Arbeitsmarktökonomie
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- Klaus Frank
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1 Arbeitsmarktökonomie Wiederholung und Fragen Prof. Dr. Conny Wunsch 1 / 157
2 Arbeitsangebot 2 / 157
3 Arbeitsangebot 3 / 157
4 Neoklassisches Modell der Nutzenmaximierung Nutzenfunktion: U = f(c,l) = f(c,t h) Budgetrestriktion: C = wh + V = w(t L) + V C... Konsum L... Freizeit T... Zeitbudget h... Arbeitsstunden w... Stundenlohn (als gegeben betrachtet) V... arbeitsunhabhängiges Einkommen 4 / 157
5 Optimierungsproblem maxu = f(c,l) s.t. C = w(t L) + V C,L L = f(c,l) + λ[w(t L) + V C] Bedingungen 1. Ordnung: U C = λ U L = λ w L λ = w(t L) + V C = 0 5 / 157
6 Optimimalbedingung U/ L U/ C = w Das Individuum wählt genaus so viele Arbeitsstunden, dass die Grenzrate der Substitution zwischen Freizeit und Konsum genau dem Lohnsatz entspricht. MRS L,C U/ L U/ C MU L MU C = w 6 / 157
7 Indifferenzkurven Kombinationen von Freizeit und Konsum, die den gleichen Nutzen stiften: du = U C dc + U L dl = 0 Steigung: dc dl = U/ L U/ C = MRS L,C 7 / 157
8 Budgetgerade Maximaler Konsum in Abhängigkeit von den Freizeit- bzw. Arbeitsstunden: C = wh + V = w(t L) + V Steigung: dc dl = w 8 / 157
9 Optimimalbedingung MRS L,C U/ L U/ C MU L MU C = w Steigung der Indifferenzkurve: Steigung der Budgetgerade: dc dl = U/ L U/ C = MRS L,C dc dl = w Optimales Arbeitsangebot am Tangentialpunkt zwischen Indifferenzkurve und Budgetgerade. 9 / 157
10 10 / 157
11 Reservationslohn Lohn, ab dem es sich lohnt zu arbeiten Nutzen aus Arbeit höher als Nutzen ohne Arbeit: Indifferenzkurve, die durch den Punkt C = V und L = T geht der Reservationslohn entspricht der Steigung der Ingifferenzkurve (Tangente) an diesem Punkt bestimmt das extensive Arbeitsangebot: Partizipation Lohn gegeben, dass grösser als Reservationslohn, bestimmt das intensive Arbeitsangebot: Arbeitsstunden 11 / 157
12 12 / 157
13 Arbeitsangebotskurve Individuelles Arbeitsangebot: gewählte Arbeitsstunden in Abhängigkeit vom Lohn (Tangentialpunkte mit Indifferenzkurven bei unterschiedlichen Löhnen bzw. unterschiedlichen Steigungen der Budgetgerade) Verhältnis zwischen Einkommens- und Substitutionseffekt bestimmt, ob steigend oder fallend mit zunehmendem Lohn Aggregiertes Arbeitsangebot: Summe der individuell angebotenen Arbeitsstunden bei dem jeweiligen Lohn 13 / 157
14 14 / 157
15 15 / 157
16 Elastizität des Arbeitsangebots Wie reagiert das Arbeitsangebot auf Lohnänderungen? % change in hours worked σ = % change in wage rate = dh/h dw/w = dh dw w h elastisch wenn > 1, unelastisch wenn < 1 empirische Schätzung für Männer im Haupterwerbsalter: -0.1 (Substitutionseffekt 0.1, Einkommenseffekt -0.2) deutlich elastischer bei verheirateten Frauen und älteren Personen je näher am Renteneintrittsalter 16 / 157
17 Arbeitsangebot im Haushalt Gerfin, M. and R.E. Leu (2007): Evaluating the Cost-Effectiveness of In-Work Benefits: A Simulation Study for Switzerland, German Economic Review, 8(4), / 157
18 Wohlfahrtsfalle 18 / 157
19 19 / 157
20 Earned Income Tax Credit (EITC) 20 / 157
21 Earned Income Tax Credit (EITC) 21 / 157
22 Subvention der Kinderbetreuung: Reduktion Stundenzahl 22 / 157
23 Subvention der Kinderbetreuung: Arbeitsaufnahme 23 / 157
24 Pendeln 24 / 157
25 Arbeitsnachfrage 25 / 157
26 Arbeitsnachfrage Abgeleitete Nachfrage: Arbeit ist ein Inputfaktor, der nachgefragt wird wegen seines Beitrags, den Arbeit zur Herstellung eines Gutes oder zur Bereitstellung einer Dienstleistung leistet. abgeleitet von Nachfrage nach Gut/Dienstleistung 26 / 157
27 Kurzfristige Arbeitsnachfrage (Kapitalstock fix bei K ) Firmen werden ihre Produktion nur so lange ausweiten, wie der zusätzliche Output die zusätzlichen Kosten übersteigt. G(K,E) = Y (K,E) p w E r K (1) G(K,E) E = Y (K,E) E Y (K,E) p = w } E {{} VMP E p w = 0 (2) Y (K,E) E } {{ } MP E = w p (3) Wertgrenzprodukt der Arbeit (VMP E = p MP E ) = Lohn (w) Grenzprodukt der Arbeit (MP E ) = Reallohn (w/p) 27 / 157
28 Kurzfristige Arbeitsnachfrage (Kapitalstock fix) 28 / 157
29 Von der Firma zum Markt 29 / 157
30 Substitution zwischen Arbeit und Kapital (langfristig) Firmen werden ihre Produktion nur so lange ausweiten, wie der zusätzliche Output die zusätzlichen Kosten übersteigt. G(K,E) = Y (K,E) p w E r K (4) G(K,E) K = Y (K,E) K Y (K,E) p = r } K {{} VMP K p r = 0 (5) Y (K,E) K } {{ } MP K = r p (6) Wertgrenzprodukt des Kapitals (VMP K = p MP K ) = Zins (r) Grenzprodukt des Kapitals (MP K ) = Realzins (r/p) 30 / 157
31 Substitution zwischen Arbeit und Kapital (langfristig) Solange die Produktionsausweitung mit einem Faktor billiger ist, wird dieser Faktor benutzt. MP E p = w p = w/mp E (7) MP K p = r p = r/mp K (8) w MP E = r MP K w r = MP E MP K (9) Langfristig wird die Faktorkombination gewählt, bei der die relativen Faktorkosten der relativen Faktorproduktivität entsprechen. 31 / 157
32 Langfristige Arbeitsnachfrage Produktion des gewünschten Outputs mit minimalen Faktorkosten: Isokostenkurve: Kombinationen von Arbeit und Kapital mit gleichen Kosten C = we + rk K = C r w r E dk de = w r Isoquante: Kombinationen von Arbeit und Kapital mit gleichem Output Y (K,E) Y (K,E) dy (K,E) = de + E dk = 0 dk = MP E K de MP K Kostenminimum: w r = MP E MP K (Tangentialpunkt) 32 / 157
33 Langfristige Arbeitsnachfrage 33 / 157
34 Komparative Statik Effekt eines fallenden Lohnsatzes w: Skaleneffekt (kurzfristig): Einsatz beider Produktionsfaktoren und gesamte Produktion werden ausgeweitet damit (3) gilt, muss MP E fallen (p unverändert) MP E fällt, wenn E steigt wenn E steigt, steigt MP K damit (6) gilt, muss MP K fallen (r und p unverändert) MP K fällt, wenn K steigt 34 / 157
35 Komparative Statik Effekt eines fallenden Lohnsatzes w: Substitutionseffekt (eher langfristig): der teurere Faktor wird durch den billigeren ersetzt (Veränderung der technischen Gegebenheiten) damit (9) gilt, muss MP K steigen (r unverändert) MP K steigt, wenn K fällt Komplementärgüter wenn Skaleneffekt überwiegt Substitutionsgüter wenn Substitutionseffekt überwiegt 35 / 157
36 Komparative Statik 36 / 157
37 Komparative Statik 37 / 157
38 Komparative Statik 38 / 157
39 Tradeoff zwischen Anzahl Arbeiter und Arbeitsstunden Analog Faktorsubstitution: Produktionsfunktion: Y = Lh α, 0 < α 1 Isoquante: alle Kombinationen von Arbeitern und Arbeitsstunden, welche den gleichen Output generieren Kostenfunktion: C = L(F + wh) Isokostenkurve: alle Kombinationen von Arbeitern und Arbeitsstunden, welche die gleichen Kosten verursachen Optimum: gewünschter Output bei minimalen Kosten grafisch: Tangente zwischen Isoquante und Isokostenkurve 39 / 157
40 Tradeoff zwischen Anzahl Arbeiter und Arbeitsstunden 40 / 157
41 Zusammenfassung Kurzfristige Arbeitsnachfrage (Kapitalstock fix): Wertgrenzprodukt der Arbeit = Nominallohn: VMP E = MP E p = w Grenzprodukt der Arbeit = Reallohn: MP E = w/p Langfristige Arbeitsnachfrage (Kapitalstock variabel): Angleichung der relativen Faktorproduktivität und -kosten: w/r = MP E /MP K 41 / 157
42 Marshall-Gesetze der abgeleiteten Nachfrage Die Lohnelastizität der Arbeitsnachfrage ist hoch, wenn: die Preiselastizität des Gutes hoch ist die Substitutionselastizität hoch ist das Angebot anderer Produktionsfaktoren sehr elastisch ist der Produktionsanteil von Arbeit hoch ist / 157
43 Gleichgewicht 43 / 157
44 Vollkommen kompetitive Arbeits- und Gütermärkte Grundannahmen: Jobs sind identisch (ggf. unterschiedliche Qualifikationsanforderungen) Arbeiter sind vollkommen mobil (Arbeitsangebot vollkommen elastisch: horizontal) Löhne und Güterpreise werden als gegeben betrachtet Ergebnis: alle Firmen zahlen identischen Lohn (gegeben Qualifikation) Lohn entspricht Grenzprodukt des Arbeiters 44 / 157
45 Gleichgewicht bei vollkommenem Wettbewerb 45 / 157
46 Gleichgewicht bei unvollkommenem Wettbewerb Monopsonistische Arbeitsmärkte: Firmen haben als Nachfrager von Arbeit Marktmacht - einziger Arbeitgeber für bestimmte Fachkräfte - einziger Arbeitgeber in Region Mobilitäts- und Suchkosten der Arbeitnehmer höhere Nachfrage nach Arbeitskräften kann nicht ohne Kosten sofort befriedigt werden Firmen berücksichtigen, dass sie durch die Wahl der Beschäftigungsmenge den Lohn beeinflussen: w(e) Arbeitsangebot nicht vollkommen elastisch (horizontal) sondern steigende Kurve 46 / 157
47 Monopsonistische Arbeitsmärkte Gewinnmaximierung (Kapitalstock fix): G(K,E) E G(K,E) = Y (K,E) p w(e) E r K (10) = Y (K,E) E MP E p }{{} VMP E MP E = w(e) p p [w (E) E + w(e)] = 0 (11) }{{} >0 }{{} Lohneffekt = w (E) E + w(e) (12) }{{} MC E }{{} Reallohn + w (E) E p (13) 47 / 157
48 Monopsonistische Arbeitsmärkte Grenzkosten übersteigen Lohn: MC E > w(e) Reallohn geringer als Grenzprodukt der Arbeit Firmen entscheiden sowohl über Arbeitsnachfrage E als auch den Lohn w(e) langfristige Optimalbedingung: MC E /MP E = r/mp K je nach Mobilitäts- und Suchkosten (Marktmacht) können gleiche Arbeitnehmer unterschiedlich bezahlt werden 48 / 157
49 Monopsonistische Arbeitsmärkte 49 / 157
50 Gleichgewicht bei unvollkommenem Wettbewerb Monopol auf dem Gütermarkt: Firma bestimmt als Monopolist durch Wahl des optimalen Outputs selbst den Preis berücksichtigt Effekt auf den Güterpreis Grenzerlös bei Erhöhung des Outputs ist kleiner als der ursprüngliche Preis 50 / 157
51 Gleichgewicht bei unvollkommenem Wettbewerb Gewinnmaximierung (Kapitalstock fix): G(K,E) E G(K,E) = p(y (K,E)) Y (K,E) w E r K Y (K,E) [ p(y (K,E)) ] = Y (K,E) + p(y (K,E)) w = 0 E Y (K,E) }{{} } <0 {{ } } Preiseffekt {{ } MR Grenzerlösprodukt = Nominallohn MRP E MP E }{{} MR = w <p 51 / 157
52 Monopol auf dem Gütermarkt Wertgrenzprodukt der Arbeit > Grenzerlösprodukt = Nominallohn: VMP E = MP E p > MRP E = MP E MR = w (14) vollkommener Wettbewerb auf Gütermarkt: MR = p Marktmacht der Firma auf dem Gütermarkt: MR < p MP E MR p }{{} <1 = w p (15) MP E muss höher sein als bei MR = p: Arbeitsnachfrage geringer 52 / 157
53 Monopol auf dem Gütermarkt 53 / 157
54 Mindestlöhne Argumente für Mindestlöhne: Argumente gegen Mindestlöhne: / 157
55 Mindestlöhne 55 / 157
56 Mindestlöhne 56 / 157
57 Mindestlöhne 57 / 157
58 Mindestlöhne Erhöhung der Anreize für Einwanderung von Geringqualifizierten: 58 / 157
59 Mindestlöhne Empirische Evidenz: Relative Einigkeit bis Ende 1980er Jahre: Erhöhung des Mindestlohnes um 10% reduziert Beschäftigung von Jugendlichen (15-24) um 1-3% Auswirkungen auf Erwachsene vernachlässigbar Kontroverse Ergebnisse in den 1990 Jahren neuere Studien: kaum negative Beschäftigungseffekte für Erwachsene andere Effekte? 59 / 157
60 Mindestlöhne Andere mögliche Effekte: Reduktion Arbeitsstunden: Evidenz unklar, eher nein Reduktion Fringe Benefits: wenn überhaupt nur geringfügig Reduktion betriebliche Weiterbildung: kaum Evidenz Anpassung der Zusammensetzung der Belegschaft: gewisse Evidenz, vor allem bei jüngeren Arbeitern Preiserhöhung: sehr geringe Wirkung Verbesserung der Produktionseffizienz: keine Evidenz Rückgang der Gewinne: gering, aber signifikant Zunahme der Produktnachfrage (Kaufkraftargument): unklar weniger Turnover: ja 60 / 157
61 Gleichgewicht bei Markteingriffen Lohnnebenkosten: Vom Arbeitgeber abzuführen: Sozialversicherungsbeiträge (AHV, IV, ALV, PK) D: Lohnsteuern, Krankenkasse Vom Arbeitnehmer abzuführen: CH: Lohnsteuern, Krankenkasse Arbeitskosten: w b = w n + x Nettoentlohnung: w n = w b x Keil zwischen zu zahlendem und erhaltenen Lohn 61 / 157
62 Ohne Abgaben Nachfragefunktion D(emand): E = a 0 a 1 w Angebotsfunktion S(upply): E = b 0 + b 1 w Gleichgewicht D = S: a 0 a 1 w = b 0 + b 1 w w 0 = a 0 b 0 a 1 + b 1 E 0 = a 0b 1 + a 1 b 0 a 1 + b 1 62 / 157
63 Ohne Abgaben Inverse Nachfragefunktion D(emand): w = c 0 c 1 E Inverse Angebotsfunktion S(upply): w = d 0 + d 1 E Gleichgewicht D = S: c 0 c 1 E = d 0 + d 1 E E 0 = c 0 d 0 c 1 + d 1 w 0 = c 0d 1 + c 1 d 0 c 1 + d 1 c 0 = a 0 /a 1, c 1 = 1/a 1, d 0 = b 0 /b 1, d 1 = 1/b 1 63 / 157
64 Gleichgewicht ohne Abgaben 64 / 157
65 Ohne Abgaben Produzentenrente: Konsumentenrente: Gesamtwohlfahrt: P = (c 0 w 0 )E 0 2 Q = (w 0 d 0 )E 0 2 P + Q = (c 0 d 0 )E / 157
66 Lohnnebenkosten Vom Arbeitgeber abzuführen: Inverse Nachfragefunktion D(emand): w b = w n + x = c 0 c 1 E w n = c 0 c 1 E x Parallelverschiebung um Betrag x nach unten. Inverse Angebotsfunktion S(upply): w n = d 0 + d 1 E Gleichgewicht D = S: c 0 c 1 E x = d 0 + d 1 E 66 / 157
67 Lohnnebenkosten Vom Arbeitnehmer abzuführen: Inverse Nachfragefunktion D(emand): w b = c 0 c 1 E Inverse Angebotsfunktion S(upply): w n = w b x = d 0 + d 1 E w b = d 0 + d 1 E + x Parallelverschiebung um Betrag x nach oben. Gleichgewicht D = S: c 0 c 1 E = d 0 + d 1 E + x c 0 c 1 E x = d 0 + d 1 E Ergibt dasselbe Ergebnis. 67 / 157
68 Lohnnebenkosten Gleichgewicht D = S: E 1 = c 0 d 0 x c 1 + d 1 = E 0 x c 1 + d 1 < E 0 w n = w 0 w b = w n + x = w 0 + d 1x c 1 + d 1 < w 0 c 1x c 1 + d 1 > w 0 Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich die Abgabenlast unabhängig davon, wer die Kosten abführen muss, es sei denn, eine Marktseite ist vollkommen unelastisch. In diesem Fall trägt die unelastische Marktseite die gesamte Abgabenlast. 68 / 157
69 Lohnnebenkosten Produzentenrente: Konsumentenrente: Einnahmen des Staates: P = (c 0 w b )E 1 2 Q = (w n d 0 )E 1 2 T = x E 1 Wohlfahrtsverlust: DL = (w b w n )(E 0 E 1 ) 2 = P + Q (P + Q + T ) 69 / 157
70 Lohnnebenkosten 70 / 157
71 Lohnnebenkosten 71 / 157
72 Lohnnebenkosten 72 / 157
73 Lohnnebenkosten 73 / 157
74 Gleichgewicht bei Markteingriffen Lohnsubventionen/-zuschüsse: Beschäftigungsanreize für Geringqualifizierte (z.b. Arbeitslose) Gründe für Unterbeschäftigung von Geringqualifizierten: Beispiele: Marktlohn für Geringqualifizierte unter Reservations- oder Mindestlohn zu wenig Arbeitsplätze für Geringqualifizierte CH: Sozialfirmen, Zwischenverdienst D: Eingliederungszuschuss, Kombilohn an Arbeitgeber oder Arbeitnehmer 74 / 157
75 Lohnsubventionen/-zuschüsse Lohnsubvention für Arbeitgeber: D 1 : S : w b = w n x = c 0 c 1 E w n = c 0 c 1 E + x w n = d 0 + d 1 E Lohnzuschuss für Arbeitnehmer: D : S 1 : w b = c 0 c 1 E w n = w b + x = d 0 + d 1 E w b = d 0 + d 1 E x Gleichgewicht D = S: E 1 = E 0 + x c 1 +d 1 > E 0 w n = w 0 + d 1x c 1 +d 1 > w 0 w b = w n + x = w 0 c 1x c 1 +d 1 < w 0 75 / 157
76 Lohnsubventionen 76 / 157
77 Lohnsubventionen/-zuschüsse Empirische Evidenz: Experimente in den USA (Burtless 1985, Woodbury and Spiegelman 1987, Katz 1996) an Arbeitgeber: kaum Effekt auf Beschäftigung an Arbeitnehmer: signifikante Effekte auf Beschäftigung Widerspruch zur Theorie (gleiche Wirkung): an Arbeitgeber: Stigmatisierung an Arbeitnehmer: anonym Lohnzuschussteil des Earned Income Tax Credit: klar positive Effekte auf Beschäftigungswahrscheinlichkeit 77 / 157
78 Gleichgewicht mit Friktionen Suchfriktionen: es benötigt Zeit, um offene Stellen zu besetzen bzw. um eine Arbeitsstelle zu finden unvollkommene bzw. asymmetrische Information bzgl. Vorhandensein offener Stellen, Qualifikation der Bewerber, Anforderungen und Profil offener Stellen gleichzeitiges Vorhandensein von offenen Stellen und Arbeitsuchenden 78 / 157
79 Suchfriktionen 79 / 157
80 Suchfriktionen Die Beveridge-Kurve zeigt die Kombination von Arbeitslosigkeit und offenen Stellen im Zeitverlauf: Der Abstand vom Koordinatenursprung (0, 0) zeigt das Ausmass der Friktionen. 80 / 157
81 Gleichgewicht mit Friktionen Qualifikatorische Friktionen: starke Fluktuationen in Märkten für Hochqualifizierte: Überschussnachfrage wechselt ab mit Überschussangebot zyklischer Trend in Einstiegslöhnen von Hochschulabsolventen wie z.b. Ingenieuren Annahme 1: Ausbildung von Ingenieuren braucht Zeit Annahme 2: Ausbildungsentscheidung auf Basis der beobachteten Marktbedingungen (Löhne, Nachfrage) Reaktion auf Überschussnachfrage mit zeitlicher Verzögerung keine Antizipation der Auswirkungen grosser Eintrittskohorten auf die Einstiegslöhne 81 / 157
82 Cobweb-Modell 82 / 157
83 Determinanten des Lohnes 83 / 157
84 Humankapitaltheorie Annahmen: Humankapital erhöht Produktivität Humankapital (Wissen, Fähigkeiten) ist ein Investitionsgut Investitition lohnt sich nur wenn Nettogegenwartswert (NPV) nicht negativ Kosten und Erträge der Investition bekannt traditionell: nur monetäre Kosten und Erträge Erweiterung um nicht-monetäre Kosten und Erträge problemlos 84 / 157
85 Humankapitaltheorie Kosten: Erträge: / 157
86 Gegenüberstellung Kosten und Erträge Problem: Kosten fallen kurzfristig an, Erträge mittel- bis langfristig erhaltener Geldbetrag heute ist weniger wert als zu erhaltender Geldbetrag in einem Jahr (Verzinsung, Risiko) zukünftige Geldbeträge müssen abdiskontiert werden: Gegenwartswert Investition wenn: E(T ) t=1 E[B t ] (1 + r t ) t = E[B 0 ] E[C 0 ] = E(T ) t=1 E[C t ] (1 + r t ) t Beachte, dass der Zeithorizont E(T ) (erwartete Zeit bis zur Rente) eine Rolle spielt. 86 / 157
87 Gegenüberstellung Kosten und Erträge E[B t (h,h)] = σ t (h)[γ t (h )b t (h ) + (1 γ t (h ))w t (h )] +(1 σ t (h))[γ t (h)b t (h) + (1 γ t (h))w t (h)] E[C t (h,h)] = c t (h ) + γ t (h) b t (h) + (1 γ t (h)) w t (h) h: jetziges Humankapital h : angestrebtes Humankapital γ t ( ): Arbeitslosigkeitsrisiko (γ t ( ) < 0) σ t ( ): Erfolgswahrscheinlichkeit (σ t ( ) > 0) w t ( ): Lohn (w t ( ) > 0) b t ( ): Arbeitslosenunterstützung (b t( ) > 0) c t ( ): direkte Kosten (c t( ) < 0) 87 / 157
88 Gegenüberstellung Kosten und Erträge 88 / 157
89 Wie viel Ausbildung ist optimal? 89 / 157
90 Humankapitaltheorie Kritik: / 157
91 Alternativer Erklärungsansatz Bildungsabschlüsse als Signal für Produktivität: Bildung erhöht Produktivität nicht dient lediglich als Signal für höhere Fähigkeiten Individuen mit unterschiedlichen Fähigkeiten haben unterschiedliche Kosten einen Bildungsabschluss zu erwerben (je fähiger, desto geringer Kosten) ohne Signale zahlen Firmen die Durchschnittsproduktivität Individuen mit höheren Fähigkeiten haben Anreiz, höhere Bildungsabschlüsse zu erwerben, um sich von weniger Fähigen abzugrenzen und höheren Lohn zu erhalten 91 / 157
92 Signalling 92 / 157
93 Arbeitgeberfinanzierte Weiterbildung Entscheidung der Firmen für Weiterbildung wenn: Weiterbildung muss Wertgrenzprodukt des Arbeitnehmers um mehr erhöhen als den Lohn (Ausgleich für Kosten) Arbeitnehmer muss lange genug in der Firma bleiben, damit Erträge die Kosten decken 93 / 157
94 Arbeitgeberfinanzierte Weiterbildung Allgemeines Humankapital: erhöht Produktivität in allen Firmen Firma investiert nur, wenn Arbeitnehmer immobil (z.b. monopsonistischer Arbeitsmarkt, Friktionen) sonst muss Arbeitnehmer Kosten selbst tragen beschränkte finanzielle Mittel: staatliche Unterstützung empirisch: Evidenz für Firmeninvestition in allgemeines Humankapital 94 / 157
95 Arbeitgeberfinanzierte Weiterbildung Spezifisches Humankapital: erhöht Produktivität nur in der eigenen Firma Firma zahlt durch Lohnzuwachs, der geringer ist als Produktivitätszuwachs: unattraktiv für Arbeiter aber in anderer Firma bekommt er gar keinen Lohnzuwachs Arbeiter kann nach Ausbildung mit Kündigung drohen: Firma muss neuen Arbeiter ausbilden Holdup-Problem: Anzeiz nachzuverhandeln, sobald die Trainingskosten von der Firma gezahlt wurden empirisch: Firmen tragen Grossteil der Kosten, Löhne fallen während Weiterbildung nicht und steigen danach nur geringfügig 95 / 157
96 Hedonische Lohntheorie Grundannahmen: kompetitiver Arbeitsmarkt Arbeiter maximieren Nutzen, nicht Einkommen monetärer und nichtmonetärer Nutzen der Arbeit Jobs unterscheiden sich in Arbeitsbedingungen Arbeiter haben unterschiedliche Präferenzen Arbeiter kennen alle Jobcharakteristika Arbeiter können zwischen verschiedenen Jobs wählen Firmen haben unterschiedliche Risikoreduktionskosten 96 / 157
97 Hedonische Lohntheorie Implikationen: Tradeoff zwischen Entlohnung und Arbeitsbedingungen Jobs mit schlechteren Arbeitsbedingungen müssen besser entlohnt werden je risikoaverser, desto stärker müssen Risiken am Arbeitsplatz entschädigt werden kompensierende Lohndifferenziale 97 / 157
98 Kompensierende Lohndifferenziale 98 / 157
99 Kompensierende Lohndifferenziale 99 / 157
100 Hedonische Lohnfunktion 100 / 157
101 Fringe Benefits 101 / 157
102 Messung der Lohnungleichheit 102 / 157
103 Soziale Mobilität 103 / 157
104 Determinanten des Lohnes Was bestimmt, wie viel wir verdienen? / 157
105 Lohndiskriminierung Lohnunterschiede, die nicht durch objektive Faktoren wie Ausbildung, Fähigkeiten, Erfahrung, Branche, Beruf, Dienstalter etc. erklärt werden können Gary S. Becker s thesis The Economics of Discrimination Vorurteile von Arbeitgebern führen zu negativen Nutzenkomponenten, die effektiv wahrgenommene Beschäftigungskosten von reinem Lohn w auf w(1 + d j ) erhöhen d j... Diskriminierungskoeffizient der Firma j Arbeitgeber verhält sich als wären Grenzkosten nicht w sondern w(1 + d j ): Gleichsetzung mit dem Wertgrenzprodukt der Arbeit 105 / 157
106 Diskriminierung durch Arbeitgeber 106 / 157
107 Diskriminierung durch Arbeitgeber 107 / 157
108 Diskriminierung durch Arbeitgeber 108 / 157
109 Diskriminierung durch Arbeitnehmer Vorurteile von Arbeitnehmern führen zu negativen Nutzenkomponenten, die effektiv wahrgenommene Entlohnung von reinem Lohn w i auf w i (1 d i ) reduzieren damit Arbeiter Zusammenarbeit mit Mitgliedern der diskriminierten Gruppe akzeptiert, muss Arbeitgeber höheren Lohn zahlen ( kompensierendes Lohndifferenzial ) Firmen wählen vollständig segregierte Belegschaft, da nicht bereit höhere Löhne zu zahlen keine unterschiedlichen Löhne für unterschiedliche Fähigkeiten, da innerhalb Firma aufgrund Segregation Marktlöhne gezahlt werden keine Auswirkungen auf Profitabilität 109 / 157
110 Diskriminierung durch Kunden Vorurteile von Kunden führen zu negativen Nutzenkomponenten, die effektiv wahrgenommenen Preis von p auf p(1 + d i ) erhöhen solange diskriminierte Arbeiter keinen Kundenkontakt haben, kaum Auswirkungen wenn Kundenkontakt unvermeidbar, muss Firma geringeren Preis verlangen, was sie auf die diskriminierten Arbeiter abwälzt, so dass diese geringeren Lohn erhalten 110 / 157
111 Statistische Diskriminierung unterschiedliche Löhne nicht aufgrund von Vorurteilen sondern statistischen Erfahrungswerten z.b. selbst bei ansonsten identischen Charakteristika der Personen und Jobs Wahrscheinlichkeit, dass Frau zwischen nicht oder nicht Vollzeit arbeitet deutlich höher als bei Männern da dies für die Firmen höhere Kosten verursacht, werden geringere Löhne gezahlt, um diese zu kompensieren ( rational ) üblich auch bei Versicherungen: risikoabhängige Prämien da Erfahrungwerte keine perfekten Prediktoren, de facto Diskriminierung Gruppe mit besseren durchschnittlichen Charakteristika profitiert, andere benachteiligt 111 / 157
112 Statistische Diskriminierung meist ist tatsächlicher Lohn gewichtetes Mittel aus Erfahrungswert und individueller Beurteilung Gewicht hängt ab von der Güte der Vorhersage auf Basis der Erfahrungswerte wenn Güte eher schlecht, wird dem Signal misstraut und Angehörige der entsprechenden Gruppe werden ähnlich behandelt schlecht für bessere in der Gruppe, gut für schlechtere schlechtere unter Umständen dann sogar gegenüber schlechteren aus der Gruppe mit besseren durchschnittlichen Charakteristika besser gestellt 112 / 157
113 Statistische Diskriminierung 113 / 157
114 Gewerkschaften 114 / 157
115 Warum gibt es Gewerkschaften? Interessenverband von Arbeitnehmern mit dem Ziel, wirtschaftliche und soziale Interessen der Mitglieder zu vertreten und Tarifverträge abzuschliessen Senkung von Transaktionskosten, z.b. Verhandlungs-, Vertrags-, Kontroll- und Überwachunskosten Reduktion von Informationsasymmetrien Exit-Voice: Gerwerkschaften ermöglichen Unzufriedenheit mit Arbeitsverhältnis zu äussern anstatt zu kündigen, was Fluktuationskosten verringert Gewerkschaft ermöglicht potenzielle Effizienzgewinne 115 / 157
116 Modell Zielkonflikt zwischen Lohn und Beschäftigung: U(w, L) N identische Arbeitnehmer, die Gewerkschaftsmitglieder Beschäftigungsmenge ohne Gewerkschaft w Gewerkschaftslohn u(w) individueller Nutzen aus w, u > 0, u < 0 L beschäftigte Arbeitnehmer, L N N L Arbeitslosigkeit b Arbeitslosenunterstützung Zielfunktion der Gewerkschaft: U(w,L) = Lu(w) + (N L)u(b) 116 / 157
117 Indifferenzkurven der Gewerkschaft du = Lu (w)dw + u(w)dl u(b)dl = 0 dw dl = u(w) u(b) Lu (w) 0 if w b fallende Indifferenzkurven 117 / 157
118 Right-to-Manage-Modell Unternehmen und Gewerkschaft verhandeln über Lohnhöhe 0 < β < 1 relative Verhandlungsmacht der Gewerkschaft Unternehmen erzielt bei kompetitive Löhnen positiven Gewinn Unternehmen hat das right to manage, d.h. es bestimmt, wie viel Arbeit es zum verhandelten Lohn einstellt: Arbeitsnachfragekurve Maximierung des Nash-Produkts unter Beachtung der Arbeitsnachfragekurve: max NP(w) = [(u(w) u(b))l(w)]β [G(L(w))] 1 β w 118 / 157
119 Gewerkschaft als Monopolist (β = 1) U(w) = L(w)u(w) + (N L(w))u(b) U (w) = L (w)u(w) + L(w)u (w) L (w)u(b) = 0 dw dl = u(w) u(b) L(w)u (w) = 1 L (w) dl dw = L(w)u (w) u(w) u(b) = L (w) Gewerkschaft maximiert Nutzen gegeben Arbeitsnachfrage Steigung Indifferenzkurve = Steigung Arbeitsnachfrage: w G,L G Indifferenzkurve und Arbeitsnachfrage tangieren sich 119 / 157
120 Gewerkschaft als Monopolist 120 / 157
121 Arbeitsmarkteffizienz 121 / 157
122 Firmen haben volle Verhandlungsmacht (β = 0) Produktionsfunktion F(L) maximieren Gewinn G(w,L) = F(L) wl F (L) = w Isogewinnlinien mit Steigung dw = F (L) w dl L Arbeitsnachfrage ist Verbindungslinie der Maxima der Isogewinnlinien wenn Firma volle Marktmacht und Gewerkschaft keine Macht: w F = b, L F = L(b) 122 / 157
123 Nachfrage der Firmen 123 / 157
124 Effiziente Kontrakte ausgehend von Gewerkschaftsoptimum Paretoverbesserung möglich, wenn beide Parteien verhandeln und sich auf eine bestimmte Kombination von Lohn und Beschäftigung einigen Nutzengewinn je nach Verhandlungsmacht alle möglichen paretoverbessernden Kombinationen: Kontraktkurve 124 / 157
125 Kontraktkurve 125 / 157
126 Streiks wenn keine Einigung erzielt werden kann verursachen Kosten, die den zu teilenden Überschuss reduzieren existieren aufgrund unvollständiger Information bzgl. der finanziellen Situation der Firmen irrational: Hicks Paradox 126 / 157
127 Hicks Paradox 127 / 157
128 Optimale Streikdauer 128 / 157
129 Migration 129 / 157
130 Theorie Migration funktioniert ähnlich wie Arbitrage: Ausgleich von Lohnunterschieden zwischen Regionen Erhöhung des Arbeitsangebot in aufnehmender Region: fallender Lohn Reduktion des Arbeitsangebot in entsendender Region: steigender Lohn Lohnridigitäten begrenzen Lohneffekte nach unten Arbeiter migrieren, wenn der Nutzengewinn die Migrationskosten übersteigt 130 / 157
131 131 / 157
132 Kurzfristiger Effekt wenn Substitute 132 / 157
133 Langfristiger Effekt wenn Substitute 133 / 157
134 Effekt wenn Komplementäre 134 / 157
135 Migration in beide Richtungen 135 / 157
136 Immigrationsüberschuss 136 / 157
137 Selektive Zuwanderung 137 / 157
138 Einkommensrückgang im Einwanderungsland 138 / 157
139 Einfluss von Sozialleistungen 139 / 157
140 Arbeitslosigkeit 140 / 157
141 Erwerbslose gemäss ILO Als Erwerbslose gemäss ILO gelten Personen im Alter von Jahren, die in der Referenzwoche nicht erwerbstätig waren in den vier zuvor Wochen aktiv eine Arbeit gesucht haben und für die Aufnahme einer Tätigkeit umgehend verfügbar wären. International harmonisierte Definition und Messung mittels Befragungsdaten. 141 / 157
142 Stellensuchende gemäss SECO 142 / 157
143 Stellensuchende gemäss SECO basierend auf administrativen Daten nicht Registrierte fehlen: Ausgesteuerte, stille Reserve Massnahmeteilnehmer fehlen Registrierung aber keine Suche Nicht international vergleichbar. 143 / 157
144 Typisierung der Arbeitslosigkeit friktionelle Arbeitslosigkeit (kurzfristig) saisonale Arbeitslosigkeit (kurzfristig) konjunkturelle Arbeitslosigkeit (mittelfristig) strukturelle Arbeitslosigkeit (langfristig) lohnkosteninduzierte Arbeitslosigkeit (langfristig) 144 / 157
145 Friktionelle Arbeitslosigkeit Definition: unvollständige Informationen Stellensuche und Stellenbesetzung braucht Zeit kurzfristig, aber immer vorhanden Bekämpfung: prinzipiell keine Gegenmassnahmen erforderlich Effizienzsteigerung durch Reduktion der Informationsasymmetrien: Internetportale, öffentliche Arbeitsvermittlung, private Arbeitsvermittler, Headhunter 145 / 157
146 Saisonale Arbeitslosigkeit Definition: saisonale Schwankungen der Arbeitsnachfrage Baugewerbe, Tourismus kurzfristig Bekämpfung: prinzipiell keine Gegenmassnahmen erforderlich Förderung unterschiedlicher Tätigkeiten im Sommer und Winter 146 / 157
147 Strukturelle Arbeitslosigkeit Definition: Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage stimmen nicht überein Arbeitsmarkt nicht flexibel genug, um dies auszugleichen qualifikatorischer Mismatch regionaler Mismatch Stichwort Strukturwandel langfristig 147 / 157
148 Strukturelle Arbeitslosigkeit Regionaler Mismatch: offene Stellen in anderen Regionen als Stellensuchende fehlende Mobilität der Firmem und Stellensuchenden Bekämpfung: Standortförderung: Subventionen oder Steuervorteile für Unternehmensansiedelung Förderung der Mobilität der Arbeitnehmer, z.b. Reduktion der Mobilitätskosten 148 / 157
149 Strukturelle Arbeitslosigkeit Qualifikatorischer Mismatch: Qualifikationsprofil offener Stellen entspricht nicht dem Qualifikationsprofil der Stellensuchenden Stichwort Strukturwandel Bekämpfung: Fortbildung und Umschulung Lohnsubventionen für Geringqualifizierte Steuerung der Ausbildungs- und Berufswahl 149 / 157
150 Lohnkosteninduzierte Arbeitslosigkeit Lohn liegt entweder permanent oder vorübergehend über dem markträumenden Lohn Gewerkschaften langfristige Lohnkontrakte Mindestlöhne Sozialleistungen als impliziter Mindestlohn (Reservationslohn) 150 / 157
151 Lohnkosteninduzierte Arbeitslosigkeit Bekämpfung: bei nach unten rigiden Löhnen: Arbeitsnachfrage erhöhen oder Arbeitsangebot reduzieren bei permanent zu hohen Löhnen: zugrundeliegende Ursache bekämpfen z.b. Mindestlohn abschaffen oder reduzieren 151 / 157
152 Suchtheorie dynamisches Konzept: wie lange suchen? je länger Suche, desto höher möglicher Lohn aber Suche verursacht Kosten: Zeit, Geld, entgangener Lohn, psychische Kosten akzeptiere alle Lohnangebote, für die Nutzen der Jobannahme grösser als Nutzen weiterer Stellensuche Reservationslohn ist der Lohn, bei dem Nutzen der Jobannahme genau gleich gross wie Nutzen weiterer Stellensuche akzeptiere alle Lohnangebote über dem Reservationslohn 152 / 157
153 Suchtheorie 153 / 157
154 Determinanten des Reservationslohns direkte und indirekte Suchkosten Wahrscheinlichkeit einen Job zu finden: Konjunktur, persönliche Charakteristika erzielbarer Lohn: Qualifikation, Erfahrung Arbeitslosenunterstützung reduziert Suchkosten: Anreiz länger zu suchen aber potenziell passenderer oder besserer Job Diskontfaktor fällt meist mit zunehmender Arbeitslosigkeitsdauer: Wegfall oder Reduzierung von Sozialleistungen, generell beschränkte finanzielle Mittel, psychische Kosten steigen 154 / 157
155 Suchtheorie 155 / 157
156 Prüfung 156 / 157
157 Prüfung keine abstrakten Herleitungen wenn, dann konkrete sehr einfache Rechenbeispiele keine Grafiken, die nicht in dieser Zusammenfassung keine Themenblöcke, die in dieser Zusammenfassung überhaupt nicht erwähnt nur 1/3 offene Fragen bei R/F und MC-Fragen Zeit zum Nachdenken alte Klausuren aus St. Gallen mit Lösung auf dem Netz (aber etwas andere Inhalte und anderes Prüfungsformat) 157 / 157
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