Originalarbeit: James et al., N Engl J Med 2012; 366:
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1 Originalarbeit: James et al., N Engl J Med 2012; 366: Kommentar zur Originalarbeit: Shipley & Zietman N Engl J Med 2012; 366: Meilenstein
2 BC2001-Studie: Design randomisierte Studie mit 2x2-faktoriellem Design 1.Randomisation: RT versus RT + Chemotherapie 2.Randomisation: Zielvolumen ganze Blase oder nur tumortragender Anteil RT: 32x 2Gy oder 22x 2,75Gy (jedes Zentrum musste sich vor Studienbeginn für eines der beiden Fraktionierungschemata entscheiden, in 60% wurde konventionelle Fraktionierung gewählt) Chemotherapie: 500mg/m² 5-FU als 24h-Dauerinnfusion an Tagen 1-5 und plus 12mg/m² Mitomycin C an Tag 1 Rekrutierung: August 2001 bis April Patienten rekrutiert, davon wurden 360 Patienten randomisiert bezüglich RT vs. Radiochemotherapie und hier ausgewertet. 219 Patienten wurden bezüglich Zielvolumendefinition randomisiert (Daten dazu sind in Publikation nicht berücksichtigt) Neoadjuvante Chemotherapie vor Randomisation war erlaubt (Stratum)
3 BC2001-Studie: Design Einschlusskriterien: Alter 18 Jahre histologisch bestätigtes Harnblasen-Ca (Urothel-Ca oder Plattenepithel-Ca oder Adeno-Ca) ct2-3 oder ct4a WHO Performance Status 0-2 normale Laborwerte Leukozyten >4.000/mm³, Thrombozyten > /mm³, GFR>25ml/min, Bilirubin und Aminotransferasen <1,5 x oberer Normwert Ausschlusskriterien: Schwangerschaft entzündliche Darmerkrankung anderes Malignom in Anamnese vorausgegangene RT, die RT in Studie einschränkt
4 BC2001-Studie: Patientenkollektiv 360 Patienten wurden randomisiert und ausgewertet (Intent-to-treat) 182 Patienten mit Radiochemotherapie, 178 mit RT allein medianes Alter 72 Jahre, 80% Männer 98% Urothel-Ca Komplette Tumorresektion durch TUR in 55% der Fälle Makroskopischer Resttumor in 28% Neoadjuvante Chemotherapie in 33% Medianes Follow-up 70 Monate
5 BC2001-Studie: Ergebnisse Gute Compliance in beiden Behandlungsarmen Keine signifikanten Unterschiede in Akuttoxizität Grad 3+ und in der Spättoxizität Signifikanter Vorteil der Radiochemotherapie im lokoregionären krankheitsfreien Überleben nach 2 Jahren: 67% vs. 54%, p=0,03 Vorteil bezüglich Auftreten von invasiven Rezidiven nach 2 Jahren: 18% versus 32%, p=0,01 Trend zu verbessertem Überleben: 74 Todesfälle durch Blasen-Ca nach Radiochemotherapie versus 92 nach RT, p=0,1 (noch) kein Vorteil im Gesamtüberleben: 5-J-Überleben 48% vs. 35%, p=0,16 Vorteil der Radiochemotherapie war in allen Subgruppen nachweisbar und unabhängig von Zielvolumen, Fraktionierung und neoadjuvanter Chemotherapie Trend zu weniger Salvage-Zystektomien: nach 2 Jahren 11,4% nach RCT versus 16,8% nach alleiniger RT, p=0,07
6 BC2001-Studie: Überleben ohne lokoregionales Rezidiv (primärer Endpunkt)
7 BC2001-Studie: Gesamtüberleben (sekundärer Endpunkt)
8 BC2001-Studie: Bewertung Erste randomisierte Studie zur Radiochemotherapie Studie bestätigt Daten aus Phase-I/II-Studien (z.b. Erlangen, Boston) Signifikanter Vorteil für lokale Tumorkontrolle (Hypothese aus Erlangen eindeutig bestätigt!) 5-Jahres-Überleben 48% (wie in anderen Radiochemotherapie-Serien und wie bei radikaler Zystektomie). Bisher allerdings kein signifikanter Überlebensvorteil, sondern nur Trend Hohe Rate an Blasenerhalt: Blasenerhalt nach 2 Jahren >85% bei Radiochemotherapie Chemotherapie-Effekt war unabhängig von RT-Fraktionierung (wie zu erwarten, analog HNO-Tumoren) Kommentar von Shipley und Zietman: Meilenstein-Studie
9 BC2001-Studie: Konsequenzen für Chemotherapie? Ist 5-FU/MMC wegen der Daten von BC2001 als neuer Standard anzusehen oder darf man weiterhin Cisplatin geben? Kommentar von Shipley und Zietman: Pro 5-FU/MMC jetzt beste Datenlage und höchste Evidenz für 5-FU/MMC Parallele zum Analkarzinom? Pro Cisplatin Sehr gute Datenlage aus zahlreichen Phase II-Studien Empfehlung von Shipley und Zietman: Eindeutige Empfehlung aktuell nicht möglich und nicht sinnvoll Auswahl des Chemotherapie-Regimes durch den Radioonkologen Randomisierter Vergleich sinnvoll
Zusammenfassung für Radioonkologen
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