Global Insight Construction Seminar, 23 September 2008, Frankfurt. Signs of Trouble: A Global Perspective on European Construction Markets
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- Sofie Sternberg
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1 Global Insight Construction Seminar, 23 September 2008, Frankfurt Signs of Trouble: A Global Perspective on European Construction Markets
2 Wirtschaftlichsausblick für Deutschland in Zeiten der Finanzmarktkrise Timo Klein Senior Economist Global Insight
3 Eintrübung des globalen Umfelds seit Mitte 2007 Subprime-Krise zahlungsunfähiger Hypothekenschuldner in den USA weitet sich schrittweise zu allgemeiner Finanzmarkt- und Bankenkrise aus Ende der Abschreibungen noch nicht in Sicht. Paralleler Inflationsanstieg durch Preisexplosion bei Energie, zeitweise auch Nahrungsmitteln. EZB kann Zinsen daher nicht senken, erhöht sogar im Juli 2008, um sich beschleunigende Inflationserwartungen zurückzuhalten. Euro wertet drastisch weiter auf, von US$1.35 Mitte 2007 auf US$1.60 Mitte Stark fallende Häuserpreise in mehreren europäischen Ländern (vor allem Spanien, Großbritannien, Irland) belasten dortige Konjunktur. September 2008: Staatliche Aufsicht für US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac sowie Versicherungsriesen AIG, Pleite/Aufkauf großer US-Investmentbanken (Lehman Brothers, Merrill Lynch) erhöhen Befürchtungen für globale Konjunktur weiter. Copyright 2008 Global Insight, Inc. 3
4 Wodurch ist Deutschland überproportional betroffen? Starke Exportabhängigkeit durch sehr große internationale Verflechtung, bei relativer Schwäche der Binnenkonjunktur (vor allem Konsum). Daher reflektiert der aktuelle Wachstumsstillstand die sinkende globale Nachfrage. Einige Kreditinstitute, insbesondere IKB und mehrere Landesbanken, waren stark involviert in Wertpapiere mit engem Bezug zur Subprime-Krise. Extrem hohe Sensibilität deutscher Konsumenten gegenüber Inflationsgefahren führten zu raschem Anstieg der Sparquote und erneutem Rückgang der Konsumausgaben seit Mitte 2007 diese Inflationsbefürchtungen werden sich nur allmählich zurückbilden. Copyright 2008 Global Insight, Inc. 4
5 Was spricht für relative Robustheit der deutschen Wirtschaft? (1) Deutschland hat erst 2006, mit 2-3 Jahren Verspätung, auf die globale Wachstumsbeschleunigung vollends reagiert. Der interne Konjunkturzyklus ist also noch in einem früheren Stadium, es gab bisher wenig Überhitzungserscheinungen. Gründe: Bau: Korrektur nach Wiedervereinigungsboom dauerte bis 2005 Konsum (teilweise auch Investitionen): Verunsicherung durch Agenda 2010 Reformen der Jahre BIP-Wachstum in % Welt Eurozone (13) Deutschland Emerging Europe Asia-Pacific (exkl. Japan) Copyright 2008 Global Insight, Inc. 5
6 Was spricht für relative Robustheit der deutschen Wirtschaft? (2) Der deutsche Bausektor ist nach dem strukturellen Schrumpfungsprozess der Jahre eher am anderen Ende des Zyklus als in USA, Spanien, UK, oder Irland. Belebung von im Wohnungsbau nur temporär (wegen Wegfall Eigenheimzulage und Erhöhung der MwSt). Gegenbewegung in 2008 ist aber nicht der Anfang eines neuen, lang anhaltenden Abwärtstrends. Häuserpreise in etwa konstant zwischen 1995 und 2006, gegenüber Anstiegen von 100% (USA) bis zu 300% (Irland) in vielen anderen Ländern. Also keine Quelle von Einschränkungen des Konsums. Copyright 2008 Global Insight, Inc. 6
7 Abwärtstrend bei Bauinvestitionen erst 2006/07 gestoppt Investment, construction, real (2000) [bn. ] Copyright 2008 Global Insight, Inc. 7
8 Was spricht für relative Robustheit der deutschen Wirtschaft? (3) Konsumausgaben konnten sich durch eine Kette negativer externer und interner Ereignisse seit 2001 nie durchgreifend erholen daher historisch niedrige Anschaffungsneigung (außer 2006 vor der MwSt- Erhöhung), angestiegene Sparquote, aufgestauter Nachholbedarf: : Zusammenbruch der New Economy, Aktiencrash, 9/ : Verunsicherung durch Reformen der Agenda 2010, insbesondere die Arbeitsmarktreform Hartz IV Januar 2007: MwSt-Erhöhung von 16% auf 19% Ab Q3 2007: Signifikante Inflationsbeschleunigung durch Energie- und Nahrungsmittelpreise Anstieg der Beschäftigung und der Löhne seit 2006 hat wegen des Inflationsanstiegs noch nicht die reale Kaufkraft erhöht erst recht nicht im subjektiven Empfinden der Menschen aber dies wird sich bemerkbar machen bei nachlassendem Inflationsdruck. Starker Ölpreisrückgang seit Juli sollte Konsum zunehmend stützen Copyright 2008 Global Insight, Inc. 8
9 Deutscher Konsum viel schwächer als in Eurozone Eurozone ex-germany (2000) pch ya Germany (2000) pch ya Copyright 2008 Global Insight, Inc. 9
10 Was spricht für relative Robustheit der deutschen Wirtschaft? (4) Weitere Pluspunkte sind: Relativ geringe Elastizität der ausländischen Nachfrage bei Euroaufwertung durch Exportschwerpunkt bei nicht leicht substituierbaren Investitionsgütern. Nachfrage nach solchen Gütern besonders stark in Ländern mit voraussichtlich anhaltendem strukturellem Aufholprozess, z.b. China, Indien, Osteuropa, Ölexporteure. Arbeitskosten seit 2000 weisen geringsten Anstieg in Europa auf, daher starke Verbesserung preislicher Wettbewerbsfähigkeit, vor allem auch innerhalb der Eurozone. Bisher keinerlei Anzeichen einer Kreditklemme Ausleihungen an Unternehmen 10% zum Vorjahr in Q (nach 8.6% in Q1). Wohnungsbaukredite allerdings nachfragebedingt leicht rückläufig seit Anfang Copyright 2008 Global Insight, Inc. 10
11 Global Insight Prognosen für Deutschland Jahreswachstum BIP Außenbeitrag (Wachstumsbeitrag) Inlandsnachfrage Privater Konsum Bruttoanlageinvestitionen davon: Bauinvestitionen Inflation Copyright 2008 Global Insight, Inc. 11
12 Abwärtsrisiken überwiegen momentan Bodenbildung bei Finanzmarktkrise, vor allem in den USA, noch nicht eindeutig terminierbar. Potentielles Hinziehen bis Anfang 2009 würde auch die Unsicherheit der Unternehmen außerhalb des Finanzsektors verlängern und Investitionen hinauszögern. Erwartete Erholung des Konsums ebenfalls mit Verzögerungsrisiko behaftet, insbesondere wenn Inflationsdruck nur sehr allmählich nachlässt oder Arbeitslosigkeit wieder ansteigen sollte. Bei einem starken Einbruch der US-Wirtschaft würde auch der Euro wieder in Richtung Rekordhoch marschieren und Exporte belasten. Copyright 2008 Global Insight, Inc. 12
13 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Timo Klein Senior Economist Global Insight
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