitlich kaum machbar, ihre Nichtbeteiligung ist kein Zeichen von Desinteresse! 43

44 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Checkliste Arbeitsgruppen etablieren und durchführen AGs vorbereiten Mögliche Interessent(inn)en finden AGs etablieren AG-Leiter / innen benennen Weitere Interessent(inn)en anwerben Phasenweise wird es sinnvoll sein, dass AGs gemeinsam tagen, z.b. Räume mit Essen / Mensa, Rhythmisierung mit Arbeitszeiten, Unterrichtsgestaltung mit Kooperation. Wann und mit welchem Ziel dies geschieht, wird in der Steuergruppe vereinbart. Die ganztägigen Planungstage sind gute Gelegenheiten zur Vernetzung und Abstimmung der Arbeitsgruppen. Hospitationen in anderen Schulen, die thematisch klar vor- und nachbereitet werden, helfen bei der Entwicklung der eigenen Schule. Je konkreter die Arbeitsaufträge für die jeweiligen AGs sind, desto besser fallen die Ergebnisse aus. Ein klarer, übersichtlicher Zeitplan hilft, bei der Stange zu bleiben. AG-Sitzungen durchführen Protokoll / Dokumentation sicherstellen Neuigkeiten aus der StGr Thematische Arbeit eigene Aufgaben definieren Zeitplan Abstimmungsbedarf mit StGr und anderen AGs benennen Aufgabenliste kontrollieren und aktualisieren Aufgaben definieren entsprechend StGr- Vorgaben Verantwortlichkeiten konkret festlegen klare Arbeitsaufträge Ergebnissicherung konkret absprechen AGs beenden Zielerreichung feststellen Rückblick / lessons learnt Abschluss- Ritual und Anerkennung der geleisteten Arbeit 44

45 GUTER GANZTAG Die Reisegesellschaft sechs wesentliche Prozesse Zusammenarbeit mit Behörde Umgang mit dem Reiseveranstalter Das Bildungsressort hat viele Akteur / innen, die Schulen auf dem Weg zur Ganztagsschule begleiten. Es ist als Reiseveranstalter der ständige Begleiter und Partner der Schule während des gesamten Veränderungsprozesses. Die Schule ist an einer gelingenden Zusammenarbeit in hohem Maß interessiert. Das ist nicht immer ganz einfach, da das Ressort unter starken (meist finanziellen) Sachzwängen steht. Schulleitung, Pädagogen, Eltern denken bei Ganztagsschule in erster Linie in pädagogischen Kategorien. Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Behörde haben darüber hinaus bauplanerische, verwaltungstechnische und vor allem finanzielle Vorgaben mit den pädagogischen Wünschen der Schule zu vereinbaren. Wie in allen komplexen Planungsprozessen, so empfiehlt sich auch bei dem Weg zur Ganztagsschule... in vielen Fällen Plan B zum Beispiel beim Thema Raumplanung Mit einem Plan B (besser noch: mit einem Plan B und einem Plan C ) in der Schublade gewinnt der Planungsprozess ein gutes Maß an Unabhängigkeit von Unwägbarkeiten aller Art. Die Schule kann ihre Vorbereitungsaktivitäten auf drei Ebenen parallel vorantreiben: Plan A: Was wir gerne hätten, weil wir es pädagogisch für richtig und wichtig halten Plan B: Womit wir zur Not auch noch einigermaßen leben könnten Wenn alle Stricke reißen > Plan C Wir brauchen eine Mensa bedeutet für die zuständigen Mitarbeiter / innen in der Behörde: Machbarkeitsstudie Kostenschätzung Ausschreibung (europaweit) in ständiger Zusammenarbeit mit dem Eigentümer Immobilien Bremen und den beauftragten Architekten Submission Auftragsvergabe Planungsphase Genehmigungsphase Bauphase Abnahme... das kann durchaus 2 Jahre dauern... Wie auf realen Baustellen, kommen auch bei der Ganztagsschulgestaltung verschiedene Gewerke ins Spiel. Das passt auch beim besten Willen aller Beteiligten nicht reibungslos. Wenn die Baufahrzeuge anrollen, man also wirklich was sehen kann, ist das Meiste geschafft. Plan A, B, C: das hört sich nach dreifacher Arbeit an in der Realität ist der Mehraufwand aber überschaubar. Wichtig ist die Entscheidung, diesen Weg zu gehen und immer parallel in drei Schienen zu denken. Der Mehraufwand lohnt sich angesichts des Zugewinns an Handlungsfreiheit. Denn nichts ist anstrengender als das lähmende Gefühl von Abhängigkeit und Ohnmacht. An seine Stelle tritt das beflügelnde Gefühl von Selbstwirksamkeit und heiterer Gelassenheit trotz hoher Arbeitsbelastung. 45

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47 III. Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Pädagogisches Konzept / Unterrichtsgestaltung Rhythmisierung Arbeitszeiten Essen und Mensa / Mittagsfreizeit Räume Kooperationen und Öffnung von Schule Personalentwicklung und Teambildung 47

48 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Pädagogisches Konzept / Unterrichtsgestaltung Eine der zentralen Fragen ist, wie am Ende der Reise zur Ganztagsschule das gemeinsame Lernen gestaltet werden soll. Schließlich ist es ja das erklärte Ziel dieser ganzen Reise, einen Lernort zu schaffen, an dem mit mehr Zeit, Gelassenheit und Freude individuell, selbstbestimmt, vielfältig, kooperativ und effektiv gelernt werden kann. Da die meisten mitreisenden Kolleg / innen vorher selbst noch nie an diesem Ort waren (die meisten haben nur davon gehört), ist es verständlich, dass Unsicherheiten und Befürchtungen aufkommen. Reichen die Ortskenntnisse aus, um sich zurecht zu finden? Ist die Reiseausrüstung die richtige? Reicht der Reiseproviant? Dabei hilft es, sich bewusst zu machen, dass in einer so großen Reisegruppe vielfältige Ressourcen zur Verfügung stehen (Kenntnisse und Fähigkeiten), mit denen man sich ergänzen, unterstützen und ermutigen kann. Jede Schule hat ihr eigenes Profil und entwickelt ihr pädagogisches Konzept mit der Ganztagsschulentwicklung weiter. Auch wenn Baustellen wie Umbauten, Umzüge oder Mittagsversorgung zunächst viel Aufmerksamkeit fordern, geht es doch im Kern bei der Ganztagsschule um eine andere Lehr- und Lernkultur. Zu erkennen, welche pädagogischen Weiterentwicklungen durch das Zeit für mehr möglich sind, ist für die innere Motivation der Beteiligten ganz wichtig. Schulentwicklung ist ein lebendiger Prozess. In diesem Reiseführer finden Sie dem entsprechend keine Rezepte und feststehenden Antworten, sondern eine Reihe von Fragen, die Anhaltspunkte für die Gestaltung bieten und Ihnen damit helfen, die einzelnen Bereiche passend für Ihre Schule zu bearbeiten. Pädagogische Handlungsfelder Gestaltung der Freizeitelemente Gestaltung Anfang und Ende des Schultages Gestaltung der Pausen Gestaltung der Angebote Gestaltung von Festen und Feiern Gestaltung von Unterricht Pädagogisches Programm niedergelegt z. B. im Leitbild und im Schulprogramm Konzept zu Lehren und Lernen Konzept zu Regeln und Ritualen Konzept zum Fördern und Fordern Konzept zum Umgang mit Vielfalt Konzept zu Partizipation und Demokratielernen 48

49 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Überlegungen zum Planungsprozess des Ganztagsangebots Überlegungen zur Lernkultur 1. Wurden bei der Entwicklung der Angebote auch Eltern, Schüler/innen, Erzieher/innen, Sozialpädagog/innen beteiligt? 2. Wurden beim Erstellen der Angebote außerund innerschulische Unterstützungs- und Kooperationsmöglichkeiten ausgeschöpft? 3. Ist das außerunterrichtliche Angebot mit dem Unterricht abgestimmt? Welchen Zusammenhang gibt es mit dem Schulprogramm /-profil? 4. Ist daran gedacht, Fortbildungen für Mitarbeiter/innen des außerunterrichtlichen Angebots zu öffnen? Gibt es eine Fortbildungsplanung? 5. Haben die Mitarbeiter/innen der Angebote Ansprechpersonen, wenn es zum Beispiel in Gruppen zu Konflikten kommt? 6. Hat sich die Schule auf einige konkrete Verhaltensregeln geeinigt, die allen bekannt und für alle verbindlich sind? 7. Gibt es eine Konferenzordnung, in die sich auch die Mitarbeiter/innen der Angebotsschiene einbringen können? 8. Wie werden Rückmeldungen aus den Angebotsschienen eingebracht und reflektiert? 9. Welches Konzept gibt es, die regelmäßige Teilnahme an den Angeboten zu sichern? 10. Welche Bereiche wurden eingerichtet, in denen die Schüler/innen zwar beaufsichtigt sind, aber frei und selbstständig Aktivitäten entwickeln können, die NICHT von Erwachsenen gelenkt und geplant sind? 1. Welche spielerischen Lernmöglichkeiten gibt es an Ihrer Schule? 2. Welche fächerübergreifenden Projekte gibt es? 3. Gibt es ein aufbauendes schulinternes Curriculum, das die Vermittlung von Lern- und Arbeitstechniken vorsieht, die zum selbständigen Lernen notwendig sind? 4. Können Schüler/innen ihre individuellen Interessen und Begabungen in den Unterricht und in außerunterrichtliche Angebote einbringen? 5. Gibt es einen regelmäßigen Austausch von Lehrer/innen, Sozialpädagog/innen, Schulleitung, in dem es um Stärken der Schüler/ innen geht? 6. Ist die Bedeutung von Spielen und informellem Lernen insgesamt bekannt und Thema in den didaktischen Planungen der Fachbereiche? 7. Welche Möglichkeiten gibt es, regelmäßig mit Formen direkter Leistungsvorgaben wie z. B. Lerntagebüchern zu arbeiten? 8. Wurde schon überlegt, mit Portfolios zu arbeiten, in denen Schüler/innen Ergebnisse aus Fachunterricht, Projekten und außerunterrichtlichen Bereichen dokumentieren oder diese in Leistungsbewertungen einzubeziehen? 9. Welche Möglichkeiten haben Schüler/innen, Lernstoff und Lernzeit selbst zu bestimmen? 10. Werden durch Lernanlässe in unterschiedlichsten Ganztagsschulbereichen Gelegenheiten geschaffen, in denen Schüler/innen miteinander über Problemstellungen und Sachfragen kommunizieren und kooperieren? 11. Welche Möglichkeiten zur Erweiterung der interkulturellen Kompetenz sind verfügbar? 49

50 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Überlegungen zu Förderkonzepten Überlegungen zu Übungs- und Vertiefungszeiten in der gebundenen GTS 1. Hat die Schule ein Leitbild für den Bereich Fördern & Fordern, das sowohl den unterrichtlichen als auch den unterrichtsergänzenden Bereich umfasst? 2. Wie ist das Förderkonzept der Schule ausgestaltet? 3. Mit welchen Formen von Individualisierung soll an der Schule systematisch gearbeitet werden? 4. Welche zeitlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen werden für eine sinnvolle Individualisierung und Binnendifferenzierung gebraucht? 5. Wie läuft die Organisation, und wie werden Kompetenzen und Erfahrungen des außerunterrichtlichen Personals mit einbezogen? 6. Wie lassen sich Ressourcen für die Förderung so bündeln, dass sie effizient und sinnvoll den Schüler/innen zu Gute kommen? 7. Gibt es einen Jahresplan, in dem zentrale Unterrichtseinheiten der Fächer stehen und mit dem auch die außerunterrichtlichen Angebote abgestimmt sind? 8. Welche Form von Lernpatenschaften innerhalb der Jahrgänge und jahrgangsübergreifend lassen sich fest etablieren? 9. Werden die Schüler / innen dazu ermutigt, ihr Lernen selbst in die Hand zu nehmen? Haben sie die Zeit, Lernwege auszuprobieren? 10. Wo werden Arbeitsergebnisse der Schüler/ innen für die schulische Öffentlichkeit sichtbar? Gibt es ausreichende und repräsentative Präsentationsorte und regelmäßige Präsentationszeiten? 1. Ab wann können Hausaufgaben zu Schulaufgaben / Übungszeiten werden? 2. Sollen Schulaufgabenzeiten klassenweise organisiert werden? 3. Können Fachlehrer/innen die Schulaufgabenbetreuung leisten? 4. Gibt es die Möglichkeit, Schulaufgabenzeiten in Jahrgängen als Band zu legen und klassenübergreifende Ansprechpartner/innen zu stellen? 5. Lassen sich Phasen von Wiederholung und Vertiefung in den Unterricht integrieren? 6. Kennen alle die effektivste Art, Übungen zu initiieren? 7. Gibt es Absprachen im Jahrgangs- bzw. Klassenteam über Art, Umfang, Funktion von Schulaufgaben? 8. Können Schulaufgabenzeiten in Jahrgängen parallelisiert werden und unterschiedliche Ansprechpersonen für Fachfragen zur Verfügung stehen, die diese Präsenzzeit auch für sich nutzen? 9. Wie werden Eltern über Schulaufgaben informiert? 10. Wären Lernpartnerschaften zwischen älteren und jüngeren Schüler/innen organisierbar? 50

51 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Rückmeldungen an die Eltern zu Lernstand und Lernverhalten Da die Eltern nicht mehr regelmäßig Hausaufgaben kontrollieren, müssen sie auf an dere Weise einbezogen werden. Eltern müssen Sicherheit darüber haben, wann, wie und wie oft sie sich die Hefte und Mappen ihrer Kinder anschauen sollen. Deshalb ist es ist wichtig, mit den Eltern ein klares Rückmeldesystem zu vereinbaren und sorgsam darauf zu achten, dass dieses von allen Beteiligten (Schule, Kinder, Eltern) sorgfältig eingehalten wird. Eltern müssen das Vertrauen haben, dass die Schule sich ausreichend für den Lernerfolg der Schüler / innen zuständig fühlt. Eltern sollten ermutigt werden, während der Arbeitszeiten ab und an zu hospitieren und sich so einen eigenen Eindruck zu verschaffen. Auftrag Inklusion In Bremen gibt es den Beschluss, alle Schulen zu inklusiven Schulen weiterzuentwickeln. Dieser Auftrag muss künftig in konzeptionellen und programmatischen Überlegungen als Zielsetzung berücksichtigt werden. Für Schulen auf dem Weg zur Ganztagsschule gibt es besondere Chancen, Inklusion in allen Aspekten der Entwicklungsarbeit mitzudenken, denn sie können begünstigende Umstände in die Waagschale werfen: Angebote außerhalb des Unterrichts eröffnen neue Lernfelder und Zugänge. Ein stärkerer Bezug zur Lebenswelt der Kinder wird hergestellt. Rhythmisierung ermöglicht differenziertere Berücksichtigung unterschiedlicher Lernwege. Unterschiedliche Professionen erweitern die Unter stützungsmöglichkeiten ebenso wie Kooperation und Vernetzung im Stadtteil. Bauliche Veränderungen können helfen, Barrieren zu beseitigen. Inklusion in Erziehung und Bildung bedeutet die gleiche Wertschätzung aller Schüler/innen und Mitarbeiter/innen die Steigerung der Teilhabe aller Schüler/innen an (und den Abbau ihres Ausschlusses von) Kultur, Unterrichtsgegenständen und Gemeinschaft ihrer Schule die Weiterentwicklung der Kulturen, Strukturen und Praktiken in Schulen, so dass sie besser auf die Vielfalt der Schüler/innen ihres Umfeldes eingehen den Abbau von Barrieren für Lernen und Teilhabe aller Schüler/innen, nicht nur solcher mit Beeinträchtigungen oder solcher, denen besond erer Förderbedarf zugesprochen wird 51

52 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen die Anregung durch Projekte, die Barrieren für Zugang und Teilhabe bestimmter Schüler/innen überwinden und mit denen Veränderungen zum Wohl vieler Schüler/innen bewirkt werden können die Sichtweise, dass Unterschiede zwischen den Schüler/innen Chancen für das gemeinsame Lernen sind und nicht Probleme, die es zu überwinden gilt die Anerkennung, dass alle Schüler/innen ein Recht auf eine wohnortnahe Bildung und Erziehung haben die Verbesserung von Schulen nicht nur für die Schüler/innen, sondern auch für alle anderen Beteiligten die Betonung der Bedeutung von Schulen dafür, Gemeinschaften aufzubauen, Werte zu entwickeln und Leistungen zu steigern den Auf- und Ausbau nachhaltiger Beziehungen zwischen Schulen und Gemeinden den Anspruch, dass Inklusion in Erziehung und Bildung ein Aspekt von Inklusion in der Gesellschaft ist. Neben der Einbettung von Inklusion in das Schulprogramm muss es die Bereitschaft aller Beteiligten geben, die Schule im Hinblick auf dieses Ziel zu hinterfragen und schrittweise weiter zu entwickeln. Diese Entwicklung ist als ein Prozess zu verstehen. Der INDEX FÜR INKLUSION bietet verständliche, handhabbare und konkrete Hilfen. Jede Schule wird dabei ihre eigene Form und ihr eigenes Tempo finden. Und natürlich gilt für Inklusion wie für jeden anderen Aspekt der Schulentwicklung: sich nach gelungenen Beispielen umsehen, auf vorhandene Erfahrungen zurückgreifen, sich Rat und Ideen bei anderen Schulen oder Unterstützungssystemen einholen. Inklusion geht es darum, alle Barrieren in Bildung und Erziehung für alle Schüler/innen auf ein Minimum zu reduzieren. Aus: Booth / Ainscow: Index für Inklusion, übersetzt, bearbeitet und herausgegeben von Boban, I. und Hinz, A., Martin- Luther- Universität Halle- Wittenberg 2003) Jetzt wird deutlich: Entwicklung zur inklusiven Schule ist nicht die Aufgabe weniger Spezialisten im Umgang mit behinderten Kindern in bestimmten Situationen, sondern fortwährende Aufgabe aller beteiligten Personen in allen Tätigkeitsfeldern. 52

53 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Rhythmisierung Bevor wir unsere Reise antreten, muss geklärt werden: Was wollen wir eigentlich alles unternehmen, erleben und sehen, wenn wir am Zielort angekommen sind? Wie viele Sehenswürdigkeiten, fremde Sprachen, neue Sportarten etc. können wir aufnehmen? Zu welchen Zeiten brauchen wir Pausen zum Erholen, zum Essen, zum miteinander Reden, zum Bewegen? Die Rhythmisierung in der Ganztagsschule ist eine Chance für eine veränderte Gestaltung des Schultages. Der Tagesablauf sollte einen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, interessanten Starts und friedlichen Verabschiedungen und Lernphasen haben. Die Rhythmisierung ist für alle Beteiligten eine Orientierung. Wir wissen, wann wir gefordert sind und wann Zeit zum Spielen, Entspannen und Luft holen ist. Lernen tun wir zu jeder Zeit! Die Flexibilisierung der Stundentafel und schulinterne Curricula bieten viel Handlungsspielraum für rhythmisierte Konzepte. Die neue Zeitgestaltung wirkt sich auf das gesamte Personal der Schule aus und steht damit in enger Wechselwirkung mit der Entscheidung für Arbeitszeitmodelle: Schulleitung (Stunden für die GTS) Lehrer/innen (Arbeitszeiten / Präsenzzeit) Pädagogisches Personal (Arbeitszeit ohne Lücken, Doppelbesetzungen) Verwaltungsangestellte (Büro- und Telefon zei ten) Hausmeister (Kooperationspartner und Ansprech zeiten) Reinigungspersonal Koch und Küchenpersonal Nutzen Sie Ihre Hospitationen an beste henden Ganztagsschulen, um sich Hinweise zu den verschiedenen Lösungsmöglichkeiten zu beschaffen. Man tut sich leichter, wenn man sich davon frei macht, dass eine einmal getroffene Entscheidung ein für alle Mal gelten müsse. Das gilt auch für die Rhythmisierung. Zeitstruktur und Stundenpläne können immer wieder neu angepasst werden, wenn sich etwas nicht als praktisch erweist. Also: Erproben Sie für zum Beispiel ein Jahr ein Modell, sammeln Sie Erfahrungen bewerten Sie die Ergebnisse und passen Sie Ihr Modell entsprechend an. Bei der Einführung der Ganztagsschule lautete der Slogan Zeit für mehr!. Dies ist nicht nur als Hinweis auf eine quantitative Größe zu lesen, sondern weist auf einen inhaltlich pädagogischen Umgang mit Zeit hin. Im Hinblick auf die Schüler / innen ist lange die Verzahnung von Vor- und Nachmittag und der Wechsel von Anspannung und Entspannung im Vordergrund gewesen. Die Einbindung weiterer pädagogischer Angebote unter dem konzeptionellen Dach eines Schulprogramms in der teilgebundenen Form ist ein weiteres Thema. Es stellt sich die Frage nach der Länge und Gestaltung von Pausen: Gibt es für Schüler / innen auch pädagogikfreie Räume innerhalb des Schultages? Wo gibt es Zeit für freies Spiel, für Rückzug und Rekreationszeit? Welche altersgemäßen Tagesstrukturen sind angemessen? Rhythmisierung ist also in erster Linie keine Frage des Stundensteckens, sondern der pädagogisch motivierten Zeitgestaltung und nutzung. 53

54 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Überlegungen zur Zeitgestaltung 1. Wie lässt sich die flexibilisierte Stundentafel nutzen? Lassen sich Fächer bündeln und in Form von Fachbereichen unterrichten? Lässt sich Unterricht epochalisieren? 2. Ist es möglich, durch die Unterrichtsverteilung und den Stundenplan größere Lerneinheiten zu bilden? Wenige Lehrer/innen mit jeweils mehr Fächern in einer Klasse ermöglichen es, Unterricht zu flexibilisieren. 3. Ist ein offener Anfang möglich? 4. Ist ein offenes Ende des Tages möglich? 5. Gibt es Feste, regelmäßige Infotreffen, Neujahrsempfänge, Rundbriefe? Sind dafür immer wieder verwendbare Muster / Vorlagen und Materialien vorhanden? 6. Ist die Pausenklingel abgeschafft? 7. Welche Grund-Taktung ist für das pädagogische Konzept Ihrer Ganztagsschule ambesten: 60- / 75- / 90 Minuten? Muss das für alle gleich sein? 8. Können Teamstrukturen so aufgebaut und der Lehrereinsatz auf Jahrgänge / Doppeljahrgänge konzentriert werden, dass im Team flexibel über Zeiteinheiten entschieden werden kann? 9. Wie ist die Organisation der Kooperationszeit von Lehrer/innen und sozialpädagogischen Fachkräften? 10. Sind Unterricht, Angebot, Pause und Freizeit im Wechsel über den Ganztag verteilt? Kinder lernen zu jeder Zeit Äußere Rhythmisierung bezeichnet den Wechsel von Lehr- und Lernformen. Innere Rhythmisierung stellt sich ein, wenn Kinder dabei unterstützt werden, ihren eigenen Lernrhythmus und ihre eigenen Lernwege herauszufinden. Je besser Unterrichtszeit und unterrichtsergänzende Zeit miteinander verzahnt sind, desto mehr und besser lernen Schüler / innen. 54

55 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Ein Beispiel aus der Primarstufe: Tagesrhythmus Zeit Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Lernaktivität Offener Anfang Arbeit mit selbst gewähltem Material, Morgenkreis, Fachunterricht, gelenkte und offene Lern- / Arbeitszeit, Frühstück Spielpause Fachunterricht, differenzierte Arbeitszeit (Wochenplanarbeit, Arbeit an Stationen, Werkstattarbeit, Projektarbeit) Lesezeit: Freiarbeit rund um das Lesen Mittagessen, Chor, Fördergruppen, Instrumentalunterricht (Flöte, Klavier / Keyboard, Gitarre, Geige, Trommel), Sport-, Bastel-, Entspannungangebote, Freies Spiel Fachunterricht, Arbeitsgemeinschaften, Fördermaßnahmen (Schulschluss für Jahrgänge 1 und 2 ist Uhr, freitags für alle Uhr) Wochenrhythmus Jahresrhythmus Wochentag Montag Uhr Dienstag Uhr Mittwoch Uhr Donnerstag Freitag Uhr Uhr Lernaktivität Wahlpflicht-Arbeitsgruppen / 3. und 4. Klasse Projektarbeit in allen Lerngruppen (vier Projekte pro Jahr) Schulorchester Schwimmen für den 3. Jahrgang. Schülerforum (Treffen der Klassensprecher) Mittagspause bis Uhr Mentorenzeit (Lernzielgespräche in Kleingruppen) gemeinsamer Wochenabschluss im Forum regelmäßige Besuche der Stadtteilbibliothek alle vier Wochen drei Elternsprechtage gemeinsame Feiern vor allen Ferien Klassenfahrten (in jedem Jahr) Besuche der zukünftigen Erstklässer/innen Sport- und Spielefest Schulfest Weihnachtsbasar Aufführung mit allen Kindern der Schule (Musical, Theater, ) Dankeschön-Fest für alle Unterstützer der Schule Feierliche Verabschiedung der Kinder der 4. Klassen und feierliche Begrüßung der Erstklässler Quelle: Die Grundschule Bremen stellt sich vor Die Senatorin für Bildung August

56 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Ein Beispiel für ein Stundenraster einer Oberschule (GTS im Aufbau): Zeit Stunde Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Uhr 1. Projekt Musik WAT TÜV Nawi Uhr 2. Projekt Musik WAT GP TÜV Uhr Große Pause Uhr 3. Mathe E / P Sport GP Mathe Uhr 4. Mathe Englisch Sport Englisch Englisch Uhr Große Pause Uhr 5. Deutsch Mathe Englisch Deutsch E / P Uhr 6. Mittag Mittag Mittag Mittag Mittag Uhr 7. Nawi Deutsch Mathe Klasse Deutsch Uhr 8. Nawi AG / Förder Mathe Wpf. AG Deutsch Uhr 9. GP AG / Förder Sozial Wpf. AG Die Varianten bei den weiterführenden Schulen sind offener. Gerade bei der Umwandlung zur Oberschule, der Einführung der Jahrgangsteams und der Auseinandersetzung mit inklusivem Lernen werden unterschiedliche Optionen erprobt. Zahlreiche Schulen veröffentlichen ihre Zeitstrukturen auf ihrer Homepage. Hier zu spicken lohnt sich allemal. 56

57 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Arbeitszeiten Die Entscheidung für ein Arbeitszeitmodell ist ein zentraler Punkt im Prozess der Entwicklung zur Ganztagsschule. Diese Entscheidung ist eng verknüpft mit dem pädagogischen Konzept und der Rhythmisierung sowie den räumliche Gegebenheiten und Umgestaltungsabsichten der Schule. Lehrerarbeitszeit wird traditionell über ein Pflichtstundenmodell festgelegt, in dem die Anzahl der zu leistenden Unterrichtsstunden (à 45 Minuten) vereinbart ist. Alle weiteren Tätigkeiten sind davon nicht erfasst: Unterrichtsvorbereitung, Elterngespräche, Kooperation mit Kolleg / innen, Konferenzen, Fortbildungen, Sonderfunktionen (z. B. Beratungslehrerin, Betreuung von Referendar / innen,...), Klassenfahrten etc. In der Halbtagsschule finden viele dieser Tätigkeiten außerhalb der Schule statt. Den veränderten Gegebenheiten und Anforderungen in der Ganztagsschule wird ein Jahresarbeitszeitmodell besser gerecht. In ihm sind alle dienstlichen Tätigkeiten erfasst. Aus der Jahresarbeitszeit lässt sich die wöchentliche Soll-Arbeitszeit (in Zeitstunden) berechnen. Sie setzt sich zusammen aus Unterrichtszeit und Systemzeit. Für die betroffenen Lehrkräfte bedeutet ein neues Modell zunächst einmal, sich von etwas oft seit vielen Jahren Gewohntem zu verabschieden. Und das bringt immer Verunsicherung mit sich. Die Einführung eines Präsenzzeitmodells, bei dem die Anwesenheit in der Schule verbindlich vorgegeben ist, wird leicht zuallererst als Verlust an Zeitautonomie erlebt. Der Vorteil, künftig einen definierten Feierabend zu haben, wiegt diesen Verlust nicht ohne Weiteres auf, insbesondere wenn zu befürchten ist, dass in der Realität nicht alle Aufgaben innerhalb der Präsenzzeit und in der Schule zu schaffen sein werden. Hier ist das Raumkonzept von großer Wichtigkeit: Wird es genügend Mitarbeiter/innen-Arbeitsplätze geben? Sind diese so ausgestattet, dass alle anfallenden Aufgaben dort effizient erledigt werden können? Gibt es Ruhe- und Rückzugsräume, die ihrem Namen gerecht werden? 57

58 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Die Integration von Teilzeitarbeitskräften ist stets eine Herausforderung. Teilzeitbeschäftigte sollen in die Schul- und Unterrichtsentwicklung angemessen einbezogen sein. Dies kann schnell zu einer Beanspruchung führen, die erheblich über den Teilzeitumfang hinausgeht. Hier muss es innerhalb der Schule verbindliche Vereinbarungen geben, wie ein angemessener Aus gleich gestaltet werden kann. Beim gesamten Präsenzzeitmodell ist es wichtig, sich nicht in Diskussionen um Arbeitsminuten zu verschleißen, sondern sachgerechte Lösungen zu finden, mit denen alle Beteiligten leben können. Es ist von großer Bedeutung für den weiteren Verlauf des Planungs- und Übergangsprozesses zur Ganztagsschule, dass das Für und Wider eines Präsenzzeitmodells im Kollegium offen thematisiert wird mit dem Ziel, eine für unsere Schule passende Lösung zu finden, die von allen getragen wird. Deshalb lohnt es sich, für diesen oft emotional aufgeladenen Meinungsbildungs- und Abstimmungsprozess genügend Zeit einzuräumen (z. B. im Rahmen einer ganztägigen schulinternen Fortbildung). Erfahrungen mit Präsenzzeitmodellen Eine der wesentlichen Intentionen, die mit einer Präsenzzeit in der Schule verbunden wird, ist die verbesserte Kooperation und Teamarbeit von Lehrer / innen. Die bisherigen Bremer Erfahrungen deuten darauf hin, dass die gemeinsame Präsenzzeit tatsächlich zu einer verbesserten Zusammenarbeit im Kollegium (und mit den sozialpädagogischen Fachkräften) führt sowie die Unterrichts- und Schulentwicklung und eine kontinuierliche immer wieder neu notwendige Verständigung auf ein gemeinsames Schul- und Lernkonzept ( ) vorangetrieben wird. Weitere Erfahrungen aus Bremen legen nahe, dass die Arbeit in der Schule für Lehrer / innen insgesamt erleichtert wird und zu einer höheren Zufriedenheit mit dem eigenen Beruf führt, die u. a. mit dem positiven Lernklima, der angenehmen Lernatmosphäre und den Teamformen in Zusammenhang steht. Zeiten des Unterrichts wechseln sich über den Schultag hinweg mit Zeiten der Vorbereitung und Planung ab. Insgesamt scheinen die unterschiedlichen Anforderungen des Lehreralltags in einem veränderten Zeitrhythmus zu stehen. Im Ergebnis bringen Lehrer / innen, die bereits nach dem Präsenzzeitmodell arbeiten, diesem der Erfahrung nach eine deutliche Akzeptanz entgegen. Präsenzzeit heißt nicht zwingend 35 Stun den. Schneidern Sie sich passende Präsenzzeitmodelle für Ihre Schule. Profitieren Sie dabei von den Erfahrungen anderer Schulen, die schon mit Präsenzzeit arbeiten! Quelle: BLK-Verbundprojekt Lernen für den GanzTag : Arbeitszeit und Arbeitszeitberechnungen als Gestaltungskriterien für Ganztagsschulen Erfahrungen mit Präsenzzeitmodellen Uwe Schulz, Institut für soziale Arbeit e.v.,

59 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Modellhafte Arbeitszeitberechnung für eine Lehrkraft mit einer Unterrichtsstundenverpflichtung von 28 Wochenstunden im Rahmen des Präsenzzeitmodells von 35 Zeitstunden in der Woche in der Ganztagsgrundschule Borchshöhe. Praxisbeispiel Unterrichtsverpflichtung Min. = 21 Stunden (darin enthalten: anteilig 5 15 Min. Essenszeit mit Kindern = 1,25 Std.) Arbeitszeit in der Schule* ohne Unterricht 14 Stunden Präsenzzeit 35 Stunden Arbeitspausen 5 30 Min. = 2,5 Stunden Anwesenheit in der Schule 37,5 Stunden Bei einer Anwesenheit der Kinder in der Schule von max. 41,25 Stunden Beispielhafte Aufteilung der Arbeitszeit: Mo. bis Do = 7 Std. 45 Min. 4 Tage = 31 Stunden Fr = 6,5 Std. = 6,5 Std. Anwesenheit in der Schule: 37,5 Std. *Aufteilung der Arbeitszeit ohne Unterricht (Beispiel) Mittagessen mit Kindern Anteilig: 5 15 Min. 1,25 Std. Team 1,5 Std. Dienstbesprechung 1,0 Std. Kooperation, Planung, gemeinsame Erstellung individueller Lernpläne für Kinder etc Min. 5,0 Std. Elterngespräche 90 Min. 1,5 Std. Kooperation mit außerschulischen Institututionen 0,75 Std. Dokumentation, Arbeit an Schulentwicklung 90 Min. 1,5 Std. Verwaltungsaufgaben einschl. Berichte über Lernentwicklung etc. 90 Min. 1,5 Std. Summe 14,0 Std Restliche Arbeitszeit: (10,7 Wochenstunden) für: Anrechenbare Zeit für Überstunden bei Klassenfahrten, Konferenzen, Fortbildung, individuelle Vor- und Nachbereitung. Quelle: BLK-Verbundprojekt Lernen für den GanzTag : Arbeitszeit und Arbeitszeitberechnungen als Gestaltungskriterien für Ganztagsschulen Erfahrungen mit Präsenzzeitmodellen Uwe Schulz, Institut für soziale Arbeit e.v.,

60 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Essen und Mensa Die Ganztagsschule bietet die Möglichkeit, gemeinsam gesundheitsförderndes Essverhalten, Esskultur und Tischsitten zu lernen. Wir essen gemeinsam, und jeder trägt mit die Verantwortung, dass das Essen zu einem angenehmen Treffpunkt wird. Gesundes Essen wirkt sich positiv auf das Lernen aus. Die Schüler / innen können sich besser konzentrieren. Das Essen ist auch ein Moment der Begegnung und des Austauschs. Nach dem Essen sollten die Schüler / innen die Möglichkeit haben, sich auszuruhen, zu spielen oder sich zu bewegen jede(r) wie es gerade passt. In der Ganztagsgrundschule ist die Teilnahme am Mittagessen verpflichtend. An den weiterführenden Schulen ist die Teilnahme freiwillig. Für Grundschulkinder, deren Eltern soziale Transferleistungen beziehen, ist die Teilnahme am Mittagessen zurzeit kostenlos. Esskultur Regeln Rituale Essen soll Spaß machen / Zeit geben Ruhe-Rituale einführen Tischdienste einteilen (Kinder- Verant wortung) Tischdecken, Deko in Verantwortung der Kinder geben Beginn und Ende des Essens (Rituale) Zähneputzen Feste Essenszeiten Lehrer / innen oder Pädagog(inn)en sind beim Essen dabei Bei der Mittagsaufsicht können unterschiedliche Regelungen getroffen werden. Die Entscheidung, wer die Aufsicht macht, hängt auch davon ab, welche pädagogische Bedeutung das Mittagessen hat. Überlegungen zur Mensa 1. Gibt es eine Liste mit dem Für und Wider der verschiedenen Mensa-Konzepte? 2. Wer betreibt die Mensa? Kann sie in Kooperation mit der Agentur für Arbeit zum Ausbildungsbetrieb gemacht werden? Kann sie von Schüler/innen / Eltern betrieben werden? 3. Welche Mensaräume soll es geben? Sind für die Mensa noch andere Nutzungen vorgesehen? 4. Wie lange ist die Mensa geöffnet? 5. Wie viele Schüler/innen werden dort essen? Gab es im Vorfeld dazu eine Umfrage? 6. Kann die Mensa auch für externe Nutzer (Stadtteil, ) geöffnet werden? 7. Soll die Mensa für unterschiedliche Jahrgänge zu unterschiedlichen Zeiten geöffnet sein? 8. Wie ist die Mensa in das pädagogische Konzept der Schule eingebunden? Essen die Klassen gemeinsam, essen die Lehrer/innen an einem Extratisch, gibt es bestimmte Rituale? Sind alle Nutzer/innen (Schüler/innen, Lehrer/innen, Eltern, Betreiber) in der Mensagruppe? 9. Wie lässt sich die Mensa in ein Gesamtkonzept von Gesunder Schule einbinden? Gibt es Bezüge zu Unterrichtsprojekten o. ä.? 60

61 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Checkliste Mensa / Küche Funktionelle Anforderungen formulieren Zubereitung und Anrichten Vorratsraum / Kühlmöglichkeit Essensausgabe Abwaschraum Aufenthaltsraum für Küchenpersonal Ausführung / Ausstattung Hell und freundlich Leicht sauberzuhalten Schalldämmendes Material Anzahl der Essensschichten Die minimale Anzahl an Essensschichten ergibt sich aus der Gesamtzahl der zu versorgenden Personen und der Kapazität der Mensa. Aus pädagogischer Sicht darf die Anzahl der Essensschichten nicht zu groß sein, da das Essensband sonst zu breit wird und die Möglichkeiten der Gestaltung des Tagesablaufs zu sehr einschränkt. Primarbereich: Essen im Klassenraum Diese Alternative sollte nicht außer Acht gelassen werden. Wie könnte ein entsprechendes Szenario aussehen? Wie könnten Essensausgabe und Geschirrrückgabe gestaltet werden? Hier wird es im Kollegium vermutlich ganz unterschiedliche Meinungen geben. Es lohnt sich, diese auszutauschen. Betriebskonzept / Catering festlegen Anlieferung oder frisch Anbieter auswählen Abrechungsmodus festlegen Verwaltung / Essensauswahl, festlegen Abläufe festlegen Anzahl Essen Anzahl Schichten Öffnungszeiten Betreuung Raumaufteilung festlegen Küche, Essbereich,... Möblierung auswählen Stapelbare Tische und Stühle (um flexible Raumnutzung zu ermöglichen) Geschirr auswählen Buffetform Am Tisch mit Schüsseln Andere Nutzungen festlegen Schulfeste / Klassenfeste Fremdnutzung / Vermietung (z. B. Vereine) 61

62 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Mittagsfreizeit Es ist anstrengend, den ganzen Tag an der Schule zu sein. Deshalb ist es wichtig, Phasen der Ruhe, Entspannung, Bewegung zu haben und insbesondere Zeiten ohne Vorgaben. Die Mittagsfreizeit sollte nicht mit Angeboten überfrachtet werden. Wichtig ist die Möglichkeit für die Schüler/ innen, zur Ruhe zu kommen. Ein wichtiger Aspekt der Freizeitpädagogik in diesem Abschnitt des Schultags ist das Da-sein der Bezugsperson und die Möglichkeit, sie einmal nicht zwischen Tür und Angel anzusprechen. Eine Zeit ohne Inputs wenn gewünscht Zeit zum Spielen und für Freunde Freiwillige Angebote Es kann passieren, dass Pädagog / innen (vor allem am Anfang) frustriert und verunsichert sind, wenn ihre Angebote von den Schüler / innen gar nicht so angenommen werden, wie sie sich das vorher gedacht hatten. Jetzt habe ich mir so tolle Sachen ausgedacht was habe ich bloß falsch gemacht?! Oft wird der Grund aber gar nicht sein, dass die Schüler / innen die Angebote nicht mögen sondern dass sie schlicht unverplante Zeit brauchen und sich diese nehmen. 62

63 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Überlegungen zur Mittagsfreizeit 1. Wo und wann in der Schule ist es möglich, dass die Schüler/innen mit ihrer Zeit selbstbestimmt umgehen können? 2. Gibt es die Möglichkeit, dass sich Schüler / innen aktiv an der Gestaltung des Freizeitkonzepts der Schule beteiligen? 3. Hat die Schule im Schulgebäude Orte, an denen es ruhig ist und wo Entspannung und Rückzug möglich sind? 4. Gab es einen Planungsrundgang, um zu prüfen, welche Möglichkeiten Flure und Winkel in der Schule bieten, um sie für die unterrichtsfreie Zeit sinnvoll zu nutzen? 5. Hat die Schule einen Entwicklungsplan für die Erweiterung und Gestaltung des Freizeitbereichs erstellt? 6. Sind die Schüler/innen befragt worden, was ihnen für ihren Freizeitbereich wichtig ist? 7. Gibt die Schule Anregungen für den Freizeitbereich? Denkbar sind das Einrichten von Werkstätten, die Öffnung der Sport-, Musikund Kunstbereiche. 8. Wurde über das Einwerben und die Nutzung zusätzlicher Ressourcen für den Freizeitbereich (Vereine, Senioren, Schülerclubs,...) nachgedacht? 9. Ist der Schulhof freizeit- und angebotsgerecht gestaltet? 10. Kann ein Schülercafé eingerichtet werden? 63

64 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Räume In der Vision aller Reisenden spielt das Haus, das am Ende der Reise der neue Lebens- und Lernort sein soll, eine große Rolle. Gerade dort können sich Vorstellungskraft und Kreativität leicht ausbreiten, die Bedürfnisse aller Beteiligten werden räumlich erfasst, pädagogisch und organisatorisch Notwendiges und Wünschenswertes ausgestaltet. Architektur und Räume haben nachhaltige Auswirkungen auf das Lebens- und Lern- bzw. Lehrgefühl der Schulbewohner / innen, elementare Grundbedürfnisse sollen befriedigt und pädagogische Prozesse ermöglicht bzw. gefördert werden. Umso enttäuschender ist es dann, wenn die Vorstellungen von der gemeinsamen Traumschule mit den Realitäten des Reiseveranstalters konfrontiert werden und am Ende möglicherweise nur ein relativ nüchternes Zweckgebäude übrig bleibt. Auch daraus dann dennoch zwar kein Traumhaus, so doch ein Wohlfühlhaus zu machen, stellt eine Herausforderung an die Bereitschaft zu Flexibilität und den Gestaltungswillen der Beteiligten dar. Dabei hängt es auch hier von der inneren Haltung der Gruppe ab, ob der Reisefrust oder die Freude am Gestalten überwiegt. Geht nicht gibt s nicht! Was haben wir schon und was lässt sich daraus machen? Was können wir mit Hilfe der Eltern selber leisten? Wo könnten Sponsoren aufgetan werden? > Firmen im Stadtteil, Stiftungen, Fördervereine, besondere Aktionen Vieles muss nicht neu angeschafft werden! > falls es auf der Schul-Website eine Seite zum aktuellen Umbaustand gibt, können dort Anfragen eingestellt werden: Sofas, Pflanzen, wer kann Vorhänge nähen?,... Räume sind gemauerte Pädagogik Das heißt: der Raumplanungsprozess geht vom pädagogischen Konzept aus und trägt dazu bei, dieses zu verwirklichen. Raumgestaltung, unabhängig davon, ob Sie im Bestand oder neu planen, basiert darauf, welche pädagogischen Überzeugungen Ihre Ganztagsschule prägen. 64

65 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Überlegungen zur Raumgestaltung 1. Gibt es ein Raumkonzept, in dem kurzfristig, mittelfristig und langfristig umzusetzende Veränderungen dargelegt sind? 2. Wurden die Schüler/innen nach ihren Raum- und Gestaltungswünschen gefragt? 3. Gibt es die Möglichkeit, Fach- und Funktionsräume für neue Nutzungen zu öffnen? 4. Gab es eine Begehung vom Keller bis zum Dach, um zu schauen, wo Räume, Nischen, Winkel umgewidmet und neu genutzt werden können? 5. Ganztagsschule will anderen Unterricht. Welche Differenzierungsräume u. ä. können geschaffen werden? 6. Lassen sich Flure und andere Verkehrsflächen, Aula und Mensa für Unterricht, Projekte, Angebote nutzen? 7. Ist es möglich, Lese-, Wohlfühl-, Rückzugsecken zu schaffen? 8. Gibt es ein Konzept für die Gestaltung der allgemeinen Schulbereiche mit Wechselausstellungen, Grünpflanzen, Infowänden u. ä.? 9. Gibt es Räume für Lehrerarbeitsplätze, Teambesprechungen, Ruhezonen für Erwachsene? 10. Wie kann die Schule optisch gegliedert und anspruchsvoll gestaltet werden durch Licht, Farbe, unterschiedliche Oberflächen? Die Entwicklung und Umsetzung des Raumkonzeptes wird nachfolgend in Form von sieben Check listen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet: Raumplanungs-Prozess Schulgebäude und Außengelände Klassenräume und Gruppenräume Toberäume und Rückzugsräume für Schüler / innen Funktionsräume Mitarbeiterräume und Besprechungsräume Schulleitungsräume und Sekretariat 65

66 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Checkliste Raumplanungs-Prozess Ideen sammeln Andere Schulen besichtigen Erste eigene Ideen entwickeln (Grobkonzept) Architekt / in (mit GTS-Erfahrung!) beratend zuziehen Rundgang mit schulfremden Personen, deren unverstellten Blick nutzen Schüler- und Elternideen abrufen Erfordernisse feststellen Funktionelle Erfordernisse formulieren (Art und Anzahl Räume) Raumbedarf detailliert ermitteln und dokumentieren Bestand erheben Begehung / Bestandsaufnahme / Raumreserven identifizieren Neue Nutzungsmöglichkeiten identifizieren Konzept erarbeiten Wunschkonzept formulieren (mit Architekt / in) Zuständige Mitarbeiter / innen in der Behörde einbeziehen (Machbarkeit) Vorstellung / Diskussion im Kollegium Referenz-Konzept mit Behörde vereinbaren Planung erstellen Neubau- und Umbau-Maßnahmen formulieren Zeitplan gemeinsam mit Architekt/in erstellen und mit Behörde vereinbaren Meilensteine definieren Plan B / Plan C entwickeln für unvorhergesehene Probleme Beantragung und Beschaffung von Mobiliar Bestand erheben / Mitnahme bzw. Neuanschaffung entscheiden Ideen aus Hospitationen und Herstellerprospekten Entscheidung für Wunschkonzept Beantragung über Dienstweg eventuelle Abstriche verhandeln Bestellung durch Behörde (Bearbeitungs- und Lieferzeiten!) Lieferung Hier ist ein ideales Thema für die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler. Die Beschäftigung mit der Ganztagsschule bindet alle in den Prozess mit ein. Hier finden sich ganz viele Wünsche und Ideen, die für die Gestaltung hilfreich sind! 66

67 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Otto Herz (zitiert in Kleiner Exkurs über die Grundbedürfnisse, denen die Architektur nicht zuwiderlaufen sollte Die Architektur des Gebäudes und die der Lernlandschaften sollten die wichtigen Grundbedürfnisse berücksichtigen: das Gefühl behaust zu sein, also eine Heimat zu haben; das Bedürfnis nach Stille, Ruhe und Muße und danach, Lärm schlagen zu dürfen. Für Kinder und Jugendliche sind Bewegung und Geselligkeit ebenso wichtig wie die Möglichkeit, Dinge kreativ zu gestalten und die Ergebnisse eines Gestaltungsprozesses präsentieren zu können. Berücksichtigt werden muss weiterhin das Bedürfnis, Natur erleben zu dürfen. Kinder und Jugendliche müssen sich verstecken und in Wildnisse zurückziehen können. Sie müssen die Möglichkeit haben, die Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft zu erleben. Außerdem haben sie ein generelles Bedürfnis nach Schönheit und kultiviertem Speisen. Bewährt hat sich, wenn sensible schulfremde Personen wie Kinderärzte und -ärztinnen, Künstler / innen, Raumgestalter / innen u. a. sich das Schulhaus und die schulische Umgebung ansehen, um Orte zu identifizieren, an denen sich die Bedürfnisse erfüllen lassen. wenn die Nutzer der Lern- und Lebensräume weitgehende Freiheiten besitzen, unter fachkundiger Begleitung Veränderungen vornehmen zu dürfen. Auf diese Weise können sie Stolz entwickeln für ihr Haus des Lernens mit Räumen, die zum Verweilen einladen. Über all den Detailüberlegungen zur Gestaltung der Innenräume wird leicht die Entwicklung der Gesamtkonzeption übersehen. Der Blick von außen hilft auch, einen neuen eigenen Blick auf die eigene Schule zu werfen. Checkliste zur Entwicklung der Raum-Gesamtkonzeption Schulgebäude und Außengelände Schulgebäude Wo würde ein Fremder den Eingang zuerst suchen? Wo würde ein Fremder das Sekretariat zuerst suchen? Welches Orientierungssystem gibt es ( Roter Faden )? Gibt es ein geschlossenes Namenskonzept für die verschiedenen Bereiche der Schule? Wie sollen die Schülerströme z. B. zum Essen und zurück fließen? Wo sind Hausschuh- und Straßenschuh- Bereiche? Eingangsbereich Wie soll der Eingangsbereich gestaltet werden? Zentrum Wo ist der natürliche Mittelpunkt der Schule? Außengelände Wie soll das Außengelände gestaltet und genutzt werden? 67

68 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Checklisten zur Gestaltung der Innenräume Klassenräume und Gruppenräume Klassenräume: Tische und Stühle (möglichst mitwachsende ) Schränke und Regale (in ausreichender Anzahl) Persönliche Fächer für die Schüler / innen Schuhregal (möglichst im Vorraum) Platz für die Ranzen Tisch / Pult, Stuhl, Schrank für die Lehrkräfte Tafelsystem (welches?) / Pinnwand Entspannungsecke / Leseecke (Teppich, Sitzelemente,...) Farbkonzept / Gardinen / Grünpflanzen Licht / Installationen (frühzeitig planen und abstimmen) Gruppenräume / Differenzierungsräume: wie Klassenräume (Tafel nicht zwingend) Schränke (möglichst abschließbar) Materialschränke Alle nötigen Installationen frühzeitig planen! Licht(!), Steckdosen, Telefon / Datenleitung, Wasser / Abwasser Beziehen Sie Ihre / n Hausmeister / in unbedingt mit ein. Bewegungs- und Rückzugsräume für Schüler / innen Ruheräume / Rückzugsräume: Klein, Atmosphäre, wenig drin Kissen, Decken, evtl. Sofa Farbkonzept / Gardinen / Grünpflanze (?) Bewegungsraum: Klein, wenig drin / Bewegungsanlässe bieten Kissen, Decken, Sprossenwände Farbkonzept Funktionsräume Welche Funktionsräume kann es an unserer Schule geben? Musikraum Werkräume / Kunsträume Laborräume Bibliothek PC-Räume Beratungsraum für Schüler / innen Kiosk Kopierraum Sanitätsraum Toiletten für Kinder (auch: barrierefrei) Toiletten für Erwachsene (auch: barrierefrei) Putzraum Abstellräume Turnhalle / Aula 68

69 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Mitarbeiterräume und Besprechungsräume Mitarbeiterräume: Genügend Tische und Stühle Persönliches Fach für jede/n Mitarbeiter / in (1x offen, 1x abschließbar) Gutes Licht Installationen (frühzeitig planen und abstimmen) Farbkonzept / Gardinen / Grünpflanzen Teeküche Pinnwandsystem (Infos für alle) Schalldämmender Fußboden Ggf. Raumteiler Sofaecke Garderobe Lehrerarbeitsplätze mit PC (möglichst in separatem Raum) Besprechungsecke (möglichst in separatem Raum) Ruhebereich (möglichst in separatem Raum) Besprechungsräume (Elterngespräche, ): Möblierung Farbkonzept / Gardinen / Grünpflanzen Zur Beschaffung nutzen Sie die allgemeine Beschaffungsliste und auch den allgemeinen Schuletat. Schulleitungsräume und Sekretariat Schulleitungsräume: Zwei Arbeitsplätze (Schreibtisch, Regale, PC) Besprechungsecke Farbkonzept / Gardinen / Grünpflanzen Sekretariat: Arbeitsplatz (Schreibtisch, Regale, PC) Besprechungsecke Farbkonzept / Gardinen / Grünpflanzen 69

70 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Kooperationen und Öffnung von Schule Die Anforderungen an die Schulen gehen in der heutigen Zeit weit über den Bil dungs auftag hinaus und be wirken damit eine zu nehmende Öff nung hin zum Stadtteil. Dabei werden Unterstützungen unterschiedlichster Art aus dem Stadtteil nachgefragt, z. B. Sportvereine, Stadtteilpolizist, Jugendhilfe, Freizeitheime, ReBUZ, Kunsteinrichtungen etc. Es muss geklärt werden, welche Vereinbarungen für eine gelingende Kooperation getroffen werden können und was die Kinder und Jugendlichen für ein erfolgreiches Schulleben und gelingende Bildungsprozesse brauchen. Überlegungen zur Öffnung von Schule 1. Welche Kooperationspartner gibt es in der unmittelbaren Nähe? Wurde eine systematische Bestandsaufnahme gemacht? 2. Wie ist die besondere Situation im Stadtteil? Wo könnte sich die Schule dort engagieren? Wer könnte sich von dort für die Schule engagieren? 3. Wie ist die Beteiligung in der Stadt teil konferenz? 4. Gibt es eine / n Lehrer / in, die feste Kontaktperson für den Stadtteil ist? 5. Gibt es eine feste Kontaktperson für Kooperations partner? Gibt es eine Telefonnummer, wer hat Schlüssel etc.? 6. Was wird für die Kontaktpflege getan? Gibt es Feste, regelmäßige Treffen, Neujahrsempfänge, Rundbriefe u. ä.? 7. Wie wird die Kontinuität und Verlässlichkeit gesichert? 8. Wie wird die Öffnung der Schule zur Angelegenheit Aller (Kollegium, Eltern, Verwaltung, Schüler/innen)? 9. Wie sind die Kooperationen curricular verankert? 10. Gibt es eine WIN-WIN-Situation für alle Beteiligten? 11. Wer kümmert sich um Drittmittelförderungen und -finanzierungen? 70

71 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Die Öffnung von Schule in den Stadtteil ist ein längerer Prozess. Die Bereitschaft, sich auf Veränderungen einzulassen, muss bei allen Beteiligten ausreichend vorhanden sein sonst wird eher ein Nebeneinander als ein Miteinander entstehen. Die Chancen der Zusammenarbeit müssen deutlich gemacht und unterschiedliche Interessen müssen ausgeglichen werden (z. B. zwischen Schule und Sportverein). Gelingensbedingungen für Kooperationen Kooperation bezeichnet keinen Endzustand, sondern eine zu entwickelnde Prozessqualität. Kooperation muss gestaltet werden. Dafür braucht es Zeit und Engagement. Kooperation muss für beide Seiten eine Verbesserung der eigenen Arbeit bedeuten, z.b. persönlicher Kompetenzzuwachs als Folge der Zusammenarbeit. Kooperation braucht strukturelle Verankerung und Absicherung der Zusammenarbeit durch Ziele und Kooperations vereinbarungen, eine gemeinsame Qualitätsentwicklung und feste Zeiten. Ansprechpartner / innen mit Handy-Nr. verbindlich nennen und kennen! Weniger ist mehr die Kooperationen müssen zum pädagogischen Konzept passen und das eigene Profil schärfen. Einige Möglichkeiten zur Förderung der Kooperation: Mensa für den Stadtteil öffnen (Gruppen, Vereine,...) Kontaktpolizisten einbeziehen zum Thema Schulweg, Fahrrad, Alle Kooperationspartner zu Schulfesten einladen Kontakt zu örtliche Geschäften pflegen: Tombolas, Datenbank mit Kontaktpersonen und Adressen aufbauen Die Kontaktpflege ist wie überall auch hier ein Schlüssel zum Erfolg. Wertschätzung der Arbeit und der Sichtweisen der Kooperationspartner entscheiden auch über Erfolg und Nachhaltigkeit der Kooperationen. 71

72 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Personalentwicklung und Teambildung Teamentwicklung ist ein wesentliches Element der inneren Schulentwicklung. Ganztagsschule kann nur gelingen, wenn tragfähige Teamstrukturen aufgebaut werden. Einzelkämpfertum ist nicht nur wenig produktiv, sondern auch kräftezehrend. Es gibt das Schulleitungsteam, Jahrgangsteams, Klassenteams, Fachteams. Teamarbeit in der Schule Teamarbeit ist im schulischen Kontext oft noch ungewohnt und fällt deshalb nicht immer leicht. Wie setzen sich die Teams zusammen? Wer entscheidet darüber, wer zusammenarbeitet? Zeit geben zum Kennenlernen evtl. Fortbildung dazu. Außerschulische Begegnungen können sich positiv auf die Arbeitsatmos phäre auswirken. Stolpersteine Nicht ausreichende Teamzeiten Fehlende Feedback-Kultur Geringe Transparenz Unklare Verantwortlichkeiten Informationsstau Andere Arbeitskultur Worauf es bei Teams ankommt Bedacht und geklärt werden sollte, in welchen und für welche Bereiche Teams eingerichtet werden. Reicht es unter Umständen, Jahrgangsteams als zentrale Organisationseinheit einzurichten? dass Teams im Hinblick auf die Personenzahl nicht zu groß sind. Bewährt haben sich Teamgrößen von etwa sieben Personen. Je mehr Personen ein Team bilden, desto schwieriger gestaltet sich die interne Kommunikation. ob es sinnvoll ist, wenn die sozialpädagogischen Fachkräfte ein eigenes Team bilden oder ob sie besser den Jahrgangsteams zugeordnet sein sollten. in welchen Bereichen die Teams Entscheidungskompetenz und organisatorische Verantwortung bekommen. wem gegenüber sie Rechenschaft ablegen müssen und wie die diversen Teams miteinander verzahnt sind. welche Aufgaben sich die Teams für welchen Zeitraum setzen. wie ihre Arbeit evaluiert wird. ob und wie in der offenen Ganztagsschule die Nachmittagskräfte in die Teamarbeit einbezogen werden können bzw. sollen. Bewährt hat sich, Aufgaben und Zuständigkeiten im Team klar zu verteilen und unter Umständen in einem Organisations- bzw. Aufgabenplan festzuhalten. sehr viel über die Jahrgangsteams zu organisieren. feste Teamzeiten (möglichst einmal die Woche) einzurichten. Ideal ist es, wenn alle Teams parallel tagen, um Absprachen zu erleichtern. Teamsprecher / innen zu wählen. 72

73 GUTER GANZTAG Sieben Gestaltungsbereiche Die Etappen Überlegungen zur Personalentwicklung 1. Gibt es einen Personalentwicklungsplan? 2. Hat die Ganztagsschule ein Leitbild, das mit ALLEN an der Schule arbeitenden pädagogischen Mitarbeiter / innen unterrichtendes und nicht unterrichtendes Personal abgestimmt wurde? 3. Gibt es ein Schulprogramm, in das die Grund sätze der Ganztagsschule eingegangen sind? 4. Werden Leitbild und Schulprogramm genutzt, wenn neue Mitarbeiter/innen eingestellt werden und Kooperationen vereinbart werden? 5. Gibt es ein Verfahren, mit dem in regelmäßigen Abständen erneut Konsens über das Leitbild hergestellt wird? 6. Ist bei der Beschilderung / Benennung die Bezeichnung Lehrer durch Mitarbeiter ersetzt? 7. Gibt es genügend Teamzeiten? 8. Gibt es genügend Besprechungsräume? 9. Welche Verfahren zur weitestgehenden Gleichstellung von Lehrer/innen und pädagogischen Mitarbeiter/innen gibt es? 10. Wie systematisch werden die neuen Funktionsstellen inhaltlich entwickelt und verzahnt? 11. Wie lassen sich im Primarbereich verbindliche Verantwortungsbereiche schaffen? 12. Wie verbreitet ist eine konstruktive Feedbackkultur? Überlegungen zur Fortbildungsplanung 1. Gibt es einen Fortbildungsplan? 2. Hat der Fortbildungsplan einen engen Bezug zum Schulprogramm und den Bedarfen der Ganztagsschule? 3. Ist im Fortbildungsplan geregelt, wer sich in welchem Zeitraum als ExpertIn für bestimmte für die Schulentwicklung wichtige Themen fortbildet? 4. Wie werden Fortbildungsergebnisse in die Schule eingebracht? 5. Gibt es gemeinsame Fortbildungen für alle an der Schule Lehrenden? 6. Wie werden unterschiedliche Fortbildungsangebote für Lehrer/innen und z. B. Sozialpädagog/innen gegenseitig genutzt? 7. Wie ist die Fortbildung für die Mitarbeiter / innen von freien Trägern oder Ehrenamtlichen geregelt? 8. Ist der / die Fortbildungsbeauftragte Mitglied in der Steuergruppe bzw. Ganztags-AG? 9. Sind Jahrgangsleitungen, Didaktische Leitungen und die Ganztagskoordinator / innen mit Ganztagsfortbildungen vertraut? 73

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75 IV. Sieben hilfreiche Instrumente Der Werkzeugkasten Sondierungs-Tag Kick-off-Tag Elternforum Moderierte Steuergruppe Planungstag Abstimmungsgespräche mit der Schulleitung Teamtag Im letzten Teil dieses Reiseführers finden Sie Informationen zu nützlichen Instrumenten und Unterstützungsangeboten, die Sie auf Ihrem Weg zur Ganztagsschule unterstützen können. Jede Schule und jeder Schulentwicklungsprozess ist anders. Die nachfolgenden kurzen Beschreibungen sollen einen Überblick über verschiedene Möglichkeiten geben und Ihnen damit die Entscheidung erleichtern, was davon für Ihre Schule notwendig und hilfreich ist. 75

76 GUTER GANZTAG Sieben Hilfreiche Instrumente Der Werkzeugkasten Sondierungs-Tag Sobald das Thema Wir werden Ganztagsschule in der Luft liegt, ist es an der Zeit, das Kollegium auf den anstehenden Schulentwicklungsprozess einzustimmen und mit dessen Vorbereitung zu beginnen. Hierzu gehört auch die Identifikation von GTS-spezifischem Fortbildungsbedarf. Diese Einstimmung kann in Form eines extern moderierten eintägigen Präsenztages mit dem bestehenden Kollegium erfolgen, an dessen Ende eigene Vorstellungen, vielleicht sogar eine gemeinsam erarbeitete Vision von ganztägigem Lernen stehen kann. Wenn im Laufe dieses Tages zumindest bei einem Teil des Kollegiums eine gewisse Aufbruchstimmung spürbar wird und ein erstes Gefühl von Wir schaffen das zusammen entsteht, hat der Aufwand sich gelohnt. Es ist hilfreich, im Vorfeld eine Literaturliste zum Thema Ganztagsschule ins Kollegium zu geben, verbunden mit der Hausaufgabe, sich bis zum Sondierung-Tag in die Thematik einzulesen. Auch dieser Reiseführer eignet sich gut als Vorab- Pflichtlektüre. Am Sondierungs-Tag sollte dann viel Zeit sein, sich mit Beispielen gelungener Ganztagsschulen auseinanderzusetzen zum Beispiel durch: Berichte von Kolleg / innen, die bereits an anderen Schulen hospitiert haben Erfahrungsberichte aus anderen Schulen, die den Übergangsprozess bereits abgeschlossen haben anhand eines Films (z. B. Treibhäuser der Zukunft von Reinhard Kahl). Danach sollte ausreichend Zeit zum Meinungsund Stimmungsaustausch sein. Hier ist zu erwarten, dass die Themen Arbeitszeit und Zusammenarbeit im Team von großem Interesse sind. Dabei geht es auch um Austausch von Hoffnungen und Befürchtungen und um die Formulierung offener Fragen. Mit Hilfe mitgebrachten Materials wird es dem Moderator gelingen, bei den Anwesenden eine Vorstellung der verschiedenen Entwicklungsprozesse und Gestaltungsbereiche entstehen zu lassen, die beim Übergang zur Ganztagsschule auf Sie zukommen. Vielleicht können sogar schon eine Steuergruppe und vorläufige Arbeitsgruppen gebildet werden, die die wichtigsten Gestaltungsbereiche abdecken: Pädagogisches Konzept und Rhythmisierung, Arbeitszeiten, Raumplanung, Mittagessen. So könnte der Ablauf dieses Tages aussehen: Begrüßung und Organisatorisches Stimmungsbild ggf. Berichte von ersten Hospitationen Erfahrungsbericht / Präsentation durch Kolleg / in aus einer schon bestehenden GTS Ausführliche Fragerunde Persönliche Hoffnungen und Befürchtungen zum Thema GTS (in Kleingruppen) Austausch im Plenum / Formulierung zu klärender Fragen Input zum Thema Entwicklungsprozesse und Gestaltungsbereiche beim Übergang zur GTS Nach Möglichkeit: Bildung einer Steuergruppe und vorläufiger Arbeitsgruppen Formulierung erster Aufgaben für Steuergruppe und Arbeitsgruppen Identifikation von Fortbildungsbedarf und Fortbildungsinteressen ggf. Film (z.b. Treibhäuser der Zukunft ) Abschluss und Ausblick 76

77 GUTER GANZTAG Sieben Hilfreiche Instrumente Der Werkzeugkasten Kick-off-Tag Die Entscheidung, Ganztagsschule zu werden, ist gefallen und der Zeitpunkt steht fest. Das Kollegium hat sich möglichst auf breiter Basis durch Hospitationen an schon bestehenden Ganztagschulen systematisch mit der Materie befasst. Jetzt steht konkrete Konzeptentwicklung und Planung an. Mit dieser mindestens eintägigen, besser andert halbtä gigen Veranstaltung steigen Sie gut in diese Phase ein. Hauptziel dieser Veranstaltung ist, gemeinsame Antworten auf zwei elementare Fragen zu finden: Wie wünschen wir uns unsere Ganztagsschule? Wie realisieren wir unsere Ganztagsschule? Außerdem geht es um die Verteilung von konkreten Verantwortlichkeiten. So könnte der Ablauf dieser Veranstaltung aussehen: 1. Tag So wünschen wir uns unsere Ganztagsschule Nr. Zeit Dauer 1 15:30 16: :15 17: :45 19:00 Einstieg Begrüßung, Organisatorisches Einführung ins Thema Auswertung der Hospitationen in bestehenden GTS Präsentationen zu den besuchten Schulen (Schule 1, Schule 2, Schule 3, Schule 4, ) Austausch von Eindrücken und Erfahrungen Auswertung / Wünsche und Ideen für unsere Schule Pause Wie soll unsere GTS aussehen? Arbeit in thematischen Kleingruppen Austausch / Formulierung von Eckpunkten Abendessen ggf. Abendsitzung nach Bedarf 0:45 1:15 0:15 1:15 77

78 GUTER GANZTAG Sieben Hilfreiche Instrumente Der Werkzeugkasten 2. Tag So realisieren wir unsere Ganztagsschule Nr. Zeit Dauer 4 09:00 10: :15 13: :00 15: :30 16:00 Morgenrunde / Aktuelles Die Eckpunkte unserer GTS (soweit schon formulierbar): Arbeitszeiten, Zeitstruktur & Rhythmisierung, Raumnutzung und Raumgestaltung, Essen & Mensa, Selbstbestimmte (Mittags-)Zeit, Pädagogisches Konzept & Unterrichtsentwicklung (Differenzierung/ Fördern und Fordern / soziales Lernen / Hausaufgaben / Rückmeldung an Eltern zu Lernstand und Lernverhalten ) Arbeit im (Jahrgangs-)Team, Kooperation & Öffnung von Schule, Personalentwicklung & Teambildung, Information und Partizipation (Eltern, ), Arbeit in thematischen Kleingruppen: Erarbeitung von Umsetzungsideen und Formulierung von Fragen Pause Begrüßung des Gastes (Herr / Frau NN von Schule x als Praxis- ExpertIn) Vorstellung der Arbeitsergebnisse aus den Kleingruppen Fragen, Rückmeldungen, Ergänzungen So soll unsere GTS werden Formulierung des Konzepts für unsere Schule (Planungsgrundlage) Offene Fragen (Was muss mit wem bis wann) geklärt werden? Mittagspause Etablierung von Steuergruppe und Arbeitsgruppen (personell, inhaltlich): Aufgaben / Arbeitspakete / Termine / Meilensteine / Zeitplan / Die Arbeitsgruppen stellen sich und ihre Arbeitsplanung vor Ergänzungen / Koordination / Abschluss 1:45 0:30 1:45 1:00 1:30 0:30 78

79 GUTER GANZTAG Sieben Hilfreiche Instrumente Der Werkzeugkasten Elternforum Der Übergangsprozess zur Ganztagsschule hat einen schwierigen Start, wenn von den Eltern von Anfang an starker Gegenwind kommt. Ob dies so ist, oder ob die Eltern der Umwandlung zur Ganztagsschule anfänglich eher positiv oder indifferent gegenüberstehen, kann vielfältige Gründe haben. Manchmal entsteht eine negative Stimmung auch eher zufällig ohne wirklich erkennbare und nachvollziehbare Gründe. Hier muss von Anfang an durch Information und Kontaktangebote entschieden gegengesteuert werden. Wichtig ist hier, die Ausgangssituation frühzeitig möglichst realitätsnah einzuschätzen, um dann zu entscheiden, welche Maßnahmen für Ihre Schule notwendig und angemessen sind. Um Informationsdefizite und Ängste bezüglich den Zielen, Bausteinen und Inhalten von Ganztagsschulen abzubauen, bieten sich Elternforen an. Die Bestandteile sind: 1. ein / e Elternvertreter / in einer bestehenden Bremer Ganztagsschule. 2. Ein Powerpointvortrag, in dem grundlegende Informationen über die Ganztagsschule gegeben werden. 3. Schulleitung, die einen Überblick über die Planung und den pädagogischen Mehrwert gibt. 4. Externe Moderation, die sicherstellt, dass alle mit der gleichen Wertschätzung zu Wort kommen und gehört werden. In diesem Forum können zum Beispiel Eltern sein, deren Kinder ab dem kommenden Schuljahr ohne ausdrückliche Wahl in die Ganztagsschule gehen. Ihre Erfahrungen mit dem Hort waren positiv. Ihre Befürchtungen waren, dass die schulische Betreuung schlechter sein werde als im Hort. Es muss Zeit und Raum geben, diese Befürchtungen zu äußern. Aus den Erfahrungen anderer bestehender Schule kann beruhigt werden und auf die guten Möglichkeiten der Schule hingewiesen werden. Ein 2. Elternforum kann die Schule zur Darstellung des Entwicklungsstandes nutzen. Nach Möglichkeit sollte eine externe Moderation auch hier für einen konstruktiven Austausch sorgen. Die Befürchtungen und Einwände der Eltern verschwinden in dem Maß, in dem sie sich gehört, einbezogen und informiert fühlen. Es ist darüber hinaus zu überlegen, ob es eine Eltern-Auftaktveranstaltung (ähnlich der mit dem Kollegium) in einem dieser Gruppe entsprechenden Zeit- und Arbeitsrahmen geben kann. Bei der Entscheidung zur Ganztagsschule brauchen auch Eltern Zeit, sich mit den veränderten Bedingungen vertraut zu machen. Je besser es gelingt, die Vorteile erkennbar zu machen, desto eher werden neue Spielregeln akzeptiert. Laden Sie Elternvertreter / innen bestehender Ganztagsschulen ein. Bei Terminen: Viele Eltern haben Arbeitszeiten, die schlecht mit Schulterminen kompatibel sind. Werten Sie Nachfragen oder Terminschwierigkeiten nicht als Ablehnung oder Desinteresse. Übersetzer suchen: Wer kann das pädagogische Konzept elterngerecht vermitteln? Die Rolle von Eltern ist in anderen Kulturen häufig ganz anders definiert als hier. 79

80 GUTER GANZTAG Sieben Hilfreiche Instrumente Der Werkzeugkasten Moderierte Steuergruppe Die Steuergruppe hat zentrale Bedeutung für den Schulentwicklungsprozess. Es ist deshalb wichtig, dass sie passend zusammengesetzt ist und möglichst von Anfang an gut funktioniert. Die regelmäßige Teilnahme an der Steuergruppe und die daraus resultierenden Aufgaben stellen für alle Mitglieder und insbesondere die Schulleitung eine zusätzliche Arbeitsbelastung dar. Erfahrungen aus früheren Schulentwicklungsprozessen haben gezeigt, dass die Qualität der Arbeit der Steuergruppe leidet, wenn ihre Zusammensetzung und ihre Themen zu stark von den Zeitressourcen ihrer Mitglieder bestimmt sind. Hier bringt externe Moderation Kontinuität, denn Vorbereitung und Durchführung liegen immer in der gleichen Hand. Je nach Aufgabenbeschreibung kann die externe Moderation durch Protokollführung und Terminverfolgung ergänzt werden. Dies bringt zum einen eine merkliche Entlastung für die Schulleitung und mildert außerdem den Rollenkonflikt, in den die Schulleitung mit ihrer Teilnahme an der Steuergruppe gerät. Ergänzend zur Moderation der Steuergruppe kann es sinnvoll sein, nach Bedarf ausgewählte Konferenzen durch eine außenstehende Person moderieren zu lassen, vor allem wenn schwierige Beschlüsse anstehen. Denn die externe Moderation entlastet die Mitglieder der Konferenz bei der Wahrnehmung ihrer Rollen (Schulleitung, Steuergruppenmitglied, Personalvertretung, ) und bei der Entkopplung von persönlichen und sachorientierten Konflikten und erleichtert so einen geordneten Gesprächsverlauf. 80

81 GUTER GANZTAG Sieben Hilfreiche Instrumente Der Werkzeugkasten Planungstag Während der Planungs- und Realisierungsphase sollten mehrere (mindestens zwei) Planungstage stattfinden. Diese ganztägigen Veranstaltungen außerhalb des Tagesgeschäftes erlauben es der Schulleitung und den Steuergruppenmitgliedern, einmal dranzubleiben. Das Gleiche gilt für die einzelnen Arbeitsgruppen. Ganz wichtig sind diese Planungstage auch dafür, das gesamte Kollegium weiter einzubeziehen und zu beteiligen. Damit wird das so wichtige Wir-Gefühl gestärkt. Die aktuellen Themen und Ziele der Planungstage werden ca. drei Wochen vor der jeweiligen Veranstaltung in der Steuergruppe festgelegt. Hier werden auch die Vertreter / innen der Arbeitsgruppen gebeten, bis zum Planungstag vorab ein Flip-Chart zum Stand der Arbeit in ihrer AG vorzubereiten. Der Entwicklungsprozess enthält durch diese Planungstage neuen Schub und aufgelaufene Rückstände können abgearbeitet werden. Die Ergebnisse der Planungstage werden von der Steuergruppe weiterverarbeitet. So könnte der Ablauf eines Planungstages aussehen: Geplanter Ablauf: Planungstag am... 9:00 Begrüßung, Zeitplan, Organisatorisches, Ziele für diesen Tag 9:05 Einführender Beitrag der Schulleitung zum Thema Leitbild Jetziges Leitbild (auch als Information für neue Personen an der Schule) Anpassung an den Ganztag (was fehlt / was muss umformuliert werden?) Diskussion 9:30 Information des Kollegiums über den Stand der Arbeit in den Arbeitsgruppen anhand der drei Leitfragen: Was haben wir schon geschafft? Was sind unsere nächsten Schritte? Was brauchen wir dafür? 10:30 kleine Pause 10:45 Kurzer Bericht von der Fortbildung Projektmanagement Fokus: Was ist davon nützlich für die Arbeit in unseren AGs? 11:00 Kurze Einführung / Arbeit in den Arbeitsgruppen Ziel (bis zur Mittagspause): Jede AG erstellt ihren Aufgaben- und Ablaufplan für die Zeit bis zu den Sommerferien. Wichtig ist dabei auch: Was brauchen wir (wann) von der Schulleitung, von den anderen AGs, von anderen Stellen? 12:45 Mittagspause 13:30 Plenum Kurze Einführung Vorstellung der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen / Fragen und Antworten Wie passen die einzelnen Aufgabenund Ablaufpläne zeitlich zusammen und wie fügen sie sich in den Gesamtplan ein? Vernetzungswünsche (Absprachen/ Klärungen in Kleingruppen nach Bedarf) 14:45 Abschluss 15:00 Ende des offiziellen Teils Danach besteht die Möglichkeit, je nach Bedarf noch eine Stunde in Kleingruppen in eigener Regie weiterzuarbeiten. Zum Beispiel um zu planen, welche AG sich wann mit welcher anderen AG zu welchem Thema trifft. 81

82 GUTER GANZTAG Sieben Hilfreiche Instrumente Der Werkzeugkasten Abstimmungsgespräche mit der Schulleitung Während des gesamten Schulentwicklungsprozesses sollten nach Bedarf Abstimmungsgespräche zwischen der Schulleitung und der externen Begleitung stattfinden: zur Themenabstimmung und Vorbereitung von ganztägigen Veranstaltungen in besonderen Fällen zur Vorbereitung von Steuergruppensitzungen bzw. Beschlusskonferen zen zur Reflexion des bisherigen Schulentwicklungsprozesses und zur Vorbereitung von Entscheidungen (Feedback und Nachsteuerung) zur frühzeitigen Identifikation von Knackpunkten und problematischen Entwicklungen Solche (in der Regel kurzen) Arbeitstreffen und / oder telefonate unterstützen die Schulleitung bei der Steuerung des Gesamtprozesses. Gerade in der Endphase, wenn extremer Arbeitsdruck besteht und viele Entscheidungen zwischen Tür und Angel getroffen werden müssen, ist der Außenblick oft hilfreich. Es ist gut, vorab einen Rahmen zu vereinbaren, innerhalb dessen die Schulleitung bei Bedarf ad hoc Unterstützung abrufen kann. 82

83 GUTER GANZTAG Sieben Hilfreiche Instrumente Der Werkzeugkasten Teamtag Eine übliche Erfahrung an neuen Ganztagsschulen ist, dass einer der größten Konfliktpunkte in der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Berufsgruppen liegt. Spätestens vor Beginn des zweiten Schuljahres im ganztägigen Betrieb sollte deshalb ein Präsenztag mit dem Gesamtkollegium angesetzt wer den mit dem vorrangigen Ziel, die sozialpädagogischen Fachkräfte im Team zu integrieren. Ein guter Einstieg für eine solche Veranstaltung könnte sein, mit den Urteilen und Vorurteilen der jeweils anderen Berufsgruppe zu arbeiten mit dem ersten Ziel, zu einem wertschätzenderen Umgang miteinander zu kommen. Ein direktes Zugehen auf dieses Thema wobei ein Schuss Humor nicht schaden kann ermöglicht dreierlei: eigene (Vor-)Urteile werden für beide Seiten offen gelegt statt verschwiegener Vorbehalte können eigene Befürchtungen und Erwartungen formuliert wer den erkannte Parallelen in Urteilen und Befürchtungen verweisen oft auf Gemeinsamkeiten und helfen dabei, die Basis von gemeinsamer Arbeit zu erkennen und auszubauen. Nach diesem beziehungsklärenden Teil ist der Weg im allgemeinen frei für fruchtbare inhaltliche Arbeit an aktuellen Themen, zum Beispiel: Doppelbesetzungen Haus- / Schulaufgaben Mittagessen / Mittagsband Entwicklung gemeinsamer Standards, persönliches Kennenlernen und Wahrnehmung unterschiedlicher Standpunkte und Herangehensweisen können in einer solchen Veranstaltung unter neutraler Leitung interprofessionell bearbeitet werden. Außerdem ist ein solcher Teamtag eine gute Gelegenheit, konkrete (Jahrgangs-)Teams für das neue Schuljahr zu bilden und den Grundstein für eine fruchtbare und angenehme Zusammenarbeit zu legen. 83

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85 V. Reisebegleiter, Tankstellen und Pannenhilfe Weitere Unterstützungsangebote VI. Ein Reisebericht: Ankommen und Weiterfahrt in einer Bremer Ganztagsgrundschule VII. Autor / innen 85

86 GUTER GANZTAG Reisebegleiter, Tankstellen und Pannenhilfe Weitere Unterstützungsangebote V. Reisebegleiter, Tankstellen und Pannenhilfe Weitere Unterstützungsangebote Eine Landkarte aller Unterstützungsangebote abzubilden, ist bei der Vielfalt der Schulen und ihrer jeweiligen Bedarfe nicht zu leisten. Im Folgenden ist eine Auswahl einiger Tankstellen aufgelistet, die auf der Reise zur Ganztagsschule nah am Weg liegen: 1. Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der senatorischen Behörde nach Bereich und Aufgabengebiet 2. Serviceagentur Bremen unterstützt durch Schulentwicklungsprojekte, Prozessberatung, Vermittlung von Expert / innen, besondere Fortbildungen für Ganztagsschulen, Organisation von Netzwerktreffen für pädagogische Mitarbeiter / innen, Ganztagskoordina tor / innen und Mitarbeiter / innen Schulverpflegung. erstellt und verschickt regionale und überregio nale Handreichungen und Materialien. Auf der Internetseite der Agentur finden Sie außerdem Schaufenster Ganztagsschule : die Informationsplattform für Hospitationen vor Ort Landesinstitut für Schule Agentur für Schulbegleitung Fortbildungsservice Werkstatt Unterrichtsentwicklung Die Abteilung 1 des LIS bietet darüber hinaus Supervisionsgruppen, Unterstützungsangebote für Schulleitungen, spezielle Fortbildungsreihen zu pädagogischen Themen. Die Abteilung 2 des LIS berät zum Beispiel zu Lernbuchzulassungen, Curriculumentwicklung, Kompetenzorientierung und Projekt manage ment Ganztagsschulverband, Landesverband Bremen 5. Vernetzungsstelle Schulverpflegung 6. Weitere hilfreiche Fundgruben im Word Wide Web: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. 86

87 GUTER GANZTAG Ein Reisebericht: Ankommen und weiterfahrt VI. Ein Reisebericht: Ankommen und Weiterfahrt in einer Bremer Ganztagsschule Gute Schule wie geht das? Auszeichnungen und Preise sind oft ein Glanzpunkt hinter einer langen Entwicklung. Im Vorfeld der geernteten Lorbeeren stehen viele Jahre Auf- und Umbauarbeit. Im hellen Licht der Leuchtturmschule sind die Mühen der Ebene auf den ersten Blick kaum mehr erkennbar. Und doch sind ausgezeichnete Schulen zunächst Schulen wie alle anderen auch sie arbeiten unter den gleichen Rahmenbedingungen wie andere, haben gleich ausgebildetes Personal, die gleichen Schülerinnen und Schüler wie in vergleichbaren Stadtteilen auch. Es gibt die gleichen Eltern, die gleiche Sozialstruktur, die gleichen Lehr- und Lernmittel, kurz: die gleichen Rahmenbedingungen und Menschen. Was aber macht einige Schulen zu besonders guten Schulen? Was genau sind die Gelingensbedingungen? Im Folgenden werden die Gelingensbedingungen nachgezeichnet, die eine Bremer Ganztagsgrundschule zu einer Preisträgerschule machten: Die Schule Auf den Heuen ist 2009 als die beste Ganztagsgrundschule der BRD beim Wettbewerb Zeigt her Eure Schule ausgezeichnet worden. Das Wettbewerbsthema lautete Qualität und Nachhaltigkeit es ging also genau um die Prinzipien und Setzungen, die über einen Tageserfolg hinaus sicherstellen, auf Dauer eine gute Schule zu machen. Sie sind auf alle Schulen übertragbar die Prinzipien, nach denen agiert wurde, sind schulformunabhängig. Es bestätigt sich: Entscheidend ist die Haltung, eine pädagogische Vision, die handlungsleitend ist, ein planvolles Vorgehen und eine sukzessive Umsetzung, die alle Beteiligten mitnimmt. Vision, Zeit, Teamorientierung und Plan das sind vier Kernelemente einer erfolgreichen Schulentwicklung. Für eine Ganztagsschule sind ein bewusster Umgang mit Zeit und die Realisierung einer neuen Lernkultur elementar. Und: Bei all den Umbauten (buchstäblichen und symbolischen) geht es immer wieder darum, dass die Kinder / Jugendlichen so viel und so gut wie möglich in der Schule auf ein selbstbestimmtes erfolgreiches Leben vorbereitet werden. Die Schüler / innen sind die eigentlichen Kunden von Schule ihr Lernerfolg ist entscheidend. Bei der Gestaltung der Schule war die nachhaltige Kooperation mit einem außerschulischen Partner ein wesentlicher Baustein. Und es gab von Zeit zu Zeit gezielte Beratung und Begleitung, so auch durch die Serviceagentur Bremen. Diese Einbeziehung zusätzlicher Unterstützungsleistungen ist ein weiterer Erfolgsfaktor. 1. Rahmenbedingungen vor Einrichtung der Ganztagsschule Die Schule Auf den Heuen liegt ganz im Westen Bremens im Stadtteil Oslebshausen. Die Schule ist eine Brennpunktschule im kleinen Einzugsgebiet, das wenig soziale Durchmischung aufweist. 31% der Bewohner / innen haben Migrationshintergrund (Stadt Bremen insgesamt 27,4%). Nur knapp 25% der ausländischen Bewohner / innen waren 2005 sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Etwa die Hälfte der Inländer / innen waren 2005 ohne Erwerbstätigkeit (Quelle: Statistisches Landesamt Bremen, Ortsteilatlas). Der Schulbau stammt aus den 50er Jahren. Die Schule bestand aus einem langen Verwaltungstrakt und drei Flügeln mit Klassenräumen, die durch offene Gänge verbunden waren. Die Kinder mussten durchs Freie zu ihren Klassenräumen gelangen. Der sich auf einem großen Schulgelände befindliche Hort hatte insgesamt 12 sog. IH- und IHTE-Plätzen, also Integrative Heilpädagogische Tageserziehung, ein Programm für Kinder mit besonderem Förderbedarf. Die Förderung erfolgt 87

88 GUTER GANZTAG Ein Reisebericht: Ankommen und weiterfahrt durch gezielte Angebote in den Bereichen emotional-soziale, kognitive, motorische, sprachliche und schulische Entwicklung. Der Träger dieser Erziehungshilfen ist die Hans- Wendt-Stiftung, ein freier Träger der Jugendhilfe. Die Hans-Wendt-Stiftung ist der eingangs erwähnte nachhaltige Kooperationspartner. 2. Planungsphase Auslöser für die Veränderungsprozesse an der Schule war die Diagnose des Ist-Standes, der gekennzeichnet war durch Kinder mit Entwicklungsverzögerung und geringer Sprachkompetenz, Gewaltbereitschaft von Kindern und Eltern, fehlende Sozialkompetenzen der Schülerschaft, Schwierigkeiten, Leistungsanforderungen zu erfüllen, sowie desinteressierte Eltern. Dem setzten die Kinder, Eltern, Mitarbeiter / innen der Schule und außerschulische Partner im Stadtteil ein anderes Ziel entgegen: Sie erzielten einen Konsens darüber, wie ihr Umgang miteinander ist, wie die Arbeit mit Kindern für Kinder gestaltet ist, wie eine Erhöhung der Leistungsbereitschaft und -fähigkeit erlangt werden kann sowie Teamgeist als Kennzeichen ihres Handelns. Hilfreich für das Vorhaben war, dass von Beginn an ein gemeinsam entwickeltes Konzept Grundlage des Handelns war. So fanden beispielsweise Zukunftskonferenzen statt, in denen auch die Kinder ihre Vorstellungen zur Schule einbringen konnten. Als pädagogische Entscheidung an der Schule war es wichtig, dass sich die Gesamtkonferenz für jahrgangsgemischtes Lernen entschieden hatte somit gab es bereits eine gemeinsame pädagogische Übereinkunft. Schulentwicklung an einer pädagogischen Vision zu orientieren und als Teil der eigenen Arbeit zu begreifen, war also schon Thema an der Schule. Die Entscheidung, Ganztagsschule zu werden, war dann naheliegend. Die IZBB-Mittel, die es seit 2004 für den Ausbau von Ganztagsschulen gab, ermöglichten nicht nur einen pädagogischen, sondern auch einen tatsächlichen Umbau der Schule. Im Januar 2005 begannen die Planungen für eine neue Schule und einen dem Schulkonzept entsprechenden Umbau des Gebäudes, der nach anderthalbjähriger Planungsphase im Mai 2006 begann. Helmut Schmidt wird der Satz zugeschrieben Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen. Tatsächlich zeigt sich bei den Gelingensbedingungen guter Schulen immer wieder, wie wesentlich das Vorhandensein einer starken Vision ist. Ohne dieses zielführende Bild, das immer wieder Orientierung und Motivation geben kann, fehlt nicht nur eine inhaltliche Richtschnur, sondern auch eine Kraftquelle, aus der gerade auf Durststrecken Mut und Durchhaltekraft geschöpft werden kann. 3. Qualitätsmerkmale Für die Schule Auf den Heuen sind Teamarbeit, jahrgangsübergreifendes Lernen und ganzheitliche Lernprozesse bezeichnend. 150 Kinder lernen an der Schule Auf den Heuen von der ersten bis zur dritten Klasse jahrgangsübergreifend in Lerngruppen. Lernerfolge werden zwar per Test und Diktat überprüft, aber eine Benotung gibt es nicht. Die zeitliche Struktur ist vorgegeben, auch nachmittags findet Unterricht statt. Aber innerhalb der großen Lern- und Pausenblöcke bleibt Spielraum für individuelle Förderung. Der Unterricht dauert für die Jüngeren bis nachmittags um 15 Uhr, für die Größeren bis 16 Uhr. Neuerdings ist zwischen Uhr und 12 Uhr Lesezeit für die ganze Schule: Die Kinder lesen selbst, lesen sich gegenseitig vor, arbeiten mit Lesetrainingsprogrammen, regelmäßig geht es auch in die Stadtteilbibliothek. In der langen Mittagspause können die Kinder 88

89 GUTER GANZTAG Ein Reisebericht: Ankommen und weiterfahrt in der Schulmensa essen und die Zeit selbst gestalten, an einer AG teilnehmen oder selbstständig ihr Instrument üben, wenn sie sich für eines entschieden haben. Und das tun sie auch. So lernen die Kinder Eigenverantwortung. Um eine solche Lernkultur lebendig zu gestalten, braucht es die gelingende Zusammenarbeit bei den Erwachsenen Personal Zusammensetzung Als Kollegium wird in der Schule Auf den Heuen die Gesamtheit der Personen verstanden, die pädagogisch in der Schule tätig sind. Auch dies ist etwas, das das WIR-Gefühl stärkt. Die Schule kooperiert, wie erwähnt, mit der Hans-Wendt-Stiftung. Die Erzieher/innen, Sozialpädagog/innen und die Psychologin sind bei der Hans-Wendt-Stiftung angestellt. Für die Schulleitung ist es selbstverständlich gewesen, die Schulentwicklung gemeinsam mit den Kolleg / innen der Stiftung zu gestalten, von Anfang an war der gemeinsame Fokus auf eine gute Schule für die gemeinsam betreuten Kinder zentral. Dies hieß auch, von den Lehrkräften von Beginn an neue Rollenbilder zu fordern. Nicht nur Kooperation in einem Lehrerteam, sondern die interdisziplinäre Ausrichtung war gefragt. Der Lernprozess, der sich auf das eigene Rollenbild als Lehrer / in bezog, ist wesentlich und langwierig. Beim Umbau zur Ganztagsschule geht es ja nicht einfach nur darum, den Schulbetrieb um eine Mensa und einen Nachmittagsbetrieb zu erweitern. Im Kern geht es um eine andere Schule und das ist untrennbar mit einem neuen Rollenverständnis der Pädagog / innen verbunden. Im Team zu planen, mit anderen pädagogischen Professionen gleichberechtigt zu arbeiten, Kindern selbstbestimmtes Lernen zuzutrauen all diese Fertigkeiten gilt es zu erwerben. Das ist ein großer Lernprozess, der Zeit braucht. An der Schule Auf den Heuen gab es dazu wichtige flankierende Maßnahmen, die die Teamorientierung begünstigten. Hervorzuheben ist, dass diese Teambildungsmaßnahmen von Anfang an Bestandteil der Zusammensetzung des Kollegiums Gemeinsame Entwicklung der GTS Schule Enge Kooperation außerschulische Partner Lehrer / innen Sonder-Pädagog / innen Erzieherinnen (Regelbereich) Sozialpädagoginnen / Psychologin (Integrationsbereich) Kollegium der Ganztagsschule 89

90 GUTER GANZTAG Ein Reisebericht: Ankommen und weiterfahrt Planungen waren. Das Selbst-Verständnis einer teamorientierten, multiprofessionellen Pädagogik war zielführend; Haltung bestimmte Handlung. An dieser Stelle wird auch die Bedeutung des Schulleitungshandelns ersichtlich Kooperationsstrukturen Neben dem Baustein Präsenzzeit ermöglicht eine effektive Zeitorganisation und Selbstverantwortung der Teams, möglichst viel gemeinsame Kooperationszeiten zu gewinnen. Die Lerngruppenteams aus Lehrer/innen, Erzieher/innen und Sozialpädagog(inn)en gestalten den täglichen Ablauf für ihre Gruppen selbst, es gibt also keine zentrale Stundenplanung mehr. So können sie das Lerntempo ihrer Kinder am besten berücksichtigen Selbstverständnis Alle Teams arbeiten auf der Grundlage eines bestimmten Selbstverständnisses. Dazu gehört: Alle sind gleichberechtigt an Entscheidungen beteiligt. Es gibt keine Hierarchie innerhalb des Teams. Jede / r ist sich der eigenen Stärken und Schwächen bewusst und schätzt die Fähigkeiten der anderen Teammitglieder (Einstellung / Haltung gegenüber den anderen Berufsgruppen ist entscheidend). In die gemeinsame Unterrichtsplanung und organisation bringt jede / r seine spezifischen professionellen Stärken ein. Gemeinsame Ziele und Wege werden ausgehandelt. Die Teammitglieder grenzen sich mit ihren fachlichen Kompetenzen nicht voneinander ab, sondern sie lernen in der gemeinsamen Tätigkeit voneinander. Die anderen Teammitglieder werden informiert, was gemacht wird (regelmäßiger Austausch). Die Zusammenarbeit bzw. die verschiedenen Zuständigkeiten wurden schrittweise entwickelt (inhaltlich: z. B. ein Teammitglied hat besondere Fähigkeiten im künstlerischen Bereich, während sich ein anderes Teammitglied besonders gut im technischen Bereich auskennt.). Aufgaben der Teammitglieder werden mit über nommen (z. B. Bearbeitung der Mentorenhefte), wenn jemand gerade dringend etwas anderes zu erledigen hat. Auch wenn ein Teammitglied momentan keine Arbeitszeit hat und somit nicht zuständig ist, hilft es mit, wenn seine Unterstützung gebraucht wird. Die Klassenlehrer / innen und die Sonderpädagogin planen und organisieren gemeinsam den Unterricht (Teamteaching). Unterrichtsinhalte und das methodische Vorgehen (inkl. Material) wird von den Lehrer/innen gemeinsam festgelegt. Meistens treffen sich die Lehrer/innen noch einmal zusätzlich zur wöchentlichen Teamsitzung, um den Unterricht gemeinsam zu planen. Oftmals werden auch die Pause oder die Mittagszeit für einen zusätzlichen Austausch genutzt. Durch die Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendhilfe sind immer Ansprechpartner / innen vor Ort. Dies garantiert eine schnelle Hilfe, denn die Psychologin kann beispielsweise schneller entscheiden, wann ein Kind in eine Maßnahme kommt. Vorteile der Teamarbeit: Man kann sich über die Kinder austauschen und muss nicht alle Entscheidungen allein treffen. Man bekommt Hilfe von den anderen (z. B. bei Schwierigkeiten mit einzelnen Kindern). Man kann Sichtweisen, Beobachtungen austauschen und erhält dadurch ein viel umfassenderes 90

91 GUTER GANZTAG Ein Reisebericht: Ankommen und weiterfahrt und differenzierteres Bild von den Kindern. Der Austausch bereichert. Voraussetzung für das Gelingen der Teamarbeit: gegenseitige Akzeptanz, keine Konkurrenz, sondern ein Miteinander, jede / r kann aus der eigenen professionellen Sicht heraus die eigene Meinung äußern, jede / r muss offen sagen können, wenn etwas nicht gefällt oder jemand mit etwas nicht zurechtkommt, ohne Angst haben zu müssen, das Gesicht vor den anderen Teammitgliedern zu verlieren oder befürchten zu müssen, dass die anderen die Kritik als persönlichen Angriff werten. Unterschiedliche Sichtweisen der verschiedenen Professionen müssen alle ihre Berechtigung haben. Die Chemie muss stimmen. Es braucht etwas Zeit, bis man als Team zusammenwächst und die Sichtweisen der anderen Professionen kennen und schätzen lernt. Teamarbeit bedeutet Entlastung, weil man Aufgaben aufteilen kann. Alle Beteiligten müssen offen für Neues sein Multiprofessionelle Lerngruppenteams Die festen Lerngruppenteams sind jeweils für 2 Lerngruppen verantwortlich. Ein Team setzt sich in der Regel aus den beiden Klassenlehrer/innen der Lerngruppen, einer Sonderpädagogin/einem Sonderpädagogen, einer Sozial pädagogin / einem Sozialpädagogen sowie Erzieher/innen zusammen. Da in der Schule nur 2 Sonderpädagoginnen arbeiten, sind dementsprechend nur 2 Teams mit einer sonderpädagogischen Förderkraft ausgestattet. Dies bedeutet wiederum, dass die Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf möglichst nur diesen Lerngruppenteams zugeordnet werden. Da die Sonderpädagog / innen und Sozialpädagog / innen einem bestimmten Lerngruppenteam und nicht einzelnen Kindern zugewiesen werden, kann die gemeinsame Verantwortung stärker entwickelt werden. Außerdem kann das Ziel, integrativ zu arbeiten, besser verwirklicht werden. Jedes Lerngruppenteam trifft sich einmal pro Woche zu einer festgelegten Zeit zu einer gemeinsamen Sitzung. Inhalte dieser Teamsitzung sind in der Regel: gemeinsame Planung und Reflexion von Unterricht Gespräche über einzelne Kinder Organisatorisches individuelle Anliegen Normalerweise werden Erzieherinnen und Erziehern keine Zeiten für Kooperationen zugestanden. Die Unterschiede in den Arbeitsverträgen und tariflichen Regelungen sind zum Teil eklatant. An diesen Rahmenbedingungen kann keine Einzelschule etwas ändern, sie muss mit den Gegebenheiten arbeiten. Auf die Wichtigkeit des Wir-Gefühls wurde bereits hingewiesen. Durch kluge schulinterne Organisation können den Erzieherinnen und Erziehern die für eine gut funktionierende Teamarbeit unbedingt notwendigen Kooperationszeiten im Rahmen der Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Hier ist neben dem Engagement und der Motivation der Mitarbeiter / innen erneut die Schulleitung gefragt. 91

92 GUTER GANZTAG Ein Reisebericht: Ankommen und weiterfahrt Personalorganisation und Aufgaben des Kollegiums Gesamtteam der Schule Auf den Heuen 6 Erzieher/innen, 9 Grundschullehrer/innen, 2 Sonderschulpädagoginnen, 1 Psychologin, 2 Referendarinnen, 4 Sozialpädagog(inn)en (80% Teilzeitkräfte) Sitzung jeden Freitag 14:15 15:00 Uhr Gesamtkonferenz (4x jährlich) gemeinsame schulinterne Fortbildungen (2x jährlich) Multiprofessionelle Untergruppen: Lerngruppenteams Tägliche Arbeit mit den Kindern zweier Lerngruppen Teamsitzung (1x wöchentlich) Fachkonferenz Arbeitsgruppen zu aktuellen Themen Lehrer/innen Psychologin, Sozialpädagog(inn)en Erzieher/innen Sozialpädagog(inn)en Planung Organisation Reflexion von Fachunterricht Fachberatung, Erstellen von Förderplänen, Vorbereiten von Fallkonferenzen Fortbildung aller Erz. und Soz.päd. der Hans-Wendt- Stiftung, die an Ganztagsschulen eingesetzt sind. (1x monatlich) 92

93 GUTER GANZTAG Ein Reisebericht: Ankommen und weiterfahrt 4. Umgang mit Zeit Das zweite Bremer Qualitätskriterium ist die Zeitgestaltung. Für die Schule Auf den Heuen heißt das, dass die Lehrerinnen und Lehrer auf freiwilliger Basis nach einem Präsenzzeitmodell arbeiten. So entspricht eine volle Lehrerstelle 35 Zeitstunden Präsenz. (Mehr dazu: / ) Für jede Kollegin / jeden Kollegen existiert ein eigener Arbeitsplatz im Lehrerzimmer. Ein angrenzender Gruppenraum, der für Besprechungen genutzt werden kann, ermöglicht ein ungestörtes Arbeiten. Die Präsenzzeit wird an der Schule aus folgenden Gründen praktiziert: Springstunden werden nicht mehr als störend empfunden, sondern sinnvoll für Kooperationen, die Vor- und Nachbereitung von Unterricht etc. genutzt. Das gesamte Personal ist vor Ort und kann somit Absprachen besser treffen und gemeinsam Verantwortung tragen. Es wird deutlich: Die Schule versteht sich als eine Ganztagsschule für alle. Nicht nur die Kinder sind bis 16 Uhr dort, sondern auch die Pädagog / innen es ist ihr gemeinsamer Lernort. Für die Rhythmisierung ist an der Schule die Auflösung des Prinzips Unterrichtsstunde (kein 45-Minuten-Takt) signifikant. Unterricht findet auch am Nachmittag statt. Personalorganisation und Aufgaben des Kollegiums Elterngespräche Kooperationen Schulentwicklungsaufgaben Teamzeit Präsenzzeit Konferenzen Vor- / Nachbereitung von Unterricht Zeiten mit Kindern (Unterricht, Gespräche, Mittagessen etc.) 93

94 GUTER GANZTAG Ein Reisebericht: Ankommen und weiterfahrt Die Wochenstruktur der Schule sieht folgendermaßen aus: Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 07:45 08:00 offener Anfang offener Anfang offener Anfang offener Anfang offener Anfang 08:00 09:00 Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote Zeit für Fachkonferenzen und Arbeitsgruppen Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote 09:00 10:00 Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote 10:00 Pause Pause Pause Pause Pause 10:30 11:30 Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote Projektzeit Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote 11:30 Lesezeit Lesezeit Lesezeit Lesezeit Lesezeit 12:00 14:00 Mittagspause Essen und offene und verbindliche Angebote Mittagspause Essen und offene und verbindliche Angebote Mittagspause Essen und offene und verbindliche Angebote Mittagspause Essen und offene und verbindliche Angebote Mittagspause (12:00 13:00) Mentorenzeit (13:00 13:45) Wochenabschlusskreis (13:45 14:00) 14:00 15:00 15:00 16:00 Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote / Wahlpflicht-AGs für die Kinder der Jahrgänge 3 und 4 Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote / Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote Wöchentliche Gesamtteamsitzung Wochenende 94

95 GUTER GANZTAG Ein Reisebericht: Ankommen und weiterfahrt Hier greifen drei Planungsprinzipien ineinander: Team, Präsenzzeit, Selbstbestimmung. Am unten stehenden Beispiel wird die Organisation eines Lerngruppenteams veranschaulicht: Montag 08:00 Uhr 08:30 Uhr Morgenkreis Themen: Tagesplan, Wochendienste, Mittagsangebote Fachberatung der Soz.Päd. mit der Psychologin GS, Fö gemeinsamer Besuch der Bibliothek GS(2), Fö Morgenkreis Themen: Tagesplan, Wochendienste, Mittagsangebote GS Wartung etc. aller Schüler- PCs Vorbereitung der PCs im blauen Team für die Arbeit des Tages 10:20 Uhr Frühstück Frühstück GS Erz 10:40 Uhr Deutsch Förderkinder GS Mathematik GS Arbeit am PC (Antolin, Mathetrainer, etc.) Erz Psychomotorik GS 11:30 Uhr Lesezeit Arbeitsmaterial mit Selbstkontrolle. Antolin, Lesekartei (freie Angebote, Aufträge) Soz 12:00 14:00 Uhr Mittagszeit mit Essen (Mensabetrieb), Spielangeboten, Instrumentenunterricht 14:00 Uhr Textil / Kunst / Werken GS, GS, Erz, Soz 15:00 Uhr Ende des Schul - t ages für die Kinder der Kl. 1,2 Fachberatung des Teams mit der Psychologin Sport mit LG C und LG E Fachlehrer Englisch mit LG A, LG D Fachlehrerin Tagesablauf am Beispiel des blauen Teams (Lerngruppe B und F) mit 39 Kindern und 5 Erwachsenen 2GS-Lehrerinnen, 1 Förderlehrerin, 1 Erzieher, 1 Soz. pädagogin (Kinder und Jugendhilfe) mit insgesamt 76,5 h pro Woche 95

96 GUTER GANZTAG Ein Reisebericht: Ankommen und weiterfahrt Die Zeitblöcke Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote werden von den Lerngruppenteams individuell gestaltet. Das Team entscheidet selbst, wer wann wo und wie eingesetzt wird. Die wöchentlichen Teamsitzungen der Lerngruppenteams finden meist in der langen Mittagspause statt. 5. Raum Das Schulgebäude orientiert sich am Schulkonzept (Teamarbeit, Offenheit). Für jedes Team stehen 2 Klassenräume, ein Differenzierungsraum, durch den die beiden Klassenräume miteinander verbunden sind sowie ein breiter Flur mit Leseecke und weiteren Arbeitsplätzen für die Kinder zur Verfügung. Verglaste Wände sorgen für Transparenz und ermöglichen ein variantenreiches Unterrichtsgeschehen. Der Mittelraum bietet besondere Möglichkeiten für individualisierte Formen des Lernens und wird vor allem auch für die Arbeit am PC, für gemeinsame Lernaktivitäten beider Lerngruppen sowie für die Arbeit in Kleingruppen genutzt. Darüber hinaus gibt es im Schulgebäude einen Multifunktionsraum mit Küchenzeile, einen Musikraum und einen Werkraum. Das ebenfalls auf dem Schulgelände befindliche ehemalige Hortgebäude der Hans-Wendt-Stiftung wurde vom Bildungsressort für schulische Zwecke angemietet und steht der Schule seit Beginn des Ganztagsschulbetriebes zur Verfügung. Im zentralen Bereich des Gebäudes befinden sich eine Mensa sowie eine Küche, in der das Mittagessen für die Schüler/innen und Pädagog/innen täglich frisch zubereitet wird. Darüber hinaus hat die Schule eine Bibliothek und ein Forscherstübchen in dem ehemaligen Hortgebäude eingerichtet. Die anderen Räume werden für die zahlreichen Angebote in der Mittagszeit und die Arbeiten der AGs genutzt. Das Kollegium der Schule hatte sich vor Einrichtung der Ganztagsschule bereits auf den Weg gemacht, individualisierten Unterricht zu gestalten, Projektarbeit eingeführt, klassen- und fächerübergreifende Arbeitsgemeinschaften angeboten, eine Lernwerkstatt eingerichtet und großen Wert auf das Trainieren sozialer Kompetenzen gelegt. Der Durchbruch kam aber erst mit der Ganztagsschularbeit. Sie ermöglichte erst die konsequente Arbeit in multiprofessionellen Teams mit der Chance, aus vielen Richtungen auf die Bedürfnisse der Kinder zu blicken und entsprechend darauf zu reagieren. Die enge Zusammenarbeit innerhalb der Teams brachte auch das Gefühl, eine gemeinsame Verantwortung zu tragen. Das führte deutlich zur Entspannung des einzelnen Teammitgliedes, so dass auch die Begegnungen mit den Kindern entspannter wurden. Die veränderte Atmosphäre begünstigt deutlich die Bereitschaft zur Arbeit, zur Konzentration, zum kooperativen Miteinander. Die Offenheit der Räume und die Offenheit der Teammitglieder haben uns alle offener gegenüber den Kindern und den Erwachsenen, gegenüber unserer Arbeit werden lassen! Homepage der Schule 96

97 97

98 GUTER GANZTAG Autor / INNEN VII. Autor / innen Dr. Wolfgang Schnetzer Anette Jung Selbständiger Trainer, Berater und Coach Schulberater mit langjähriger Erfahrung in Prozessbegleitung und Projektmanagement, Team-Coaching, Konfliktmoderation und Eltern beteiligung Leitung von schulinternen Fortbildungen zum Thema Wir werden Ganztagsschule (teilweise gemeinsam mit Anette Jung) Prozessbegleitung (Steuergruppe, Schul leitung) Moderation von Pädagogischen Abenden und Infoabenden für (neue) Eltern Systemische Aufstellungen zum Thema Zufrieden im (Lehrer-)Beruf Sozialpädagogin, Supervisorin und Mediatorin Tätig als pädagogische Mitarbeiterin in einer Bremer Ganztagsgrundschule Langjährige Erfahrung als Prozessbegleiterin für Schulen auf dem Weg zur GTS Fortbildnerin mit den Themen: Methodenkoffer / Aufmerksamkeit Teamfindung Moderation von Präsenztagen und schulinternen Fortbildungen Wir werden GTS (teilweise mit W. Schnetzer) Dipl. Päd. Manuela Grafe-Ginati Kommunikationstrainerin, Mediatorin, Päd. Supervisorin, Lehreraus- und Fortbildung (Uni Bremen) Längjährige Erfahrungen in (schulinternen) Fortbildungen mit den Schwerpunkten: Teamentwicklung Gewaltfreie Kommunikation (GFK), Umgang mit Störungen und Konflikten im Unterricht Team- und Einzelsupervision, Kollegiale Beratung und Supervision (KoBeSu) Stressbewältigung Konfliktmoderation (Mediation) Kontakt DKJS Serviceagentur Bremen Am Weidedamm 20 Raum Bremen Tel.: und serviceagentur.bremen@ganztaegig-lernen.de 98

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100 Gefördert vom

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