Behinderungen im Fokus ( )
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- Ferdinand Peters
- vor 6 Jahren
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1 Abteilung Gesundheit Sachgebiet Betreuung und Beratung Büro des Behindertenbeauftragten Konzept Behinderungen im Fokus ( ) Stand:
2 Im Jahre 1994 wurde der Satz Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden in Artikel 3 Absatz 3 Grundgesetz aufgenommen. Die Aufnahme des Benachteiligungsverbots in das Grundgesetz wird als großer Erfolg der Gleichstellungsbewegung behinderter Menschen angesehen. Der Bundestag und der Bundesrat haben das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen der Vereinten Nationen im Februar 2009 ratifiziert. Mit der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) werden erstmals die Menschenrechte für die Lebenssituationen behinderter Menschen in einem völkerrechtlichen Vertrag konkretisiert. Die Politik und die Verwaltung in Deutschland sind aufgefordert, die künftigen Entwicklungen anhand des Vertrages zu überprüfen. Dies gilt auch für das Handeln und Wirken auf kommunaler Ebene. Nach 13 des Gesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung (Behindertengleichstellungsgesetz Nordrhein-Westfalen BGG NRW) ist die Wahrung der Belange von Menschen mit Behinderungen auf kommunaler Ebene für die Betroffenen wichtig. Gem. 5 der Hauptsatzung des Kreises Soest vom 30. Oktober 2015 ist der Kreis Soest entschlossen, im Kreisgebiet die Benachteiligung von behinderten Menschen zu beseitigen und zu verhindern sowie die gleichberechtigte Teilhabe von behinderten Menschen am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten und ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen. Um diesen Anspruch aus der Hauptsatzung umzusetzen, soll in den nächsten fünf Jahren ( ) jedes Jahr eine Behinderung besonders analysiert und in den Fokus genommen werden. Dafür wurden die folgenden fünf Schwerpunkte ausgewählt: Sinnesbehinderungen, Körperbehinderungen, seelische/emotionale/psychische Behinderungen, geistige Behinderungen und Sprache und Kommunikation. Gestartet wird 2016 mit den Sinnesbehinderungen, eine zeitliche Reihenfolge für die anderen Behinderungen wurde noch nicht festgelegt. Dieses Konzept wird nach der Entwicklung und den Erfahrungen in der Umsetzung jährlich überarbeitet und bei Änderungen neu herausgegeben. Bericht und Interviews Die Behinderung soll anhand der Lebensbiografie betrachtet werden: Von Geburt an, über die Kindergartenzeit, die Schulzeit, das Studium oder die Ausbildung, das Berufsleben, die Rente, bis hin ins hohe Alter. Es wird analysiert, ob es jemanden bzw. eine Institution im 2
3 Kreis Soest gibt, die sich schwerpunktmäßig mit dieser Behinderung beschäftigt. Dazu sollen Zahlenmaterial sowie Bespiele gesammelt werden. Die Ergebnisse werden zu einem kurzen Bericht zusammengefasst und mit Interviews bzw. Lebensläufen von 3-5 Betroffenen ergänzt: Wie gestaltete sich ihre Lebensbiografie? Wo haben sie gute Hilfestellungen erhalten? Wo gab es besondere Schwierigkeiten? Was bzw. wovon würden sie sich mehr wünschen? Veranstaltungen In jedem Jahr sollen zwei bis drei Veranstaltungen zum Thema stattfinden. Sie sollen bevorzugt an entsprechenden nationalen und internationalen Aktions- bzw. Gedenktagen (Anlage) oder in Verbindung mit anderen Veranstaltungen stattfinden, um Synergieeffekte zu nutzen und ein größeres Publikum zu erreichen. Die Veranstaltungen können zum Beispiel Workshops, moderierte Gesprächsrunden, Vorträge, Ausstellungen oder Aktionen -möglichst öffentlichkeitswirksam- zum Thema sein. Öffentlichkeitsarbeit Die Öffentlichkeit soll mit zwei bis drei Zeitungsartikeln auf diese spezielle Behinderung aufmerksam gemacht werden. Es soll jedes Jahr in Zusammenarbeit mit dem Bürgerradio eine Sendung gestaltet werden. Für die Gestaltung der Sendung sind Lieder/Songs auszuwählen, die zum Thema passen. Auf der Internetseite des Behindertenbeauftragten beim Kreis Soest ( werden das Konzept, Informationen zu den Veranstaltungen und die jährlichen Berichte eingestellt. Einbeziehung Zur Erarbeitung des Berichtes und bei den Veranstaltungen sollen die Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Behinderteninitiativen, Betroffene und viele mehr einbezogen werden. 3
4 An diesem Konzept haben mitgewirkt: Caterina David, Behindertenarbeitsgemeinschaft Kreis Soest (BAKS) Filomena Muraca-Schwarzer, Behindertenarbeitsgemeinschaft Kreis Soest (BAKS) Christine Oeleker, Behindertenarbeitsgemeinschaft Kreis Soest (BAKS) Christian Hövermann, Behinderteninitiative Lippstadt (BIL) Dr. Wilhelm Günther, Behindertenbeauftragter des Kreises Soest Daniela Heimann, Kreis Soest, Abteilung Gesundheit, Sachgebiet Betreuung und Beratung, Büro des Behindertenbeauftragten Herausgeber: Kreis Soest Abteilung Gesundheit Sachgebiet Betreuung und Beratung Büro des Behindertenbeauftragten Hoher Weg Soest 4
5 Anlage Aktions- bzw. Gedenktage Allgemeine Tage 5. Mai: Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, Aktionstag in Europa, seit 1992 von den Interessenvertretungen Selbstbestimmt Leben Deutschland (ISL) bzw. Disabled Peoples International ins Leben gerufen 3. Dezember: Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung, Internationaler Aktionstag, seit 1992 UNO Spezielle Tage 4. Januar: Welt-Braille-Tag, Alternativname: Welttag der Brailleschrift; Wirkungsraum: Weltweit (teilweise); wird gefeiert seit: 2001; Initiator: World Blind Union (WBU) 21. März: Welt-Down-Syndrom-Tag, international, seit 2006: International (DSI) und European Downsyndrome Association (EDSA) 2. April: Welt-Autismus-Tag, international, seit 2008: UNO 6. Juni: Sehbehindertentag (Tag der Sehbehinderten), Aktionstag in Deutschland, seit 1998 Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.v. und seine Mitgliedseinrichtungen Letzter Sonntag im September: Tag der Gehörlosen, internationaler Aktionstag, seit 1951 vom Weltverband der Gehörlosen (WFD) eingeführt, seit Mitte der 1970er-Jahre auch in Deutschland begangen 5. Oktober: Tag der Epilepsie, Aktionstag in Deutschland, seit 1996, Deutsche Epilepsievereinigung gem. e.v Oktober: Woche des Sehens Findest seit 2002 statt. Trägerorganisationen in Deutschland sind die Christoffel- Blindenmission, der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband, der Berufsverband der Augenärzte, das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit, die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf und PRO RETINA Deutschland. Zweiter Donnerstag im Oktober: Welttag des Sehens, internationaler Aktionstag, seit 2000, initiiert durch die Lions Club International Foundation, weist auf die weltweite Kampagne "Vision das Recht auf Augenlicht" hin; Teil der Woche des Sehens 5
6 10. Oktober: Welttag der geistigen Gesundheit und Internationaler Tag der seelischen Gesundheit, internationaler Aktionstag, seit 1992 World Federation for Mental Health, Weltbund für Psychische Hygiene WHO 15. Oktober: Tag des weißen Stockes, Tag der Rücksichtnahme auf Nichtsehende, internationaler Aktionstag, seit 1964 ausgerufen durch den amerikanischen Präsidenten Johnson; Teil der Woche des Sehens Quelle der Gedenktage:
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