Erfahrungsbericht. Mexiko-Stadt, Mexiko

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1 Erfahrungsbericht Mexiko-Stadt, Mexiko Austauschtrimester an der EGADE Business School Tecnológico de Monterrey, Campus Santa Fe Zeitraum: 09/ /2016 Erblin Blakaj TU Kaiserslautern Wirtschaftsingenieurwesen mit Chemie

2 1. Vorbereitungen in Deutschland 1.1 Visum & Sicherheitskopien Für ein Visum musste ich mich im Voraus nicht kümmern, da man dieses bei der Einreise in Mexiko erhält. So habe ich ein Touristenvisum mit einer Aufenthaltsdauer von 180 Tagen am Flughafen erhalten. Das Touristenvisum sollte man nicht verlieren, sonst kann es höchstwahrscheinlich zu Problemen bei der Ausreise kommen. Deswegen hatte ich es als Scan - neben weiteren wichtigen Unterlagen wie Scans von Kreditkarte, Acceptance letter, Reisepass und Versicherungen in die Dropbox hochgeladen. 1.2 Auslandskrankenversicherung Die Auslandskrankenversicherung habe ich vor der Abreise bei der ADAC abgeschlossen. Die ADAC bietet einen Langzeit Auslands-Krankenschutz, welches mich ca. 163 Euro für 5 Monate kostete. 1.3 Flüge Mein Hinflug nach Mexiko habe ich über die Webseite von Condor gebucht. Ich flog am 1. September 2016 von Frankfurt nach Cancun und hatte dort meinen nächsten Anschlussflug nach Mexiko-Stadt. Der Flug kostete insgesamt 490 Euro. Einen Rückflug wollte ich vorerst nicht buchen, da ich mir noch nicht sicher war, von wo aus ich fliegen möchte. Innerhalb Mexikos bin ich auch meistens geflogen, da die nationalen Fluggesellschaften Volaris, Interjet und Viva Aerobus relativ günstig sind. 1.4 Wohnen Über Facebook bin ich auf die internationale Studentenorganisation Conexion gestoßen und diese nach einer Wohnmöglichkeit gefragt. Die Organisation hat mehrere Sitze in verschiedenen Städten Mexikos, unter anderem auch in Mexiko-Stadt. Sie bieten internationalen Auslandsstudenten Wohnmöglichkeiten in ihren privaten Studentenwohnheimen an. Ein Mitglied der Organisation holte mich auch am Flughafen in Mexiko-Stadt ab und fuhr mich zu meiner Wohnung im Studentenwohnheim Casa Conexion, welches sich mitten in der Innenstadt, im beliebten Stadtteil Condesa, befindet. Hier waren wir insgesamt 28 Studenten, hauptsächlich nur Auslandsstudenten. Vorteilhaft war, dass man durch das Wohnheim sehr schnell Anschluss vor Ort gefunden hat. Des Weiteren haben die Conexion-Mitglieder öfters Trips und Partys organisiert, bei denen man als deren Mitglied (Bewohner des Wohnheimes) Ermäßigungen bei Trips und freien Eintritt in den Partys erhält.

3 Abbildung 1: Casa Conexion, Mexiko-Stadt, Stadtteil Condesa 1.5 Anerkennung Da noch nicht feststand, welche Klausuren endgültig angeboten werden, habe ich keine Learning Agreements vor meinem Abflug ausfüllen können. Diese hatte ich nachträglich nach meiner Ankunft gemacht, welche aber bevorzugt vor der Abreise gemacht werden sollten. 2. Universität 2.1 International Office und Campus Ich war an der EGADE Business School der Tecnologico de Monterrey am Campus Santa Fe, Mexiko-Stadt. Die Universität liegt nicht im Zentrum der Stadt, sondern südwestlich, im wohlhabendsten Stadtteil Santa Fe. Hier gibt es sehr viele bekannte Konzerne, Unternehmen und riesige Einkaufszentren. Der Stadtteil ist sehr modern und besteht aus vielen Wolkenkratzern. Meine Wohnung war, je nach Tageszeit, zwischen 15 und 45 Minuten von der Uni entfernt. Bei sehr starkem Verkehr hatte es mit dem Uber auch bis zu 90 Minuten gedauert. Der Campus war sehr groß und nur durch bestimmte Eingangskontrollen passierbar. An das Tec in Santa Fe gehen nur sehr reiche Mexikaner und dementsprechend waren die Sicherheitsmaßnahmen auch sehr hoch. In der Uni lernt man schnell mexikanische Studenten kennen, die einem das Spanisch lernen vereinfachen. Des Weiteren gibt es ein breites Angebot an Essensmöglichkeiten, ein Footballfeld und sogar ein Fitnessstudio. Das International Office war aus Deutschland über verkehr relativ schwer zu erreichen, aber vor Ort konnte man die noch offen gebliebenen Fragen klären.

4 2.2 Studium Die erste Woche war eine Orientierungswoche, welches unter anderem auch ein Begrüßungsessen mit den Professoren enthielt. Nebenbei hatte man die Gelegenheit gehabt, alle Austauschstudenten kennenzulernen. Vor der Abreise aus Deutschland verlangte das International Office eine vorläufige Liste mit den Kursen, die wir gerne besuchen möchten. Anschließend erfolgte in den ersten Tagen der Woche die Einschreibung in die Kurse. Die Kurse auf Englisch beschränkten sich auf 5 Kurse, sodass ich relativ wenig zur Auswahl hatte. Obwohl die meisten Auslandsstudenten Spanisch sprechen konnten, wurde dennoch ein kostenfreier Spanisch-Anfängerkurs für uns (wir waren 6 Austauschstudenten, die kein Spanisch konnten) organisiert. Die Kurse in Mexiko erscheinen einem wesentlich einfacher als in Deutschland, jedoch sind sie mit viel mehr Arbeit verbunden. Man muss sehr viel unterm Semester erledigen. Wir hatten Hausarbeiten zu schreiben, Mid-terms, Präsentationen und zu guter Letzt auch Final-Terms zu absolvieren. 3. Reisen und Freizeit 3.1 Kosten und Finanzen Für meine kleine Wohnung, welches ca. 12 qm groß war und ein eigenes Bad enthielt, zahlte ich ca. 310 Euro monatlich. Man findet auch günstigeres in Mexiko-Stadt, jedoch entschied ich mich dafür mitten in der Innenstadt zu wohnen. Das Studentenwohnheim befindet sich direkt am Park Chapultepec und nah am Paseo de la Reforma. Das Essen war wesentlich günstiger als in Deutschland. Hauptsächlich bin ich auch nur mit dem Uber gefahren, was ich wesentlich sicherer fand als die Metro oder Taxi. Des Weiteren bin ich auch sehr viel gereist. Insgesamt beliefen sich meine Ausgaben bei ca Euro pro Monat. 3.2 Mexiko-Stadt Von September bis Januar befand ich mich in Mexiko. Durch die Höhe (über 2000m) in Mexiko- Stadt sind die Temperaturen, anders wie erwartet, ab und an etwas kühl gewesen. Daher würde ich jedem empfehlen auch Herbstbekleidung mitzunehmen. Die Temperaturen schwanken zwischen 15 und 28 Grad und nachts kann es auch sehr kalt werden. Mexiko-Stadt ist eine riesige Stadt mit sehr vielen Sehenswürdigkeiten und unzähligen Museen. Es ist eine sehr lebendige Stadt und es wird einem nie langweilig. Es gibt zahlreiche Märkte und sehr gute Restaurants. Das Essen in Mexiko hat mir sehr gut gefallen, insbesondere die scharfen Speisen. Zum Aspekt Sicherheit kann ich sagen, dass ich mich noch nie unsicher gefühlt habe. Trotz der vielen Fahrten mit dem Uber, bin ich auch ab und an mal mit der Metro oder mit dem Bus unterwegs gewesen. Jedoch sollte man immer die Ratschläge der Einheimischen zu Herzen nehmen und sich nicht in bestimmten Gegenden, wo es gefährlich werden kann, aufhalten.

5 3.3 Freizeitaktivitäten und Reisen Sowohl während des Semesters, als auch im Anschluss danach, bin ich sehr viel in Mexiko rumgereist. Es ist einfach unmöglich in einer so kurzen Zeit, ganz Mexiko zu sehen. Um Mexiko-Stadt gibt es viele sehenswerte Orte, wie die Pyramiden in Teotihuacan, Nevado de Toluca und Taxco, die Stadt des Silbers. Des Weiteren befindet sich Puebla auch nur ca. 2,5 Stunden weit entfernt. Viele Trips wurden über die sogenannten Studentenorganisationen angeboten. An dem organisierten Trip zu den Grutas de Tolantongo habe ich teilgenommen. Jedoch halte ich nicht viel von diesen organisierten Trips. Das Reisen in einer kleineren Gruppe ist viel angenehmer und besser. Mit Freunden habe ich viele Reisen unternommen. Dafür haben wir uns meistens ein Auto gemietet. Mit den Autovermietungen haben wir auch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Eins steht fest, den Preis sollte man jedoch immer verhandeln. Städtetrips nach Puebla, Guadalajara und Tequila kann ich jedem echt empfehlen! Des Weiteren sollte auch jeder mal Guanajuato und das wunderschöne San Miguel de Allende gesehen haben! In Baja California Sur und auf der Halbinsel Yucatan haben wir Roadtrips unternommen. Der Roadtrip in Baja California Sur gehört zu meinen absoluten Favoriten und war echt ein einzigartiges Erlebnis. Baja California Sur hat perfekte Pazifikstrände! Wer gerne surfen möchte, ist hier genau richtig! Die wunderschönen Karibikstrände in Yucatan sollte man definitiv auch besuchen. Jedoch waren einige Orte wie Cancun und Playa del Carmen doch sehr touristisch und dementsprechend teuer. Auch hier haben wir uns ein Auto gemietet und so die Halbinsel erkundigt. Abbildung 2: Isla Espíritu Santo, Baja California Sur Abbildung 3: Cerritos Beach, El Pescadero, Baja California Sur

6 Abbildung 4: Isla Espíritu Santo, Baja California Sur Abbildung 5: Cabo San Lucas, Baja California Sur Abbildung 6: Playa del Carmen

7 4. Fazit Im großen Ganzen kann ich sagen, dass mein Auslandssemester bisher die schönste Studienzeit war! Mexiko ist ein sehr facettenreiches Land und wärmstens weiterzuempfehlen. Unorganisierte Roadtrips, schwimmen mit Wal Haien, surfen am Pazifik, tauchen an der Karibik, riesige Pyramiden und die vielfältige Kultur waren einzigartige Erfahrungen. Ich habe viele neue Freunde gefunden, mit denen ich auch jetzt noch in Kontakt stehe. Mir wurde öfters von Leuten abgeraten nicht nach Mexiko zu gehen, da es doch so sehr gefährlich wäre, jedoch kann ich nur sagen: Leute traut euch, ihr verpasst was! Das Land bietet für jeden was. Von atemberaubender Natur und Landschaft bis hin zu sehr interessanter Kultur und Geschichte. Abbildung 7: Pyramide von Chichén-Itzá, Yucatan-Halbinsel