Betriebswirtschaftliches Rechnungswesen für angehende Führungskräfte
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- Bertold Heinrich
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1 Betriebswirtschaftliches Rechnungswesen für angehende Führungskräfte M. Fehr F. Angst Building Competence. Crossing Borders.
2 E Unternehmungsfinanzierung 2
3 1. Begriff, Arten und Aufgaben der Unternehmungsfinanzierung FINANZIERUNG FINANZIERUNG Aussenfinanzierung Aussenfinanzierung Innenfinanzierung Innenfinanzierung Kreditfinanzierung Kreditfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung Selbstfinanzierung Finanzierung Finanzierung aus aus freigesetztem freigesetztem Kapital Kapital Verflüssigungsfinanzierung Verflüssigungsfinanzierung Eigenfinanzierung Eigenfinanzierung Fremdfinanzierung Fremdfinanzierung 3
4 2. Aussenfinanzierung bei der AG S-AG Bilanz Bank B Obligationäre Nom Nom Nom Nom Nom Nom
5 Aussenfinanzierung bei der AG 5
6 Beteiligungsfinanzierung bei der AG Art. 621 B. Mindestkapital Das Aktienkapital muss mindestens Franken betragen. Art. 622 C. Aktien I. Arten 1 Die Aktien lauten auf den Namen oder auf den Inhaber. 2 Beide Arten von Aktien können in einem durch die Statuten bestimmten Verhältnis nebeneinander bestehen. 3 Die Statuten können bestimmen, dass Namenaktien später in Inhaberaktien oder Inhaberaktien in Namenaktien umgewandelt werden sollen oder dürfen. 4 Der Nennwert der Aktie muss mindestens 1 Rappen betragen. 5 Die Aktientitel müssen durch mindestens ein Mitglied des Verwaltungsrates unterschrieben sein. Die Gesellschaft kann bestimmen, dass auch auf Aktien, die in grosser Zahl ausgegeben werden, mindestens eine Unterschrift eigenhändig beigesetzt werden muss. 6
7 Beteiligungsfinanzierung bei der AG Art. 624 III. Ausgabebetrag Die Aktien dürfen nur zum Nennwert oder zu einem diesen übersteigenden Betrage ausgegeben werden. Vorbehalten bleibt die Ausgabe neuer Aktien, die an Stelle ausgefallener Aktien treten. Art. 632 III. Einlagen 1. Mindesteinlage 1 Bei der Errichtung der Gesellschaft muss die Einlage für mindestens 20 Prozent des Nennwertes jeder Aktie geleistet sein. 2 In allen Fällen müssen die geleisteten Einlagen mindestens Franken betragen. 7
8 Beteiligungsfinanzierung bei der AG Art. 671 C. Reserven I. Gesetzliche Reserven 1. Allgemeine Reserven 1 5 Prozent des Jahresgewinnes sind der allgemeinen Reserve zuzuweisen, bis diese 20 Prozent des einbezahlten Aktienkapitals erreicht. 2 Dieser Reserve sind, auch nachdem sie die gesetzliche Höhe erreicht hat, zuzuweisen: 1. ein bei der Ausgabe von Aktien nach Deckung der Ausgabekosten über den Nennwert hinaus erzielter Mehrerlös, soweit er nicht zu Abschreibungen oder zu Wohlfahrtszwecken verwendet wird; 2. was von den geleisteten Einzahlungen auf ausgefallene Aktien übrigbleibt, nachdem ein allfälliger Mindererlös aus den dafür ausgegebenen Aktien gedeckt worden ist; Prozent der Beträge, die nach Bezahlung einer Dividende von 5 Prozent als Gewinnanteil ausgerichtet werden. 8
9 Beteiligungsfinanzierung bei der AG 3 Die allgemeine Reserve darf, soweit sie die Hälfte des Aktienkapitals nicht übersteigt, nur zur Deckung von Verlusten oder für Massnahmen verwendet werden, die geeignet sind, in Zeiten schlechten Geschäftsganges das Unternehmen durchzuhalten, der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken oder ihre Folgen zu mildern. 9
10 Beteiligungsfinanzierung bei der AG 10
11 Selbstfinanzierung bei der AG 11
12 Selbstfinanzierung bei der AG 12
13 Selbstfinanzierung bei der AG 13
14 3. Analyse des Jahresabschluss Aufgaben der Analyse des Jahresabschlusses Wichtige Grössen und Beziehungen in in den Abschlussrechnungen aufzuzeigen Adressaten der Analyse des Jahresabschlusses Eigentümer Gläubiger Lieferanten Mitarbeiter Fiskus Öffentlichkeit (Shareholder) (Stakeholder) 14
15 Zielsetzungen Gewinnung von Erkenntnissen zur Beurteilung eines Unternehmens Allgemeine Ziele Besondere Ziele Informationsverdichtung Wahrheitsfindung Urteilsbildung Entscheidungsfindung Liquidität Ertragskraft (Cash Flow, Gewinn, Rentabilität) Vermögens- und Verschuldungssituation Kreditwürdigkeit (mögliche Fremdfinanzierung) Wachstum Unternehmenswert (Aktienwert) Risikenermittlung (Abhängigkeiten) usw. 15
16 Vorgehensweise Formelle Bereinigung Materielle Bereinigung Verschiedene Grössen aus Bilanz und ER miteinander vergleichen Beurteilen Vorgehensweise d.h. Kennzahlen ermitteln d.h. Messen an Richtwerten Ermitteln von Zeitreihen Vergleichen mit Erfahrungswerten und Statistiken 16
17 Analyse der Bilanz Analyse innerhalb der Bilanz Bilanz UV Liquide Mittel Kurzfristiges FK Lieferantenschulden FK Forderungen Kundenguthaben 3 Vorräte Langfristiges FK AV 2 Anlagevermögen 4 Grund- bzw. Nominalkapital 1 EK Zuwachskapital Ges. Reserven Freie Reserven Gewinnvortrag Kapitalreserven Gewinnreserven 17
18 Kennzahlen zur Kapitalstruktur (Passiven) Fremdfinanzierungsgrad Fremdkapital x 100% = (Verschuldungsgrad) Gesamtkapital Eigenfinanzierungsgrad = Eigenkapital x 100% Gesamtkapital Finanzierungsverhältnis = Fremdkapital x 100% Eigenkapital Selbstfinanzierungsgrad Zuwachskapital x 100% = (Variante 1) Grundkapital Selbstfinanzierungsgrad Gewinnreserven x 100% = (Variante 2) Eigenkapital 18
19 Unternehmenskonzept Leistungswirtschaftliches Konzept Unternehmenskonzept Finanzwirtschaftliches Konzept Ziele Soziales Konzept Rentabilität Liquidität Sicherheit Ergebnis Kapital Liquide Mittel kurzfr. Verpflichtungen 19 Eigenkapital Gesamtkapital
20 Leverage-Effekt Zahlenbeispiel zum Leverage-Effekt: FK-Anteil: 75% FK-Anteil: 25% EK-Anteil: 25% EK-Anteil: 75% Gesamtkapital davon FK davon EK Verkaufsumsatz 1'200 1'200 - Warenaufwand = Bruttogewinn Versch. Gemeinaufwand = EBITDA Abschreibungen = EBIT Fremdkapitalzinsen 6% = EBT Steuern (vernachlässigt) - - = EAT (Gewinn n. Steuern) Rentabilität des = 22.00% Eigenkapitals Rentabilität des = 10.00% Gesamtkapitals = 11.33% = 10.00% 20
21 Leverage-Effekt rek = rgk + FK EK (rgk kfk) EK-Rendite + + Fremdkapital Sicherheit 21
22 Selbstfinanzierungskraft Gliederung des Eigenkapitals einer AG nach Obligationenrecht Grundkapital Aktienkapital (Anzahl Aktien x Nennwert je Aktie) Partizipationskapital (Anzahl PS x Nennwert je PS) Zuwachskapital Gesetzl. Reserven (allg. ges. Reserve, Reserve für eigene Aktien, Aufwertungsreserven) Frei(-willige) Reserven Statutarische Reserven Gliederung des Eigenkapitals einer AG nach IFRS Grundkapital Aktienkapital (Anzahl Aktien x Nennwert je Aktie) Partizipationskapital (Anzahl PS x Nennwert je PS) Kapitalreserven Erzieltes Agio bei: Kapitalerhöhungen, Fusionen, Aquisitionen Gewinnreserven Zurückbehaltene Gewinne, unabhängig davon ob gesetzlich vorgeschrieben oder nicht Bilanzgewinn (Fremdwährungs-) (Gewinnvortrag + Umrechnungsdifferenzen laufender Jahresgewinn) Selbstfinanzierungsgrad Variante 1 Selbstfinanzierungsgrad Variante 2 22
23 Kennzahlen zur Vermögensstruktur (Aktiven) Umlaufintensität = Anlageintensität = Investitionsverhältnis = Umlaufvermögen x 100% Gesamtvermögen Anlagevermögen x 100% Gesamtvermögen Umlaufvermögen x 100% Anlagevermögen 23
24 Kennzahlen zur Liquidität (Zahlungsbereitschaft) Liquiditätsgrad 1 Liquide Mittel x 100% = (Cash Ratio) Kurzfristiges Fremdkapital Liquiditätsgrad 2 (Liquide Mittel + Geldforderungen) x 100% = (Quick Ratio) Kurzfristiges Fremdkapital Liquiditätsgrad 3 Umlaufvermögen x 100% = (Current Ratio) Kurzfristiges Fremdkapital 24
25 Kennzahlen zur Anlagendeckung (goldene Bilanzregel) Anlagedeckungsgrad 1 = Eigenkapital Anlagevermögen x 100% Anlagedeckungsgrad 2 = (Eigenkap. + langfr. Fremdkapital) Anlagevermögen x 100% 25
26 Erfolgsbezogene Analyse (Rentabilität) Analyse innerhalb der Kapitalrentabilität Bilanz Erfolgsrechnung UV Liquide Mittel Forderungen Kundenguthaben Kurzfristiges FK Lieferantenschulden FK Warenaufwand Warenertrag Vorräte Langfristiges FK AV Anlagevermögen Grund- bzw. Nominalkapital EK Gemein- aufwand Bruttogewinn Zuwachskapital Ges. Res. Kapitalres. Freie Res. Gewinnres. Gewinnvor. Gewinnvor. EBIT FK-Zins Jahresgewinn 26
27 Gewinnbegriffe 27 Warenaufwand bzw. Herstellkosten (costs of goods sold) Übriger liquiditätswirksamer Aufwand (cash operating expenses) Abschreibungen (depreciation) Amortisationen (amortization) Finanzaufwand (interest) Steuern (taxes) Reingewinn (net income) Verkaufserlöse (sales) Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen & Amortisation Earnings before interest, tax, depreciation & amortisation (EBITDA) Gewinn vor Zinsen & Steuern earnings before interest & taxes (EBIT) Bruttogewinn (gross profit) Gewinn vor Steuern earnings before tax (EBT) NI or EAT
28 Rentabilitätskennziffern Rentabilität allgemein = Gesamtkapitalrentabilität brutto = Eigenkapitalrentabilität netto = Erfolg (pro Jahr) ø Kapitaleinsatz EBIT ø Gesamtkapital Unternehmungsgewinn ø Eigenkapital x 100% x 100% x 100% Betriebskapitalrentabilität = Betriebsgewinn ø Betriebskapital x 100% Zinssatz für langfristige, annähernd risikofreie Anlagen + Risikozuschlag = Mindestrendite 28
29 Aktivitätsbezogene Analyse (Umschlagskennzahlen) Aktivitätsbezogene Analyse Bilanz Erfolgsrechnung UV Liquide Mittel Kurzfristiges FK Lieferantenschulden FK Aktivitätskenn-zahlen Warenaufwand Warenertrag AV Forderungen Kundenguthaben Vorräte Anlagevermögen Langfristiges FK Grund- bzw. Nominalkapital EK Gegenüberstellung von Bilanz und Erfolgsrechnung Gemein- aufwand Bruttogewinn Zuwachskapital Ges. Res. Freie Res. Gewinnvor. Kapitalres. Gewinnres. Gewinnvor. Jahresgewinn 29
30 Cash-Cycle Vorratsmanagement Wareneinkauf ø Lagerdauer Warenverkauf Tage ø Kreditorenfrist Ausgaben (Zahlungen an Lieferanten) «CASH CYCLE» ø Debitorenfrist Einnahmen (Kundenzahlungen) Cash Management Kreditorenmanagement Debitorenmanagement 30
31 Umschlagskennzahlen ø Debitorenumschlag = ø Debitorenfrist = ø Kreditorenumschlag = ø Kreditorenfrist = ø Lagerumschlag = ø Lagerdauer = Kreditverkaufsumsatz ø Debitorenbestand 360 Tage ø Debitorenumschlag Krediteinkauf ø Kreditorenbestand 360 Tage ø Kreditorenumschlag Warenaufwand ø Warenbestand 360 Tage ø Lagerumschlag 31
32 Konzernabschluss Konsolidierungskreis Konzern Holding AG 1 AG 2 AG 3 AG 4... AG N 100% 80% 95% 70% 40% assoziierte assoziierte Beteiligung Beteiligung (nicht (nicht konsolidiert) konsolidiert) 32
33 Konzernabschluss Art. 663e VII. Konzernrechnung 1. Pflicht zur Erstellung 1 Fasst die Gesellschaft durch Stimmenmehrheit oder auf andere Weise eine oder mehrere Gesellschaften unter einheitlicher Leitung zusammen (Konzern), so erstellt sie eine konsolidierte Jahresrechnung (Konzernrechnung). 2 Die Gesellschaft ist von der Pflicht zur Erstellung einer Konzernrechnung befreit, wenn sie zusammen mit ihren Untergesellschaften zwei der nachstehenden Grössen in zwei aufeinander folgenden Geschäftsjahren nicht überschreitet: 1. Bilanzsumme von 10 Millionen Franken; 2. Umsatzerlös von 20 Millionen Franken; Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt. 33
34 Konzernabschluss 3 Eine Konzernrechnung ist dennoch zu erstellen wenn: 1. die Gesellschaft Anleihensobligationen ausstehend hat; 2. die Aktien der Gesellschaft an der Börse kotiert sind; 3. Aktionäre, die zusammen mindestens 10 Prozent des Aktienkapitals vertreten, es verlangen; 4. dies für eine möglichst zuverlässige Beurteilung der Vermögens und Ertragslage der Gesellschaft notwendig ist. 34
35 Besonderheiten der Konzernbilanz Einzelabschluss Muttergesellschaft (= Holding) Aktiven = 100% Beteiligung an T (500) FK (300) EK (200) Einzelabschluss Tochtergesellschaft Diverse Aktiven FK (700) (1 200) EK (500) Zwischenschritt = Summenbilanz Diverse Aktiven (1 200) Aktiven = Beteiligung an T (500) 35 FK (700) FK (300) EK (200) EK (500) Reinvermögen = 700?
36 Besonderheiten der Konzernbilanz Einzelabschluss Muttergesellschaft (= Holding) Einzelabschluss Tochtergesellschaft Aktiven = 100% Beteiligung an T (500) FK (300) EK (200) Diverse Aktiven FK (700) (1 200) EK (500) Aufrechnung Beteiligung gegen EK der Tochtergesellschaft = Konzernbilanz Diverse Aktiven (1 200) FK (700) FK (300) EK (200) 36
37 Besonderheiten der Konzernbilanz Eine Konzernbilanz weist demnach folgende Besonderheiten auf: - Keine Beteiligungen, da diese gegen das Eigenkapital der Tochtergesellschaften aufgerechnet werden (mit Ausnahme der so genannten g assoziierten Beteiligungen, bei denen man einen Stimmrechtsanteil l zwischen 20 % und 50 % besitzt) - Kleines Eigenkapital wegen der Aufrechnung von Beteiligung gegen Eigenkapital der Tochtergesellschaften (ein Eigenfinanzierungsgrad ad eines Konzerns von 15 % bis 20 % wird als genügend gend erachtet) - Grosses immaterielles Anlagevermögen, gen, wenn beim Erwerb von Tochtergesellschaften ein hoher Goodwill bezahlt worden ist (was unter Umständen zu hohen Abschreibungen führen f kann) - Eine Dritte Gruppe von Passiven neben Fremdkapital und Eigenkapital: Minderheitskapital (Ausserdem: Latente Steuerpassiven (oder Steueraktiven) durch Bildung und Auflösung stiller Reserven in den Einzelabschlüssen) 37
38 Konzernabschluss M-AG T-AG Flüssige Mittel 600 FK 650 Flüssige Mittel 100 FK 300 Übriges UV 200 Übriges UV 150 AK 100 AK 80 1) AV 200 Reserven 250 AV 250 Reserven 120 1'000 1' ) 80 Aktien zu nom. 1 M-AG kauft 80 % der T-Aktien zum Preis von 3.75 je Aktie (= 64 Aktien 3.75 = 240) M-AG T-AG Flüssige Mittel 360 FK 650 Flüssige Mittel 100 FK 300 Übriges UV 200 Übriges UV 150 Beteiligungen 240 AK 100 AK 80 AV (übriges) 200 Reserven 250 AV 250 Reserven 120 1'000 1'
39 Konzernabschluss Konsolidierung der beiden Abschlüsse, d.h. Erstellung einer Konzernbilanz: Konto M-AG T-AG S Aufrechnungen Konzern Flüssige Mittel Übriges UV AV Beteiligung AV (übriges) Goodwill 1' '500 FK AK Reserven Minderheiten 1' '500 Ausrechnungen 100% 80% 20% Aktienkapital T-AG Reserven T-AG Total Eigenkapital T-AG Erwerbspreis für 80% der T-Aktien 240 Anteiliges Eigenkapital der T-AG -160 Goodwill
40 4. Dynamische Liquiditätskontrolle und -steuerung Die Mittelflussrechnung ist neben Bilanz und Erfolgsrechnung die dritte Abschlussrechnung Die Mittelflussrechnung ist keine Bestandesrechnung sondern eine Bewegungsrechnung Die Mittelflussrechnung zeigt die Ursachen der Veränderung der Liquidität, wobei die Liquidität zu definieren ist Das OR verlangt keine Mittelflussrechnung, Rechnungslegungsnormen sehen hingegen zwingend eine vor 40
41 Mögliche Definition des Begriffs «Mittel» (Fonds) Bilanz Kasse, Post, Bank (Kontokorrent) Kassaeffekten, kurzfristige Festgelder, Besitzwechsel Kundenguthaben (kurzf- Fristige Kundenforderungen) Aktive Rechnungsabgrenzungen (Geldforderungen) Aktive Rechnungsabgrenzungen (Leistungsforderungen) Anzahlungen an Lieferanten Vorräte, angefangene Arbeiten Anlagevermögen Bank (Kontokorrent) Kreditoren, Schuldwechsel, Dividenden Passive Rechnungsabgrenzungen (Geldschulden) Kurzfristige Rückstellungen Passive Rechnungsabgrenzungen (Leistungsschulden) Langfristige Rückstellungen Übriges langfristiges Fremd- Kapital Eigenkapital
42 Der Aufbau einer Mittelflussrechnung a BILANZ p A ERFOLGSRECHNUNG E Investitionsbereich Fonds: Liquide Mittel Geschäftsbereich Finanzierungsbereich Ausgabenbzw. fondswirksamer Aufwand Einnahmenbzw. fondswirksamer Ertrag Kurzfristiges Fremdkapital Übriges Umlaufvermögen Langfristiges Fremdkapital Passiven Ausgabenbzw. fondsunwirksamer Aufwand Reingewinn Cash Flow Einnahmen Einnahmenbzw. fonds- unwirksamer Ertrag unwirksamer Ertrag Aktiven Anlagevermögen Eigenkapital 42
43 Der Aufbau einer Mittelflussrechnung Geschäftsbereich Operating activities Mittelfluss (meist Zufluss) aus erfolgswirksamen Vorgängen (Liquiditätswirksamer Ertrag liquiditätswirksamer Aufwand) wird CASH FLOW genannt. Investitionsbereich Investing activities Mittelzufluss aus Verkäufen von Anlagevermögen (Devestitionen) sowie Mittelabfluss aus Käufen von Anlagevermögen (Investitionen) ergibt meist einen Nettomittelabfluss Finanzbereich Financing activities Mittelzufluss aus Erhöhung von Fremdoder Eigenkapital (Aussenfinanzierung) sowie Mittelabfluss aus Rückzahlung von Fremdkapital bzw. Eigenkapital sowie Gewinnausschüttung (Definanzierung) 43
44 Geldflussrechnung (Fonds Liquide Mittel) a Bilanz p A Erfolgsrechnung E Kasse kfr Fremdkapital Fonds LM Post Bank (operatives NUV) liquiditätswirksamer Aufwand Forderungen lfr Fremdkapital liquiditätswirksamer Vorräte Ertrag (operatives NUV) Anlagevermögen Eigenkapital liquiditätsunwirksamer Aufwand Gewinn liquiditätsunwirksamer Ertrag Nettoumlaufvermögen (NUV) Cash Flow direkt Cash Flow indirekt Flüssige Mittel liquiditätswirksamer E Gewinn + Forderungen - liquiditätswirksamer A + liquiditätsunwirksamer A + Vorräte = Cash Flow - liquiditätsunwirksamer E = Umlaufvermögen = Cash Flow - kfr. Fremdkapital = Nettoumlaufvermögen 44
45 Geldflussrechnung (Fonds Liquide Mittel) Zufluss Mittelflussrechnung Abfluss Zufluss Mittelflussrechnung Abfluss Geschäftsbereich Investitionsbereich Cash Flow NUV - Investitionen Investitionsbereich Cash Flow +/- Veränderungen opera- + Devestitionen (Geschäftsbereich) tives NUV = Cash Flow LM Veränderung LM Endbestand LM Zunahme Fonds Finanzbereich - Anfangsbestand LM Finanzbereich + Finanzierungen = Zunahme Fonds - Definanzierungen Free Cash Flow Cash Flow - Nettogeldabfluss aus dem Investitionsbereich = Free Cash Flow 45
46 Mittelflüsse Fonds NUV NUV: UV - kfr. FK UV AV Bilanz kfr FK lfr FK EK Ertragseinnahmen Leistungsbereich (liqu.wirks. E) (Cash Flow) Aufwand und Ertrag Aufwandsausgaben Kurzfristiger Bereich (liqu.wirks. A) NUV Finanzierung Devestition Investition Langfristiger Bereich Definanzierung Konti MFR 46
47 Mittelflüsse Fonds Geld Bilanz Flüssige Mittel UV AV kfr FK lfr FK EK Ertragseinnahmen Leistungsbereich (liqu.wirks. E) (Cash Flow) Aufwand und Ertrag Aufwandsausgaben Kurzfristiger Bereich (liqu.wirks. A) Flüssige Mittel Finanzierung Devestition Investition Langfristiger Bereich Definanzierung Konti MFR 47
48 Einführungsbeispiel Mittelflussrechnung Erfolgsrechnung für das Jahr 2 Verkaufserlös (Kreditverkäufe) 195./. Warenaufwand: Wareneinkauf 100 Bestandesabnahme = Bruttogewinn 75./. Gemeinaufwand: Gehälter 32 Miete 7 Darlehenszins 3 Übriger Aufwand (inkl. Bildung Prozessrückst.) 27 Abschreibungen 7-76 = Betriebserfolg -1./. Neutraler Erfolg Dividendenertrag 2 Buchgewinn aus Verkauf Einrichtungen 10 Kursverluste auf Beteiligungen -5 7 = Unternehmungsgewinn 6 48
49 Einführungsbeispiel Mittelflussrechnung Bilanzen _ _2 Flüssige Mittel (Kasse, Post, Bank) Debitoren (wertberichtigt) Warenvorrat Umlaufvermögen Mobiliar und Einrichtungen (wertber.) Beteiligungen Anlagevermögen Kreditoren Rückstellung für Prozessrisiko 0 1 Kurzfristiges Fremdkapital Darlehen (langfristiges Fremdkapital) Fremdkapital Eigenkapital Im Berichtsjahr wurden Einrichtungen mit einem Buchwert von 20 für 30 vekauft. 49
50 Liquiditätsnachweis Liquiditätsnachweis «Flüssige Mittel» Konto _ _2 Δ Flüssige Mittel (Kasse, Post, Bank)
51 Liquiditätsnachweis Liquiditätsnachweis «Nettoumlaufvermögen» Konto _ _2 Δ Flüssige Mittel (Kasse, Post, Bank) Debitoren (wertberichtigt) Warenvorrat Umlaufvermögen Kreditoren Rückstellung für Prozessrisiko Kurzfristiges Fremdkapital Nettoumlaufvermögen (Umlaufvermögen - kurzfr. Fremdkapital) 51
52 Cash-Flow Cash-Flow Berechnung zum Fonds «Nettoumlaufvermögen» Erfolgsrechnung Liquiditätswirksam Nicht- Liquiditätswirksam Erklärung Verkaufserlös (Kreditverkäufe) Debi Verkaufserl../. Warenaufwand: Wareneinkauf Warenaufw. Kredi Bestandesabnahme Warenaufw. Warenvorr../. Gemeinaufwand: Gehälter Gehälter Fl. Mittel Miete -7-7 Miete Fl. Mittel Darlehenszins -3-3 Zinsaufw. Fl. Mittel Übriger Aufwand Übr. Aufw. Fl. Mittel Bildung Prozessrückstellung -1-1 Übr. Aufw. Prozessr. Abschreibungen -7 7 Abschreib. Mob. & Einr../. Neutraler Erfolg Dividendenertrag 2 2 Fl. Mittel Dividendener. Buchgewinn Verk. Einricht Mob. & Einr. a.o. Ertrag Kursverluste auf Beteiligungen -5 5 Kursverl. Beteiligungen = Unternehmungsgewinn 6 6 Erfolgsrg. Eigenkapital 8 8 Cash Flow Cash Flow 52
53 Cash-Flow Erfolgsrechnung, gegliedert nach liquiditätswirksamen und nichtliquiditätswirksamen Vorgängen (Fonds Nettoumlaufvermögen) Wareneinkauf 100 Verkaufserlös (Kreditverkäufe) 195 Bestandesabnahme 20 Gehälter 32 Miete 7 Darlehenszins 3 Übriger Aufwand 26 Dividendenertrag 2 Bildung Prozessrückstellung 1 Abschreibungen 7 Kursverlust Beteiligungen 5 Unternehmungsgewinn 6 Buchgewinn Verkauf Einrichtungen = liquditätswirksam = nichtliquiditätswirksam 53
54 Cash-Flow Soll-Seite 207 = Haben-Seite 207 Liq. Aufwand + Nichtliq. Aufwand + Gewinn = Liq. Ertrag + Nichtliq. Ertrag Gleichung umformen Nichtliq. Aufwand + Gewinn - Nichtliq. Ertrag = Liq. Ertrag - Liq. Aufwand = = 8 Cash-Flow indirekt = Cash-Flow direkt 54
55 Cash-Flow Cash-Flow Berechnung zum Fonds «Flüssige Mittel» - Differenzierte Methode Erfolgsrechnung Liquiditätswirksam Nicht- Liquiditätswirksam Erklärung Verkaufserlös (Kreditverkäufe) 195 Deb Verk'erl. 205 Fl. Mittel Deb 10 (Abahme Debitoren)./. Warenaufwand: Wareneinkauf -100 WaEink Kred. -96 Kred. Fl. Mittel Bestandesabnahme WaEink Vorräte 4 (Zunahme Kreditoren)./. Gemeinaufwand: Gehälter Geh. Fl. Mittel Miete -7-7 Miete Fl. Mittel Darlehenszins -3-3 Darl.zins Fl. Mittel Übriger Aufwand Übr. Aufw. Fl. Mittel 26 Bildung Prozessrückstellung -1 1 Übr. Aufw. Prozessr. 1 Abschreibungen -7 7 Abschr. Mob. & Einr../. Neutraler Erfolg Dividendenertrag 2 2 Fl. Mittel Divid.ertr. Buchgewinn Verk. Einricht Mob&Einr. a.o. Ertrag Kursverluste auf Beteiligungen -5 5 Kursverl. Beteiligungen = Unternehmungsgewinn 6 6 Eigenkap. Erfolgsrg
56 Cash-Flow Cash-Flow Berechnung zum Fonds «Flüssige Mittel» - Summarische Methode Cash Flow Fonds «Nettoumlaufvermögen» 8 "Investitionen in übrige Positionen des Netto- Erklärung: umlaufvermögens": - Abnahme Debitoren 10 zusätzliche Fl. Mittel - Abnahme Warenvorrat 20 Minderausgabe - Zunahme Kreditoren 4 Minderausgabe - Zunahme Rückstellung Prozess 1 35 Nichtliq. Aufwand Cash Flow Fonds «Flüssige Mittel» 43 56
57 Gegenfonds-Analyse Investierungsbereich (= AV) Finanzierungsbereich (= langfr. FK + EK) Mobilien und Einrichtungen Darlehen AB 80 Abschreib. 7 Rückzlg. 14 AB 55 Buchgew. 10 Verkauf 30 Kauf 87 SB 140 SB Beteiligungen Eigenkapital AB 37 Buchverl. 5 AB 127 Verkauf 9 Gewinn 6 Aufnahme 30 SB 23 SB Schritt AB und SB eintragen 2. Schritt Bezüglich NUV nichtliquide Vorgänge eintragen 3. Schritt Soll-/Haben-Differenzen plausibel erklären (Kauf, Verkauf, Aufnahme, Rückzahlung, ) Investitierungsbereich Finanzierungsbereich Kauf Mobilien und Einrichtungen -87 Aufnahme Eigenkapital 30 Verkauf Mobilien und Einrichtungen 30 Rückzahlung Darlehen -14 Verkauf Beteiligungen
58 Mittelflussrechnung Fonds NUV Zunahme Abnahme Geschäftsbereich Direkte Methode: Verkaufserlös (Kreditverkäufe) 195./. Warenaufwand: Wareneinkauf -100 Bestandesabnahme -20./. Gemeinaufwand: Gehälter -32 Miete -7 Darlehenszins -3 Übriger Aufwand -26 Bildung Prozessrückstellung -1 Abschreibungen./. Neutraler Erfolg Dividendenertrag 2 Innenfinanzierung (Cash-Flow) 8 8 oder Indirekte Methode: = Unternehmungsgewinn 6 Abschreibungen 7 Buchgewinn Verk. Einricht. -10 Kursverluste auf Beteiligungen 5 Innenfinanzierung (Cash-Flow) 8 Investitionsbereich: + Desinvestition Mob. & Einr Investition Mobiliar & Einricht Desinvestition Beteiligungen Finanzierungsbereich: + Finanzierung (Eigenkap.erhöh.) 30 - Definanzierung (Darl.rückzlg.) Saldo = Abnahme Nettoumlaufvermögen
59 Mittelflussrechnung Fonds Liquide Mittel Zunahme Abnahme Geschäftsbereich Direkte Methode: Verkaufserlös (Kreditverkäufe) 205./. Warenaufwand: 0 Wareneinkauf -96./. Gemeinaufwand: Gehälter -32 Miete -7 Darlehenszins -3 Übriger Aufwand -26./. Neutraler Erfolg Dividendenertrag 2 Innenfinanzierung (Cash-Flow) oder Indirekte Methode: = Unternehmungsgewinn 6 Abnahme Debitoren 10 Abnahme Warenvorrat 20 Zunahme Kreditoren 4 Zunahme Rückstellung Prozess 1 Abschreibungen 7 Buchgewinn Verk. Einricht. -10 Kursverluste auf Beteiligungen 5 Innenfinanzierung (Cash-Flow) 43 Investitionsbereich: + Desinvestition Mob. & Einr Investition Mobiliar & Einricht Desinvestition Beteiligungen Finanzierungsbereich: + Finanzierung (Eigenkap.erhöh.) 30 - Definanzierung (Darl.rückzlg.) Saldo = Zunahme Liquide Mittel
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