EINZELHANDELSKONZEPT FÜR DIE STADT BOCHOLT Fortschreibung 2011 Langfassung

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1 EINZELHANDELSKONZEPT FÜR DIE STADT BOCHOLT Fortschreibung 2011 Langfassung CIMA Beratung + Management GmbH Eupener Str Köln Tel.: Fax: cima.koeln@cima.de Internet: Bearbeiter: Dipl.-Geogr. Michael Karutz Dipl.-Geogr. Franka Klocke Dipl.-Geogr. Ines Mühlenhardt Köln, im November 2011 Stadt- und Regionalmarketing City-Management Stadtentwicklung Einzelhandel Wirtschaftsförderung Immobilienentwicklung Tourismus Personalberatung

2 CIMA Beratung + Management GmbH Der Auftraggeber kann die vorliegende Unterlage innerhalb und außerhalb seiner Organisation verwenden und verbreiten, wobei stets auf die angemessene Nennung der CIMA Beratung + Management GmbH als Urheber zu achten ist. Jegliche - vor allem gewerbliche - Nutzung darüber hinaus ist nicht gestattet. Der Bericht fällt unter 2 Abs. 2 sowie 31 Abs. 2 des Gesetzes zum Schutze der Urheberrechte. Die Weitergabe, Vervielfältigung und Ähnliches durch andere als den Auftraggeber, auch auszugsweise, sind nur mit ausdrücklicher schriftlicher Zustimmung des Verfassers gestattet. Sämtliche Rechte, vor allem Nutzungs- und Urheberrechte, verbleiben bei der CIMA Beratung + Management GmbH, Köln. CIMA Beratung + Management GmbH

3 INHALT 1 VORBEMERKUNGEN AUFGABENSTELLUNG 12 2 EINZELHANDELSSTANDORT BOCHOLT - WIRTSCHAFTSRÄUMLICHE RAHMENBEDINGUNGEN Lage im Raum, verkehrliche Anbindung Zentralörtliche Bedeutung und allgemeine Wettbewerbssituation Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt 19 3 MARKTGEBIET UND MARKTPOTENZIALE DES EINZELHANDELS IN BOCHOLT Abgrenzung des Marktgebietes Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen im Marktgebiet der Stadt Bocholt Perspektiven zur Weiterentwicklung des Nachfragevolumens in der Stadt Bocholt Rahmenbedingungen der demographischen Entwicklung in Deutschland Auswirkungen der demographischen Entwicklung im Kreis Borken und in der Stadt Bocholt Kaufkraftniveauentwicklung bis zum Jahr Regionaler Wettbewerb Wettbewerbsstandorte im deutschen Einzugsbereich Wettbewerbsstandorte im niederländischen Einzugsbereich 35 4 EINZELHANDELSSTRUKTUREN, HANDELSZENTRALITÄTEN UND MARKTABSCHÖPFUNG DES EINZELHANDELS IN DER STADT BOCHOLT Einzelhandelsstrukturen im Stadtgebiet Vorbemerkung Gesamtstädtische Einzelhandelsdynamik im Zeitraum von 2005 bis Handelszentralitäten und Marktabschöpfung Vorbemerkung Handelszentralitäten des Bocholter Einzelhandels Marktabschöpfung des Bocholter Einzelhandels Kaufkraftstrombilanz, Kaufkraftzu- und -abflüsse 52 5 ZUM KONSUMENTENVERHALTEN DER HAUSHALTE IN BOCHOLT GESAMTSTÄDTISCHE ERGEBNISSE Methodik und Ziele der telefonischen Haushaltsbefragung in Bocholt Gesamtstädtische Ergebnisse Bevorzugter Lebensmittelmarkt zur Deckung des täglichen Bedarfs Gründe für die Wahl des bevorzugten Lebensmittelmarktes Alternative Versorgungsstandorte zur Erledigung des wöchentlichen Großeinkaufs Verkehrsmittelwahl in Bezug auf Nahversorgung und Erledigungen in der Innenstadt von Bocholt Bewertung des Nahversorgungsangebotes insgesamt und relevanter zuzuordnender Merkmale Verbesserungsvorschläge zur Optimierung des Nahversorgungsangebotes Regionale Einkaufsorientierung der Bocholter Haushalte in Bezug auf ausgewählte Warengruppen bzw. Sortimente 65 CIMA Beratung + Management GmbH

4 6 STANDORT- UND ANGEBOTSQUALITÄTEN IN DER INNENSTADT VON BOCHOLT Abgrenzung der Bocholter Innenstadt - Bewertung des innerstädtischen Besatzes im Kontext der Gesamtstadt Analyse der Einzelhandelsstrukturen in der Innenstadt von Bocholt Entwicklungsdynamik des Einzelhandels in der Bocholter Innenstadt Marktdurchdringung des innenstädtischen Einzelhandels Zur Abgrenzung der Einkaufslagen in der Innenstadt von Bocholt Methodische Vorbemerkung Bewertung der Einkaufslagen in der Innenstadt von Bocholt Qualitative Bewertung des Einzelhandelsbesatzes in den Einkaufslagen der Stadt Bocholt Methodische Vorbemerkungen Zielgruppen- und Qualitätsorientierung Warenpräsentation und Ladengestaltung Auf dem Weg zur Entwicklung von vermarktungsfähigen Einzellagen in der Innenstadt von Bocholt Vorbemerkungen / Methodisches Vorgehen Shopping Arkaden / Neutorplatz Neustraße / Markt Nordstraße Osterstraße Ravardistraße / St. Georgs-Platz / Crispinusplatz Liebfrauenviertel Zur Bedeutung ergänzender Zulauflagen und weiterer Plätze in der Innenstadt von Bocholt Europaplatz / Nobelstraße / Rebenstraße Kreuzstraße Gasthausplatz Liebfrauenplatz Grundsätzliche Standort- und Nutzungsempfehlungen zu den strategischen Immobilienleerständen in der Bocholter Innenstadt Ehemaliges HERTIE / KARSTADT-Haus Ehemaliges SinnLeffers -Haus Ehemaliges C&A-Haus Erlebnis- und Familienshopping Bocholt Auf dem Weg zur Dachmarke Ein Stärkenprofil ZUR NAHVERSORGUNG IN DEN SIEDLUNGSRÄUMEN DER STADT BOCHOLT UND ZUR ABGRENZUNG ZENTRALER VERSORGUNGSBEREICHE Vorbemerkungen Zur Abgrenzung der Siedlungsräume Zur Nahversorgungssituation in den Siedlungsräumen der Stadt Bocholt Zur Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche Planungsrechtliche Relevanz, Begriffsdefinitionen, Gestaltungsspielräume Funktion und Abgrenzung von Zentralen Versorgungsbereichen Bewertung der Auswirkungen auf Zentrale Versorgungsbereiche - Zum Begriff der schädlichen Auswirkungen 134 CIMA Beratung + Management GmbH

5 7.5 Einzelhandelsstrukturen und räumliches Einkaufsverhalten in Bezug auf die Nahversorgung in den Siedlungsräumen der Stadt Bocholt Zur konkreten Ableitung von Zentralen Versorgungsbereichen Siedlungsräume Innenstadt und Nord Siedlungsraum Stenern / Giethorst Siedlungsraum Bocholt Ost (nördlich der Münsterstraße) Siedlungsraum Bocholt Ost (südlich der Münsterstraße) Siedlungsraum Bocholt Südost / Fildeken Siedlungsraum Bocholt Süd Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst Siedlungsraum Bocholt-West / Feldmark Siedlungsraum Lowick / Liedern Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick Siedlungsraum Bocholt Nordwest / Holtwick / Spork Siedlungsraum Suderwick Siedlungsraum Hemden Siedlungsraum Barlo Fazit: Perspektiven der Nahversorgung in den Siedlungsräumen der Stadt Bocholt Zentrale Versorgungsbereiche und Ergänzungsstandorte im Überblick BOCHOLTER LISTE Vorbemerkung Zur Ableitung der Bocholter Liste SPEZIFISCHE FRAGESTELLUNGEN ZUR STEUERUNG DES EINZELHANDELS IN BOCHOLT Standortraum Westliche Münsterstraße Standorträume des großflächigen Einzelhandels mit nicht zentrenrelevantem Kernsortiment Standortempfehlungen zur Etablierung von Getränkefachmärkten in der Stadt Bocholt Einzelfallbewertungen zur Atypik von Betriebskonzepten des Einzelhandels Computer- und Kommunikationstechnologie Fahrräder Raiffeisenmärkte, Gartenfachmärkte Betriebsstätten mit überwiegender E-Commerce - Aktivität Gewerbebetriebe mit nachrangig einzuordnenden Einzelhandelsverkaufsflächen (Annexhandel von Gewerbebetrieben) SYNOPTISCHE DARSTELLUNG DES EINZELHANDELSKONZEPTES FÜR DIE STADT BOCHOLT Grundsätze Kartographische Darstellung der des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Bocholt ANHANG Ermittlung des Marktgebietes und des einzelhandelsrelevanten Nachfragevolumens Zur Methodik der Einzelhandelsbestandserhebung Abgrenzung von Betriebstypen 260 CIMA Beratung + Management GmbH

6 11.4 Glossar Dokumentation des Fragebogens zur Haushaltsbefragung 263 CIMA Beratung + Management GmbH

7 ABBILDUNGEN Abb. 1 Sozioökonomische Strukturdaten für die Stadt Bocholt 20 Abb. 2 Einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffern in der Region Bocholt 21 Abb. 3 Das Marktgebiet des Bocholter Einzelhandels 24 Abb. 4 Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen im Marktgebiet Bocholt in Mio. 25 Abb. 5 Änderung der Altersstruktur in Bocholt von 2006 auf 2025 in % 27 Abb. 6 Einzelhandelslagen in der Innenstadt von Wesel 29 Abb. 7 Einzelhandelslagen in Borken 30 Abb. 8 Einkaufslagen in Emmerich 30 Abb. 9 Haupteinkaufslagen in der Innenstadt von Vreden und relevante Magnetbetriebe 31 Abb. 10 Fachmarktagglomeration bei REAL 32 Abb. 11 Profilierungspotenziale des Oberzentrums Münster 33 Abb. 12: Einkauflagen in Dinxperlo 35 Abb. 13: Einkaufslagen in Aalten 35 Abb. 14: Einkaufslagen in Winterswijk 36 Abb. 15: Einkaufslagen in Lichtenvoorde 37 Abb. 16: Niederländische Filialisten in Doetinchem 37 Abb. 17: Einkaufslagen in Arnhem 38 Abb. 18: Einzelhandelsstrukturen in der Stadt Bocholt 41 Abb. 19: Einzelhandelsdynamik in der Stadt Bocholt im Zeitraum Abb. 20: Handelszentralitäten des Bocholter Einzelhandels 46 Abb. 21: Handelszentralität des Bocholter Einzelhandels in der Rangfolge der Warengruppen 47 Abb. 22 Entwicklungsdynamik der Handelszentralitäten des Bocholter Einzelhandels ( ) 49 Abb. 23: Marktabschöpfungsquoten des Bocholter Einzelhandels 51 Abb. 24: Kaufkraftstrombilanz für die Stadt Bocholt (in Mio. ) 52 Abb. 25: Kaufkraftzuflüsse in die Stadt Bocholt 53 Abb. 26 Kaufkraftabflüsse aus der Stadt Bocholt 53 Abb. 27 Abgegrenzte Siedlungsräume auf Basis der statistischen Bezirke der Stadt Bocholt 55 Abb. 28 Verteilung der Stichprobe auf die Siedlungsräume 56 Abb. 29: Zur Struktur der Stichprobe der Haushaltsbefragung in Bocholt 56 Abb. 30: Bevorzugte Lebensmittelmärkte zur Deckung des täglichen Bedarfs58 Abb. 31: Gründe für die Wahl des bevorzugten Lebensmittelmarktes 58 Abb. 32: Alternative Versorgungsstandorte / Erledigung des wöchentlichen Großeinkaufs 59 Abb. 33: Verkehrsmittelwahl in der Stadt Bocholt 60 Abb. 34: Bewertung des lokalen Nahversorgungsangebotes 61 Abb. 35: Bewertung einzelner Merkmale des lokalen Nahversorgungsangebotes (gesamtstädtisch) 62 Abb. 36: Bewertung der Erreichbarkeit des lokalen Nahversorgungsangebotes 62 Abb. 37 Bewertung der Parkplatzsituation des lokalen Nahversorgungsangebotes 63 Abb. 38: Bewertung des Service des lokalen Nahversorgungsangebotes 63 Abb. 39: Bewertung der Öffnungszeiten des lokalen Nahversorgungsangebotes 64 Abb. 40: Verbesserungsvorschläge zur Optimierung des Nahversorgungsangebotes 65 Abb. 41: Nennungsanteile (%) für den überwiegenden Einkauf in Bocholt 66 Abb. 42: Regionale Einkaufsorientierung bei dem Sortiment Bekleidung / Textilien 66 Abb. 43: Regionale Einkaufsorientierung bei dem Sortiment Bücher 66 Abb. 44: Regionale Einkaufsorientierung bei den Sortimenten Radio, TV, Unterhaltungselektronik, Computer, Fotobedarf, Tonträger 67 Abb. 45: Regionale Orientierung bei dem Sortiment Haushaltswaren 68 Abb. 46: Regionale Orientierung bei den Sortimenten Spielwaren / Hobbybedarf 68 Abb. 47: Regionale Orientierung bei den Sortimenten Sportartikel / Sportgeräte 69 CIMA Beratung + Management GmbH

8 Abb. 48: Regionale Orientierung bei den Sortimenten Möbel / Einrichtungsbedarf 69 Abb. 49: Regionale Orientierung bei den Sortimenten Blumen, Gartenartikel und Gartenzubehör 70 Abb. 50: Regionale Orientierung bei dem Sortiment Baumarktartikel 71 Abb. 51: Abgrenzung der Bocholter Innenstadt 72 Abb. 52 Einzelhandelsverteilung und Entwicklung Innenstadt übriges Stadtgebiet 73 Abb. 53 Umsatzverteilung Innenstadt Übriges Stadtgebiet nach CIMA Warengruppen 74 Abb. 54: Einzelhandelsstrukturen in der Bocholter Innenstadt 75 Abb. 55: Entwicklungsdynamik des Einzelhandels in der Innenstadt von Bocholt im Zeitraum Abb. 56: Markdurchdringungsquoten ausgewählter Sortimente des innenstädtischen Einzelhandels 81 Abb. 57 Einkaufslagen in der Bocholter Innenstadt 84 Abb. 58 Einzelhandelsstrukturen nach innerstädtischen Lagen 85 Abb. 59: CIMA City Qualitäts-Check: Zielgruppen- und Qualitätsorientierung in der Innenstadt von Bocholt insgesamt 88 Abb. 60: CIMA City Qualitäts-Check: Zielgruppen- und Qualitätsorientierung in der Lagedifferenzierung der Innenstadt Bocholt I 89 Abb. 61: CIMA City Qualitäts-Check: Zielgruppen- und Qualitätsorientierung in der Lagedifferenzierung der Innenstadt von Bocholt II 90 Abb. 62: CIMA City Qualitäts-Check: Warenpräsentation und Schaufenstergestaltung in der Innenstadt von Bocholt 91 Abb. 63: CIMA City Qualitäts-Check: Warenpräsentation und Schaufenstergestaltung in der Lagedifferenzierung der Innenstadt von Bocholt I 91 Abb. 64: CIMA City Qualitäts-Check: Warenpräsentation und Schaufenstergestaltung in der Lagedifferenzierung der Innenstadt von Bocholt II92 Abb. 65: Instrumente der Geschäftslagenprofilierung 93 Abb. 66: Drehbücher im Kopf (Brain Scrips) als Ansatz der Geschäftslagenprofilierung in der Innenstadt von Bocholt 94 Abb. 67: Die Profilierungspyramide 96 Abb. 68: Durchschnittswerte der Qualitätsbewertungen über alle bewerteten Lagen 96 Abb. 69: Lageprofil Shopping Arkaden / Neutorplatz 98 Abb. 70: Lageprofil Neustraße / Markt 102 Abb. 71: Lageprofil Nordstraße 106 Abb. 72: Lageprofil Osterstraße 110 Abb. 73: Lageprofil Ravardistraße / St. Georg Platz / Crispinusplatz 114 Abb. 74: Lageprofil Liebfrauenviertel 118 Abb. 75: Auf dem Weg zur Dachmarke! 123 Abb. 76: Zur Abgrenzung der Siedlungsräume in der Stadt Bocholt 125 Abb. 77: Kaufkraftstrombilanz für die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren in der Stadt Bocholt 126 Abb. 78: Handelszentralitäten in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren in den Siedlungsräumen der Stadt Bocholt. 127 Abb.79: Zur Hierarchie Zentraler Versorgungsbereiche und ihrer planungsrechtlichen Verankerung 132 Abb. 80: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Innenstadt 136 Abb. 81: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Innenstadt 137 Abb. 82: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Innenstadt in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung 138 Abb. 83: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Innenstadt in Bezug auf den Großeinkauf 139 Abb. 84: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsbereich Bocholt - Nord 140 Abb. 85: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt Nord Abb. 86: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt Nord in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung 141 Abb. 87: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt-Nord in Bezug auf den Großeinkauf 142 Abb.88: Zentraler Versorgungsbereich Bocholt Innenstadt : Strukturdaten und Standortprofil 144 CIMA Beratung + Management GmbH

9 Abb.89: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Innenstadt Bocholt; Kartierung Einzelhandel 145 Abb.90: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Bocholt Innenstadt; Kartierung Komplementäre Nutzungen 146 Abb. 91: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Stenern / Giethorst 147 Abb. 92: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Stenern / Giethorst 148 Abb. 93 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Stenern / Giethorst in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung 148 Abb. 94 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Stenern / Giethorst in Bezug auf den Großeinkauf 149 Abb. 95: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Stenern 151 Abb.96: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Stenern ; Kartierung Einzelhandel 152 Abb.97: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Stenern ; Kartierung Komplementäre Nutzungen 153 Abb.98: Suchraum für den perspektivischen Zentralen Versorgungsbereich Stenern 154 Abb. 99: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Bocholt Ost (nördlich Münsterstraße) 155 Abb.100: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt- Ost (nördlich Münsterstraße) 156 Abb.101: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt - Ost (nördlich der Münsterstraße) in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung 156 Abb.102: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt - Ost (nördlich der Münsterstraße) in Bezug auf den Großeinkauf 157 Abb.103: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Münsterstraße / Roonstraße 159 Abb.104: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Münsterstraße / Roonstraße; Kartierung Einzelhandel 160 Abb.105: Zur Abgrenzung des Zentralenversorgungsbereichs Münsterstraße / Roonstraße (Kartierung Komplementäre Nutzungen) 161 Abb.106: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße) 162 Abb.107: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt- Ost (südlich der Münsterstraße) 163 Abb.108: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße) in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung 163 Abb.109: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße) in Bezug auf den Großeinkauf 164 Abb.110: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Hochfeld 166 Abb.111: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Hochfeld; Kartierung Einzelhandel 167 Abb.112: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Hochfeld ; Kartierung Komplementäre Nutzungen 168 Abb.113: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt- Südost /Fildeken 169 Abb.114: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Bocholt-Südost / Fildeken 170 Abb. 115 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt-Südost / Fildeken in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung 171 Abb.116: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt - Südost / Fildeken in Bezug auf den Großeinkauf 171 Abb.117: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Fildeken 173 Abb. 118:Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Fildeken ; Kartierung Einzelhandel 174 Abb.119: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Fildeken ; Kartierung Komplementäre Nutzungen 175 Abb.120: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Bocholt-Süd 176 Abb.121: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt- Süd 177 Abb. 122 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt Süd in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung 177 Abb.123: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt- Süd in Bezug auf den Großeinkauf 178 Abb. 124: Handlungsempfehlungen zur Absicherung der Bestandsagglomeration Welfenstraße / Friesenstraße / Kaiser- Wilhelm-Straße 179 CIMA Beratung + Management GmbH

10 Abb.125: Fachmarktagglomeration Welfenstraße / Friesenstraße / Kaiser- Wilhelm-Straße 180 Abb.126: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst 181 Abb.127: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst 182 Abb.128: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung 183 Abb.129: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst in Bezug auf den Großeinkauf 183 Abb.130: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Birkenallee 185 Abb.131: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Birkenallee ; Kartierung Einzelhandel 186 Abb.132: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Birkenallee ; Kartierung Komplementäre Nutzungen 187 Abb.133: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Bocholt-West / Feldmark 188 Abb.134: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt- West / Feldmark. 189 Abb.135: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt West / Feldmark in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung 189 Abb. 136 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt - West / Feldmark in Bezug auf den Großeinkauf 190 Abb. 137: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Feldmark 192 Abb. 138:Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Feldmark ; Kartierung Einzelhandel 193 Abb.139: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Feldmark, Kartierung Komplementäre Nutzungen 194 Abb.140: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Lowick / Liedern 195 Abb.141: Handelszentralitäten im Siedlungsraum Lowick / Liedern 196 Abb.142: Räumliche Orientierung im Nahversorgungsbereich Lowick / Liedern in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung 196 Abb.143: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Lowick / Liedern in Bezug auf den Großeinkauf 197 Abb.144: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Lowick 199 Abb.145: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Lowick ; Kartierung Einzelhandel 200 Abb.146: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Lowick; Kartierung Komplementäre Nutzungen 201 Abb.147: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick 202 Abb.148: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt- West / Löverick 203 Abb.149: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung 204 Abb.150: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick in Bezug auf den Großeinkauf 204 Abb.151: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Löverick 206 Abb.152: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Löverick ; Kartierung Einzelhandel 207 Abb.153: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Löverick ; Kartierung Komplementäre Nutzungen 208 Abb. 154: Handlungsempfehlungen zur Bestandsagglomeration Westendkreisel gemäß 24 a (5) LEPro NRW 210 Abb.155: Fachmarktagglomeration Westendkreisel 211 Abb.156: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Bocholt-Nordwest / Holtwick / Spork 213 Abb.157: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt- Nordwest / Holtwick / Spork 214 Abb. 158 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt Nordwest / Holtwick / Spork in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung 214 Abb. 159 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt Nordwest / Holtwick /Spork in Bezug auf den Großeinkauf 215 Abb.160: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Holtwick 217 Abb.161: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Holtwick ; Kartierung Einzelhandel 218 Abb.162: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Holtwick; Kartierung Komplementäre Nutzungen 219 CIMA Beratung + Management GmbH

11 Abb.163: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Suderwick 220 Abb.164: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Suderwick 221 Abb.165: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Suderwick in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung 221 Abb.166: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Suderwick in Bezug auf den Großeinkauf 222 Abb.167: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Suderwick 224 Abb.168: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Suderwick ; Kartierung Einzelhandel 225 Abb.169: Zur Abgrenzung des Zentraler Versorgungsbereichs Suderwick; Kartierung Komplementäre Nutzungen 226 Abb.170: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Hemden in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung 227 Abb. 171 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Hemden in Bezug auf den Großeinkauf 228 Abb.172: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Barlo in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung 229 Abb.173: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Barlo in Bezug auf den Großeinkauf 230 Abb. 174:Handlungsempfehlungen zur Absicherung der Nahversorgung in den Siedlungsräumen 233 Abb. 175:Nahversorgungsstandorte und deren Naheinzugsbereiche (250 m und 800 m Radius) 235 Abb.176: Zentrale Versorgungsbereiche und Ergänzungsstandorte in der Stadt Bocholt 236 Abb.177: Maßgeblich relevante Strukturdaten der abgegrenzten Zentralen Versorgungsbereiche in der Stadt Bocholt 237 Abb. 178:Zentrale Versorgungsbereiche und Ergänzungsstandorte in der Stadt Bocholt 238 Abb. 179:Standorte der Getränkefachmärkte in der Stadt Bocholt 247 Abb.180: Einkaufsverhalten im Internet 252 Abb.181: Synoptische Darstellung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Bocholt 257 Abb. 182:CIMA-Warengruppen 259 CIMA Beratung + Management GmbH

12 1 VORBEMERKUNGEN AUFGABENSTELLUNG Die CIMA GmbH, Büro Köln, ist von der Stadt Bocholt mit der erstmaligen Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes von 1998 im Jahr 2005 beauftragt worden. Das vorliegende Einzelhandelskonzept bedarf aus Gründen der Rechtssicherheit und der Darstellung von Entwicklungsperspektiven für den Bocholter Einzelhandel einer erneuten Fortschreibung. Ursachen sind u.a. der anhaltende Strukturwandel im Einzelhandel, die sich verändernden wettbewerblichen Rahmenbedingungen und die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise, die auch in Bocholt nicht ohne Spuren geblieben sind. Die Schließung des HERTIE Warenhauses (vormals KARSTADT) am Neutorplatz sowie des Bekleidungshauses SinnLeffers wirken nach. und Optimierung der Kaufkraftbindung aus angrenzenden Gemeinden in den Niederlanden. Implementierung eines leistungsstarken Stadtmarketings Mitte der 1990er Jahre mit erfolgreicher Positionierung der Stadt Bocholt als,wohlfühlstadt mit attraktiven Events und kulturellen Angeboten. Sicherung einer außergewöhnlich hohen Wohn- und Lebensqualität auch aufgrund eines engmaschigen Nahversorgungsnetzes mit Orientierung an Fußgänger und Fahrraddistanzen. Dieses Nahversorgungskonzept konnte über ein vom Rat beschlossenes,städtebauliches Konzept zur Einzelhandelsentwicklung und Zentrenstruktur abgesichert werden und war maßgebliche Grundlage der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes Realisierung attraktiver Wohnungsbereiche mit guter verkehrlicher Erschließung und dennoch Vorrang für Verkehrsberuhigung in den Kernen der Wohnsiedlungsbereiche. Trotz der,krisenerscheinungen sind die Rahmenbedingungen für die Stadt Bocholt als leistungsstarkes Mittelzentrum grundsätzlich positiv zu bewerten. Sie übernimmt eine deutlich überörtliche Versorgungsfunktion am östlichen Niederrhein bzw. im Westmünsterland. Mit einer Handelszentralität von insgesamt profiliert sich Bocholt trotz spürbarer Zentralitätsverluste in einzelnen Segmenten als die Einkaufsstadt der Region. Die vergleichsweise gute Positionierung der Stadt resultiert aus einem Bündel von Maßnahmen einer strategisch angelegten Stadtentwicklungspolitik, die immer wieder zumeist positive Rückwirkungen auf die Gestaltungsspielräume des örtlichen Einzelhandels hat: Ansiedlung von zwei innerstädtischen Shopping-Centern März und Oktober 2000 mit der Minimierung von Kaufkraftabflüssen Richtung CentrO. Konsequente Anwendung der,bocholter Liste als Grundlage der Steuerung des großflächigen Einzelhandels. Die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Bocholt im Verlaufe der Jahre 2004/05 stützte sich hinsichtlich der Empfehlungen zur Einzelhandelssteuerung im Wesentlichen auf die Vorgaben des 11 Abs. 3 BauNVO sowie des 34 Abs. 3 BauGB. In diesem Kontext gehört das vorliegende Einzelhandelskonzept zu den ersten Einzelhandelskonzepten, in denen Zentrale Versorgungsbereiche sowohl als relevante Schutzräume für die zukünftige Einzelhandelsentwicklung definiert und zugleich diese Standorträume als bevorzugte Investitionsstandorte des Einzelhandels in der Stadt Bocholt empfohlen werden. Standortentwicklungen außerhalb der Zentralen Versorgungsbereiche dürfen keine schädlichen Auswirkungen auf die Versorgungsfunktion der Zentralen Versorgungsbereiche haben. 1 Siehe Seite 45 CIMA Beratung + Management GmbH

13 Mit der Rechtskraft des 24a LEPro NRW sowie des novellierten Einzelhandelserlasses Nordrhein-Westfalen (2008) sind die Kriterien zur Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche konkretisiert und teilweise verschärft worden. Großflächiger Einzelhandel mit nahversorgungs- und zentrenrelevantem Sortiment darf in der Regel nur noch in Sondergebieten und Kerngebieten etabliert werden. Diese Sondergebiete sind zukünftig nur noch in Zentralen Versorgungsbereichen zulässig, die wiederum aus landesplanerischer Sicht im Allgemeinen Siedlungsbereich liegen müssen. Ergänzend gibt die Rechtsprechung vor, dass Zentrale Versorgungsbereiche nicht rudimentäre Nahversorgungslagen schützen dürfen, sondern maßgebliche Nahversorger integriert sein müssen. Ebenfalls sollten klassische nicht integrierte Standortlagen nicht nachträglich als Zentrale Versorgungsbereiche geadelt werden. Aus diesem Grunde ist die Rechtssicherheit einzelner im Einzelhandelskonzept für die Stadt Bocholt abgegrenzten Zentralen Versorgungsbereiche in Frage zu stellen und neu zu definieren. Der Rat der Stadt Bocholt hat am das Einzelhandelskonzept für die Stadt Bocholt als Konzept gemäß 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB beschlossen. Anschließend wurde mit Blick auf die Anforderungen des 24a LEPro NRW die Sortimentsliste aus dem vorliegenden Konzept der CIMA GmbH modifiziert und die Abgrenzung der Innenstadt und der empfohlenen Nahversorgungsbereiche als Zentrale Versorgungsbereiche festgesetzt. Dabei wurde der Innenstadt die Funktion eines Hauptzentrums zugewiesen und die Nahversorgungsbereiche als Nebenzentren eingeordnet. Der am erfolgten Beschlussfassung ging ein intensiver, kontrovers geführter Diskussionsprozess mit der Bezirksregierung und der Öffentlichkeit voraus. Seit der Veröffentlichung der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Bocholt im Jahr 2005 (einschließlich der Anpassung im Jahr 2009) sind veränderte rechtliche Rahmenbedingungen durch die Rechtsprechung zu Zentralen Versorgungsbereichen, Sortimentslisten und Steuerungspotenzialen des großflächigen Einzelhandels erfolgt. Diesen veränderten Rahmenbedingungen wird mit dieser Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Bocholt Rechnung getragen. Ebenso werden Aspekte veränderten Konsumentenverhaltens und der Betriebstypenentwicklung im Einzelhandel berücksichtigt. Die CIMA GmbH ist in der gutachterlichen Erarbeitung und Kommunikation der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Bocholt eine Kooperation mit dem Büro HEINZE und PARTNER eingegangen. Liegt der Schwerpunkt der Gutachtenerstellung bei der CIMA GmbH, so wurde auf die örtliche Kompetenz des Büros HEINZE und PARTNER zurückgegriffen, das maßgebliche Aufgaben bei der erforderlichen Kommunikation und Akzeptanzschaffung der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes in drei Sitzungen des Arbeitskreises Einzelhandel und in zwei Werkstätten übernahm und insbesondere in den Prozess der Aktivierung der innerstädtischen Straßengemeinschaften eingebunden wurde. Es erfolgt hier eine Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes einschließlich umfassender Kommunikation mit der Öffentlichkeit, die grundsätzlich einen rechtssicheren Rahmen schafft und alle erforderlichen Belange des 24a LEPro NRW sowie des Einzelhandelserlasses NRW aus dem Jahr 2008 berücksichtigt, aus einem umfassenden Dialog mit den Akteuren vor Ort sowie der darüber hinaus zu beteiligenden Trägern öffentlicher Belange entwickelt wird und somit zu einem größtmöglichen Maß an Konsens und Akzeptanz führt, alle relevanten kleinräumigen Bündnisse von Kooperationen in den Einkaufslagen der Innenstadt (z.b. ISG Nordstraße, ISG Osterstraße) in den Erarbeitungsprozess einbindet, die Profilierung der Bocholter City als die Einkaufsdestination der Region weiterentwickelt und stärkt, CIMA Beratung + Management GmbH

14 eine Wiederbelebung derzeit geschlossener Einzelhandelsimmobilien in der Innenstadt von Bocholt (HERTIE, SinnLeffers, C&A) durch Empfehlungen zu Nutzungskonzeption unterstützt, die wohnortnahe Grundversorgung in den Stadtteilen der Stadt Bocholt in maßstäblichen Versorgungsangeboten absichert sowie weiterentwickelt und somit die erfolgreiche Stadtquartiersentwicklung in der Stadt Bocholt unterstützt, Ableitung von Handlungsempfehlungen für die dörflich geprägten Stadtteile Barlo und Spork. Das Dorf Barlo verfügt heute lediglich über einen Tankstellenshop und eine Bäckerei in der ergänzenden Nahversorgung, in Spork ist lediglich ein Getränkemarkt ansässig. Es stellt sich hier die Frage, ob ein verbessertes Nahversorgungsangebot auf Basis der Beteiligung örtlicher Akteure entwickelt werden kann, oder wie eine Mitversorgung durch benachbarte Stadtteile (Stenern in Bezug auf Barlo; Suderwick in Bezug auf Spork) optimiert werden kann. die Gestaltungsspielräume für den großflächigen Einzelhandel außerhalb der Zentralen Versorgungsbereiche aufzeigt, inhaltliche Empfehlungen zu Festsetzungen in Bebauungsplänen ableitet und somit weitere Hinweise zur Einzelhandelssteuerung in der Stadt Bocholt gibt, Der im westlichen Stadtgebiet gelegene Stadtteil Suderwick steht in einem funktionalen und räumlichen Zusammenhang mit dem Stadtteil Dinxperlo der niederländischen Grenzgemeinde Aalten. Die Versorgungsfunktion des Stadtteils Suderwick ist aktuell vor dem Hintergrund der räumlichen Vernetzung mit Dinxperlo zu bewerten und dementsprechend die Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs abzuleiten. für die handelnden Akteure in der Stadt Bocholt die Rahmendaten zur Branchenentwicklung des Einzelhandels fortschreibt, in der Gesamtkonzeption von Bestandserhebungen, telefonischen Haushaltsbefragungen, Standortbewertungen vor Ort, der Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche und Expertengesprächen eine umfassende Vergleichbarkeit der Ergebnisse zur Fortschreibung aus dem Jahr 2005 ermöglicht, in Arbeits- und Expertengesprächen sowie Workshops und Präsentationen eine differenzierte Bürgerbeteiligung ermöglicht hat. Folgende Fragestellungen finden im Kontext der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Bocholt besondere Beachtung: Standortempfehlungen zur Etablierung von Getränkefachmärkten vor dem Hintergrund der Nahversorgungsrelevanz des Sortimentes Getränke, CIMA Beratung + Management GmbH Seit der Veröffentlichung der Fortschreibung des bisher vorliegenden Einzelhandelskonzeptes ist es im Stadtteil Lowick entgegen der ursprünglichen Empfehlungen zur Ansiedlung eines ALDI Lebensmitteldiscounters gekommen. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung wurden die Empfehlungen zur Realisierung eines arbeitsteiligen Nahversorgungsschwerpunktes (diskutierter Standort Eisenhütte ) nochmals überprüft. Die Bewertung der Entwicklungs- und Standortpotenziale in Lowick und in der Löverick hat maßgebliche Folgen für die konkrete Abgrenzung der Zentralen Versorgungsbereiche in diesem Standortraum. Mit Blick auf die erfolgten Standortentwicklungen im Lebensmitteleinzelhandel ist auch die Standortempfehlung für einen ergänzenden Nahversorgungsstandort am Hemdener Weg zu überprüfen. Die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Bocholt bezieht Stellung zu allen relevanten Standortpotenzialen des großflächigen Einzelhandels mit nicht zentrenrelevanten Kernsortimenten. Hierzu gehört die detaillierte Bewertung der Funktion der Ausfallstraßen sowie die Ana-

15 lyse von ergänzenden Fachmarktzentren, die sich ggf. durch spezifische Sortimentsschwerpunkte profilieren. In diese Frage spielt auch die Thematik der Getränkefachmärkte hinein. In der Region Bocholt hat der Landhandel im ländlichen Raum Bedeutung. Der Raiffeisenmarkt ist als Betriebstyp historisch gewachsen und bietet in der Regel Angebote in den Segmenten Tierfutter, Nahversorgung, Spielwaren, Getränke, gartencenterrelevante und baumarktspezifische Sortimente. Diese Betriebe haben zumeist Standorte im Außenbereich. Während in Bocholt der Landhandel eher rückläufig ist, haben sich Standorte im Umland sehr positiv entwickelt. Im Rahmen der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes werden die Gestaltungsspielräume für Landhandel in Bocholt abgeklärt. Städtebauliche Steuerungsmöglichkeiten werden geprüft und in diesem Zusammenhang auch Empfehlungen zu einer Musterfestsetzung mit Sortimentsliste abgeleitet. Lagerverkauf spielt in Bocholt aufgrund der Geschichte der Textilindustrie eine besondere Rolle in Gewerbe- und Industriegebieten. Diese Angebote werden bereits heute durch Festsetzungen in der Bauleitplanung in einigen Baugebieten gesteuert. Das Thema wird in der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes berücksichtigt. In der Stadt Bocholt sind mehrere Unternehmen ansässig, die von Standorten in Gewerbegebieten aus Internethandel betreiben. In dieser Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes wird zu dieser Problematik Stellung genommen. Die CIMA GmbH hat die Bedeutung des Internethandels in der Stadt Bocholt analysiert und diskutiert die Spielräume von bauleitplanerischen Maßnahmen. Eine Grauzone resultiert hier insbesondere auch mit Blick auf das Segment des Verkaufs von Computersystemen an Endverbraucher. Die Erarbeitung der Befunde zur Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes erforderte folgende empirische Analysen: CIMA Beratung + Management GmbH Durchführung einer vollständigen Bestandserhebung des Einzelhandels im Stadtgebiet von Bocholt 2 Analyse der Wettbewerbsstandorte innerhalb und außerhalb des Einzugsgebietes des Bocholter Einzelhandels Durchführung einer telefonischen Kurzbefragung von Haushalten im Stadtgebiet von Bocholt bezüglich des Einkaufsverhaltens. Im Vordergrund stand die räumliche Orientierung hinsichtlich der Bedarfsdeckung mit Lebensmitteln. Die telefonische Haushaltsbefragung mit einem Stimmenumfang von Stimmen wurde im April 2010 durchgeführt. Ermittlung der einzelhandelsrelevanten Marktpotenziale im Marktgebiet der Stadt Bocholt durch Auswertung der Kaufkraftdaten und den vorgenommenen regionalen Wettbewerbsanalysen (u.a. Abgrenzung des Marktgebietes) Qualitative Bewertung des Angebotsniveaus des innerstädtischen Einzelhandels anhand der Kriterien Zielgruppenorientierung / Qualitätsniveau sowie Warenpräsentation (CIMA City Qualitäts-Check) Durchführung von Expertengesprächen mit lokalen Händlern, Werbegemeinschaftsvorsitzender, Vertretern der Straßengemeinschaften, Center- Managern sowie Vertretern der IHK Nord Westfalen Abgrenzung der,zentralen Versorgungsbereiche für die Stadt Bocholt nach den Erfordernissen des 24a LEPro NRW sowie aktuellen Rechtsprechungen Die Aufnahme de r Verkaufsflächen wurde bei Einze lhandelsg roßflächen und unübersichtlichen Verkaufsflächenzuschnitten durch eine Abfrage vor Ort verifiziert. Die Bestandserhebung wurde im März/April 2010 durchgeführt. Als Verkaufsfläche erfasst werden nur die vom Kunden zugänglichen und begehbaren Flächen. Zur Definition der Verkaufsfläche siehe weitere Ausführungen in Abschnitt 4.1.

16 Aktualisierung der,bocholter Liste nahversorgungs-, zentrenrelevanter und nicht zentrenrelevanter Sortimente aus den Bestandsdaten des Einzelhandels und den Angebotsstrukturen in den Einkaufslagen der Bocholter City. Die einzelnen Arbeitsschritte wurden im Rahmen von drei Sitzungen des Arbeitskreises Einzelhandel begleitet. Am und fanden teilöffentliche Workshopveranstaltungen zu den Entwicklungspotenzialen in der Innenstadt und den Gestaltungsräumen im Kontext der Nahversorgung statt. Beide Workshops dienten der Reflektion der gutachterlichen Befunde mit lokalen Akteuren vor Ort. Die Konzeption und Moderation der Workshops wurde vom Büro HEINZE & PARTNER, Dortmund übernommen. Relevante Ergebnisse sind in die Endfasssung des vorliegenden Gutachtens eingeflossen. Das vorliegende Einzelhandelskonzept erfüllt die rechtlichen Anforderungen zur Verabschiedung als städtebauliches Entwicklungskonzept nach 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB. Es beinhaltet die Aufbereitung relevanten Tatsachenmaterials (Bestandserhebungen und Standortanalysen, entwickelt konzeptionelle Darstellungen für eine funktionsgerechte Zentrenstruktur (Lage, Ausdehnung und Funktion der Zentralen Versorgungsbereiche und leitet Vorschläge für eine ortstypische Sortimentsliste ab (Herleitung aus den konkreten örtlichen Gegebenheiten und begründeten Entwicklungs- und Gestaltungspotenzialen. Einzelhandelskonzepten kommt nicht die Funktion von bindenden Vorentscheidungen zu, sie unterliegen jedoch einer gründlichen umfassenden Abwägung nach 1 Abs. 6 Nr.11 BauGB. 3 3 Siehe hierzu Begründungen zu Urteilen des BVerwG vom (4 C 16.07) und (4 C 21.07) CIMA Beratung + Management GmbH

17 2 EINZELHANDELSSTANDORT BOCHOLT - WIRTSCHAFTSRÄUMLICHE RAHMENBEDINGUNGEN 2.1 Lage im Raum, verkehrliche Anbindung Die Stadt Bocholt mit Einwohnern 4 liegt im Westmünsterland rd. 50 km nördlich von Oberhausen. Die nächst größeren Städte sind Wesel, ca. 23 km in südliche Richtung, und die Kreisstadt Borken mit einer Distanz von 16 km nach Osten. Das Oberzentrum Münster liegt rd. 80 km östlich von Bocholt. Im Nord- Westen und Norden grenzt das Stadtgebiet von Bocholt an die niederländischen Gemeinden Aalten (Kernstadt Aalten mit dem eingemeindeten Stadtteil Dinxperlo) und Winterswijk. Die Stadt Bocholt wird geprägt durch eine kompakte Kernstadt mit einer ü- berwiegend sehr attraktiven Ein- und Zweifamilienhausbebauung außerhalb der Innenstadt. Geschosswohnungsbau aus den 50er und 60er Jahren ist insbesondere in den Siedlungsbereichen Giethorst, Rosenberg und Löwerick anzutreffen. Das Stadtgebiet wird ergänzt durch die solitär liegenden Stadtteile Suderwick, Liedern, Spork, Barlo, Holtwick und Lowick. Während Liedern, Hemden und Spork westlich, nordwestlich bzw. nördlich der Kernstadt gelegen, als ländlich geprägte Dorflagen zu bezeichnen sind, sind Holtwick und Lowick ehemalige Straßendörfer, die zunehmend durch die Nähe zur Kernstadt städtischer geprägt und nur durch den Grünzug um die Kernstadt von dieser getrennt werden. Barlo liegt als dörfliche Siedlung im Nordosten des Stadtgebietes nahe der niederländischen Grenze. Innerhalb der Kernstadt und der unmittelbar angrenzenden Siedlungsbereiche sind als eigenständige Stadtquartiere bzw. Stadtteile die Siedlungsbereiche Feldmark (im Westen), Löverick (im Nordwesten), Stenern und Giethorst (im Norden bzw. Nordosten) sowie Mussum und Biemenhorst südlich der Kernstadt auszumachen. Der Industriepark Bocholt liegt deutlich separiert von den Wohnsiedlungsbereichen mit optimaler Anbindung an die B 67 im Südwesten des Stadtgebietes. Im Osten der Stadt an der Stadtgrenze zu Rhede ist der Technologiepark Bocholt etabliert worden. Er entwickelt sich angrenzend an den Standort der Fachhochschule Gelsenkirchen Bocholt. Weitere stärker gewerblich geprägte Lagen befinden sich entlang der Eisenbahntrasse Wesel-Bocholt sowie entlang des südlichen Aa-Ufers. Letzterer Standortraum resultiert aus dem ehemaligen Industriegürtel der Bocholter Textilindustrie. Die Bevölkerungsentwicklung der Stadt Bocholt stagnierte in den vergangenen Jahren. Zukünftig wird sich aufgrund des demografischen Wandels mittelfristig ein Bevölkerungsrückgang ergeben. Im Vergleich zu den Bevölkerungsprognosen aus dem Jahr 2003 muss von moderateren kurzfristigen Wachstumsszenarien ausgegangen werden. Die hohe Lebensqualität in der Stadt Bocholt wird jedoch zumindest kurzfristig bis mittelfristig dazu beitragen, das Bocholt ein nachgefragter Wohnstandort bleibt. Neue Wohnsiedlungsareale müssen konkrete Zielgruppen treffen. Der Bocholter Wohnungsmarkt bleibt familienorientiert und qualitätsorientiert. Qualität vor Quantität wird die Marktentwicklung kennzeichnen. Die regionale verkehrliche Erreichbarkeit der Stadt Bocholt ist gut. Die Bundesstraßen B 67 und B 473 verbinden Bocholt mit der Bundesautobahn BAB 3 (Arnheim Oberhausen Köln Frankfurt). Nach Fertigstellung der B 67 n hat sich die Anbindung an die BAB 31 (Bottrop Emden) deutlich verbessert. Eine effiziente Verkehrserschließung innerhalb des Stadtgebietes wird durch die Anbindung der beiden Bundesstraßen B 67 und B 473 an den Innenstadtverkehrsring sichergestellt. Mit Fertigstellung der B 67 n ist eine sehr leistungsfähige südliche Umfahrung der Innenstadt gegeben. Langfristige Planungen 4 Bevölkerungsstand vom CIMA Beratung + Management GmbH

18 streben die Realisierung eines vollständigen Tangentenringes um das innere Stadtgebiet an. Das ÖPNV-Stadtbusnetz der Stadt Bocholt bedient während der Hauptverkehrszeiten sechs Linien, die halbstündig alle Stadtteile der Kernstadt anfahren und stündlich die Stadtteile Barlo und Suderwick mit der Innenstadt verbinden. Taxibusse in die Löverick, nach Hemden sowie nach Mussum und in den Industriepark ergänzen das Netz. Das Stadtbusnetz ist als vorbildliche kommunale Verkehrsinfrastruktur einzuordnen. Im Rahmen der Haushaltsbefragung konnte eine deutliche Akzeptanzzunahme durch die örtliche Bevölkerung gemessen werden. Im Regionalverkehr bestehen regelmäßige Busverbindungen u.a. nach Coesfeld und Vreden, Rees-Empel und Krechting-Rhede. Besonders hervorzuheben ist der Schnellbus S 75 mit dem Münster in einer guten Stunde erreicht wird. Die Regionalbahn Der Bocholter fährt stündlich nach Wesel, wo ein stark verdichteter Taktverkehr in Richtung Oberhausen und Duisburg sowie Emmerich besteht. 2.2 Zentralörtliche Bedeutung und allgemeine Wettbewerbssituation Gemäß dem Landesentwicklungsplan NRW (LEP I / II) ist Bocholt Mittelzentrum mit einem Mittelbereich von bis Einwohnern. Die hohe Attraktivität des Einzelhandelsstandortes Bocholt führt jedoch mittlerweile dazu, dass ein weit größerer Verflechtungsbereich erschlossen werden kann. Das abgegrenzte Marktgebiet des Bocholter Einzelhandels geht einschließlich des Ferneinzugsbereichs mit Kaufkraftbindung aus den Niederlanden von einem Einwohnerpotenzial von rd Einwohnern aus. Oberzentrum Münster, ca. 80 km östlich Mittelzentrum Borken, ca. 16 km östlich Mittelzentrum Wesel, ca. 23 km südlich Mittelzentrum Kleve, ca. 44 km westlich Mittelzentrum Emmerich, ca. 35 km westlich Mittelzentrum Stadtlohn, ca. 33 km nordöstlich Mittelzentrum Vreden, ca. 34 km nordöstlich Grundzentrum Rhede, ca. 4 km östlich (unmittelbar an Bocholt angrenzend) Grundzentrum Isselburg, ca. 5 km westlich (unmittelbar an Bocholt angrenzend) Grundzentrum Südlohn, ca. 26 km nordöstlich Im niederländischen Grenzgebiet sind folgende Standorte für eine Wettbewerbsbetrachtung relevant: Arnhem, rd. 64 km nordwestlich Doetinchem, 33 km nordwestlich Lichtenvoorde, 20 km nördlich Aalten, 10 km nördlich (an das Stadtgebiet von Bocholt angrenzend) Im Kontext einer regionalen Wettbewerbsanalyse sind folgende Einkaufsorte bzw. Zentren relevant: Aalten-Dinxperlo (solitär gelegener Stadtteil der Gemeinde Aalten), 7 km westlich (an das Stadtgebiet von Bocholt angrenzend) CIMA Beratung + Management GmbH

19 Winterswijk, 17 km nordöstlich (an das Stadtgebiet von Bocholt angrenzend) Als regionales Shopping-Center besonders zu berücksichtigen ist das CentrO. in Oberhausen, rd. 50 km südöstlich 2.3 Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt Die Wirtschaftsstruktur in Bocholt zeichnet sich alles in allem durch eine konstante und stabile Erwerbstätigenquote aus. Nach einem geringen Rückgang um 0,9 %-Punkte zwischen 2003 und 2005 auf 51,9 % stieg sie bis 2008 auf 54,2 % an. Sie liegt über den Landesdurchschnitt. 5 Die Arbeitslosenquote der Zweigstelle Bocholt der Arbeitsagentur Coesfeld lag im September 2010 mit 5,6 % deutlich unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt. 6 Die Stadt Bocholt hat den Strukturwandel von einem Industriestandort mit Dominanz der Textilindustrie zu einem diversifizierten mittelständischen Industrie- und Gewerbestandort vollziehen können. Schwerpunkte liegen heute neben der Textil- und Bekleidungsindustrie im Bereich Maschinenbau, Elektrotechnik und Metallverarbeitung. Dennoch bleibt das verarbeitende Gewerbe vor dem Hintergrund fortschreitender globaler Vernetzungen stark konjunkturanfällig. Die Betriebsstillegungen bei SIEMENS und BENQ wirken auch heute noch nach. Bei insgesamt rückläufigen Beschäftigtenzahlen im verarbeitenden Gewerbe konnte der Dienstleistungssektor seine Position ausbauen. Im Zeitraum von 2003 bis 2008 gab es eine Verschiebung um 5,8 %-Punkte vom sekundären zum tertiären Sektor. 5 6 Quelle: Indikatoren des Politikfeldes Wirtschaftss truktur / Arbeitsmarkt für Bocholt, Wegweiser Kommune, Bertelsmann Stiftung, Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Die Stadt Bocholt hat attraktive Standorte für die gewerbliche Wirtschaft entwickelt bzw. aufbereitet. Sie sind ein maßgeblicher Standortvorteil im Standortwettbewerb. Sie zeichnen sich sowohl durch eine gute verkehrliche Erreichbarkeit als auch ein attraktives Ambiente und eine hervorragende sonstige Infrastrukturerschließung aus. Drei Standortbereiche sind explizit hervorzuheben, in denen auch die Etablierung von nahversorgungs- und zentrenrelevantem Einzelhandel ausgeschlossen ist: CIMA Beratung + Management GmbH Der Industriepark Bocholt im Südwesten der Stadt umfasst eine Bruttofläche von 235 ha und ist damit das größte, zusammenhängende voll erschlossene Gewerbe- und Industrieareal in Nordrhein-Westfalen. Nach der südlichen Erweiterung vergrößert er sich auf eine Bruttofläche von rd. 300 ha. Über die B 473 / B 67 n besteht eine unmittelbare Anbindung an die BAB 3 (Arnhem Oberhausen). Der Industriepark zählt derzeit über 220 Betriebe mit rd Beschäftigten. Die deutlich separierte Lage von den Wohnsiedlungsbereichen trägt maßgeblich zur Minimierung von Nutzungskonflikten bei. Im Gewerbegebiet Holtwick sind bisher 24 ha Bruttofläche erschlossen, die insbesondere den kleinen und mittleren Gewerbebetrieben zur Verfügung stehen. Das Erweiterungspotenzial liegt bei ca. 20 ha. Das Gewerbegebiet liegt verkehrsgünstig an den Verkehrsachsen in die niederländischen Nachbargemeinde Aalten. Im Osten der Stadt ist in unmittelbarer Nachbarschaft der Fachhochschule Gelsenkirchen / Bocholt auf 10 ha Bruttofläche ein Tech-nologiepark. Kooperationen mit den Forschungsinstituten sind erwünscht. Das Angebot richtet sich an technologieorientierte Unternehmen aus den Bereichen E- lektrotechnik und Maschinenbau sowie wirtschaftsnahen Transferleistungen in den Segmenten Informatik und Marketing. Der Standort liegt in attraktiver Lage am Rande des östlichen Grünzuges um die Kernstadt Bocholt.

20 Die Stadt Bocholt kennzeichnet ein positiver Pendlersaldo von rd Arbeitnehmern. Dieser positive Pendlersaldo trägt zu den Kaufkraftzuflüssen nach Bocholt bei. Abb. 1 Sozioökonomische Strukturdaten für die Stadt Bocholt Sozioökonomische Rahmendaten der Stadt Bocholt Indikatoren Bevölkerungsstand: Prognose : 0,0% Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (am Arbeitsort) Arbeitsmarktdaten (Geschäftsstelle Bocholt) Arbeitslose insgesamt Das einzelhandelsrelevante Kaufkraftniveau liegt im Westmünsterland und am nördlichen Niederrhein leicht unter dem Bundesdurchschnitt. Im Bereich des Bundesdurchschnitt liegen lediglich die Städte Coesfeld, Wesel und Hamminkeln mit einer einzelhandelsrelevanten Kaufkraftkennziffer von 100,7 bzw. 100,4. Das Oberzentrum Münster weist mit 107,2 ein deutlich überdurchschnittliches Kaufkraftniveau auf. Die für Bocholt ermittelte Kennziffer von 98,2 gehört zu den höheren im Westmünsterland bzw. am nördlichen Niederrhein. Die Schwankungsbreite in der Region bewegt sich zwischen 92,8 in Emmerich bis 100,7 in Coesfeld und Hamminkeln (siehe rechts stehende Abb. 2). Für die benachbarten Gemeinden in den Niederlanden ist in Bezug auf den deutschen Vergleichsmaßstab von einem leicht überdurchschnittlichen Kaufkraftniveau auszugehen. Es wird hier eine durchschnittliche Kaufkraftkennziffer von 105,0 angenommen. Arbeitslosenquote * ,6% ,4% Tourismus Anzahl der Ankünfte Aufenthaltsdauer (in Tagen) , ,0 Quelle: Stadt Bocholt und Landesdatenbank NRW Bearbeitung: CIMA GmbH CIMA Beratung + Management GmbH

21 Abb. 2 Einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffern in der Region Bocholt Kaufkraftkennziffern 2010 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft in der Stadt Bocholt Deutschland = 100 Münster Hamminkeln Coesfeld Wesel Bocholt Südlohn Borken Stadtlohn Kleve Vreden Rees Isselburg Emmerich 107,2 100,7 100,7 100,4 98,2 96,2 95,5 95,5 95,4 95,1 94,3 93,0 92,8 CIMA GmbH 2010 Quelle: mb research, Nürnberg CIMA Beratung + Management GmbH

22 3 MARKTGEBIET UND MARKTPOTENZIALE DES EINZELHANDELS IN BOCHOLT 3.1 Abgrenzung des Marktgebietes Das Marktgebiet des Bocholter Einzelhandels wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Örtliche und regionale Verkehrsinfrastruktur. Die Straßenverkehrsverbindungen sind insgesamt gut ausgebaut. Mit Fertigstellung der B 67n wird sich die Qualität der Ost-West-Verbindung in der Region erheblich verbessern. Mobilität der Bevölkerung im Raum. Es ist von einer überdurchschnittlichen Mobilität der Bevölkerung auszugehen. Pendlerverflechtungen (arbeits- und ausbildungsbedingt): Der für die Stadt Bocholt deutlich positive Pendlersaldo trägt mit zur hohen Umlandbindung an den Standort Bocholt bei. Struktur und Verteilung des Einzelhandels in der Stadt Bocholt insgesamt, Branchenmix, Filialisierungsgrad und Angebotsqualität in der Innenstadt von Bocholt Sogwirkung von Fachmarktzentren und attraktiven Nahversorgungsstandorten innerhalb und außerhalb des Einzugsbereichs. Eine besondere Rolle spielt hier das rd. 50 km südlich von Bocholt liegende regionale Shopping Center CentrO. in Oberhausen. Bedeutung des kleinen Grenzverkehrs mit den Niederlanden. Die wechselseitigen Einzelhandelsverflechtungen sind intensiv. Die Grenze wird spätestens seit Euroeinführung und Schengen nicht mehr als Barriere wahrgenommen. Zudem besteht von Bocholt aus eine grenzüberschreitende ÖPNV Verbindung nach Dinxperlo und Winterswijk. In Dinxperlo, Winterswijk und Suderwick arbeiten die verschiedenen Behörden eng miteinander zusammen. Verteilung der Bevölkerung im Raum. Sie konzentriert sich im Westmünsterland auf Klein- und Mittelstädte mit attraktiven Wohnstandorten mit Stadtkernen von durchaus überdurchschnittlicher Aufenthaltsqualität. Vor dem Hintergrund der vorliegenden räumlichen Strukturen und regionalen Wettbewerbssituation lässt sich das Marktgebiet für den Einzelhandel in Bocholt in folgende vier Zonen gliedern: Zone I umfasst das gesamte Stadtgebiet von Bocholt mit Einwohnern. Zone II definiert den Naheinzugsbereich des Bocholter Einzelhandels. Er umfasst jene Regionen die traditionell siedlungsräumlich auf Bocholt orientiert sind. Hierzu zählen im Westen die Gemeinden Rees und Isselburg sowie Hamminkeln im Süden und Rhede im Osten. In diesem Naheinzugsbereich leben Einwohner. Zone III umfasst den Ferneinzugsbereich der Stadt Bocholt. Der Ferneinzugsbereich erstreckt sich nördlich und östlich der Stadt Bocholt auf die niederländischen Städte bzw. Gemeinden Aalten, Winterswijk, Lichtenvoorde, Gendringen und Groenlo sowie in Deutschland auf die Kreisstadt Borken, die Gemeinde Südlohn und die Städte Stadtlohn und Vreden. Im Ferneinzugsbereich leben Einwohner. Zone IV umfasst die ergänzende Kaufkraftbindung aus Wesel und Emmerich mit weiteren Einwohnern. Die ergänzende Kaufkraft kann vor- CIMA Beratung + Management GmbH

23 nehmlich in den Sortimenten des persönlichen Bedarfs gebunden werden. Im Rahmen von Expertengesprächen mit dem örtlichen Einzelhandel wurde die zunehmende Einkaufsorientierung aus Richtung Wesel nach Bocholt bestätigt. Auch die erneute Inaugenscheinnahme der Wettbewerbsstandorte Emmerich und Wesel bescheinigt seit 2004 einen deutlichen Attraktivitätsgewinn des Bocholter Einzelhandels, gleichwohl auch dieser mit Strukturbrüchen zu kämpfen hatte. In Bezug auf die Kaufkraftbindung aus dem Ferneinzugsbereich sind jedoch komplexe Konkurrenzkonstellationen zu berücksichtigen. Aus Stadtlohn und Vreden ist zusätzlich eine Orientierung auf die Kreisstadt Borken und nach Ahaus zu berücksichtigen. Für Südlohn ist neben der Orientierung auf Bocholt auch eine parallele Orientierung auf Borken vorhanden. Für die niederländischen Städte Aalten, Winterswijk, Groenlo, Lichtenvoorde, Gendringen und Wisch ist neben einer sehr zieleinkaufsorientierten Ausrichtung auf Bocholt vor allem eine parallele Orientierung auf die Stadt Doetinchem und das Oberzentrum Arnhem zu berücksichtigen. In den vier Marktgebietszonen des Bocholter Verflechtungsbereiches leben insgesamt Einwohner. Das einzelhandelsrelevante Marktgebiet überschreitet bei weitem den in der Landesplanung zugeordneten Verflechtungsbereich von rd Einwohnern. Die hohe Kaufkraftbindung aus der Region hat bereits Qualitäten eines oberzentralen Verflechtungsbereichs. Zur Berücksichtigung aller regionalen Kaufkraftzuflüsse wird die Potenzialreserve auf 5 % des Nachfragevolumens im Einzugsbereich angesetzt. Hiermit wird auch den Kaufkraftzuflüssen aus Tourismus und Geschäftsreiseverkehr Rechnung getragen. CIMA Beratung + Management GmbH

24 Abb. 3 Das Marktgebiet des Bocholter Einzelhandels Marktgebiet des B ocholter Einzelha ndels Zone I: Stadt Bocholt (74.691Ew.) Z one II: Naheinzugsgebiet ( Ew.) Z one III: Weiterer Verflechtungsbereich und Potenzialreserve ( Ew.) Z usätzliche Zuflüsse (Potenzialsreserv e) CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

25 3.2 Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen im Marktgebiet der Stadt Bocholt Einschließlich einer Potenzialreserve von 5 % des Nachfragvolumens im Einzugsbereich für diffuse Kaufkraftzuflüsse errechnet sich für das abgegrenzte Marktgebiet insgesamt ein Nachfragvolumen von 2.537,7 Mio.. Auf die Stadt Bocholt entfällt davon insgesamt ein Nachfragevolumen von 387,3 Mio.. Damit generiert die Stadt Bocholt einen Anteil von 15,3 % am Nachfragevolumen im Einzugsbereich. Die warengruppenspezifische Differenzierung des Nachfragevolumens ist in der nachfolgenden Abb. 4 dokumentiert. Abb. 4 Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen im Marktgebiet Bocholt in Mio. CIMA Warengruppen Zone I: Stadt Zone III: weiterer Verflechtungs- Zone IV: Ergänzände Kaufkraftbindung (Wesel, Potenzial- Zone II: Naheinzugs- Bocholt bereich bereich Emmerich) reserve insgesamt Täglicher Bedarf 213,0 228,5 673,5 258,7 22, ,0 Lebensmittel und Reformwaren 147,6 158,4 466,8 179,3 15,5 967,5 Gesundheits- und Körperpflege 59,8 64,1 188,9 72,6 6,3 391,6 übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 5,6 6,0 17,8 6,8 0,6 37,0 Persönlicher Bedarf insgesamt 53,2 57,1 168,3 64,6 5,6 348,9 Bekleidung, Wäsche 35,1 37,6 110,9 42,6 3,7 229,9 Schuhe, Lederwaren 9,7 10,4 30,8 11,8 1,0 63,8 Uhren, Schmuck, Optik 8,4 9,0 26,6 10,2 0,9 55,2 Medien und Technik insgesamt 39,7 42,6 125,5 48,2 4,2 260,1 Bücher, Schreibwaren 9,7 10,4 30,8 11,8 1,0 63,8 Elektroartikel/Unterhaltungselektronik Foto, PC und Zubehör, Neue Medien 30,0 32,1 94,7 36,4 3,1 196,3 Spiel, Sport, Hobby insgesamt 13,1 14,1 41,4 15,9 1,4 85,9 Sportartikel 5,3 5,7 16,7 6,4 0,6 34,6 Spielwaren 3,6 3,8 11,3 4,4 0,4 23,5 Hobbybedarf (Fahrräder, Musikalien, etc.) 4,2 4,6 13,4 5,2 0,4 27,8 Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik (gehobener Haushaltsbedarf) 6,2 6,6 19,4 7,5 0,6 40,3 Einrichtungsbedarf 27,5 29,5 87,1 33,4 2,9 180,4 Möbel, Antiquitäten 21,5 23,1 68,1 26,1 2,3 141,1 Teppiche, Gardinen, Heimtextilien 6,0 6,4 19,0 7,3 0,6 39,4 Baumarktspezifische Sortimente 34,5 37,0 109,0 41,9 3,6 226,0 SUMME 387,3 415, ,3 470,2 40, ,7 EINWOHNER Quelle: CIMA Kaufkraftanalyse Rundungsdifferenzen möglich. Bearbeitung: CIMA GmbH CIMA Beratung + Management GmbH

26 3.3 Perspektiven zur Weiterentwicklung des Nachfragevolumens in der Stadt Bocholt Rahmenbedingungen der demographischen Entwicklung in Deutschland Der Demographische Wandel in Deutschland ist im vollen Gange und zeigt einen deutlichen Trend auf, der sich mit den Merkmalen älter, bunter, weniger zusammenfassen lässt. Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland ist bereits mittelfristig durch eine deutliche Abnahme der Bevölkerung gekennzeichnet. Sie geht mit einer deutlichen Überalterung einher. Die aktuellen Bevölkerungsprognosen für die Bundesrepublik Deutschland variieren vor allem in der Abschätzung der Wanderungsbewegungen, während hinsichtlich der Fertilität und der Lebenserwartung der Bevölkerung von einer Trendfortschreibung aus der Vergangenheit ausgegangen wird. Die Lebenserwartung für Neugeborene wird sich von 2008 bis 2060 um rd. 7 Jahre sowohl bei Männern und Frauen erhöhen; die Geburtenrate wird auch in Zukunft bei 1,4 Geburten pro Frau liegen. Nach Prognose der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung wird die Bevölkerung von derzeit 82 Mio. Einwohner auf 64,7 Mio. Einwohner im Jahr 2060 abnehmen. Bevölkerungsrückgang, Überalterung und die Veränderung der Haushaltsstrukturen haben Auswirkungen auf das Kaufkraftniveau und die zukünftige Organisation der Versorgungsstrukturen. Die derzeitige Verkehrsorientierung in Teilsegmenten des Einzelhandels ist in Frage zu stellen Auswirkungen der demographischen Entwicklung im Kreis Borken und in der Stadt Bocholt Die demographische Entwicklung Deutschlands hinterlässt auch in Bocholt bereits in naher Zukunft deutliche Spuren. Während noch bis 2015 ein Bevölkerungswachstum von ca. 0,55 % erwartet wird, setzt nach 2015 aufgrund der oben beschriebenen demographischen Entwicklung ein Rückgang der Bevölkerung ein, so dass im Jahre 2025 sich die Bevölkerungszahl auf den Wert aus dem Jahr 2006 reduziert haben könnte. Die Entwicklung geht jedoch mit einer deutlichen Verschiebung der Altersstruktur einher 7. In Abb. 5 ist die Verschiebung der Altersstruktur in Bocholt bis 2025 dargestellt. Es ist deutlich zu erkennen, dass sich der Anteil der über 80-Jährigen um rd. 80 % erhöhen wird. Desweiteren erfolgt ein Anstieg der Bocholter Bevölkerung ab 45 Jahren. Der Anteil der Bevölkerungsgruppe von 0 44 Jahren verzeichnet einen Rückgang, vor allem bei den 10- bis 18-Jährigen von bis zu 30 %. Der Bevölkerungsanteil der über 80-Jährigen steigt im Zeitraum um 48 % und die Gruppe der 50- bis 65-Jährigen um 24 % während die Anzahl der unter 50 Jährigen um 16 % und die Gruppe der 30- bis 50-Jährigen um 18 % abnimmt. Dies verdeutlicht noch einmal die starke Alterung der Bevölkerung und Bedeutung der Senioren für die Wirtschaft in der Zukunft. Besonders hervorzuheben ist die enorme Erhöhung des Altersquotienten ab 2030, der ab 2040 wieder konstant bleibt um dann bis 2060 um annähernd 50 % des Wertes von 2008 anzusteigen (von 65 in 2008 auf 98 in 2060). CIMA Beratung + Management GmbH NRW.it geht für das Jahr 2030 für die Stadt Bocholt nur noch von einem Bevölkerungsstand von E inwohnern aus. Eine Stagnation auf dem de rzeitigen Bevölkerungsniveau im Jahr 2030 ist schon als optimistische Annahme einzuordnen.

27 Abb. 5 Änderung der Altersstruktur in Bocholt von 2006 auf 2025 in % Die maßgebliche Herausforderung des sich abzeichnenden demographischen Wandels liegt in der Erhaltung eines leistungsfähigen Nahversorgungsnetzes, dass auch in Zukunft eine Säule der hohen Attraktivität der Bocholter Wohngebietslagen darstellt. Neben einer aktiven Wirtschaftsförderungspolitik mit Sicherung und Weiterentwicklung technologieorientierter, von kurzfristigen konjunkturellen Schwankungen eher unabhängigen Arbeitsplätzen dürften attraktive Wohngebietslagen mit angemessener infrastruktureller Ausstattung dazu beitragen, dass die mittelfristig zu erwartenden Bevölkerungsrückgänge noch durch ein hinreichendes Maß an Zuwanderung abgefedert werden können. Die Stadt Bocholt hat zumindest sehr gute Voraussetzungen die Negativeffekte des demographischen Wandels zum Teil aufzufangen. Die kontinuierliche Demographiebeobachtung ist ein relevantes Instrument Fehlentwicklungen zu begegnen. Quelle: Demographiebericht Kommune Bocholt, Bertelsmann Stiftung - Wegweiser Kommune, Kaufkraftniveauentwicklung bis zum Jahr 2030 Vor dem Hintergrund Die Auswirkungen des demographischen Wandels werden sich in der Stadt Bocholt deutlich in der konkreten Infrastrukturnachfrage widerspiegeln. Angebote im Segment Barriere freies Wohnen gewinnen ebenso an Bedeutung wie ein umfassendes und breites Angebot an Pflegeeinrichtungen. Angezeigt ist der Erhalt eines engmaschigen Nahversorgungsnetzes. Trotz steigender Mobilität der Alten, dürften sich insgesamt die Aktionsradien der älteren Bevölkerung verkleinern. In Bezug auf Kindergärten, Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen muss trotz nicht zu vermeidender Konzentrationsprozesse ein in der Qualität überzeugendes Angebot bereit gehalten werden. Die Verschiebungen in der Alterspyramide werden mittelfristig dazu beitragen, dass das Kaufkraftniveau eher sinkt als steigt. Mit Blick auf die Entwicklung der Altersrenten ist davon auszugehen, dass Altersarmut eine relevante soziale Herausforderung auch in der Stadt Bocholt wird. einer alles in allem soliden Wirtschaftsstruktur mit einem zunehmend technologie- und exportorientierten, industriellen Sockel und einem diversifizierten Dienstleistungssektor, einer attraktiven Innenstadt mit einem vielfältigen und leistungsstarken Einzelhandels- und Gastronomieangebot sowie regional bedeutsamen kulturellen Einrichtungen, attraktiver Ein- und Zweifamilienhauslagen sowie einer attraktiven Naherholungsinfrastruktur CIMA Beratung + Management GmbH

28 kann davon ausgegangen werden, dass die prognostizierten Prozesse der Bevölkerungsschrumpfung im Vergleich zu den Prognosen abgemildert verlaufen werden. Die CIMA GmbH geht davon aus, dass bis zum Jahr 2030 das derzeitige Bevölkerungsniveau in etwa gehalten werden kann. Dies heißt jedoch zugleich, dass kaum noch relevante Wachstumsreserven für eine zukünftige Kaufkraftentwicklung erschlossen werden können. Unter Berücksichtigung von Produktivitätseffekten und dem sich vollziehenden demographischen Wandel kann gerechnet in heutiger Kaufkraft bis zum Jahr 2030 maximal von einem Kaufkraftzuwachs zwischen 3,0 Mio. und 8,0 Mio. ausgegangen werden. Zusätzliche strategische Entwicklungsreserven sind hierdurch nicht gegeben. Der hier definierte Gestaltungskorridor ist alles in allem als optimistische Annahme einzuordnen. CIMA Beratung + Management GmbH

29 3.4 Regionaler Wettbewerb Im Nachfolgenden werden die maßgeblich relevanten Wettbewerbsstandorte zum Einzelhandelsstandort Bocholt beleuchtet. Dabei sind sowohl Zentren innerhalb als auch außerhalb des Marktgebietes zu berücksichtigen. Wiedergegeben werden hier die Ergebnisse umfassender Vor Ort Begehungen und ergänzender Marktrecherchen. Bei der Bewertung und Einschätzung der Wettbewerbsstandorte stehen folgende Fragestellungen im Mittelpunkt. Die Kreisstadt Wesel liegt 23 km südlich von Bocholt. Der Haupteinkaufsbereich erstreckt sich innerhalb des innerstädtischen Erschließungsrings auf der zentralen West-Ost-Achse zwischen Willibrordi- und Berliner Tor-Platz. Die wichtigsten Einkaufslagen sind Hohe Straße, Viehtor, Leyensplatz und Brückstraße. Als Ergänzungslagen auszumachen sind der dichtere Geschäftsbesatz entlang der Korbmacherstraße, der Kreuzstraße und der zum Viehtor parallel verlaufenden fußläufig erschlossenen Lage Doelenstraße sowie mit abnehmender Geschäftsdichte das Bahnhofsumfeld mit den Straßenzügen Wilhelmstraße, Viktoriastraße und Friedrichstraße. Alles in allem verfügt die Weseler Innenstadt über einen diversifizierten Branchenmix mit jedoch überdurchschnittlichem Anteil an Filialisten (KAUFHOF, ESPRIT, H%M, C%A, MENSING). Die Ansiedlung des Elektrofachmarktes SATURN hat zweifelsohne die Einkaufsattraktivität der Weseler Innenstadt erhöht. Abb. 6 Einzelhandelslagen in der Innenstadt von Wesel Welche besondere Positionierung und Profilierung haben die Wettbewerbsstandorte, um selbst in substantiellen Umfang Kaufkraft zu binden? Wo liegen die besonderen Profilierungspotenziale Bocholts? Wo liegen die Schwachstellen im Angebotsniveau der Wettbewerbsstandorte, so dass Bocholt hier durch Kaufkraftzuflüsse profitieren kann? Wie sind die Wettbewerbseinflüsse unter den Konkurrenzzentren selbst einzuordnen? Fußgängerzone mit den Handelsmagneten KAUFHOF, ESPRIT sowie H&M. Der hier dokumentierte Standortbereich wird am stärksten frequentiert. Fotos: CIMA GmbH Im Zeitvergleich zu 2004 muss jedoch für die Weseler Innenstadt festgestellt werden, dass der Anteil stärker discountorientierter Betriebskonzepte zugenommen hat Wettbewerbsstandorte im deutschen Einzugsbereich Mittelzentrum Wesel ( Einwohner) Im Vergleich zu Bocholt ist die Weseler Innenstadt vor allem in Bezug auf das Leitsortiment Bekleidung deutlich schwächer einzuschätzen. Die Kaufkraftzuflüsse von Wesel nach Bocholt haben sich in den letzten Jahren verstärkt. 8 CIMA Beratung + Management GmbH Diese Einschätzung spiegelt sich auch in den Markteinschätzungen des Bocholter Einzelhandels wider.

30 Mittelzentrum Borken ( Einwohner) Die Kreisstadt Borken, 16 km östlich von Bocholt gelegen, hat in den letzten Jahren innerhalb ihres Verflechtungsbereichs weiter an Bedeutung gewonnen. Die Restrukturierung des Einkaufscenters VENNEHOF sowie die Etablierung des Fachmarktzentrums KUHM-CENTER mit KAUFLAND SB-Warenhaus, INTERSPORT Sportfachmarkt und WEHMEYER Bekleidungskaufhaus tragen maßgeblich zur Kaufkraftbindung aus dem Umland bei. Abb. 7 Einzelhandelslagen in Borken Im Segment der Nahversorgung hat Borken mit der Ansiedlung des KAUFLAND SB-Warenhauses und der Verdichtung des Lebensmitteldiscounternetzes seine Kaufkraftbindung optimiert Mittelzentrum Emmerich ( Einwohner) Emmerich liegt ca. 35 km westlich von Bocholt. Der Haupteinkaufsbereich konzentriert sich auf die Straßenzüge Steinstraße und Kaßstraße. Randlagen sind die Wollenweberstraße und der Neue Steinweg. Das Angebotsniveau ist alles in allem als konsumig bis discountorientiert einzuordnen. Der Filialisierungsgrad ist insgesamt sehr gering; qualitätsorientierte Filialisten sind nicht anzutreffen. Abb. 8 Einkaufslagen in Emmerich Linke Abb.: KUHM-CENTER; rechte Abb.: A-Einkaufslage Goldstraße mit gemischtem Besatz von Filialisten und ortsansässigen Unternehmen. Fotos: CIMA GmbH Der VENNEHOF und die Fußgängerzone in der Goldstraße weisen die höchsten Passantenfrequenzen in der Borkener Innenstadt auf. Vom Markt strahlenförmig ausgehend sind die Johann-Walling-Straße, Mühlenstraße und die Heilig- Geist-Str. ergänzende Einkaufslagen in unmittelbarer Nähe zum Markt. Mit der Realisierung des KUHMCENTER hat die Johann-Walling-Straße als Verbindungsweg an Bedeutung gewonnen. Insbesondere im mittleren und gehobenen Genre bleibt das Angebot in Borken deutlich hinter dem von Bocholt zurück. Es ist davon auszugehen, dass aus dem Borkener Einzugsbereich maßgebliche Kaufkraftvolumina in Bocholt gebunden werden. Die linke Abb. zeigt den südlichen Lageabschnitt der Kaßstraße. Rechts Ladenleerstände im Rheincenter östlich der Kaßstraße. Fotos: CIMA GmbH Vor dem Hintergrund der strukturellen Schwächen der Stadt dürfte ein deutlicher Kaufkraftabfluss nach Kleve und in begrenztem Umfang auch nach Arnhem bestehen. Darüber hinaus dürfte auch Bocholt von dieser Angebotsschwäche als alternativer Einkaufsort profitieren. CIMA Beratung + Management GmbH

31 Mittelzentrum Stadtlohn ( Einwohner) Stadtlohn liegt 30 km nordöstlich von Bocholt. Die Innenstadt besitzt in den Haupteinkaufslagen rund um den Markt einen mit Blick auf die Stadtgröße guten, vielfältigen und stark mittelständisch geprägten Einzelhandelsbesatz. Überörtliche Kaufkraftbindung im Segment Bekleidung ist u. a. durch das ansässige Bekleidungshaus DEMES gegeben. Der überörtliche Einzugsbereich erstreckt sich vor allem in südliche Richtung bis nach Südlohn. Die Vredener Bevölkerung ist in Bezug auf ihre Bedarfsdeckung im Segment des persönlichen Bedarfs sowie bei Technik und Medien deutlich auf Bocholt hin orientiert. Abb. 9 Haupteinkaufslagen in der Innenstadt von Vreden und relevante Magnetbetriebe In Bezug auf die Nahversorgung bestehen attraktive Angebote mit Frischemärkten und Lebensmitteldiscountern an den verkehrlichen Erschließungsachsen zur Innenstadt. Mit Ansiedlung eines EDEKA Verbrauchermarktes wird das Angebot derzeit erweitert. In stärker qualitätsorientierten Segmenten des Persönlichen Bedarfs bestehen Orientierungen nach Münster, Borken, Coesfeld, Ahaus und in begrenztem Umfang auch Bocholt. Das in Stadtlohn etablierte Möbelhaus STEINBACH, mit mehreren Standorten im Stadtgebiet, bindet überregional Kaufkraft Mittelzentrum Vreden ( Einwohner) Das Mittelzentrum Vreden liegt ebenfalls in rd. 30 km nordöstlich Richtung von Bocholt. Dabei liegt Vreden rd. 9 km nordwestlich von Stadtlohn. Der überwiegend mittelständische und kleinflächig strukturierte Einzelhandelsbesatz erstreckt sich in der Innenstadt über ein weitläufiges Wegenetz innerhalb des Butenwall. Der Standortbereich rund um den Markt sowie die dort abzweigenden Haupteinkaufslagen Wassermühlenstraße und Wüllener Straße bis zur Einmündung der Straße Zur Synagoge sind als Hauptfrequenzbereich zu charakterisieren. Die Wüllener Straße, westlicher Lageabschnitt, (Abb. oben links) und die Windmühlenstraße (Abb. oben rechts) sind die frequenzstärksten Einkaufslagen in der Innenstadt von Vreden. Fotos: CIMA GmbH Grundzentrum Rhede ( Einwohner) Rhede grenzt östlich unmittelbar an das Bocholter Stadtgebiet. Die Distanz zwischen der Bocholter Innenstadt und dem Haupteinkaufsbereich von Rhede beträgt ca. 5 km. In stärker qualitätsorientierten Segmenten des Persönlichen Bedarfs besteht die Hauptorientierung nach Bocholt. Hinsichtlich der Kaufkraftbindung in Rhede sind zwei Standortareale relevant: Der Haupteinkaufsbereich erstreckt sich über Hohe Straße, Markt / Münsterstraße und Burloer Straße. Der Geschäftsbesatz ist mittelständig geprägt, ü- berwiegend kleinflächig strukturiert. Einzelne Fachgeschäfte fallen durch eine spezifische Positionierung mit Nischenangeboten auf und dürften auch überörtlich Kaufkraft binden. Die Nahversorgung im Ortszentrum wird durch einen REWE Frischemarkt sichergestellt. CIMA Beratung + Management GmbH

32 Abb. 10 Fachmarktagglomeration bei REAL Die Fachmarktagglomeration an der Gronauer Straße im Rheder Westen ist maßgeblich verantwortlich für Kaufkraftabflüsse aus angrenzenden Bocholter Stadtteilen nach Rhede. Hier wird ein nicht unerheblicher Anteil der Kaufkraft aus der Region gebunden. Fotos. CIMA GmbH An der Gronauer Straße hat sich im nordwestlichen Stadtgebiet rund um das REAL SB-Warenhaus eine Fachmarktagglomeration mit u.a. dem SIEMES Schuhcenter, TAKKO Mode Markt, MEDIMAX Elektrofachmarkt und HAGEBAUMARKT entwickelt. Hier werden auch in nennenswertem Umfang Kaufkraftzuflüsse aus dem Umland generiert. Relevanz haben hierbei auch Kaufkraftzuflüsse aus den westlich angrenzenden Bocholter Stadtteilen Grundzentrum Isselburg ( Einwohner) Im Westen von Bocholt liegt ca. 15 km die Stadt Isselburg mit insgesamt sieben Stadtteilen. Der Einzelhandel weist eine Ausrichtung im täglichen Bedarf auf. Die dort etablierten Lebensmitteldiscounter ALDI und LIDL werden auch von Konsumenten aus den Bocholter Stadtteilen Suderwick und Liedern aufgesucht. Im Segment der mittel- und langfristigen Bedarfsdeckung besteht aus Isselburg eine eindeutige Orientierung nach Bocholt Grundzentrum Südlohn (9.000 Einwohner) Die Gemeinde Südlohn hat eine polyzentrische Struktur und gliedert sich in die Ortsteile Südlohn und Oeding. Der Ortsteil Südlohn liegt rd. 26 km südwestlich von Bocholt, der Ortsteil Oeding erstreckt sich rund 3,5 km westlich von Südlohn unmittelbar an der niederländischen Grenze. Beide Ortskerne sind durch mittelständischen, kleinflächigen Einzelhandel mit nur mäßiger Angebotsqualität gekennzeichnet. Überstrahlt wird dieses Angebotsniveau durch das Bekleidungshaus HOLLAD am Rande des Ortskerns von Südlohn. Es bindet aufgrund seines professionellen Marktauftritts und seiner konsequenten Markenorientierung auf m² Verkaufsfläche auch Kundenpotenziale aus dem näheren und weiteren Umland. Südlohn hat bezogen auf die eigene Stadtgröße mit HOLLAD eine beachtliche Kompetenz im Segment des Persönlichen Bedarfs etabliert. Im Ortsteil Oeding profiliert sich außerdem der Herrenausstatter SCHULTEN über Topmarkenorientierung. Mit Blick auf Angebotstiefe und -breite ist Bocholt neben gelegentlichen Fahrten in das Oberzentrum Münster nach wie vor maßgeblich relevant für die Bedarfsdeckung der Südlohner Bevölkerung in den Segmenten des Persönlichen Bedarfs sowie der Medien und Technik Oberzentrum Münster ( Einwohner) Das Oberzentrum Münster, ca. 80 km östlich von Bocholt gelegen, spielt in der Einkaufsorientierung der Bocholter nur sehr begrenzt eine Rolle. Für den östlichen Ferneinzugsbereich der Stadt Bocholt ist dagegen schon eine größere Relevanz zu unterstellen. Münster hat für die Bevölkerung im Marktgebiet vorrangig Bedeutung als Standort öffentlicher Einrichtungen (Gerichte, Universität, Bezirksregierung) sowie aufgrund seiner umfassenden Kultur- und Freizeitangebote. CIMA Beratung + Management GmbH

33 In Bezug auf die Einzelhandelsinfrastruktur verfügt Münster über ein umfassendes Angebot aller Branchen, Angebotsqualitäten und Genres. Die stark filialisierten Haupteinkaufslagen Salzstraße und Ludgeristraße werden auf der Rückseite des Prinzipalmarktes verknüpft über die beiden Flagshipstandorte der Warenhäuser GALERIA KAUFHOF und KARSTADT. Prinzipalmarkt und Rothenburg stehen für spezialisierten Facheinzelhandel im Toppmarkensegment. Der historische Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg wirkt sich bis heute positiv auf den Erlebniseinkauf in Münster aus. Die MÜNSTER ARKADEN als innerstädtisches Shopping Center zwischen Ludgeristraße und Rothenburg haben sich optimal in das Einkaufsangebot der City integriert. Der Branchenmix der MÜNSTER ARKADEN liegt deutlich über dem Durchschnittsniveau konsumorientierter Shopping Center, wenn auch nicht alle zielgruppenspezifischen Angebotskonzepte sich haben halten können. Das Picasso-Museum ist in die Centeranlage integriert worden. Ankermieter sind SATURN, P & C sowie das Buchkaufhaus THALIA. Mit der Bebauung des Stubengassenareals mit den Ankermietern ESPRIT und KARSTADT SPORT ist an der Ostflanke der City ein neues innerstädtisches Quartier mit hoher Aufenthaltsqualität entstanden. Gastronomische Angebote und ein neues innenstädtisches Hotelangebot ergänzen den Einzelhandelsbesatz. Abb. 11 Profilierungspotenziale des Oberzentrums Münster Der Prinzipalmarkt (Abb. oben links) spiegelt ein einmaliges Ambiente wider, das auf die benachbarten Standortlagen positiv abfärbt. Das Picasso-Museum (Abb. oben rechts) ist in die MÜNSTER ARKADEN, die von der Sparkasse Westmünsterland realisiert worden sind, integriert worden. Mittlerweile befindet sich das Center im Besitz von Sonae Sierra. Mit der Bebauung des Stubengassenareals fand die Cityentwicklung einen attraktiven Abschluss nach Osten. (untere Abb.). Fotos: CIMA GmbH: 2003 / 2005 / CIMA Beratung + Management GmbH

34 Mittelzentrum Kleve ( Einwohner) Die Kreisstadt Kleve liegt rd. 44 km westlich von Bocholt. Kleve ist das relevante Mittelzentrum am westlichen Niederrhein. Die Stadt hat noch Sogwirkung auf Emmerich. Für Bocholt ist Kleve als Konkurrenzstandort weniger relevant. Es ist lediglich von diffusen Kaufkraftzuflüssen im Topmarkensegment auszugehen. Den innerstädtischen Haupteinkaufsbereich bildet die Große Straße, welche gleichzeitig als Verbindungsachse der Ober- und Unterstadt fungiert. Als Ergänzung der Haupteinkaufslage gelten die kleineren Geschäftsstraßen Herzogstraße, Kavarinerstraße, Wasserstraße, Gasthausstraße, Schloßstraße, Kirchstraße, Stechbahn und Hagsche Straße. Peek & Cloppenburg plant rd. ein Drittel der neuen Verkaufsfläche zu belegen. Baubeginn der Erweiterung des Shopping Centers ist voraussichtlich das erste Quartal Im Oktober 2012 soll bereits die Eröffnung der rd m² umfassenden Erweiterungsfläche (der reale Zuwachs der Mietfläche beläuft sich auf ca m²) stattfinden. Weitere bereits neu gewonnene Mieter sind die Kultmarke HOLLISTER und der Modefilialist DESIGUAL, deren Zielgruppe eher in der jüngeren, kaufkraftstarken Bevölkerung liegt. Das CentrO. umfasst neben dem Shopping Center eine Vielfalt an Entertainment und Freizeit Angeboten. In direkter Nachbarschaft zum Handel sind seit Mitte der 90er Jahre u.a. ein Multiplex-Kino, ein Freizeitpark, ein Musicaltheater, die Veranstaltungshalle KÖNIG-PILSENER-ARENA Oberhausen, das SEALIFE - CENTER sowie eine abwechslungsreiche Gastronomielandschaft entstanden. Der im Südwesten höher gelegene Teil der Großen Straße im Übergang zur Hagschen Straße beherbergt die Shopping Galerie Neue Mitte, welche in erster Linie durch das dort etablierte Elektrokaufhaus SATURN Attraktivität besitzt. Mit Realisierung der Fachmarktlagen Tönnissen Center und EOC (Elefanten Oberstadt Center) sind innerstädtische Wettbewerbsstandorte entwickelt worden, die die Gestaltungspotenziale der Haupteinkaufslagen einschränken. Beide Center haben jedoch die Kaufkraftbindung Kleves aus dem Umland deutlich erhöht CentrO., Oberhausen Das Shopping Center CentrO. in Oberhausen bietet eine Gesamtverkaufsfläche von rd m². Die Handelsmagneten sind GALERIA KAUFHOF ( m² VKF), SinnLeffers (8.800 m² VKF), C&A (4.500 m² VKF) sowie SATURN (4.200 m² VKF). Die Ansiedlung eines weiteren Ankermieters im Segment Bekleidung wird durch den geplanten Ausbau der südlichen CentrO.-Mall gewonnen werden. CIMA Beratung + Management GmbH

35 Aalten (ca Einwohner; nur Stadtgebiet Aalten) Wettbewerbsstandorte im niederländischen Einzugsbereich Aalten-Dinxperlo (7.500 Einwohner) Dinxperlo, solitär gelegener Ortsteil der Gemeinde Aalten, grenzt unmittelbar westlich an den Bocholter Stadtteil Suderwick. Suderwick und Dinxperlo sind siedlungsräumlich als eine Einheit zu begreifen. Dinxperlo ist an das Bocholter Stadtbusnetz im Stundentakt angeschlossen. Der Einzelhandel in Dinxperlo wird maßgeblich durch das Segment der Nahversorgung geprägt. Die relevanten Lebensmitteldiscounter sind ALDI und C Darüber hinaus ist der Supermarkt DE BOER ansässig. Abgesehen von den Lebensmittelmärkten ist der Einzelhandel in Dinxperlo kleinflächig strukturiert und auf den periodischen Bedarf ausgerichtet. Die nördlich an die Stadt Bocholt angrenzende niederländische Stadt Aalten verfügt über einen weit gestreuten, weniger stark verdichteten Einzelhandelsbesatz im Ortszentrum. Die Distanz zwischen der Bocholter Innenstadt und dem Haupteinkaufsbereich von Aalten liegt bei rd. 10 km. Die Angebotsstruktur im Haupteinkaufsbereich von Aalten wird vornehmlich geprägt durch ortsansässige Einzelhändler. Der für niederländische Klein- und Mittelstädte übliche Filialbesatz ist nur rudimentär vertreten. Aus Aalten dürften in erheblichem Umfang deutliche Kaufkraftzuflüsse nach Bocholt bestehen. Das zur Gemeinde Aalten gehörende Breedevoort profiliert sich als Bücherdorf. Der Standort, geprägt durch Buchläden und Antiquariaten, profitiert vor allem vom Einkaufstourismus am Wochenende. Abb. 13: Einkaufslagen in Aalten Aus Dinxperlo besteht eine hohe Einkaufsorientierung nach Bocholt. Abb. 12: Einkauflagen in Dinxperlo Linkes Foto: HEMA an der Haartsestraat. Rechtes Foto: zentrale Einkaufstraße Peperstraat. Fotos: CIMA GmbH Die Haupteinkaufslage Hoogestraat in Dinxperlo. Die rechte Abb. zeigt den Leb ensmitteldiscounter C Fotos: CIMA GmbH CIMA Beratung + Management GmbH

36 Winterswijk ( Einwohner) Die niederländische Stadt Winterswijk liegt rd. 20 km nordöstlich von Bocholt. Sie verfügt über einen diversifizierten Einzelhandelsbesatz in den Haupteinkaufslagen Misterstraat und Woolstraat, der durch eine ausgewogene Mischung aus ortsansässigem und filialisiertem Einzelhandel besticht. Namhafte niederländische Filialunternehmen (HEMA, M&S) sind in Winterswijk vertreten. Für Konsumenten aus den angrenzenden deutschen Gemeinden sind vor allem der samstags stattfindende Markt und OBELINK, der überregional positionierte großflächige Anbieter von Campingausrüstung, attraktiv. Sie sorgen für Kaufkraftzuflüsse nach Winterswijk. Aufgrund der vorliegenden Angebotsstrukturen in der Innenstadt von Winterswijk ist davon auszugehen, dass in relevantem Umfang Kaufkraftzuflüsse in den innenstädtischen Kernsortimenten nach Bocholt generiert werden können. In den letzten Jahren hatten sich zunehmend Discountsegmente und Ladenleerstände in den Haupteinkaufslagen eingestellt. Die Revitalisierung von Geschäftsbauten in der Woolstraat soll dem Trend entgegenwirken. C&A wird sich als neuer Anker etablieren. Wettbewerbsstandorte für den Winterswijker Einzelhandel sind neben Bocholt auch Doetinchem und Arnhem. Abb. 14: Einkaufslagen in Winterswijk Die Misterstraat (linke Abb.) ist die Haupteinkaufslage in Winterswijk. In der Nähe des Marktes erfolgt derzeit auf der Woolstraat der Neuaufbau von Geschäftshäusern. Unter anderem wird sich C & A ansiedeln. Fotos: CIMA GmbH Lichtenvoorde ( Einwohner) Im deutsch-niederländischen Grenzgebiet liegt, rd. 20 km von Bocholt entfernt, die Kleinstadt Lichtenvoorde, die seit 2005 mit der Gemeinde Groenlo zur neuen Gemeinde Oost-Gelre zusammengelegt worden ist. Lichtenvoorde ist ein bevorzugter Wohnstandort im deutsch-niederländischen Grenzraum. Der Einzelhandelsbesatz im Zentrum von Lichtenvoorde ist überwiegend kleinflächig und durch ortsansässigen Einzelhandel geprägt. Der Sortimentsschwerpunkt liegt im täglichen und kurzfristigen Bedarf. Hervorzuheben ist das sehr hohe Angebotsniveau sowie die ansprechende Warenpräsentation. Der Marktplatz und das Zentrum werden derzeit neu gestaltet. In Bezug auf die Kaufkraftabflüsse kann Bocholt im Segment Bekleidung / Wäsche profitieren. CIMA Beratung + Management GmbH

37 Abb. 15: Einkaufslagen in Lichtenvoorde Abb. 16: Niederländische Filialisten in Doetinchem Linkes Foto: HEMA in der Korte Rapsenburgsestraat. Rechtes Foto: Fußgängerzone Rapsenburgestraat. Fotos: CIMA GmbH Linkes Foto: V&D in der Hamburgerstraat. Rechtes Foto: Boliestraat mit dem Herrenausstatter DUTHLER. Fotos: CIMA GmbH Doetinchem ( Einwohner) Rd. 40 km nordwestlich von Bocholt bereits außerhalb des niederländischen Einzugsbereichs, liegt die niederländische Stadt Doetinchem. Die Einschätzung der Einzelhandelsattraktivität dieser Stadt mit deutlich überörtlicher Kaufkraftbindung ist jedoch vor dem Hintergrund der vorgenommenen Abgrenzung des Bocholter Marktgebietes relevant. Aufgrund der hohen Attraktivität von Doetinchem beschränkt sich das Bocholter Marktgebiet in den Niederlanden auf Gendringen, Wisch, Lichtenvoorde, Winterswijk und Aalten, wobei aus diesem Gebiet ebenfalls Kaufkraftströme in Richtung Doetinchem fließen. Doetinchem verfügt über einen dichten Einzelhandelsbesatz innerhalb der Kernstadt, in der alle namhaften niederländischen Filialunternehmen, die in Mittelstädten Präsenz zeigen, mit attraktiven Verkaufsflächen vertreten sind. Im Segment Bekleidung / Wäsche profiliert sich Doetinchem vor allem über eine Vielzahl qualitätsorientierter Anbieter im Bereich Herrenmode Arnhem ( Einwohner) Die niederländische Stadt Arnhem liegt ca. 60 km nordwestlich von Bocholt und ist bezogen auf ihre Einwohner die vierzehntgrößte Stadt der Niederlande. In der Innenstadt, wo die Roggestraat, Vijzelstraat, Ketelstraat, Grote Oord und Jansstraat sich kreuzen, bietet Arnhem ein attraktives Einzelhandelsangebot von großflächigen Warenhäusern bis hin zu kleinflächigen Boutiquen mit bekannten Marken. Beide niederländische Warenhauskonzerne (VROOM & DREESMANN, DE BIJENKORF) sind mit Flagshipstores vertreten. Weitere Magnete sind HEMA, H&M, WE, MEDIA MARKT, ZARA und ESPRIT. Das Angebot in der City besticht durch eine Vielfalt an nationalen und internationalen Modelabels im Segment Bekleidung, Schuhe und Sport. Mit dem MUSISKWARTIER wurde der einst schwächelnde östliche Lageabschnitt der Roggestraat revitalisiert. Es beherbergt neben dem neuen VROOM & DREESMANN Kaufhaus u.a. H&M, THE STING, C&A, und TOMMY HILFINGER. Für den niederländischen Einzugsbereich der Stadt Bocholt ist als Wettbewerbsstandort darüber hinaus das Einkaufszentrum KRONENBURG relevant, dass u.a. mit. C&A, H&M, WE sowie DIXONS deutlich konsumig ausgerichtet CIMA Beratung + Management GmbH

38 ist. Das verkehrlich günstig gelegene Center behebergt über 100 Geschäfte auf drei Ebenen. Es ist davon auszugehen, dass vom Bocholter Marktgebiet, insbesondere in den Niederlanden, Kaufkraftabflüsse zu verzeichnen sind. Abb. 17: Einkaufslagen in Arnhem Linkes Foto: Teilb ebauung des MUSISKWARTIER. Rechtes Foto: die Roggestraat, eine der Haupteinkaufslagen in Arnhem. Fotos: CIM GmbH CIMA Beratung + Management GmbH

39 4 EINZELHANDELSSTRUKTUREN, HANDELSZENTRALI- TÄTEN UND MARKTABSCHÖPFUNG DES EINZEL- HANDELS IN DER STADT BOCHOLT ten) den Baumarktspezifischen Sortimenten zugeordnet worden, weil sie nicht in der Verbrauchsausgabenstruktur separat erfasst waren. Der unmittelbare Vergleich der warengruppenspezifischen Verkaufsflächen und Umsätze zwischen den Jahren 2005 und 2010 ist somit nicht in allen Warengruppen möglich Einzelhandelsstrukturen im Stadtgebiet Vorbemerkung Die CIMA GmbH hat im März und April 2010 eine vollständige Bestandserhebung im Stadtgebiet von Bocholt durchgeführt. Jeder Einzelhandelsbetrieb wurde mit seiner Adresse, Verkaufsfläche und Sortimentsstruktur nach 32 Warengruppen differenziert erfasst 9. Die im Vergleich zu 2005 veränderte Verbrauchsausgabensystematik erlaubt nunmehr eine exakte Abgrenzung der Warengruppe Geschenkartikel, Glas, Porzellan, Keramik, Hausrat. In der Vergangenheit waren spezifische einfache Haushaltsartikel (wie z.b. Plastikartikel, Haushaltswaren in Sonderpostenmärk- 9 Die Warengruppensystematik der Bestandserhebung muss sich immer wieder an die Warengruppensystematik der Verbrauchsausgaben anpassen. Nur so können warengruppenspezifische Nachfrage- und Angebotsstrukturen miteinander verglichen we rden. Im letzten Jahr e rfolgte eine Neufassung de r Verbrauchsausgabensystematik. Hierdurch wurde für einzelne Absatzformen des Einzelhandels eine noch differenziertere Erfassung von Einzelsortimenten innerhalb eines Betriebes möglich. Dementsprechend konnten nunmehr relevante Randsortimente eines Betriebes konseque nt erfasst werde n. Bei allen Mischbetrie bsforme n des Einzelhandels erfolgte somit eine Erfassung der Teilsortimente. Teilsortimente wurden in der Regel separat ausgewiesen, wenn sie eine Verkaufsfläche von 20 m² überschritten hatten. Als Verkaufsflächen werden alle dem Kunden zugängliche, also begehbare Flächen, erfasst. Kassenzonen und Windfänge sind ebenfalls den Verkaufsflächen zu zuordnen. Bei Lebensmitteldiscountern und Verbrauchermärkten sind mit Blick auf die aktuelle Rechtsprechung auch die überdachten Stellplätze für Einkaufswagen und die Pfandrückgabestellen in die Verkaufsfläche mit einzubeziehen. Flucht- und Logistikflächen sowie nur vom Personal zugängige Flächen (z.b. Sozialräume) sind nicht Teil der Verkaufsfläche. Gleiches gilt auch für das den Kunden nicht zugängliche Medikamentenlager in Apotheken oder die Stehund Sitzplatzgelegenheiten in Bäckereien und Konditoreien. Die hier zugrunde liegende Verkaufsflächendefinition weicht deutlich von der in der Immobilienwirtschaft verwendeten Flächendefinitionen GLA (Gross Leasable Area) oder Vermietbare Fläche ab. Bei Shopping Centern kann die ermittelte einzelhandelsrelevante Verkaufsfläche um 30 % bis 40 % unter der vermieteten Fläche oder GLA liegen. Bei der Aktualisierung der Bestandsdaten konnte auf die vorliegende Einzelhandelsdatenbank aus dem Jahr 2005 zurückgegriffen werden. Dennoch wurde jede Fläche erneut in Augenschein genommen. In der Innenstadt von Bocholt sowie bei nahezu allen großflächigen Einzelhandelsbetrieben erfolgte 10 Vgl. hierzu auch Abschnitt CIMA Beratung + Management GmbH

40 eine Plausibilitätsprüfung der Erhebungsdaten durch konkretes Abfragen der Flächen in den Betrieben. 11 Abschließend sei hier noch darauf hingewiesen, dass der Kfz-Handel (Verkauf von Kfz) nicht dem Einzelhandel i.e.s. zugeordnet ist. Im Rahmen der Bestandserhebung im März und April 2010 wurden in der Stadt Bocholt 630 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m² aufgenommen. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 541,5 Mio.. 12 Die warengruppenspezifische Differenzierung der Einzelhandelsstrukturen im Stadtgebiet von Bocholt ist in Abb.18 auf der nachfolgenden Seite dokumentiert. Dabei sind folgende Befunde hervorzuheben: Der höchste Umsatzanteil entfällt mit 31,5 % (= 170,8 Mio. ) auf die Warengruppe,Lebensmittel, Reformwaren. Es spiegelt das umfassende Nahversorgungsangebot im gesamten Stadtgebiet wider. Der Verkaufsflächenanteil der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren liegt bei 22,4 % (= m²). rengruppe Bekleidung, Wäsche. Sie realisieren mit einem Einzelhandelsumsatz von 87,8 Mio. einen Umsatzanteil von 16,2 %. Die weiteren Sortimente des Persönlichen Bedarfs ( Schuhe, Lederwaren, Uhren, Schmuck, Optik / Akustik ) realisieren einen gesamtstädtischen Verkaufsflächenanteil von 2,9 % und einen gesamtstädtischen Umsatzanteil von 4,9 %. Die Hauptwarengruppe,Medien und Technik spiegelt in ihren gesamtstädtischen Verkaufsflächen- und Umsatzanteilen ebenfalls die Stärke der Bocholter City wider. Sie realisiert 7,2 % der gesamtstädtischen Verkaufsflächen und 8,9 % des gesamtstädtischen Umsatzvolumens. Im Jahr 2005 lag der Umsatzanteil noch bei 8,2 %. Maßgeblich für den Umsatzzuwachs ist die Ansiedlung der MAYERSCHEN Buchhandlung sowie des SATURN E- lektrofachmarktes in den Shopping Arkaden Bocholt. Die Hauptwarengruppe,Einrichtungsbedarf erreicht einen Verkaufsflächenanteil von 19,2 % und einen Umsatzanteil von 9,7 %. Diese Größenordnung ist für Mittelzentren wie Bocholt durchaus zu erwarten. Maßgebliche Relevanz hat das auch mit einem Standort in der Innenstadt vertretende Möbelhaus VAN OEPEN. Die herausragende Position der Bocholter Innenstadt dokumentiert sich in der gesamtstädtischen Analyse an den überdurchschnittlichen Verkaufsflächen und Umsatzanteilen der Sortimente im Segment des Persönlichen Bedarfs. Mit m² entfallen 15,0 % der Verkaufsflächen auf die Wa- Auf baumarktspezifische Sortimente entfällt ein gesamtstädtischer Verkaufsflächenanteil von 19,1 %. Das Segment realisiert mit 50,0 Mio. zugleich 9,2 % des gesamtstädtischen Umsatzvolumens. Diese Kennziffern weisen bereits auf ein sehr umfassendes Angebot hin. 11 In der Innenstadt von Bocholt wurde dann auf Nachfragen verzichtet, wenn die Flächen aus 2005 bereits bekannt waren und Zuschnitte sich nicht verändert hatten. 12 In die Umsatzermittlung fließen aktuelle Informationen zur Branchenberichterstattung ein. Außerdem wurden der CIMA GmbH vorliegende Umsatzinformationen einzelner Filialunterne hmen mit berücksichtigt. Im Übrigen erfolg te die Abschätzung über warengruppenspezifische Flächenproduktivitäten und die Bewertung des Angebotes vor Ort. CIMA Beratung + Management GmbH

41 Bearbeitung: CIMA GmbH Abb. 18: Einzelhandelsstrukturen in der Stadt Bocholt CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf ,3% ,1% 233,8 43,2% Lebensmittel und Reformwaren ,2% ,1% 170,8 31,5% Gesundhei ts- und Körperpflege 44 7,0% ,9% 56,3 10,4% übriger periodi scher Bedarf (Bl umen, Zeitschriften) 26 4,1% ,2% 6,7 1,2% Persönlicher Bedarf insgesamt ,3% ,0% 110,1 20,3% Beklei dung, Wäsche ,4% ,0% 87,8 16,2% Schuhe, Lederwaren 25 4,0% ,9% 11,7 2,2% Uhren, Schmuck, Optik, Akustik 31 4,9% ,0% 10,6 2,0% Medien und Technik i nsgesamt 55 8,7% ,2% 48,2 8,9% Bücher, Schreibwaren 12 1,9% ,7% 11,1 2,0% El ektroarti kel/unterhaltungsel ektronik Foto, PC und Zubehör, Neue Medien 43 6,8% ,5% 37,1 6,9% Spiel, Sport, Hobby insgesamt 43 6,8% ,7% 36,7 6,8% Sportarti kel 12 1,9% ,8% 10,2 1,9% Spielwaren, Bastelbedarf 11 1,7% ,4% 6,0 1,1% Hobbybedarf (Fahrräder, Musikalien, etc.) 20 3,2% ,5% 20,5 3,8% Geschenke, Glas, Porzel lan, Keramik Hausrat 21 3,3% ,8% 10,4 1,9% Ei nrichtungsbedarf 60 9,5% ,2% 52,3 9,7% Möbel, Antiqui täten 42 6,7% ,0% 39,7 7,3% Teppiche, Gardinen, Hei mtexti lien 18 2,9% ,2% 12,6 2,3% Baumarktspezifische Sortimente (inklusive gartencenterrelevanter Sortimente) 44 7,0% ,1% 50,0 9,2% Ei nzel handel insgesamt ,0% ,0% 541,5 100,0% Quelle: CIMA Bestanderhebung 2010; Rundungsdifferenzen möglich. CIMA Beratung + Management GmbH

42 Aus dem CIMA Städtevergleich Bezüglich der Verkaufsflächenausstattung je Einwohner liegt Bocholt mit einer Kennziffer von rd. 2,46 m²/ew. deutlich über dem Bundesdurchschnitt von rd. 1,50 m²/ew. Dieser Wert spiegelt einen sehr leistungsfähigen Einzelhandelsstandort mit hoher Zentralität wider. Mit Blick auf den CIMA Städtevergleich 13 belegt Bocholt eine Position im Spitzenfeld. Verkaufsfläche in m² je Einwohner Borken (Westf.) 3,66 Trier 3,42 Bocholt 2,46 Münster 2,25 Rheine 2,08 Recklinghausen 1,90 Moers 1,69 Vreden 1,65 Gladbeck 1,55 Duisburg 1,46 Castrop-Rauxel 1,46 Gelsenkirchen 1,42 Herten 1,26 13 Der CIMA Städtevergleich enthält Informationen aus der CIMA Städtedatenbank. Dort, wo aus gutachterliche r Sicht ein Vergleich inte ressant erscheint, werde n Vergleichszahlen zitiert. Die Datenbank enthält Informationen aus kommunalen Veröffentlichungen und der CIMA vorliegenden Gutachten. Im Mittelpunkt s tehen Vergleiche auf Basis von der CIMA GmbH durchgeführte r Studien. Beim CIMA Städtevergleich sollen vor allem Städte ähnlicher Lage und Struktur aufgeführt werden. In Bezug auf die Einzelhandelskenndaten innerstädtischer Strukturen kann auf eine Reihe von Standorten am Niederrhein und im Ruhrgebiet zurückgegriffen werden. Für die Städte Münster, Rheine und Borken (Westf.) können nur teilweise Daten veröffentlicht werden, da hier auf Gutachte n ande rer Bera tungsunterne hmen zurückgegriffen werde n muss, die Umsatz daten nicht kleinräumig veröffentlicht haben. CIMA Beratung + Management GmbH

43 4.1.2 Gesamtstädtische Einzelhandelsdynamik im Zeitraum von 2005 bis 2010 Die nachfolgende Abb. 19 dokumentiert die gesamtstädtische Einzelhandelsdynamik im Zeitraum 2003 bis Die nicht unmittelbar zu vergleichenden Warengruppen werden kursiv dargestellt 14. Im Zeitraum von 2005 bis 2010 nahm die Zahl der Einzelhandelsbetriebe in Bocholt um neun von 621 auf 630 (+ 1,4 %) zu. Dabei stieg die Einzelhandelsverkaufsfläche um rd m² (+ 6,7 %) von m² auf m². Der Einzelhandelsumsatz erhöhte sich dabei nominal um 3,4 % von 523,9 Mio. auf 541,5 Mio.. Folgende warengruppenspezifischen Entwicklungstrends sind hervorzuheben: In der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren nahm die Anzahl der Betriebe zwar um 20 ab, dagegen erhöhte sich die Verkaufsfläche jedoch von m² auf m² (+ 7,4 %). Der Einzelhandelsumsatz stieg von 158,7 Mio. auf 170,8 Mio. (+ 7,6 %). Maßgeblichen Anteil an den Verkaufsflächen- und Umsatzzuwächsen hat die erfolgte Ansiedlung der ALDI Lebensmitteldiscounter in Lowick und Holtwick sowie die Realisierung des Nahversorgungszentrums Mussum / Biemenhorst an der Birkenallee mit der Standortverlagerung des EDEKA ELSKAMP Marktes und der Ansiedlung des NETTO (vormals PLUS) Lebensmitteldiscounters. 14 Aus statistisch-methodischen Gründen ist ein unmittelbarer Zeitvergleich für die (Haupt)warengruppen Periodischer Bedarf, Bücher, Schreibwaren, Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik (GPK), Hausrat, Baumarktspezifische Sortimente nicht möglich. Vor dem Hinte rgrund de r Diskussion um die Angebotsqualitäten im Segment der Nahversorgung gliedert die CIMA Beratung + Management GmbH seit 2007 als zusätzliche Warengruppe des Periodische n Bedarfs die Warengruppe Übriger periodischer Bedarf (Schnittblumen, Zeitschriften) aus. Dabei wurde das Segment Zeitschriften aus der Warengruppe Bücher, Schreibwaren ausgegliedert und das Segment Schnittblumen aus der Hauptwarengruppe Baumarktspezifische Sortimente in die neue Warengruppe überführt. Seit 2009 erlaubt die Verbrauchsausgabenstatistik eine abschließend korrekte Zuordnung von Haushaltswaren in die Warengruppe Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik, Hausrat. Dabei kam es zur Ausgliede rung von Segmenten aus den Baumarktspezifische n Sortime nten in die Gruppe Geschenke, Glas, Porzellan, Ke ramik, Hausrat. Bei Zeitvergleichen zweier Jahre von vor und nach 2009 resultiert, dass nach 2009 eine deutlich höhere Zahl der Betriebe, Verkaufsflächen und Umsätze in der Warengruppe Geschenke, Glas, Keramik, Porzellan anzutreffen sind und bei den Bauma rktspezifischen Sortimenten ehe r eine Reduzierung der Kennziffern zu erkennen ist, es sei denn diese statistische n Trends werden durch die zusätzliche Etablierung eines Baumarktes teilweise kompensiert. In der Hauptwarengruppe des Persönlichen Bedarfs verzeichnete der Bocholter Einzelhandel trotz einer Zunahme um neun Betriebe einen Rückgang der Verkaufsflächen von m² auf m² (-7,8 %) sowie einen überdurchschnittlichen Umsatzrückgang von 124,7 Mio. auf 110,7 Mio. (- 11,7 %). Maßgebliche Bedeutung hatten hier Standortentwicklungen in der Bocholter Innenstadt mit der Schließung des Bekleidungshauses SinnLeffers sowie des HERTIE Warenhauses. Darüber hinaus dokumentiert sich die Strukturkrise im Textileinzelhandel mit dem in ganz Deutschland zu beobachtenden Einbruch der sortimentsspezifischen Flächenproduktivitäten. CIMA Beratung + Management GmbH

44 Abb. 19: Einzelhandelsdynamik in der Stadt Bocholt im Zeitraum CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe 2005 Anz. der Betriebe 2010 %-uale Veränd. ( ) Verkaufsfläche in m² 2005 Verkaufsfläche in m² 2010 %-uale Veränd. ( ) Umsatz in Mio Umsatz in Mio %-uale Veränd. ( ) Periodischer Bedarf ,4% ,8% 205,8 233,8 13,6% Lebensmittel und Reformwaren ,8% ,4% 158,7 170,8 7,6% Gesundheits- und Körperpflege ,0% ,7% 47,1 56,3 19,5% übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) ,7 - Persönlicher Bedarf insgesamt ,5% ,8% 124,7 110,1-11,7% Bekleidung, Wäsche ,4% ,3% 101,2 87,8-13,2% Schuhe, Lederwaren ,0% ,7% 14,3 11,7-18,2% Uhren, Schmuck, Optik, Akustik ,7% ,0% 9,2 10,6 15,7% Medien und Technik insgesamt ,8% ,7% 42,7 48,2 12,9% Bücher, Schreibwaren ,4% ,7% 11,0 11,1 0,9% Elektroartikel/Unterhaltungselektronik Foto, PC und Zubehör, Neue Medien ,3% ,9% 31,7 37,1 17,0% Spiel, Sport, Hobby insgesamt ,2% ,1% 35,8 36,7 2,6% Sportartikel ,0% ,4% 10,6 10,2-3,5% Spielwaren, Bastelbedarf ,5% ,2% 6,2 6,0-3,2% Hobbybedarf (Fahrräder, Musikalien, etc.) ,1% ,7% 19,0 20,5 7,9% Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat ,7% ,3% 6,5 10,4 60,0% Einrichtungsbedarf ,7% ,9% 65,8 52,3-20,5% Möbel, Antiquitäten ,0% ,7% 45,8 39,7-13,3% Teppiche, Gardinen, Heimtextilien ,0% ,1% 20,0 12,6-37,0% Baumarktspezifische Sortimente (inklusive gartencenterrelevanter Sortimente) ,5% ,5% 42,6 50,0 17,3% Einzelhandel insgesamt ,4% ,7% 523,9 541,5 3,4% Quelle: CIMA Bestandserhebungen 2005 und 2010; Rundungsdifferenzen möglich CIMA Beratung + Management GmbH

45 In der Hauptwarengruppe Medien und Technik verzeichnete der Bocholter Einzelhandel einen Verkaufsflächenzuwachs von m² auf m² (+ 7,7 %) und einen Umsatzzuwachs von 42,7 Mio. auf 48,2 Mio. (+ 12,9 %). Die Standortaufgabe des PRO Elektrofachmarktes in den SHOPPING ARKADEN BOCHOLT konnte durch die Etablierung des SATURN Marktes deutlich überkompensiert werden. Deutlichen Anteil an der Verkaufsflächen- und Umsatzentwicklung hat darüber hinaus die Ansiedlung der MAYERSCHEN BUCHHANDLUNG. 15 Trotz der nicht möglichen direkten Vergleichbarkeit der Kennziffern für die Hauptwarengruppe Baumarktspezifische Sortimente spiegeln die Daten dennoch deutlich den Verkaufsflächenzuwachs durch Ansiedlung des HAGEBAU Baufachmarktes wider. In der Hauptwarengruppe Spiel, Sport, Hobby erhöhten sich die Verkaufsflächen insgesamt von m² auf m² (+ 17,2 %) und der Einzelhandelsumsatz von 35,8 Mio. auf 36,8 Mio. (+ 2,6 %). Das Wachstum fand hier vor allem außerhalb der Innenstadt von Bocholt statt mit der E- tablierung der ROSE BIKE TOWN an der Werther Straße und INTERSPORT PIERON an der Kaiser-Wilhelm-Straße. Verkaufsflächenaufgaben und Umsatzrückgänge entfallen hier auf die Innenstadt mit der Schließung des HERTIE Warenhauses und der Standortverlagerung von ROSE. In der Hauptwarengruppe Einrichtungsbedarf reduzierten sich im Zeitraum 2005 bis 2010 die Verkaufsfläche von m² auf m² (- 13,9 %). Der Einzelhandelsumsatz nahm dabei überdurchschnittlich sich von 65,8 Mio. auf 52,3 Mio. ab (- 20,5 %). Während das Segment Möbel, Antiquitäten in der Verkaufsflächenentwicklung stabil blieb, resultierten erhebliche Einbrüche in der Warengruppe Teppiche, Gardinen, Heimtextilien. Einen relevanten Anteil an dieser Entwicklung hatte die Schließung des HERTIE Warenhauses. Zudem ist zu berücksichtigen, dass auch diese Branche in den letzten Jahren grundsätzlich mit einem deutlichen Rückgang der Flächenproduktivitäten zu kämpfen hatte. 15 Vor dem Hintergrund der Ausgliederung des Segmentes Zeitschriften aus der Warengruppe Büche r, Schreibwaren schlägt sich de r Effekt hier statis tisch weniger stark nieder. CIMA Beratung + Management GmbH

46 Abb. 20: Handelszentralitäten des Bocholter Einzelhandels 4.2 Handelszentralitäten und Marktabschöpfung Vorbemerkung Die Handelszentralität beschreibt die Relation zwischen realisiertem Einzelhandelsumsatz und Nachfragevolumen der gleichen Raumeinheit. Sie wird als Messzahl ausgewiesen, wobei der Einzelhandelsumsatz durch das Nachfragevolumen dividiert und mit dem Faktor 100 multipliziert wird. Handelszentralitäten können für einzelne Stadtteile und das Stadtgebiet insgesamt ausgewiesen werden. Handelszentralitäten von deutlich über 100 signalisieren deutliche Kaufkraftzuflüsse; Handelszentralitäten von unter 100 Kaufkraftabflüsse aus der betreffenden Raumeinheit. Die Marktabschöpfung beschreibt die Relation von realisiertem Einzelhandelsbesatz im Stadtgebiet zum Nachfragevolumen im abgegrenzten Marktgebiet der Stadt. Die Marktabschöpfungskennziffern resultieren dementsprechend aus der Division des Einzelhandelsumsatzes im Stadtgebiet durch das Nachfragevolumen im Einzugsgebiet multipliziert mit dem Faktor 100. Bei einer Marktabschöpfung von 100 würde der Einzelhandel der analysierten Stadt das gesamte Nachfragevolumen im Einzugsbereich binden. Je höher die Marktabschöpfung ausfällt, umso aufwändiger wird es, zusätzliche Potenziale zu binden Handelszentralitäten des Bocholter Einzelhandels Bei einem Einzelhandelsumsatz im Stadtgebiet von 541,5 Mio. sowie einem einzelhandelsrelevanten Nachfragevolumen in Bocholt von 387,3 Mio. resultiert eine Handelszentralität von 140. CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Stadt Bocholt Handelszentralität Stadt Bocholt Kaufkraftstrom per Saldo (in Mio. ) Peri odischer Bedarf 233,8 213, ,8 Lebensmittel, Reformwaren 170,8 147, ,2 Gesundheits- und Körperpfle ge 56,3 59,8 94-3,5 übri ger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschrifte n) 6,7 5, ,1 Persönlicher Bedarf insgesamt 110,1 53, ,9 Bekl eidung/wäsche 87,8 35, ,7 Schuhe, Lederware n 11,7 9, ,0 Uhren, Schmuck, Optik 10,6 8, ,2 Medien und Technik insgesamt 48,2 39, ,5 Bücher, Schreibwaren 11,1 9, ,4 Elektroartikel/Unte rhaltungselektronik Foto, PC und Zubehör, Neue Medi en 37,1 30, ,1 Spie l, Sport, Hobby insgesamt 36,7 13, ,6 Sportartikel 10,2 5, ,0 Spie lware n, Bastelbedarf 6,0 3, ,4 Hobbybe darf (Fahrräder, Musikalien, etc.) 20,5 4, ,3 Geschenke, Glas, Porzel lan, Keramik Hausrat 10,4 6, ,2 Einrichtungsbedarf 52,3 27, ,8 Möbel, Antiquitäte n 39,7 21, ,2 Gardinen, Teppiche, Hei mtextilien 12,6 6, ,6 Baumarktspezifische Sortimente (inklusive gartencent errelevanter Sortimente) 50,0 34, ,5 Einzelhandel insgesamt 541,5 387, ,3 Quelle: CIMA Kaufkraftanalyse und Einzelhandelserhebungen Rundungsdifferenzen möglich. CIMA Beratung + Management GmbH

47 Abb. 21: Handelszentralität des Bocholter Einzelhandels in der Rangfolge der Warengruppen einzelne Warengruppen sind folgende Befunde besonders hervorzuheben (vgl. Abb. 21). Handelszentralitäten 2010 Stadt Bocholt Handelszentralität insgesamt 2010 : 140 Spiel, Sport, Hobby Bekleidung, Wäsche Einrichtungsbedarf GPK, Hausrat Baumarktspezifische Sortimente Uhren, Schmuck, Optik Elektroartikel, Unterhaltungselektronik, Foto, PC In der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren steht einem Einzelhandelsumsatz von 170,8 Mio. ein Nachfragevolumen von 147,6 Mio. gegenüber. Die warengruppenspezifische Handelszentralität beläuft sich somit auf 116. Die Nahversorgungssituation ist somit insgesamt als ausgezeichnet zu bewerten. Zusätzliche Marktansiedlungen dürften in erster Linie nur Verdrängungseffekte innerhalb des Stadtgebietes auslösen. Die Bindung zusätzlicher Kaufkraft von außerhalb ist nur in sehr begrenztem Umfang möglich. 16 Im Vergleich zu 2005 hat sich die Zentralität hier signifikant erhöht. Die Realisierung des Nahversorgungszentrums an der Birkenallee und die Ansiedlung der ALDI Lebensmitteldiscounter in Holtwick und Lowick schlagen sich deutlich nieder. Die stadtteilspezifische Analyse des Nahversorgungsangebotes erfolgt in Abschnitt 7. Schuhe, Lederwaren Lebensmittel, Reformwaren Bücher, Schreibwaren Gesundheits- und Körperpflegeartikel CIMA GmbH Die weiteren Warengruppen des Periodischen Bedarfs ( Gesundheits- und Körperpflegeartikel, Zeitschriften, Blumen ) realisieren Handelszentralitäten von 94 bzw Auch hier liegt ein angemessenes Versorgungsniveau vor. Im Segment Gesundheits- und Körperpflegeartikel ist noch ein begrenzter Gestaltungsspielraum gegeben. Dies gilt insbesondere mit Blick auf das Angebot in den Nahversorgungsstandorten. Sie ist als hervorragend einzuordnen und signalisiert eine intensive Marktabschöpfung im Einzugsbereich. Sie resultiert vornehmlich aus der Angebotsstärke und Angebotsqualität der Bocholter Innenstadt. Ebenso spiegelt sie ein hervorragendes Nahversorgungsniveau wider. Der Kaufkraftzufluss nach Bocholt beläuft sich somit insgesamt auf 154,3 Mio.. Mit Ausnahme der Warengruppe Gesundheits- und Körperpflegeartikel verzeichnen alle ausgewiesenen Warengruppen des Bocholter Einzelhandels mit Handelszentralitäten von über 100 deutliche Kaufkraftzuflüsse. In Bezug auf Die Warengruppe Bekleidung, Wäsche realisiert bei einem Einzelhandelsumsatz von 87,8 Mio. und einem einzelhandelsrelevanten Nachfragevolumen von 35,1 Mio. eine Handelszentralität von 250. Sie signalisiert nach wie vor eine außergewöhnlich hohe Angebotskompetenz der Innenstadt. Bocholt realisiert noch immer eine der höchsten warengruppenspezifischen Handelszentralitäten in diesem Segment. Die seit 2005 eingetretene Abnahme der Handelszentralität von knapp unter 300 auf 250 signalisiert lediglich die Bremsspuren der bundesweiten Struktur- und Konsum- 16 Diese Einschätzung gilt auch nach der Schließung des NORMA-Marktes in Suderwick, der noch in den Bestandszahlen eingerechnet ist. CIMA Beratung + Management GmbH

48 krise des Textileinzelhandels. Gerade die hohe Attraktivität des Einzelhandelsstandortes Bocholt hat hier zu einem glimpflichen Verlauf beigetragen. Nur durch die Ansiedlung von Metropolenkonzepten (ZARA, MANGO, DESIGUAL) könnte ggf. ein noch weiterer Ausbau der Marktposition gelingen. Im konsumigen Standardniveau dürfte ein zunehmender Wettbewerb vorrangig Verdrängungseffekte auslösen. Die weiteren Warengruppen des Persönlichen Bedarfs Schuhe, Lederwaren sowie Uhren, Schmuck, Optik realisieren Handelszentralitäten von 120 bzw Diese Kennziffern signalisieren eine solide Kaufkraftbindung aus dem Einzugsbereich. Nur durch Ansiedlung zusätzlicher Anbieter im Qualitätssegment oder spezifische Nischenkonzepte können noch zusätzliche Kaufkraftströme gebunden werden. 6,2 Mio. gegenüber. Die Schließung des HERTIE Warenhauses hat hier zwar Spuren hinterlassen, dennoch ist die überörtliche Kaufkraftbindung beachtlich. In der Hauptwarengruppe Einrichtungsbedarf realisiert der Bocholter Einzelhandel eine Handelszentralität von 190. Einem realisierten Einzelhandelsumsatz von 52,3 Mio. steht ein einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen von 27,5 Mio. gegenüber. Der steigende regionale Wettbewerbsdruck hat in dieser Warengruppe in den letzten Jahren zu einem schleichenden Zentralitätsverlust geführt. Deutlich stärker tangiert als das Möbelkernsortiment ist hier das Segment Teppiche, Gardinen, Heimtextilien. Hier wirkt in Bocholt zusätzlich die Schließung des HERTIE Warenhauses nach. Innerhalb der Hauptwarengruppe Technik und Medien verzeichnen beide Teilsegmente ( Bücher, Schreibwaren einerseits, bzw. Elektroartikel, Unterhaltungselektronik, Foto, PC und Zubehör andererseits) seit 2005 deutliche Zentralitätsgewinne. Beide Sortimente verzeichnen nunmehr auch per Saldo Kaufkraftzuflüsse nach Bocholt. Maßgebliche Relevanz haben hier die Ansiedlung des Buchkaufhauses MAYERSCHE BUCHHANDLUNG und des Elektrofachmarktes SATURN. Innerhalb der Hauptwarengruppe Spiel, Sport, Hobby reißt die Handelszentralität der Warengruppe Hobbybedarf mit einer Kennziffer von 483 aus dem üblichen Rahmen aus. Ursache hierfür ist die außergewöhnliche Angebotskompetenz der Firmen ROSE im Segment Fahrräder, die Kaufkraft aus dem gesamten Bundesgebiet bindet. Darüber hinaus sind auch die Sortimente Sportartikel und Spielwaren mit Handelszentralitäten von 194 bzw. 167 hervorragend positioniert. Die nunmehr exakter abgegrenzte Warengruppe Geschenkartikel, Glas, Keramik, Porzellan (GPK), Hausrat realisiert mit 169 ebenfalls eine hervorragende Handelszentralität. Einem realisierten Einzelhandelsumsatz von 10,4 Mio. steht ein einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen von Eine Handelszentralität von 145 im Bereich der Baumarktspezifischen Segmente signalisiert eine umfassend ausgereizte Marktabschöpfung. Da in diesem Segment die Nachfrage eher auf ein engeres Einzugsgebiet begrenzt ist, muss davon ausgegangen werden, dass die Ansiedlung zusätzlicher Angebote ausschließlich zu Marktverdrängungseffekten mit Entstehung nicht gewünschter Brachflächen führt. Die nachfolgende Abb. 22 dokumentiert den Vergleich maßgeblich relevanter warengruppenspezifischen Handelszentralitäten zwischen 2005 und Aufgrund der Umgruppierungen zwischen den Warengruppen Geschenkartikel, Glas, Keramik, Porzellan (GPK), Hausrat und Baumarktspezifische Sortimente sind die Veränderungen in diesen Warengruppen nicht interpretierbar. Darüber hinaus sollten auch nur generelle Trends abgelesen werden, da Zeitreihenvergleiche mit unterschiedlichen Grundgesamtheiten von Einzelhandelsumsatzdaten und Nachfragepotenzialen generell statistisch problematisch sind. Folgende Befunde können abgeleitet werden: CIMA Beratung + Management GmbH

49 Mit einer Handelszentralität von 140 im Jahre 2010, gegenüber 136 im Jahre 2005 hat der Bocholter Einzelhandel insgesamt seine Marktposition gehalten. Die Strukturbrüche in der Innenstadt von Bocholt mit den Betriebsstillegungen von SinnLeffers und HERTIE, einschließlich des innenstädtischen Rückganges an Verkaufsfläche und Umsatz sind kompensiert worden. Zentralitätsverluste in der Warengruppe Bekleidung, Wäsche stehen deutliche Zentralitätsgewinne in den Hauptwarengruppen Medien und Technik sowie Spiel, Sport, Hobby gegenüber. In den Sortimenten des übrigen Persönlichen Bedarfs (Schuhe, Lederwaren, Uhren, Schmuck, Optik) signalisieren die leichten Zentralitätsveränderungen alles in allem ein Halten der Marktposition. Die Warengruppen Lebensmittel, Reformwaren und Baumarktspezifische Sortimente verzeichnen deutliche Zentralitätsgewinne vor dem Hintergrund des deutlichen Ausbaus der Versorgungsangebote (Nahversorgungszentrum Mussum / Biemenhorst, Ansiedlung der ALDI Lebensmitteldiscounter in Holtwick und Lowick, Etablierung des HAGEBAU Baufachmarktes. Abb. 22 Entwicklungsdynamik der Handelszentralitäten des Bocholter Einzelhandels ( ) Handelszentralitäten Stadt Bocholt (Entwicklungsdynamik ) CIMA GmbH 2010 Spiel, Sport, Hobby Bekleidung, Wäsche Einrichtungsbedarf GPK, Hausrat Baumarktspezifische Sortimente Uhren, Schmuck, Optik Elektroartikel, Unterhaltungselektronik, Foto, PC Schuhe, Lederwaren Lebensmittel, Reformwaren Bücher, Schreibwaren Gesundheits- und Körperpflegeartikel Handelszentralität insgesamt 2010 : 140 Handelszentralität insgesamt 2005: Handelszentralität 2005 Handelszentralität 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

50 Fazit Handelszentralität Der Einzelhandel in Bocholt bindet nach wie vor erfolgreich in hohem Maß Kaufkraft aus dem Umland. Im Bereich der innenstädtischen Kernsortimente sind keine Angebotsdefizite auszumachen. Optimierungspotenziale liegen lediglich in der Ansiedlung von qualitätsorientierten Nischenkonzepten oder aber bisher den Metropolen vorbehaltenen Betriebskonzepten. In Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung wird eine annähernd optimale Situation erreicht. Die Etablierung zusätzlicher Anbieter an falschen Standorten dürfte lediglich zu Verdrängungseffekten innerhalb des Stadtgebietes führen und somit ggf. das noch engmaschige Nahversorgungsnetz gefährden 17. Im Segment der nicht zentrenrelevanten Sortimente signalisieren die ermittelten Handelszentralitäten nunmehr keine unmittelbaren Versorgungslücken. Die nachfolgend dokumentierten Kennziffern aus dem CIMA Städtevergleich dokumentieren ebenfalls deutlich die gute Marktposition des Bocholter Einzelhandels. Er profitiert insbesondere aus der hohen Kompetenz des Bekleidungseinzelhandels. Aus dem CIMA Städtevergleich Handelszentralität des Einzelhandels insgesamt Rheine 124 Recklinghausen 113 Moers 110 Duisburg 103 Gelsenkirchen 99 Gladbeck 92 Vreden 92 Castrop-Rauxel 90 Herten 87 Handelszentralität in der Warengruppe Bekleidung, Wäsche Trier 508 Münster 280 Bocholt 250 Moers 239 Recklinghausen 231 Rheine 203 Gelsenkirchen 177 Borken (Westf.) 138 Duisburg 113 Vreden 91 Gladbeck 67 Castrop-Rauxel 65 Herten 54 Trier 207 Bocholt 140 Münster 137 Borken (Westf.) Siehe hierzu im Kontext der Stadtteil spezifischen Rahmendaten die Befunde in Abschnitt 7. CIMA Beratung + Management GmbH

51 Abb. 23: Marktabschöpfungsquoten des Bocholter Einzelhandels Marktabschöpfung des Bocholter Einzelhandels Die rechts stehende Abb. 23 dokumentiert die Marktabschöpfung des Bocholter Einzelhandels. Vor dem Hintergrund der Ausweitung des Marktgebietes auf die Stadträume von Emmerich und Wesel resultieren daraus niedrigere Marktabschöpfungsquoten als Die Marktausschöpfungsquoten sind somit nicht unmittelbar vergleichbar. Vom Nachfragevolumen im sehr weiträumig abgegrenzten Marktgebiet in Höhe von 2.537,7 Mio. werden 541,5 Mio. in Bocholt gebunden. Dies entspricht einer Marktabschöpfungsquote von 21. Rd. ein Fünftel des Nachfragevolumens im abgegrenzten Einzugsbereich wird in Bocholt gebunden. Dies spiegelt nach wie vor eine hervorragende Marktposition des Bocholter Einzelhandels wider. In der warengruppenspezifischen Betrachtung sind folgende Befunde besonders hervorzuheben: CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Quelle: CIMA Kaufkraftanalyse und Einzelhandelserhebungen Rundungsdifferenzen möglich. Nachfragevolumen in Mio. Marktgebiet Bocholt Marktabschöpfung Stadt Bocholt Periodischer Bedarf 233,8 1396,0 17 Lebensmittel, Reformwaren 170,8 967,5 18 Gesundhei ts- und Körperpflege 56,3 391,6 14 übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zei tschriften) 6,7 37,0 18 Persönlicher Bedarf insgesamt 110,1 348,9 32 Bekl eidung/wäsche 87,8 229,9 38 Schuhe, Lederwaren 11,7 63,8 18 Uhren, Schmuck, Optik 10,6 55,2 19 Medien und Technik insgesamt 48,2 260,1 19 Bücher, Schreibwaren 11,1 63,8 17 Elektroartikel/Unterhaltungselektronik Foto, PC und Zubehör, Neue Medien 37,1 196,3 19 Die außergewöhnlich hohe Marktabschöpfungsquote im Segment Hobbybedarf von 74 ist der besonderen Angebotskompetenz Fahrräder geschuldet. In den Warengruppen Bekleidung, Wäsche sowie Sportartikel signalisieren die Marktabschöpfungsquoten von 38 bzw. 30 ebenfalls eine hervorragende Marktposition und Angebotskompetenz. Qualitäts- und Nischenkonzepte können hier lediglich noch zu weiterer Kaufkraftbindung führen. Die Marktabschöpfungsquoten von über 20 in den innenstädtischen Kernsortimenten Spielwaren, Bastelbedarf sowie Geschenkartikel, Glas, Porzellan, Keramik (GPK), Hausrat weisen ebenfalls auf eine überdurchschnittliche regionale Kaufkraftbindung hin. Spiel, Sport, Hobby insgesamt 36,7 85,9 43 Sportartikel 10,2 34,6 30 Spielwaren, Bastelbedarf 6,0 23,5 26 Hobbybedarf (Fahrräder, Musikalien, etc.) 20,5 27,8 74 Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat 10,4 40,3 26 Einrichtungsbedarf 52,3 180,4 29 Möbel, Antiquitäten 39,7 141,1 28 Gardinen, Teppiche, Heimtextil ien 12,6 39,4 32 Baumarktspezifische Sortimente (i nklusive gartencenterrelevanter Sortimente) 50,0 226,0 22 Einzelhandel insgesamt 541, ,7 21 CIMA Beratung + Management GmbH

52 Marktabschöpfungsquoten zwischen 17 und 20 in den innenstädtischen Kernsortimenten Schuhe, Lederwaren sowie Uhren, Schmuck, Optik und in der Hauptwarengruppe Medien und Technik signalisieren ebenfalls eine gute Marktposition, eröffnen jedoch noch Gestaltungsspielräume zu einer weiter optimierten Kaufkraftbindung. Dabei müssen nicht Neuansiedlungen im Vordergrund stehen, sondern es kann auch zu Sortimentsoptimierungen im Bestand kommen. Abb. 24: Kaufkraftstrombilanz für die Stadt Bocholt (in Mio. ) Kaufkraftstrombilanz (alle Warengruppen in Mio. ) Stadt Bocholt 650,0 4.3 Kaufkraftstrombilanz, Kaufkraftzu- und -abflüsse 550,0 450,0 350,0 387,3 541,5 In der Kaufkraftbilanz der Stadt Bocholt steht einem Kaufkraftzufluss von 177,6 Mio. ein Kaufkraftabfluss von 23,4 Mio. gegenüber. Der Kaufkraftzufluss nach Bocholt entspricht rd. 46 % des in Bocholt realisierten Einzelhandelsumsatzes. Auch diese Kennziffer spiegelt die überdurchschnittliche Zentralität und Reichweite des Bocholter Einzelhandels wider. Bezogen auf das großzügig abgegrenzte Marktgebiet entspricht der Kaufkraftzufluss nach Bocholt rd. 7 % des dort vorhandenen Nachfragevolumens. Der Kaufkraftabfluss aus Bocholt entspricht lediglich 6 % des in der Stadt Bocholt vorhandenen einzelhandelsrelevanten Nachfragevolumens. 250,0 150,0 50,0-50,0 CIMA GmbH 2010 Nachfragevolumen in Bocholt -23,4 177,6 Kaufkraftabfluss Kaufkraftzufluss Umsatz in Bocholt Quelle: CIMA Kaufkraftanalysen 2010; Rundungsdifferenzen möglich. Die Abb. 25 und Abb. 26 auf der folgenden Seite dokumentieren die warengruppenspezifischen Kaufkraftzu- und abflüsse. In die Berechnung der Kaufkraftzu- und -abflüsse sind die Ergebnisse der telefonischen Haushaltsbefragung zum Einkaufsverhalten der Bocholter Bevölkerung mit eingeflossen. Die mit Abstand höchsten Kaufkraftzuflüsse nach Bocholt realisiert die Warengruppe Bekleidung, Wäsche mit 56,2 Mio.. Es folgen die Warengruppen Einrichtungsbedarf (29,7 Mio. ), Lebensmittel, Reformwaren (26,1 Mio. ) sowie Spiel, Sport, Hobby (25,7 Mio. ). Das Gros des Kaufkraftzuflusses in CIMA Beratung + Management GmbH

53 der Warengruppe Spiel, Sport, Hobby entfällt auf das Segment Fahrräder. Nationale und internationale Reichweite erreicht die ROSE BIKE TOWN. Abb. 25: Kaufkraftzuflüsse in die Stadt Bocholt Kaufkraftzuflüsse in Mio. Stadt Bocholt Kaufkraftzuflüsse nach Bocholt insgesamt: 177,6 Mio. Abb. 26 Kaufkraftabflüsse aus der Stadt Bocholt Kaufkraftabflüsse in Mio. Stadt Bocholt Kaufkraftabflüsse aus Bocholt insgesamt: 23,4 Mio. Gesundheits-, Körperpflegeartikel Einrichtungsbedarf 5,4 4,9 Bekleidung, Wäsche Einrichtungsbedarf Lebensmittel, Reformwaren Spiel, Sport, Hobby Baumarktspezifische Sortimente Elektroartikel, Unterhaltungselektronik, Foto, PC GPK, Hausrat Uhren, Schmuck, Optik Schuhe, Lederwaren Gesundheits- und Körperpflegeartikel Bücher, Schreibwaren 8,6 4,7 3,1 2,9 1,9 1,8 16,2 26,1 25,7 29,7 56,2 Bekleidung, Wäsche 3,5 Lebensmittel, Reformwaren 3,0 Spiel, Sport, Hoby 1,6 Elektroartikel, Unterhaltungselektronik, Foto, PC 1,5 Schuhe, Lederwearen 1,0 Uhren, Schmuck, Optik 0,8 Baumarktspezifische Sortimente 0,7 Bücher, Schreibwaren 0,5 GPK, Hausrat 0, CIMA GmbH 2010 CIMA GmbH Die Warengruppe Baumarktspezifische Sortimente realisiert einen Kaufkraftzufluss von 16,2 Mio.. In der Warengruppe Elektroartikel, Unterhaltungselektronik, Foto, PC beläuft sich der Kaufkraftzufluss auf 8,6 Mio.. In allen weiteren Warengruppen liegen die Kaufkraftzuflüsse unter 5,0 Mio.. Die höchsten Kaufkraftabflüsse aus Bocholt entfallen mit 5,4 Mio. bzw. 4,9 Mio. auf die Warengruppen Gesundheits- und Körperpflegeartikel sowie Einrichtungsbedarf. Im Segment Gesundheits- und Körperpflegeartikel dürfte das Gros des Kaufkraftabflusses sowohl auf Spezialsegmente des medizinischen Bedarfs und Drogeriefachmärkte in der Region entfallen. Im Segment Einrichtungsbedarf macht sich der Kaufkraftabfluss in die überregional bedeutsamen Möbelhäuser des Ruhrgebietes bemerkbar. Für beide Warengruppen sind die ermittelten Kaufkraftabflüsse als vertretbar einzuordnen. Eine zusätzliche Kaufkraftbindung ist in geringem Umfang lediglich in der Warengruppe Gesundheits- und Körperpflegeartikel möglich. CIMA Beratung + Management GmbH

54 Auf die Warengruppe Bekleidung, Wäsche entfällt lediglich ein Kaufkraftabfluss von 3,5 Mio.. Hiervon profitieren in erster Linie Angebote im Qualitätsund Young Fashion-Segment in den benachbarten Oberzentren und regionalen Shopping Centern (insbesondere CentrO.) In der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren beläuft sich der Kaufkraftabfluss aus Bocholt auf 3,0 Mio.. Maßgeblich relevant sind hier Kaufkraftabflüsse aus Barlo und Hemden in Richtung Rhede sowie aus Suderwick, Liedern und Spork nach Isselburg. In allen weiteren Warengruppen liegt der Kaufkraftabfluss aus Bocholt bei unter 3,0 Mio.. CIMA Beratung + Management GmbH

55 5 ZUM KONSUMENTENVERHALTEN DER HAUSHALTE IN BOCHOLT GESAMTSTÄDTISCHE ERGEBNISSE 5.1 Methodik und Ziele der telefonischen Haushaltsbefragung in Bocholt Die CIMA hat, wie schon im Jahr 2005, im April und Mai 2010 in Bocholt eine repräsentative telefonische Haushaltsbefragung zur Nahversorgung in Bocholt und zum räumlichen Einkaufsverhalten der Bocholter Bevölkerung durchgeführt. Im Mittelpunkt der Befragung stand das räumliche Einkaufsverhalten beim Einkauf von Lebensmitteln. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Kurzbefragung folgende Themen angesprochen: Die Repräsentativität der Befragung wurde über CATI (Computer Assisted Telephone-Methode) sichergestellt. Bei diesem Verfahren erfolgt das Stichprobenmanagement mit dem computergestützten Ziehen von Zufallsstichproben. Die Stichprobe konzentrierte sich auf das Stadtgebiet Bocholt mit allen ihren Ortsteilen. Abb. 27 Abgegrenzte Siedlungsräume auf Basis der statistischen Bezirke der Stadt Bocholt Haushaltsbefragung 2010 Siedlungsräume auf Basis der statistischen Bezirke Gründe für die genannte räumliche Orientierung beim Einkauf von Lebensmitteln Bewertung des Nahversorgungsangebotes insgesamt und einzelner betrieblicher und standörtlicher Kriterien nach Schulnoten Vorschläge zur Verbesserung des Nahversorgungsangebotes Verkehrsmittelwahl beim Einkauf von Lebensmitteln sowie beim Besuch der Bocholter Innenstadt Regionale Einkaufsorientierung der Bocholter Haushalte bei ausgewählten Sortimentsbündeln Vor dem Hintergrund die Befragungsergebnisse zur Nahversorgung kleinräumig auszuwerten wurde die Stichprobe im Vergleich zu 2005 verdoppelt und betrug nunmehr 2000 Stimmen. CIMA GmbH 2010 Abb. 27 dokumentiert die Abgrenzung von Siedlungsräumen der Stadt Bocholt auf Basis der statistischen Bezirke. Diese Siedlungsräume haben sich als funktionale Einheiten zur Analyse der Nahversorgung bewährt. Sie sind nicht nur Grundlage der durchgeführten Haushaltsbefragung sondern auch Basis der CIMA Beratung + Management GmbH

56 kleinräumigen, stadtteilbezogenen Analyse der Einzelhandelsstrukturen in der Stadt Bocholt (siehe hierzu Abschnitt 7). Nach proportionaler Streuung der Stichprobe über die abgegrenzten Siedlungsräume in Bezug zu ihrer Einwohnerzahl auf Basis der statistischen Bezirke der Stadt Bocholt erfolgte für jeden Siedlungsraum das Ziehen einer Zufallsstichprobe. Eine zusätzliche Quotierung erfolgte nach Alter und Geschlecht. Abb. 28 Verteilung der Stichprobe auf die Siedlungsräume Siedlungsraum Statistische Bezirke Stichprobengröße N = Innenstadt 1, 2 78 Bocholt Nord 3, 4, Stenern 6, Bocholt Ost (nördlich der Münsterstraße) 7, Bocholt Ost (südlich der Münsterstraße) 9, Bocholt Südost / Fildeken 11, Bocholt Süd 13, Mussum / Biemenhorst 22, 23, Bocholt West / Feldmark 15, Lowick / Liedern 25, Bocholt West / Löverick 17, 18, Bocholt Nordwest / Holtwick / Spork 19, 21, 27, Suderwick Hemden Barlo Die Gesamtstichprobe wurde wie in vorstehender Tabelle (Abb. 28) aufgezeigt, auf 15 abgegrenzte Siedlungsräume verteilt. Die Abb. 29 dokumentiert die konkrete demographische Struktur der Stichprobe der Haushaltsbefragung in Bocholt. Abb. 29: Zur Struktur der Stichprobe der Haushaltsbefragung in Bocholt Haushaltsbefragung 2010 Struktur der Befragten CIMA GmbH 2010 Geschlecht der befragten Personen (n = 2.000) 55% männlich 46% weiblich Alter der befragten Personen (n = 2.000) 22% 22% Bis 18 Jahre 3% 7% 34% Jahre Jahre Jahre 12% Jahre älter als 64 Jahre 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Wie viele Personen umfasst mit Ihnen zusammen Ihr Haushalt? (n = 2.000) 16% 36% 18% 21% 7% 3% und mehr Stichprobe insge samt Quelle: CIMA Haushaltsbefragung Nach Erfüllung der Quote im Kontext mit den soziodemographischen Strukturen der Stadt Bocholt wurden in der entsprechenden Altersgruppe keine Interviews mehr geführt. Hiermit wurde ein Höchstmaß an Repräsentativität abgesichert. Abweichend zu der Haushaltsbefragung aus dem Jahr 2005 wurden die Stimmenanteile aus den einwohnerschwachen Stadtteilen Spork und Liedern den jeweils angrenzenden Siedlungsräumen zugeordnet. Hemden wurde als einzelner Siedlungsraum ausgewiesen. Nachfolgend werden die gesamtstädtischen Ergebnisse der Haushaltsbefragung dokumentiert. Die Befunde zum räumlichen Einkaufsverhalten zur De- CIMA Beratung + Management GmbH

57 ckung des täglichen Bedarfs werden im Kontext mit den relevanten Einzelhandelsstrukturdaten in Abschnitt 7 dargestellt. Hieraus sind aus Marktdaten und Empirie konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten. ALDI, Friesenstraße (Nähe REAL) ALDI, Münsterstraße 5.2 Gesamtstädtische Ergebnisse Bevorzugter Lebensmittelmarkt zur Deckung des täglichen Bedarfs Zur Ermittlung der räumlichen Orientierung beim Einkauf mit Lebensmitteln wurde nach dem Lebensmitteldiscounter oder Frischemarkt gefragt, der hauptsächlich aufgesucht wird. Bei der Fragestellung wurde keine Liste von Märkten vorgegeben, so dass die Antworten nicht durch subjektive Einflüsse durch Reihenfolgen von Nennungen beeinflusst werden konnten. Die Ergebnisse stellen jedoch keine Marktanteile der einzelnen Lebensmittelmärkte dar, da in der Regel Mehrfachorientierungen bestehen und nicht konkret nach Einkaufsbeträgen gefragt werden kann. ALDI, Lowick ALDI, Holtwick Es überrascht nicht, dass das REAL SB-Warenhaus in der gesamtstädtischen Perspektive am häufigsten genannt wird. Es ist die maßgeblich gesamtstädtische Versorgungsdestination für den Lebensmitteleinkauf in Kopplung mit den benachbarten Discountern ALDI und LIDL. Das Konzept der dezentralen Nahversorgung mit der Orientierung auf Einzugsbereiche, die durch die Mobilität von Fußgängern und Fahrradfahrern gekennzeichnet sind, hat nach wie vor Bestand und wird grundsätzlich von der Bevölkerung angenommen. Abb. 39 dokumentiert aus gesamtstädtischer Perspektive die TOP 10 Nennungen hinsichtlich des bevorzugt aufgesuchten Lebensmittelmarktes in Bocholt. Spitzenreiter sind das REAL SB-Warenhaus an der Friesenstraße (13,6 % der Nennungen) und der benachbarte ALDI Lebensmitteldiscounter (8,1 % der Nennungen). An dritter Stelle folgt der EDEKA ELKAMP Markt in Biemenhorst mit 7,9 % der Nennungen. An fünfter Stelle liegt der EDEKA ELSKAMP Markt in Lowick mit 5,3 % der Nennungen, gefolgt von EDEKA FRERICKS an der Münsterstraße (4,9 % der Nennungen) und EDEKA KÜPPERS in Stenern. Sowohl Lebensmitteldiscounter als auch Frischemärkte in den Stadtteillagen sind unter den TOP 10 Nennungen. Dennoch sind die Lebensmitteldiscounter im gesamten Stadtgebiet hinsichtlich überörtlicher Einkaufsorientierungen erfolgreich. Sie sind die maßgebliche Angebotsergänzung zu den nahversorgungsorientierten Frischemärkten. Folgende Discounter Standorte wurden am häufigsten genannt: CIMA Beratung + Management GmbH

58 Abb. 30: Bevorzugte Lebensmittelmärkte zur Deckung des täglichen Bedarfs In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 2.000; Top 10) bevorzugten Marktes, weitere 5 % sehen Kopplungseffekte ( auf dem Weg zu anderen Erledigungen ) oder die Qualität der Waren als primäres Besuchsmotiv. Abb. 31: Gründe für die Wahl des bevorzugten Lebensmittelmarktes Real, SB-Warenhaus, Bocholt 13,6% Warum gehen Sie gerade dorthin? (n = ; Mehrfachnennungen möglich; Top 5) Aldi, Friesenstraße ( Nähe Real) 8,1% Edeka Elskamp, Biemenhorst, Birkenallee 7,8% Nähe 56,4% Aldi, Münsterstraße 7,1% Edeka Elskamp, Lowick, Werther Straße 5,3% Gutes Angebot 33,2% Edeka Frericks, Moltkestraße 4,9% Edeka Küppers, Stenern, Robert-Koch-Ring 4,9% Günstige Preise 18,1% Aldi, Lowick 4,6% Aldi, Holtwick 4,1% Auf dem Weg zu anderen Erledigungen 5,4% Edeka Isselmarkt, Holtwick, Dinxperloer Str. 4,0% 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% CIMA GmbH 2010 Gute Qualität 4,9% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Gründe für die Wahl des bevorzugten Lebensmittelmarktes Die räumliche Nähe zwischen Wohnung und Lebensmittelmarkt stellt für die Bocholter Bevölkerung mit Abstand den wichtigsten Entscheidungsgrund zum Aufsuchen des bevorzugten Lebensmittelmarktes dar (siehe Abb. 31). 56 % der Befragten nannten,nähe als Hauptgrund für die Wahl ihres bevorzugten Lebensmittelmarktes. Für ein Drittel der Befragten ist dagegen das gute Warenangebot ausschlaggebend für die Wahl ihres wichtigsten Nahversorgers. Weitere 18 % nennen günstige Preise als Hauptmotiv zum Aufsuchen des CIMA GmbH 2010 Das Befragungsergebnis unterstreicht die hohe Bedeutung von wohnstandortnahen Lebensmittelmärkten für ein die Konsumenten zufriedenstellendes Lebensmittelangebot. CIMA Beratung + Management GmbH

59 5.2.3 Alternative Versorg ungsstandorte zur Erledigung des wöchentlichen Großeinkaufs In Bezug auf alternative Versorgungsstandorte zur Erledigung des wöchentlichen Großeinkaufs dominiert laut der Befragung in allen Siedlungsbereichen die Orientierung auf das REAL SB-Warenhaus und die Lebensmitteldiscounter. Von den Befragten, machten Angaben zu weiteren Einkaufsorten hinsichtlich der Bedarfsdeckung mit Lebensmitteln. Rd. ein Viertel der Bocholter Bevölkerung erledigt heute seinen Groß- und Wochenendeinkauf im REAL SB-Warenhaus an der Welfenstraße. Die beiden andockenden Discounter ALDI (17 %) und LIDL (7 %) profitieren besonders von der Handelsagglomeration um den REAL-Markt. Abb. 32: Alternative Versorgungsstandorte / Erledigung des wöchentlichen Großeinkaufs In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 1.868; Mehrfachnennungen möglich; Top 10) Real, SB-Warenhaus, Bocholt Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Aldi, Münsterstraße Wochenmarkt, Innenstadt Lidl, Friesenstraße (Nähe Real) 6,7% 9,3% 14,9% 16,6% 24,8% Der Bocholter Wochenmarkt im Stadtzentrum wird in der gesamtstädtischen Betrachtung von 9 % der Befragten als wichtigster alternativer Einkaufsort für den wöchentlichen Großeinkauf genannt. Dies ist ein hervorragendes Ergebnis und spricht eindeutig für die Qualität des Wochenmarktangebotes. Aldi, Holtwick Rewe, Shopping Arkaden Bocholt Rewe, Ostwall 5,6% 5,3% 6,3% Im Rahmen der Kopplung mit Besuchen in der Innenstadt werden als ergänzender Einkaufsort zur Deckung der Nahversorgung die beiden REWE Märkte (SHOPPING ARKADEN: 5,6 % der Nennungen, Ostwall: 5,3 % der Nennungen) genannt. Aus gesamtstädtischer Perspektive haben als alternative Standorte der Bedarfsdeckung im Segment Nahversorgung noch die EDEKA Märkte FRERICKS und ELSKAMP in Lowick besondere Bedeutung (jeweils rd. 5 % der Nennungen. Unter den Lebensmitteldiscountern spielen noch der ALDI Markt an der Münsterstraße (14,9 % der Nennungen) sowie der ALDI Markt in Holtwick (6,3 % der Nennungen) eine maßgebliche Rolle. Edeka Elskamp, Lowick, Werther Straße CIMA GmbH 2010 Edeka Frericks, Moltkestraße 5,2% 5,0% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Verkehrsmittelwahl in Bezug auf Nahversorgung und Erledigungen in der Innenstadt von Bocholt In Bezug auf die Erreichbarkeit der Nahversorgungsstandorte nutzen 55 % den Pkw, weitere 32 % nutzen das Fahrrad, bzw. den Roller. 12 % kommen zu Fuß. Bus, Taxi und Mietwagen haben keine Bedeutung. Die dominante Rolle des Pkws weist deutlich auf die Bedeutung der Großeinkäufe hin. Der hohe Anteil von Fahrradnutzern spricht für die hier in Bocholt gut ausgebaute relevante Infrastruktur. CIMA Beratung + Management GmbH

60 Abb. 33: Verkehrsmittelwahl in der Stadt Bocholt Haushaltsbefragung 2010 Verkehrsmittelwahl Nahversorgung - Innenstadt mit dem Pkw Mit welchem Verkehrsmittel erreichen Sie in der Regel ihren hauptsächlich besuchten Lebensmittelmarkt bzw. die Innenstadt von Bocholt? (n = 2.000) 33% 55% aus. Nur knapp ein Drittel der Befragten nutzt den Pkw als Hauptverkehrsmittel, um die Innenstadt von Bocholt zu erreichen. 12 % der Befragten kommen zu Fuß in die Innenstadt. Das Stadtbusnetz nutzen 5% der Befragten, um die Innenstadt zu erreichen. Hinsichtlich der Verkehrsmittelwahl beim Aufsuchen der Innenstadt zeigt sich für Bocholt ein hervorragender Modal Split zugunsten des Umweltverbundes. Langfristig wünschenswert wäre eine höhere Akzeptanz des gut ausgebauten Stadtbusnetzes auch im Kontext mit den Aktivitäten der Bevölkerung bei der Deckung ihres Nahversorgungsbedarfs. mit dem Fahrrad 32% 49% zu Fuß 12% 12% mit dem Bus 1% 5% mit dem Taxi/Mietwagen 0% 1% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Lebensmittelmarkt Innenstadt CIMA GmbH 2010 Im Vergleich zu 2005 hat der Anteil der Fahrradnutzer deutlich zugenommen gaben nur 19 % der Befragten an, mit dem Fahrrad die Nahversorgungsstandorte aufzusuchen. Der Anteil der Pkw-Nutzung lag seinerzeit bei 70 %. Der Entwicklungstrend hin zum Umweltverbund ist auch ein Indiz für das hoch akzeptierte Nahversorgungsnetz. Im Hinblick auf die Innenstadt ergibt sich ein deutlich differenziertes Bild. Die Hälfte aller Befragten nutzt das Fahrrad als Hauptverkehrsmittel, wenn sie die Bocholter Innenstadt besuchen. Die fahrradfreundliche Infrastruktur zahlt sich CIMA Beratung + Management GmbH

61 5.2.5 Bewertung des Nahversorgungsangebotes insgesamt und relevanter zuzuordnender Merkmale Das lokale Nahversorgungsangebot wird von der jeweiligen Bevölkerung im Siedlungsbereich durchweg positiv eingeschätzt. Abb. 34: Bewertung des lokalen Nahversorgungsangebotes Bocholt Ost (südl. Münsterstrasse) (n = 146) Bocholt Ost (nördl. Münsterstrasse) (n = 139) Bocholt Nordwest/Holtwick/Spork (n = 181) Wie bewerten Sie das Nahversorgungsangebot in Ihrem Stadtteil? (n = 1.992; Mittelwert = 2,19) Bocholt Süd (n = 103) Innenstadt (n = 78) Bocholt Südost/Fildeken (n = 122) Bocholt West/Löverick (n = 155) Bocholt Nord (n = 170) Bocholt West/Feldmark (n = 199) Suderwick (n = 50) Mussum/Biemenhorst (n = 165) Lowick/Liedern (n = 123) Stenern (n = 178) Hemden (n = 23) Barlo (n = 60) 1,90 1,91 2,00 2,01 2,05 2,05 2,06 2,09 2,12 2,15 2,29 2,31 2,37 2,74 4,07 des Nahversorgungsangebotes. In Hemden wird das Nahversorgungsangebot mit 2,7 bewertet, Barlo fällt mit 4,7 aufgrund der größeren Distanz zu nächsten Nahversorgern verständlicher Weise deutlich aus den Rahmen 18. Wird das Nahversorgungsangebot insgesamt von allen Befragten mit der Durchschnittsnote 2,19 bewertet, schneiden die Qualitätsmerkmale Öffnungszeiten (Durchschnittsnote: 1,92 ), Service (Durchschnittsnote: 2,14) und Erreichbarkeit (Durchschnittsnote: 1,99) sogar noch günstiger ab. Ungünstiger als das Gesamtangebot wird die Parkplatzsituation bewertet. Sie erreicht lediglich eine Durchschnittsnote von 2,24. Alle Qualitätsmerkmale zur Bewertung des Nahversorgungsangebotes erreichen mit Durchschnittsnoten zwischen 1,92 und 2,24 hervorragende Bewertungen. 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 5,5 6 CIMA GmbH 2010 Mit Ausnahme von Hemden und Barlo liegt die Durchschnittsnote für die Gesamtbewertung des Nahversorgungsangebotes zwischen 1,9 und 2,3. Dies ist im Notenspiegel von 1 bis 6 eine hervorragende, nahezu optimale Bewertung 18 Die vergleichsweise gute Bewertung der Befragten aus Hemden resultiert aus der Perspektive, dass die Hemdener sich mit einer Nahversorgungsorientierung auf Holtwick arrangiert haben. Sie hierzu auch die entsprechenden Ausführungen in Abschnitt 7. CIMA Beratung + Management GmbH

62 Abb. 35: Bewertung einzelner Merkmale des lokalen Nahversorgungsangebotes (gesamtstädtisch) CIMA GmbH 2010 Wie bewerten Sie nachfolgende Merkmale Ihres Nahversorgungsangebotes? (Mittelwert) Nahversorgungsangebot im Stadtteil (n = 1992) Öffnungszeiten (n = 1991) Service (n = 1981) Parkplätze (n = 1892) Erreichbarkeit (n = 1994) 1,92 2,14 1,99 2,19 2,24 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 5,5 6 Abb. 36: Bewertung der Erreichbarkeit des lokalen Nahversorgungsangebotes CIMA GmbH 2010 Wie bewerten Sie die Erreichbarkeit Ihres Nahversorgungsangebotes? (Mittelwert) Innenstadt Bocholt Südost/Fildeken Bocholt Süd Bocholt Nord Bocholt West/Löverick Bocholt West/Feldmark Bocholt Ost (südl. Münsterstrasse) Suderwick Mussum/Biemenhorst Lowick/Liedern Stenern Bocholt Ost (nördl. Münsterstrasse) Bocholt Nordwest/Holtwick/Spork Hemden Barlo 1,65 1,77 1,80 1,89 1,90 1,90 1,90 1,96 1,98 2,03 2,05 2,06 2,12 2,39 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 3,45 Bezogen auf die abgegrenzten Siedlungsräume bewegen sich die Durchschnittsnoten für das Kriterium Erreichbarkeit zwischen 1,65 (Innenstadt) und 3,45 (Barlo). Die unterversorgten Siedlungsräume Hemden und Barlo zeigen die ungünstigsten Durchschnittsnoten von 2,39 bzw. 3,45. Sie fallen, wie bei der Gesamtbeurteilung des Nahversorgungsangebotes deutlich aus dem Rahmen. Bezogen auf die abgegrenzten Siedlungsräume bewegen sich die Durchschnittsnoten für das Kriterium Parkplatzsituation zwischen 1,90 (Suderwick) und (2,60) in Barlo. Die ländlich strukturierten Siedlungsräume fallen hier nicht so deutlich hinter die anderen Siedlungsbereiche zurück, da die zum Teil noch vorhandenen Ergänzungsangebote nur in geringer Frequenz aufgesucht werden und sich somit das Problem verkehrlicher Erreichbarkeit nicht stellt. Bei allen Durchschnittsnoten von über 2,4 stellt sich die Frage nach Optimierungspotenzialen. Dies betrifft die Siedlungsräume CIMA Beratung + Management GmbH

63 Bocholt Nord (Orientierung auf die Standortagglomeration am Ostwall sowie nach Stenern), Innenstadt, der Innenstadt mit dem Pkw mitschwingen. Die Bewertung von Barlo ist vor dem Hintergrund des fehlenden Angebotes zu relativieren. Abb. 38: Bewertung des Service des lokalen Nahversorgungsangebotes Stenern, Barlo Abb. 37 Bewertung der Parkplatzsituation des lokalen Nahversorgungsangebotes Wie bewerten Sie die Parkplatzsituation bezüglich Ihres Nahversorgungsangebotes? (Mittelwert) Suderwick Mussum/Biemenhorst Bocholt Süd Bocholt Südost/Fildeken Bocholt Ost (südl. Münsterstrasse) Bocholt Nordwest/Holtwick/Spork Bocholt Ost (nördl. Münsterstrasse) Bocholt West/Feldmark Lowick/Liedern Hemden Bocholt West/Löverick Bocholt Nord Innenstadt Stenern Barlo 1,90 2,00 2,03 2,08 2,11 2,13 2,19 2,22 2,26 2,30 2,34 2,52 2,52 2,58 2,60 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 Bocholt Ost (nördl. Münsterstrasse) CIMA GmbH 2010 Wie bewerten Sie den Service Ihrer Nahversorgungsanbieter? (Mittelwert) Mussum/Biemenhorst Suderwick Innenstadt Bocholt Südost/Fildeken Lowick/Liedern Bocholt West/Löverick Bocholt Nordwest/Holtwick/Spork Bocholt Ost (südl. Münsterstrasse) Bocholt Süd Bocholt Nord Stenern Bocholt West/Feldmark Hemden Barlo 1,91 2,04 2,05 2,08 2,11 2,11 2,15 2,16 2,17 2,18 2,19 2,21 2,23 2,30 Bezüglich des Kriteriums Service bewegen sich die Durchschnittsbewertungen in den Siedlungsräumen zwischen 1,91 (Mussum / Biemenhorst) und 2,74 (Barlo). Lediglich Barlo fällt mit 2,74 etwas aus dem Bewertungsrahmen. Es handelt sich grundsätzlich um eine exzellente Bewertung. 2,74 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 CIMA GmbH 2010 Die leicht ungünstigere Bewertung der innenstädtischen Standorte überrascht nicht, weil hier wahrscheinlich auch Erfahrungen hinsichtlich des Aufsuchens CIMA Beratung + Management GmbH

64 Abb. 39: Bewertung der Öffnungszeiten des lokalen Nahversorgungsangebotes Wie bewerten Sie die Öffnungszeiten Ihrer Nahversorgungsanbieter? (Mittelwert) Bocholt Südost/Fildeken Bocholt Süd Bocholt West/Feldmark Lowick/Liedern Bocholt Ost (südl. Münsterstrasse) Bocholt Ost (nördl. Münsterstrasse) Bocholt Nordwest/Holtwick/Spork Mussum/Biemenhorst Innenstadt Suderwick Bocholt West/Löverick Bocholt Nord Stenern Barlo Hemden 1,77 1,80 1,82 1,85 1,85 1,85 1,86 1,87 1,88 1,94 1,99 2,05 2,12 2,29 2,35 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6, Verbesserungsvorschläge zur Optimierung des Nahversorgungsangebotes Auf die Frage welche Vorschläge die Bocholter Bevölkerung zur Nahversorgung in ihrem Stadtteil hat, fällt 65 % der Befragten nichts ein. Diese Antwort belegt eine hohe Akzeptanz und Zufriedenheit mit dem jeweiligen Nahversorgungsangebot vor Ort. Trotz der zuvor positiv bewerteten Öffnungszeiten des lokalen Nahversorgungsangebotes, nennen immerhin 10 % längere Öffnungszeiten als wichtigste Maßnahme zur Verbesserung des Nahversorgungsangebotes. Weitere 8 % der Befragten wünschen sich ein größeres Angebot an Nahversorgung im Stadtteil. 4 % der Befragten sehen Optimierungsbedarf hinsichtlich der Parksituation, 3 % nennen den Ausbau des ÖPNV bzw. eine noch bessere Busanbindung an die lokalen Nahversorgungsanbieter im Stadtteil als wichtige Verbesserungsmaßnahme. Weitere 10 % nennen Einzelmaßnahmen mit einem Nennungsanteil von unter 3 %. Hervorzuheben ist die Nennung ELSKAMP Markt in Lowick darf nicht schließen. Diese Handlungsempfehlung hat seitens der Befragten im Siedlungsraum Lowick / Liedern besonderes Gewicht (siehe Abschnitt 7). CIMA GmbH 2010 Das Thema Öffnungszeiten trifft in der Bocholter Bevölkerung in Bezug auf ihre Nahversorgungsstandorte auf besonders hohe Zufriedenheit. Die Durchschnittsnoten in den Siedlungsräumen bewegen sich zwischen 1,77 (Bocholt Südost / Fildeken) und 2,35 (Hemden). Nur in den Siedlungsräumen Bocholt Nord, Stenern, Barlo und Hemden liegt die Durchschnittsnote über 2,0. CIMA Beratung + Management GmbH

65 Abb. 40: Verbesserungsvorschläge zur Optimierung des Nahversorgungsangebotes den Orten getätigten Ausgaben sind nicht möglich. Einkaufshäufigkeiten werden immer subjektiv eingeschätzt. Welche Vorschläge haben Sie zur Verbesserung der Nahversorgung in Ihrem Stadtteil? (n = 2.000; Mehrfachnennungen möglich, Top 5) Nichts 65% Dennoch sind die aufgezeigten Befragungsergebnisse als Anhaltspunkte in die Berechnung der Kaufkraftströme eingeflossen. 19 Bei der Befragung wurden hier folgende Warengruppen bzw. Sortimentsbündel berücksichtigt: Bekleidung / Textilien Längere Öffnungszeiten 10% Bücher Radio, TV, Unterhaltungselektronik, Computer, Fotobedarf, Tonträger Größeres Angebot 8% Haushaltswaren Parkplätze 4% Spielwaren / Hobbybedarf Sportartikel / Sportgeräte Noch bessere ÖPNV (Busverkehr) Anbindung 3% Möbel / Einrichtungsbedarf 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% Blumen, Gartenartikel und Gartenzubehör CIMA GmbH 2010 Baumarktartikel Regionale Einkaufsorientierung der Bocholter Haushalte in Bezug auf ausgewählte Warengruppen bzw. Sortimente Bei der regionalen Einkaufsorientierung wurden die befragten Bocholter Haushalte in Bezug auf einzelne Warengruppen oder Sortimentsbündel nach ihrem hauptsächlichen Einkaufsort befragt. In der Regel nennen die Befragten jenen Ort, der am häufigsten aufgesucht wird. Die warengruppenspezifischen Einschätzungen geben die allgemeine Orientierung zum Einkaufsverhalten der Bocholter Haushalte in der Region wider. Unmittelbare Rückschlüsse auf die in Die nachfolgende Abb. 41 dokumentiert den Nennungsanteil der Einkaufsorientierung nach Bocholt für die berücksichtigten Warengruppen. Mit Ausnahme der Warengruppe Möbel, Einrichtungsbedarf liegt der Nennungsanteil für Bocholt bei über 70 %. Dieses Resultat bestätigt die alles in allem nur geringen Kaufkraftabflüsse aus Bocholt. An der Spitze stehen mit Nennungsanteilen von über 85 % die Warengruppen Baumarktspezifische Sortimente (91 %), Haushaltswaren (87 %) sowie Bekleidung / Textilien (85 %), 19 Siehe Abschnitt 4.3 CIMA Beratung + Management GmbH

66 Abb. 41: Nennungsanteile (%) für den überwiegenden Einkauf in Bocholt Haushaltsbefragung 2010 Nennungsanteil (%) überwiegender Einkauf in Bocholt Abb. 42: Regionale Einkaufsorientierung bei dem Sortiment Bekleidung / Textilien Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei den Sortimenten Bekleidung / Textilien? (n = 2.000) Bocholt 85% Baumarktartikel 91% Haushaltswaren 87% Oberhausen 3% Bekleidung 85% Blumen, Gartenartikel und Gartenzubehör 81% Internet / Versandhandel 3% Radio, TV, Unterhaltungselektronik, Computer, Fotobedarf, Tonträger 80% Düsseldorf 1% Bücher 78% Sportartikel, Sportgeräte 73% Niederlande 1% Spielwaren, Hobbybedarf 72% Möbel, Einrichtungsbedarf 45% Sonstige < 1% 7% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% CIMA GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 In der Warengruppe Bekleidung / Textilien besteht nach wie vor eine hervorragende, dominante Orientierung der Bocholter Bevölkerung auf die eigene Innenstadt. Rund 85 % der Befragten gibt an, seinen Bedarf überwiegend in Bocholt zu decken. Der Anteil der Befragten, die sich im Segment Bekleidung / Textilien hauptsächlich nach Oberhausen und somit in das CentrO. orientieren, ist mit rd. 3 % unverändert gering. Ebenso bedeutungslos ist die Bedarfsdeckung über Versandhandel und e-commerce. Mit 1 % der Nennungen wird Düsseldorf noch als Wettbewerbsstandort genannt. Die Orientierung auf niederländische Wettbewerbsstandorte ist mit 1 % ebenfalls kaum messbar. 7 % der Befragten nennen einzelne Standorte mit Nennungsanteilen von unter 1 % (darunter Münster, Köln, Essen). Diese Nennungen signalisieren die spezifische Bedarfsdeckung nach Qualitäts- und Nischenangeboten. CIMA Beratung + Management GmbH

67 Abb. 43: Regionale Einkaufsorientierung bei dem Sortiment Bücher Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei dem Sortiment Bücher? (n = 2.000) Bocholt 78% Abb. 44: Regionale Einkaufsorientierung bei den Sortimenten Radio, TV, Unterhaltungselektronik, Computer, Fotobedarf, Tonträger Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei den Sortimenten Radio, TV, Unterhaltungselektronik, Computer, Fotobedarf, Tonträger? (n = 2.000) Bocholt 80% Internet / Versandhandel 10% Internet / Versandhandel 6% Sonstige < 1% 3% Rhede 3% Sonstige < 1% 3% kein Bedarf 10% CIMA GmbH % 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% kein Bedarf 8% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% In dem Segment Bücher besteht ebenfalls eine überzeugende Orientierung der Bocholter Bevölkerung auf die eigenen Anbieter im Stadtgebiet. 78 % der Befragten nannten Bocholt als hauptsächlichen Einkaufsort. Der Anteil des Online- bzw. Versandhandels erreicht hier jedoch mit 10 % einen beachtlichen Anteil. 10 % der Befragten hatten keinen Bedarf im Segment Bücher und äußerten sich nicht zum räumlichen Einkaufsverhalten. Das Befragungsergebnis zeigt, dass mit Ausnahme von e-commerce kein physischer Wettbewerbsstandort im Segment Bücher für die Bocholter Haushalte Relevanz hat. CIMA GmbH 2010 In der Warengruppe Radio, TV, Unterhaltungselektronik, Computer, Fotobedarf und Tonträger nannten 80 % der Befragten Bocholt als Haupteinkaufsort. Die Etablierung des SATURN Elektrofachmarktes hat maßgeblich zur Stabilisierung dieser Einkaufsorientierung beigetragen. Rd. 6 % der Befragten bestellen Elektrowaren und Unterhaltungselektronikartikel im Internet bzw. beziehen diese Waren über den Versandhandel. 3 % der Befragten decken ihren Bedarf hier überwiegend in den Fachmarktstandorten im benachbarten Rhede. 8 % der Befragten geben an, keinen Bedarf in diesem Segment zu haben. Das ermittelte räumliche Einkaufsverhalten signalisiert hier deutlich, dass nur noch CIMA Beratung + Management GmbH

68 marginale Kaufkraftabflüsse in diesem Segment zu Wettbewerbsstandorten bestehen. Abb. 45: Regionale Orientierung bei dem Sortiment Haushaltswaren Abb. 46: Regionale Orientierung bei den Sortimenten Spielwaren / Hobbybedarf Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei den Sortimenten Spielwaren / Hobbybedarf? Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei dem Sortiment Haushaltswaren? (n = 2.000) Bocholt 72% Bocholt 87% Rhede 2% Internet / Versandhandel 5% Internet / Versandhandel 1% Sonstige < 1% 3% Sonstige < 1% 3% kein Bedarf 20% kein Bedarf 7% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% CIMA GmbH 2010 CIMA GmbH % 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Der Bedarf an Haushaltswaren wird von 87 % der Befragten überwiegend in Bocholt gedeckt. Dies weist auf eine nahezu optimale, örtliche Kaufkraftbindung hin. Die Orientierung zu anderen Wettbewerbsstandorten ist zu vernachlässigen. Rd. 7 % der Bocholter Befragten geben an, keinen Einkaufsbedarf in diesem Segment zu haben. Die regionale Orientierung bei der Warengruppe Spielwaren / Hobbybedarf zeigt, dass mit 72 % eine überwiegende Einkaufsorientierung nach Bocholt besteht, zumal 20 % der Befragten sich nicht zu ihrer räumlichen Orientierung in diesem Segment äußern, da sie derzeit keinen Bedarf sehen. Die lokalen Anbieter haben in den vergangenen Jahren jedoch zunehmend Konkurrenz durch nichtstationäre Anbieter wie dem Online- und Versandhandel bekommen. Der Anteil der Befragten, die hier ihren Bedarf hauptsächlich im Versandhandel / e-commerce decken liegt bei 5 %. Eine so relevante Quote konnte vor fünf Jahren noch nicht gemessen werden. CIMA Beratung + Management GmbH

69 Abb. 47: Regionale Orientierung bei den Sortimenten Sportartikel / Sportgeräte Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei den Sortimenten Sportartikel / Sportgeräte? Abb. 48: Regionale Orientierung bei den Sortimenten Möbel / Einrichtungsbedarf Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei den Sortimenten Möbel / Einrichtungsbedarf? Bocholt 73% Bocholt Rhede 10% 45% Internet / Versandhandel 3% Oberhausen Duisburg 3% 7% Rhede 1% Niederlande (ohne Arnhem) Arnhem 3% 2% Sonstige < 1% 4% Essen Wesel 2% 2% kein Bedarf 19% Sonstige < 1% kein Bedarf 11% 16% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% CIMA GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 In der Warengruppe Sportartikel / Sportgeräte ergibt sich ein ähnliches Bild wie in der Warengruppe Spielwaren / Hobbybedarf. 73 % der Befragten orientieren sich in diesem Segment in erster Linie an dem lokalen Angebot in Bocholt. 19 % haben derzeit keinen Bedarf. Die hauptsächliche Bedarfsdeckung über das Internet bzw. den Versandhandel nennen 3 % der Befragten. 4 % der Befragten nennen weitere Orte mit einem Nennungsanteil von unter 1 %. Darunter fallen das Oberzentrum Münster und das CentrO. Der Wettbewerbsdruck durch Konkurrenzorte ist insgesamt vernachlässigbar. In der Warengruppe Möbel / Einrichtungsbedarf zeichnet sich gegenüber den übrigen Warengruppen eine deutlich differenziertere regionale Orientierung ab. Nur 45 % der Befragten geben an, ihren Bedarf hauptsächlich in Bocholt zu decken. Weitere 10 % der Befragten aus Bocholt decken im Segment Möbel, Einrichtungsbedarf überwiegend in der Nachbarstadt Rhede. Die Befragung zeigt jedoch, dass die regionale Orientierung deutlich über den Nahbereich hinausgeht. Städte im Ruhrgebiet (Oberhausen mit 7 %, Duisburg mit 3 % und Essen mit 2 % der Nennungen) sind ebenso als hauptsächlicher Einkaufsort vertreten wie Angebote in den Niederlanden (insgesamt 5 %, davon 2 % alleine in Arnhem). 11 % der Befragten orientieren sich hauptsächlich auf weitere CIMA Beratung + Management GmbH

70 Angebotsstandorte (jedoch mit jeweils weniger als 1 % der Nennungen). Spezifische Vorlieben führen hier zur Nennung einzelner Spezialisten im Segment Einrichtungsbedarf 16 % der Befragten geben an, keinen Bedarf im Segment Möbel, Einrichtungsbedarf zu haben. Dieser Anteil der Konsumverweigerung liegt deutlich unter dem Durchschnitt ähnlicher Befragungen. In der Regel werden hier Anteile von über 20 % gemessen. Die Befragung stützt die ermittelten hohen Kaufkraftabflüsse von 4,9 Mio. in der Hauptwarengruppe Möbel, Einrichtungsbedarf. Es ist das einzige Segment, wo die Bocholter Haushalte deutlich ein örtliches Defizit wahrnehmen. Die Gestaltungspotenziale zur Optimierung des Angebotes vor Ort sind jedoch mit Blick auf die regionale Wettbewerbskulisse der Großmöbelhäuser an Rhein und Ruhr eher als begrenzt einzuordnen. Abb. 49: Regionale Orientierung bei den Sortimenten Blumen, Gartenartikel und Gartenzubehör Bocholt Niederlande Rhede Dingden Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei den Sortimenten Blumen, Gartenartikel und Gartenzubehör? 3% 2% 4% 81% Sonstige < 1% 6% In dem Sortimentsbündel Blumen, Gartenmarktartikel und Gartenzubehör besteht wiederum eine dominante Einkaufsorientierung der Bocholter Haushalte auf ihre Stadt. 81 % der Befragten geben an, hauptsächlich ihren Bedarf in Bocholt zu decken. Rhede nennen 3 % und Dingden 2 % der Befragten als hauptsächlichen Einkaufsort. Weitere 6 % nennen weitere Standorte mit einem Nennungsanteil von jeweils unter 1 %. Relevanz haben hier die Raiffeisenmärkte in der Region. 4 % der Befragten decken ihren Bedarf überwiegend in niederländischen Angebotsstandorten. Das spezifische Gartencentersortiment in den Niederlanden mit Konzepten wie INTRATUIN hat durchaus für deutsche Konsumenten aus der Grenzregion Relevanz. kein Bedarf 4% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

71 Abb. 50: Regionale Orientierung bei dem Sortiment Baumarktartikel Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei dem Sortiment Baumarktartikel? Bocholt 91% Rhede 2% Sonstige < 1% 1% kein Bedarf 6% CIMA GmbH % 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% In der Warengruppe Baumarktartikel ist die Bedarfsdeckung der befragten Bocholter Haushalte am stärksten auf die eigene Stadt ausgeprägt. 91 % der Befragten decken ihren Bedarf überwiegend in Bocholt. Weitere 2 % orientieren sich hauptsächlich auf Angebote in Rhede, weitere 1 % suchen andere Standorte auf. 6 % der Befragten haben im Segment Baumarktartikel derzeit kein Bedarf. Die Befragung signalisiert ein umfassendes Angebot Baumarktspezifischer Sortimente in Bocholt. CIMA Beratung + Management GmbH

72 6 STANDORT- UND ANGEBOTSQUALITÄTEN IN DER INNENSTADT VON BOCHOLT 6.1 Abgrenzung der Bocholter Innenstadt - Bewertung des innerstädtischen Besatzes im Kontext der Gesamtstadt m² erhoben. Sie erwirtschaften ein Umsatzvolumen von 237,9 Mio.. Eine umfassende Analyse der innenstädtischen Einzelhandelsstrukturen erfolgt in Abschnitt 6.2. Abb. 51: Abgrenzung der Bocholter Innenstadt Innenstadt Abgrenzung Bocholt Die Bocholter Innenstadt wird im Wesentlichen durch den innerstädtischen Erschließungsring begrenzt. Die relevanten Straßenzüge sind im Uhrzeigersinn im Norden beginnend Nordwall und Ostwall, der Theodor-Heuss-Ring, die Ebertstraße, die Willy-Brandt-Straße und die Meckenemstraße. Alle innen liegenden Grundstücke zählen zum Innenstadtbereich. Die beiden sich im Westen und Osten anschließenden Handelslagen (östliches Westend rund um den PENNY-Markt und die Firma HUNGERKAMP) sowie die Nahversorgungsagglomeration am Ostwall mit ALDI und REWE) werden ebenfalls noch der Innenstadt zugeordnet. Die Innenstadtabgrenzung ist gegenüber 2005 unverändert. Sie beschreibt zugleich den Zentralen Versorgungsbereich Bocholt Innenstadt (siehe rechts stehende Abb. 51). Der Haupteinkaufsbereich erstreckt sich entlang der von Süden nach Norden verlaufenden Handelsachsen Neutorplatz, Neustraße, Markt, Nordstraße sowie die von Westen nach Osten verlaufende Achse Ravardistraße, Crispinusplatz, Markt, Osterstraße. Weitere an die Neustraße sich anschließende Ergänzungslagen sind nach Westen die Nobelstraße und nach Osten die Langenbergstraße. Zwischen Langenbergstraße und Osterstraße liegen die beiden Plätze Gasthausplatz und Liebfrauenplatz. Westlich an den Neutorplatz schließen sich die SHOPPING ARKADEN BOCHOLT an. CIMA GmbH 2010 Die Einzelhandelsverteilung zwischen Innenstadt und dem übrigen Stadtgebiet dokumentiert nach wie vor die herausragende Stellung der Bocholter Innenstadt. 47 % der Betriebe sind in der Innenstadt ansässig. Sie belegen 45 % der Verkaufsflächen und realisieren 37 % des gesamtstädtischen Einzelhandelsumsatzes. Im Rahmen der Einzelhandelsbestandserhebungen wurden in der Innenstadt von Bocholt 294 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von CIMA Beratung + Management GmbH

73 Ansiedlung des HAGEBAU Baufachmarktes an der Werther Straße, Abb. 52 Einzelhandelsverteilung und Entwicklung Innenstadt übriges Stadtgebiet Verteilung des Einzelhandelsbesatzes Stadt Bocholt (Entwicklungsdynamik ) CIMA GmbH 2010 Betriebe 2005 Betriebe 2010 Verkaufsfläche in m² (2005) Verkaufsfläche in m² (2010) Umsätze in Mio. (2005) Umsätze in Mio. (2010) 37% 44% 44% 50% 47% 50% Im Vergleich zu 2005 hat die Bocholter Innenstadt jedoch an Boden verloren. So lag der innenstädtische Verkaufsflächenanteil im Jahr 2005 bei 44 % und der Umsatzanteil bei 50 %. Hierfür sind drei Standortentwicklungen seit 2005 maßgeblich verantwortlich: 63% 53% 56% 56% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Innenstadt Bocholt 50% 50% übrig es Sta dtgebiet 100 % = % = % = m² 100 % = m² 100 % = 523,9 Mio. 100 % = 541,5 Mio. Etablierung der ROSE BIKE TOWN im Kreuzungsbereich Westring / Werther Straße Schließung des HERTIE Warenhauses am Neutorplatz sowie des SinnLeffers Bekleidungshauses an der Osterstraße in der Bocholter Innenstadt. Dennoch zeigt der CIMA Städtevergleich, dass der innenstädtische Umsatzanteil von 44 % immer noch als sehr gut einzuordnen ist. Ein weiteres, deutliches Absinken sollte jedoch vermieden werden. Die folgende Abb. 53 dokumentiert die warengruppenspezifische Verteilung des Einzelhandelsbesatzes im Stadtgebiet. Dabei sind folgende Befunde besonders hervorzuheben: Alle innenstädtischen Leitsortimente des persönlichen Bedarfs (Bekleidung, Wäsche, Schuhe, Lederwaren, Optik, Uhren, Schmuck) sowie die Warengruppe Bücher Schreibwaren realisieren innenstädtische Umsatzanteile von 85 % bis 92 %. Die Angebotskompetenz der Innenstadt ist hier optimal entwickelt. Die Warengruppe Geschenkartikel, Glas, Porzellan, Keramik (GPK), Hausrat realisiert mit 73 % ebenfalls einen sehr guten, noch deutlich überdurchschnittlichen innenstädtischen Umsatzanteil. Ausbau des Nahversorgungsangebotes in Lowick und Holtwick durch Ansiedlung von ALDI Lebensmitteldiscountern sowie Realisierung des Nahversorgungszentrums Mussum / Biemenhorst an der Birkenallee, CIMA Beratung + Management GmbH

74 Abb. 53 Umsatzverteilung Innenstadt Übriges Stadtgebiet nach CIMA Warengruppen Verteilung des Einzelhandelsbesatzes Umsatzverteilung nach Warengruppen CIMA GmbH 2010 Lebensmittel, Reformwaren G esundheits- und Körperpflegeartikel Bekleidung, Wäsche Schuhe, Lederwaren Uhren, Schmuck, Optik Bücher, Schreibwaren Elektroartikel, Unterhaltungselektronik, Foto, PC Sportartikel Spielwaren, Ba stelbeda rf Hobbybedarf (Fahrräder, Musikalien, etc.) GPK, Hausrat Einrichtungsbeda rf Baumarktspezifische Sortimente 6% 19% 18% Innenstadt Bocholt 34% 42% 63% 57% 58% 73% 91% 91% 92% 86% 94% 81% 82% 66% 58% 37% 43% 42% 27% 9% 9% 8% 14% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Übriges Sta dtgebiet In den Warengruppen Elektroartikel, Unterhaltungselektronik, Foto, PC sowie Sportartikel und Spielwaren, Bastelbedarf signalisieren innenstädtische Umsatzanteile zwischen 42% und 57 % durchaus noch Gestaltungspotenziale. Erhebliche Umsatzanteile werden hier mittlerweile auch in Fachmärkten, Lebensmitteldiscountern und Verbrauchermärkten / SB- Warenhäusern gebunden. In diesen Sortimenten sollten zukünftig Standortentwicklungen außerhalb von Zentralen Versorgungsbereichen tabu sein. Die Warengruppe Hobbybedarf realisiert in der Innenstadt von Bocholt lediglich einen innenstädtischen Umsatzanteil von 18 %. Deutlich wird hier, dass das maßgeblich relevante Sortiment Fahrräder als nicht zentrenrelevant einzuordnen ist. Aus dem CIMA Städtevergleich Umsatzanteil des innerstädtischen Einzelhandels am Gesamtumsatz der Stadt Trier 50 % Bocholt 44 % Gelsenkirchen % Castrop-Rauxel 37 % Moers 37 % Recklinghausen 35 % Gladbeck 32 % Duisburg 19 % Herten 19 % 20 Summe der Zentren GE-Altstadt und GE-Buer CIMA Beratung + Management GmbH

75 6.2 Analyse der Einzelhandelsstrukturen in der Innenstadt von Bocholt Im Rahmen der Bestandserhebung wurden in der Innenstadt von Bocholt 294 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m² erhoben. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 237,9 Mio.. Die warengruppenspezifische Differenzierung ist in Abb. 54 auf der nachfolgenden Seite dokumentiert. Folgende Befunde sind hervorzuheben: In der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren sind in der Innenstadt von Bocholt 42 Einzelhandelsbetriebe auf einer Verkaufsfläche von m² ansässig. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 32,7 Mio.. Der Verkaufsflächen- und Umsatzanteil der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren am innerstädtischen Einzelhandelsumsatz ist insgesamt mit 10,2 % bzw. 13,7 % gut entwickelt. Der Besatz umfasst im Wesentlichen die Verbraucher- und Discountmärkte REWE (2x), NETTO, ALDI und PENNY. Das Angebot im Ladenhandwerk, sowie ergänzender Obst- und Gemüsehändler sowie Feinkostanbieter ist umfassend. Darüber hinaus hat der Bocholter Wochenmarkt eine sehr hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Standörtlich sind vier Bereiche von Bedeutung: - PENNY Lebensmitteldiscounter am westlichen Innenstadtzugang an der Dinxperloer Straße, - SHOPPING ARKADEN BOCHOLT am südlichen Innenstadtzugang mit REWE Verbrauchermarkt, Feinkostanbieter und Ladenhandwerk - NETTO Lebensmitteldiscounter am Niederbruch im Standortbereich der Nordstraße, - Nahversorgungsagglomeration Ostwall als östlicher Innenstadtzugang mit REWE Verbrauchermarkt (ehemals EXTRA) und ALDI Lebensmitteldiscounter Die Warengruppe Gesundheits- und Körperpflegeartikel erreicht in der Innenstadt von Bocholt mit einer Verkaufsfläche von m² und einem Einzelhandelsumsatz von 34,6 Mio. einen bezogen auf die Innenstadt akzeptablen zu erwartenden Verkaufsflächen- und Umsatzanteil von 6,3 % bzw. 14,2 %. Innerhalb des Segmentes des Persönlichen Bedarfs sticht die Warengruppe Bekleidung / Wäsche besonders heraus. Sie belegt mit m² 34,9 % der innenstädtischen Verkaufsflächen. Bezogen auf den innerstädtischen Einzelhandelsumsatzes bedeutet ein realisierter Einzelhandelsumsatz von 79,6 Mio. einen Umsatzanteil von 33,5 %. Maßgebliche Anker sind neben den Bekleidungshäusern P&C, H&M, C&A sowie FISSER und DER NÄHKASTEN auch attraktive Labelstores wie BENETTON, ESPRIT, VERO MODA, JACK & JONES und GERRY WEBER. Die Nordstraße positioniert sich mit Modeanbietern im Topmarkensegment wie ANNA, KEMMING, MARCO POLO, BOGNER und ALLEGRO. Das alles in allem in der Angebotsbreite und Angebotstiefe vielseitige Angebot überstrahlt die Betriebsstilllegungen von HERTIE am Neutorplatz und SinnLeffers in der Osterstraße. Die übrigen Warengruppen des Persönlichen Bedarfs (Schuhe, Lederwaren, Uhren, Schmuck, Optik / Akustik) erzielen in der Innenstadt von Bocholt einen Verkaufsflächen- bzw. Umsatzanteil von 7,2 % bzw. 8,7 %. Diese Werte signalisieren eine gute Positionierung der Sortimente des übrigen persönlichen Bedarfs in der Innenstadt von Bocholt. CIMA Beratung + Management GmbH

76 Abb. 54: Einzelhandelsstrukturen in der Bocholter Innenstadt CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 71 24,1% ,4% 67,3 28,3% Lebensmittel und Reformwaren 42 14,3% ,2% 32,7 13,7% Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 29 9,9% ,3% 34,6 14,2% Persönlicher Bedarf insgesamt ,0% ,1% 100,1 42,1% Bekleidung, Wäsche 97 33,0% ,9% 79,6 33,5% Schuhe, Lederwaren 21 7,1% ,6% 10,6 4,5% Uhren, Schmuck, Optik, Akustik 29 9,9% ,6% 9,9 4,2% Medien und Technik insgesamt 27 9,2% ,0% 30,7 12,9% Bücher, Schreibwaren 11 3,7% ,7% 9,6 4,0% Elektroartikel/Unterhaltungselektronik Foto, PC und Zubehör, Neue Medien 16 5,4% ,3% 21,1 8,9% Spiel, Sport, Hobby insgesamt 11 3,7% ,1% 12,2 5,1% Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat 16 5,4% ,8% 7,6 3,2% Einrichtungsbedarf 18 6,1% ,5% 17,5 7,4% Möbel, Antiquitäten 11 3,7% ,4% 13,2 5,5% Teppiche, Gardinen, Heimtex tilien 7 2,4% ,0% 4,3 1,8% Baumarktspezifische Sortimente (einschließlich gartencenterrelevante Sortimente) 4 1,4% ,1% 2,5 1,1% Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% 237,9 100,0% Quelle: CIMA Bestandserhebungen 2010; Rundungsdifferenzen möglich. CIMA Beratung + Management GmbH

77 Die Hauptwarengruppe Medien und Technik belegt m² Verkaufsfläche in der Innenstadt und realisiert dort ein Umsatzvolumen von 30,7 Mio.. Die Einzelhandelsmagnete in diesem Segment sind der SATURN Elektrofachmarkt sowie die MAYERSCHE Buchhandlung in den SHOPPING ARKADEN BOCHOLT. Der Verkaufsflächenanteil von 10,0 % bzw. der Umsatzanteil von 12,9 % signalisiert ein relevantes Gewicht innerhalb des innerstädtischen Branchenmixes. Die Hauptwarengruppe Spiel, Sport, Hobby erreicht mit einem Verkaufsflächenanteil von 6,1 % (= m²) an der innenstädtischen Gesamtverkaufsfläche sowie einem Umsatzanteil von 5,1 % (= 12,2 Mio. ) am innenstädtischen Gesamtumsatz ebenfalls ein der Warengruppe entsprechendes Gewicht. Neben dem Sporthaus INTERSPORT PIERON ist hier der Fahrradspezialist ROSE (beide mit Standorten in der Ravardistraße) ansässig. Im Segment Spielwaren sind als relevante Anbieter das Unternehmen INTERTOYS (in den SHOPPING ARKADEN BOCHOLT) sowie VEDES an der Nordstraße und KIND & HOBBY im Liebfrauenviertel zu nennen. Die Warengruppe Geschenke, Glas, Keramik, Porzellan, Hausrat liegt mit einem Verkaufsflächen- und Umsatzanteil bezogen auf die Innenstadt von 4,8 % bzw. 3,2 % ebenfalls im erwarteten Rahmen. Die Warengruppe beherbergt m² und realisiert ein Umsatzvolumen von 7,6 Mio.. Die Schließung des HERTIE Warenhauses bedeutete jedoch eine Reduzierung des Angebotes. untypischen Segment,Möbel, Antiquitäten. Größte Anbieter im Bereich Möbel sind VAN OEPEN mit zwei Einrichtungshäusern am Theodor-Heuss- Ring (insgesamt rd m²) sowie MÖBEL DISCOUNT als Zwischennutzung in den ehemaligen Räumlichkeiten von C&A (rd m²). Hauptanbieter im Segment Heimtextilien ist das Textilkaufhaus DER NÄHKASTEN, die WÄSCHETRUHE sowie das Teppichfachgeschäft TEHERAN. Die nicht citytypische Warengruppe Baumarktspezifische Sortimente belegt auch in Bocholt nur geringe Verkaufsflächenanteile (2,1 %). Kleinflächige Fachanbieter wie u.a. SCHMALHAUSEN (Farben, Tapeten, Bodenbeläge), OTTO WINKEL (Eisenwaren) und WOHNKULTUR (Sanitäreinrichtungen) realisieren gerade einmal 1,1 % des innerstädtischen Umsatzes. Der CIMA Städtevergleich auf der folgenden Seite dokumentiert, dass die Bocholter Innenstadt hinsichtlich des Leitsortimentes,Bekleidung / Wäsche gut positioniert ist. Der Umsatzanteil von rd. 34 % signalisiert, dass das Sortiment eine Kernkompetenz entfaltet, ohne zu dominant zu sein. In der Regel sind Umsatzanteile zwischen 30 % und 45 % als vorteilhafte Positionierung anzusehen. Maßgeblich relevant für die Absicherung der hohen Einkaufsattraktivität der Bocholter City bleibt eine nachhaltige Profilierung über Qualität. Dies gilt sowohl in Bezug auf Service, als auch auf Markenpräsenz. Die Hauptwarengruppe Einrichtungsbedarf belegt in der Bocholter Innenstadt einen vergleichsweise hohen Verkaufsflächenanteil von 18,5 %. Auf m² werden rd. 7,4 % des innerstädtischen Umsatzvolumens erzielt (17,5 Mio. ). Der Angebotsschwerpunkt liegt in dem für Innenstädte eher CIMA Beratung + Management GmbH

78 Aus dem CIMA Städtevergleich Umsatzanteil der Warengruppe Bekleidung, Wäsche am Gesamtumsatz der Innenstadt bzw. City Moers 48,3 % Duisburg 41,9 % Trier 41,2 % Recklinghausen 36,6 % Gelsenkirchen-City 34,9 % Bocholt 33,5% Herne 31,8 % Vreden 29,3 % Datteln 25,4 % Haltern am See 22,0 % Marl-Mitte 21,7 % Gelsenkirchen-Buer 19,8 % Gladbeck 19,0 % Herten 16,6 % Oer-Erkenschwick 15,4 % Castrop-Rauxel 13,0 % Entwicklungsdynamik des Einzelhandels in der Bocholter Innenstadt Die nachfolgende Abb. 55 zeigt die Entwicklungsdynamik des Einzelhandels in der Innenstadt von Bocholt auf. Im Zeitraum von 2005 bis 2010 nahm die Zahl der Einzelhandelsbetriebe in der Innenstadt von Bocholt um 18 von 312 auf 294 (- 5,8 %) ab. Dabei reduzierte sich die Einzelhandelsverkaufsfläche um rd m² (+ 6,7 %) von m² auf m². Der Einzelhandelsumsatz sank damit nominal um 9,5 % von 263,0 Mio. auf 237,9 Mio.. Diese Negativentwicklung in der Bocholter City ist weitestgehend auf nicht örtliche Rahmenbedingungen zurückzuführen. Mit der Betriebsaufgabe des Bekleidungshauses SinnLeffers, des Warenhauses HERTIE und den deutlichen Rückgang der Flächenproduktivitäten in der Warengruppe Bekleidung, Wäsche schlug die in ganz Deutschland zu beobachtende Strukturkrise einzelner Absatzformen und Branchen im Einzelhandel auf Bocholt durch. 21 Folgende warengruppenspezifische Entwicklungen sind mit Blick auf die innenstädtische Einzelhandelsentwicklung hervorzuheben: 21 Siehe hierzu auch ergänzende Erläuterungen in Abschnitt 12 CIMA Beratung + Management GmbH

79 Abb. 55: Entwicklungsdynamik des Einzelhandels in der Innenstadt von Bocholt im Zeitraum CIMA Warengruppe Anz. der Betrie be 2005 Anz. der Betriebe 2010 %-uale Veränd. ( ) Verkaufsfläche in m² 2005 Verkaufsfläche in m² 2010 %-uale Veränd. ( ) Umsatz in Mio Umsatz in Mio %-uale Veränd. ( ) Periodischer Bedarf ,4% ,6% 64,5 67,3 4,3% Lebensmittel und Ref ormware n ,6% ,4% 36,1 32,7-9,4% Gesund heits- u nd Körperpf lege übrig er periodischer Bed arf (Blu men, Zeitschriften) ,8% ,7% 28,4 34,6 21,8% Persönlicher Bedarf insge samt ,4% ,9% 116,4 100,1-14,0% Bekleidung, Wäsche ,1% ,3% 95,7 79,6-16,8% Schuhe, Lederwaren ,7% ,9% 11,8 10,6-10,2% Uhren, Schmuck, Optik, Akustik ,4% ,3% 8,9 9,9 11,2% Medien und Technik insgesamt ,0% ,3% 26,5 30,7 15,8% Bücher, Schreibwaren ,0% ,1% 8,4 9,6 14,3% Elektroartikel/Unterhaltungselektronik Foto, P C und Zubehör, Ne ue Medie n ,0% ,3% 18,1 21,1 16,6% Spiel, Sport, Hobby insgesamt ,0% ,0% 19,0 12,2-35,8% Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat ,0% ,7% 5,0 7,6 52,0% Einrichtungsbedarf ,0% ,4% 22,0 17,5-20,5% Möbel, Antiquitäten ,0% ,4% 15,0 13,2-12,0% Te ppiche, Gardinen, Heimtextilie n 7 7 0,0% ,8% 7,0 4,3-38,6% Baumarktspezifische Sortimente (inklusive gartencenterrelevanter Sortimente) ,0% ,3% 9,6 2,5-74,0% Einzelhandel insge samt ,8% ,1% 263,0 237,9-9,5% Quelle: CIMA Bestandserhebungen 2005 und 2010; Rundungsdifferenzen möglich CIMA Beratung + Management GmbH

80 In der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren reduzierte sich die Verkaufsfläche in der Innenstadt von Bocholt von m² auf m². (-7,4 %). Der Einzelhandelsumsatz fiel von 36,1 Mio. auf 32,7 Mio. (- 9,4 %). Ursache hierfür waren Betriebsstillegungen kleinflächiger Anbieter, zumeist mit Sitz in Randlagen sowie die Umstrukturierung der SHOPPING ARKADEN BOCHOLT mit der Aufgabe des TOOM SB- Warenhauses und Etablierung eines REWE Verbrauchermarktes. In der Warengruppe Bekleidung, Wäsche reduzierte sich die Verkaufsfläche von m² auf m² (- 11,3 %). Der Einzelhandelsumsatz schrumpfte dabei überdurchschnittlich von 95,7 Mio. auf 79,6 Mio.. Hier schlagen die Betriebsstillegungen von SinnLeffers und HERTIE ebenso durch wie der grundsätzliche Rückgang der Flächenproduktivitäten im Bekleidungseinzelhandel. Selbst unter Berücksichtigung der Herausrechnung des Sortiments Zeitschriften aus der Warengruppe Bücher, Schreibwaren, verzeichnet die Hauptwarengruppe Medien und Technik deutliche Verkaufsflächen- und Umsatzzuwächse. So stieg die Verkaufsfläche von m² auf m² (+ 4,3 %) und der realisierte Einzelhandelsumsatz überdurchschnittlich von 26,5 Mio. auf 30,7 Mio. (+15,8 %). Maßgebliche Bedeutung für diese Entwicklung hatten Umstrukturierungen in den SHOPPING ARKADEN BOCHOLT mit Etablierung des Buchkaufhauses MAYERSCHE BUCHHANDLUNG und des Elektrofachmarktes SATURN. Beide Betreiber sind auch im Wesentlichen für den Anstieg der Flächenproduktivität in dieser Hauptwarengruppe verantwortlich. Der dokumentierte Verkaufsflächen- und Umsatzrückgang in der Hauptwarengruppe Spiel, Sport, Hobby fußt sowohl auf der Schließung des Warenhauses HERTIE, als auch auf den Standortverlagerungen in den Segmenten Fahrräder (ROSE) und Sport (PIERON). In der Hauptwarengruppe Einrichtungsbedarf blieb das Angebot im Segment Möbel, Antiquitäten weitestgehend stabil, die Verkaufsflächenund Umsatzrückgänge in der Warengruppe Teppiche, Gardinen, Heimtextilien fußen in erster Linie auf der Schließung des HERTIE Warenhauses. Trotz der erfolgten Umgruppierungen zwischen den Warengruppen Geschenkartikel, Glas, Keramik, Porzellan (GPK), Hausrat und Baumarktspezifischen Sortimenten, die sich deutlich in der Entwicklung der beiden Warengruppen niederschlagen, signalisiert der überproportionale Verkaufsflächen- und Umsatzzuwachs in der Warengruppe Geschenkartikel, Glas, Keramik (GPK), Hausrat auch eine qualitative Angebotsverbesserung in diesem Segment. Trotz des hier dokumentierten Verkaufsflächen- und Umsatzrückganges des Bocholter Einzelhandels in der Innenstadt, muss festgehalten werden, dass er alles in allem die Struktur- und Konsumkrise der letzten Jahre hervorragend gemeistert hat. Dies dokumentiert sich insbesondere in den nachfolgend dargestellten Kennziffern zu Handelszentralität, Marktdurchdringung und Marktabschöpfung. Die erfolgten großflächigen Betriebsstillegungen von HERTIE und SinnLeffers sind losgelöst von den Rahmenbedingungen und Standortqualitäten des Bocholter Einzelhandels zu bewerten. CIMA Beratung + Management GmbH

81 6.2.2 Marktdurchdringung des innenstädtischen Einzelhandels Die Marktdurchdringung 22 des Einzelhandels in der Innenstadt von Bocholt liegt über alle Einzelhandelssortimente bei 61. Einem in der Innenstadt von Bocholt realisiertem Einzelhandelsumsatz von 237,9 Mio. steht ein Nachfragevolumen im Stadtgebiet von 387,3 Mio. gegenüber. Die starke Position der Innenstadt dokumentiert sich insbesondere in den Marktdurchdringungsquoten von über 100 in den Sortimenten des Persönlichen Bedarfs sowie in der Warengruppe GPK, Hausrat. Die Marktdurchdringungsquoten zwischen 70 und 100 in den Warengruppen der Hauptwarengruppen Medien, Technik sowie Spiel, Sport, Hobby dokumentieren ebenfalls eine gute Positionierung dieser Segmente. Abb. 56: Markdurchdringungsquoten ausgewählter Sortimente des innenstädtischen Einzelhandels Marktdurchdringung Innenstadt 2010 Stadt Bocholt Marktdurchdringung insgesamt 2010 : 61 Bekleidung, Wäsche GPK, Hausrat Uhren, Schmuck, Optik Schuhe, Lederwaren Bücher, Schreibwaren Spiel, Sport, Hobby 93 Elektroartikel, Unterhaltungselektronik, Foto, PC Einrichtungsbedarf Gesundheits- und Körperpflegeartikel 54 Lebensmittel, Reformwaren 22 Baumarktspezifische Sortimente CIMA GmbH Die Marktdurchdringung der Innenstadt ist eine spezifische Kennziffer der Handelszentralität. Hier wird der Einzelhandelsumsatz der Innenstadt in Relation zum Nachfragevolumen der Innenstadt gesetzt. Die Marktdurchdringungskennziffern Innenstadt zeigen an, wie stark die Innenstadt im gesamtstädtischen Konte xt ist. Bei stark positionierten Innenstädten liegt die Marktdurchdringungskennziffer bei allen Warengruppen deutlich über 80; bei den innerstädtischen Kernsortimenten sollte sie über 100 liegen. CIMA Beratung + Management GmbH

82 6.3 Zur Abgrenzung der Einkaufslagen in der Innenstadt von Bocholt Methodische Vorbemerkung Die Einkaufslagen des innerstädtischen Einzelhandels spiegeln die Zentralität und Attraktivität einzelner Abschnitte wider. Die Abgrenzung dieser Lagen muss für jede einzelne Gemeinde bzw. Stadt individuell vorgenommen werden und auf ihr spezifisches Lagegefüge hin abgestimmt werden. Der Stadtgrundriss, die Lage der Einkaufsbereiche im Siedlungsgefüge und das jeweilige Versorgungsniveau der Lagen sind relevante Kriterien für die Abgrenzung von Einkaufslagen und Lagequalitäten. Es muss unbedingt berücksichtigt werden, dass z.b. an A-Einkaufslagen in Oberzentren völlig andere Anforderungen zu stellen sind, als an solche in Mittel- oder Unterzentren. Die CIMA GmbH unterscheidet zur Differenzierung der innerstädtischen Haupteinkaufsbereiche drei Einkaufslagen, die nach folgenden Kriterien abgegrenzt werden: Passantenfrequenz, Besatzdichte im Einzelhandel, Branchen- und Betriebstypenmix, Ladenleerstände, gefährdete Standorte und nichtadäquate Nutzungen. A-Lagen sind Hauptfrequenzlagen. Sie werden geprägt durch die Frequenz erzeugenden Einzelhandelsgroßbetriebe der überwiegend qualitätsorientierten und auf Massenkonsum ausgerichteten Filialbetriebe. Die Mehrzahl der dem Zentrum Profil gebenden Warenhäuser, Bekleidungshäuser und Buchkaufhäuser sind in den A-Lagen präsent. Sie sind in der Regel auch Standort der leistungsfähigen großflächigen Einzelhandelsbetriebe des mittelständischen Einzelhandels. In den A-Einkaufslagen werden in der Regel die höchsten Ladenmieten realisiert. In leistungsfähigen, strukturstarken Zentren spielen Ladenleerstände und das Einsickern von Sonderpostenmärkten und,1 -Shops keine bedeutende Rolle. B-Lagen sind Nebenfrequenzlagen. Sie sind in der Regel gekennzeichnet durch stärker auf bestimmte Zielgruppen orientierte Betriebe und oftmals Standorte des qualitätsorientierten mittelständischen Facheinzelhandels. Darüber hinaus sind auch namhafte Filialisten präsent. In Zentren mit stärkeren strukturellen Problemen können in B-Lagen verstärkt Sonderpostenmärkte und,1 -Shops einsickern. Ebenso kann Ladenleerstand die an sich gute Qualität einer Lage negativ beeinflussen. B-Lagen sind in der Regel noch durch ansprechend hohe Passantenfrequenzen gekennzeichnet. Attraktivitätssteigernd kann ein guter Mix zwischen Einzelhandel, Gastronomie und ergänzenden Dienstleistungen wirken. In B-Lagen werden in der Regel noch akzeptable Ladenmieten realisiert, die Spitzen der A-Lagen jedoch nicht mehr erreicht. Hierdurch ergeben sich insbesondere für den ortsansässigen, mittelständischen Einzelhandel stärkere Entfaltungsmöglichkeiten. C-Lagen beschreiben die Rand- und Streulagen des Haupteinkaufsbereichs. Sie sind durch ein Ausdünnen des Einzelhandelsbesatzes gekennzeichnet. Es dominieren kleinflächige Einzelhandelsstrukturen. Darüber hinaus können Ladenleerstand und ein stark auf Discount ausgerichteter Einzelhandelsbesatz Struktur prägend sein. Der Ladenleerstand in C-Lagen entsteht oftmals auch aufgrund überzogener Mieterwartungen der Immobilienbesitzer. In der Funktion von Zugangslagen zum Haupteinkaufsbereich sind schwächer besetzte Einzelhandelslagen eine akzeptable Erscheinung. Sie können manchmal durch quartiersbezogene Marketingmaßnahmen eine Profilschärfung erfahren. C-Lagen können auch durch ortsansässige Gastronomie geprägte Standorte sein. Alle nicht einzuordnenden Lagen in einer Innenstadt sind Zulauf- oder Erschließungslagen mit in der Regel nur sehr rudimentärem Einzelhandelsbesatz. Teilweise dienen sie auch anderen vorzuhaltenden Angeboten einer Innenstadt (z.b. Dienstleistungs- und Behördenstandort). CIMA Beratung + Management GmbH

83 6.3.2 Bewertung der Einkaufslagen in der Innenstadt von Bocholt Die Abgrenzung der Einkaufslagen in der Innenstadt von Bocholt ist Abb. 57 auf der folgenden Seite zu entnehmen. Die Verteilung der Einzelhandelsstruktur zwischen den Innenstadtlagen ist in Abb. 58 abzu lesen. A-Einkaufslagen in der Innenstadt von Bocholt beherbergen 38 % der Betriebe in der Bocholter Innenstadt. Sie belegen 47 % der innerstädtischen Verkaufsflächen und realisieren 55 % der einzelhandelsrelevanten innenstädtischen Umsätze. Die A-Lagen der Bocholter Innenstadt sind: SHOPPING ARKADEN BOCHOLT Neutorplatz mit der Shopping Galerie NEUTOR Neustraße Markt Osterstraße (westlicher Abschnitt) Die SHOPPING ARKADEN BOCHOLT beherbergen die maßgeblichen konsumigen und qualitätsorientierten Filialisten. Magnetbetriebe sind P&C, C&A, SATURN, MAYERSCHE BUCHHANLDUNG. Ergänzt wird das Angebot durch eine Vielzahl an Young Fashion Konzepten wie NEW YORKER und DEICHMANN. Das Shopping Center bindet Stammkunden aus der gesamten Region und ist maßgeblich für das große Kundeneinzugsgebiet verantwortlich. Die offene Shopping Galerie NEUTOR am Neutorplatz bildet das Scharnier zwischen den SHOPPING ARKADEN BOCHOLT sowie der gewachsenen Einkaufslage Neustraße. Am Neutorplatz werden vornehmlich Bekleidungsangebote des Young Fashion-Segments bereitgehalten. Handelsmagneten sind H&M, ESPRIT und BENETTON. Die Schließung des HERTIE Warenhauses am Neutorplatz im März 2009 mindert derzeit die Aufenthaltsqualität des Standortbereichs. Ziel sollte sein, mittelfristig die bestehende Immobilie durch eine attraktive multifunktionale Bebauung mit attraktiven großflächigen Filialisten sowie Dienstleistungs- und Wohnnutzungen in den Obergeschossen zu ersetzen. Die Neustraße ist die Haupteinkaufsstraße in Bocholt zwischen der Aa und dem Marktplatz. Der Handelsbesatz wird durch eine Vielzahl namhafter Filialisten geprägt. Die kleinflächigen, überwiegend konsumigen Konzepte sorgen für ein abwechslungsreiches Shoppingerlebnis. Handelsmagneten der Neustraße sind GERRY WEBER, WE, DOUGLAS und STREET ONE. Im Segment Herrenbekleidung hält das Unternehmen HAFFKE ein maßgeblich relevantes Angebot bereit. Der Markt bildet das Zentrum der Bocholter Innenstadt. Hier kreuzen sich die Haupteinkaufsstraßen aus allen vier Himmelsrichtungen. Durch ein attraktives Gastronomieangebot und einzelne Handelsanbieter bietet der Platz am Fuße des Historischen Rathauses eine ansprechende Aufenthaltsqualität. An vier Tagen in der Woche findet auf dem Marktplatz der Bocholter Wochenmarkt statt, der für zusätzliche Frequenz in der Innenstadt sorgt. Das innerstädtische Einkaufszentrum Shopping Arkaden ist hervorragend mit den gewachsenen Handelslagen verknüpft und rundet das Einzelhandelsangebot mit großflächigen Konzepten ab. Gastronomie und Dienstleistungsangebote runden das Profil der Shopping Arkaden ab. CIMA Beratung + Management GmbH

84 Abb. 57 Einkaufslagen in der Bocholter Innenstadt CIMA Beratung + Management GmbH

85 Abb. 58 Einzelhandelsstrukturen nach innerstädtischen Lagen Einzelhandelsstrukturen Bocholt Innenstadt das Textilkaufhaus NÄHKASTEN (rd m²), die WÄSCHETRUHE, die Drogerie IHR PLATZ, der Schuhfilialist TAMARIS und ERNSTINGS FAMILY. Eine besondere Angebotskompetenz der Osterstraße liegt in dem Segment Schuhe sowie dem Segment Gesundheits- und Körperpflegeartikel. Betriebe 38% 33% 20% 9% 100 % = 294 B-Einkaufslagen in der Innenstadt von Bocholt beherbergen ein Drittel der Innenstadtanbieter. Auf rd. ein Fünftel der Verkaufsfläche werden ebenfalls ein Fünftel der einzelhandelsrelevanten Umsätze im Innenstadtgebiet erzielt. Die B-Lagen der Bocholter Innenstadt umfassen: Verkaufsfläche in m² 47% 21% 14% 19% 100 % = m² Nordstraße (südlicher und mittlerer Lageabschnitt) 24 Ravardistraße / St.-Georg-Platz / Crispinusplatz Umsätze in Mio. EUR 55% 20% 10% 15% 100 % = 237,9 Mio. Ostermarkt / Osterstraße (mittlerer Abschnitt) CIMA GmbH % 20% 40% 60% 80% 100% A-Lagen B-Lagen C-Lagen Streulagen (D-Lagen) (B-Lagen enthalten A/B- Lage Übergangsbereich der südlichen Nordstraße) Der A/B- Lageabschnitt der Nordstraße ist den B-Lagen zugeordnet worden. Die Osterstraße 23 ist im westlichen Abschnitt bis zum Bertold-Löwenstein-Platz aufgrund des dichten Handelsbesatzes und hoher Passantenfrequenz als A- Einkaufslage zu bewerten. Handelsmagneten der westlichen Osterstraße sind 23 Zur ISG Osterstraße gehört die auch südlich parallel verlaufende Erschließungslage Königstraße. Die CIMA bewertet den gesamten Lageabschnitt zwischen Markt und Zugang zum Liebfrauenplatz als A-Lage. Diese Einordnung fußt insbesondere auf den ermittelten Passante nfrequenzen in diesem Lageabschnitt. Seitens des Stadtmarketings und einze lner örtlicher Akteure wird de r Abschnitt zwis chen den Verbindungswegen zum Gas thausplatz und zum Liebfrauenpla tz ehe r als e in Übergangsbereich zwischen A- und B-Lage eingeordnet. Die Nordstraße hat sich zu einer weitgehend exklusiven Einkaufslage in der Bocholter Innenstadt entwickelt. Die Qualitätsorientierung im ansässigen Einzelhandel hat sich durchgesetzt. Der Besatz an discountorientierten Anbietern und der deutlich sichtbare Ladenleerstand nach den Frequenzverlusten nach Schließung des C&A Warenhauses sind zurück gedrängt worden. Der Einzelhandelsbesatz ist heute durch kleinflächige, überwiegend inhabergeführte Konzepte mit individuellem Marktauftritt geprägt. Das Warenangebot zielt in erster Linie auf ein kaufkräftiges, modebewusstes Klientel ab. Die Handelsmagneten sind die inhabergeführten Modeanbieter ANNA, KOLKS LIFESTYLE, das Textilkaufhaus FISSER sowie der Herrenausstatter KLAUS KEMMING. Namhafte internationale und regionale Filialisten wie MARCO POLO, MEXX und PEACOCK runden das qualitätsorientierte Angebot ab. 24 Der sich unmittelbar an den Markt anschließende Lageabschnitt wird als ein Übergangsbereich zwischen A- und B-Lage angesehen. Siehe hierzu insbesondere Abb. 57. CIMA Beratung + Management GmbH

86 Die Händler der Nordstraße haben sich in Form einer freiwilligen Immobilienund Standortgemeinschaft seit 2005 (kurz: ISG Nordstrasse.de) 25 zusammengeschlossen um die Attraktivität ihres Standortes weiterhin zu stärken. Wilhelm Busch Apotheke. Namhafte Textilfilialisten des konsumigen Niveaus sind ERNSTINGS FAMILIY und ULLA POPPKEN. Dienstleister aus dem Hairstyle und Kosmetik Segment ergänzen die Lage. Die Ravardistraße ist im östlichen Abschnitt die Kneipen- und Ausgehmeile in Bocholt. Hier dominieren gastronomische Betriebe das Straßenbild, individuelle Einzelhandelsanbieter, ausgelegt auf die Bedürfnisse jüngerer Kundengruppen, durchmischen die Lage. Der Haupthandelsbereich der Ravardistraße beschränkt sich jedoch auf den westlichen Abschnitt. Hier prägen Sport- und Sanitätsanbieter die Einkaufslage. Dominierende Anbieter sind INTERSPORT PiERON (rd. 750 m²) und der großflächige Fahrradmarkt ROSE RAD CENTER (rd m²). Im Segment Gesundheit bietet das Sanitätshaus SPILTTHOFF eine große Auswahl. In direkter Nachbarschaft befindet sich das BABOR Kosmetikstudio. Rund um den St.-Georg-Platz haben sich interessante kleinstrukturierte Handelsbetriebe angesiedelt. Eine herausragende Bedeutung dürfte hier der moderne Raumausstatter LOHSCHELLER RAUMIDEEN haben. Der Crispinusplatz verknüpft in nördliche Richtung den Bustreff mit dem Kernbereich der Innenstadt. Die Lage ist durch Gastronomie und einzelne qualitätsorientierte Einzelhändler geprägt. Der Ostermarkt befindet sich im Kreuzungsbereich Osterstraße / Königstraße. Hier wird die Handelslandschaft durch einen dichten Besatz an Angeboten aus dem Segment Gesundheit- und Körperpflege geprägt. Strukturprägende Betriebe sind in dem Abschnitt Ostermarkt und mittlere Osterstraße KODI, der Optiker FIELMANN, der Haarspezialist CARE FOR HAIR, SCHLECKER sowie die 25 Eine Immobilien- und Standortgemeinschaft ist der Zusammenschluss von Händlern und Eigentüme rn in einem klar definie rten Bereich (i.d.r. einer Geschäftsstraße bzw. quartier). Ziel ist die Werterhaltung der Immobilien, Umsatzsicherung im Handel und Attraktivierung der Einkaufslage durch Aufstellung eines privaten Maßnahmen- und Finanzie rungsplans. Zentrale r Ansatz eine r ISG is t die Eigeninitiative der Akteure vor Ort. In den C-Einkaufslagen der Bocholter City befinden sich rd. 20 % der Handelsbetriebe. Sie erwirtschaften auf rd. 14 % der Verkaufsflächen 10 % des innerstädtischen Umsatzes. Die gegenüber den A- und B-Lagen weniger frequentierten C-Lagen weisen ein spezialisiertes Warenangebot für eine gezielte Klientel auf. Die Bocholter C-Lagen umfassen folgende Straßenzüge bzw. Plätze: CIMA Beratung + Management GmbH Nobelstraße Rebenstraße Langenbergstraße / Gasthausplatz / Liebfrauenplatz Königstraße Osterstraße (östlicher Abschnitt) Nordstraße (nördlichster Lageabschnitt) Kreuzstraße 6.4 Qualitative Bewertung des Einzelhandelsbesatzes in den Einkaufslagen der Stadt Bocholt Methodische Vorbemerkungen Die Zielgruppen- und Qualitätsorientierung beschreibt im Wesentlichen das Angebotsniveau des örtlichen Einzelhandels. Dabei ist zwischen Unternehmen mit einer eindeutigen Zielgruppenansprache oder einer besonderen Spezialisierung auf ein Angebotsniveau zu unterscheiden. Ein entscheidendes Diffe-

87 renzierungsmerkmal ist, ob mit einer klaren Werbung mit Marken Qualitätsorientierung in den Vordergrund gestellt wird oder ob mittels eindeutiger Discountorientierung nur der Preis als Marketinginstrument eingesetzt wird. Ein hoher Anteil von discountorientierten Betrieben kann ein Hinweis für eine Orientierung des Einzelhandels auf ein insgesamt unterdurchschnittliches Kaufkraftniveau sein. Insgesamt werden sechs Kategorien unterschieden: Exklusiv, hochwertig, qualitätsorientiert (1): Betriebe dieser Kategorie sind hoch spezialisiert. Sie positionieren sich über die Angebotsqualität. Marken- und Serviceorientierung stehen im Vordergrund. In der Regel spricht der in jedem Belang professionelle Marktauftritt für einen überdurchschnittlichen Einzugsbereich. Es sind die Einzelhandelsbetriebe, derentwegen man den Standort aufsucht. Gehobene Mitte, qualitätsorientiert (2): Die Betriebe dieser Bewertung profilieren sich ebenfalls über eine strikte Qualitätsorientierung. Sie sprechen in der Regel Konsumenten mittlerer und gehobener Einkommensniveaus an. Die Zielgruppe ist meist weiter gefasst. Warenpräsentation und Ladengestaltung greifen in der Regel die Qualitätsorientierung auf. Discountorientiert (4): Discountprinzipien stehen im Absatzkonzept dieser Unternehmen im Vordergrund. Das gesamte Betriebskonzept hat sich der Preisorientierung unterzuordnen. Das Discountprinzip lebt von Eigenmarken und no name -Produkten. In diese Bewertung fallen alle Lebensmittelund Hartwarendiscounter sowie Kleinpreiskaufhäuser und Schnäppchenmärkte. Diffus, keine eindeutige Zielgruppenorientierung (5): Betriebe, die in diese Kategorie eingeordnet werden, zeigen in ihrem Marktauftritt keine einheitliche Absatzorientierung. Die Betriebe sind meistens durch veraltete Schaufenstergestaltungen gekennzeichnet. Im Ladeninneren ergibt sich der Eindruck einer ungeordneten, wenig übersichtlichen Warenpräsentation. Ein Qualitätsansatz ist kaum erkennbar. Nicht zuordbar (6): Betriebe des Ladenhandwerks und Apotheken lassen sich ohne Testkäufe kaum in ein Raster von Qualitäts- und Zielgruppenorientierung einordnen. Diese Unternehmen werden daher nicht in die Bewertung einbezogen. Ausnahmen werden gemacht, wenn Ladendesign und Angebotskonzept besonders auffällig sind. Dann zeichnen sich Bäcker und Metzger durch ein besonderes Frische- und Spezialitätenangebot aus bzw. Apotheken fallen durch eine besondere Beratungskompetenz außergewöhnlich auf. Standardisiert, konsumig (3): Shopkonzepte dieser Orientierung wenden sich an breite Käuferschichten. Trotz einer stärkeren Preisorientierung werden auch Markenwaren als Angebotskompetenz herangezogen. Dabei handelt es sich dann in der Regel um unterschwellige Ergänzungsangebote. Im Bekleidungssektor fallen die meisten Young Fashion -Konzepte in dieses Segment. Die Absatzformen sind in der Regel aufgrund ihrer hohen Akzeptanz erfolgreich. In vielen Fällen werden Eigenmarken zur Weiterentwicklung des Firmenimages eingesetzt. Hier wird auch der Smart Shopper angesprochen, ohne dass jedoch das Angebot billig erscheint. Die Handelskonzepte fördern Kauflust. Die Warenpräsentation und die Ladengestaltung kennzeichnet konkret den Marktauftritt. Beide Faktoren geben die Visitenkarte des Unternehmens ab. Die Kompetenz eines Betriebes kann durch eine klare Konzeption in der Schaufenster- und Ladengestaltung unterstrichen werden. Folgende vier Kategorien werden unterschieden: Top, in allen Ansprüchen genügend (1): Betriebe mit dieser Bewertung sind durch eine aufwendige Warenpräsentation und Ladengestaltung gekennzeichnet. Beide Elemente tragen maßgeblich dazu bei, die Angebotskompetenz zu unterstreichen. Die Betriebe dekorieren themenorientiert und sind ständig bemüht, durch pfiffige Ideen aufzufallen. Diese Unternehmen sind in ihrer Selbstdarstellung mustergültig und investieren einen beachtlichen Anteil ihrer Erträge in den Marktauftritt. CIMA Beratung + Management GmbH

88 Modern, zeitgemäß (2): Betriebe dieser Kategorie erfüllen professionell die klassischen Kundenerwartungen. Warenpräsentation und Ladenbau entsprechen dem branchenüblichen Niveau und sind in einem alles in allem gepflegten Zustand. Normal ohne Highlights, ggf. Optimierungsbedarf (3): Betriebe dieser Kategorie haben eine standardisierte, in der Regel nicht besonders auffallende Warenpräsentation. Der Ladenbau ist in der Regel einfach. Die Investitionen in den Marktauftritt sind eher mäßig. Optimierungsbedarf besteht entweder in der einheitlichen Darstellung von Schaufenstergestaltung und Warenpräsentation sowie der Klarheit der Zielgruppenorientierung oder in der Organisation der Warenpräsentation. Einzelne Betriebe dieser Bewertungskategorie sind durch eine beengte Warenpräsentation, das heißt auch Überfüllung mit Waren gekennzeichnet. Zu kleine Verkaufsflächen stellen sich als Entwicklungshemmnis heraus. Abb. 59: CIMA City Qualitäts-Check: Zielgruppen- und Qualitätsorientierung in der Innenstadt von Bocholt insgesamt CIMA City Qualitäts-Check: Bocholt Zielgruppen- und Qualitätsorientierung 8% 5% Bocholt n= 294 9% 9% 35% 1 Exklusiv, hochwertig, qualitätsorientiert 2 Gehobene Mitte, qualitätsorientiert 3 Standardisiert, konsumig 4 Discountorientiert 5 Diffus, keine eindeutige Zielgruppenorientierung Veraltet, renovierungsbedürftig (4): Die so eingestuften Betriebe machen einen alles in allem ungepflegten Eindruck. Aus Warenpräsentation und Ladengestaltung ist kein eindeutiges Konzept erkennbar. Die Warenpräsentation ist eher lieblos. Die Ladenmöblierung entspricht in den meisten Fällen nicht den aktuellen Standards und wirkt antiquiert. 34% 6 Nicht zuzuordnen (z.b. Ladenhandwerk, Apotheken) Zielgruppen- und Qualitätsorientierung Im Rahmen der ergänzenden Standortbegehungen wurden in der Innenstadt von Bocholt 44 % der Betriebe hinsichtlich ihrer Zielgruppenorientierung als,qualitätsorientiert eingeordnet und weitere 34 % als,konsumig bewertet. CIMA GmbH 2010 Nur 8 % der Betriebe wurden als discountorientiert eingeordnet und 5 % der Betriebe hinsichtlich der Zielgruppen- und Qualitätsorientierung negativ beurteilt. Nur 9 % der Betriebe entfallen auf Apotheken und Ladenhandwerk. Die Struktur der Gesamtbewertung in der Innenstadt von Bocholt ist überdurchschnittlich positiv. Der Anteil von unter 10 % nicht zu zuordnender Betriebe ohne Bewertung spricht dafür, dass,verdeckter Ladenleerstand nur ein sehr begrenztes räumliches Problem sein kann. CIMA Beratung + Management GmbH

89 Abb. 60: CIMA City Qualitäts-Check: Zielgruppen- und Qualitätsorientierung in der Lagedifferenzierung der Innenstadt Bocholt I CIMA City Qualitäts-Check: Bocholt Zielgruppen- und Qualitätsorientierung Shopping-Arkaden / Neutorplatz: A Lage: n= 59 Neustraße / Markt: A Lage: n= 40 Nordstraße: A /B + B Lage: n= 48 5% 3% 2% 7% 8% 3% 3% 3% 13% 21% 4% 56% 27% 49% 34% 9% 17% 36% neben den beiden Centeranlagen SHOPPING ARKADEN und NEUTORPLATZ, die Straße mit der höchsten Filialdichte. Der Anteil discountorientierter Anbieter bzw. negativ bewerteter Anbieter ist mit jeweils 3 % in dieser Lage ebenfalls erfreulich gering. Die sich im Übergang zwischen A- und B-Einkaufslage befindende Nordstraße weist mit 21 % einen hohen Anteil exklusiver Anbieter auf. Weitere 36 % der Betriebe entsprechen einem qualitätsorientierten Niveau. Somit orientieren sich deutlich über die Hälfte der Betriebe an einer qualitätsorientierten, kaufkräftigen Kundschaft. Nur 17 % der Angebote entfallen auf das konsumige Segment. Mit 9 % ist der Anteil discountorientierter Betriebe jedoch vergleichsweise hoch und steht im Gegensatz zu dem allgemeinen Profilbild der Lage. Die negativen Bewertungen liegen bei 4 %. Dieses Bild dokumentiert deutlich den sich noch vollziehenden Strukturwandel an der Nordstraße zu einer strikt qualitätsorientierten Lage. 1 Exklusiv, hochwertig, qualitätsorientiert 2 Gehobene Mitte, qualitätsorientiert 3 Standardisiert, konsumig CIMA GmbH Discountorientiert 5 Diffus, keine eindeutige Zielgruppenorientierung 6 Nicht zuzuordnen (z.b. Ladenhandwerk, Apotheken) Die A und B-Lage Osterstraße bietet nur zu einem vergleichsweise geringen Anteil (22 %) qualitätsorientierte Konzepte. Der überwiegende Anteil der Betriebe bedient das konsumige Niveau. Das preisaggressive Segment wird von 10 % der Betriebe angeboten. Der Anteil negativer Bewertungen ist in der Osterstraße mit 13 % besonders hoch. Auch der Anteil nicht zuzuordnender Anbieter, wie Ladenhandwerk und Apotheken, ist in der Osterstraße mit 18 % besonders hoch. In der A-Einkaufslage Shopping Arkaden / Neutorplatz wurden insgesamt 32 % der Betriebe als qualitätsorientiert und 56 % als konsumig eingeordnet. Dieses Verteilungsmuster spricht für eine gut entwickelte und dynamische Filialistenlage. Nur 3 % der Unternehmen werden als discountorientiert eingeordnet. Der Anteil von 2 % negativ bewerteter Betriebe ist für die beste Einkaufslage hervorragend. Das südliche Cityzugang ist somit abgesehen vom HERTIE Leerstand optimal entwickelt. Die B-Einkaufslage Ravardistraße / St.-Georg-Platz / Crispinusplatz verzeichnet überwiegend qualitätsorientierte Angebote. Dem sehr hohen Anteil (61 %) qualitätsorientierter und exklusiver Betriebe steht ebenfalls ein überdurchschnittlich hoher Anteil discountorientierter (11 %) und negativ bewerteter (7 %) Angebote gegenüber. Weitere 14 % der Betriebe werden als konsumig eingeordnet. In der A-Einkaufslage Neustraße / Markt wurden insgesamt 42 % der Betriebe als qualitätsorientiert und 49 % als konsumig eingeordnet. Die Neustraße ist CIMA Beratung + Management GmbH

90 Abb. 61: CIMA City Qualitäts-Check: Zielgruppen- und Qualitätsorientierung in der Lagedifferenzierung der Innenstadt von Bocholt II CIMA City Qualitäts-Check: Bocholt Zielgruppen- und Qualitätsorientierung 13% 10% Osterstraße: A + B Lage: n= 45 1 Exklusiv, hochwertig, qualitätsorientiert 2 Gehobene Mitte, qualitätsorientiert 3 Standardisiert, konsumig Ravardistraße / St.-Georg-Platz/ Crispinusplatz B Lage: n= 28 4 Discountorientiert 5 Liebfrauenviertel C -Lage : n= 35 18% 11% 22% 7% 7% 4% 4% 4% 4% 37% 11% 14% 50% 27% Diffus, keine eindeutige Zielgruppenorientierung 6 Nicht zuzuordnen (z.b. Ladenhandwerk, Apotheken) 57% Warenpräsentation und Ladengestaltung In Bezug auf die Warenpräsentation und Ladengestaltung wurden 70 % der bewerteten Einzelhandelsbetriebe in der Innenstadt von Bocholt grundsätzlich positiv bewertet. Weitere 24 % wurden als,normal, ohne Highlights mit ggf. Optimierungspotenzial eingeordnet. 6 % der Betriebe wurden negativ bewertet. Diese Gesamtbewertung ist überdurchschnittlich positiv. Dabei konzentrieren sich die Betriebe mit grundsätzlich negativer Bewertung auf die B-Lagen in den Standortbereichen Osterstraße und Ravardistraße / St. Georg Platz / Crispinusplatz. In den Centern SHOPPING ARKADEN BOCHOLT und NEUTORPLATZ wurden in Bezug auf die Warenpräsentation 90 % der Betriebe positiv bewertet. Kein Betrieb wurde grundsätzlich negativ bewertet. In der A-Einkaufslage Neustraße / Markt wurden 79 % der Betriebe hinsichtlich ihrer Warenpräsentation und Schaufenstergestaltung positiv bewertet. Bei 18 % der bewerteten Betriebe wurde Optimierungsbedarf festgestellt. Nur 3 % der bewerteten Einzelhandelsbetriebe wurden grundsätzlich negativ bewertet. Insgesamt kennzeichnet dieses Verteilungsmuster eine intakte Einkaufslage. CIMA GmbH 2010 Die C-Einkaufslage Liebfrauenviertel positioniert sich als qualitätsorientierte Zieleinkaufslage. Mit 61 % ist der Anteil der durch Qualitäts- bzw. Markenorientierung geprägten Betriebe deutlich überdurchschnittlich. Weitere 27 % der Betriebe werden als konsumig eingeordnet. Mit jeweils 4 % ist der Anteil als discountorientiert eingeordneter oder negativ bewerteter Betriebe eher gering. CIMA Beratung + Management GmbH

91 Abb. 62: CIMA City Qualitäts-Check: Warenpräsentation und Schaufenstergestaltung in der Innenstadt von Bocholt CIMA City Qualitäts-Check: Bocholt Warenpräsentation / Schaufenstergestaltung Abb. 63: CIMA City Qualitäts-Check: Warenpräsentation und Schaufenstergestaltung in der Lagedifferenzierung der Innenstadt von Bocholt I CIMA City Qualitäts-Check: Bocholt Warenpräsentation / Schaufenstergestaltung Bocholt n= 294 Shopping-Arkaden / Neutorplatz: A Lage: n= 59 Neustraße / Markt: A Lage: n= 40 Nordstraße: A / B + B Lage: n= 48 6% 5% 1 Topp, in allen Ansprüchen genügend 10% 3% 5% 6% 9% 18% 24% 2 Modern, zeitgemäß 21% 3 Normal ohne Highlights, ggf. Optimierungsbedarf 4 Veraltet, renovierungsbedürftig 65% Kriterien: Schaufenstergestaltung, Lichtkonzept, Vordach, Fassadengestaltung, Eingang, Warenpräsentation, Wegeführung, Dekoration 90% 1 Topp, in allen Ansprüchen genügend 2 Modern, zeitgemäß 74% Kriterien: Schaufenstergestaltung, Lichtkonzept, Vordach, Fassadengestaltung, Eingang, Warenpräsentation, Wegeführung, Dekoration 3 4 Normal ohne Highlights, ggf. Optimierungsbedarf Veraltet, renovierungsbedürftig 64% CIMA GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 Die A / B-Einkaufslage Nordstraße ist mit 73 % positiven Bewertungen in Bezug auf Warenpräsentation und Ladengestaltung nunmehr auch als eine zunehmend positiv ausstrahlende Einkaufslage einzuordnen. Der Anteil an Betrieben mit Optimierungsbedarf in der Warenpräsentation und Schaufenstergestaltung liegt bei 21 %. 6 % grundsätzlich negative Bewertungen sind noch tolerabel. Das Verteilungsmuster kennzeichnet den Strukturwandel mit deutlichem Aufwertungstrend. CIMA Beratung + Management GmbH

92 Abb. 64: CIMA City Qualitäts-Check: Warenpräsentation und Schaufenstergestaltung in der Lagedifferenzierung der Innenstadt von Bocholt II CIMA City Qualitäts-Check: Bocholt Warenpräsentation / Schaufenstergestaltung 20% 15% CIMA GmbH 2010 Osterstraße: A + B Lage: n= 45 65% 32% 1 Topp, in allen Ansprüchen genügend 2 Modern, zeitgemäß Ravardistraße / St.-Georg-Platz/ Crispinusplatz B Lage: n= 28 11% 11% 46% 42% Kriterien: Schaufenstergestaltung, Lichtkonzept, Vordach, Fassadengestaltung, Eingang, Warenpräsentation, Wegeführung, Dekoration 3 4 Liebfrauenviertel C -Lage : n= 35 4% Normal ohne Highlights, ggf. Optimierungsbedarf 8% Veraltet, renovierungsbedürftig 46% PEEK&CLOPPENBURG nach Fertigstellung der SHOPPING ARKADEN BOCHOLT und der zuletzt erfolgten Schließung des SinnLeffers-Bekleidungshauses maßgeblich relevante Anker verloren hat und die Lage nach einer neuen attraktiven Positionierung im Einkaufslagennetz der Stadt Bocholt sucht. In diesem Kontext ist auch die Nachfolgebelegung der ehemaligen P&C-Immobilie durch IHR PLATZ nicht als eine optimale Lösung anzusehen. Die B-Einkaufslage Ravardistraße / St- Georg-Platz / Crispinusplatz beherbergt im Bocholter Vergleich den größten Anteil an Betrieben mit hervorragender Warenpräsentation und Schaufenstergestaltung. Es ist ein Indiz für dort lokalisierte Nischenanbieter, die sich durch einen optimalen Marktauftritt sich im Wettbewerb positionieren. 11 % der Betriebe wurden als topp, allen Ansprüchen genügend bewertet. Der gleiche Anteil entfällt jedoch auch auf die Negativbewertung veraltet, renovierungsbedürftig. Die Lage hat ein ambivalentes Erscheinungsbild, mit gut positionierten Konzepten einerseits und Betrieben mit deutlichem Nachholbedarf andererseits. In der C-Einkaufslage Liebfrauenviertel überwiegen die positiven Bewertungen (54 %) leicht gegenüber lediglich einfach gestalteten Ladenkonzeptionen (42 %). Insgesamt spricht dieses Ergebnis für die Positionierung als attraktive Ergänzungslage. Der Anteil negativ bewerteter Unternehmen von lediglich 4 % ist gestaltbar. Die A und B-Einkaufslagen der Osterstraße sind mit 15 % negativer Bewertungen die Lageabschnitte mit dem größten Nachholbedarf im Hinblick auf die Warenpräsentation und Schaufenstergestaltung. Die Beanstandungen liegen hier überwiegend in der Überladung von Schaufenstern und Regalen sowie einem nicht einheitlichen Auftritt zwischen Schaufenster, Warenträgern vor dem Geschäft und der Warenpräsentation im Ladeninneren. Bei weiteren 20 % der Betriebe ist der Marktauftritt akzeptabel, aber verbesserungsfähig. 65 % der Betriebe wurden grundsätzlich positiv bewertet. Die eher negativ bewerteten Geschäfte konzentrieren sich auf den östlichen B-Lageabschnitt der Osterstraße. Es bleibt festzuhalten, dass die Osterstraße mit der Verlagerung von CIMA Beratung + Management GmbH

93 Kaufkr aft 77 M io. 7 8 Mio. A bf lu s MiMio o..? 5 5 Mi o. Z uf lu s U msatz 154 Mi o. Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Bocholt Auf dem Weg zur Entwicklung von vermarktungsfähigen Einzellagen in der Innenstadt von Bocholt Vorbemerkungen / Methodisches Vorgehen Alle Überlegungen zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Innenstadt von Bocholt als Einzelhandelsstandort sollten darauf aufbauen, dass die Innenstadt nicht einen in sich homogenen und gleich strukturierten Einkaufsbereich darstellt, sondern ihr diversifiziertes Angebot mit unterschiedlichen Lage- und Aufenthaltsqualitäten die maßgeblich relevante Stärke der Einkaufsstadt Bocholt ist. Der hier vorgestellte Ansatz der Geschäftslagenprofilierung geht davon aus, dass nur durch die Entwicklung unterschiedlicher, auf die Historie und die individuellen Begabungen des jeweiligen Ortes aufbauende, Geschäftslagen eine attraktive Innenstadt entstehen kann. Solche Standorte schreiben Geschichten, wirken wie Drehbücher in den Köpfen (Brain Scrips), an die sich die Besucher einer Stadt immer wieder erinnern und wieder kommen. MIKUNDA bringt es auf den Punkt, wenn er die These aufstellt, dass eine Geschäftsstraße genauso im Gedächtnis bleiben muss wie ein erfolgreicher TATORT-Krimi. 26 Eine solche Betrachtungsweise führt dazu, dass die traditionellen Instrumente der ökonomischen Marktanalyse eher als Basisdaten zu interpretieren sind und die qualitative Bewertung von Standorten (z.b. CIMA City Qualitäts-Check) sowie wahrnehmungspsychologische Aspekte (Raumwahrnehmung, Historie und Geschichten, subjektive Empfindungen, lokale Gewohnheiten etc.) die standörtlichen Potenzialanalysen deutlich erweitern. Abb. 65: Instrumente der Geschäftslagenprofilierung Profilierung Im intensiven regionalen Wettbewerb wird es zunehmend an Bedeutung gewinnen, die eigenen Stärken in Angebot und Service besonders herauszustellen. Angebotsqualitäten bekommen deutlich stärkeres Gewicht als das bloße quantitative Angebot an Verkaufsfläche. Das Flair der Einkaufslagen trägt maßgeblich im Bewusstsein der Kunden bei, ob ein Angebot positiv empfunden wird und man sich einfach wohl fühlt. Wer sich wohl fühlt, gibt auch mehr Budget im Einzelhandel aus und kommt wieder an den Standort zurück. Wenn die Angebote in den meisten Städten aufgrund der steigenden Filialisierung vielfach identisch sind und Bocholt mit diesen Konkurrenzstandorten erfolgreich im Wettbewerb bestehen will, ist eine individuelle Profilierung ein wirkungsvoller Ansatz zur Gewinnung neuer auswärtiger Kunden bzw. zur weiter optimierten Bindung lokaler Kaufkraft. Quelle: CIMA GmbH Qualitative Marktanalyse Psychologie Ökonomische Marktanalyse 26 s. auch: Mikunda, C.: Die Drehbücher im Kopf. Wie wir Städte, Romane und Filme lesen. in: Psychologie heute. 1992, S ; Mikunda, C.: Der verbotene Ort oder die inszenierte Verführung. Frankfurt am Main CIMA Beratung + Management GmbH

94 Bei der Entwicklung von Geschäftslagenprofilen ist zunächst auf räumliche bzw. städtebaulich verortete Profilierungsaspekte einzugehen. Basierend auf dem Ansatz von MIKUNDA können quasi als Lotsen auf dem Weg zur,profilierung folgende Werkzeuge benutzt werden: Achsen: Einkaufsstraßen wirken für sich als Laufbänder. Sie werden geprägt durch Angebotsvielfalt, Ambiente und Aufenthaltsqualität. Einzelne Achsen vernetzen Standorte und generieren aus ihrer Vernetzungsfunktion Frequenzen. In Bocholt sind die Neustraße - Nordstraße sowie die Osterstraße - Ravardistraße als Achsen gestaltet und gestaltbar. Knotenpunkte: An der Schnittstelle von Achsen bzw. an den Scharnierstellen zwischen zwei Lagen fallen die Entscheidungen über Kundenströme und damit über die Akzeptanz von Lagen. Die Stadtentwicklung muss sensibel auf die Grundmuster des Verhaltens der Innenstadtnutzer eingehen; Knotenpunkte bieten aber wichtige Möglichkeiten der Steuerung. In der Innenstadt von Bocholt übernehmen diese Funktion der Markt und der St. Georg Platz. Auch den Shopping Centern Shopping Arkaden und Neutor kommt diese Funktion zu. Beide Centeranlagen stellen in Bocholt zugleich wichtige Achsenverbindungen dar. Landmarken: Architektur und Städtebau bestimmen nicht nur das optische, sondern auch das subjektive Bild einer Stadt. Herausragende Einzelgebäude können dabei als Landmarken das Image und den Bekanntheitsgrad einer Geschäftslage mit bestimmen. Das Historische Rathaus und die Kirche St. Georg wirken als Landmarken. Abb. 66: Drehbücher im Kopf (Brain Scrips) als Ansatz der Geschäft slagenprofilierung in der Innenstadt von Bocholt Entwurf: CIMA GmbH 2010, abgeleitet nach MIKUNDA Potenzielle Brain Scripts Innenstadt Bocholt Achsen / Avenues / Malls Anker / Landmarken Districts / Quartiere / Viertel: Vielfach ist es nicht die einzelne Haupteinkaufsstraße, die das Image und das Bild einer Einkaufsstadt prägt, sondern das Viertel, in dem sich der Handel konzentriert. Viertel bieten in der Regel weitaus mehr Möglichkeiten zur Herausarbeitung von individuellen Besonderheiten und der Unverwechselbarkeit eines Einkaufsziels als lineare Strukturen. Der Bereich Liebfrauenviertel mit der Langenbergstraße, dem Gasthausplatz und Liebfrauenplatz sowie das Ravardiviertel mit der Ravardistraße, Europaplatz, dem St. Georg Platz und dem Crispinusplatz positioniert sich als ein solches unverwechselbares bocholtspezifisches Quartier. Auch die Nordstraße begreift sich mittlerweile als eigenes Quartier mit der Orientierung an Topmarken. CIMA GmbH 2010 Quartiere / Viertel Knoten / Vernetzungen Die Wahrnehmung dieser Raumkategorien erfolgt bei jedem Menschen unterschiedlich. Dementsprechend müssen in diesen Raumkategorien Handlungen inszeniert werden, die für das Zielpublikum insgesamt unvergesslich bleiben. Die individuelle Raumerinnerung soll exemplarisch die vorstehende Abb. 66 verdeutlichen. CIMA Beratung + Management GmbH

95 Die subjektiven räumlichen Wahrnehmungen der Innenstadtlagen und Innenstadtstandorte durch die Bürger, Konsumenten, Gäste ( Mental Maps ) können helfen, geeignete Lagen abzugrenzen und zu beschreiben. Zu den Grundregeln der Geschäftslagenprofilierung gehören dabei die nachfolgenden Erfahrungen: Profilierung ist erfolgreich, wenn sie authentisch ist. Authentisch sein heißt, sich auf die Strukturen, Emotionen, Dynamiken zu berufen, die die lokalen Strukturen im Kern zusammenhalten. es stets etwas zu entdecken gibt. Die 1a-Lage einer Innenstadt ist nicht beliebig erweiterbar, attraktive 2er-Lagen können sowohl für Händler als auch für Hauseigentümer interessante Lagen darstellen, in dem sie konsequent auf Profilierung setzen. Die praktische Relevanz der Geschäftslagenprofile für die handelnden Akteure ergibt sich, wenn man aus ihnen geeignete Schlussfolgerungen zur Optimierung des Branchenmixes und der Angebotsstrukturen entwickelt, Ein Schlüssel zum Erfolg ist Ehrlichkeit im Umgang mit den vorhandenen Strukturen und Möglichkeiten. Falsche Etiketten und Lügen werden vom Kunden nicht akzeptiert und bestraft. Psychologisch gut strukturierte Orte 27 wirken überschaubar und familiär. Sie bleiben im Gedächtnis, weil sie eine spannende, interessante Geschichte schreiben. Die Raum bzw. Standort bezogene Erfahrung wird weitererzählt und prägt das Image. Der Weg zum authentischen Profil ist steinig und erfordert Durchhaltevermögen. Bloßes Abschreiben von vorliegenden Profilierungsansätzen benachbarter Städte schadet dem Ziel einer individuellen Selbstdarstellung. Nutzungskonzepte für leer stehende Ladenlokale und ungenutzte Grundstücke ableitet, individuelle Marketingaktivitäten und Vorgaben für lokale Veranstaltungen etc. formuliert. Damit liefern Geschäftslagenprofile auch die konzeptionelle Basis für vielerorts bereits praktizierte Aktivitäten (Flächenmanagement, Veranstaltungsmanagement, Werbung), die jedoch häufig an einer fehlenden konzeptionellen Ausrichtung leiden. Die in der nachfolgenden Abb. 67 dargestellte Profilierungspyramide kann ein Leitfaden dafür sein, wie aus konkreten Standorten ein individuelles Profil abgeleitet werden kann. Geschäftslagenprofile bieten die Chance zur Differenzierung auch in der Innenstadt einer Mittelstadt. Sie vermitteln in gelungener Differenzierung Angebotsvielfalt und Angebotskompetenz. Ein Aufenthalt kann kurzweilig und dennoch abwechslungsreich sein. Der Weg zum authentischen Profil schafft Vorsprung im regionalen Wettbewerb um Kaufkraftbindung. Stadträume werden bzw. bleiben spannend, weil 27 Mikunda, C.: Der verbotene Ort oder die inszenierte Verführung. Frankfurt am Main. 2005, S.50ff. CIMA Beratung + Management GmbH

96 Abb. 67: Die Profilierungspyramide dokumentiert den Durchschnitt der Qualitätsbewertungen über alle Bocholter Lagen. Abb. 68: Durchschnittswerte der Qualitätsbewertungen über alle bewerteten Lagen Quartiers- PROFIL Konkrete Zielgruppen Einzelbetriebliche Potenziale (Fachkompetenz, Tradition) Inhaltliche Potenziale aus Branchenmix und Angebotsqualität (Authentizität) CIMA City Qualitäts-Check: Bocholt Durchschnittswerte Innenstadt (n=294) 8% Zielgruppen- und Qualitätsorientierung 5% 34% 9% 9% 35% Warenpräsentation / Schaufenstergestaltung 6% 5% 24% 65% Quelle: CIMA Bedeutung der Stadt -Lage im Netz: Geschichte, Tradition, Persönlichkeiten Für die Innenstadt von Bocholt lassen sich u.e. sechs unterschiedliche Profilierungsräume für den örtlichen Einzelhandel mit unterschiedlichen Claims ableiten. Diese werden in den nachfolgenden Abschnitten auf je drei Standortblättern dokumentiert. Das erste Blatt spiegelt die wesentlichen Strukturdaten wider. Die Balkendiagramme auf dem zweiten Blatt dokumentieren die Abweichung der Einzelbewertungen des CIMA City Qualitäts-Checks vom gesamtstädtischen Durchschnitt. Im Sinne eines positiven Lageprofils sollten die grünen Balken nach oben abweichen und die gelben bzw. roten Balken nach unten unterhalb der Durchschnittslinie abweichen. Die nachfolgende Abb Exklusiv, hochwertig, qualitätsorientiert 2 Gehobene Mitte, qualitätsorientiert 3 Standardisiert, konsumig 4 Discountorientiert 5 Diffus, keine eindeutige Zielgruppenorientierung 6 Nicht zuzuordnen (z.b. Ladenhandwerk, Apotheken) CIMA GmbH Topp, in allen Ansprüchen genügend 2 Modern, zeitgemäß Das dritte Standortblatt jeder Lage leitet eine mögliche positive, aber realistische Profilierung ab. Die entwickelten Claims sind als strategischer Diskussionsansatz zu verstehen und bedeuten keine endgültige Festlegung. Die CIMA GmbH würde sich freuen, wenn die Ideen als Diskussionsansätze aufgegriffen werden. Alle lokalen Akteure sollten sich eingeladen fühlen, die Profilbilder weiter zu schärfen, weiter zu entwickeln und ggf. zu korrigieren. 3 Normal ohne Highlights, ggf. Optimierungsbedarf 4 Veraltet, renovierungsbedürftig CIMA Beratung + Management GmbH

97 Im Rahmen der Workshopveranstaltung Innenstadt haben immerhin vier von sechs Arbeitsgruppen die hier dokumentierten Profilierungsansätze als zumindest Weg weisend eingeordnet, eine Gruppe sah eine zu starke Verengung auf spezifische Zielgruppen (Ravardistraße / St.-Georgs-Platz / Crispinusplatz), eine weitere Gruppe (Osterstraße) mochte sich auf einen spezifischen Trend (noch) nicht festlegen Shopping Arkaden / Neutorplatz Die Einkaufslage der beiden am südlichen Innenstadtzugang liegenden Centeranlagen SHOPPING ARKADEN BOCHOLT und NEUTORPLATZ beherbergt eine Einzelhandelsverkaufsfläche von m². 28 Das sind 35,8 % der Einzelhandelsverkaufsflächen in der Bocholter City. Mit rd. 98 Mio. wird gut 41 % des innenstädtischen Einzelhandelsumsatzes hier realisiert. Die Lage zeichnet sich über einen überdurchschnittlichen Belegungsanteil konsumiger und qualitätsorientierter Filialisten aus. Kernkompetenzen liegen in den Segmenten Bekleidung sowie Medien und Technik. Die durchschnittliche Verkaufsfläche je Betrieb liegt bei 415 m². Der überdurchschnittliche Besatz an Einzelhandelsgroßbetrieben in den SHOPPING ARKARDEN schlägt hier durch. Der CIMA City Qualitäts-Check weist einen deutlich überdurchschnittlichen Anteil konsumiger Shopkonzepte aus. Discountorientierte Konzepte und negativ bewertete Betriebe sind nur sehr unterdurchschnittlich vertreten. Es liegt bereits heute eine attraktive Positionierung über eine konsumige Angebotsvielfalt vor. Auch mit Blick auf hinreichend attraktive Ergänzungsangebote im Segment der Systemgastronomie wird als Positionierungsclaim Attraktive Centerlandschaften an der Aa mit hoher Angebotskompetenz abgeleitet. Dieser Claim weist auf erfolgreiches Centermanagement hin. Mittelfristig sollte die breite Angebotskompetenz im konsumigen Segment sich auch auf dem Areal der derzeit brach liegenden HERTIE-Immobilie widerspiegeln. Die CIMA GmbH favorisiert hier eine Wohn-, Geschäftshausbebauung mit Realisierung von Ansiedlungspotenzialen für großflächige, konsumige nationale oder internationale Filialisten. Ein Ausbau der Angebotskompetenz im Segment des Persönlichen Bedarfs ist möglich. Grundsätzlich wird als mögliches weiteres Profilierungssegment das Sortimentsfeld Geschenkartikel, Hausrat gesehen. Der Profilierungsansatz wurde von örtlichen Akteuren im Rahmen der Workshopveranstaltung Innenstadt weitestgehend geteilt. Wert gelegt wird auf eine innere Differenzierung mit einer auf Familien orientierten Ansprache in den SHOPPING ARKADEN sowie eine stärker auf Young Fashion setzende Positionierung des NEUTORPLATZES. Die Aa sollte im Image noch stärker als Träger von Aufenthaltsqualität positioniert werden. 28 Es wird hier nochmals auf die spezifische Verkaufsflächendefinition im Rahmen dieses Gutachtens hingewiesen. Hierdurch kommt es zu deutlichen Abweichungen von den seitens der Center z. T. veröffentlichten immobilienwirtschaftlichen Daten (z.b. G.L.A.). Erfasst wird die vom Kunden begehbare Verkaufsfläche. Sozialräume, Gastronomieflächen, allgemeine Mallflächen und Medikamentenlager von Apotheken bleiben unberücksichtigt. Nicht eingeflossen in die Bestandsdaten ist die im Sommer erfolgte Erweiterung der Verkaufsflächen von H&M am NEUTORPLATZ sowie die Erweiterung von INTERTOYS in den SHOPPING ARKADEN. CIMA Beratung + Management GmbH

98 Abb. 69: Lageprofil Shopping Arkaden / Neutorplatz Lageprofile Shopping Arkaden/ Neutorplatz Einzelhandelsbesatz Kenndaten 58 Betriebe m² Verkaufsfläche (35,8 % der VKF Innenstadt) 97,9 Mio. Umsatz (41,2 % des Umsatzes Innenstadt) Sortimentsschwerpunkte: Bekleidung ( m²), Elek troar tikel / Unterhaltung selekt ronik ( m²) Leerstände: 2; darunter ehemals HERTIE (strategischer Leerstand Betriebsbesatz Konsum- und qualitätsorientierter Besatz mit hoher Akzeptanz im Segment des Massenkonsums ; darüber hinaus einzelne Young Fashion -Labels. Qualitätsorientierte konsumige Filialisten: P&C, TARA, VERO MODA, MADO NNA, H&M, Benetton, ESPRI T, S. OLIVER Ang ebotsbreite Vergleichsweise unterdurchschnittliche Verkaufsflächen im Bereich Neutorplatz; Standort HERTIE ist Potenzialreserve bei real istischer Immobilienv ermarktung Besondere Zi elgruppenausrichtung Familien, Massenkonsum, Ergänzungsangebot im Young Fashion - Segment Filialisierung nach VKF Umsatzanteil Pers. Bedarf Umsatzanteil NuG Anteil Markenorientierter Betriebe 0% 20% 40% 60% 80% 100% CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

99 Lageprofile Shopping Arkaden / Neutorplatz Qualitätscheck und Komplementärnutzungen Zielgruppen- und Qualitätsorientierung 100% 80% 60% 40% 20% 0% -20% -40% -60% -80% -100% 100% 80% 60% 40% 20% 0% -20% -40% -60% -80% Warenpräsentation / Schaufenstergestaltung Komplementärnutzung Anzahl Beispiele Gastgewerbe 6 Schnellrestaurants, Cafés, Saftbar Dienstleistungen 6 Kreditinstitute, Fitnesscenter, Friseur, Reisebüro Öffentliche Verwaltung Erziehung und Unterricht Gesundheits-, Veterinär-und Sozialwesen Kultur, Sport und Unterhaltung Gesamt 15 2 Stadt Bocholt, Center Management - 1 Neutor Klinik % CIMA CIMA Beratung GmbH + Management 2010 GmbH

100 Lageprofile Shopping Arkaden / Neutorplatz Positionierung Marke: Konsumigkeitin der Breite Kernkompetenz: Ansprache eines breiten Publikums Komplementärangebote: Systemgastronomie mit Ambiente Betriebstypen:nationale und internationale Filialisten Attraktive Centerlandschaften an der Aa mit hoher Angebotskompetenz Branchenprofil Warengruppen Status Ziel Täglicher Bedarf 0 0 Persönlicher Bedarf Medien und Technik Geschenke, Porzellan, 0 + Einrichtung 0 0 Spiel, Sport, Hobby + + CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

101 6.5.3 Neustraße / Markt Neustraße und Markt greifen den Profilierungsansatz der Center auf. Sie sind geprägt durch eine attraktive Mischung von konsumigen und qualitätsorientierten Filialisten und Inhaber geführten Lokalmatadoren. Der Lageabschnitt beherbergt 39 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m². Damit liegen 5,4 % der innenstädtischen Verkaufsflächen in diesem Lageabschnitt. Der realisierte Einzelhandelsumsatz beläuft sich auf 19,6 Mio.. Die durchschnittliche Verkaufsfläche der Betriebe liegt bei 93 m². Die Kernkompetenzen der Lage liegen in den Segmenten Bekleidung, Uhren, Schmuck, Optik sowie Gesundheits- und Körperpflegeartikel. Qualitätsorientierte Bekleidungshäuser in der Lage sind die Unternehmen WE und HAFFKE; als relevante Labelstores sind GERRY WEBER und STREET ONE zu nennen. Die Lage zeichnet sich durch einen überdurchschnittlichen Anteil konsumiger Betriebskonzepte aus, discountorientierte Konzepte und negativ wirkende Betriebe sind nicht vertreten. Auch der Anteil an Ladenhandwerk und Apotheken ist deutlich unterdurchschnittlich. Negativ fällt lediglich die Häufung von Telekommunikationsanbietern auf. Dies spricht durchaus für Eingriffe im Kontext einer Branchenoptimierung. Die Weiterentwicklung des Branchenmixes sollte sowohl nationale als auch internationale Filialisten berücksichtigen, wie auch frequenzstarke Inhaber geführte Konzepte. Seitens der örtlichen Akteure wurde der Positionierungsansatz grundsätzlich bestätigt. Im Verlaufe der Diskussion wurde die Verortung als Schlagader zwischen den Centern und Markt in die Diskussion eingebracht. Der vorgeschlagene Claim sollte mit dem zusätzlichen Gedankenansatz verzahnt werden. Der Aspekt der Angebotsbreite und Angebotsqualität sollte zum Ausdruck kommen. Als positive Imageträger werden die Aufenthaltsqualität des Marktes, eine lebendige Gastronomie und die Bespielung des Kernbereichs mit Veranstaltungen (insbesondere Krammarkt) gesehen. Kritikpunkte bezogen sich auf den ruhenden Fahrradverkehr mit der damit verbundenen Zweckentfremdung der Sitzgelegenheiten. In die Diskussion eingebracht wurde die Prüfung einer (Teil-)Überdachung der Neustraße. Grundsätzlich läßt sich aus dem positiven Erscheinungsbild der Lage, die durch die positive Aufenthaltsqualität des Marktplatzes und die hohe Akzeptanz des Wochenmarktes abgerundet wird, als Claim ableiten Konsumige Vielfalt mit Niveau. Für die Zukunft wird wichtig sein, dass konsumige Qualitätsniveau zu halten und gleichzeitig durch ein breites Angebotsspektrum attraktiv zu bleiben. Die alles in allem gute Gestaltung des Stadtraumes wirkt stabilisierend. Die hohe Aufenthaltsqualität des Marktes ist auch mit Hilfe eines weiterhin attraktiven Gastronomieangebotes (vielfältige Cafélandschaft) zu erhalten. CIMA Beratung + Management GmbH

102 Abb. 70: Lageprofil Neustraße / Markt Lageprofile Neustraße/ Markt E inzel handelsbesatz Kenndaten 39 Bet riebe m² Verkaufsfläche (5,4 % der VKF Innenstadt) 19,6 Mio. Umsatz (8,3 % des Umsatzes Innenstadt) Sortimentsschwerpunkte: Bekleidung (1.850 m²), Uhren, Schmuck, Optik (630 m²), Gesundheits-/ Körperpflegeartikel (550 m²) Leers tände: 1; Wiedervermietung findet kurzfris tig statt Betrie bsbes atz Konsum- und qualitätsorientierter Besatz mit Mischung aus F ilialkonzepten und inhaberg eführten Geschä ften Relevante Labelstores: GERRY WEBER, STREET ONE; Qualitätsorientier te Bekleidungshäuser: W E, HA FF KE Überdur chs chnittl iche Belegung dur ch Telekommunikationsanbieter Bes onde re Zi elgruppenaus richtung Familien, Mittlere Lebenslage (Konsumiges Publikum mit A ns prüchen) Filialis ierung nach V KF Umsatzanteil Pers. Bedar f Umsatzanteil NuG Anteil Markenorientierter Betriebe 0% 20% 40% 60% 80% 100% CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

103 Lageprofile Neustraße / Markt Qualitätscheck und Komplementärnutzungen Zielgruppen- und Qualitätsorientierung 100% 80% 60% 40% 20% 0% -20% -40% -60% -80% -100% 100% 80% 60% 40% 20% 0% -20% -40% -60% -80% Warenpräsentation / Schaufenstergestaltung Komplementärnutzung Anzahl Beispiele Gastgewerbe 5 Mamba, Eiscafé, Cuor di Leone Dienstleistungen 3 Sparkasse, Reisebüro Öffentliche Verwaltung Erziehung und Unterricht Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen Kultur, Sport und Unterhaltung Gesamt 9 1 Standesamt % CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

104 Lageprofile Neustraße / Markt Positionierung Marke : Angebotsbreite mit Qualität Kernkompetenz: Konsumige Marken; Angebotsschwerpunkt im Segment Uhren, Schmuck Komplementärangebote: Kundenorientierte Dienstleistungen (Reisebüro, Geldinstitute) Betriebstypen :Nationale und internationale Filialisten sowie relevanter inhabergeführter Facheinzelhandel Konsumige Vielfalt mit Niveau Schlagader zwischen Markt und Centern Branchenprofil Warengruppen Status Ziel Täglicher Bedarf 0 0 Persönlicher Bedarf + ++ Medien und Technik 0 0 Geschenke, Porzellan, 0 + Einrichtung 0 0 Spiel, Sport, Hobby 0 + CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

105 6.5.4 Nordstraße Die Nordstraße erstreckt sich zwischen Markt und Nordwall in süd-nördlicher Richtung. Die Lage ist in Richtung Norden durch abnehmende Passantenfrequenzen gekennzeichnet. Der südliche Lageabschnitt kennzeichnet einen Ü- bergang von der A- zur B-Lage. Der zentrale Lageabschnitt hat B-Lagequalität. Lediglich der nördliche Kopf nördlich der Rebenstraße wird als C-Lagebereich eingeordnet. Die Nordstraße beherbergt 47 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m². Damit beherbergt die Nordstraße 10,7 % der innenstädtischen Verkaufsflächen. Der realisierte Einzelhandelsumsatz beläuft sich auf 27,6 Mio.. Das sind 11,7 % des innenstädtischen Einzelhandelsumsatzes. Die durchschnittliche Verkaufsflächengröße liegt bei 153 m². Die Kernkompetenz liegt in den Segmenten Bekleidung (4.550 m²) und Schuhe / Lederwaren (660 m²). Während Filialisten noch den südlichen Lageabschnitt prägen, dominieren leistungsstarke Lokalmatadore die zentralen Lageabschnitte. Die Revitalisierung der C&A-Immobilie kann die Positionierung der Nordstraße positiv flankieren, ist jedoch nicht Voraussetzung für eine weitere erfolgreiche Entwicklung. Wünschenswert wäre die Etablierung eines zur Lage passenden konsumigen Fachmarktkonzeptes (z:b. Sport mit hoher Markenorientierung) oder aber eines qualitätsorientierten Nahversorgers. Die bereits erfolgreiche Positionierung der Nordstraße wird in dem Claim Fashion- und Lifestyleboulevard Hier trifft Niveau auf Qualität aufgegriffen. Die Weiterentwicklung sollte stärker das Element Top-Lifestyle oder Innovative Lifestyles betonen, damit nicht zu eng ein Focus auf das Modesegment gesehen wird. Seitens der lokalen Akteure wird der Claimvorschlag positiv kommentiert, gleichzeitig auf das gerade aktualisierte qualitätsorientierte Werbekonzept mit klaren Regeln zur Corporate Identity hingewiesen. Die dort dokumentierten Slogans Nordstraße wir nennen es Lebensart oder Die Meile mit Persönlichkeit begreifen sich bereits als einen Schritt weiter als die Formulierungsansätze der CIMA GmbH. In der Diskussion kristallisierte sich außerdem heraus, dass die Bodenständigkeit der Unternehmer und auch eine Öffnung im Sinne der Familienfreundlichkeit wünschenswert sind. Die Nordstraße ist durch einen überdurchschnittlichen Anteil an Betrieben mit Positionierung im Topmarkensegment gekennzeichnet. Der Anteil zusätzlich ebenfalls markenorientierter Betriebe liegt im sehr guten Bocholter Durchschnitt. Die Nordstraße positioniert sich mittlerweile als qualitätsorientierte Lifestyle Lage, die auch von außerhalb des Bocholter Einzugsbereichs Kunden bindet. Im Vergleich zur Situation vor 5 Jahren sind die Umsetzungserfolge des ISG Pilotprojektes deutlich nachzuzeichnen. Qualitätsorientierte Einzelhandelsnutzungen verdrängen Discountkonzepte, der Ladenleerstand ist beseitigt worden. Lediglich die C&A Immobilie ist minder genutzt. Der Anteil der discountorientierter Betriebe liegt nur noch knapp über dem Bocholter Durchschnitt. CIMA Beratung + Management GmbH

106 Abb. 71: Lageprofil Nordstraße Lageprofile Nordstraße Einzelhandelsbesatz Kenndaten 47 Betriebe m² Verkaufsfläche (10,7 % der City - VKF) 27,6 Mio. Umsatz (11,6 % des City - Umsatzes) Sortimentsschwerpunkte: Bekleidung (4.550 m²), Schuhe/ Lederwaren (660 m²); Spielwaren (530 m²) Leerstände: 1; eher mittelfristige Vermietung Betriebsbesatz Stark markenorientierter Textileinzelhandel mit differenzierter Zielgruppenorientierung; überdurchschnittliche Reichweite einzelner Anbieter ANNA, MARCO POLO, KLAUS KEMMING, ALLEGRO, KOLKS, GANT Versuchslabor für trendige Shopkonzepte und Topmarken Noch etablierter Besatz discountorientierter Unternehmen Minder -(Fehl)- Nutzung ehemaliges C&A - Haus BesondereZielgruppenausrichtung Kaufkraftstarke Kunden mit Nachfrage nach attraktivsten und hochwertigen Lifestyle - und Fashionangeboten Filialisierung nach VKF Umsatzanteil Pers. Bedarf Umsatzanteil NuG Anteil Markenorientierter Betriebe 0% 20% 40% 60% 80% 100% CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

107 Lageprofile Nordstraße Qualitätscheck und Komplementärnutzungen Zielgruppen- und Qualitätsorientierung 150% 100% 50% 0% -50% -100% 100% 80% 60% 40% 20% 0% -20% -40% -60% -80% Warenpräsentation / Schaufenstergestaltung Komplementärnutzung Anzahl Beispiele Gastgewerbe 2 Gaststätte, Café Dienstleistungen 8 Bank, Wellness Center, Architekt, Werbeagentur Öffentliche Verwaltung Erziehung und Unterricht Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen Kultur, Sport und Unterhaltung Gesamt % CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

108 Lageprofile Nordstraße Positionierung Marke :Cluster von exklusiven Einzelhandelsgeschäften mit hoher Zielgruppen - und Kunden - bindung Kernkompetenz : Topmarken, spezialisierte Angebote Komplementärangebote : Qualitätsorientierte Gastronomie, Wellness, Sportlichkeit Betriebstypen : Inhabergeführter Facheinzelhandel, Labelstores im Top - Markensegment Fashion - und Lifestyleboulevard : Hier trifft Qualität auf Niveau NORDSTRASSE Wir nennen es Lebensart Meile mit Persönlichkeit Branchenprofil Warengruppen Status Ziel Täglicher Bedarf 0 0 Persönlicher Bedarf Medien und Technik 0 0 Geschenke, Porzellan, 0 + Einrichtung 0 + Spiel, Sport, Hobby + + CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

109 6.5.5 Osterstraße Die Osterstraße erstreckt sich östlich des Marktes zwischen Markt und Alten Ostwall. Sie erstreckt sich in west-östlicher Richtung und wird südlich durch die Erschließungslage Königstraße flankiert. In der Osterstraße wurden 40 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m² aufgenommen. Sie beherbergen damit 9,5 % der innenstädtischen Verkaufsfläche. Der Einzelhandelsumsatz liegt bei 22,5 Mio.. Dies entspricht 9,5 % des innenstädtischen Einzelhandelsumsatzes. 29 Die durchschnittliche Verkaufsflächengröße der Einzelhandelsbetriebe liegt hier bei 160 m². Während der westliche Lageabschnitt in Besatz und Kundenfrequenz noch als A-Lage einzuordnen ist, wird dem zentralen Abschnitt B-Lagequalität zugesprochen. Östlich des Ostermarktes besteht nur noch C-Lageniveau. Zum Zeitpunkt der Erhebungen wurden fünf Ladenleerstände aufgenommen. 30 Als Kompetenzschwerpunkt auf der Osterstraße können derzeit die Sortimente Bekleidung (2.280 m²), Gesundheits- und Körperpflegeartikel (1.035 m²) Schuhe / Lederwaren (850 m²) sowie Geschenkartikel, Hausrat (840 m²) ausgemacht werden. Ergänzend zum Einzelhandel sind in der Osterstraße 6 Gastronomiebetriebe, 5 Friseure und 2 Ärzte ansässig. In Bezug auf die Positionierung des Einzelhandels zeigt sich ein durchschnittlicher Anteil konsumiger Angebote, jedoch ein leicht überdurchschnittlicher Anteil discountorientierter Nutzungen und ein deutlich überdurchschnittlicher Anteil an negativ bewerteten Betrieben. Mit Blick auf die Ladengestaltung und 29 Die Strukturdaten beziehen sich ausschließlich auf die Osterstraße. Mittlerweile ist die ISG Osterstraße / Königstraße gegründet worden, die die südlich parallel zur Osterstraße verlaufende Königstraße ausdrücklich mit einbezieht. 30 Im Laufe des Sommers hat es für zwei Ladenlokale Vermietungen gegeben Warenpräsentation liegt der Anteil der Betriebe mit passablen Marktauftritt im Bocholter Durchschnitt sowie der Anteil negativer Bewertungen deutlich über Durchschnitt. Auch der Betriebsanteil an Apotheken und Ladenhandwerk liegt deutlich über dem Durchschnitt des innenstädtischen Einzelhandels. Die Osterstraße ist in einer Findungsphase nach dem Verlust von zwei Ankerbetrieben in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren. Die CIMA GmbH sieht die Osterstraße als potenzielle attraktive, bodenständige konsumige Lage. Ausgehend von den bestehenden Kernkompetenzen wird der Claim Anziehend von Kopf bis Fuß Inspiration für Körper und Seele abgeleitet. Die Stärken der Inhaber geführten Geschäfte mit einem hohen Maß an Stammkundschaft soll zum Tragen kommen. Eine positive Positionierung kann auch mittels einer gewollten Verzahnung von Handel und Dienstleistungen zum Tragen kommen. Der von der CIMA GmbH formulierte Claim wurde im Rahmen der Workshopveranstaltung Innenstadt von den örtlichen Akteuren intensiv diskutiert und relativiert. Das Thema Gesundheitswirtschaft wird als Profilierungspotenzial gesehen, eine derzeitige Festlegung auf dieses Segment jedoch eher zögerlich aufgenommen. Grundsätzlich wird eine konsumige Profilierung angestrebt, zu der auch die Etablierung eines Woolworth -Hauses (ggf. Nutzung ehemalige SinnLeffers Filiale) passen könnte. Das Wagnis einer eher engeren Profilbildung wird derzeit noch nicht akzeptiert. Die Zielgruppe Familie soll nicht ausgeschlossen werden. Als eindeutiger lagebezogener Profilierungsansatz wird die Verzahnung der Hinterhoflagen an der Königstraße mit der Osterstraße gesehen. Dabei sind nicht nur die Durchgänge nach Süden relevant, sondern auch die Vernetzungen mit Gasthausplatz und Liebfrauenplatz. Die Attraktivierung der Passagenlagen hat relevante städtebauliche Qualität. Grundsätzlich werden Osterstraße und Königstraße gemeinsam als Quartier gesehen. CIMA Beratung + Management GmbH

110 Abb. 72: Lageprofil Osterstraße Lageprofile Osterstraße Einzelhandelsbesatz Kenndaten 40 Betriebe m² Verkaufsfläche (9,5 % der VKF Innenstadt) 22,6 Mio. Umsatz (9,5 % des Umsatzes Innenstadt) Sortimentsschwerpunkte: Bekleidung (2.280 m²), Gesundheits - und Körperpflegeartikel (1.035 m²), Schuhe/ Lederwaren (850 m²); GPK (840 m²) Leerstände: 5; darunter ehem. SinnLeffers; Leerstände mindern Ausstrahlungskraft der Lage Betriebsbesatz Kennkompetenzen in den Segmenten Wäsche, GPK, und Gesundheitsvorsorge und Schuhe Inhabergeführte Geschäfte mit Stammkundschaft (NÄHKASTEN, REKERS) Hoher Anteil von discountorientierten Konzepten Einzelne Unternehmen mit vernachlässigtem Marktauftritt BesondereZielgruppenausrichtung Sortimentsspezialisierung Gesundheit und Schuhe Filialisierung nach VKF Umsatzanteil Pers. Bedarf Umsatzanteil NuG Anteil Markenorientierter Betriebe 0% 20% 40% 60% 80% 100% CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

111 Lageprofile Osterstraße Qualitätscheck und Komplementärnutzungen Zielgruppen- und Qualitätsorientierung 200% 150% 100% 50% 0% -50% -100% 150% 100% 50% Warenpräsentation / Schaufenstergestaltung Komplementärnutzung Anzahl Beispiele Gastgewerbe 6 Restaurant, Café, Osterpurte Dienstleistungen 8 5 x Friseur, Versicherung, Reisebüro, Bank Öffentliche Verwaltung Erziehung und Unterricht Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen Kultur, Sport und Unterhaltung Gesamt Ärzte 2 Stadtmuseum, Heimatpflegeverein 0% -50% -100% CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

112 Lageprofile Osterstraße Positionierung Marke:Konsumiges Quartier mit Angebotsschwerpunkten in den Segmenten Wellness / Gesundheit, Schuhe und Wäsche Kernkompetenz:Verzahnung von Handel und Dienstleistungen Komplementärangebote: Ärzte, Kundenorientierte Dienstleistungen Betriebstypen:Inhabergeführter Facheinzelhandel und konsumige Filialisten Anziehend von Fuß bis Kopf Inspiration für Körper und Seele Branchenprofil Warengruppen Status Ziel Wellness / Gesundheit + ++ Persönlicher B edarf + + Medien und Technik 0 0 Geschenke, Porzellan, 0 + Heimtex, Wäsche + ++ Spiel, Sport, Hobby 0 0 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

113 6.5.6 Ravardistraße / St. Georgs-Platz / Crispinusplatz Die hier seitens der CIMA GmbH abgegrenzte Profilierungslage Ravardistraße / St.-Georgs-Platz / Crispinusplatz umfasst die westliche Zulauflage in die Innenstadt. Sie ist zunächst über diese Verknüpfungsfunktion als Lage und Quartier greifbar. Es sind vier Teilabschnitte zu identifizieren: die westliche Ravardistraße, mit dem Pkw befahrbar, mit zielgruppenspezifischen, überwiegend Inhaber geführten Einzelhandelsbesatz mit einem hohen Grad an Zielgruppenspezialisierung und Profilierung über Nischenangebote (ROSE RAD CENTER, INTERSPORT PIERON, START MUSIC, Sanitätshaus SPLTTHOFF), die südöstliche Ravardistraße als Fußgängerzone mit diversifizierter Kneipenszene und Shops im Segment Jugendkultur, die Plätze St.-Georg-Platz und Crispinusplatz mit qualitätsorientiertem Einzelhandel in den Segmenten Einrichten (LOHSCHELLER) und Heimtextilien (KOKOS HOME, CHRISTIANES WÄSCHEPARADIES) sowie dem Sanitätshaus THIEHOFF und Gastronomienutzungen an beiden Plätzen. Die Lage beherbergt insgesamt 28 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m². Das entspricht 7,1 % der innenstädtischen Verkaufsfläche. Der realisierte Einzelhandelsumsatz beläuft sich auf 14,8 Mio.. Das entspricht 6,2 % des innenstädtischen Einzelhandelsumsatzes. Die durchschnittliche Verkaufsflächengröße der Einzelhandelsbetriebe liegt hier bei 170 m². Die stark diversifizierte Angebotsstruktur kommt auch in der Qualitätsbewertung des Einzelhandelsbesatzes zum Ausdruck. Sowohl der Anteil der Betriebe mit Qualitätsorientierung, als auch der negativ bewerteten Betriebe liegt über dem Bocholter Durchschnitt. Zugleich sind auch discountorientierte Betriebe in überdurchschnittlichem Ausmaß vertreten. Dieses Bild kennzeichnet eine komplexe Speziallage. Die CIMA GmbH sieht in der Zielgruppenansprache eine Doppelorientierung sowohl auf das Jugendpublikum, als auch auf Best Ager, die Kunden in den stark qualitätsorientierten Geschäften in den Segmenten Einrichtungsbedarf und Heimtextilien sind. Als umklammernder Claim wird definiert Der junge Puls Bocholts trifft Behaglichkeit: Pubs, Jugendkultur und Wohlfühlen. Der auf den ersten Blick sperrig erscheinende Claim beinhaltet maßgeblich relevantes Profilierungspotenzial. Er beinhaltet Durchlässigkeit, Offenheit und Liberalität. Sehr verschiedene Zielgruppenebenen treffen sich. Im Rahmen der Workshopveranstaltung Innenstadt wird zunächst die Nichteinbeziehung der Schanze mit dem Senioreneinrichtungen kritisiert. Daraus wird zugleich abgeleitet, dass die Gruppe der Senioren bei der Profilbeschreibung außer Acht gelassen wurden. Darüber hinaus wird im vorgeschlagenen Claim eine zu starke Kneipenlastigkeit angemahnt. Aus der Arbeitsgruppe heraus wird der Claimvorschlag weiter entwickelt zu Das lebendige Bocholt von früh bis spät für jung und alt Unseres Erachtens stellt sich die Frage ob dieser Claim nicht auf die Stadt insgesamt anzuwenden ist. Eine maßgeschneiderte Lösung für das Ravardiquartier dürfte zwischen den beiden Formulierungsansätzen liegen. Mit der Zielgruppenansprache der Best Ager wird u.e. durchaus auch das aktive Seniorenpublikum angesprochen. Es stellt sich die Frage, ob die Einbeziehung aller relevanten Zielgruppen in den Claim für das Ravardiquartier tatsächlich Sinn macht, oder ob nicht aus einer bewusst provokativen Darstellung von Polen und Gegensätzen ein maßstabsgerechter Spannungsbogen aufgebaut werden kann. CIMA Beratung + Management GmbH

114 Abb. 73: Lageprofil Ravardistraße / St. Georg Platz / Crispinusplatz Lageprofile Ravardistraße / St. Georg Platz/ Crispinusplatz Einzelhandelsbesatz Kenndaten 28 Betriebe m² Verkaufsfläche (7,1 % der City - VKF) 14,8 Mio. Umsatz (6,2 % des City - Umsatzes) Sortimentsschwerpunkte: Fahrräder (1.000 m²), Sportartikel (950 m²) Leerstände: 3; vornehmlich Ravardistraße Betriebsbesatz Zum Teil spezialisierter Zielgruppen orientierter Facheinzelhandel mit Orientierung auf Jugend (Ravardistraße) und Best Agers (St.- Georg - Platz) ROSE CITY, INTERSPORT, StartMusic, LOHSCHELLER Versuchslabor für trendige Shopkonzepte der Jugendkultur einerseits; andererseits sehr hohe Qualitätskonzepte im Segment Heimtextilien / Einrichten Nutzungs - und Zielgruppenkonflikte Handel / Gastronomie Besondere Zielgruppenausrichtung Jugendszene und Bestager Filialisierung nach VKF Umsatzanteil Pers. Bedarf Umsatzanteil NuG Anteil Markenorientierter Betriebe 0% 20% 40% 60% 80% 100% CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

115 Lageprofile Ravardistraße/ St. Georg Platz / Crispinusplatz Qualitätscheck und Komplementärnutzungen Zielgruppen- und Qualitätsorientierung 100% 80% 60% 40% 20% 0% -20% -40% -60% -80% -100% 150% 100% 50% 0% Warenpräsentation / Schaufenstergestaltung Komplementärnutzung Anzahl Beispiele Gastgewerbe 20 Bars, Imbisse, Discothek, Restaurants, Bistros Dienstleistungen 10 Immobilienvermittlungen, Versicherungen, Computer Service Öffentliche Verwaltung Erziehung und Unterricht Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen Kultur, Sport und Unterhaltung Gesamt 36 1 Stadtmarketing Bocholt - 1 Sanitätshaus 4 Kirche, Pfarrbüro, Wettbüro -50% -100% CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

116 Lageprofile Ravardistraße / St. - Georg- Platz / Crispinusplatz Positionierung Marke : Potenzial zur Kommunikation zwischen den Generationen Kernkompetenz : Gastronomie, Jugendkultur und Topanbieter im Segment Wohnkultur / Lifestyle Komplementärangebote: Gastronomie Betriebstypen :Inhaber geführter Facheinzelhandel Der junge Puls Bocholts trifft Behaglichkeit: Pubs, Sport, Jugendkultur und Wohlfühlen Das lebendige Bocholt, von früh bis spät, für jung und alt Branchenprofil Warengruppen Status Ziel Täglicher Bedarf 0 0 Persönlicher Bedarf 0 0 Medien und Technik 0 + Geschenke, Porzellan, 0 0 Einrichtung + + Spiel, Sport, Hobby + ++ CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

117 6.5.7 Liebfrauenviertel Die Lage bzw. das Quartier Liebfrauenviertel erstreckt sich östlich der Nordstraße entlang der Langenbergstraße und schließt die innenstädtischen Plätze Gasthausplatz und Liebfrauenplatz mit ein. Die Wesemannstraße mit ihrem Geschäfts- und Dienstleistungsbesatz wird ebenfalls dem Liebfrauenviertel zugeordnet. Das Liebfrauenviertel beherbergte zum Zeitpunkt der Bestandserhebungen 26 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m². Das entspricht 2,8 % des innenstädtischen Verkaufsflächenbesatzes. Der realisierte Einzelhandelsumsatz beläuft sich auf 6,0 Mio... Das entspricht 2,5 % des innenstädtischen Einzelhandelsumsatzes. Die durchschnittliche Verkaufsfläche der Einzelhandelsbetriebe liegt bei 73 m². Darüber hinaus sind im Liebfrauenviertel 10 Gastronomiebetriebe und 17 Dienstleistungseinrichtungen ansässig. unmittelbar die Forderung nach einer besseren Ausschilderung aufgestellt. Ein markantes gesamtstädtisches Wegesystem wird als Anregung in die Diskussion eingebracht. Als Stärken des Quartiers werden die Parkmöglichkeiten auf dem Liebfrauenplatz und die allmähliche Entwicklung zu einem Gastronomiequartier angesehen. Dementsprechend wird auch auf mögliche weitere Profilierungsinhalte wie Kunst, Handwerk und Genuss hingewiesen, die das Besondere finden noch konkreter beschreiben. Die Positionierung des Liebfrauenviertels soll stärker professionalisiert werden. Dabei besteht der Wunsch, die Immobilieneigentümer mit einzubinden. Der vorgelegte Ansatz wird als wichtiger Impuls bewertet. Das Liebfrauenviertel positioniert sich in erster Linie über Inhaber geführte Fachgeschäfte mit zielgruppenspezifischen Nischenangeboten. Dieser Ansatz ist auch zum Teil auf die dort etablierten Dienstleistungsangebote übertragbar. Der Gasthausplatz profiliert sich über ein mittlerweile diversifiziertes, eher qualitätsorientiertes Gastronomieangebot. In der Qualitätsbewertung des Einzelhandelsbesatzes zeigt sich ein überdurchschnittlicher Anteil qualitätsorientierter Betriebe. Discountorientierte und negativ bewertete Konzepte sind deutlich unterdurchschnittlich vertreten. Aus der Einordnung mehrerer Einzelhandelsanbieter als Nischenanbieter leitet die CIMA GmbH als Diskussionsentwurf den Claim Das Besondere finden ab. Seitens der lokalen Akteure wird der Claim grundsätzlich unterstützt. Mit dem Schlüsselwort Finden wird auf die Randlage des Quartiers verwiesen und CIMA Beratung + Management GmbH

118 Abb. 74: Lageprofil Liebfrauenviertel Lageprofile Liebfrauenviertel Einzelhandelsbesatz Kenndaten 26 Betriebe m² Verkaufsfläche (2,8 % der Innenstadt VKF) 6,0 Mio. Umsatz (2,5 % des Innenstadt Umsatzes) Sortimentsschwerpunkte: Einrichtungsbedarf (720 m²), Bekleidung (390 m²) Leerstände: 6 ; betrifft Randlagen Betriebsbesatz Zielgruppen orientierter Facheinzelhandel; überwiegend mit Qualitätsorientierung Haus der Weine, Galerie No.23, Brand Store, Wissing Plätze mit Gestaltungspotenzial (Liebfrauenplatz, Gasthausplatz) Eher weitgestreckte Lage Besondere Zielgruppenausrichtung Standort für Nischenkonzepte Filialisierung nach VKF Umsatzanteil Pers. Bedarf Umsatzanteil NuG Anteil Markenorientierter Betriebe 0% 20% 40% 60% 80% 100% CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

119 Lageprofile Liebfrauenviertel Qualitätscheck und Komplementärnutzungen Zielgruppen- und Qualitätsorientierung 100% 80% 60% 40% 20% 0% -20% -40% -60% -80% -100% 100% 80% 60% 40% 20% 0% -20% -40% -60% -80% -100% CIMA GmbH 2010 Warenpräsentation / Schaufenstergestaltung Komplementärnutzung Anzahl Beispiele Gastgewerbe 10 Hotel Werk II, Restaurant Carpe Diem, Big Ben Dienstleistungen 12 Versicherungen, Friseure, Architekt, Fullhouse Handwerkskooperation, Änderungsschneiderei Öffentliche Verwaltung Erziehung und Unterricht Gesundheits-, Veterinär-und Sozialwesen Kultur, Sport und Unterhaltung Gesamt Praxis 4 Kirche, Pfarrbüro, Kulturverein, Spielcenter CIMA Beratung + Management GmbH

120 Lageprofile Liebfrauenviertel Positionierung Marke : Höchstmaß an Spezialisierung Kernkompetenz : Einrichtungszubehör, Kreativquartier Komplementärangebote : Handwerkerberatungszentrum, Architekturbüro Betriebstypen :Inhaber geführter Facheinzelhandel Das Besondere finden Kunst, Handwerk und Genuss Branchenprofil Warengruppen Status Ziel Täglicher Bedarf 0 0 Persönlicher Bedarf 0 + Medien und Technik 0 0 Geschenke, Porzellan, + + Einrichtung + ++ Spiel, Sport, Hobby 0 0 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

121 6.6.2 Kreuzstraße 6.6 Zur Bedeutung ergänzender Zulauflagen und weiterer Plätze in der Innenstadt von Bocholt Europaplatz / Nobelstraße / Rebenstraße Der Europaplatz ist einer der wichtigsten Knotenpunkte in der Bocholter Innenstadt. Hier befindet sich der Bocholter Bustreff, an dem sich alle acht Stadtbusse im 30-Minuten-Takt (C1-C6) bzw. im 60-Minuten-Takt (C7 und C8) sowie die Taxibusse und Regionalbusse treffen. Über die Nobelstraße 31 erreichen die Kunden die Haupteinkaufslagen Nordstraße und Ravardistraße in nur wenigen Schritten. Entlang der Nobelstraße haben sich einige interessante Boutiquen mit teilweise spezialisiertem Angebot angesiedelt. Typische Anbieter der Nobelstraße sind u.a. die Boutique NOBEL 8, die Herrenboutique und Schneiderei DAS MASSHEMD sowie die Goldschmiede NEYENHUYS. Die Nobelstraße ist quasi ein Tor zur Nordstraße. Rund um den Europaplatz haben sich namhafte Dienstleistungsunternehmen angesiedelt. Hier befinden sich u.a. die Bocholter Hauptfiliale der DEUTSCHEN BANK, die BBV MEDIENGRUPPE und die Touristen Information. In der Nobelstraße befindet sich die Hauptfiliale der DRESDENER BANK. An der Rebenstraße, die westlich von der Nordstraße abzweigt, liegt die derzeit mindergenutzte ehemalige C&A-Immobilie. 31 Nobelstraße und Rebenstraße gehören zur ISG Nordstraße. Die Kreuzstraße ist eine klassische Zulauflage aus südöstlicher Richtung in die südliche Innenstadt parallel zur Aa. Sie verknüpft den Bocholter Bahnhof und den innerstädtischen Verkehrserschließungsring (Ebertstraße / Theodor-Heuß- Ring) mit dem Neutorplatz. Die Lage ist geprägt durch einzelne überwiegend inhabergeführte Handelsbetriebe sowie überwiegend soziale Dienstleistungsbetriebe. Im östlichen Abschnitt befinden sich u.a. das großflächige Möbelhaus VAN OEPEN mit zwei Einheiten sowie der NATUROASE Biomarkt und der NATUROASE Möbelmarkt. Das Dienstleistungsangebot umfasst z.b. eine Fremdsprachenschule, den Verein für paritätische Sozialarbeit, eine Personal Service Agentur. Die Kreuzstraße könnte u.a. durch Neuordnung von Liegenschaften deutlich attraktiviert werden. Es ließen sich dann auch Potenziale zu einer Optimierung des Möbelstandortes Bocholt erschließen. Positive Ausstrahlungseffekte wären auch von einer Revitalisierung der HERTIE-Immobilie zu erwarten. Bei Realisierung eines Wohn- / Geschäftshauskomplexes könnte unter Einbeziehung angrenzender Flächen auch ein attraktives Wohnquartier an der Aa realisiert werden Gasthausplatz Der Gasthausplatz muss derzeit als städtebaulicher Rohdiamant eingeordnet werden. Der attraktive Vernetzungsstandort entwickelt sich allmählich zu einer attraktiven Gastronomielage. In den Sommermonaten ist die Bespielung durch Außengastronomie sehr attraktiv. Mittel- bis langfristig sollte eine Modernisierung der Möblierung und die Umsetzung eines mit Eigentümern und Nutzern abgestimmten Begrünungskonzeptes in Angriff genommen werden. Die Aufenthaltsqualität des Platzes ist nachhaltig abzusichern. CIMA Beratung + Management GmbH

122 Eine hohe Aufenthaltsqualität auf dem Gasthausplatz dürfte sich auch positiv auf die Lage Osterstraße / Königstraße sowie das Liebfrauenviertel auswirken. Der Gasthausplatz ist grundsätzlich dem Liebfrauenviertel zu zuordnen Liebfrauenplatz Der Liebfrauenplatz, ebenfalls Teil des Liebfrauenviertels, stellt derzeit ein maßgeblich relevantes ergänzendes quartiersbezogenes Parkplatzangebot dar. Grundsätzlich sollten auch hier, trotz der intensiven Verkehrsnutzung Überlegungen zu einer weiteren städtebaulichen Aufwertung mit den Nutzern und Anliegern diskutiert werden. Die Realisierung eines Spielpunktes stellt bereits eine Weg weisende Aufwertungsmaßnahme dar. 6.7 Grundsätzliche Standort- und Nutzungsempfehlungen zu den strategischen Immobilienleerständen in der Bocholter Innenstadt Die den NEUTORPLATZ östlich fassende Kante des leer stehenden ehemaligen HERTIE / KARSTADT Hauses sollte mittelfristig durch eine Mischbebauung mit Einzelhandel, Dienstleistungen und Wohnen revitalisiert werden. Es ist davon auszugehen, dass an diesem Standort eine umfassende Standortneuentwicklung zum Tragen kommen muss. Diese hat sich in das städtebauliche Umfeld einzufügen. Vor dem Hintergrund der hohen Attraktivität des Einzelhandelsstandortes Bocholt sollten in der Erdgeschossnutzung attraktive konsumige nationale bzw. internationale Filialkonzepte realisiert werden. Der Branchenmix hat sich an der Positionierung der bestehenden Centerlandschaft zu orientieren. Es wird hier deutlich darauf hingewiesen, dass die Empfehlung nicht als Etablierung eines zusätzlichen Shopping Centers zu verstehen ist, sondern auf die Projektentwicklung einer attraktiven Wohn- / Geschäftshaus-Immobilie hinausläuft Ehemaliges SinnLeffers -Haus Das SinnLeffers-Haus sollte im günstigsten Fall für einen konsumigen Handelsmagneten an der Osterstraße reaktiviert werden. Eine Vermarktung kann jedoch nur nach Klärung bzw. Optimierung der Eigentumsverhältnisse gelingen. Mögliche Einzelhandelskonzepte wären das neue WOOLWORTH Betreiberkonzept, HEMA oder TK MAXX.. Als Alternative wäre auch die Umstrukturierung zu einem Gesundheits-, Rehabilitations-, oder Pflegezentrum möglich. Dies wäre insbesondere bei stärkerer gesundheitswirtschaftlicher Positionierung des östlichen Osterstraßenabschnittes zu diskutieren Ehemaliges HERTIE / KARSTADT-Haus Ehemaliges C&A-Haus Eine Standortentwicklung, das heißt Handelsrevitalisierung des ehemaligen C&A-Hauses sollte die attraktive Positionierung der Nordstraße im Blick haben. Dementsprechend wären die Ansiedlung eines qualitätsorientierten Fachmarktkonzeptes (z.b. im Segment Sport mit attraktiven Labels im Sportschuh- und Sportbekleidungsbereich) oder eines qualitätsorientierten Frischemarktkonzeptes (REWE CITY / TEMMA, EDEKA CULINARIA) mögliche Ent- CIMA Beratung + Management GmbH

123 wicklungsalternativen. Die Ansiedlung eines zusätzlichen Frischemarktes könnte jedoch vor dem Hintergrund der vorliegenden Marktabschöpfung die Betriebsstillegung des Verbrauchermarktes in den SHOPPING ARKADEN BOCHOLT auslösen. Vor dem Hintergrund der verkehrsorientierten Lage und der bestehenden Kopplungspotenziale zum ALDI Lebensmitteldiscounter dürfte die Nahversorgungsagglomeration Münsterstraße / Ostwall nicht gefährdet werden. 6.8 Erlebnis- und Familienshopping Bocholt Auf dem Weg zur Dachmarke Ein Stärkenprofil Unseres Erachtens hat die Bocholter Innenstadt hervorragende Chancen sich über eine qualitätsorientierte Geschäftslagenvielfalt zu positionieren. Die Stärke der Gesamtstadt liegt in den individuellen Stärken der Einzellagen. Trotz einzelner Wettbewerbsverflechtungen zwischen den Bocholter Lagen überwiegen insgesamt die Komplementäreffekte, also die sich ergänzenden Angebotsqualitäten. Es besteht somit keine Notwendigkeit, dass einzelne Lagen alles leisten müssen. In der im Rahmen des Workshop Innenstadt provozierten Diskussion zu Lageprofilen in der Bocholter City hat sich deutlich gezeigt, dass der Begriff FAMILIE als breiter Konsens trägt. Das ist vielleicht neben dem Begriff VIELFALT die anerkannte Sehnsucht die Einkaufsstadt Bocholt zu positionieren. Der Begriff der FAMILIE kann vielfältig ausgelegt werden; er markiert per se keinen Ausschluss. Dementsprechend möchten wir abschließend auf das Bild des Puzzlesteins zu verweisen. Jede Lage ist ein Puzzlestein eines schließlich resultierenden Gesamtkunstwerks. Jeder Puzzlestein hat seine eigene Form und Farbe. Er braucht selbst nicht das Ganze erfassen. Die hier im Abschnitt 6 dokumentierten Einzelhandels- und Dienstleistungsstrukturen sowie aufgezeigten Standort- und Vermarktungspotenziale mögen dazu beitragen, eine erfolgreiche Dachmarke abzubilden. Seitens des örtlichen Einzelhandels wird ein ganzheitliches Marketingkonzept für die EINKAUFSSTADT BOCHOLT eingefordert. Die Aktivitäten der Straßengemeinschaften sollen weitergeführt und intensiviert werden. Die Straßengemeinschaften bzw. Immobilien- und Standortgemeinschaften sollen sich aktiv in die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes und einzelner Lageprofile einbringen. Abb. 75: Auf dem Weg zur Dachmarke! Auf dem Weg zur Dachmarke! Entwicklungsperspektiven für Boc holter Citylagen Bocholter Lagen: Jede ein interessantes Puzzleteil eines großartigen Gesamtwerkes Eigene Identitäten entwickeln und gemeinsam handeln CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

124 Die Dachmarkenentwicklung für den Bocholter Einzelhandel hat maßgebliche Bedeutung für die nachhaltige Absicherung der Einkaufsattraktivität. Sie ist als Stadtentwicklungsaufgabe relevant für die Umsetzung des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Bocholt. CIMA Beratung + Management GmbH

125 7 ZUR NAHVERSORGUNG IN DEN SIEDLUNGSRÄUMEN DER STADT BOCHOLT UND ZUR ABGRENZUNG ZENTRALER VERSORGUNGSBEREICHE 7.1 Vorbemerkungen Nachfolgend wird zunächst in Abschnitt 7.2 die Abgrenzung der Siedlungsräume in der Stadt Bocholt dokumentiert. Die abgegrenzten Siedlungsräume sind die relevanten Analyseeinheiten zur Bewertung der Nahversorgungstrukturen in der Stadt Bocholt. Abschnitt 7.3 gibt einen Überblick über die Qualität der Nahversorgung in den Siedlungsräumen anhand der Kennziffern Handelszentralität und Kaufkraftströme in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren. Bezirken der Stadt Bocholt abgeleitet und haben sich als Analyseraum bewährt, da sich für sie eindeutige Einkaufsbeziehungen zu spezifischen Nahversorgungsstandorten nachweisen lassen. Die stabilen Einkaufsbeziehungen sind auch ein wichtiges Indiz für die Abgrenzung der Zentralen Versorgungsbereiche in der Stadt Bocholt. Abb. 76: Zur Abgrenzung der Siedlungsräume in der Stadt Bocholt Marktdaten des Einzelhandels / Haushaltsbefragung 2010 Siedlungsräume auf Basis der statistischen Bezirke Abschnitt 7.4 fasst die rechtlichen Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten zur Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche bezugnehmend auf das BauGB und den 24a LEPro NRW zusammen, bevor in Abschnitt 7.5 konkret auf die Angebotsstrukturen und das räumliche Einkaufsverhalten in Bezug auf die Nahversorgung eingegangen wird. Hier werden als ein Resultat der abzuleitenden Handlungsempfehlungen die konkreten Abgrenzungen der Zentralen Versorgungsbereiche dokumentiert. Abschließend fasst Abschnitt 7.6 die Maßnahmenempfehlungen zur Nahversorgung zusammen, Abschnitt 7.7 dokumentiert zusammenfassend die hierarchische Struktur der abgegrenzten Zentralen Versorgungsbereiche und ergänzend abzuleitenden planungsrechtlichen Standorträume. 7.2 Zur Abgrenzung der Siedlungsräume Die hier vorgenommene Abgrenzung der Siedlungsräume orientiert sich im Wesentlichen an der vorgenommenen siedlungsräumlichen Gliederung aus dem Einzelhandelskonzept des Jahres Sie wurden aus den statistischen CIMA GmbH 2010 In der hier vorliegenden Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Bocholt können die Befunde aus der telefonischen Haushaltsbefragung mit den Einzelhandelsstrukturdaten miteinander verknüpft werden. Hinsicht- CIMA Beratung + Management GmbH

126 lich der konkreten Zusammenfassung der statistischen Bezirke zu Siedlungsräumen sei auf die vorstehende Abb. 76 verwiesen Zur Nahversorgungssituation in den Siedlungsräumen der Stadt Bocholt Im Rahmen der Bestandserhebungen wurden in der Stadt Bocholt in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren 165 Betriebe mit einer Verkaufsfläche von m² erhoben. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 170,8 Mio.. 33 Unter Abzug der Verkaufsflächen des C & C HANDELSHOF resultiert eine Verkaufsflächendichte je Einwohner von 0,47 m². Sie liegt leicht über dem Bundesdurchschnitt von 0,40 m² je Einwohner. Die Kennziffer signalisiert gesamtstädtisch ein mehr als angemessenes Versorgungsniveau. wäre sehr bald die Qualität des bestehenden Nahversorgungsnetzes infrage gestellt. Vor dem Hintergrund des eintretenden demographischen Wandels und der mittelfristig zu erwartenden Stagnation der Bevölkerungsentwicklung lassen sich auch aus demographischen und wirtschaftlichen Rahmendaten keine zusätzlichen Wachstumseffekte ableiten. Abb. 77: Kaufkraftstrombilanz für die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren in der Stadt Bocholt Kaufkraftstrombilanz (Lebensmittel / Reformwaren) Stadt Bocholt (in Mio. ) 650,0 Der Bocholter Einzelhandel in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren realisiert eine Handelszentralität von 116. Einem realisierten Einzelhandelsumsatz von 170,8 Mio. steht im Stadtgebiet ein Nachfragevolumen von 147,6 Mio. gegenüber. Der Kaufkraftzufluss beläuft sich per Saldo auf 23,2 Mio.. Dabei steht einem Kaufkraftzufluss von 26,2 Mio., ein Kaufkraftabfluss von 3,0 Mio. gegenüber. Vom Kaufkraftabfluss aus Bocholt in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren profitieren Lebensmitteldiscounter in Isselburg sowie das REAL SB-Warenhaus in Rhede. Insgesamt beläuft sich der Kaufkraftabfluss in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren auf lediglich 2,0 % des in der Stadt Bocholt vorhandenen Nachfragevolumens. Die ermittelte Handelszentralität von 116 in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren signalisiert deutlich, dass zusätzliche Marktansiedlungen in erster Linie Verdrängungseffekte innerhalb der Stadt Bocholt auslösen würden. Es 550,0 450,0 350,0 250,0 150,0 50,0-50,0 CIMA GmbH ,6 Nachfragevolumen in Bocholt -3,0 26,2 170,8 Kaufkraftabfluss Kaufkraftzufluss Umsatz in Bocholt 32 Siehe auch Abb. 28 auf S Einschließlich m² Verkaufsfläche im C & C HANDELSHOF. Für den Verkauf an Endverbraucher wurde für den HANDELSHOF ein potenzieller Umsatzanteil von 10 % abgeschätzt. CIMA Beratung + Management GmbH

127 Abb. 78: Handelszentralitäten in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren in den Siedlungsräumen der Stadt Bocholt. Siedlungsraum Einwohner ( ) Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Handelszentralität Saldo Kaufkraftfluss (in Mio. ) Innenstadt ,1 5, ,2 Zielstellung muss sein, spezifische Rahmenbedingungen in den Siedlungsbereichen zu optimieren, ohne die Qualität des noch dichten Nahversorgungsnetzes infrage zu stellen. Die links stehende Abb. 78 dokumentiert die Handelszentralitäten in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren in den Siedlungsräumen der Stadt Bocholt. Folgende Befunde sind hervorzuheben: Nord ,1 12, ,5 Stenern / Giethorst ,5 13,3 41-7,8 Ost (nördl. Münsterstr.) ,4 10, ,0 Ost (südl. Münsterstr.) ,5 10,8 60-4,3 Südost / Fildek en ,7 8, ,8 Süd ,4 7, ,9 West / Feldmark ,1 14,4 56-6,3 West / Löverick ,1 11, ,4 Nordwest / Holtwick / Spork ,5 13,8 62-5,3 Mussum / Biemenhorst ,7 19,1 87-2,4 Lowick / Liedern ,8 9,3 73-2,5 Suderwick ,9 3, ,1 Hemden 839 0,3 1,7 18-1,4 Barlo ,7 4,4 16-3,7 Stadt Bocholt ,8 147, ,2 Quelle: CIMA Bestandserhebungen und Kaufkraftanalysen 2010; Rundungsdifferenzen möglich. Zur konkreten Abgrenzung der Siedlungsräume siehe Abschnitt 7.5 Herausragende Handelszentralitäten von über 300 realisieren die Siedlungsräume Innenstadt und Süd. Die dort etablierten Nahversorgungsstandorte werden von der Bevölkerung aus dem gesamten Stadtgebiet und dem Umland aufgesucht. In der Innenstadt kommen insbesondere die Kopplungseinkäufe mit sonstigen Erledigungen zum Tragen. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass im Siedlungsraum Innenstadt lediglich knapp Einwohner leben und somit die niedrige Nachfrageplattform die Handelszentralität nach oben ausbrechen lässt. Die relevanten Anbieter im Siedlungsraum Innenstadt sind der REWE Verbrauchermarkt in den SHOPPING ARKADEN BOCHOLT, der Lebensmitteldiscounter NETTO im Niederbruch sowie das ergänzende innenstädtische Angebot im Segment Feinkost und Ladenhandwerk. Die Kaufkraftbindung des hoch akzeptierten Wochenmarktes ist hier noch nicht mit eingerechnet. Im Siedlungsraum Süd schlägt die Nahversorgungsagglomeration an der Friesenstraße rund um das REAL SB-Warenhaus durch. Maßgebliche Relevanz haben die benachbart etablierten Lebensmitteldiscounter ALDI und LIDL. Mit Handelszentralitäten von über 65 muss das Nahversorgungsangebot in den Siedlungsräumen Nord, Ost (nördlich der Münsterstraße), Südost / Fildeken, West / Löverick, Mussum / Biemenhorst, Lowick / Liedern und Suderwick als angemessen und zum Teil sehr gut bewertet werden. Die Siedlungsräume Ost (nördlich der Münsterstraße), Südost / Fildeken, West / CIMA Beratung + Management GmbH

128 Löverick und Suderwick verzeichnen sogar Kaufkraftzuflüsse von außerhalb des eigenen Siedlungsraumes 34. Die Handelszentralität von 60 in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren im Siedlungsraum Ost (südlich der Münsterstraße) ist auch noch als akzeptabel einzuordnen vor dem Hintergrund der Verflechtungen mit den Lebensmittelangeboten im Siedlungsraum Bocholt-Ost (nördlich der Münsterstraße) ; insbesondere EDEKA FRERICKS. Die Handelszentralität von 56 in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren im Siedlungsraum West / Feldmark ist ebenfalls als noch gut einzuordnen, da hier die Nähe zum SB-Warenhaus REAL an der Friesenstraße sich auswirkt. Dennoch bleibt anzumerken, dass der an der Wiesenstraße etablierte NETTO-Markt nur auf eine begrenzte Akzeptanz durch die eigene Bevölkerung trifft. Im Siedlungsraum Bocholt-Nordwest / Holtwick / Spork realisiert die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren auch nach der erfolgten Ansiedlung des ALDI Lebensmitteldiscounters eine Handelszentralität von nur 62. Vor dem Hintergrund der Einbindung des stark ländlich geprägten Ortsteils Spork mit fehlender attraktiver Nahversorgung erschließen sich aus der ermittelten Handelszentralität noch Optimierungspotenziale im Lebensmitteleinzelhandel. Eine maßvolle Arrondierung des Angebotes im Frischesegment erscheint möglich. dung im Siedlungsraum Stenern / Giethorst erfolgt derzeit über zwei kleinflächige EDEKA Märkte mit begrenzten Gestaltungspotenzialen. Auch Bezug nehmend auf das vorliegende Einzelhandelskonzept und die aktuellen Rahmenbedingungen im Lebensmitteleinzelhandel, ist zu empfehlen, die beiden Märkte zu einem leistungsstarken wohnstandortnahen Nahversorgungsstandort zu verschmelzen. Dieser hat die Chance, die örtliche Kaufkraftbindung zu erhöhen. Einschließlich Getränkemarkt dürfte dieser neue leistungsstarke Verbrauchermarkt eine Verkaufsfläche von m² bis m² erreichen. Dieser Ansatz geht von der Realisierung ergänzender Wohneinheiten im Standortraum aus 35. Die Siedlungsräume Barlo und Hemden realisieren bei sehr geringen örtlichen Nachfrageplattformen lediglich eine Handelszentralität von unter 20. Die Etablierung ergänzender Nahversorgungsangebote gestaltet sich vor dem Hintergrund der niedrigen einzelhandelsrelevanten Nachfragevolumina und der ländlichen Solitärlage der Ortsteile als schwierig. Langfristig dürfte es bei der Mitversorgung durch andere Ortsteile bleiben. Bringdienste, aber auch die Umsetzung eines Dorfladenkonzeptes in Eigenregie sind Prüfvarianten zu einer Verbesserung des örtlichen Angebotes. Die Etablierung eines neuen leistungsstarken Nahversorgungszentrums in Stenern sollte auch im Kontext der Versorgungslage in Barlo und Hemden bewertet werden. Im Siedlungsraum Stenern / Giethorst realisiert der Lebensmitteleinzelhandel eine Handelszentralität von 41. Einem realisierten Einzelhandelsumsatz von 5,5 Mio. steht ein einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen von 13,3 Mio. gegenüber. Die maßgeblich relevante Kaufkraftbin- 34 Vor dem Hintergrund einer Mehrfachorientierung der Konsumenten auf mehrere Versorgungsstandorte muss bereits eine Handelszentralität in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren von über 65 als eine sehr gute Kaufkraftbindung im jeweiligen Siedlungsraum eingeordnet werden. 35 Siehe hierzu auch die konkreten Handlungsempfehlungen in Abschnitt CIMA Beratung + Management GmbH

129 7.4 Zur Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche Planungsrechtliche Relevanz, Begriffsdefinitionen, Gestaltungsspielräume Funktion und Abgrenzung von Zentralen Vers orgungsbereichen Erfordernis der Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche nach BauGB und BauNVO Der Begriff des Zentralen Versorgungsbereichs hat planungsrechtlich mittlerweile eine längere Tradition. Er wurde bereits in die Fassung der BauNVO von 1977 aufgenommen. Dementsprechend sind für großflächige Einzelhandelsvorhaben gemäß 11, Abs. 3 die Auswirkungen auf die Versorgung der Bevölkerung im Einzugsbereich und die Sicherung und Entwicklung der Zentraler Versorgungsbereiche zu beurteilen. Dies gilt sowohl für die relevanten Zentralen Versorgungsbereiche in der Standortkommune des Projektvorhabens als auch für ggf. tangierte Zentrale Versorgungsbereiche in benachbarten Kommunen. Mit der BauNVO von 1990 wurde die Vermutungsregel, ab der Auswirkungen auch auf die Versorgung der Bevölkerung und die Entwicklung der Zentralen Versorgungsbereiche flexibler gefasst, in dem ausdrücklich betont wird, dass ggf. auch Vorhaben mit einer Größenordnung von unter m² Geschossfläche Auswirkungen entfalten können, andererseits auch Vorhaben oberhalb der Vermutungsgrenze keine Auswirkungen haben können. Insgesamt wurde mit der seinerzeit gültigen BauNVO die Vermutungsgrenze von m² Geschossfläche auf m² Geschossfläche reduziert. Mit 11, Abs. 3 Satz 2 BauNVO wird klargestellt, dass Auswirkungen auf Zentrale Versorgungsbereiche ein Grund für die Zuweisung größerer Einzelhandelsbetriebe zu MK- und SO-Gebieten sind. Die Auswirkungen auf Zentrale Versorgungsbereiche sind relevanter Gegenstand der abwägenden Prüfung des interkommunalen Abstimmungsgebotes. Eine Nichtberücksichtigung von Auswirkungen auf Zentrale Versorgungsbereiche kann als Abwägungsfehler wirken (siehe 2 Abs. 2 BauGB). Darüber hinaus ist die Erhaltung und Entwicklung Zentraler Versorgungsbereiche ein Rechtfertigungsgrund und genereller abwägungserheblicher Belang für die Bauleitplanung ( 1 Abs. 6 Nr. 4 BauGB). Der Begriff des Zentralen Versorgungsbereichs rückte mit der Novellierung des BauGB 2004 noch stärker in den Fokus, da die Prüfung von schädlichen Auswirkungen auf Zentrale Versorgungsbereiche mit der Regelung des 34, Abs. 3 BauGB nunmehr auch für Vorhaben im nicht beplanten Innenbereich Anwendung findet. Bislang galt für Einzelhandelsansiedlungen innerhalb der im Zusammenhang bebauten Stadtteile, dass sich ein Vorhaben lediglich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche [...] in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist ( 34, Abs. 1 BauGB). Demnach war es innerhalb der im Zusammenhang bebauten Siedlungsbereiche ohne Bebauungsplan nicht relevant, ob ein Einzelhandelsvorhaben Auswirkungen verursachte oder zentrenrelevante Sortimente angeboten hat. Einziger Bewertungsmaßstab war, dass es sich in der näheren Umgebung einfügte. Dies erschwerte allerdings in der Planungspraxis die nachhaltige Steuerung einer wohnortnahen Einzelhandelsversorgung. Hatte z. B. ein großflächiger Lebensmittelmarkt (über 800 m² Verkaufsfläche) in der Nähe eines Autohauses oder Baumarktes im unbeplanten Innenbereich ( 34- CIMA Beratung + Management GmbH

130 Gebiet) einen Bauantrag gestellt, bestand in der Regel aus bauplanungsrechtlicher Sicht keine Verhinderungsmöglichkeit. 36 Um Vorhaben dieser Art nun entgegentreten zu können, trifft die Neuregelung nach 34, Abs. 3 BauGB die Festsetzung, dass von entsprechenden Vorhaben keine schädlichen Auswirkungen auf Zentrale Versorgungsbereiche in der Standortkommune oder anderen benachbarten Kommunen zu erwarten sein dürfen. Schutzobjekt sind demnach ein oder mehrere Zentrale Versorgungsbereiche. Der Begriff des Zentralen Versorgungsbereichs ist somit von der Bundesgesetzgebung im Rahmen der Regelungen des 34, Abs. 3 BauGB nachhaltig eingeführt und seine Bedeutung gestärkt worden. Der 34, Abs. 3 BauGB ist jedoch in seiner Handhabung deutlich überschätzt worden. Er greift nur, wenn tatsächlich schädliche Auswirkungen auf die Sicherung und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche abzusehen sind. In den meisten Fällen bewirken Ansiedlungsvorhaben zwar Auswirkungen, die jedoch unterhalb schädlicher Auswirkungen bleiben. Was Zentrale Versorgungsbereiche konkret sind, wie sie abzugrenzen sind und worin sie sich konkret inhaltlich manifestieren, wurde vom Gesetzgeber nicht vorgegeben. Verwiesen wird auf die Planungspraxis und die Kommentierungen durch die Rechtsprechung. siert. Dies gilt auch vor dem Hintergrund der Relativierung des 24a LEPro NRW mit der Herabstufung von einem Ziel der Raumordnung zum Grundsatz der Raumordnung 37. Grundsätzlich leitet sich die Notwendigkeit zur Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche in Städten und Gemeinden aus den Abwägungserfordernissen des BauGB ab ( 2 Abs.2 BauGB; 1 Abs. 6 Nr. 4 BauGB). Grundsätzlich sind folgende Fragen zum Umgang mit Zentralen Versorgungsbereichen beantworten: Wie definiert man einen Zentralen Versorgungsbereich? Welche Merkmale sind maßgeblich relevant? Wie sind Auswirkungen und schädliche Auswirkungen auf die Sicherung und Entwicklung von Zentralen Versorgungsbereichen einzuordnen? Kriterien zur Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche, auch unter Berücksichtigung des 24a LEPro NRW In der Erstkommentierung des BauGB führen Berkemann und Halama als Kriterien zur Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche aus: Erst Gesetzgebungsinitiativen einzelner Bundesländer haben zu einer neuen planungsrechtlichen Qualität des Begriffs Zentraler Versorgungsbereich geführt. In Nordrhein-Westfalen sind Zentrale Versorgungsbereiche mit der Novellierung des Landesentwicklungsprogramms vom ( 24a LEPro NRW) als planungsrechtliches Steuerungsinstrument etabliert worden. Nordrhein-Westfalen hat mit den Regelungen des 24a LEPro NRW als erstes Bundesland die vagen Vorgaben aus der Bundesgesetzgebung deutlicher konkreti- Nachvollziehbare, eindeutige Festlegung und Dokumentation der tatsächlichen Verhältnisse, Darstellung und Festsetzungen in Bauleitplänen bzw. Raumordnungsplänen, 36 Vgl. Geyer: Neuregelungen für den Einzelhandel. In: PlanerIn, Heft 3, Vgl. OVG NRW, Urteil vom A 1676 /08 38 Vgl. Berkemann, Halama: Erstkommentierung zum BauGB 2004 CIMA Beratung + Management GmbH

131 Darstellung in sonstigen raumordnerischen und städtebaulichen Konzeptionen (Zentrenkonzepte, Einzelhandelskonzepte). Diese eher abstrakte, rechtsdeterministische Beschreibung, was zentrale Versorgungsbereiche sein können, fordert in jedem Fall die umfassende Begründung der konkreten Abgrenzungen Zentraler Versorgungsbereiche. Die nachvollziehbare, eindeutige Festlegung mit Dokumentation der tatsächlichen Verhältnisse heißt, dass Angebotsqualitäten eines Zentralen Versorgungsbereichs standörtlich erfasst werden müssen. Eine bloße räumliche Abgrenzung mittels Abgrenzung eines möglichen Suchraumes eines Zentralen Versorgungsbereichs reicht nicht aus. Die Abgrenzung von Innenstädten und Stadtteilzentren kann sich leiten lassen von einer Multifunktionalität von Nutzungen (Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistungen, kulturelle Einrichtungen, Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen), hohen Passantenfrequenzen und offensichtlichen Barrieren, die einen deutlichen Nutzungswechsel zwischen zentraler Versorgungslage und übrigen Siedlungsraum erkennen lassen. Schwieriger bleibt die Abgrenzung von Nahversorgungszentren, wo von Natur aus die Breite des Angebots beschränkt bleibt. Oftmals verfügen historische oder ländliche Ortskernlagen nicht mehr über Zentrale Versorgungslagen, so dass auch teilintegrierte Versorgungsstandorte von Lebensmitteldiscountern und Verbrauchermärkten in der Diskussion um die Abgrenzung von Zentralen Versorgungsbereichen Berücksichtigung finden. tungen und gastronomische Angebote eine Versorgungsfunktion über den unmittelbaren Nahbereich hinaus zukommt Entscheidend ist, dass der Versorgungsbereich nach Lage, Art und Zweckbestimmung eine für die Versorgung der Bevölkerung in einem bestimmten Einzugsbereich zentrale Funktion hat. Der Begriff ist nicht geographisch im Sinne einer Innenstadtlage oder Ortsmitte, sondern funktional zu verstehen. Zentralität kann durchaus auch kleinteilig sein Auch ein Bereich, der auf die Grund- und Nahversorgung eines bestimmten örtlichen Bereichs zugeschnitten ist, kann eine zentrale Versorgungsfunktion über den unmittelbaren Nahbereichs hinaus darstellen. Eine Stadt oder Gemeinde kann somit mehrere Zentrale Versorgungsbereiche ausweisen. 24a LEPro NRW weist deutlich auf eine Hierarchie von Zentralen Versorgungsbereichen (Hauptzentrum - Nebenzentrum - Nahversorgungszentrum) hin. Die Zentralen Versorgungsbereiche sind an die örtlichen Siedlungsgefüge anzupassen. Als Grundsatz der Raumordnung spiegelt diese Empfehlung einen gangbaren Handlungsansatz wider. Mittlerweile hat das BVerwG Kernaussagen zu zentralen Versorgungsbereichen getroffen 39 : Zentrale Versorgungsbereiche sind räumlich abgrenzbare Bereiche, denen auf Grund vorhandener Einzelhandelsnutzungen häufig ergänzt durch Dienstleis- 39 Vgl. BVerwG, Urteile vom C 1.08 und 4 C CIMA Beratung + Management GmbH

132 Abb.79: Zur Hierarchie Zentraler Versorgungsbereiche und ihrer planungsrechtlichen Verankerung Städtebaulich integrierte Lage innerhalb eines im Regionalplan dargestellten Allgemeinen Siedlungsbereichs, eine gute Einbindung in das öffentliche Personennahverkehrsnetz. 24a LEPro NRW Hauptzentrum Nebenzentrum Nahversorgungszentrum Bezug zu BauBG Zentrale Versorgungsbereiche können und sollen zukünftige Entwicklungsplanungen mit berücksichtigen. Diese Planungen müssen jedoch hinreichend konkret sein, z. B. durch absehbare Anpassungen in der Flächennutzungs- und Bauleitplanung oder eindeutige, fundierte Standortentwicklungsempfehlungen innerhalb eines Einzelhandelskonzeptes. Bei der Beurteilung vor Ort, ob ein Einzelhandelsstandort als Zentraler Versorgungsbereich einzustufen ist, orientiert sich die CIMA GmbH an den Kernaussagen des BVerwG, berücksichtigt die Handlungsempfehlungen des 24a LEPro NRW und bezieht grundsätzliche gutachterliche Bewertungsmaßstäbe mit ein. Dementsprechend werden folgende Kriterien für eine Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche herangezogen: Quelle: CIMA GmbH (2010). Für die Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche definiert der 24a LEPro NRW folgende Kriterien und Rahmenbedingungen. Sie sind quasi als eine Handlungsempfehlung einzuordnen. Vielfältiges und dichtes Angebot an öffentlichen und privaten Versorgungseinrichtungen der Verwaltung, der Bildung, der Kultur, der Gesundheit, der Freizeit und des Einzelhandels, Umfang des vorhandenen Einzelhandelsbestandes und Bedeutung der bestehenden Versorgungsfunktion, Umfang des vorhandenen Dienstleistungsbestandes und zu berücksichtigender öffentlicher Einrichtungen, städtebaulich integrierte Lage (fußläufige Erreichbarkeit), Einheitlichkeit der funktionalen, städtebaulichen und räumlichen Struktur, optimale Einbindung des Zentralen Versorgungsbereichs in das städtische oder regionale ÖPNV-Netz. CIMA Beratung + Management GmbH

133 Nicht als Zentrale Versorgungsbereiche auszuweisen sind Standortbereiche mit nur noch rudimentärem Einzelhandelsbesatz 40, eindeutig nicht integrierte Fachmarktlagen 41 Bei der Bestimmung der Zentralen Versorgungsbereiche sind unterschiedliche Versorgungsfunktionen zu berücksichtigen. Während in Stadtteilen und dörflichen Kernlagen Zentrale Versorgungsbereiche die schützenswerten Lagen in Bezug auf nahversorgungsrelevante Sortimente definieren, wird in Stadtteilzentren und Citylagen auch der Schutz in Bezug auf zentrenrelevante Sortimente begründet. 24a LEPro NRW definiert eindeutig, dass großflächiger Einzelhandel mit zentrenrelevanten Sortimenten im Sinne der Vermutungsregel nach 11, Abs. 3 BauNVO nur in Zentralen Versorgungsbereichen etabliert werden darf, die als Hauptzentrum (Innenstädte, Ortsmitten der Gemeinden) und Nebenzentren (Stadtteilzentren) abgegrenzt werden. Kerngebiete und Sondergebiete für großflächigen Einzelhandel mit zentrenrelevantem Kernsortiment dürfen künftig nur noch innerhalb von abgegrenzten Zentralen Versorgungsbereichen ausgewiesen werden. Als Grundsatz der Raumordnung hat diese Handlungsempfehlung die Qualität eines abwägungsrelevanten Planungshandelns. Ziel sollte sein über die entsprechende Ausweisung von Baugebieten die Versorgungsfunktion von Zentralen Versorgungsbereichen zu sichern und zu entwickeln. Aus der Planungspraxis und aktuellen Rechtsprechung resultieren weitere Anforderungen an die Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche: Zentrale Versorgungsbereiche müssen eindeutig bestimmt sein. Es reicht nicht aus, sie vage, z. B. als kreisförmige Markierungen zu definieren. Es hat eine weitestgehend parzellenscharfe Abgrenzung zu erfolgen, um eindeutig zu definieren, welche Betriebe oder Grundstücke im Zentralen Versorgungsbereich liegen und somit schützenswert und entwicklungsfähig sind. 42 Erste verwaltungsgerichtliche Urteile fordern darüber hinaus, dass Zentrale Versorgungsbereiche Einzelhandelsunternehmen mit maßgeblich relevanter Versorgungsfunktion enthalten müssen. Es reicht nicht, einen Standortbereich mit nur noch rudimentärer Versorgungsfunktion (Kiosk, Trinkhalle, kleinflächiger Nahversorger etc.) als Zentralen Versorgungsbereich auszuweisen. 43 Zentrale Versorgungsbereiche sind letztendlich auch als Entwicklungsangebot aufzufassen. Sie definieren, wo sich zukünftig die Entwicklung von großflächigem Einzelhandel mit nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimenten etablieren soll. Mit dem Entwicklungsangebot verknüpft ist die Überprüfung nach Auswirkungen und ggf. schädlichen Auswirkungen auch auf benachbarte Zentrale Versorgungsbereiche. Die Abgrenzung von Zentralen Versorgungsbereichen hat sich jedoch nicht ausschließlich an den Einzelhandelsnutzungen zu orientieren. Insbesondere bei Zentralen Versorgungsbereichen in der Funktion des Haupt- oder Nebenzentrums kommt es auf eine Funktionsvielfalt an. Die Standorte von Kundenorientierten Dienstleistungen, Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen, Kirchen und kirchlichen Einrichtungen, Dienststellen der öffentlichen Verwaltung sowie Seniorenwohnheime sollten bei der Abgrenzung berücksichtigt werden. In der 40 Die Besatzstrukturen üben keine Zentralität im Sinne der Kernaussagen des BVerwG aus: Siehe BVerwG Urteile vom C 1.08 und 4 C Isolierte Standorte mit einzelnen Einzelhandelsbetrieben bilden keine zentralen Versorgungsbereiche, auch wenn sie über einen weiten Einzugsbereich verfügen und eine beachtliche Versorgungsfunktion erfüllen mögen Vgl. BVerwG Urteile vom C 1.08 und 4 C Vgl. Geyer: Neuregelungen für den Einzelhandel. In: PlanerIn, Heft 3, Zum Begriff Zentral wird in den Urteilsbegründungen der BVerwG-Urteile vom C 1.08 und 4 C 2.08 Stellung genommen. Er ist funktional und nicht geographisch aufzufassen. Es muss ein relevanter Besatz an Versorgungsfunktion vorliegen. CIMA Beratung + Management GmbH

134 aktuellen Rechtsprechung zeichnet sich ein Trend ab, dass multifunktional abgegrenzte und dezidiert in ihrer Abgrenzung begründete Zentrale Versorgungsbereiche nachhaltig rechtlichen Überprüfungen standhalten. Mit der höchstrichterlichen Ablehnung des 24a LEPro NRW als Ziel der Raumordnung (Urteil des OVG Münster vom ; Aktenzeichen 7 D 97/09.NE) und somit der Rückstufung als Grundsatz der Raumordnung bleiben die Regelungen zwar maßgeblich abwägungsrelevant, können jedoch im Rahmen einer umfassenden Abwägung relativiert werden. Dennoch bleibt die Prüfung negativer Auswirkungen auf die Versorgungsfunktion Zentraler Versorgungsbereiche im Kontext der Regelungen des 11, Abs. 3 BauNVO sowie ihrer Abwägungsbedeutung ( 1 Abs. 6 Nr. 4 BauGB) relevant. Darüber hinaus ist nochmals darauf hinzuweisen, dass sich die Notwendigkeit zur Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche in Städten und Gemeinden sowohl aus dem ROG und dem BauGB ergibt und somit unabhängig von der Rechtsstellung des 24a LEPro NRW vorzunehmen ist Bewertung der Auswirkungen auf Zentrale Versorgungsbereiche - Zum Begriff der schädlichen Auswirkungen Bisherige Urteile der Oberverwaltungsgerichte gehen bei der Bewertung von Auswirkungen und schädlichen Auswirkungen auf die Regelungen nach 11 Abs. 3 BauNVO zurück. Hierunter sind Auswirkungen zu verstehen, die sich auf die städtebauliche Entwicklung und Ordnung nicht nur unwesentlich auswirken. Auswirkungen [ ] sind insbesondere schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des 3 Bundes-Immissionsschutzgesetz sowie Auswirkungen auf die infrastrukturelle Ausstattung, auf den Verkehr, auf die Versorgung der Bevölkerung im Einzugsbereich [ ] auf die Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche in der Gemeinde oder in anderen Gemeinden, auf das Orts- und Landschaftsbild und auf den Naturhaushalt (vgl. 11 Abs. 3 BauNVO). Die Rechtsprechung ging bei der Frage, was unter negativen Auswirkungen im Sinne des 11 Abs. 3 BauNVO zu verstehen ist, davon aus, dass bei einer relativen Umsatzverlagerung von 10 % Auswirkungen anzunehmen sind. Dabei ist nicht Gegenstand der Bewertung, ob ein konkreter Wettbewerber betroffen ist, sondern ob die Versorgungsfunktion eines Zentralen Versorgungsbereichs in seiner Angebotsqualität und Multifunktionalität deutlich beeinträchtigt wird. Die Bewertungsmaßstäbe orientieren sich somit grundsätzlich an städtebaulichen Strukturen und in keinem Fall an wettbewerblichen Überlegungen. Die 10 %-Schwelle wurde als eine vage Vermutungsgrenze formuliert. Sie ist nicht als eine fest stehende Grenze anerkannt. Auch in Zukunft werden sich die Verwaltungs- und Oberverwaltungsgerichte hier enthalten. In der höchstrichterlichen Rechtsprechung zeichnet sich ab, dass die Schwelle zu schädlichen Auswirkungen bei deutlich über 10 % liegt. Einzelne Urteile gehen erst bei 20 % Umsatzverlagerung von schädlichen Auswirkungen aus. In der Erstkommentierung zum BauGB heben Berkemann und Halama hervor, dass bei der Feststellung schädlicher Auswirkungen auf die Versorgungsfunktion von Zentralen Versorgungsbereichen hinsichtlich von Projektentwicklungen im unbeplanten Innenbereich hohe Hürden zu berücksichtigen sind, die anders zu bewerten sind als die Beurteilung von Auswirkungen nach 11, Abs. 3 BauNVO bei der Etablierung von Einzelhandel in vorhandenen oder neu zu etablierenden Sondergebieten. Schädliche Auswirkungen für Vorhaben gemäß 34, Abs. 3 BauGB im unbeplanten Innenbereich dürften dann vorliegen, wenn ein potenzielles Ansiedlungsvorhaben außerhalb eines Zentralen Versorgungsbereichs zu deutlichen negativen immobilienwirtschaftlichen Effekten in einem Zentralen Versorgungsbereich führt (z. B. Leerziehen ganzer Immobilien durch sicher zu prognostizierende Betriebsaufgaben). Die 44 Vgl. Berkemann, Halama: Erstkommentierung zum BauGB 2004 CIMA Beratung + Management GmbH

135 Rechtsprechung verlangt hier eine exakte gutachterliche Beweisführung mit Dokumentation der örtlichen Standortverhältnisse 45. Dies bedeutet, dass 34, Abs. 3 BauGB ein verhältnismäßig stumpfes Schwert ist. Verkaufsflächenerweiterungen von Lebensmitteldiscountern oder selbst die zusätzliche Ansiedlung von Lebensmitteldiscountern werden nur in den seltensten Fällen schädliche Auswirkungen auf benachbarte Zentrale Versorgungsbereiche im Sinne des 34 Abs. 3 BauGB verursachen. Aus gutachterlicher Sicht ist es durchaus legitim, strengere Beurteilungen zu diskutieren. In der relevanten Fachliteratur werden z. T. bereits ab einer relativen Umsatzverlagerung von 7 % Auswirkungen auf die Angebotsqualität von Versorgungsstandorten oder Zentralen Versorgungsbereiche gesehen. Für Nordrhein-Westfalen sind aus der Rechtsprechung abwägungsrelevante Auswirkungen in einem Korridor zwischen 7 % und 11 % abgeleitet worden. 46 Abwägungsrelevante Auswirkungen definieren jedoch nicht automatisch schädliche Auswirkungen. Abwägungsrelevante Auswirkungen erfordern jedoch eine Würdigung im Abwägungsverfahren der kommunalen Bauleitplanung. Auch erhebliche Veränderungen von Verkehrsströmen oder ein unerwünschtes Verkehrsaufkommen können schädliche Auswirkungen auf Zentrale Versorgungsbereiche sein a LEPro NRW definiert zusätzlich für Standortentwicklungen innerhalb der Zentralen Versorgungsbereiche, dass die Verträglichkeit für ein Vorhaben vorliegt, wenn der erwartete Umsatz des Projektvorhabens insgesamt und in Teilsortimenten unterhalb der Kaufkraft des zugeordneten Verflechtungsbereichs des Zentralen Versorgungsbereichs liegt. Bei Hauptzentren gilt als Messlatte die Kaufkraft im Stadt- bzw. Gemeindegebiet insgesamt. Auch diese Regelvermutung ist nunmehr vor dem Hintergrund der Rückstufung des 24a LEPro NRW zum bloßen Grundsatz der Raumordnung weiter zu relativieren. Die hier seitens der CIMA GmbH vorgelegten Abgrenzungen Zentraler Versorgungsbereiche orientieren sich jedoch an den vor Ort aufgenommenen Strukturen und stützen ein nachhaltiges Zentren- und Nahversorgungskonzept für die Stadt Bocholt. Abweichungen müssten im Rahmen einer Beschlussvorlage dezidiert begründet und abgewogen werden. Grundsätzlich hat die Abwägung, ab wann schädliche Auswirkungen eintreten können, anhand der örtlichen Standortrahmenbedingungen zu erfolgen. Umsatzverlagerungseffekte stellen hinsichtlich schädlicher Auswirkungen nur einen Anfangsverdacht dar. Gesunde Einzelhandelsstrukturen sind z. B. bezüglich der Verträglichkeit anders zu bewerten als Zentren, die bereits durch Trading-Down-Effekte gekennzeichnet sind. 45 Einen möglichen Verfahrensweg weist hier das OVG-Urteil vom mit Aktenzeichen 7 D 1/09.NE. Im vorliegenden Fall wird die plausible Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereich mittels Passantenfrequenzrelationen dokumentiert und ein potentiell eintretender immobilienwirtschaftlicher Schaden aufgrund der eintretenden Umsatzverlagerungen aufgezeigt. 46 Vgl. Berkemann, Halama: Erstkommentierung zum BauGB 2004, S. 363; OVG Münster: Urteil zum Preußen-Park von Vgl. Berkemann, Halama: Erstkommentierung zum BauGB 2004, S CIMA Beratung + Management GmbH

136 7.5 Einzelhandelsstrukturen und räumliches Einkaufsverhalten in Bezug auf die Nahversorgung in den Siedlungsräumen der Stadt Bocholt Zur konkreten Ableitung von Zentralen Versorgungsbereichen Siedlungsräume Innenstadt und Nord Siedlungsraum Innenstadt Einzelhandelsstrukturen und räumliches Einkaufsverhalten Der Siedlungsraum Innenstadt umfasst die statistischen Bezirke Bocholt Innenstadt Nord und Süd. Damit bildet der Siedlungsraum den Einzelhandelsbesatz innerhalb des Verkehrserschließungsringes ab. Hier leben Einwohner. Im Wesentlichen spiegeln sich hier die in Abschnitt 6 umfassend analysierten Einzelhandelsstrukturen der Bocholter Innenstadt wider. Der Siedlungsraum Innenstadt beherbergt jedoch nicht wie die funktionalräumliche Abgrenzung der Innenstadt die Zugangslagen am Westend und Ostwall. Im Siedlungsbereich Innenstadt wurden 283 Betriebe mit einer Verkaufsfläche von m² erhoben. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 219,7 Mio.. Die warengruppenspezifische Differenzierung des Einzelhandelsbesatzes im Siedlungsraum Innenstadt ist in der Abb. 76 dokumentiert. Vor dem Hintergrund der geringen Nachfrageplattform im Siedlungsraum Innenstadt liegen die Handelszentralitäten in allen Warengruppen bei deutlich über 300. Einzelne innenstädtische Kernsortimente erreichen Kennziffern von über Hier spiegelt sich die hohe Zentralitätskraft des innenstädtischen Einzelhandels wider. In Bezug auf die Nahversorgung sind für die Einwohner im Siedlungsraum Innenstadt fünf Standortlagen relevant. CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Abb. 80: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Innenstadt Nachfragevolumen in Mio. Siedlungsraum Innenstadt Handelszentralität Siedlungsraum Innenstadt Periodischer Bedarf 55,2 8,6 644 Lebensmittel, Reformwaren 21,1 5,9 355 Gesundheits- und Körperpflege 33,3 2, übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 0,8 0,2 353 Persönlicher Bedarf insgesamt 99,2 2, Bekleidung/Wäsche 78,7 1, Schuhe, Lederwaren 10,6 0, Uhren, Schmuck, Optik 9,9 0, Medien und Technik insgesamt 29,5 1, Bücher, Schreibwaren 9,3 0, Elektroartikel/Unterhaltungselektronik Foto, PC und Zubehör, Neue Medien 20,2 1, Spiel, Sport, Hobby insgesamt 12,0 0, Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat 5,9 0, Einrichtungsbedarf 15,5 1, Möbel, Antiquitäten 11,2 0, Gardinen, Teppiche, Heimtextilien 4,3 0, Baumarktspezifische Sortimente (einschließlich gartencenterrelevante Sortimente) 2,4 1,4 173 Einzelhandel insgesamt 219,7 15, Quelle: CIMA Bestandserhebungen und Kaufkraftanalysen 2010; Rundungsdifferenzen möglich CIMA Beratung + Management GmbH

137 Abb. 81: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Innenstadt CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 66 23,3% ,9% 55,2 25,1% Lebensmittel und Reformwaren 37 13,1% ,2% 21,1 9,6% Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf ( Blumen, Ze itschriften) 29 10,2% ,7% 34,1 15,5% Persönlicher Bedarf insgesamt ,2% ,9% 99,2 45,2% Bekleidung, Wäsche 95 33,6% ,9% 78,7 35,8% Schuhe, Lederwaren 21 7,4% ,1% 10,6 4,8% Uhren, Schmuck, Optik, Akustik 29 10,2% ,8% 9,9 4,5% Medien und Technik insgesamt 25 8,8% ,3% 29,5 13,4% Bücher, Schreibwaren 11 3,9% ,9% 9,3 4,2% Elektro artikel/unterhaltungselektronik Foto, PC und Zubehör, Neue Me dien 14 4,9% ,4% 20,2 9,2% Spiel, Sport, Hobby insgesamt 11 3,9% ,5% 12,0 5,5% Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat 15 5,3% ,4% 5,9 2,7% Einrichtungsbedarf 17 6,0% ,9% 15,5 7,1% Möbel, Antiquitäten 10 3,5% ,6% 11,2 5,1% Teppiche, Gardinen, Heimtextilien 7 2,5% ,3% 4,3 2,0% Baumarktspezifische Sortimente (einschließlich gartencenterrelevante Sortimente) 4 1,4% ,2% 2,4 1,1% Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% 219,7 100,0% Quelle: CIMA Bestandserhebung CIMA Beratung + Management GmbH

138 REWE Verbrauchermarkt in den SHOPPING ARKADEN BOCHOLT, NETTO Lebensmitteldiscounter am Niederbruch, Wochenmarkt im Standortbereich Markt / Osterstraße, glomeration an der Friesenstraße. 13 % nennen das REAL SB-Warenhaus, weitere 5 % den angrenzenden ALDI Lebensmitteldiscounter und 4 % den ebenfalls dort situierten LIDL Lebensmitteldiscounter als hauptsächlichen Einkaufsort zur täglichen Bedarfsdeckung. Darüber hinaus werden von 8 % der Befragten der REWE Verbrauchermarkt am Ostwall und die Lebensmitteldiscounter ALDI in Lowick (4 %) und PENNY (4 %) an der Dinxperloer Straße genannt. Abb. 82: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Innenstadt in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung PENNY Lebensmitteldiscounter an der Dinxperloer Straße (an der äußeren Blockrandbebauung des innenstädtischen Verkehrsringes liegend und bereits zum Siedlungsraum West / Löverick gehörend) Haushaltsbefragung 2010 Innenstadt In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 78; Top 9) Standortagglomeration REWE Verbrauchermarkt / ALDI Lebensmitteldiscounter am Ostwall (an der östlichen äußeren Blockrandbebauung des innenstädtischen Verkehrserschließungsringes liegend und bereits zum Siedlungsraum Bocholt Nord gehörend) Plus/Netto, Nordstraße/Innenstadt Aldi, Münsterstraße Real, SB-Warenhaus, Bocholt 13% 17% 22% Rewe, Shopping Arkaden Bocholt 12% Im Rahmen der Haushaltsbefragung spiegeln sich diese Standortstrukturen im räumlichen Einkaufsverhalten der Haushalte im Siedlungsraum Innenstadt wider. 22 % der Befragten decken hauptsächlich ihren Bedarf im NETTO Lebensmitteldiscounter am Niederbruch 48. An zweiter Stelle der Nennungen folgt mit 17 % der Lebensmitteldiscounter ALDI an der Münsterstraße (Ostwall). Hohe Akzeptanz zur Deckung des täglichen Bedarfs hat die Fachmarktag Rewe, Ostwall Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Aldi, Lowick Lidl, Friesenstraße (Nähe Real) Penny, Dinxperloer Str. 5% 4% 4% 4% 8% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 48 Im Rahmen der Haushaltsbefragung wurde der am Niederbruch liegende NETTO- Markt der Nordstraße zugeordnet, da dieser Bezug deutlich Stärker im Bewusstsein der Konsumenten verankert ist. Dementsprechend weisen die Befragungscharts an den entsprechenden Stellen auch PLUS / NETTO Nordstraße aus. CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

139 In Bezug auf den (wöchentlichen) Großeinkauf orientiert sich der Großteil der Befragten ebenfalls auf den NETTO-Discountmarkt (24 % der Nennungen). Ähnliches Gewicht mit 21 % der Nennungen hat das REAL SB-Warenhaus. Abb. 83: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Innenstadt in Bezug auf den Großeinkauf Haushaltsbefragung 2010 Innenstadt In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 70; Mehrfachnennungen möglich; Top 9) Plus/Netto, Nordstraße/Innenstadt Real, SB-Warenha us, Bocholt 21% 24% Lebensmitteldiscounter an der Dinxperloer Straße sowie den ALDI Lebensmitteldiscounter an der Friesenstraße. 6 % der Nennungen entfallen bei der Nennung von Einkaufsalternativen im Segment der Deckung des Periodischen Bedarfs auch auf den EDEKA ELSKAMP Markt in Lowick. Für die befragten Haushalte mit Wohnsitz in der Innenstadt hat der Wochenmarkt maßgebliche Relevanz. 13 % der Nennungen entfallen auf den Wochenmarkt als wichtigen Einkaufsort. Insgesamt zeigt das räumliche Einkaufsverhalten der Bevölkerung in der Innenstadt eine gute Akzeptanz der Angebote in der Innenstadt und den dem Zentralen Versorgungsbereich Innenstadt zugeordneten Lagen am Ostwall (REWE, ALDI) sowie an der Dinxperloer Straße (PENNY). Aldi, Münsterstraße Rewe, Shopping Arkaden Bocholt Wochenm arkt, Innenstadt Rewe, Ostwa ll Penny, Dinxperloer Str. Aldi, Friesenstra ße (Nä he Real) Edeka Elskamp, Lowick, Werther Straße 6% 6% 6% 17% 14% 13% 10% Die Fachmarktagglomeration an der Welfenstraße / Friesenstraße mit dem REAL SB- Warenhaus und den Lebensmitteldiscountern ALDI und LIDL bindet in erheblichem Umfang Kaufkraft im Segment der Nahversorgung von der Bevölkerung aus der Innenstadt. Bereits hier wird deutlich, dass die Fachmarktagglomeration an der Friesenstraße deutlich die Gestaltungspotenziale für den Lebensmitteleinzelhandel in der Innenstadt einschränkt. Eine Attraktivierung des Lebensmittelangebotes in der Bocholter City müsste sich dem intensiven Wettbewerb mit der Fachmarktagglomeration REAL stellen können. 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% CIMA GmbH 2010 Es folgen der ALDI Lebensmitteldiscounter an der Münsterstraße mit einem Nennungsanteil von 17 % und der REWE Verbrauchermarkt in den SHOPPING ARCADEN BOCHOLT mit 14 %. 10 % der Nennungen entfallen auf den REWE Verbrauchermarkt am Ostwall als ergänzenden Standort der Bedarfsdeckung im Periodischen Bedarf. Jeweils 6 % der Nennungen entfallen auf den PENNY CIMA Beratung + Management GmbH

140 Siedlungsraum Bocholt-Nord : Einzelhandelsstrukturen und räumliches Einkaufsverhalten Der Siedlungsraum Bocholt-Nord schließt sich nördlich und nordöstlich an die Innenstadt an. Er umfasst die statistischen Bezirke Barloer Weg, Schwartzstraße und Schollstraße. Hier leben insgesamt Einwohner. Im Rahmen der Bestandserhebung wurden im Siedlungsraum Bocholt Nord 25 Betriebe erhoben. Sie realisieren auf einer Verkaufsfläche von m² einen Einzelhandelsumsatz von rd. 19,1 Mio. Der Handelsschwerpunkt liegt im Segment des periodischen Bedarfs. Maßgebliche Anbieter sind der REWE Verbrauchermarkt am Ostwall und der ALDI Lebensmitteldiscounter an der Münsterstraße (Standortagglomeration Ostwall). Die Unternehmen sind in den Zentralen Versorgungsbereich Bocholt Innenstadt integriert. Sie übernehmen auch für die Innenstadt eine maßgebliche Nahversorgungsfunktion. In der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren realisiert der Einzelhandel im Siedlungsbereich Bocholt Nord auf einer Verkaufsfläche von m² einen Einzelhandelsumsatz von 13,1 Mio.. Damit entfällt gut zwei Drittel des im Siedlungsraum Bocholt Nord realisierten Einzelhandelsumsatzes auf diese Warengruppe. Die Handelszentralität in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren beläuft sich auf 104. Damit fließt dem Siedlungsraum Bocholt Nord Kaufkraft zu, welche vornehmlich in der Standortagglomeration REWE / ALDI (Ostwall / Münsterstraße) gebunden wird. In der Warengruppe Gesundheits- und Körperpflegeartikel liegt die Handelszentralität im Siedlungsraum Bocholt Nord bei 57. Mehr als die Hälfte der örtlichen Kaufkraft wird hier gebunden. Abb. 84: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsbereich Bocholt Nord CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 17 68,0% ,2% 16,3 85,3% Lebensmittel und Reformwaren 13 52,0% ,7% 13,1 68,6% Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf ( Blumen, Ze itschriften) 4 16,0% ,5% 3,2 16,8% Persönlicher Bedarf insgesamt 4 16,0% 360 8,5% 1,2 6,3% Übriger Einzelhandel 4 16,0% ,3% 1,6 8,4% Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% 19,1 100,0% Quelle: CIMA Bestandserhebung CIMA Beratung + Management GmbH

141 Abb. 85: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt Nord CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Siedlungsraum Nord Handelszentralität Siedlungsraum Nord Abb. 86: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt Nord in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung Haushaltsbefragung 2010 Bocholt Nord In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 171; Top 9) Aldi, Münsterstraße 25% Periodischer Bedarf 16,3 18,2 90 Lebensmittel, Reformwaren 13,1 12,6 104 Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 3,2 5,6 57 Rewe, Ostwall Edeka Küppers, Stenern, Robert-Koch-Ring Real, SB-Warenhaus, Bocholt 11% 13% 22% Persönlicher Bedarf insgesamt 1,2 4,6 26 Übriger Einzelhandel 1,6 10,3 16 Einzelhandel insgesamt 19,1 33,1 58 Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Edeka Elskamp, Platanenweg Edeka Frericks, Moltkestraße Penny, Münsterstr./Roonstr. 5% 4% 4% 4% Das räumliche Einkaufsverhalten der Bevölkerung im Siedlungsraum Bocholt Nord in Bezug auf die Nahversorgung spiegelt die hohe Akzeptanz der Nahversorgungsagglomeration am Ostwall wider. 25 % decken hauptsächlich ihren Bedarf im ALDI Markt, 22 % im REWE Verbrauchermarkt. An dritter Stelle liegt der EDEKA KÜPPERS Markt in Stenern mit einem Nennungsanteil von 13 %. Das REAL SB-Warenhaus nennen 11 % der befragten Haushalte in Bocholt- Nord, gefolgt vom benachbarten ALDI mit 5 %. Weitere hauptsächlich genannte Einkaufsorte sind der EDEKA ELSKAMP Markt am Platanenweg, der EDEKA FRERICKS Markt an der Moltkestraße und der PENNY Markt an der Dinxperloer Straße wird von jeweils 4 % der Befragten genannt. CIMA GmbH 2010 Plus/Netto, Nordstraße/Innenstadt 2% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Fragt man nach den Einkaufsalternativen auch mit Bezug auf Großeinkäufe werden auch hier die beiden Betreiber ALDI und REWE am Ostwall genannt. Auf sie entfallen 47 % der Nennungen. An dritter Stelle folgt der EDEKA FRERICKS Markt mit 10 % der Nennungen und der Wochenmarkt in der Innenstadt mit 9 % der Nennungen. Der PENNY Markt an der Roonstraße profitiert von der relevanten Orientierung auf den EDEKA FRERICKS Markt mit einem Nennungsanteil von 6 % in der Liste der alternativ zu nennenden Märkte. CIMA Beratung + Management GmbH

142 Abb. 87: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt-Nord in Bezug auf den Großeinkauf Haushaltsbefragung 2010 Bocholt Nord In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 163; Mehrfachnennungen möglich; Top 8) Aldi, Münsterstraße 36% Für den Siedlungsraum Bocholt Nord liegt insgesamt ein gutes Nahversorgungsniveau vor. Es könnte sich perspektivisch verbessern, sollte im ehemaligen C&A-Haus ein Frischemarkt etabliert werden können Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Bocholt Innenstadt (Hauptzentrum) Rewe, Ostwall Real, SB-Warenhaus, Bocholt Edeka Frericks, Moltkestraße 10% 22% 21% Der Zentrale Versorgungsbereich Innenstadt Bocholt übernimmt die Versorgungsfunktion des Hauptzentrums. Sein unmittelbar zu zuordnender Einzugsbereich ist das Stadtgebiet von Bocholt mit Einwohnern. Wochenmarkt, Innenstadt 9% Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) 7% Edeka Küppers, Stenern, Robert-Koch-Ring 6% Penny, Münsterstr./Roonstr. 6% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% In Bezug auf die Nahversorgung beherbergt der Zentrale Versorgungsbereich Innenstadt die maßgeblich relevanten Nahversorgungsstandorte für die Siedlungsräume Innenstadt und Nord. Konkret handelt es sich um folgende Lebensmittelmärkte: REWE Verbrauchermarkt in den SHOPPING ARKADEN BOCHOLT (2.100 m² Verkaufsfläche) 50 ; Versorgungsfunktion für den Siedlungsraum Innenstadt. CIMA GmbH 2010 Hinsichtlich der Nahversorgung wird die Nahversorgungsagglomeration ALDI / REWE (Ostwall, Münsterstraße) von der Bevölkerung im Siedlungsraum Bocholt Nord vorrangig akzeptiert. Darüber hinaus bestehen noch räumliche Orientierungen zur Fachmarktagglomeration an der Welfenstraße / Friesenstraße sowie nach Stenern. Relevante Bedeutung haben auch noch der Wochenmarkt in der Innenstadt und der EDEKA FRERICKS Markt an der Moltkestraße. CIMA Beratung + Management GmbH NETTO Lebensmitteldiscounter Im Niederbruch (800 m² Verkaufsfläche); Versorgungsfunktion für den Siedlungsraum Innenstadt 49 Siehe hierzu auch Abschnitt Die hier genannten Verkaufsflächen der aufgelisteten Nahversorger in den Zentralen Versorgungsbe reichen dokumentiere n deren Gesamtverkaufsfläche einschließlich Rand- und Ergänzungssortime nte. In den Strukturdatenblätte rn zu den Zentralen Versorgungsbere ichen (z.b. Abb. 88) wird die reine Verkaufsfläche in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren ausgewiesen.

143 PENNY Lebensmitteldiscounter an der Dinxperloer Straße (740 m² Verkaufsfläche); Versorgungsfunktion für den Siedlungsraum Innenstadt, zusätzlich auch relevant für den Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick 51 REWE Verbrauchermarkt am Ostwall (990 m² Verkaufsfläche); Versorgungsfunktion für die beiden Siedlungsräume Innenstadt und Bocholt- Nord nemstraße mit einbezogen. Dieser Standortbereich stellt sich als westliche Cityrandlage dar. In östlicher Richtung umfasst der Zentrale Versorgungsbereich die unmittelbar an den Ostwall andockenden und zwischen Friedrich-Wilhelmstraße und Münsterstraße andockenden Grundstücksareale. Die hier etablierte Nahversorgungsagglomeration stellt sich mit hoher Besuchsfrequenz aus der Innenstadt als östliche Cityrandlage dar. ALDI Lebensmitteldiscounter am Ostwall (800 m² Verkaufsfläche 52 ); Versorgungsfunktion für die Siedlungsräume Innenstadt und Bocholt-Nord Der Zentrale Versorgungsbereich Innenstadt Bocholt wird im Wesentlichen durch den innerstädtischen Erschließungsring begrenzt. Die relevanten Straßenzüge sind im Uhrzeigersinn im Norden beginnend Nordwall und Ostwall, der Theodor-Heuss-Ring, die Ebertstraße, die Willy-Brandt-Straße und die Meckenemstraße. Alle innen liegenden Grundstücke zählen zum Zentralen Versorgungsbereich Innenstadt. Die beiden sich im Westen und Osten anschließenden Handelslagen (östliches Westend rund um den PENNY-Markt an der Dinxperloer Straße und Standortagglomeration HUNGERKAMP; HOLZLEITNER, DAS FUTTERHAUS) sowie die Nahversorgungsagglomeration am Ostwall mit ALDI und REWE) werden ebenfalls noch dem Zentralen Versorgungsbereich Bocholt Innenstadt zugeordnet. Die Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Innenstadt Bocholt beschreibt zugleich die Innenstadtabgrenzung Sie bleibt gegenüber 2005 unverändert. In westlicher Richtung erstreckt sich somit der Zentrale Versorgungsbereich Innenstadt Bocholt auch auf den Baublock Dinxperloer Straße, Kurfürsten Die Blockrandbebauung an der Schwartzstraße zählt nicht zum Zentralen Versorgungsbereich Innenstadt Bocholt. Dies gilt auch für weitere Standortareale entlang der Münsterstraße in Richtung Blücherstraße. Der westliche Lageabschnitt der Münsterstraße wird funktionsräumlich als Cityergänzungslage eingeordnet, die zielgruppenspezifische Kaufkraft bindet und durch deutlich niedrigere Passantenfrequenzen im Vergleich zu den Haupteinkaufslagen der City gekennzeichnet ist. Die Einzelhandelsstrukturen des Zentralen Versorgungsbereichs Bocholt Innenstadt sind umfassend in Abschnitt 6 dokumentiert und bewertet worden. In der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren beherbergt der Zentrale Versorgungsbereich Innenstadt eine Verkaufsfläche von m². In Bezug auf die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren realisiert der Zentrale Versorgungsbereich Bocholt Innenstadt eine Handelszentralität von Es bestehen Kaufkraftzuflüsse aus dem gesamten Stadtgebiet. Bezogen auf die Versorgungsfunktion des Zentralen Versorgungsbereichs Innenstadt als Hauptzentrum für das Stadtgebiet insgesamt erreicht die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren eine Marktabschöpfungsquote von 22. straße, Ludgerusstraße und Westend. Südlich des Westends sind die Grundstücksareale zwischen Westend und Aa von der Raverspurte bis zur Mecke- 51 Siehe hierzu auch Abschnitt Maßstäbliche Erweiterung 2011 erfolgt. 53 Einem im Zentralen Versorgungsbereich Bocholt Innenstadt realisierten Einzelhandelsumsatz von 32,7 Mio. steht ein relevantes Nachfragevolumen im Siedlungsraum Innenstadt von 5,9 Mio. gegenüber. CIMA Beratung + Management GmbH

144 Abb.88: Zentraler Versorgungsbereich Bocholt Innenstadt : Strukturdaten und Standortprofil Zentraler Versorgungsbereich Bocholt Innenstadt Strukturmerkmale Kennzahlen Einzelhandelsbetriebe insgesamt: 294 Dienstleistungen / öffentl. Einrichtungen: 205 Verkaufsfläche insgesamt (in m²) Verkaufsfläche 'Lebensmittel / Reformwaren (in m²) Einwohner im zuzuordnenden Einzugsbereich Marktabschöpfung in der Warengruppe 'Lebensmittel / Reformwaren' 22 Stärken: Vielfältiges, fußläufig erreichbares Nahversorgungsangebot in der Innenstadt Hohe Attraktivität des Wochenmarktes Schwächen: Hoher Wettbewerbsdruck des innenstädtischen Lebensmittelangebotes durch die Fachmarktagglomeration Welfenstraße / Friesenstraße CIMA GmbH 2010 Empfehlungen: Ggf. Etablierung eines Frischemarktes in der ehem. C&A- Immobilie Nachhaltige Absicherung der Nahversorgungsagglomeration am Ostwall CIMA Beratung + Management GmbH

145 Abb.89: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Innenstadt Bocholt; Kartierung Einzelhandel Zentraler Versorgungsbereich Innenstadt (Hauptzentrum) Nahrungs-und G enussmittel Ge sundheits- und Körpe rpflege Übriger periodischer Bedarf (Bl umen, Zeitschrifte n) Be kleidung, Wäsche Schuhe, Lede rwaren Optik, Uhr en, Schmuck Bücher, Schreibwaren Ele ktroart ikel, Unterhaltungs- Elektronik, Foto, PC Spiel, Sport, Hobby Ge schenke, Glas, Porzel lan, Hausrat Einrichtungsbedarf Baumarktspe zifische Sortimente Betriebe < 800 m² VKF Betriebe = 800 m² VKF Komplement äre Nutzung Leerstand Abgrenzung Zentraler Versorgungsbere ich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vol lständigkeit C IMA Beratung + Management GmbH 2010 C IMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

146 Abb.90: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Bocholt Innenstadt; Kartierung Komplementäre Nutzungen Zentra ler Versorgungsbereich Komplement ärnutzungen Innenstadt (Hauptzentrum) Kundenorientierte Dienstleistungen Post und Banken Verwaltung Bildung, Gesundheit und Sozi ales Gastronomie und Beherbergung Kultur und Freizeit Kirchen etc. Abgrenzung Zentraler Versorgungsber eich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der V ollständigk eit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

147 7.5.2 Siedlungsraum Stenern / Giethorst Siedlungsraum Stenern / Giethorst Einzelhandelsstrukturen und räumliches Einkaufsverhalten Der Siedlungsraum Stenern / Giethorst setzt sich aus den statistischen Bezirken Giethorst und Stenern zusammen und liegt nordöstlich der Innenstadt von Bocholt. Hier leben Einwohner. Abb. 91: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Stenern / Giethorst In dem abgegrenzten Siedlungsbereich befinden sich insgesamt 14 Einzelhandelsbetriebe, die auf m² einen Umsatz von 8,0 Mio. erzielen. Die Anbieter sind überwiegend dem Segment Lebensmittel und Reformwaren zuzuordnen. Sie beherbergen eine Verkaufsfläche von m² und realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 5,5 Mio.. Die Handelszentralität des Lebensmitteleinzelhandels im Siedlungsraum Stenern / Giethorst liegt bei 41. Neben der Bedarfsdeckung innerhalb des eigenen Siedlungsraumes spielen weitere Standorte eine relevante Rolle. Die beiden EDEKA Lebensmittelmärkte am Robert-Koch-Ring (Küppers) und am Platanenweg (ELSKAMP) sind die beiden größten Anbieter im Siedlungsbereich. Sie sichern die örtliche Nahversorgung. Die Haushaltsbefragung dokumentiert die primäre Orientierung auf die beiden Einkaufsmärkte in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung. 30 % der Befragten suchen primär den EDEKA Küppers am Robert-Koch-Ring auf; 22 % orientieren sich auf den EDEKA ELSKAMP am Platanenweg. Die übrigen knappen 50 % der Befragten erledigen ihren täglichen Einkauf hauptsächlich im REAL SB- Warenhaus oder in den Lebensmitteldiscountern ALDI (Friesenstraße und Holtwick) bzw. LIDL (Friesenstraße). CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 12 85,7% ,0% 7,7 - Lebensmittel un d Re formwaren 9 64,3% ,8% 5,5 - Gesund heits- und Körperpflege 1 7,1% 60 4,1% - - übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 2 14,3% 60 4,1% - - Einrichtungsbedarf 2 14,3% 130 9,0% - - Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% - 100,0% Quelle: CIMA Bestandserhebung Im Hinblick auf den Großeinkauf und weitere Einkaufsorte zeigt sich ein nahezu umgekehrtes Einkaufsverhalten. Primärer Einkaufsmarkt ist mit 37 % der Nennungen der Lebensmitteldiscounter ALDI an der Münsterstraße. Das REAL SB-Warenhaus erreicht einen Nennungsanteil von 30 %. Auf den EDEKA Küppers Markt entfallen noch 21 % der Nennungen. Hingegen folgt der EDEKA ELSKAMP Markt erst nach dem ALDI Holtwick und dem innerstädtischen Wochenmarkt an sechster Stelle. Nur 8 % der Nennungen der Befragten aus CIMA Beratung + Management GmbH

148 Giethorst und Stenern entfallen auf den EDEKA ELSKAMP Markt als weitere Einkaufsalternative. Abb. 92: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Stenern / Giethorst CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Siedlungsraum Sternern / Giethorst Handelszentralität Siedlungsraum Stenern / Giethorst Periodischer Bedarf 7,7 19,1 40 Lebensmittel, Reformwaren 5,5 13,3 41 Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) Persönlicher Bedarf insgesamt 0,0 4,8 0 Bekleidung/Wäsche 0,0 3,2 0 Schuhe, Lederwaren 0,0 0,9 0 Uhren, Schmuck, Optik 0,0 0,8 0 Einrichtungsbedarf Einzelhandel insgesamt Quelle: CIMA Bestandserhebung und Kaufkraftanalysen Rundungsdifferenzen möglich Die Befragungsergebnisse signalisieren deutlich, dass die beiden EDEKA Märkte exzellent ihre Versorgungsfunktion als wohnungsnaher Nahversorger erfüllen, jedoch im Kontext von Großeinkäufen nur begrenzt akzeptiert werden. Auch vor dem Hintergrund der nur mäßigen Handelszentralität in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren ist zu hinterfragen, ob nicht in Stenern ein leistungsstarkes Nahversorgungsangebot realisiert werden kann. Abb. 93 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Stenern / Giethorst in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung Haushaltsbefragung 2010 Stenern / Giethorst CIMA GmbH 2010 In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 179; Top 8) Edeka Küppers, Stenern, Robert- Koch-Ring Edeka Elskamp, Platanenweg Aldi, Münsterstraße Real, SB-Warenhaus, Bocholt Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Aldi, Holtwick Lidl, Friesenstraße (Nähe Real) Rewe, Ostwall Mittelfristig ergäbe sich die Perspektive die beiden sehr kleinflächigen EDEKA Märkte zu einem leistungsstarken Nahversorgungszentrum verschmelzen zu lassen. Der neue Standort müsste sowohl aus Stenern als auch aus der Giethorst gut erreichbar sein und in das Stadtbusnetz integriert werden. Perspektivisch ergibt sich Gestaltungsspielraum zur Realisierung eines nachhaltigen Nahversorgungszentrums mit einem Verbrauchermarkt mit einer Verkaufsfläche von m² einschließlich Getränkemarkt. Die CIMA GmbH empfiehlt aktuell in Stenern die Einzelhandels- und Dienstleistungsagglomeration rund um den EDEKA KÜPPERS Markt am Robert-Koch-Ring 4% 3% 3% 3% 8% 12% 22% 30% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% CIMA Beratung + Management GmbH

149 als Zentralen Versorgungsbereich auszuweisen. Der EDEKA ELSKAMP Markt am Platanenweg ist als ergänzender Nahversorgungsbereich aufzufassen. Abb. 94 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Stenern / Giethorst in Bezug auf den Großeinkauf Haushaltsbefragung 2010 Stenern / Giethorst CIMA GmbH 2010 In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 179; Mehrfachnennungen möglich; Top 10) Aldi, Münsterstraße Real, SB-Warenhaus, Bocholt Edeka Küppers, Stenern, Robert- Koch-Ring Aldi, Holtwick Wochenmarkt, Innenstadt Edeka Elskamp, Platanenweg Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Rewe, Ostwall Penny, Münsterstr./Roonstr. Plus/Netto, Nordstraße/Innenstadt Mit Realisierung des neuen Nahversorgungszentrums sollte der Zentrale Versorgungsbereich Stenern zum neuen Verbrauchermarktstandort und den sich ggf. ergänzend etablierenden Dienstleistern verlagert werden. Nichts spricht dagegen, das ein Ergänzungsangebot am Robert-Koch-Ring und in der Giethorst insbesondere für ältere Menschen erhalten bleibt. Dies ist insbesondere mit Blick auf die benachbarten Senioreneinrichtungen zu beachten. Diese Entwicklungsstrategie für Stenern wurde auch wohlwollend 4% 4% 7% 6% 10% 8% 10% 21% 30% 37% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% im entsprechenden Arbeitskreis der Workshopveranstaltung Nahversorgung diskutiert Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Stenern (Robert-Koch-Ring), (Nahversorgungszentrum) Der Zentrale Versorgungsbereich Stenern am Robert-Koch-Ring übernimmt die Versorgungsfunktion eines Nahversorgungszentrums für den Siedlungsraum Stenern / Giethorst. In diesem Verflechtungsraum leben derzeit Einwohner. Der Zentrale Versorgungsbereich Stenern wird im Westen begrenzt durch die nördlich des Robert-Koch-Ringes liegende Sparkassenfiliale und setzt sich östlich davon an der südlichen Blockrandbebauung des Robert-Koch-Ringes fort. Er endet im Kreuzungsbereich mit der Rudolf-Virchow-Straße. Der Zentrale Versorgungsbereich Stenern beherbergt derzeit 6 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von 700 m². Davon entfallen auf die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren 620 m². Maßgeblich relevanter Nahversorger ist der EDEKA KÜPPERS Markt mit einer Gesamtverkaufsfläche von 530 m². Die Marktabschöpfung im Lebensmitteleinzelhandel des Zentralen Versorgungsbereichs Stenern bezogen auf das Nachfragevolumen im Siedlungsraum Stenern / Giethorst liegt bei lediglich 22. Die niedrige Marktabschöpfung resultiert sowohl aus der insgesamt unterdurchschnittlichen Verkaufsflächenausstattung des Lebensmittelmarktes, als auch der Marktteilung mit dem EDEKA ELSKAMP Markt am Platanenweg. Der Zentrale Versorgungsbereich Stenern ist aufgrund seiner Besuchsfrequenzen und Konzentration von Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen abgegrenzt worden. Hinsichtlich der gesamten Infrastrukturausstattung CIMA Beratung + Management GmbH

150 bewegt sich der Zentrale Versorgungsbereich an der Untergrenze von als Zentrale Versorgungsbereiche abgrenzbaren Standortarealen. Es wird empfohlen, mittelfristig die Nahversorgung im Siedlungsraum Stenern / Giethorst durch Realisierung eines leistungsstarken Nahversorgungszentrums nachhaltig abzusichern 54. Im Standortbereich des Hemdener Weges soll, abweichend von den Empfehlungen der bisherigen Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Bocholt kein weiterer Nahversorgungsstandort realisiert werden s. auch Vorbemerkungen S. 13. ergänzender Verflechtungsbereich wäre der Stadtteil Barlo zu berücksichtigen, so dass insgesamt von einer Mantelbevölkerung von rd Einwohner ausgegangen werden könnte. Bei Realisierung des perspektivischen Versorgungsbereichs Stenern sollte dennoch auch mit Blick auf den demographischen Wandel eine rudimentäre ergänzende Nahversorgung am Robert-Koch-Ring und am Platanenweg erhalten bleiben Perspektivischer Zentraler Versorgungsbereich Stenern (Nahversorgungszentrum) Für Stenern wird mittelfristig die Realisierung eines nachhaltigen Nahversorgungszentrums unter Zusammenführung der beiden in Stenern und Giethorst ansässigen EDEKA-Märkte empfohlen. Als Standortraum kämen Entwicklungsflächen südöstlich des St. Agnes-Hospitals/ östlich des Barloer Weges in Frage. Das Nahversorgungszentrum sollte unmittelbar an die mittelfristig zu realisierenden Neubaugebiete andocken. Darüber hinaus wird eine optimale Anbindung an das STADTBUS-Netz als Funktionsbedingung eingefordert. Diese sollte auch Barlo an das Nahversorgungszentrum anbinden. Der mögliche Standortraum zur Abgrenzung des perspektivischen Zentralen Versorgungsbereichs Stenern ist in Abb. 98 dokumentiert. Auf eine konkrete Abgrenzung wird mit Blick auf das frühe Planungsstadium verzichtet. Bezogen auf den aufgrund der Neubaugebiete noch leicht wachsenden Siedlungsraum Stenern / Giethorst dürfte der Verflechtungsbereich des perspektivischen Zentralen Versorgungsbereichs rd Einwohner beherbergen. Als 54 Siehe nachfolgenden Abschnitt CIMA Beratung + Management GmbH

151 Abb. 95: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Stenern Zentraler Versorgungsbereich Stenern (Robert -Koch - Ring) Strukturmerkmale Kennzahlen Einzelhandelsbetriebe insgesamt: 6 Dienstleistungen / öffentl. Einrichtungen: 3 Verkaufsfläche insgesamt (in m²) 700 Verkaufsfläche 'Lebensmittel / Reformwaren (in m²) 620 Einwohner im zuzuordnenden Einzugsbereich CIMA GmbH 2010 Marktabschöpfung in der Warengruppe 'Lebensmittel / Reformwaren' 22 Stärken: Integrierte Standortlage Akzeptable Passantenfrequenzen im Nahversorgungsbereich Schwächen: EDEKA Markt mit geringer Verkaufsfläche; mäßige Kaufkraftbindung; Arbeitsteilung mit ELSKAMP EDEKA Markt am Platanenweg Empfehlungen: Kurzfristig : Nahversorgungszentrum im Bestand mittels Ausweisung als Zentraler Versorgungsbereich absichern Langfristig: Realisierung eines leistungsstarken Nahversorgungszentrums mit guter ÖPNV - Anbindung in Nähe des St.- Agnes - Hospitals; Zusammenlegung der EDEKA Standorte Stenern und Giethorst Keine Realisierung eines ergänzenden Nahversorgungsstandortes am Hemdener Weg CIMA Beratung + Management GmbH

152 Abb.96: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Stenern ; Kartierung Einzelhandel CIMA Beratung + Management GmbH

153 Abb.97: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Stenern ; Kartierung Komplementäre Nutzungen Zentraler Versorgungsbereich Komplementärnutzun gen Stenern, Robert-Koch-Rin g (Nahverso rgungszentrum) Kundenorientierte Di enstleist ungen Post und Banken Verwaltung Bildung, Gesundheit und Sozial es Gastronomie und Beherbergung Kultur und Frei zeit Kirchen etc. Ab grenzung Zentraler Ve rsorgungsbereich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

154 Abb.98: Suchraum für den perspektivischen Zentralen Versorgungsbereich Stenern Zentraler Versorgungsbereich Perspektivischer Zentraler Versorgungsbereich Stenern Nahrungs-und Ge nus smit tel Gesundheits- und Körperpflege Übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) Bekleidung, Wäsche Schuhe, Lederwaren Optik, Uhren, Schmuck Bücher, Schre ibwaren Elektroartike l, Unterhaltungs- Elektronik, Foto, PC Spiel, Sport, Hobby Geschenke, Glas, Porzellan, Haus rat Einrichtungsbedarf Baumarktspezifische Sortimente Betriebe < 800 m² VKF Betriebe = 800 m² VKF Komplement äre N utzung Leerstand Abgrenzung Perspektivischer zentraler Versorg ungsbereich Busli nien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Volls tändigkeit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

155 7.5.3 Siedlungsraum Bocholt Ost (nördlich der Münsterstraße) Siedlungsraum Bocholt-Ost (nördlich der Münsterstraße) Einzelhandelsstrukturen und räumliches Einkaufsverhalten Der Siedlungsraum Bocholt - Ost (nördlich der Münsterstraße) umfasst die beiden statistischen Bezirke Blücherstraße und Heutingsweg. Der Bereich schließt sich östlich an die Innenstadt an und wird im Süden durch die Münsterstraße begrenzt. In diesem Bereich leben Einwohner. Abb. 99: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Bocholt Ost (nördlich Münsterstraße) CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Das Einzelhandelsangebot umfasst 19 Betriebe, die auf m² einen Umsatz von 16,7 Mio. erzielen. Die Standorte konzentrieren sich auf die nördliche Blockrandbebauung der Münsterstraße sowie die Nahversorgungsagglomeration Moltkestraße / Roonstraße mit PENNY Lebensmitteldiscounter und EDEKA FRERICKS Markt. Das Angebot bedient vornehmlich den periodischen Bedarf. Neben dem Lebensmittelmarkt EDEKA FRERICKS (rd. 950 m² Verkaufsfläche) ist der DURSTY Getränkefachmarkt (rd m²) der verkaufsflächengrößte Anbieter. Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 9 47,4% ,6% - - Lebensmittel und Reformwaren 7 36,8% ,4% 11,4 68,3% Gesu ndheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 2 10,5% 150 0,0% - - Persönlicher Bedarf insgesamt Medien und Technik insgesamt Spiel, Sport, Hobby insgesamt 5 26,4% ,5% 3,0 18,0% Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat 0 0,0% 0 0,0% 0,0 0,0% Einrichtungsbedarf, Baumarktspezif ische Sortimente (einschließ lich garte ncen terrelevanter Sortimente) 5 26,4% ,9% 1,8 10,8% Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% 16,7 100,0% Quelle: CIMA Bestandserhebung CIMA Beratung + Management GmbH

156 Die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren erzielt 68,3 % des im Siedlungsraum Bocholt-Ost (nördlich Münsterstraße) realisierten Einzelhandelsumsatzes. Die Handelszentralität in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren beläuft sich auf 109. Damit realisiert der Siedlungsraum Bocholt-Ost (nördlich Münsterstraße) in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren Kaufkraftzuflüsse aus angrenzenden Siedlungsbereichen. Dies gilt insbesondere für den Siedlungsbereich Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße). Abb.100: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt- Ost (nördlich Münsterstraße) CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Der EDEKA FRERICKS Markt wird von der lokalen Bevölkerung als Nahversorger sehr gut angenommen. Für 35 % der Befragten ist er der wichtigste Frischemarkt zur täglichen bzw. kurzfristigen Versorgung. Der PENNY Lebensmitteldiscounter ist für weitere 22 % der Befragten der wichtigste Lebensmittelmarkt. Nachfragevolumen in Mio. Siedlungs- raum- Ost (nördl. Münsterstr.) Handelszentralität Siedlungsraum Ost (nördl. Münsterstr.) Abb.101: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt - Ost (nördlich der Münsterstraße) in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung Haushaltsbefragung 2010 Bocholt Ost (nördl. Münsterstraße) In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 140; Top 8) Edeka Frericks, Moltkestraße Penny, Münsterstr./Roonstr. 22% 35% Periodischer Bedarf Lebensmittel, Reformwaren 11,4 10,4 109 Aldi, Münsterstraße 11% Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschri ften) Real, SB-Warenhaus, Bocholt Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) 4% 9% Persönlicher Bedarf insgesamt Medien und Technik insgesamt Spiel, Sport, Hobby insgesamt 3,0 7,5 40 Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat 0,0 0,4 0 Rewe, Ostwall Edeka Elskamp, Biemenhorst, Birkenallee K+K, Hochfeldstraße 3% 3% 2% Einrichtungsbedarf, Baumarktspezifische Sortimente (ei nschließlich gartencenterrelevante Sortimente) 1,8 4,3 42 Einzelhandel insgesamt 16,7 27,3 61 Quelle: CIMA Bestandserhebung und Kaufkraftanalysen Rundungsdifferenzen möglich CIMA GmbH % 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% Bei der Frage nach alternativen Einkaufsorientierungen entfallen 41 % der Nennungen durch Bewohner des Siedlungsraumes Bocholt-Ost (nördlich der Münsterstraße) auf den ALDI-Discountmarkt an der Münsterstraße. Der Nen CIMA Beratung + Management GmbH

157 nungsanteil für den EDEKA FRERICKS Markt liegt hier bei 30 %. genannt. Weitere 23 % der Befragten nannten das REAL SB-Warenhaus in Bocholt. Der PENNY Markt an der Roonstraße erreicht hier einen Nennungsanteil von 18 %. Der REWE Markt am Ostwall wird von 9 % der Befragten genannt. Abb.102: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt - Ost (nördlich der Münsterstraße) in Bezug auf den Großeinkauf Haushaltsbefragung 2010 Bocholt Ost (nördl. Münsterstraße) In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 129; Mehrfachnennungen möglich; Top 9) Als Zentraler Versorgungsbereich im Siedlungsraum Bocholt-Ost (nördlich der Münsterstraße) wird die Nahversorgungsagglomeration EDEKA FRERICKS / PENNY mit benachbarten Dienstleistungsangeboten abgegrenzt. Der Zentrale Versorgungsbereich Münsterstraße / Roonstraße ist der maßgebliche Standortbereich zur Bedarfsdeckung im Segment Nahversorgung für die Bevölkerung im Siedlungsraum Bocholt-Ost (nördlich der Münsterstraße). Darüber hinaus bestehen Orientierungen zur Nahversorgungsagglomeration am Ostwall. Diese ist Bestandteil des Zentralen Versorgungsbereichs Bocholt Innenstadt. In den Sortimentsbündeln Persönlicher Bedarf / Medien, Technik / Spiel, Sport, Hobby realisiert der Einzelhandel im Siedlungsraum Bocholt-Ost (nördlich der Münsterstraße) eine beachtliche Handelszentralität von 42. Der kleinflächige Einzelhandel entlang der Münsterstraße bedient Nischensegmente. Aldi, Münsterstraße 41% Edeka Frericks, Moltkestraße 30% Real, SB-Warenhaus, Bocholt 23% Penny, Münsterstr./Roonstr. 18% Rewe, Ostwall Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Real, SB-Warenhaus, Rhede Wochenmarkt, Innenstadt Rewe, Shopping Arkaden Bocholt 9% 9% 7% 5% 5% CIMA GmbH % 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 9 % der Nennungen entfallen auf den ALDI Lebensmitteldiscounter an der Friesenstraße als alternativen Standort der Bedarfsdeckung im Segment Nahversorgung. Der Wochenmarkt in der Innenstadt erreicht hier einen Nennungsanteil von 5 %. CIMA Beratung + Management GmbH

158 Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Münsterstraße / Roonstraße Der Zentrale Versorgungsbereich Münsterstraße / Roonstraße übernimmt Nahversorgungsfunktion für den Siedlungsraum Bocholt-Ost (nördlich Münsterstraße) mit Einwohnern. Der Zentrale Versorgungsbereich Münsterstraße / Roonstraße erstreckt sich nördlich der Münsterstraße östlich der I. van-meckenem-realschule bis zur Roonstraße. Nördlich der Blockrandbebauung zur Münsterstraße gehören die rückwärtigen Stellplatzareale zum Zentralen Versorgungsbereich Münsterstraße / Roonstraße. Der Zentrale Versorgungsbereich Münsterstraße / Roonstraße beherbergt eine Verkaufsfläche von m². Auf die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren entfallen m². Die maßgeblich relevanten Nahversorger sind der EDEKA FERICKS Frischemarkt (950 m² Verkaufsfläche 55 ) und der PENNY Lebensmitteldiscounter (640 m² Verkaufsfläche). Der Zentrale Versorgungsbereich Münsterstraße / Roonstraße erreicht in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren im Siedlungsraum Bocholt-Ost (nördlich der Münsterstraße) eine hervorragende Marktabschöpfung von 87. Sie signalisiert auch Kaufkraftzuflüsse aus benachbarten Siedlungsräumen. 55 Maßstäbliche Erweiterung 2011 erfolgt. CIMA Beratung + Management GmbH

159 Abb.103: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Münsterstraße / Roonstraße Zentraler Versorgungsbereich Münsterstraße / Roonstraße Strukturmerkmale Kennzahlen Einzelhandelsbetriebe insgesamt: 4 Dienstleistungen / öffentl. Einrichtungen: 6 Verkaufsfläche insgesamt (in m²) Verkaufsfläche 'Lebensmittel / Reformwaren (in m²) Einwohner im zuzuordnenden Einzugsbereich Marktabschöpfung in der Warengruppe 'Lebensmittel / Reformwaren' 68 Stärken: Leistungsstarkes Nahversorgungszentrum mit Vollsortimenter (EDEKA) und Lebensmitteldiscounter (PENNY)); sehr hohe Kaufkraftbindung Ausreichendes Parkplatzangebot Gute Integration zu nördlich anschließenden Wohnsiedlungsbereichen Schwächen: - Empfehlungen: Nahversorgungszentrum im Bestand mittels Ausweisung als Zentraler Versorgungsbereich absichern Derzeitige Struktur ist nachhaltig und zukunftsfähig CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

160 Abb.104: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Münsterstraße / Roonstraße; Kartierung Einzelhandel Zentraler Versorgungsbereich Münsterstraße / Roonstraße (Nahversorgungszentrum) Nahrungs-und G enussmittel Ge sundheits- und Körpe rpflege Übriger periodischer Bedarf (Bl umen, Zeitschrifte n) Be kleidung, Wäsche Schuhe, Lede rwaren Optik, Uhr en, Schmuck Bücher, Schreibwaren Ele ktroart ikel, Unterhaltungs- Elektronik, Foto, PC Spiel, Sport, Hobby Ge schenke, Glas, Porzel lan, Hausrat Einrichtungsbedarf Baumarktspe zifische Sortimente Betriebe < 800 m² VKF Betriebe = 800 m² VKF Komplement äre Nutzung Leerstand Abgrenzung Zentraler Versorgungsbere ich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vol lständigkeit C IMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

161 Abb.105: Zur Abgrenzung des Zentralenversorgungsbereichs Münsterstraße / Roonstraße (Kartierung Komplementäre Nutzungen) Zentraler Versorgungsbereich Komplementärnutzun gen Münsterstraße / Roonstraße (Nahversorgungszentrum) Kundenorientierte Dienstleistungen Post und Banken Verwaltung Bildung, Gesundheit und Soziales Gastronomie und Beherbergung Kultur und Freizei t Kirchen etc. Ab grenzung Zentraler Ve rsorgungsberei ch Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der V ollständigkeit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

162 7.5.4 Siedlungsraum Bocholt Ost (südlich der Münsterstraße) Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße) Einzelhandelsstrukturen und räumliches Einkaufsverhalten Der Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße) schließt sich östlich an die Bocholter Innenstadt an. Die nördliche Begrenzung verläuft entlang der Münsterstraße. Der Siedlungsraum Bocholt Ost (südlich der Münster Straße) setzt sich aus den beiden statistischen Bezirken Lönsstraße und Aa-See zusammen. Hier leben Einwohner. Im Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße) sind 28 Einzelhandelsbetriebe ansässig. Sie realisieren auf einer Verkaufsfläche von m² einen Einzelhandelsumsatz von 19,0 Mio.. Auf die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren entfallen 8 Betriebe mit einer Verkaufsfläche von m². Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 6,5 Mio.. Dies entspricht 34,2 % des im Siedlungsraum realisierten Einzelhandelsumsatzes. Abb.106: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße) CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 12 42,9% ,5% 9,4 49,5% Lebensmittel und Ref ormwaren 8 28,6% ,9% 6,5 34,2% Gesundhe its- und Körperpf lege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 4 14,2% 420 6,6% 2,9 15,3% Persönlicher Bedarf insgesamt Spiel, Sport, Hobby insgesamt 4 14,3% 310 4,9% 0,8 4,3% Medien und Technik insgesamt 5 17,9% ,0% 3,4 17,9% Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat; Einrichtungsbedarf Baumarktspezifische Sortimente (einschließlich gartencenterrelevante Sortimente) 7 25,0% ,7% 5,4 28,4% Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% 19,0 100,0% Quelle: CIMA Bestandserhebung CIMA Beratung + Management GmbH

163 Entlang der Münsterstraße wird der Einzelhandelsbesatz geprägt durch Fachmärkte (DÄNISCHES BETTENLAGER, TELAKE (Unterhaltungselektronik, Fahrräder), AUDIO E (Unterhaltungselektronik), Ladenhandwerk und kleinflächigen Facheinzelhandel. Abb.107: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt- Ost (südlich der Münsterstraße) Die maßgeblich relevante Nahversorgungsagglomeration liegt an der Hochfeldstraße mit dem Getränkefachmarkt GEUTING, Ladenhandwerk und dem K & K Frischemarkt. Diese Nahversorgungsagglomeration wird als Zentraler Versorgungsbereich abgegrenzt (siehe Abschnitt ). Abb.108: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße) in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Siedlungsraum Ost (südl. Münsterstr. Handelszentralität Siedlungsraum Ost (südl. Münsterstr.) Haushaltsbefragung 2010 Bocholt Ost (südl. Münsterstraße) In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 146; Top 8) Edeka Frericks, Moltkestraße 24% Periodischer Bedarf 9,4 15,6 60 Lebensmittel, Reformwaren 6,5 10,8 60 K+K, Hochfeldstraße 16% Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 2,9 4,8 60 Penny, Münsterstr./Roonstr. 15% Real, SB-Warenhaus, Bocholt 10% Persönlicher Bedarf insgesamt Spiel, Sport, Hobby insgesamt 0,8 4,9 16 Aldi, Münsterstraße 9% Medien und Technik insgesamt 3,4 2,9 117 Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) 8% Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat, Einrichtungsbedarf, Baumarktspezifische Sortimente (einschließlich gartencenterrelevante Sortimente) 5,4 5,0 108 Einzelhandel insgesamt 19,0 28,4 67 Quelle: CIMA Bestandserhebung und Kaufkraftanalysen Rundungsdifferenzen möglich CIMA GmbH 2010 Real, SB-Warenhaus, Rhede 4% Rewe, Ostwall 3% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% CIMA Beratung + Management GmbH

164 In den Segmenten Medien und Technik sowie den zusammengefassten Warengruppen Geschenke, Glas, Porzellan, Hausrat, Einrichtungsbedarf, Baumarktspezifische Sortimente realisiert der im Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße) mit Handelszentralitäten von 117 bzw. 108 deutliche Kaufkraftzuflüsse. Die Nischenangebote in den etablierten Fachmärkten binden überörtlich Kaufkraft. Abb.109: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße) in Bezug auf den Großeinkauf Haushaltsbefragung 2010 Bocholt Ost (südl. Münsterstraße) CIMA GmbH 2010 In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 137; Mehrfachnennungen möglich; Top 10) Aldi, Münsterstraße Edeka Frericks, Moltkestraße Real, SB-Warenhaus, Bocholt K+K, Hochfeldstraße Penny, Münsterstr./Roonstr. Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Wochenmarkt, Innenstadt Lidl, Friesenstraße (Nähe Real) Plus/Netto, Nordstraße/Innenstadt Real, SB-Warenhaus, Rhede 4% 4% 7% 10% 15% 16% 19% 21% 20% 23% 0% 5% 10% 15% 20% 25% Der Lebensmitteleinzelhandel im Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße) realisiert eine Handelszentralität von 60. Es besteht somit ein Kaufkraftabfluss in andere Siedlungsräume. Dies dokumentieren auch deutlich die Ergebnisse der Haushaltsbefragung. Bei der Frage nach dem bevorzugten Markt zur Deckung des täglichen Bedarfs nennen 24% der Befragten aus dem Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße) den EDEKA FRERICKS Markt an der Moltkestraße und erst an zweiter Stelle mit 16 % der Nennungen den im Siedlungsraum ansässigen K & K Lebensmittelmarkt. An dritter Stelle folgt mit 15 % der PENNY-Markt an der Roonstraße. Der Lebensmitteleinzelhandel im Siedlungsraum Bocholt-Ost (nördlich der der Münsterstraße) profitiert deutlich von Kaufkraftzuflüssen aus den dem südlich angrenzenden Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße). Das REAL SB-Warenhaus in der Welfenstraße bevorzugen immerhin noch 10 % der Befragten, den ALDI Lebensmitteldiscounter an der Münsterstraße 9 % der Befragten sowie den ALDI Lebensmitteldiscounter an der Friesenstraße 8 % der Befragten. Immerhin 4 % der Befragten aus dem Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße) decken ihren Bedarf im Segment der Nahversorgung hauptsächlich im REAL SB-Warenhaus in Rhede. In Bezug auf Großeinkäufe und als alternativer Einkaufsort zur Bedarfsdeckung im Segment Nahversorgung wird der im eigenen Siedlungsraum ansässige K & K Markt erst an vierter Stelle mit 19 % der Nennungen genannt. An erster Stelle stehen der ALDI Lebensmitteldiscounter an der Münsterstraße (23 % der Nennungen), gefolgt vom EDEKA FRERICKS Markt (21 % der Nennungen) sowie dem REAL SB-Warenhaus in Bocholt (20 % de Nennungen). An fünfter Stelle folgt der PENNY Markt an der Roonstraße (16 % der Nennungen), vor dem ALDI Lebensmitteldiscounter an der Friesenstraße. 10 % der Nennungen entfallen auf den Wochenmarkt als alternativen Versorgungsstandort. Alles in allem steht der K & K Frischemarkt in der Hochfeldstraße als maßgeblich relevanter Nahversorger im eigenen Siedlungsraum unter erheblichen Wettbewerbsdruck benachbarter Versorgungsstandorte. Unseres Erachtens könnte die Wettbewerbsposition durch eine umfassende Modernisierung des Marktes deutlich verbessert werden. CIMA Beratung + Management GmbH

165 Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Hochfeld (Nahversorgungszentrum) Der Zentrale Versorgungsbereich Hochfeld übernimmt die Versorgungsfunktion eines Nahversorgungszentrums im Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße). Der zugeordnete Verflechtungsbereich beherbergt damit Einwohner. Der Zentrale Versorgungsbereich Hochfeld erstreckt sich vom Kreuzungsbereich Hochfeldstraße / Tenkingstraße entlang der Hochfeldstraße. Bis zum Standort des K&K Frischemarktes. In diesem Standortbereich zählen die an der Hochfeldstraße anliegenden Liegenschaften zum Zentralen Versorgungsbereich Hochfeld. Der Zentrale Versorgungsbereich Hochfeld beherbergt 7 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m². Auf die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren entfallen 840 m². Die Marktabschöpfung des Zentralen Versorgungsbereichs Hochfeld in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren im Siedlungsraum Bocholt-Ost (südlich der Münsterstraße liegt bei akzeptablen 40. Hier ist zu berücksichtigen, dass Kaufkraft aus diesem Siedlungsraum auch in den Zentralen Versorgungsbereich Münsterstraße / Roonstraße abfließt. CIMA Beratung + Management GmbH

166 Abb.110: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Hochfeld Zentraler Versorgungsbereich Hochfeld Strukturmerkmale Kennzahlen Einzelhandelsbetriebe insgesamt: 7 Dienstleistungen / öffentl. Einrichtungen: 2 Verkaufsfläche insgesamt (in m²) Verkaufsfläche 'Lebensmittel / Reformwaren (in m²) 860 Einwohner im zuzuordnenden Einzugsbereich Marktabschöpfung in der Warengruppe 'Lebensmittel / Reformwaren' 40 Stärken: Optimale Integration in den Wohnsiedlungsbereich Ausreichendes Parkplatzangebot Schwächen: Modernisierungsbedarf innerhalb des K&K - Marktes Empfehlungen: Nahversorgungszentrum im Bestand mittels Ausweisung als Zentraler Versorgungsbereich absichern Keinen zusätzlichen Wettbewerbsdruck aufbauen CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

167 Abb.111: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Hochfeld; Kartierung Einzelhandel Zentraler Versorgungsbereich Hochfeld(Nahversorgungszentrum) Nahrungs- und Genussmittel Ge sundheits-und Kör perpflege Übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschri ften) Bekleidung, Wäsche Schuhe, Le derwar en Optik, Uhren, Schmuck Bücher, Schre ibwaren Ele ktroartikel, Unterhaltungs- Elektronik, Foto, PC Spi el, Sport, Hobby Ge schenke, Gl as, P orzellan, Hausrat Einrichtungsbedarf Baumarktspezifische S ort imente Betriebe < 800 m² VKF Betriebe = 800 m² VKF Komple me ntäre Nutzung Leerstand Abgrenzung Zentrale r Versorgungsbereich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vol lständigkeit C IMA Beratung + Management GmbH 2010 C IMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

168 Abb.112: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Hochfeld ; Kartierung Komplementäre Nutzungen Zentraler Versorgungsbereich Komplementärnutzungen Hochfeld(Nahversorgungszentrum) Kundenorientierte Dienstleist ungen Post und Banken Verwaltung Bildung, Gesund heit und Soziales Gastronomie und Beherbergung Kultur und Freizeit Kirchen etc. Ab grenzung Zentraler Ve rsorgungsbereich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der V ollständigkeit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 C IMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

169 7.5.5 Siedlungsraum Bocholt Südost / Fildeken Der Siedlungsraum Bocholt-Südost / Fildeken umfasst die statistische Bezirke Fildeken und Rosenberg. Dort leben Einwohner. Neben attraktiven Wohnsiedlungsarealen ist dieser Siedlungsraum auch durch gewerblich geprägte Bereiche des alten Textilindustriegürtels gekennzeichnet. Im Rahmen der Bestandserhebung wurden im Siedlungsraum Bocholt-Südost / Fildeken 46 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m² erhoben. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 44,0 Mio.. Im Siedlungsraum Bocholt-Südost / Fildeken verteilt sich der Einzelhandelsbesatz auf folgende Standortbereiche: Fachmärkte HAPPY BABY (Babyfachmarktsortimente) und HEIN GERICKE (Motorradbekleidung) in der Schaffeldstraße, Fachmärkte QUIKO (Zoobedarf), HOBBYZENTRALE (Bastelfachmarkt) und Getränkefachmärkte JANYS und TRINKGUT sowie die Möbelhauser, KEITEN SCHMITZ, VAN OEPEN und Büroeinrichtung HEGERING im Standortbereich Ewaldstraße / Franzstraße / Gewerbehof / Industriestraße, Kleinflächiger Facheinzelhandel, Ladenhandwerk und Fachmärkte an der Dingdener Straße (PRAKTIKER Baufachmarkt, 2RAD JAGER (Fahrradfachmarkt)), Solitär liegender CASH Getränkefachmarkt in der Ruhrallee, Nahversorgungszentrum an der Niersstraße mit EDEKA GÖRKES Frischeund Getränkemarkt, Betriebe des Kfz-Zubehörs im Standortbereich Im Königsesch. Entsprechend der dokumentierten Einzelhandelsstrukturen entfallen knapp 32 % der Verkaufsflächen auf die Sortimente Geschenke, Glas, Porzellan, Hausrat und Einrichtungsbedarf sowie rd. 42 % der Verkaufsflächen auf die Warengruppe Baumarktspezifische Sortimente. Der in diesen beiden zusammengefassten Sortimentsgruppen realisierte Umsatzanteil beläuft sich im Siedlungsraum Bocholt-Südost / Fildeken auf 45,2 %. Abb.113: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt- Südost /Fildeken CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Siedlungsraum Fildeken / Südost Handelszentralität Siedlungsraum Fildeken / Südost Periodischer Bedarf 16,1 12,8 125 Lebensmittel, Reformwaren 12,7 8,9 143 Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 3,4 3,9 87 Persönlicher Bedarf insgesamt 2,0 3,2 62 Medien und Technik insgesamt Spiel, Sport, Hobby insgesamt 6,0 3,2 188 Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat, Einrichtungsbedarf 8,8 2,1 419 Baumarktspezifische Sortimente (einschließlich gartencenterrelevante Sortimente) 11,1 2,1 534 Einzelhandel insgesamt 44,0 23,4 188 Quelle: CIMA Bestandserhebung und Kaufkraftanalysen Rundungsdifferenzen möglich In der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren sind im Siedlungsraum Bocholt-Südost / Fildeken 14 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m² ansässig. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 12,7 Mio.. Unter den Betrieben des Lebensmitteleinzelhandels befinden sich drei Geträn CIMA Beratung + Management GmbH

170 kefachmärkte in weniger städtebaulich integrierten Standortlagen (Ewaldstraße, Industriestraße, Ruhrallee). Die im Siedlungsraum Bocholt-Südost / Fildeken etablierten Möbelhäuser sowie der an der Dingender Straße ansässige PRAKTIKER Baufachmarkt führen dazu, dass in den Sortimentsbündeln Geschenke, Glas, Keramik, Porzellan, Hausrat, Einrichtungsbedarf sowie Baumarktspezifische Sortimente Handelszentralitäten von über 400 realisiert und hier deutliche Kaufkraftzuflüsse verzeichnet werden. Auch in den zusammengefassten Warengruppen Medien und Technik sowie Spiel, Sport, Hobby liegt die Handelszentralität mit 188 deutlich über 100. Abb.114: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Bocholt-Südost / Fildeken CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 19 41,3% ,7% 16,1 36,6% Lebensmittel und Reformwaren 14 30,4% ,2% 12,7 28,9% Gesundheits- und Körperpf lege übrige r periodischer Bedarf (Blume n, Zeitschriften) 5 10,9% 580 2,5% 3,4 7,7% Persönlicher Bedarf insgesamt 5 10,9% 750 3,2% 2,0 4,5% Medien und Technik insgesamt Spiel, Sport, Hobby insge samt 8 17,4% ,5% 6,0 13,6% Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat, Einrichtungsbedarf 4 8,7% ,7% 8,8 20,0% Baumarktspezifische Sortimente (einschließlich gartencenterrelevante Sortimente) 10 21,7% ,8% 11,1 25,2% Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% 44,0 100,0% Quelle: CIMA Bestandserhebung CIMA Beratung + Management GmbH

171 In der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren realisiert der Einzelhandel im Siedlungsraum Bocholt-Südost / Fildeken eine Handelszentralität von 143. Die Kaufkraftzuflüsse in den Siedlungsraum fußen in erster Linie auf die dort etablierten Getränkefachmärkte, gleichsam bedeutsam ist jedoch eine sehr eindeutige Nahversorgungsorientierung auf das Nahversorgungszentrum an der Niersstraße. Abb. 115 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt-Südost / Fildeken in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung Haushaltsbefragung 2010 Bocholt Südost / Fildeken In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 123; Top 9) raum ansässigen EDEKA GÖRKES Markt in der Niersstraße. Der ALDI Lebensmitteldiscounter an der Friesenstraße folgt mit einem Nennungsanteil von 20 % mit deutlichem Abstand. Am dritthäufigsten mit jeweils 15 % der Nennungen folgen einerseits der EDEKA ELSKAMP Markt an der Birkenallee und andererseits das REAL SB-Warenhaus an der Friesenstraße. Der LIDL Lebensmitteldiscounter an der Friesenstraße erreicht noch einen Nennungsanteil von 5 %. Abb.116: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt - Südost / Fildeken in Bezug auf den Großeinkauf Haushaltsbefragung 2010 Bocholt Südost / Fildeken In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 114; Mehrfachnennungen möglich; Top 8) Edeka Görkes, Niersstr. 32% Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) 40% Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) 20% Real, SB-Warenhaus, Bocholt 33% Edeka Elskamp, Biemenhorst, Birkenallee 15% Edeka Görkes, Niersstr. 25% Real, SB-Warenhaus, Bocholt Lidl, Friesenstraße (Nähe Real) Aldi, Münsterstraße 5% 2% 15% Lidl, Friesenstraße (Nähe Real) Aldi, Münsterstraße 13% 20% Edeka Isselmarkt, Holtwick, Dinxperloer 2% Edeka Elskamp, Biemenhorst, Birkenallee 9% Penny, Münsterstr./Roonstr. 2% Wochenmarkt, Innenstadt 6% Rewe, Shopping Arkaden Bocholt 2% Rewe, Ostwall 5% CIMA GmbH % 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Bei der Frage nach dem hauptsächlichen Einkaufsort bei der Deckung des kurzfristigen und täglichen Bedarfs nennen 32 % der Haushalte den im Siedlungs- CIMA GmbH % 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% Fragt man nach alternativen Einkaufsorten auch mit Blick auf Großeinkäufe steht die Fachmarktagglomeration an der Friesenstraße im Vordergrund. 40 % CIMA Beratung + Management GmbH

172 der Nennungen entfallen auf den ALDI Lebensmitteldiscounter und 33 % auf das REAL SB-Warenhaus an der Welfenstraße. Der EDEKA GÖRKES Markt folgt an dritter Stelle mit 25 % der Nennungen, gefolgt vom LIDL Lebensmitteldiscounter mit 20 % der Nennungen. Der ALDI Lebensmitteldiscounter an der Münsterstraße erzielt einen Nennungsanteil von 13 %. Der EDEKA ELSKAMP Markt an der Birkenallee erreicht hier noch einen Nennungsanteil von 9 %. Grundsätzlich wird das Nahversorgungszentrum an der Niersstraße mit EDEKA GÖRKES Frische- und Getränkemarkt von der Bevölkerung im Siedlungsraum als maßgeblich relevanter Nahversorgungsstandort akzeptiert. Gleichzeitig orientiert sich jedoch ein Teil der örtlichen Bevölkerung auch auf den modernen EDEKA ELSKAMP Verbrauchermarkt an der Birkenallee oder die Fachmarktagglomeration an der Friesenstraße. Letztere wirkt begrenzend auf die Gestaltungsspielräume für ein nachhaltiges Nahversorgungsangebot im Fildeken. Der Zentrale Versorgungsbereich Fildeken beherbergt 4 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m². Auf die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren entfallen 740 m². Der GÖRKES EDEKA Markt verfügt über eine Verkaufsfläche von rd. 650 m². Innerhalb des Zentralen Versorgungsbereichs sind bauliche Optimierungen möglich. Die Marktabschöpfung des Lebensmitteleinzelhandels im Zentralen Versorgungsbereich Fildeken bezogen auf das Nachfragevolumen im zugeordneten Siedlungsraum Bocholt-Südost / Fildeken beläuft sich auf 37. Diese Quote ist akzeptabel vor dem Hintergrund der standorträumlichen Nähe der Fachmarktagglomeration Friesenstraße / Welfenstraße. Das Nahversorgungszentrum an der Niersstraße muss nachhaltig abgesichert werden, indem zusätzlicher Wettbewerbsdruck vermieden wird Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Fildeken (Nahversorgungszentrum) Der Zentrale Versorgungsbereich Fildeken übernimmt die Versorgungsfunktion eines Nahversorgungszentrums für den Siedlungsraum Bocholt-Südost / Fildeken. Der relevante Verflechtungsbereich beherbergt somit derzeit Einwohner. Der Zentrale Versorgungsbereich Fildeken umfasst das Standortareal des GÖRKES Frischemarktes und Getränkemarktes östlich der Kreuzung Fildekesweg / Rheinstraße. Nach Süden wird er durch die Niersstraße begrenzt. Östlich schließt sich Wohnbebauung an. CIMA Beratung + Management GmbH

173 Abb.117: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Fildeken Zentraler Versorgungsbereich Fildeken Strukturmerkmale Kennzahlen Einzelhandelsbetriebe insgesamt: 4 Dienstleistungen / öffentl. Einrichtungen: 2 Verkaufsfläche insgesamt (in m²) Verkaufsfläche 'Lebensmittel / Reformwaren (in m²) 740 Einwohner im zuzuordnenden Einzugsbereich Marktabschöpfung in der Warengruppe 'Lebensmittel / Reformwaren' 37 CIMA GmbH 2010 Stärken: Optimale Integration in den Wohnsiedlungsbereich; Nähe zu Schulstandorten Ausreichendes Parkplatzangebot Schwächen: - Empfehlungen: Nahversorgungszentrum im Bestand mittels Ausweisung als Zentraler Versorgungsbereich absichern Vermeidung von zusätzlichem Wettbewerbsdruck durch konkurrierende Stan-dortentwicklungen CIMA Beratung + Management GmbH

174 Abb. 118: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Fildeken ; Kartierung Einzelhandel Zentraler Versorgungsbereich Fildeken (Nahversorgungszentrum) Nahrungs-u nd Genuss mittel Ge sundheits-und Körperpflege Übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) Bekleidung, Wäsche Sch uhe, Lederwaren Optik, Uhren, Schmuck Bü cher, Schreibwaren Ele ktroartike l, Unterhaltungs- Elektronik, Foto, PC Spiel, Sp ort, Hobb y Ge schenke, Glas, P orzellan, Hausrat Ein richtungsb edarf Baumar ktspe zifische S ortimente Betriebe < 800 m² VKF Betriebe = 800 m² VKF Komplementäre Nutzung Le erstand Abgrenz ung Zentr aler Ver sorgu ngsb ereich Bus linien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit CIMA Beratung + Manageme nt GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

175 Abb.119: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Fildeken ; Kartierung Komplementäre Nutzungen Zentraler Versorgungsbereich Komplementärnutzungen Fil deken (Nahversorgungszentrum) Kundenorientierte Dienstleistungen Post und Banken Verwaltung Bildung, Gesund heit und Soziales Gast ronomie und Beherbergung Kultur und Freizeit Kirchen etc. Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der V ollständigkeit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

176 7.5.6 Siedlungsraum Bocholt Süd Siedlungsraum Bocholt-Süd Einzelhandelsstrukturen und räumliches Einkaufsverhalten Der Siedlungsraum Bocholt Süd umfasst die statistische Bezirke Alfred- Flender-Straße und Karolingerstraße. Er erstreckt sich südlich der Innenstadt und beherbergt lediglich Einwohner. Westlich der Bahntrasse der DB- Strecke Wesel Bocholt ist der Siedlungsraum bahnbegleitend stark gewerblich geprägt. Abb.120: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Bocholt-Süd CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Verkaufsfläche in m² VKF in % Im Rahmen der Einzelhandelsbestandserhebung wurden im Siedlungsraum Bocholt-Süd 40 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m² erfasst. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 58,4 Mio.. Der Besatz wird maßgeblich geprägt durch die Fachmarktagglomeration Friesenstraße / Welfenstraße / Kaiser-Wilhelm-Straße. Neben dem REAL SB-Warenhaus und den Lebensmitteldiscountern ALDI und LIDL sind in diesem Standortraum folgende Fachmärkte mit zentrenrelevantem Sortiment etabliert: KIK (Textilfachmarkt), PIERON (Sportfachmarkt), CASH (Getränkefachmarkt). Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 16 40,0% ,6% 43,1 73,8% Lebensmittel und Reformwaren 12 30,0% ,3% 38,4 65,8% Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 4 10,0% 650 4,4% 4,7 8,1% Persönlicher Bedarf insgesamt 6 15,0% ,9% 2,9 5,0% Medien und Technik insgesamt Spiel, Sport, Hobby insgesamt 9 22,5% ,0% 8,2 14,0% Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat 0 0,0% 310 2,1% 0,9 1,5% Einrichtungsbedarf 4 10,0% ,6% 2,0 3,4% Baumarktspezifische Sortimente (einschließlich gartencenterrelevante Sortimente) 5 12,5% 720 4,8% 1,3 2,2% Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% 58,4 100,0% Quelle: CIMA Bestandserhebung CIMA Beratung + Management GmbH

177 Der Standortbereich ist als Bestandsagglomeration des Einzelhandels mit nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimenten nach 24 a, Satz 5 LEPro NRW zu bewerten. Es handelt sich um eine nicht integrierte Standortlage, die sich in den Segmenten der nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimente nicht weiterentwickeln sollte. Mit Ausnahme des Segments Baumarktspezifische Sortimente verzeichnen alle Warengruppen Handelszentralitäten von deutlich über 100 und realisieren deutliche Kaufkraftzuflüsse aus dem gesamten Stadtgebiet. Abb. 122 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt Süd in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung Abb.121: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt- Süd CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. In Bezug auf die räumliche Orientierung der ansässigen Bevölkerung im Bereich der täglichen Bedarfsdeckung dominiert die etablierte Fachmarktagglomeration Friesenstraße / Welfenstraße / Kaiser-Wilhelm-Straße. 77 % der Befragten aus dem Siedlungsraum Bocholt-Süd nennen entweder das REAL SB-Warenhaus oder die beiden Lebensmitteldiscounter ALDI und LIDL. An vierter Nachfragevolumen in Mio. Siedlungsraum Süd Handelszentralität Siedlungsraum Süd Periodischer Bedarf 43,1 10,8 400 Lebensmittel, Reformwaren 38,4 7,5 514 Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 4,7 3,3 142 Haushaltsbefragung 2010 Bocholt Süd In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 103; Top 7) Real, SB-Warenhaus, Bocholt Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Lidl, Friesenstraße (Nähe Real) 8% 22% 47% Persönlicher Bedarf insgesamt 2,9 2,7 108 Medien und Technik insgesamt Spiel, Sport, Hobby insgesamt 8,2 2,7 304 Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat 0,9 0,3 289 Rewe, Shopping Arkaden Bocholt Edeka Elskamp, Biemenhorst, Birkenallee Edeka Elskamp, Lowick, Werther Straße 4% 3% 5% Einrichtungsbedarf 2,0 1,4 144 Aldi, Münsterstraße 2% Baumarktspezifische Sortimente (einschl ießli ch gartencenterrelevante Sortimente) 1,3 1,7 75 CIMA GmbH % 10% 20% 30% 40% 50% Einzelhandel insgesamt 58,4 19,6 298 Quelle: CIMA Bestandserhebung und Kaufkraftanalysen Rundungsdifferenzen möglich In der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren sind im Siedlungsraum Bocholt-Süd 12 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m² ansässig. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 38,4 Mio.. CIMA Beratung + Management GmbH

178 bzw. fünfter Stelle folgen mit deutlichem Abstand der REWE Verbrauchermarkt in den SHOPPING ARKADEN BOCHOLT (5 % der Nennungen sowie der EDEKA ELSKAMP Markt an der Birkenallee (4 % der Nennungen). Abb.123: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt- Süd in Bezug auf den Großeinkauf Haushaltsbefragung 2010 Bocholt Süd In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 95; Mehrfachnennungen möglich; Top 10) Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Real, SB-Warenhaus, Bocholt 31% 37% Nennungen entfallen auf den Wochenmarkt in der Innenstadt als Einkaufsalternative. 4 % der Nennungen entfallen auf den NETTO-Markt an der Birkenallee. Die Fachmarktagglomeration Friesenstraße / Welfenstraße / Kaiser- Wilhelmstraße ist der mit Abstand bevorzugte Nahversorgungsstandort für die Bevölkerung im Siedlungsraum Süd. Sie verzeichnet Kaufkraftzuflüsse aus dem gesamten Stadtgebiet. Hiervon profitieren auch die zusätzlich etablierten Fachmärkte mit zentrenrelevantem Kernsortiment. Einkaufsverflechtungen aus dem Siedlungsraum Bocholt-Süd in andere Standortbereiche sind eher mäßig entwickelt. Es besteht grundsätzlich kein Handlungsbedarf das Nahversorgungsangebot in diesem Siedlungsraum weiterzuentwickeln. Bereits heute schränkt die Fachmarktagglomeration die Gestaltungsspielräume benachbarter Zentraler Versorgungsbereiche (insbesondere Fildeken, Feldmark) ein. Lidl, Friesenstraße (Nähe Real) 26% CIMA GmbH 2010 Rewe, Shopping Arkaden Bocholt Edeka Elskamp, Biemenhorst, Birkenallee Wochenmarkt, Innenstadt Plus/Netto, Biemenhorst, Birkenallee/Willi- Pattberg-Ring Edeka Görkes, Niersstr. Rewe, Ostwall Aldi, Lowick Fragt man nach alternativen Einkaufsorten für den Großeinkauf steht ebenfalls die vor Ort ansässige Fachmarktagglomeration im Vordergrund. 94 % der Nennungen entfallen entweder auf REAL, ALDI oder LIDL. Mit 14 % der Nennungen folgt der REWE Verbrauchermarkt in den SHOPPING ARKADEN BOCHOLT vor dem EDEKA ELSKAMP Markt an der Birkenallee. Weitere 6 % der 3% 2% 2% 4% 6% 8% 14% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% Zur Abgrenzung der Fachmarktagglomeration Friesenstraße / Welfenstraße / Kaiser-Wilhelm-Straße als Bestandsagglomeration nach 24a (5) LEPro NRW Die Fachmarktagglomeration Friesenstraße / Welfenstraße /Kaiser- Wilhelmstraße soll als Bestandsagglomeration mit überörtlicher Versorgungsfunktion abgegrenzt werden. Sie genießt nach 24a, Satz 5 LEPro NRW Bestandsschutz hinsichtlich des etablierten Einzelhandels mit nahversorgungsund zentrenrelevanten Sortimenten. Eine Stärkung der Versorgungsfunktion dieses Standortes sollte vermieden werden. Diese Empfehlung leitet sich auch aus dem städtebaulichen Ziel der Sicherung und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche nach 2 Abs. 2 BauGB ab. Die baurechtliche Absicherung soll die Bestandsflächen der in Abb. 124 dokumentierten Fachmärkte berücksichtigen. CIMA Beratung + Management GmbH

179 Abb. 124: Handlungsempfehlungen zur Absicherung der Bestandsagglomeration Welfenstraße / Friesenstraße / Kaiser-Wilhelm-Straße Bestandsagglomeration nach 24a (5) LEPro NRW Fachmarktagglomeration Welfenstraße / Friesenstraße / Kaiser-Wilhelm-Straße REAL SB-Warenhaus, m² VKF LIDL Lebensmitteldiscounter, 900 m² VKF ALDI Lebensmitteldiscounter,900 m² VKF KIK Textilfachmarkt, 440 m² VKF CASH Getränkefachmarkt, 430 m² VKF, INTERSPORT PIERON Sportfachmarkt, 800 m² VKF Stärken: Umfassendes Nahversorgungsangebot für den Siedlungsraum Bocholt-Süd durch REAL SB-Warenhaus sowie Lebensmitteldiscounter ALDI und LIDL Überörtlicher Kaufkraftzufluss aus dem gesamten Stadtgebiet Schwächen: Attraktivität und Dimensionierung der Fachmarktagglomeration (auch Fachmärkte mit zentrenrelevantem Kernsortimenten) Empfehlungen: Absicherung als Bestandsagglomeration nach 24a LEPro NRW; Kein Ausbau des Einzelhandels mit nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimenten CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

180 Abb.125: Fachmarktagglomeration Welfenstraße / Friesenstraße / Kaiser- Wilhelm-Straße Bestandsagglomeration nach 24a (5) LEPro NRW Fachmarktagglomeration Welfenstraße / Friesenstraße / Kaiser - Wilhelm - Straße Nahrungs - und Genussmittel Gesundheits - und Körperpflege Ü briger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) Bekleidung, Wäsche Schuhe, Lederwaren Optik, Uhren, Schmuck Bücher, Schreibwaren Elektroartikel, Unterhaltungs - Elektronik, Foto, PC Spiel, Sport, Hobby Geschenke, Glas, Porzellan, Hausrat Einrichtungsbedarf Baumarktspezifische Sortimente Betriebe < 800 m² VKF Betriebe = 800 m²vkf Komplementäre Nutzung Leerstand Abgrenzung Sonderstandort Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

181 7.5.7 Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst Einzelhandelsstrukturen und räumliches Einkaufsverhalten Der Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst setzt sich aus den statistischen Bezirken Biemenhorst, Lankern und Mussum zusammen. Hier leben Einwohner. Der Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst wird maßgeblich geprägt durch attraktive Ein- und Zweifamilienhausgebiete. Derzeit erfolgt noch Zuzug in diesen Siedlungsraum mit Realisierung der Neubaugebiete in Biemenhorst. Im Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst wurden 37 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m² erhoben. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 27,0 Mio. 56. Auf die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren entfallen 18 Betriebe mit einer Verkaufsfläche von m². Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 16,7 Mio.. Abb.126: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % 56 Die Verkaufsflächen berücksichtigen die sortimentsspezifischen Verkaufsflächen des C & C-Marktes HANDELSHOF in Lankern. Bei den Umsätzen wurde sortimentsspezifisch ein 10 %-tiger Umsatzanteil für de n Verkauf an Endverbrauche r berücksichtigt. Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 23 62,2% ,1% 20,3 75,3% Lebensmittel und Reformwaren 18 48,6% ,3% 16,7 61,9% Gesundheits- und Körperpf lege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 5 13,5% ,8% 3,6 13,4% Persönlicher Bedarf insgesamt Medien und Technik insgesamt Spiel, Sport, Hobby insgesamt 6 16,2% ,6% 3,1 3,9% Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat, Einrichtungsbedarf 4 10,8% ,3% 2,2 8,2% Baumarktspezifische Sortimente (einschließlich gartencenterrelevante Sortimente) 4 10,8% ,2% 1,3 4,9% Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% 27,0 100,0% Quelle: CIMA Bestandserhebung CIMA Beratung + Management GmbH

182 Abb.127: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst Kleinflächiger Facheinzelhandel in Streulage im durch Wohnsiedlungsbereiche geprägten Siedlungsraum. CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst Handelszentralität Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst Periodischer Bedarf 20,3 27,6 74 Lebensmi ttel, Reformwaren 16,7 19,1 87 Gesundhei ts- und Körperpfl ege übriger periodi scher Bedarf (Blumen, Zeitschri ften) 3,6 8,4 43 Persönlicher Bedarf insgesamt Medien und Technik insgesamt Spiel, Sport, Hobby insgesamt 3,1 13,7 23 Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat, Einrichtungsbedarf 2,2 4,4 50 Baumarktspezifische Sortimente (ei nschli eßlich gartencenterrel evante Sortimente) 1,3 4,5 30 Einzelhandel insgesamt 27,0 50,2 54 Quelle: CIMA Bestandserhebung und Kaufkraftanalysen Rundungsdifferenzen möglich Der relevante Einzelhandel im Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst lässt sich standörtlich wie folgt einordnen: Die Nahversorgungsagglomeration an der Birkenallee bzw. Willi-Pattberg-Ring wird als Zentraler Versorgungsbereich innerhalb des Siedlungsraumes Mussum / Biemenhorst festgelegt. In der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren realisiert der Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst mit 87 eine gute Handelszentralität. Eine gute Kaufkraftbindung liegt mit 47 auch im Segment Gesundheits- und Körperpflegeartikel vor. Die Nahversorgungsagglomeration an der Birkenallee (Willi-Pattberg-Ring) wird im Siedlungsraum als attraktiver Nahversorgungsstandort akzeptiert. Bei der Frage nach dem Ort der überwiegenden Deckung des täglichen, kurzfristigen Bedarfs nennen 43 % den EDEKA ELSKAMP Markt an der Birkenallee. Erst mit deutlichem Abstand folgt das REAL SB-Warenhaus in Bocholt mit 16 % der Befragten, gefolgt vom ALDI Lebensmitteldiscounter an der Friesenstraße mit 13 % der Befragten. Der EDEKA ELSKAMP Markt in Lowick erreicht im Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst hinsichtlich der hauptsächlichen Einkaufsorientierung bei Deckung des kurzfristigen Bedarfs immerhin einen Nennungsanteil von 6 % der Befragten. Nahversorgungsagglomeration Mussum / Biemenhorst an der Birkenallee bzw. am Willi-Pattberg-Ring mit EDEKA ELSKAMP Verbrauchermarkt, NETTO Lebensmitteldiscounter, Blumenfachgeschäft, Apotheke, Bäcker, Zeitschriftenkiosk und Zweigstellen von zwei Geldinstituten, C & C Handelshof in Lankern, CIMA Beratung + Management GmbH

183 Abb.128: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung Haushaltsbefragung 2010 Mussum / Biemenhorst In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 265; Top 9) Abb.129: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst in Bezug auf den Großeinkauf Haushaltsbefragung 2010 Mussum / Biemenhorst In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 236; Mehrfachnennungen möglich; Top 10) Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Real SB-Warenhaus, Friesenstraße 25% 35% Edeka Elskamp, Biemenhorst, Birkenallee 43% Edeka Elskamp, Biemenhorst, Birkenallee 17% Real, SB-Warenhaus, Bocholt 14% Plus/Netto, Biemenhorst, Birkenallee 16% Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) 13% Lidl, Friesenstraße (Nähe Real) 6% Edeka Elskamp, Lowick, Werther Straße 8% Wochenmarkt, Innenstadt 6% Edeka Görkes, Niersstr. 3% Aldi, Lowick 4% Edeka Isselmarkt, Holtwick, Dinxperloer Str. 3% Rewe, Shopping-Arkaden 4% Aldi, Lowick Lidl, Friesenstraße (Nähe Real) Plus/Netto, Biemenhorst, Birkenallee/Willi- Pattberg-Ring 2% 2% 2% CIMA GmbH 2010 Edeka Elskamp, Lowick, Werther Straße 3% C&C Handelshof 3% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% CIMA GmbH % 10% 20% 30% 40% 50% In Bezug auf Großeinkäufe und alternative Einkaufsorte im Segment des täglichen Bedarfs dominieren bei den Einwohnern aus dem Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst der ALDI an der Friesenstraße (35 % der Nennungen), und das REAL SB-Warenhaus (25 % der Nennungen). Erst auf Platz Drei folgt der EDEKA ELSKAMP Markt mit 17 % der Nennungen sowie der benachbarte NETTO-Markt mit 16 % der Nennungen. Jeweils 6 % der Nennungen entfielen auf den LIDL Lebensmitteldiscounter an der Friesenstraße sowie auf dem Wochenmarkt in der Innenstadt. Jeweils 4 % Nennungen entfallen auf den ALDI Markt in Lowick sowie auf den REWE Verbrauchermarkt in den SHOPPING-ARKADEN. Jeweils 3 % der Nennungen entfallen auf den EDEKA ELSKAMP Markt in Lowick sowie den C & C Handelshof. 57 Die Nahversorgungsagglomeration an der Birkenallee (Willi-Pattberg-Ring) mit dem EDEKA ELSKAMP Verbrauchermarkt und dem PLUS / NETTO Lebensmit- 57 Es handelt sich hier um den stärksten gemessenen Response für den C&C-Markt CIMA Beratung + Management GmbH

184 teldiscounter ist ein mittlerweile gut akzeptierter Nahversorgungsstandort. Eine verbesserte ÖPNV-Anbindung könnte ihr Gewicht noch weiter stärken. Gleichzeitig muss die Ausstrahlungskraft der Nahversorgungsagglomeration rund um das REAL SB-Warenhaus hingenommen werden. Als weitere Einkaufsverflechtung im Segment der Nahversorgung sind latente Einkaufsorientierungen nach Lowick festzustellen Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Birkenallee (Nahversorgungszentrum) Der Zentrale Versorgungsbereich Birkenallee übernimmt die Versorgungsfunktion eines Nahversorgungszentrums für den Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst In diesem Verflechtungsbereich leben derzeit Einwohner. Der Zentrale Versorgungsbereich Birkenallee umfasst mit Ausnahme der östlich andockenden Wohnbebauung alle Liegenschaften zwischen Birkenallee und Willi-Pattberg-Ring. Der Zentrale Versorgungsbereich Birkenallee beherbergt 7 Einzelhandelsbetriebe sowie 7 ergänzende Dienstleistungseinrichtungen. Die etablierte Einzelhandelsverkaufsfläche liegt bei m². Auf die Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren entfällt eine Verkaufsfläche von m². Die maßgeblich relevanten Nahversorger sind der EDEKA ELSKAMP Verbrauchermarkt und der zum Zeitpunkt der Erhebung noch unter PLUS firmierende Lebensmitteldiscounter. Dabei verfügt der EDEKA ELSKAMP Verbrauchermarkt über eine Gesamtverkaufsfläche von m² und der angegliederte Lebensmitteldiscounter von 720 m². Die Marktabschöpfung des Lebensmitteleinzelhandels im Zentralen Versorgungsbereich Birkenallee bezogen auf das Nachfragevolumen im Siedlungsraum Mussum / Biemenhorst beläuft sich auf eine mehr als akzeptable Quote von 47. CIMA Beratung + Management GmbH

185 Abb.130: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Birkenallee Zentraler Versorgungsbereich Birkenallee Strukturmerkmale Kennzahlen Einzelhandelsbetriebe insgesamt: 7 Dienstleistungen / öffentl. Einrichtungen: 7 Verkaufsfläche insgesamt (in m²) Verkaufsfläche 'Lebensmittel / R eformwaren (in m²) Einwohner im zuzuordnenden Einzugsbereich Marktabschöpfung in der Warengruppe 'Lebensmittel / Reformwaren' 47 Stärken: Verkehrsoptimale Lage und gute städtebauliche Integration in Neubaugebiete im südlichen Stadtgebiet Ausreichendes Parkplatzangebot Attraktive ergänzende Infrastruktur Schwächen: Bisher fehlende optimale Anbindung an das Stadtbusnetz Empfehlungen: Nahversorgungszentrum im Bestand mittels Ausweisung als Zentraler Versorgungsbereich absichern CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

186 Abb.131: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Birkenallee ; Kartierung Einzelhandel Zentraler Versorgungsbereich Birkenallee (Nahverso rg ungszentrum) Nahrungs-un d Gen ussmittel Ge sundheits- und K örpe rpfle ge Übriger periodischer Bedarf (Bl umen, Zeitschriften) Be kleidung, Wäsch e Schuhe, Lederwaren Optik, Uhren, Schmuck Bü cher, Schre ibwaren Ele ktroartikel, Unte rhaltungs- Elektronik, Foto, PC Spi el, Sp ort, Hobby Geschenke, Glas, Porzellan, Hausrat Ein richtungsb edarf Bau mar ktspe zifisch e Sortime nte Betriebe < 800 m² VKF Betriebe = 800 m² VKF Komplementäre Nutzung Leerstand Abgrenzung Zentraler Ver sorgu ngsb ereich Bus linien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollstän digkeit CIMA Beratung + Manageme nt GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

187 Abb.132: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Birkenallee ; Kartierung Komplementäre Nutzungen Zentraler Versorgungsbereich Komplementärnutzungen Birkenallee (Nahversorgungszentrum) Kundenorientierte Dienstl eist ungen Post und Banken Ver waltung Bildung, Gesund heit und Sozial es Gastronomie und Beherbergung Kultur und Freizeit Kirchen etc. Ab grenzung Zentral er Ve rsor gungsbereich Buslini en Kartierung erhebt nicht den Anspruch der V ollständigkeit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

188 7.5.8 Siedlungsraum Bocholt-West / Feldmark Siedlungsraum Bocholt-West / Feldmark Einzelhandelsstrukturen und räumliches Einkaufsverhalten Der Siedlungsraum Bocholt-West / Feldmark erstreckt sich auf Wohnsiedlungsbereiche südlich der Aa und westlich der Innenstadt. Im Siedlungsraum Bocholt-West / Feldmark wurden 19 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m² erhoben. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 36,1 Mio.. Auf die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren entfallen 9 Betriebe mit einer Verkaufsfläche von m². Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 8,1 Mio.. Die im Segment Lebensmittel, Reformwaren maßgeblich relevanten Betriebe sind der NETTO Lebensmitteldiscounter am Fliederweg und der CASH Getränkemarkt. Der NETTO Markt und sein Standortumfeld mit ergänzendem Facheinzelhandel sowie Gastronomie- und Dienstleistungsbetrieben wird als Zentraler Versorgungsbereich Feldmark ausgewiesen. Es handelt sich um eine optimal in das Wohnsiedlungsgebiet integrierte Nahversorgungslage. Abb.133: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Bocholt-West / Feldmark CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 12 63,2% ,6% 10,3 28,5% Lebensmittel und Ref ormwaren 9 47,4% ,5% 8,1 22,4% Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 3 15,8% 195 1,1% 2,2 6,1% Persönlicher Bedarf insgesamt 0 0,0% 0 0,0% 0,0 0,0% Übriger Einzelhandel 7 36,8% ,4% 25,8 71,5% Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% 36,1 100,0% Er umfasst die statistischen Bezirke Hagensweiden und Lowicker Straße mit Einwohnern. Damit schließt er auch westlich an den Standortbereich der Fachmarktagglomeration rund um das REAL SB-Warenhaus an. CIMA Beratung + Management GmbH

189 In Bezug auf Verkaufsflächen- und Umsatzanteile wird der Einzelhandelsbesatz im Siedlungsraum Bocholt-West / Feldmark jedoch durch den Fachmarktbesatz entlang der Werther Straße bzw. von dieser abzweigenden Erschließungswege relevant geprägt. Hierzu zählen u.a. das Radsporterlebniscenter ROSE BIKE TOWN, der Wasserbettenfachmarkt ANKO und der HAGEBAU FRIELING Baufachmarkt. Abb.134: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt- West / Feldmark. CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Siedlungsraum West / Feldmark Handelszentralität Siedlungsraum West / Feldmark Periodischer Bedarf 10,3 20,8 50 Lebensmittel, Reformwaren 8,1 14,4 56 Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 2,2 6,4 34 Persönlicher Bedarf insgesamt 0,0 5,2 0 Handelszentralität auf lediglich 56. Der vergleichsweise niedrige Wert ist mit Blick auf die unmittelbare Konkurrenz zur Fachmarktagglomeration Friesenstraße / Welfenstraße mit dem REAL SB-Warenhaus und den Lebensmitteldiscountern ALDI und LIDL kaum weiter steigerbar. Der hohe Konkurrenzdruck auf die Nahversorgungslage an der Wiesenstraße dokumentiert sich auch im räumlichen Einkaufsverhalten der Bevölkerung im Siedlungsraum Bocholt- West / Feldmark. Abb.135: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt West / Feldmark in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung Haushaltsbefragung 2010 Bocholt West / Feldmark In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 199; Top 10) Real, SB-Warenhaus, Bocholt Aldi, Lowick Plus/Netto, Feldmark/Wiesenstraße Edeka Elskamp, Lowick, Werther Straße Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Rewe, Shopping Arkaden Bocholt 4% 11% 10% 14% 20% 25% Übriger Einzelhandel 25,8 11,9 217 Einzelhandel insgesamt 36,1 37,8 95 Quelle: CIMA Bestandserhebung und Kaufkraftanalysen Rundungsdifferenzen möglich Aldi, Münsterstraße Edeka Elskamp, Biemenhorst, Birkenallee Plus/Netto, Nordstraße/Innenstadt 3% 3% 3% Dementsprechend realisiert der Lebensmitteleinzelhandel im Siedlungsraum Bocholt West / Feldmark lediglich 10,4 % der im Siedlungsraum etablierten Verkaufsflächen und 22,4 % des dort realisierten Umsatzvolumens. CIMA GmbH 2010 Lidl, Friesenstraße (Nähe Real) 2% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Die Handelszentralität in den etablierten Fachmarktsegmenten liegt deutlich über 100. Kaufkraft wird hier überörtlich und aus dem gesamten Stadtgebiet gebunden. In der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren beläuft sich die 25 % der Befragten decken ihren kurzfristigen Bedarf überwiegend im REAL SB- Warenhaus. Weitere 20 % orientieren sich hauptsächlich auf den in den letzten Jahren etablierten ALDI Lebensmitteldiscounter in Lowick. CIMA Beratung + Management GmbH

190 Erst an Dritter Stelle folgt der NETTO Markt an der Wiesenstraße mit 14 % der Nennungen. 11 % der Befragten nennen den EDEKA ELSKAMP Markt in Lowick als bevorzugten Einkaufsort zur Deckung des kurzfristigen Bedarfs. Einen relevanten Nennungsanteil von 10 % realisiert außerdem noch der ALDI Lebensmitteldiscounter an der Friesenstraße. Bei der Frage nach alternativen Einkaufsorten, auch mit Blick auf den Großeinkauf im Segment Lebensmittel, entfallen 50 % der Nennungen entweder auf auf das REAL SB-Warenhaus oder den benachbarten ALDI Lebensmitteldiscounter ALDI. Weitere 35 % der Nennungen entfallen zusammen auf den EDEKA ELSKAMP Markt und den ALDI Lebensmitteldiscounter in Lowick. Auf den NETTO-Markt an der Wiesenstraße entfällt lediglich ein Nennungsanteil von 13 %. Weitere relevante Versorgungsstandorte sind der Wochenmarkt in der Bocholter Innenstadt (11 % der Nennungen), der REWE Verbrauchermarkt in den SHOPPING ARKADEN BOCHOLT (9 % der Nennungen) und der LIDL Lebensmitteldiscounter an der Friesenstraße. Der Einzelhandel im abgegrenzten Zentralen Versorgungsbereich Feldmark mit dem NETTO Lebensmitteldiscounter steht unter erheblichem Wettbewerbsdruck durch die Fachmarktagglomeration rund um das REAL SB- Warenhaus. Mit der Etablierung des ALDI Lebensmitteldiscounters in Lowick hat sich zugleich die Einkaufsorientierung aus dem Siedlungsraum Bocholt-Süd / Feldmark nach Lowick verstärkt. Abb. 136 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt - West / Feldmark in Bezug auf den Großeinkauf Haushaltsbefragung 2010 Bocholt West / Feldmark CIMA GmbH 2010 In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 199; Mehrfachnennungen möglich; Top 10) Real, SB-Warenhaus, Bocholt Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Edeka Elskamp, Lowick, Werther Straße Aldi, Lowick Plus/Netto, Feldmark/Wiesenstraße Wochenmarkt, Innenstadt Rewe, S hopping Arkaden Bocholt Lidl, Friesenstraße (Nähe Real) Aldi, Münsterstraße Plus/Netto, Nordstraße/Innenstadt 3% 3% 9% 8% 11% 13% 15% 20% 23% 27% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Standortentwicklungen des Einzelhandels mit nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimenten in den nicht integrierten Lagen im Umfeld des Zentralen Versorgungsbereichs Feldmark sind zu vermeiden. Dies gilt sowohl in Bezug auf eine überdimensionierte Verkaufsflächenentwicklung in Lowick, als auch einer (theoretisch möglichen) Attraktivitätssteigerung der Fachmarktagglomeration Welfenstraße / Friesenstraße / Kaiser-Wilhelm- Straße. CIMA Beratung + Management GmbH

191 Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Feldmark (Nahversorgungszentrum) Der Zentrale Versorgungsbereich Feldmark übernimmt die Versorgungsfunktion eines Nahversorgungszentrums im Siedlungsraum Bocholt-West / Feldmark. Dort leben Einwohner. Der Zentrale Versorgungsbereich Feldmark wird im Norden und Westen begrenzt durch den Fliederweg, im Osten durch die östliche Blockrandbebauung an der Wiesenstraße und im Süden durch Lowicker Straße. Der so abgegrenzte Zentrale Versorgungsbereich Feldmark beherbergt 7 Einzelhandelsbetriebe und 6 ergänzende Dienstleistungseinrichtungen. Die Einzelhandelsverkaufsfläche im Zentralen Versorgungsbereich Feldmark beläuft sich auf 940 m². Auf die Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren entfallen 750 m². Maßgeblich relevanter Nahversorger ist der am Fliederweg etablierte NETTO Markt. Der nahversorgungsrelevante Einzelhandel im Zentralen Versorgungsbereich Feldmark ist erheblichen Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Aus dem Siedlungsraum Bocholt-West / Feldmark fließt in substantiellen Umfang relevante Kaufkraft nach Lowick und in die Fachmarktagglomeration Welfenstraße / Friesenstraße mit dem REAL SB-Warenhaus und den Lebensmitteldiscountern ALDI und LIDL. Die Marktabschöpfung des Lebensmitteleinzelhandels im Zentralen Versorgungsbereich Feldmark bezogen auf das relevante Nachfragevolumen im Siedlungsraum Bocholt-West / Feldmark beläuft sich auf lediglich 23. CIMA Beratung + Management GmbH

192 Abb. 137: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Feldmark Zentraler Versorgungsbereich Feldmark Strukturmerkmale Kennzahlen Einzelhandelsbetriebe insgesamt: 7 Dienstleistungen / öffentl. Einrichtungen: 6 Verkaufsfläche insgesamt (in m²) 940 Verkaufsfläche 'Lebensmittel / Reformwaren (in m²) 750 Einwohner im zuzuordnenden Einzugsbereich CIMA GmbH 2010 Marktabschöpfung in der Warengruppe 'Lebensmittel / Reformwaren' 23 Stärken: Optimale Integration in den Wohnsiedlungsbereich Ausreichendes Parkplatzangebot Attraktiver städtebaulicher Lösungsansatz Schwächen: Mäßige Kaufkraftbindung aufgrund hohen steigenden Wettbewerbsdrucks durch die Nahversorgungsattraktivität in Lowick und der Fachmarktagglomeration Welfenstraße / Friesenstraße Empfehlungen: Nahversorgungszentrum im Bestand mittels Ausweisung als Zentraler Versorgungsbereich absichern Keinen zusätzlichen Wettbewerbsdruck aufbauen CIMA Beratung + Management GmbH

193 Abb. 138: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Feldmark ; Kartierung Einzelhandel Zentraler Versorgungsbereich Feldmark (Nahversorgungszentrum) Nahrungs-und G enussmittel Gesundheit s-und Körpe rpfle ge Übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschrifte n) Bekleidung, Wäs che Schuhe, Lederwaren Optik, U hren, Schmuck Bücher, Schreibware n Elektroartike l, Unterhaltungs- Elektronik, Foto, PC Spiel, Sport, Hobby Geschenke, Glas, Porzel lan, Hausrat Einrichtungs bedarf Baumar ktspezifi sche Sortime nte Betriebe < 800 m² VKF Betriebe = 800 m² VKF Komple mentäre Nutzung Leerstand Abgrenzung Zentraler Ver sorgungsbereich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit CIMA B eratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

194 Abb.139: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Feldmark, Kartierung Komplementäre Nutzungen Zentraler Versorgungsberei ch Komplementärnutzungen Feldmark (Nahversorgungszentrum) Kundenorientierte Dienstleist ungen Post und Banken Verwalt ung Bildung, Gesundheit und Soziales Gastronomie und Beherbergung Kult ur und Freizeit Kirchen etc. Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der V ollständigk eit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

195 7.5.9 Siedlungsraum Lowick / Liedern Siedlungsraum Lowick / Liedern Einzelhandelsstrukturen und räumliches Einkaufsverhalten Der Siedlungsraum Lowick / Liedern umfasst die statistischen Bezirke Lowick sowie Liedern und beherbergt Einwohner. Er schließt sich westlich an die Siedlungsräume Bocholt-West / Feldmark und Bocholt-West / Löverick an. Im ländlich geprägten Liedern sind das Möbelhaus SEGGEWISS und der Gartenfachmarkt MEYERINGS BLUMENPARADIES ansässig. Im Siedlungsraum Lowick / Liedern sind insgesamt 14 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m² etabliert. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 22,8 Mio.. Das Gros der Verkaufsflächen und des realisierten Einzelhandelsumsatzes entfällt auf die Hauptwarengruppe Baumarktspezifische Sortimente mit m² und einem Einzelhandelsumsatz von 12,2 Mio.. Abb.140: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Lowick / Liedern CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Ve rkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 7 50,0% ,9% - - Lebe nsmittel und Reformware n 6 42,9% ,9% 6,8 29,8% Gesundheits- und Körperpflege 0 0,0% 70 0,7% - - übriger periodischer Bedarf ( Blume n, Zeitschrif ten) 1 7,1% 30 0,3% - - Baumarktspezifische Sortimente (einschließlich gartencente rrelevante Sortimente) 4 28,6% ,8% 12,2 53,5% Übriger Einzelhandel 3 21,4% ,3% 3,3 14,5% Einze lhande l insgesamt ,0% ,0% 22,8 100,0% Quelle: CIMA Bestandserhebung Der Siedlungsraum Lowick / Liedern wird geprägt durch den als Straßendorf zu charakterisierenden Stadtteil Lowick und dem westlich angrenzenden ländlich geprägten Umland mit Gehöften. Südlich des Wohnsiedlungsbereichs Lowick liegt das Gewerbegebiet Lowick. Dort sind ein kleinflächiger Zoofachhandel und der Baufachmarkt I & M GEUKES etabliert. Auf die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren fallen insgesamt 6 Betriebe mit einer Verkaufsfläche von m². Der realisierte Einzelhandelsumsatz beläuft sich auf 6,8 Mio.. Die Handelszentralität in der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren beläuft sich auf 73. Sie spricht für eine mehr als akzeptable Kaufkraftbindung innerhalb des eigenen Siedlungsraumes. Dieser Befund spiegelt sich auch im räumlichen Einkaufsverhalten in Bezug auf die Nahversorgung wider. CIMA Beratung + Management GmbH

196 Abb.141: Handelszentralitäten im Siedlungsraum Lowick / Liedern CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Siedlungsraum Lowick / Liedern Handelszentralität Siedlungsraum Lowick / Liedern Periodischer Bedarf - 13,4 - Lebensmi ttel, Reformwaren 6,8 9,3 73 Gesundhei ts- und Körperpflege - 3,8 - übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zei tschriften) - 0,4 - Baumarktspezifische Sortimente (einschli eßlich gartencenterrelevante Sortimente) 12,2 2,2 562 Übriger Einzelhandel 3,3 8,6 38 Einzelhandel insgesamt 22,8 24,4 94 Quelle: CIMA Bestandserhebung und Kaufkraftanalysen Rundungsdifferenzen möglich 59 % der befragten Haushalte decken ihren kurzfristigen Bedarf hauptsächlich im EDEKA ELSKAMP Markt in Lowick oder im ALDI Lebensmitteldiscounter in Lowick. Jeweils 7 % der Befragten sind hauptsächlich auf das REAL SB- Warenhaus in Bocholt als auch den ALDI Lebensmitteldiscounter in Holtwick orientiert. 4 % der Befragten decken ihren kurzfristigen Bedarf überwiegend im EDEKA REULINGS Markt auf der Löverick. Jeweils 3 % der Befragten sind hier primär auf den EDEKA ISSELMARKT in Holtwick, den EDEKA ELSKAMP Markt in Biemenhorst oder den LIDL Lebensmitteldiscounter an der Friesenstraße orientiert. Abb.142: Räumliche Orientierung im Nahversorgungsbereich Lowick / Liedern in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung Haushaltsbefragung 2010 Lowick /Liedern CIMA GmbH 2010 In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 123; Top 10) Edeka Elskamp, Lowick, Werther Straße Aldi, Lowick Aldi, Holtwick Real, SB - Warenhaus, Bocholt Edeka Reuling, Kurfürstenstraße Edeka Elskamp, Biemenhorst, Birkenallee Edeka Isselmarkt, Holtwick, Dinxperloer Str. Lidl, Friesenstraße (Nähe Real) Aldi, Münsterstraße Plus/Netto, Feldmark/Wiesenstraße Fragt man nach alternativen Einkaufsorten im Segment der Nahversorgung, auch mit Blick auf den Großeinkauf, wird an erster Stelle das REAL SB- Warenhaus in Bocholt genannt (30 % der Nennungen), unmittelbar gefolgt vom ALDI Lebensmitteldiscounter in Lowick (29 % der Nennungen) sowie den EDEKA ELSKAMP Markt in Lowick (22 %) der Nennungen. Ein beachtliches Gewicht hat der Wochenmarkt in der Innenstadt mit 10 % der Nennungen. Als alternative Einkaufsorte im Segment der Nahversorgung entfallen noch 9 % der Nennungen auf den ALDI Lebensmitteldiscounter an der Friesenstraße und 3% 3% 3% 2% 2% 4% 7% 7% 24% 35% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% CIMA Beratung + Management GmbH

197 jeweils 6 % der Nennungen auf den ALDI Lebensmitteldiscounter in Holtwick bzw. den NETTO Markt in der Feldmark. Abb.143: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Lowick / Liedern in Bezug auf den Großeinkauf Haushaltsbefragung 2010 Lowick / Liedern In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 116; Mehrfachnennungen möglich; Top 8) Dennoch sind Ängste in der Bevölkerung hinsichtlich einer mittel- bis langfristigen Schließung des ortsansässigen EDEKA Marktes nicht unbegründet. Der Markt verfügt über eine unterdurchschnittliche Verkaufsflächenausstattung und ein nur begrenztes Stellplatzangebot. Es wird hier mittelfristig Aufgabe sein, diesem Markt neue Gestaltungsspielräume zu eröffnen. Unseres Erachtens ist mit Blick auf die örtliche Nachfrageplattform mit weniger als Einwohnern im unmittelbaren Standortumfeld, eine Verkaufsflächendimensionierung von deutlich unterhalb der Großflächigkeit nach wie vor vertretbar. Jegliche überdimensionierte Verkaufsflächenentwicklung hat Auswirkungen auf die nachhaltige Absicherung der Zentralen Versorgungsbereiche Feldmark und Löverick. Real, SB-Warenhaus, Bocholt Aldi, Lowick Edeka Elskamp, Lowick, Werther Straße Wochenmarkt, Innenstadt 10% 22% 30% 29% Der in Lowick etablierte EDEKA ELSKAMP Markt hält sich derzeit noch so gut im Markt, weil er durch Service und Qualität besticht. Dieses positive Image führt auch zu begrenzter Kaufkraftbindung aus benachbarten, aber auch weiter entfernt liegenden Siedlungsräumen der Stadt Bocholt. Die Ergebnisse der Haushaltsbefragung sprechen hier für sich. Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Aldi, Holtwick 6% 9% Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Lowick (Nahversorgungszentrum) CIMA GmbH 2010 Plus/Netto, Feldmark/Wiesenstraße Edeka Reuling, Kurfürstenstraße Insgesamt besteht im Segment Nahversorgung eine hohe Akzeptanz für das Angebot in der als Straßendorf geprägten Ortsmitte von Lowick, die als Zentraler Versorgungsbereich ausgewiesen wird. Die Ansiedlung des ALDI Lebensmitteldiscounters hat auch zu einer intensivierten Kaufkraftbindung im EDEKA ELSKAMP Frischemarkt geführt. Der Wettbewerbsdruck durch den neuen Mitbewerber konnte abgefangen werden. 4% 6% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Der Zentrale Versorgungsbereich Lowick übernimmt die Versorgungsfunktion eines Nahversorgungszentrums für den Siedlungsraum Lowick / Liedern. In diesem Verflechtungsraum leben Einwohner. Der Zentrale Versorgungsbereich LowicK erstreckt sich über die Ortskernlage Lowick entlang der Werther Straße. Er erstreckt sich vom Kreuzungsbereich mit der Thonhausenstraße im Westen bis zum EDEKA ELSKAMP Markt im Osten. Westlich der Thonhausenstraße wird das Gebäude der Volksbank noch in den Zentralen Versorgungsbereich einbezogen. Der vis-a-vis an der Werther Straße liegende südliche Blockrandbereich an der Werther Straße zählt nicht mehr zum Zentralen Versorgungsbereich. Die Ortskernlage findet an der südlichen Blockrandbebauung ihren Abschluss mit der Kreuzung Werther Straße / Pannemannstraße. CIMA Beratung + Management GmbH

198 Im Zentralen Versorgungsbereich Lowick sind 5 Einzelhandelsbetriebe und 6 ergänzende Dienstleistungsnutzungen etabliert. Die Einzelhandelsverkaufsfläche beläuft sich auf m². Auf die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren entfallen m². Die maßgeblich relevanten Nahversorger sind der ALDI Lebensmitteldiscounter und der EDEKA ELSKAMP-Markt. Die Verkaufsfläche des EDEKA ELSKAMP Marktes beläuft sich auf insgesamt 400 m², der Lebensmitteldiscounter ALDI beherbergt derzeit eine Verkaufsfläche von 720 m². Beide Lebensmittelmärkte sind nachhaltig abzusichern. In Bezug auf den EDEKA-Markt sind Arrondierungen des Grundstückes zu diskutieren. Die Marktabschöpfung des Lebensmitteleinzelhandels im Zentralen Versorgungsbereich Lowick bezogen auf das relevante Nachfragevolumen im Siedlungsraum Lowick / Liedern beläuft sich auf sehr gute 61. Abweichend von den Empfehlungen der bisherigen Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes wird die Realisierung eines neuen Nahversorgungszentrums im Standortbereich Eisenhütte widerrufen. Es rechnet sich nicht vor dem Hintergrund der aktuellen demographischen Entwicklung. Es gilt dagegen, die Zentralen Versorgungsbereiche Lowick und Löverick nachhaltig abzusichern. CIMA Beratung + Management GmbH

199 Abb.144: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Lowick Zentraler Versorgungsbereich Lowick Strukturmerkmale Kennzahlen Ei nzelhandel sbetriebe insgesamt: 5 Di enstleistungen / öffentl. Ei nrichtungen: 6 Verkaufsfläche insgesamt (in m²) Verkaufsfläche 'Lebensmittel / Reformwaren (in m²) Ei nwohner im zuzuordnenden Einzugsbereich Marktabschöpfung in der Warengruppe 'Lebensmittel / Reformwaren' 61 Stärken: Integration in die straßendorfähnliche Siedlungsstruktur Ausreichendes Parkplatzangebot im Standortbereich des neu etablierten ALDI-Marktes Hohe überörtliche Akzeptanz des EDEKA ELSKAMP Marktes Schwächen: Unterdurchschnittliche Verkaufsflächenausstattung des ELSKAMP EDEKA Marktes CIMA GmbH 2010 Empfehlungen: Nahversorgungszentrum im Bestand mittels Ausweisung als Zentraler Versorgungsbereich absichern Absicherung des Discounters und EDEKA Marktes im Ortskern Keine Realisierung eines ersetzenden Nahversorgungsstandortes im Bereich Eisenhütte CIMA Beratung + Management GmbH

200 Abb.145: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Lowick ; Kartierung Einzelhandel Zentraler Versorgungsbereich Lowick (Nahversorgungszentrum) Nahrungs-und Genussmittel Gesundheit s-und K örpe rpflege Übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) Bekleidung, Wäsche Schuhe, Lederwaren Optik, U hren, S chmuck Bücher, Schreibwaren Elektroartikel, Unte rhaltungs- Elektronik, Foto, PC Spiel, Sport, Hobby Geschenke, Glas, Porzellan, Hausrat Einrichtungsbedarf Baumar ktspezifische Sortimente Betriebe < 800 m² VKF Betriebe = 800 m² VKF Komple me ntäre Nutzung Leerstand Abgrenzung Zentr aler Ver sorgungsbereich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit CIMA B eratung + Manageme nt GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

201 Abb.146: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Lowick; Kartierung Komplementäre Nutzungen Zentraler Versorgungsbereich Komplementärnutzun gen Lowick (Nahvers orgungsz en trum) Kundenorientierte Di enstleist ungen Post und Banken Verwa ltung Bildung, Gesundheit und Sozial es Gastronomie und Beherbergung Kultur und Frei zeit Kirchen etc. Ab grenzung Zentraler Ve rsor gungsbereich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollstä ndig keit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

202 Quelle: CIMA Bestandserhebung Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick Einzelhandelsstrukturen und räumliche Einkaufsorientierung Der Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick beherbergt die statistischen Bezirke Löverick Süd, Windmühlenplatz und Löverick Nord. Hier leben Einwohner. Der Siedlungsraum ist durch die attraktiven Wohnsiedlungslagen westlich und südwestlich der Dinxperloer Straße und nördlich der Bocholter Aa zu charakterisieren. Darüber hinaus umfasst er den westlichen Innenstadtrand mit dem Facheinzelhandels- und Fachmarktbesatz entlang des Westend sowie die Fachmarktagglomeration Am Westendkreisel. Im Rahmen der Bestandserhebungen wurden im Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick 54 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m² erhoben. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 33,9 Mio.. Standörtlich sind fünf Standortareale innerhalb des Siedlungsraumes zu unterscheiden: PENNY Lebensmitteldiscounter an der Dinxperloer Straße und benachbarter Facheinzelhandel, (Teil des Zentralen Versorgungsbereichs Bocholt Innenstadt), Facheinzelhandel und Fachmärkte am Westend (u.a. Haushaltswarenfachgeschäft HUNGERKAMP, Elektrofachmarkt HOLZLEITNER), (Teil des Zentralen Versorgungsbereichs Bocholt Innenstadt, Abb.147: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 17 31,5% ,2% 14,6 43,1% Lebensmittel und Reformwaren 14 25,9% ,6% 12,1 35,7% Gesundheits- und Körperpflege übri ger periodi scher Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 3 5,6% 305 2,6% 2,5 7,4% Persönlicher Bedarf insgesamt 5 9,3% 590 5,1% 1,8 5,3% Medien und Technik insgesamt 14 25,9% ,3% 5,4 15,9% Spiel, Sport, Hobby insgesamt Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik, Hausrat, Baumarktspezifische Sortimente 6 11,2% ,0% 4,5 13,3% Einrichtungsbedarf 12 22,2% ,5% 7,6 22,4% Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% 33,9 100,0% CIMA Beratung + Management GmbH

203 Fachmarktagglomeration Westendkreisel mit Fachmarktbesatz im nahversorgungs- und zentrenrelevantem Kernsortiment und weiteren Fachmärkten mit nicht zentrenrelevantem Kernsortiment, Streulagen mit Ladenhandwerk, Facheinzelhandel und Fachmärkten im Standortbereich Schwanenstraße (u.a. HAARTZ Unterhaltungselektronik, TEPPICH FORUM, KAMINSTUDIO HÖRNING), Nahversorgungszentrum Löverick an der Kurfürstenstraße mit dem EDEKA REULINGS Frischemarkt. Dieser Standortbereich wird als Zentraler Versorgungsbereich Löverick ausgewiesen. Es handelt sich um eine optimal in die Wohnsiedlungsbereiche integrierte Standortlage. Abb.148: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt- West / Löverick CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Siedlungsraum West / Löverick Handelszentralität Siedlungsraum West / Löverick Periodischer Bedarf 14,6 16,9 86 Lebensmittel, Reformwaren 12,1 11,7 103 Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 2,5 5,1 49 Der Einzelhandelsbesatz im Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick wird maßgeblich durch die Fachmarktstandorte entlang des Westend geprägt. Dementsprechend entfällt mit m² Verkaufsfläche lediglich ein Verkaufsflächenanteil von 21,7 % auf die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren. Sie realisiert einen Einzelhandelsumsatz von 12,1 Mio., was einem Umsatzanteil von 35,7 % entspricht. Die Handelszentralität in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren im Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick beläuft sich auf 103. Dabei besteht hinsichtlich der relevanten Kaufkraftbindung eine Arbeitsteilung zwischen dem Nahversorgungszentrum auf der Löverick, dem PENNY Lebensmitteldiscounter an der Dinxperloer Straße sowie dem Getränkefachmarkt GETRÄNKESTAR. Persönlicher Bedarf insgesamt 1,8 4,2 43 Bekleidung/Wäsche 1,1 2,8 39 Schuhe, Lederwaren 0,3 0,8 39 Uhren, Schmuck, Optik 0,4 0,7 60 Medien und Technik insgesamt 5,4 3,2 171 Spiel, Sport, Hobby insgesamt Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik, Hausrat, Baumarktspezifische Sortimente 4,5 4,2 107 Einrichtungsbedarf 7,6 2,2 347 Einzelhandel insgesamt 33,9 30,8 110 Quelle: CIMA Bestandserhebung und Kaufkraftanalysen Rundungsdifferenzen möglich In der Hauptwarengruppe Medien und Technik sowie den zusammengefassten Warengruppen Spiel, Sport, Hobby, Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik, Hausrat und Baumarktspezifische Sortimente realisieren die im Siedlungsraum etablierten Fachmarktangebote mit Handelszentralitäten von über 100 Kaufkraftzuflüsse in den Siedlungsraum. Auch im Segment Einrichtungsbedarf liegen deutliche Kaufkraftzuflüsse vor. Der Siedlungsraum Bocholt-West / Lö CIMA Beratung + Management GmbH

204 verick ist mit seinen Fachmarktstandorten am Westend ein ergänzender Einzelhandelsstandort für zielgruppenspezifische Nachfrage. Abb.149: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung Haushaltsbefragung 2010 Bocholt West / Löverick CIMA GmbH 2010 In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 155; Top 9) Edeka Reuling, Kurfürstenstraße Aldi, Holtwick Penny, Dinxperloer Str. Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Real, SB-Warenhaus, Bocholt Rewe, Ostwall Aldi, Lowick Edeka Elskamp, Lowick, Werther Straße Norma, Suderwick In Bezug auf die Nahversorgung bestehen im Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick vielschichtige Verflechtungen. Bei der Frage nach dem hauptsächlichen Einkaufsort für die Deckung des täglichen bzw. kurzfristigen Bedarfs nennen 23 % der Befragten den EDEKA REULINGS Frischemarkt im Nahversorgungszentrum Löverick und 12 % den ALDI Lebensmitteldiscounter in Holt 4% 4% 3% 5% 9% 11% 10% 12% 23% 0% 5% 10% 15% 20% 25% wick. Es folgen der PENNY Lebensmitteldiscounter an der Dinxperloer Straße mit 11 % sowie das REAL SB-Warenhaus mit 10 %. 5 % der Befragten decken ihren kurzfristigen Bedarf hauptsächlich im REWE Verbrauchermarkt am Ostwall, 4 % sind hauptsächlich auf den ALDI Lebensmitteldiscounter in Lowick hin orientiert. Ebenfalls auf 4 % beläuft sich der Nennungsanteil für den EDEKA ELSKAMP Markt in Lowick. Abb.150: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick in Bezug auf den Großeinkauf Haushaltsbefragung 2010 Bocholt West / Löverick CIMA GmbH 2010 In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 146; Mehrfachnennungen möglich; Top 12) Real, SB- Warenhaus, Bocholt Penny, Dinxperloer Str. Wochenmarkt, Innenstadt Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Edeka Reuling, Kurfürstenstraße Rewe, Shopping Arkaden Bocholt Aldi, Holtwick Lidl, Friesenstraße (Nähe Real) Rewe, Ostwall Aldi, Münsterstraße Plus/Netto, Nordstraße/Innenstadt Edeka Elskamp, Lowick, Werther Straße 6% 6% 6% 7% 8% 10% 10% 12% 12% 14% 17% 27% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% CIMA Beratung + Management GmbH

205 Bei der Frage nach alternativen Einkaufsorten, auch mit Blick auf Großeinkäufe im Segment Lebensmittel wird mit größter Häufigkeit das REAL SB- Warenhaus in Bocholt genannt (27 % der Nennungen). Es folgen der PENNY Lebensmitteldiscounter an der Dinxperloer Straße (17 % der Nennungen) sowie der Wochenmarkt in der Innenstadt mit 14 % der Nennungen. Der ALDI Lebensmitteldiscounter an der Friesenstraße erreicht einen Nennungsanteil von 12 %, wie auch der im Siedlungsraum ansässige EDEKA REULINGS Markt. Der REWE Verbrauchermarkt in den SHOPPING ARKADEN BOCHOLT und der ALDI Lebensmitteldiscounter in Holtwick erreichen einen Nennungsanteil von 10 %. Auf den LIDL Lebensmitteldiscounter an der Friesenstraße entfallen 8 % der Nennungen, während der REWE Verbrauchermarkt noch einen Stimmenanteil von 7 % erreicht. Das Nahversorgungszentrum in der Löverick an der Kurfürstenstraße ist ein grundsätzlich akzeptierter Nahversorgungsstandort für die Einwohner im Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick. Ergänzende Versorgungsfunktion hat der PENNY Lebensmitteldiscounter an der Dinxperloer Straße. Darüber hinaus bestehen Verflechtungen nach Holtwick und Lowick. Deutliche Relevanz hat auch die Fachmarktagglomeration rund um das REAL SB-Warenhaus wie auch der Wochenmarkt. Die Marktdaten und das kleinräumige Einkaufsverhalten signalisieren, dass der EDEKA REULINGS Frischemarkt im Nahversorgungszentrum an der Kurfürstenstraße derzeit noch ausreichend Gestaltungspotenziale hat. Zukünftige deutliche Angebotsausweitungen sowohl in Lowick als auch in Holtwick dürften sich negativ auf den Standort Löverick auswirken Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Löverick (Nahversorgungszentrum) Der Zentrale Versorgungsbereich Löverick übernimmt Versorgungsfunktion als Nahversorgungszentrum für den Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick. In diesem Verflechtungsbereich leben Einwohner. Derr Zentrale Versorgungsbereich Löverick umfasst das sehr kompakte Nahversorgungszentrum an der Kurfürstenstraße. Es wird im Norden begrenzt durch die Kurfürstenstraße, im Westen durch die Hirzestraße, im Osten durch einen das Nahversorgungszentrum von der Wohnbebauung trennenden Fußweg und im Süden durch angrenzende Wohnbebauung. Der Zentrale Versorgungsbereich beherbergt 5 Einzelhandelsbetriebe und drei Dienstleistungseinrichtungen. Die Einzelhandelsverkaufsfläche beläuft sich auf 995 m². Davon entfallen 610 m² auf die Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren. Maßgeblich relevanter Nahversorger ist der EDEKA REULINGS Markt mit einer Verkaufsfläche von 570 m². Die Marktabschöpfung des Lebensmitteleinzelhandels im Zentralen Versorgungsbereich Löverick bezogen auf das relevante Nachfragevolumen im Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick ist nur sehr mäßig entwickelt und erreicht eine Quote von 22. Das Nahversorgungszentrum Löverick steht unter erheblichen Wettbewerbsdruck aus Holtwick und dem PENNY Lebensmitteldiscounter an der Dinxperloer Straße. Überdimensionierte Standortentwicklungen im Umfeld würden sich deutlich negativ auf die Versorgungsfunktion des Zentralen Versorgungsbereichs Löverick auswirken. Die im bisher vorliegenden Einzelhandelskonzept empfohlene Realisierung eines Nahversorgungszentrums im Standortbereich Eisenhütte als Zusammenführung der Nahversorgungsangebote aus Lowick und der Löverick wird vor dem Hintergrund fehlender Gestaltungspotenziale verworfen. CIMA Beratung + Management GmbH

206 Abb.151: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Löverick Zentraler Versorgungsbereich Löverick Strukturmerkmale Kennzahlen Einzelhandelsbetriebe insgesamt: 5 Dienstleistungen / öffentl. Einrichtungen: 3 Verkaufsfläche insgesamt (in m²) 995 Verkaufsfläche 'Lebensmittel / Reformwaren (in m²) 610 Einwohner im zuzuordnenden Einzugsbereich Marktabschöpfung in der Warengruppe 'Lebensmittel / Reformwaren' 24 Stärken: Integrierte Lage in den vorhandenen Wohnsiedlungsbereichen Sehr kompaktes Nahversorgungszentrum Schwächen: Langfristig Modernisierungsbedarf des EDEKA Frischemarktes Mäßige Kaufkraftbindung aufgrund Wettbewerb zum PENNY Markt, Dinxperloer Str. und Holtwick CIMA GmbH 2010 Empfehlungen: Nahversorgungszentrum im Bestand mittels Ausweisung als Zentraler Versorgungsbereich absichern Keine Realisierung eines ersetzenden Nahversorgungsstandortes im Bereich Eisenhütte, sondern Standortsicherung im Quartier CIMA Beratung + Management GmbH

207 Abb.152: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Löverick ; Kartierung Einzelhandel Zentraler Versorgungsbereich Löverick (Nahvers orgungsz en tru m) Nahrungs-u nd G enus smitt el Gesundheits-und Körperpflege Übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) Bekleidung, Wäsche Schuhe, Lederwaren Optik, Uhren, Schmuck Bücher, Schreibwaren Elektroartikel, Unterhaltungs- Elektronik, Foto, PC Spiel, Sport, Hobb y Geschenke, Glas, Porzellan, Hausrat Ein rich tungs bedarf Baumarktspezifische S ortimente Betriebe < 800 m² VKF Betriebe = 800 m² VKF Komplementäre Nutzung Le erstand Abgren zung Zen traler Versorgungsbere ich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

208 Abb.153: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Löverick ; Kartierung Komplementäre Nutzungen Zentraler Versorgungsberei ch Komplementärnutzungen Löverick ( Nahversorgungszentrum) Kundenorientierte Dienstleist ungen Post und Banken Verwaltung Bildung, Gesundheit und Soziales Gastronomie und Beherbergung Kult ur und Frei zeit Kirchen etc. Abgrenzung Zentr aler Versorgungsberei ch Busl inien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der V ollständigk eit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

209 Zur Abgrenzung der Fachmarktagglomeration Westendkreisel als Bestandsagglomeration nach 24a (5) LEPro NRW Der Standortbereich des Westendkreisels im Siedlungsraum Bocholt-West / Löverick wird aufgrund seiner überörtlichen Versorgungsfunktion als Bestandsagglomeration abgegrenzt. Sie genießt nach 24a, Satz 5 LEPro NRW Bestandsschutz hinsichtlich des etablierten Einzelhandels mit nahversorgungsund zentrenrelevanten Sortimenten. Eine Stärkung der Versorgungsfunktion dieser Standorte sollte vermieden werden, da damit negative Auswirkungen auf die Zentralen Versorgungsbereiche Feldmark, Löverick und Lowick verbunden wären. Außerdem ist zu vermeiden, dass sich am Westendkreisel Fachmärkte etablieren, die die Gestaltungsspielräume in der Bocholter Innenstadt einschränken würden. Diese Empfehlung leitet sich auch aus dem städtebaulichen Ziel der Sicherung und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche nach 2 Abs. 2 BauGB ab. Die Abgrenzung der Bestandsagglomeration Westendkreisel einschließlich der vis-á-vis liegenden derzeit durch Kfz-Handel genutzten Standortareale ist in Abb. 155 dokumentiert. Die eingeforderte planungsrechtliche Absicherung ist hier bereits weitestgehend erfolgt. Abb. 154 dokumentiert die maßgeblich relevanten Einzelhandelsanbieter im Standortbereich. CIMA Beratung + Management GmbH

210 Abb. 154: Handlungsempfehlungen zur Bestandsagglomeration Westendkreisel gemäß 24 a (5) LEPro NRW Bestandsagglomeration nach 24a (5) LEPro NRW Fachmarktagglomeration Westendkreisel NORMA Lebensmitteldiscounter; 650 m² VKF FRICK Teppichfachmarkt; 820 m² VKF FRESSNAPF Tierfutterfachma rkt; 500 m² VKF CONCORD Matratzenfachmarkt; 430 m² VKF KIK Textilfachmarkt; 400 m² WATERBED Bettenfachmarkt; 150 m² VKF Stärken: Ergänzender Fachmarktstandort in Innenstadtnähe mit Fachmärkten mit überwiegend nicht zentrenrelevantem Kernsortiment Schwächen: Gefahr der Weiterentwicklung zu einem Wettbewerbsstandort für benachbarte Nahversorgungslagen und zur Innenstadt bei nicht konsequenter Einzelhandels - steuerung Empfehlungen: Absicherung als Bestandsagglomeration nach 24a LEPro NRW; Kein Ausbau des Einzelhandels mit nahversorgungs - und zentrenrelevanten Sortimenten CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

211 Abb.155: Fachmarktagglomeration Westendkreisel Bestandsagglomeration nach 24a(5) LEPro NRW Fachmarktagglomeration Westendkreisel Nahrungs- und G enussmittel Gesundheits- und Körperpfle ge Übriger periodischer Bedarf (Blume n, Zeitschrif ten) Bekleidung, Wäsche Schuhe, Lederwaren Optik, Uhren, Schmuck Bücher, Schre ibwaren Elektroart ike l, Unterha ltungs- Elektronik, Foto, PC Spie l, Sport, Hobby Geschenke, Glas, Porzellan, Hausrat Einricht ungsbedarf Baumarktspezifische Sort ime nte Betriebe < 800 m² VKF Betriebe = 800 m² VKF Komplement äre Nutzung Leerstand CIMA GmbH 2010 Abgrenzung Sonderstandort Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollständig keit CIMA Beratung + Management GmbH CIMA Beratung + Management GmbH

212 Siedlungsraum Bocholt Nordwest / Holtwick / Spork Siedlungsraum Bocholt-Nordwest / Holtwick / Spork Einzelhandelsstrukturen und räumliches Einkaufsverhalten Der Siedlungsraum Bocholt-Nordwest / Holtwick / Spork umfasst die statistischen Bezirke Herzogstraße, Efing, Holtwick und Spork. Hier leben Einwohner. Siedlungsräumlich ist dieser Standortraum gekennzeichnet durch Wohnsiedlungsbereiche östlich der Dinxperloer Straße am nördlichen Rand der Kernstadt von Bocholt, dem Straßendorf Holtwick mit dem sich nördlich anschließenden Gewerbegebiet für Handwerk und mittelständisches Gewerbe sowie dem ländlich geprägten Stadtteil Spork mit Einzelgehöften sowie einem kleineren Wohnsiedlungsgebiet südlich der Sporker Ringstraße und nördlich der Dinxperloer Straße. Der Einzelhandel konzentriert sich im Siedlungsraum Bocholt-Nordwest / Holtwick / Spork auf das Straßendorf Holtwick entlang der Dinxperloer Straße und einzelnen Streulagen nördlich der Dinxperloer Straße im Standortumfeld der Herzogstraße. Dreizehn Einzelhandelsbetriebe sind hier ansässig. Östlich von Holtwick sind zwei Betriebe in ländlich peripherer Lage am Hemdener Weg ansässig (Getränkefachmarkt HÜNING, Möbelhaus WÜPPING). Das Gewerbegebiet Holtwick beherbergt fünf Einzelhandelsbetriebe mit überwiegend nicht zentrenrelevantem Kernsortiment (Segmente Sanitärartikel, Bodenbeläge, Büchsenmacher 58 ). Fünf kleinflächige Einzelhandelsbetriebe entfallen auf den Stadtteil Spork. Siedlungsraum Bocholt-Nordwest / Holtwick / Spork auf die Hauptwarengruppen Einrichtungsbedarf und Baumarktspezifische Sortimente mit einem Verkaufsflächenanteil von zusammen 58,1 %. Auf die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren entfallen 8 Betriebe mit einer Verkaufsfläche von m². Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 8,2 Mio.. Damit realisiert der Lebensmitteleinzelhandel 40,9 % des Einzelhandelsumsatzes im Siedlungsraum. Maßgeblich relevante Nahversorger sind der EDEKA ISSELMARKT als Frischemarkt sowie der neu etablierte ALDI Lebensmitteldiscounter in der Ortskernlage des Straßendorfs Holtwick. Ergänzend ist Ladenhandwerk zu berücksichtigen. Die Ortskernlage Holtwick mit ihrem Einzelhandels- und Dienstleistungsbesatz wird als Zentraler Versorgungsbereich Holtwick ausgewiesen. Die 27 Einzelhandelsbetriebe im Siedlungsraum Bocholt-Nordwest / Holtwick / Spork beherbergen eine Verkaufsfläche von m². Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 20,8 Mio.. Das Gros der Verkaufsflächen entfällt im 58 Waffen sind laut Bocholter Liste den zentrenrelevanten Sortimenten zugeordnet. CIMA Beratung + Management GmbH

213 Abb.156: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Bocholt-Nordwest / Holtwick / Spork CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 11 40,7% ,4% 11,2 53,9% Lebensmittel und Reformwaren 8 29,6% ,3% 8,5 40,9% Gesundheits- und Körperpfle ge übriger periodischer Bedarf (Blumen, Ze itschriften) 3 11,1% 320 4,1% 2,7 13,0% Persönlicher Bedarf insgesamt Medien und Technik insgesamt Spiel, Sport, Hobby insgesamt Ge schenke, Glas, Porzellan, Ke ramik, Hausrat 6 22,2% ,6% 3,4 16,5% Einrichtungsbe darf 4 14,8% ,9% 4,6 22,2% Baumarktspezifische Sortime nte (einschließlich garte ncenterrelevante Sortimente) 6 22,2% ,2% 1,5 7,4% Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% 20,8 100,0% Quelle: CIMA Bestandserhebung Mit den beiden etablierten Möbelhäusern SCHMEINCK und WÜPPING realisiert der Einzelhandel im Segment Einrichtungsbedarf innerhalb des Siedlungsraumes Bocholt-Nordwest / Holtwick / Spork mit 179 eine Handelszentralität von deutlich über 100. Es werden Kaufkraftzuflüsse von außen generiert. In der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren realisiert der Einzelhandel hier eine Handelszentralität von 62. Das vergleichsweise niedrige Niveau spiegelt einerseits die fehlende Nahversorgung in Spork wider und signalisiert einen Optimierungsspielraum im Bestand für den Stadtteil Holtwick. CIMA Beratung + Management GmbH

214 Abb.157: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Bocholt- Nordwest / Holtwick / Spork CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Siedlungsraum Nordwest / Holtwick / Spork Handelszentralität Siedlungsraum Nordwest / Holtwick / Spork Periodischer Bedarf 11,2 19,9 56 Lebensmittel, Reformwaren 8,5 13,8 62 Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 2,7 6,1 44 Die beiden zuletzt genannten Einkaufsorientierungen dürften in erster Linie Haushalte aus dem südlichen statistischen Bezirk Herzogstraße betreffen. Dies gilt auch für die weiteren Nennungen der Befragten EDEKA KÜPPERS (6 %), REWE Verbrauchermarkt am Ostwall (5 %) sowie ALDI Münsterstraße (4 %). Abb. 158 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt Nordwest / Holtwick / Spork in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung Haushaltsbefragung 2010 Bocholt Nordwest / Holtwick /Spork In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 184; Top 9) Persönlicher Bedarf insgesamt Medien und Technik insgesamt Spiel, Sport, Hobby insgesamt Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik, Hausrat 3,4 10,5 32 Edeka Isselmarkt, Holtwick, Dinxperloer Str. Aldi, Holtwick Real, SB- Warenhaus, Bocholt Penny, Dinxperloer Str. 11% 10% 18% 25% Einrichtungsbedarf 4,6 2,6 179 Edeka Küppers, Stenern, Robert - Koch - Ring 7% Baumarktspezifische Sortimente (einschließlich gartencenterrelevante Sortimente) 1,5 3,2 48 Einzelhandel insgesamt 20,8 36,1 57 Rewe, Ostwall Aldi, Münsterstraße Wochenmarkt, Innenstadt 6% 4% 3% Quelle: CIMA Bestandserhebung und Kaufkraftanalysen Rundungsdifferenzen möglich Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) 3% In Bezug auf die kurzfristige Bedarfsdeckung im Segment Lebensmittel besteht eine eindeutige Orientierung auf die Ortskernlage (bzw. des Straßendorfs) Holtwick. 25 % der Befragten decken hauptsächlich ihren Bedarf im EDEKA ISSELMARKT, weitere 18 % im ALDI Lebensmitteldiscounter in Holtwick. An dritter Stelle folgt das REAL SB-Warenhaus in Bocholt, welches 11 % der Befragten in Bezug auf die hauptsächliche Einkaufsorientierung nennen, sowie an vierter Stelle der PENNY Lebensmitteldiscounter an der Dinxperloer Straße. CIMA GmbH % 5% 10% 15% 20% 25% 30% In Bezug auf alternative Einkaufsorte für den Großeinkauf liegt die Orientierung auf die Ortskernlage Holtwick an der Spitze. 50 % der Nennungen entfallen entweder auf den EDEKA ISSELMARKT oder den ALDI Lebensmitteldiscounter in Holtwick. CIMA Beratung + Management GmbH

215 Abb. 159 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Bocholt Nordwest / Holtwick /Spork in Bezug auf den Großeinkauf Haushaltsbefragung 2010 Bocholt Nordwest / Holtwick / Spork In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 184; Mehrfachnennungen möglich; Top 10) Aldi, Holtwick 30% Die Befragungsergebnisse signalisieren deutlich, dass der abgegrenzte Siedlungsraum Bocholt-Nordwest / Holtwick / Spork eher inhomogen abgegrenzt ist. Es ist davon auszugehen, dass in Bezug auf die räumliche Orientierung im Segment der Nahversorgung in den statistischen Bezirken Spork, Holtwick und Efing eine deutliche Orientierung auf die Ortskernlage Holtwick festzustellen ist, während im statistischen Bezirk Herzogstraße aufgrund der stärkeren Integration in die Kernstadt Verflechtungen in die Siedlungsräume Bocholt- Nord, Innenstadt, Bocholt-West / Löverick sowie Stenern zu vermuten sind. Edeka Isselmarkt, Holtwick, Dinxperloer Str. Real, SB-Warenhaus, Bocholt Wochenmarkt, Innenstadt Aldi, Münsterstraße Rewe, Shopping Arkaden Bocholt Penny, Dinxperloer Str. Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Plus/Netto, Nordstraße/Innenstadt 10% 8% 7% 6% 5% 17% 20% 19% Für den EDEKA ISSELMARKT in Holtwick sind hinsichtlich seines Marktauftrittes und seiner Verkaufsflächendimensionierung deutliche Attraktivitätsdefizite auszumachen. Die bisher mäßige Handelszentralität von 62 in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren würde eine Verkaufsflächenerweiterung auf bis zu m² möglich erscheinen lassen. In dieses Verkaufsflächengerüst ist ein substantieller Anteil für Getränke mit einbezogen. Bei einer Verkaufsflächendimensionierung von über m² sind Auswirkungen auf die Nahversorgungsstrukturen in benachbarten Siedlungsräumen zu erwarten. Herausgefordert wäre insbesondere der Zentrale Versorgungsbereich Löverick. CIMA GmbH 2010 Edeka Küppers, Stenern, Robert-Koch-Ring Das REAL SB-Warenhaus in Bocholt an der Welfenstraße erreicht mit 19 % ebenfalls einen hohen Nennungsanteil, ebenso wie der Wochenmarkt mit 17 %. Bei den beiden zuletzt genannten Einkaufsorten dürften wiederum insbesondere Befragte aus dem südlichen statistischen Bezirk Herzogstraße ins Gewicht fallen. Dies gilt auch für die weiteren Standorte ALDI, Münsterstraße (10 %), REWE Verbrauchermarkt in den SHOPPING ARKADEN BOCHOLT (8 %), PENNY, Dinxperloer Straße (7 %), NETTO, Standortbereich Nordstraße (5 %) und EDEKA KÜPPERS in Stenern (5 %). 5% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Im Kontext einer Attraktivitätssteigerung des Nahversorgungsangebotes sieht die CIMA GmbH in Holtwick vorrangig eine Stärkung des Frischesegmentes. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der Übernahme einer ergänzenden Versorgungsfunktion für Spork und Hemden. Im Discountsegment besteht u.e. kein Anpassungsbedarf. CIMA Beratung + Management GmbH

216 Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Holtwick (Nahversorgungszentrum) Der Zentrale Versorgungsbereich Holtwick übernimmt Versorgungsfunktion als Nahversorgungszentrum für den Siedlungsraum Bocholt-Nordwest / Holtwick / Spork sowie den nördlich angrenzenden Stadtteil Hemden. In diesem Verflechtungsraum leben Einwohner 59. Der Zentrale Versorgungsbereich Holtwick erstreckt sich in der Ortskernlage des Straßendorfes Holtwick entlang der Dinxperloer Straße zwischen Bussardweg und Habichtstraße. Alle unmittelbar an die Dinxperloer Straße andockenden Liegenschaften sind in den Zentralen Versorgungsbereich Holtwick mit einbezogen. Die nördliche Abgrenzung berücksichtigt ggf. umzusetzende Modernisierungsmaßnahmen mit Verkaufsflächenarrondierungen im Standortbereich des EDEKA ISSELMARKTES. Der Zentrale Versorgungsbereich Holtwick beherbergt 6 Einzelhandelsbetriebe und 4 ergänzende Dienstleistungsunternehmen. Die Einzelhandelsverkaufsfläche im Zentralen Versorgungsbereich Holtwick beläuft sich auf m², darunter u.a. das Einrichtungshaus SCHMEINCK Auf die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren entfallen m². Die maßgeblich relevanten Nahversorger sind der EDEKA ISSELMARKT (520 m²) und ein ALDI Lebensmitteldiscounter (700 m²). Letzterer hat in den letzten Jahren zu einer intensivierten Kaufkraftbindung in Holtwick geführt. Beide Lebensmittelmärkte sind nachhaltig abzusichern. Die Marktabschöpfung des Lebensmitteleinzelhandels im Zentralen Versorgungsbereich Holtwick beläuft sich bezogen auf das Nachfragevolumen im abgegrenzten Verflechtungsrau auf angemessene Dieser Verflechtungsbereich ist eindeutig über die Haushaltsbefragung zum räumlichen Einkaufsverhalten nachgewiesen worden. CIMA Beratung + Management GmbH

217 Abb.160: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Holtwick Zentraler Versorgungsbereich Holtwick Strukturmerkmale Kennzahlen Einzel handelsbetriebe insgesamt: 6 Dienstl eistungen / öffentl. Einrichtungen: 4 Verkaufsfläche insgesamt (in m²) Verkaufsfläche 'Lebensmi ttel / Reformwaren (i n m²) Einwohner i m zuzuordnenden Ei nzugsbereich Marktabschöpfung in der Warengruppe 'Lebensmittel / Reformwaren' 41 Stärken: Ortskernlage zwischen ALDI und EDEKA Isselmarkt Schwächen: Modernisierungsbedarf des EDEKA ISSELMARKTES Empfehlungen: Nahversorgungszentrum im Bestand mittels Ausweisung als Zentraler Versorgungsbereich absichern CIMA GmbH 2010 Begrenzte Verkaufsflächenerweiterung des EDEKA ISSELMARKTES (bis m² VKF, einschließlich Getränke); Standortsicherung des Discounters CIMA Beratung + Management GmbH

218 Abb.161: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Holtwick ; Kartierung Einzelhandel Zentraler Versorgungsbereich Holtwick (Nahverso rg ungszentrum) Nah rungs-un d Gen ussmittel Ge sundh eits- und K örpe rpflege Übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeits chriften) Bekleidung, Wäsche Schuhe, Lederwaren Op tik, Uhren, S chmuck Bücher, Schre ibwaren Ele ktroartikel, Unte rhaltu ngs- Elektronik, Foto, PC Spi el, Sp ort, Hobby Geschenke, Glas, Porzellan, Hausrat Ein richtungsbedarf Bau marktspez ifisch e Sort imente Betriebe < 800 m² VKF Betriebe = 800 m² VKF Komplementäre Nu tzung Leerstand Abgr enzung Zentraler Versorgun gsbereich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollstän digke it CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

219 Abb.162: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Holtwick; Kartierung Komplementäre Nutzungen Zentraler Versorgungs bereich Komplementärnutzun gen Holtwick (Nahverso rg ung szentrum) Kundenorientierte Dienstl eistungen Post und Banken Verwaltung Bildung, Gesundheit und Soziales Gastronomie und Beherbergung Kultur und Freizeit Kirchen etc. Ab grenzung Zentraler Ve rsorgungsbereich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollständig keit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

220 Siedlungsraum Suderwick Siedlungsraum Suderwick Einzelhandelsstrukturen und räumliches Einkaufsverhalten Der Siedlungsraum Suderwick umfasst den statistischen Bezirk Suderwick im Nordwesten des Stadtgebietes von Bocholt entlang der Grenze zu den Niederlanden. Im Siedlungsraum Suderwick leben Einwohner. Das Gros lebt im Siedlungskern unmittelbar an der Grenze zum benachbarten Dinxperlo. Grundsätzlich sind Dinxperlo und Suderwick trotz der Staatsgrenze als räumliche Einheit einzuordnen. Jenseits des Siedlungskerns ist der Siedlungsraum geprägt durch ländliche Strukturen mit Einzelgehöften. Auf die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren entfielen 8 Betriebe mit einer Verkaufsfläche von m². Sie realisierten einen Einzelhandelsumsatz von 8,9 Mio.. Damit entfielen rd. zwei Drittel des in Suderwick erwirtschafteten Einzelhandelsumsatzes auf die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren. 60 Die maßgeblich relevanten Anbieter im Segment Lebensmittel, Reformwaren im Siedlungsraum Suderwick sind der EDEKA HARMELING Markt an der Wiggerstraße sowie der HARMELING Getränkemarkt an der Sporker Straße. Grundsätzlich konzentriert sich der Einzelhandelsbesatz auf die Straßenzüge Sporker Straße / Heelweg und den Kreuzungsbereich zur Wiggerstraße. Dieser Kernbereich wird auch als Zentraler Versorgungsbereich Suderwick festgelegt. Abb.163: Einzelhandelsstrukturen im Siedlungsraum Suderwick CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 11 73,3% ,3% 9,3 69,4% Lebensmittel und Reformwaren 8 53,3% ,5% 8,9 66,4% Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 3 20,0% 100 2,7% 0,4 2,9% Übriger Einzelhandel 4 26,7% ,7% 4,1 30,6% Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% 13,4 100,0% Quelle: CIMA Bestandserhebung Im Siedlungsraum Suderwick wurden 15 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m² erhoben. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 13,4 Mio.. 60 Anfang November 2010 hat der NORMA Lebensmitteldiscounter seinen Betrieb stillgelegt. Er wurde mittle rweile durch einen PENNY Lebensm itte ldiscounte r ersetzt. Dementsprechend dürfte die Handelszentralität im Segment Lebensmittel / Reformwaren nachwievor im Bereich des ermittelten Rahmens liegen. CIMA Beratung + Management GmbH

221 Die Handelszentralität in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren belief sich einschließlich des NORMA-Marktes auf 238. Einem realisierten Einzelhandelsumsatz von 8,9 Mio. stand ein einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen von 3,8 Mio. gegenüber. Auch nach Schließung des NORMA-Marktes liegt die Handelszentralität bei deutlich über 100. Es resultieren erhebliche Kaufkraftzuflüsse aus Dinxperlo. Abb.164: Handelszentralitäten des Einzelhandels im Siedlungsraum Suderwick CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Siedlungsraum Suderwick Handelszentralität Siedlungsraum Suderwick Periodischer Bedarf 9,3 5,4 171 Lebensmittel, Reformwaren 8,9 3,8 236 Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 0,4 1, % der Befragten aus dem Siedlungsraum Suderwick decken ihren kurzfristigen Bedarf hauptsächlich im EDEKA HARMELING Markt. 14 % orientierten sich hauptsächlich auf den bis November 2010 etablierten NORMA Lebensmitteldiscounter. Weitere 10 % der Befragten decken ihren kurzfristigen Bedarf im LIDL Lebensmitteldiscounter in Isselburg-Anholt. Jeweils weitere 6 % der Befragten nennen als hauptsächliche Einkaufsorientierung den ALDI Lebensmitteldiscounter in Holtwick, das REAL SB-Warenhaus in Bocholt und den REWE Verbrauchermarkt in Isselburg-Anholt. Den ALDI in Isselburg nennen 4 % der Befragten. Standorte in den Niederlanden spielen in Bezug auf die kurzfristige Bedarfsdeckung keine Rolle. Abb.165: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Suderwick in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung Haushaltsbefragung 2010 Suderwick In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 51) Edeka Harmeling, Suderwick, Wigger Str. Norma, Suderwick 14% 49% Übriger Einzelhandel 4,1 4,5 91 Einzelhandel insgesamt 13,4 9,9 135 Quelle: CIMA Bestandserhebung und Kaufkraftanalysen Rundungsdifferenzen möglich Lidl, Anholt, Isselburg Aldi, Holtwick Real, SB - Warenhaus, Bocholt 6% 6% 10% In der räumlichen Einkaufsorientierung im Segment Nahversorgung zeichnet die Haushaltsbefragung resultiert folgendes Bild: CIMA GmbH 2010 Rewe, Anholt, Isselburg 6% Aldi, Isselburg 4% Sonstige < 2% 6% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% CIMA Beratung + Management GmbH

222 Bei der Frage nach alternativen Einkaufsorten im Segment Lebensmittel, auch mit Blick auf Großeinkäufe, beträgt der Nennungsanteil für den EDEKA HARMELING-Markt 26 % sowie 23 % für den mittlerweile geschlossenen NORMA Lebensmitteldiscounter. Abb.166: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Suderwick in Bezug auf den Großeinkauf Haushaltsbefragung 2010 Suderwick In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 47; Mehrfachnennungen möglich; Top 7) Ebenfalls 4 % der Nennungen verzeichnete der ALDI Lebensmitteldiscounter in Lowick. Im Siedlungsraum Suderwick besteht im Segment Nahversorgung eine hohe Kaufkraftbindung auf die Ortskernlage. Mit der Schließung des NORMA Lebensmitteldiscounters dürfte der EDEKA HARMELING Markt seine Marktposition weiter ausgebaut haben. In Suderwick liegt ein angemessenes Nahversorgungsniveau vor. Aus städtebaulicher Perspektive wäre eine Standortverlagerung des bestehenden Getränkemarktes östlich der Sporker Straße in den Zentralen Versorgungsbereich westlich der Sporker Straße zu begrüßen. Bisher mindergenutzte Flächen könnten revitalisiert werden. Edeka Harmeling, Suderwick, Wigger Str. Norma, Suderwick 23% 26% Die alles in allem hohe Zufriedenheit mit der örtlichen Nahversorgungssituation wurde von den lokalen Akteuren im Rahmen der Workshopveranstaltung Nahversorgung unterstrichen. Real, SB-Warenhaus, Bocholt Aldi, Holtwick 15% 19% Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Suderwick (Nahversorgungszentrum) CIMA GmbH 2010 Edeka Isselmarkt, H oltwick, Dinxperloer Str. Lebensmittelmärkte, D inxperlo Aldi, Lowick Auf das REAL SB-Warenhaus in Bocholt entfallen 19 % der Nennungen. 13 % der Nennungen entfallen auf den ALDI Lebensmitteldiscounter und 6 % auf den EDEKA ISSELMARKT in Holtwick. Bei Großeinkäufen rücken auch Standorte in Dinxperlo in den Blickpunkt. 4 % der Nennungen entfielen auf Standorte in den Niederlanden. 4% 4% 6% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Der Zentrale Versorgungsbereich Suderwick übernimmt die Versorgungsfunktion eines Nahversorgungszentrums für den Siedlungsraum Suderwick. Im Siedlungsraum Suderwick leben Einwohner. Ergänzend zuzuordnen sind als erweiterter Verflechtungsraum rd Einwohner aus dem niederländischen Dinxperlo. Der Zentrale Versorgungsbereich Suderwick erstreckt sich über die Ortskernlage Suderwick entlang des Heelweges (auf deutschem Staatsgebiet andockende Liegenschaften und die Sporker Straße mit ihren unmittelbar andockenden Liegenschaften. Nach Osten wird der Zentrale Versorgungsbereich Suderwick durch die Kreuzung mit der Wehrstraße begrenzt. An der nach Süden abknickenden Sporker Straße gehört nur noch die nördlich und östlich durch die Sporker Straße und südlich durch die Wiggerstraße eingeschlossene Liegen- CIMA Beratung + Management GmbH

223 schaft zum Zentralen Versorgungsbereich Suderwick. Die östlich der Sporker Straße liegenden Liegenschaften liegen außerhalb der Ortskernlage und sind somit nicht Teil des Zentralen Versorgungsbereichs. Im Rahmen der Bestandserhebungen wurden im Zentralen Versorgungsbereich Suderwick 8 Einzelhandelsbetriebe und 9 Dienstleistungsunternehmen erfasst. Die Einzelhandelsverkaufsfläche belief sich auf m². Davon entfielen m² auf das Segment Lebensmittel, Reformwaren. Maßgeblich relevanter Nahversorger ist der EDEKA HARMELING Markt. Der EDEKA HARMELING Markt verfügt über eine Verkaufsfläche von 830 m². Der neu etablierte PENNY-Markt dürfte knapp unterhalb der Großflächigkeit von 800 m² liegen. Seinerzeit belief sich die Marktabschöpfung des Lebensmitteleinzelhandels im Zentralen Versorgungsbereich Suderwick bezogen auf das relevante Nachfragevolumen im Einzugsbereich auf 183. CIMA Beratung + Management GmbH

224 Abb.167: Steckbrief Zentraler Versorgungsbereich Suderwick Zentraler Versorgungsbereich Suderwick Strukturmerkmale Kennzahlen Einzelhandelsbetriebe insgesamt: 8 Dienstleistungen / öffentl. Einrichtungen: 9 Verkaufsfläche insgesamt (in m²) Verkaufsfläche 'Lebensmittel / Reformwaren (in m²) Einwohner im zuzuordnenden Einzugsbereich Marktabschöpfung in der Warengruppe 'Lebensmittel / Reformwaren' 183 Stärken: Integrierte Ortskernlage Erhebliche Kaufkraftzuflüsse aus Dinxperlo Ausreichendes Stellplatzangebot Schwächen: - Empfehlungen: Nahversorgungszentrum im Bestand mittels Ausweisung als Zentraler Versorgungsbereich absichern CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

225 Abb.168: Zur Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Suderwick ; Kartierung Einzelhandel Zentraler Versorgungsbereich Su derwick (Nahversorgungszentrum) Nahrungs-u nd G enus smitt el Gesundheits-und Körperpflege Übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) Bekleidung, Wäsche Schuhe, Lederwaren Optik, Uhren, Schmuck Bücher, Schreibwaren Elektroartikel, Unterhaltungs- Elektronik, Foto, PC Spiel, Sport, Hobb y Geschenke, Glas, Porzellan, Hausrat Ein rich tungs bedarf Baumarktspezifische S ortimente Betriebe < 800 m² VKF Betriebe = 800 m² VKF Komplementäre Nutzung Le erstand Abgren zung Zen traler Versorgungsbere ich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

226 Abb.169: Zur Abgrenzung des Zentraler Versorgungsbereichs Suderwick; Kartierung Komplementäre Nutzungen Zentraler Versorgungs bereich Komplementärnutzun gen Su derwick (Nahversorgungszentrum) Kundenorientierte Dienstleistungen Post und Banken Verwaltung Bildung, Gesundheit und Soziales Gastronomie und Beherbergung Kultur und Freizeit Kirchen etc. Ab grenzung Zentraler Ve rsorgungsbereich Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

227 Siedlungsraum Hemden Siedlungsraum Hemden Einzelhandelsstrukturen und räumliches Einkaufsverhalten Der Siedlungsraum Hemden entspricht dem statistischen Bezirk Hemden und ist ausschließlich ländlich mit sehr geringer Siedlungsdichte geprägt. Hier leben 829 Einwohner. Jeweils 4 % der Befragten nennen die NETTO-Märkte in der Nordstraße und in der Wiesenstraße. Abb.170: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Hemden in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung Haushaltsbefragung 2010 Hemden In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 23) Im Rahmen der Bestandserhebungen wurden im Siedlungsraum Hemden 2 kleinflächige Einzelhandelsbetriebe erhoben 61. Der Verkaufsflächenanteil der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren liegt bei 80 m². Es liegt somit ein nur sehr rudimentäres Nahversorgungsangebot vor. Edeka Isselmarkt, Holtwick, Dinxperloer Str. Aldi, Holtwick Rewe, Shopping Arkaden Bocholt 9% 35% 39% In Bezug auf die räumliche Orientierung der Bevölkerung hinsichtlich des täglichen Bedarfs im Segment Lebensmittel zeigt die Haushaltsbefragung ein eindeutiges Bild, trotz niedrigem Stichprobenumfangs von lediglich 23 Stimmen: Aldi, Münsterstraße Plus/Netto, Feldmark/Wiesenstraße 4% 4% 39 % der Befragten decken ihren Bedarf überwiegend im EDEKA ISSELMARKT in Holtwick und weitere 35 % im ALDI Lebensmitteldiscounter in Holtwick. Somit ist hier eine eindeutige, dominante Einkaufsorientierung nach Holtwick gegeben. Weitere 9 % der Befragten decken ihren kurzfristigen Bedarf im Segment Lebensmittel / Reformwaren im REWE Verbrauchermarkt in den SHOPPING ARKADEN Bocholt. Hier dürften Kopplungsaktivitäten mit anderen täglichen Erledigungen oder Aufgaben in der Bocholter Innenstadt eine entscheidende Rolle spielen. CIMA GmbH 2010 Plus/Netto, Nordstraße/Innenstadt Sonstige < 1% In Bezug auf Großeinkäufe bzw. als alternative Einkaufsorte zur Deckung des Nahversorgungsbedarfs entfallen 48 % der Nennungen auf den ALDI Lebensmitteldiscounter in Holtwick sowie von 29 % der Nennungen auf das REAL SB- Warenhaus in Bocholt genannt. Weitere 10 % der Nennungen entfallen jeweils auf den ALDI Lebensmitteldiscounter in der Münsterstraße sowie den EDEKA ISSELMARKT in Holtwick. 4% 4% 0% 5% 10% 15%20% 25%30% 35% 40%45% 61 BÜRGER Blumen und RAIFEISENMARKT CIMA Beratung + Management GmbH

228 Abb. 171 Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Hemden in Bezug auf den Großeinkauf Die eindeutige Einkaufsorientierung auf Holtwick und die Zufriedenheit mit dem dortigen Angebot dürfte ausschlaggebend sein, dass die Bevölkerung im Siedlungsraum Hemden trotz fehlender Nahversorgungsangebote die Nahversorgungssituation im Vergleich zu den Befragten in Barlo deutlich günstiger bewerten. Haushaltsbefragung 2010 Hemden In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 21; Mehrfachnennungen möglich; Top 4) Aldi, Holtwick 48% Handlungsempfehlungen für den Siedlungsraum Hemden Vor dem Hintergrund der ländlichen Siedlungsstruktur, der sehr niedrigen Nachfrageplattform und der starken Streulage der Wohnsiedlungen ohne Verdichtungsansatz wird sich kein eigenes, nachhaltiges Nahversorgungsangebot für den Siedlungsraum Hemden etablieren lassen. Der Siedlungsraum könnte in ein Netz mobiler Belieferung mit eingebunden werden. Real, SB-Warenhaus, Bocholt 29% Darüber hinaus sind die etablierten Einkaufsverflechtungen nach Holtwick zu beachten. Das Nachfragevolumen aus Hemden ist dem Zentralen Versorgungsbereich in Holtwick zu zuordnen. Aldi, Münsterstraße 10% Edeka Isselmarkt, H oltwick, Dinxperloer Str. 10% CIMA GmbH % 10% 20% 30% 40% 50% Die Befragung weist eindeutig eine enge Einkaufsverflechtung von Hemden nach Holtwick auf. Im Vordergrund stehen Kopplungseinkäufe im EDEKA ISSELMARKT sowie im ALDI Lebensmitteldiscounter. Für Großeinkäufe hat das REAL SB-Warenhaus in Bocholt ebenfalls Relevanz. Darüber hinaus zeigen sich Kopplungsaktivitäten mit Erledigungen in der Innenstadt. CIMA Beratung + Management GmbH

229 Siedlungsraum Barlo Siedlungsraum Barlo - Einzelhandelsstrukturen und räumliches Einkaufsverhalten Der Siedlungsraum Barlo umfasst den statistischen Bezirk Barlo und beherbergt Einwohner. Der Siedlungsraum ist ländlich geprägt und verfügt über einen dörflichen Ortskern mit angegliederten Ein- und Zweifamilienhausgebieten. Abb.172: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Barlo in Bezug auf die tägliche Bedarfsdeckung Haushaltsbefragung 2010 Barlo In welchem Frischemarkt oder Lebensmitteldiscounter decken Sie hauptsächlich ihren täglichen bzw. kurzfristigen Bedarf an Lebensmitteln? (n = 60; Top 8) Real, S B-Warenhaus, Rhede Aldi, Münsterstraße Edeka Küppers, Stenern, Robert- Koch-Ring 7% 10% 28% Im Rahmen der Bestandserhebungen wurden in Barlo sieben kleinflächige Einzelhandelsbetriebe erfasst, die zusammen über eine Verkaufsfläche von 400 m² verfügen. Real, SB-Warenhaus, Bocholt Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) 3% 7% Im Segment Lebensmittel, Reformwaren sind zwei Betriebe ansässig, ein AVIA Tankstellenshop und eine Bäckerei. Es liegt somit ein nur sehr rudimentäres Nahversorgungsangebot vor. Die fehlende Nahversorgung in Barlo hat maßgebliche Relevanz für den Kaufkraftabfluss in der Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren aus Barlo. Im Rahmen der Haushaltsbefragung zur räumlichen Orientierung in Bezug auf die Deckung des Nahversorgungsbedarfs gaben 28 % der Befragten im Siedlungsraum Barlo an, ihren kurzfristigen Bedarf hauptsächlich im REAL SB-Warenhaus in Rhede zu decken. 10 % der Befragten decken ihren kurzfristigen Bedarf überwiegend im ALDI Lebensmitteldiscounter an der Münsterstraße und jeweils 7 % im REAL SB- Warenhaus in Bocholt bzw. im EDEKA KÜPPERS Markt in Stenern. Jeweils weitere 3 % der Befragten decken ihren kurzfristigen Bedarf im EDEKA ELSKAMP Markt am Platanenweg, im REWE Verbrauchermarkt am Ostwall sowie auf dem Wochenmarkt in der Innenstadt. CIMA GmbH 2010 Edeka Elskamp, Platanenweg Rewe, Ostwall Wochenmarkt, Innenstadt Bei der Frage nach weiteren alternativen Einkaufsorten, auch im Kontext des Großeinkaufs von Lebensmitteln besteht eine sehr stabile Einkaufsverflechtung von Barlo nach Rhede. 54 % der Nennungen entfielen entweder auf den ALDI Lebensmitteldiscounter in Rhede (33 %) oder das REAL SB-Warenhaus in Rhede (21 %). 3% 3% 3% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% CIMA Beratung + Management GmbH

230 Abb.173: Räumliche Orientierung im Siedlungsraum Barlo in Bezug auf den Großeinkauf Haushaltsbefragung 2010 Barlo CIMA GmbH 2010 In welchem Frischemarkt, Lebensmitteldiscounter oder anderem Handelsbetrieb erledigen Sie auch noch Ihren Einkauf (u.a. Großeinkauf)? (n = 57; Mehrfachnennungen möglich; Top 10) Aldi, Rhede Real, SB-Warenhaus, Rhede Edeka Küppers, Stenern, Robert-Koch-Ring Aldi, Friesenstraße (Nähe Real) Aldi, Münsterstraße Wochenmarkt, Innenstadt Rewe, Ostwall Real, SB-Warenhaus, Bocholt Plus/Netto, Nordstraße/Innenstadt Edeka Elskamp, Lowick, Werther Straße 18 % der Nennungen entfallen auf den EDEKA KÜPPERS Markt in Stenern und jeweils 11 % auf die ALDI Lebensmitteldiscounter in der Friesenstraße bzw. in der Münsterstraße. 7 % der Nennungen entfallen auf den Wochenmarkt in der Innenstadt von Bocholt. Auf den REWE Verbrauchermarkt am Ostwall und das REAL SB-Warenhaus in Bocholt enfallen noch jeweils 5 % der Nennungen. In Bezug auf die Nahversorgung besteht aufgrund des fehlenden örtlichen Angebotes in Barlo eine eindeutige Einkaufsorientierung nach Rhede. Relevanz 4% 5% 5% 5% 7% 11% 11% 18% 21% 33% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% haben darüber hinaus Einkaufsbeziehungen nach Stenern und in die Innenstadt von Bocholt. Überraschend sind die beachtlichen Nennungsanteile für den Wochenmarkt in der Innenstadt von Bocholt Handlungsempfehlungen für den Siedlungsraum Barlo Eine Optimierung des Angebotes in Stenern durch Etablierung eines leistungsstarken Verbrauchermarktangebotes bei Verschmelzung der beiden bisher etablierten EDEKA Standorte dürfte auch für Barlo eine deutliche Verbesserung der Nahversorgungssituation bedeuten. Mit Blick auf eine optimale Verzahnung der Nahversorgungszentren mit dem STADTBUS sollte hier mittelfristig eine Linienführung von Barlo über Stenern in die Innenstadt angedacht werden 62. Im Rahmen der Workshopveranstaltung Nahversorgung wurden von örtlichen Akteuren als Verbesserung der Angebotssituation auch die Einrichtung von Bringdiensten etablierter Frischemärkte sowie ein gemeinschaftliches Engagement zur Einrichtung eines Dorfladens als Nahversorger und sozialer Kommunikationsknoten ins Gespräch gebracht. Konkrete Rahmenbedingungen zur Realisierung eines Dorfladen-Projektes sollten überprüft werden. Vor dem Hintergrund der nur mäßigen Nachfrageplattform im Stadtteil Barlo mit rd Einwohnern bleibt die Ansiedlung eines nachhaltigen Nahversorgungsangebotes schwierig. Mit Blick auf das derzeitige Marktverhalten des Lebensmitteleinzelhandels liegt die Marktschwelle zur Etablierung eines Lebensmittelmarktes mit 800 m² Verkaufsfläche bei bis Einwohnern. Unseres Erachtens müssen zur Optimierung der Nahversorgung der Bevölke- 62 Eine Verlegung der Linie C( über die Vardingholter Straße ist angedacht. CIMA Beratung + Management GmbH

231 rung in Barlo (und ggf. auch Spork) unterschiedliche Stoßrichtungen unternommen werden: Erhaltung des Marktes am Freitag Mittelfristige Realisierung eines leistungsstarken Nahversorgungszentrums in Stenern mit einem attraktiven Verbrauchermarkt mit maximal m² Verkaufsfläche. Der sich etablierende Verbrauchermarkt sollte den Service von Bringdiensten nach Barlo prüfen. Ggf. kann ein solcher Bringservice mit einer spezifischen Online-Bestellplattform verknüpft werden. Optimierung der STADTBUS Verbindung von Barlo in die Innenstadt bei gleichzeitiger Anbindung des zukünftigen Nahversorgungszentrums in Stenern. Der bisherige 1 h-takt ist sicher unzureichend. Auslotung der Realisierung eines Dorfladen Konzeptes unter Einbindung ehrenamtlichen Engagements und örtlicher Vereine und Akteure. Ein solches Konzept könnte von einem Bocholter Lebensmitteleinzelhandelskaufmann unterstützt werden. MARKTTREFF und UMS ECK sind erfolgreiche Konzepte im ländlichen Raum in Schleswig-Holstein bzw. Baden Württemberg. In Bayern sind Dorfladenkonzepte auf Genossenschaftsbasis e- tabliert worden. Grundsätzlich wird ein Moderationsprozess zur Auslotung der Realisierungschancen für ein Dorfladen Konzept empfohlen. Für ein solches Modellvorhaben sind ggf. Städtebauförderungsmittel zu akquirieren. Im Rahmen der Workshopveranstaltung Nahversorgung zeigte sich grundsätzlich eine positive Resonanz für einen solchen Ansatz. Es gibt bereits entsprechende Basisanalysen für mögliche Modellvorhaben in Nordrhein-Westfalen. Ggf. Akquisition eines fahrenden Einzelhandels durch einen in der Region ansässigen stationären Anbieter unter Einbindung benachbarter ländlicher Standortbereiche. Voraussetzung für eine gute Akzeptanz ist ein verlässlicher Versorgungsfahrplan mit festen Standzeiten. CIMA Beratung + Management GmbH

232 7.6 Fazit: Perspektiven der Nahversorgung in den Siedlungsräumen der Stadt Bocholt Die Nahversorgungssituation in den Siedlungsräumen der Stadt Bocholt ist insgesamt als hervorragend einzuordnen. Gravierende Defizite liegen nur in den ländlich geprägten Stadtteilen Liedern, Spork, Hemden und Barlo vor. Dabei ist für Liedern eine eindeutige Orientierung auf Lowick und Holtwick auszumachen und für Hemden und Spork eine eindeutige Orientierung auf Holtwick festzustellen. und einer sich mittelfristig abzeichnenden Stagnation der Bevölkerungsentwicklung werden nur sehr behutsame Standortarrondierungen empfohlen. Diese betreffen die Siedlungsräume Stenern, Holtwick, Suderwick und ggf. Lowick. Einen Überblick von Handlungsempfehlungen im Kontext der Nahversorgung zeigt nachfolgende Abb Die weitestgehend gute Abdeckung der Bocholter Nahversorgungsstandorte zeigt sich deutlich bei Abgrenzung der 800 m Einzugsradien um die bestehenden Lebensmittelmärkte. (siehe Abb. 175). Die Handelszentralitäten in der Warengruppe Lebensmittel, Refomwaren sind mit Ausnahme von Hemden und Barlo in allen Siedlungsraumen ansprechend. Die repräsentative Haushaltsbefragung von Bocholter Haushalten belegt eindeutig die hohe Akzeptanz der etablierten Nahversorgungsstandorte in den Siedlungsräumen. Sie stehen jedoch in erheblichem Wettbewerb zu Discounterstandorten, die nur zum Teil in integrierten Lagen etabliert sind. Die überwiegend integrierten Standortlagen sind als Zentrale Versorgungsbereiche auszuweisen und zu schützen. Mit Ausnahme von Hemden und Barlo konnten jedem Siedlungsraum Zentrale Versorgungsbereiche zugeordnet werden. Dabei übernehmen spezifische Standortbereiche des Zentralen Versorgungsbereichs Bocholt Innenstadt auch Versorgungsfunktionen für die Siedlungsräume Bocholt-West / Löverick (PENNY, Dinxperloer Straße) und Bocholt-Nord (Nahversorgungagglomeration Ostwall / Münsterstraße mit REWE Verbrauchermarkt und ALDI Lebensmitteldiscounter). Vor dem Hintergrund einer vergleichsweise hohen gesamtstädtischen Handelszentralität von 116 in der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren würden deutliche Angebotsausweitungen lediglich zu Verdrängungseffekten innerhalb des Stadtgebietes führen und das sehr attraktive, engmaschige Nahversorgungsnetz gefährden. Auch mit Blick auf den Demographischen Wandel CIMA Beratung + Management GmbH

233 Abb. 174: Handlungsempfehlungen zur Absicherung der Nahversorgung in den Siedlungsräumen Siedlungsraum Innenstadt Nord Stenern / Giethorst Ost (nördliche Münsterstr.) Ost (südliche Münsterstr. ) Südost / Fildeken Süd West / Feldmark Handlungsempfehlungen Ggf. Ansiedlung eines qualitätsorientierten Verbrauchermarktes in der ehemaligen C&A Immobilie, wenn städtebauliche und verkehrsplanerische Belange gelöst werden können. Projektansatz löst innerstädtische Verlagerungseffekte aus. Absicherung der Standortagglomeration ALDI / REWE am Ostwall Mittelfristige Realisierung eines neuen Nahversorgungszentrums mit Realisierung eines Verbrauchermarktes mit einer Verkaufsflächendimensionierung von Maximal m 2 (einschließlich Getränke); Kurzfristig: Ausweisung des ZV Robert-Koch-Ring ; mittelfristig: Realisierung des perspektivischen Zentralen Versordnungsbereiches Stenern. Sicherung einer Minimalversorgung an den Standorten Robert-Koch-Ring und Platanenweg (z.b. Kiosk, Nachbarschaftsladen, Bäckerei, Fleischerei) Absicherung durch Ausweisung ZV Münsterstraße, Roonstraße Modernisierung des bestehenden K&K Marktes; Ausweisung ZV Hochfeld Ausweisung ZV Fildeken ; ggf. Arrondierung der Baukörper innerhalb des ZV Regelungen für den Bestand; keine Erweiterungen zulassen Keine weiteren Handlungsempfehlungen; Ausweisung ZV Feldmark CIMA Beratung + Management GmbH

234 Siedlungsraum West / Löverick Handlungsempfehlungen Sicherung des ZV Löverick ; ggf. maßstäbliche Erweiterung des Frischemarktes vorsehen Nordwest / Holtwick / Spork Sicherung des ZV Holtwick; Arrondierung und Modernisierung des EDEKA ISSELMARKTES (max m² Verkaufsfläche, inklusive Getränke); Standortsicherung des Discounters; Spork: Prüfung Dorfladen und ähnliche Konzepte Mussum / Biemenhorst Lowick / Liedern Suderwick Hemden Barlo Sicherung des ZV Birkenallee Sicherung des ZV Lowick; Standortsicherung des EDEKA Frischemarktes; Standortsicherung des Discounters Sicherung des ZV Suderwick; Standortverlagerung des Getränkefachmarktes in den ZV Nahversorgungsorientierung auf Holtwick Nahversorgungsorientierung auf Stenern (Flankierung durch STADTBUS-Anbindung) CIMA Beratung + Management GmbH

235 Abb. 175: Nahversorgungsstandorte und deren Naheinzugsbereiche (250 m und 800 m Radius) Nahversorgung Versorgung 250m und 800m Nahversorger 250 m Umkreis 800 m Umkreis Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereich Abgrenzung Perspektivischer zentraler Versorgungsbereich Abgrenzung Sonderstandort Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

236 7.7 Zentrale Versorgungsbereiche und Ergänzungsstandorte im Überblick Die nachfolgende Abb. 176 dokumentiert die Hierarchie der Zentralen Versorgungsbereiche, weist auf bestehende solitäre Ergänzungsstandorte der Nahversorgung hin und erfasst die relevanten Bestandsagglomerationen nach 24a (5) LEPro NRW. Abb.176: Zentrale Versorgungsbereiche und Ergänzungsstandorte in der Stadt Bocholt Zentrale Versorgungsbereiche und Ergänzungsstandorte Stadt Bocholt Bocholt Innenstadt (Hauptzentrum) Münsterstr. / Roonstr. (NVZ) Standortagglomerationen gem. 24 a (5) LEPro NRW: Mittelfristig wird im Kontext der empfohlenen Zusammenlegung der beiden EDEKA Märkte in Stenern zu einem leistungsstarken Verbrauchermarktstandort eine entsprechende Verlagerung des Zentralen Versorgungsbereichs zu diesem sich neu etablierenden Nahversorgungszentrum empfohlen. Er wird als perspektivischer Zentraler Versorgungsbereich ausgewiesen, ohne bereits hier parzellenscharf abgegrenzt zu werden. Der derzeit am Platanenweg etablierte EDEKA-Markt wird im Einzelhandelskonzept als stadtteilbezogener Ergänzungsstandort ausgewiesen. Einzelhandelsagglomerationen mit überörtlicher Versorgungsfunktion gemäß 24a, Satz 5 LEPro NRW sind: Fachmarktagglomeration Welfenstr. / Friesenstr. / Kaiser-Wilhelm-Str. (mit real.-sb-warenhaus, Lebensmitteldiscounter ALDI, LIDL. Sportspezialist INTERSPORT, Textildiscounter KIK) Hochfeld (NVZ) Stenern (NVZ) Stenern (NVZ) Fildeken(NVZ) Biemenhorst (NVZ) Feldmark (NVZ) Lowick (NVZ) Suderwick (NVZ) Holtwick (NVZ) Löverick (NVZ) CIMA GmbH 2010 NVZ = Nahversorgungszentrum Fachmarktagglomeration Welfenstr. / Friesenstr./ Kaiser-Wilhelm-Str. (real.-; LIDL, ALDI, INTERSPORT, KIK) Fachmarktagglomeration Westendkreisel (NORMA, Frick, KIK, MATRATZEN CONCORD) Ergänzungsstandorte im Sinne der stadtteilbezogenen Nahversorgung: (EDEKA, Platanenweg. (rd. 380 m²)) Fachmarktagglomeration Westendkreisel (mit Lebensmitteldiscounter NORMA, TEPPICH FRICK, KIK, MATRATZEN CONCORD) Für die beiden Fachmarktagglomerationen wird Bestandschutz in Bezug auf die Etablierung von nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimenten eingefordert. Eine Weiterentwicklung der Fachmarktagglomerationen mit großflächigem Einzelhandel im Segment nahversorgungs- und zentrenrelevanter Kernsortimente soll vermieden werden und ist dementsprechend planungsrechtlich abzusichern. Diese Empfehlung leitet sich auch aus dem städtebaulihen Ziel der Sicherung und Entwicklung Zentraler Versorgungsbereiche nach 11 Abs. 3 BauNVO und 2 Abs. 2 Bau GB ab. Die Abb. 178, auf der übernächsten Seite dokumentiert die standörtliche Lage der Zentralen Versorgungsbereiche und Bestandsagglomerationen. CIMA Beratung + Management GmbH

237 Die rechts stehende Abb. 177 dokumentiert die maßgeblichen Strukturdaten der Zentralen Versorgungsbereiche im Überblick. Abb.177: Maßgeblich relevante Strukturdaten der abgegrenzten Zentralen Versorgungsbereiche in der Stadt Bocholt Zentraler Versorgungsbereich Funktion Einwohner im relevanten Einzugsbereich Für die abgegrenzten Zentralen Versorgungsbereiche werden die dort die Nachfragevolumina in den relevanten Einzugsbereichen sowie die Einzelhandelsumsätze insgesamt und die etablierten Verkaufsflächen insgesamt ausgewiesen. Nachfragevolumen im relevanten Einzugsbereich (in Mio. ) Einzelhandelsumsatz im Zentralen Versorgungsbereich Verkaufsfläche (m²) im Zentralen Versorgungsbereich Bocholt Innenstadt Hauptzentrum ,3 237, Münsterstraße / Roonstraße Nahversorgungszentrum ,3 7, Hochfeld Nahversorgungszentrum ,4 4, Stenern ( Robert-Koch-Ring) Nahversorgungszentrum ,8 5,0 700 Fildeken Nahversorgungszentrum ,4 4, Birkenallee Nahversorgungszentrum ,2 12, Feldmark Nahversorgungszentrum ,8 5,6 940 Lowick Nahversorgungszentrum ,4 6, Suderwick Nahversorgungszentrum ,9 8, Holtwick Nahversorgungszentrum ,6 11, Löverick Nahversorgungszentrum ,8 5,4 995 Stenern ( perspektivisch) Nahversorgungszentrum ,0 10, CIMA Beratung + Management GmbH

238 Abb. 178: Zentrale Versorgungsbereiche und Ergänzungsstandorte in der Stadt Bocholt Zentrale Versorgungsbereiche Hauptzentrum / Nahversorgungszentren / Bestandsagglomerationen ZV Suderwick ZV Holtwick ZV Stenern Fachmarktagglomeration Westendkreisel Fachmarktagglomeration Welfenstr. / Friesenstr. / Kaiser-Wilhelm-Str. ZV Lowick ZV Löverick ZV Feldmark ZV City ZV Münsterstr. / Roonstr. ZV Hochfeld ZV Fildeken ZV Biemenhorst CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

239 8 BOCHOLTER LISTE 8.1 Vorbemerkung Ein pauschaler Hinweis auf die Auflistung der nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimente in Anlage 1 des NRW Einzelhandelserlasses vom Mai 1996 oder auch der Rückgriff auf andere Listen (z.b. sogenannte Kölner Liste ) im Rahmen der baurechtlichen Steuerung reicht nicht aus und ist rechtsfehlerhaft. 63 Das OVG Münster hat mit seinen Urteilen vom und deutlich gemacht, dass baurechtliche Festsetzungen in Bezug auf Sortimentsfestsetzungen nicht unbestimmt bleiben dürfen und baurechtliche Festsetzungen sich auf aus der Örtlichkeit abgeleitete Sortimentslisten beziehen müssen. Gleichermaßen sind Ausschlüsse von Einzelhandelsnutzungen in Teilen des Stadtgebietes nur fundiert zu begründen, wenn sie auf nachvollziehbare kommunale Einzelhandelskonzepte bzw. städtebauliche Entwicklungskonzepte beruhen. 64 Die nachfolgend ausgeführte Sortimentsliste definiert die nahversorgungs- und zentrenrelevanten sowie nicht zentrenrelevanten Sortimente für die Stadt Bocholt. Sie ist aus den örtlichen Standortstrukturen abgeleitet und somit eine maßgebliche Entscheidungsgrundlage zur örtlichen Einzelhandelssteuerung. 63 Dies gilt auch für eine bloße Übernahme der Anlage 1 des 24a LEPro NRW. 64 OVG Münster vom AZ 10a D 76/01.NE. Nichtigkeit eines Bebauungsplanes aufgrund nicht konkreter Sortimentsfestsetzungen in der Gemeinde Rhede; OVG Münster vom AZ: 7a D 142/02.NE: Bestätigung der baurechtlichen Festsetzungen in der Stadt Sundern auf Basis eines nachvollziehbaren Einzelhandelskonzeptes. Sie erfüllt damit die Bedingungen der aktuellen Rechtsprechung der Oberverwaltungsgerichte. Zum Nachweis der Zentrenrelevanz einzelner Sortimente werden exemplarisch Unternehmen mit ihren Angeboten zitiert. Es ist keine Wiedergabe des vollständigen Angebotes. Darüber hinaus wird die Zentrenrelevanz einzelner Sortimente explizit begründet, wenn sie in der Innenstadt bisher nicht vertreten sind, diese aber eine strategische Bedeutung für Cityentwicklung und Frequenzsicherung des innenstädtischen Einzelhandels übernehmen können. Die Sortimentslisten dienen der konkreten Einzelhandelssteuerung mit der inhaltlichen Gestaltung der Bauleitpläne. 8.2 Zur Ableitung der Bocholter Liste Mit Blick auf die Einzelhandelsstrukturen in der Stadt Bocholt sind folgende Sortimente als nahversorgungsrelevant zu bezeichnen: Lebensmittel (WZ 47.11, WZ 47.2) 65 Getränke (WZ 47.11, WZ 47.25) Reformwaren (WZ 47.2; WZ 47.29) Tabakwaren (WZ 47.11, WZ 47.26) Drogerieartikel, Kosmetik (WZ 47.75) 66 Hygieneartikel einschließlich haushaltsüblicher Putz- und Reinigungsmittel (WZ und WZ 47.74) 67 Apotheken (WZ 47.73) 65 WZ = Wirtschaftszweigsystematik 2008 des Statistischen Bundesamtes. 66 auch Randsortiment in Verbrauchermärkten, Frischemärkten, Lebensmitteldiscountern (WZ 47.11, WZ 47.2) 67 auch Randsortiment in Verbrauchermärkten, Frischemärkten, Lebensmitteldiscountern (WZ 47.11, WZ 47.2) CIMA Beratung + Management GmbH

240 Schnittblumen (Teilsegment aus WZ ) Zeitschriften, Zeitungen (WZ ) 68 Tierfutter (innerhalb von WZ und WZ 47.2) 69 Mit Blick auf die vorliegenden Angebotsstrukturen in der Bocholter Innenstadt sind folgende Sortimente als zentrenrelevant in der Stadt Bocholt einzuordnen. Die auf der nachfolgenden Seite aufgeführte Liste ist als abschließend einzuordnen: Die hier abgegrenzten nahversorgungsrelevanten Sortimente sind den zentrenrelevanten Sortimenten zu zuordnen. Nach Anlage 1 des 24a LEPro NRW sind folgende Leitsortimente grundsätzlich als zentrenrelevant einzuordnen: Bücher, Zeitschriften, Papier- und Schreibwaren Bekleidung, Schuhe, Lederwaren Unterhaltungs- / Kommunikationselektronik / Computer, Elektrohaushaltswaren (Kleingeräte), Foto / Optik Haus- und Heimtextilien, Haushaltswaren und Einrichtungszubehör (ohne Möbel) Uhren / Schmuck Spielwaren / Sportartikel 68 auch Randsortiment in Verbrauchermärkten, Frischemärkten, Lebensmitteldiscountern (WZ 47.11, WZ 47.2) 69 Als Randsortiment von Frischemärkten und Lebensmitteldiscountern CIMA Beratung + Management GmbH

241 Unterhaltungselektronik, Computer, Elektrohaushaltswaren Datenverarbeitungsgeräte, periphere Geräte, Software (WZ 47.41) Telekommunikationsgeräte (WZ 47.42) Geräte der Unterhaltungselektronik (WZ 47.43) Elektrische Haushaltskleingeräte (entspr. WZ 47.54) Bespielte Ton- und Bildträger (WZ 47.63) Einrichtungszubehör (ohne Möbel), Haus- und Heimtextilien Keramische Erzeugnisse, Porzellan und Glaswaren (WZ ) Nicht elektronische Haushaltsgeräte, Koch-, Brat- und Tafelgeschirre, Schneidwaren, Bestecke ( =Haushaltsgegenstände a. n. g.; WZ ) Textilien, Heimtextilien, Bettwäsche, Wolle (WZ 47.51) Vorhänge, Orientteppiche, Teppiche (keine Auslegware) (entspr. aus WZ ) Bastelbedarf, Geschenkartikel, Bilder, Bilderrahmen (entspr. WZ und WZ ) Musikinstrumente und Zubehör Musikinstrumente, Musikalien, Noten, Musikliteratur (entspr. aus WZ ) CIMA Beratung + Management GmbH

242 Die Zentrenrelevanz der oben definierten Sortimente ist durch folgende Angebotsstrukturen in der Innenstadt von Bocholt begründet: Bücher sind in Bocholt zentrenrelevant vor dem Hintergrund der etablierten Buchhandlungen MAYERSCHE BUCHHANDLUNG, WELTBILD PLUS, SEITENBLICK und BÖCKENHOFF und HONSEL. Papier- und Schreibwaren sowie Bürobedarf werden in der Innenstadt von Bocholt z.b. durch die Unternehmen PAPIER MARKT und MC PAPER vertrieben. Darüber hinaus ist auf die entsprechende Fachabteilung im Kaufhaus MÜLLER hinzuweisen. Zeitungen und Zeitschriften gehören zum Kiosksortiment und werden darüber hinaus in der Innenstadt von Bocholt im Buchhandel sowie u.a. bei NETTO und REWE angeboten. Kunstgewerbliche Gegenstände und Antiquitäten werden in der Innenstadt von Bocholt von MÖBEL MAAS und der Boutique ANTIK angeboten. Im Überschneidungsbereich von Einrichtungsbedarf und Kunstgewerbe können Sortimentsbestandteile in den Firmen WISSING und JONAS in der Langenbergstraße sowie LOHSCHELLER am St.-Georgs-Platz angesehen werden. Bekleidung und Wäsche sind in Bocholt zentrenrelevant vor dem Hintergrund der etablierten Bekleidungshäuser P&C, C&A, H&M, FISSER und HAFFKE. IM Segment konsumiger Marken seien stellvertretend die Labels GERRY WEBER, BONITA, S. OLIVER und ESPRIT genannt. Im Young Fashion Segment sind u.a. die Betreiber NEWYORKER, VERO MODA, OPEN 32 und PIMKIE präsent. Als Vertreter im Topmarkensegment seien die Unternehmen KEMMING, ANNA, MARCO POLO und ALLEGRO genannt. Im Segment Kindermode sei stellvertretend das Unternehmen PURZELBAUM genannt. Anbieter im Segment Schuhe sind in der Bocholter Innenstadt u.a. die Unternehmen REKERS, DEICHMANN, TAMARIS, MOC SCHUHSTUDIO und DEPPE. Im Segment Lederwaren und Reisegepäck sind die Unternehmen LEDERSTUDIO LÜKE, SCHERZ und KIESOW in der Bocholter Innenstadt ansässig. Das Sortiment Fotoartikel und Fotobedarf ist Kompetenzsortiment im SATURN Elektrofachmarkt. Darüber hinaus sind in der Innenstadt von Bocholt die Fotofachgeschäfte ALLKAUF / RING FOTO und das Fotostudio AUGENBLICK ansässig. Desweiteren sind im Segment Fotoarbeiten die Fotoannahme- und Entwicklerstationen in den Drogeriefachmärkten DM, SCHLECKER, MÜLLER und IHR PLATZ zu berücksichtigen. Im Optiker in der Innenstadt von Bocholt sind u.a. die Firmen FIELMANN, APOLLO, ZANDERS, EYES & MORE, OPTELLO, CITY OPTIK, HÖREN & SEHEN und TEPASSE. Als Akustiker ist das Unternehmen HÖRGUT zu nennen. Unterhaltungselektronik und Elektrohaushaltsgeräte sind im Angebot der Elektrofachmärkte SATURN und HOLZLEITNER. Handhabbare Elektrohaushaltsgeräte sind auch bei HUNGERKAMP vorrätig. Computerbedarf und Zubehör sowie Telekommunikationsgeräte werden in erster Linie durch den Elektrofachmarkt SATURN in der Innenstadt von Bocholt bedient. Anbieter in den Segmenten Haushaltswaren, Bestecke, Schneidwerkzeuge ist in der Innenstadt von Bocholt der Spezialist HUNGERKAMP. Als Rand- und Ergänzungssortiment werden Teilsegmente auch bei TCHIBO geführt. Heimtextilien sind Kernsortiment im Textilkaufhaus NÄHKASTEN sowie im Sortiment der Unternehmen WÄSCHETRUHE, VAN OEPEN, BETT, BAD & CO., LOHSCHELLER sowie KOKO s HOME und NEUE MASCHE. CIMA Beratung + Management GmbH

243 Geschenkartikel und Einrichtungszubehör sind maßgeblich relevante Sortimentsbestandteile bei den in der Innenstadt von Bocholt ansässigen Unternehmen BÜTTERHOFF, HOFFMANN, ALKAZAR, DAS PRÄSENT, LOHSCHELLER, INDY TRADE B.V. und HUNGERKAMP. Bastelbedarf wird im PAPIERMARKT und MC PAPER angeboten. Ebenso ist die Schreibwarenabteilung des Kaufhauses MÜLLER zu nennen. Musikinstrumente und Musikalien sind vor dem Hintergrund des in der Ravardistraße etablierten Unternehmens STARTMUSIC zentrenrelevant 70. Noten und Bücher zum Thema Musik können auch über die ansässigen Buchhandlungen bezogen werden. Stellvertretend für das breite innenstädtische Angebot im Segment Uhren und Schmuck seien die Unternehmen SCHÖNICKE, HERMEIER, ZANDERS, BORGGREVE, HEIDENFELDER, LUDWIG HALLEN und NEYENHUYS GOLDSCHMIEDE genannt. Spielwaren sind zentrenrelevant vor dem Hintergrund der z.b. etablierten Anbieter INTERTOYS, DER SPIELPLATZ sowie KIND & HOBBY. Spielwaren sind auch Randsortiment in den KIK Textilfachmärkten. Sportartikel sind im Sinne von Sportbekleidung in allen Bekleidungshäusern vertreten. Im Segment Outdoor ist darüber hinaus der JACK WOLFSKIN STORE zu nennen. Als Sportfachgeschäfte sind INTERSPORT PIERON an der Ravardistraße und ROPA SPORT in der Nordstraße zu nennen. Sportschuhe stehen bei RUNNERS POINT im Vordergrund. Fahrradbekleidung ist bei ROSE im Angebot. Campingartikel im Kontext von Hausratsartikeln sind zentrenrelevant, da sie relevantes Profilierungssortiment der Fa. HUNGERKAMP sind. Hierzu zählen Bestecke, Essgarnituren, Küchengeräte und Tischgrills. Kosmetik, medizinische und orthopädische Erzeugnisse sind in Bocholt zentrenrelevant, da sie zunächst Sortimentsbestandteil von Apotheken sind. Darüber hinaus seien stellvertretend die Kosmetikunternehmen KAMPSHOFF und BABOR sowie die Sanitätshäuser FROMME, LUTTERMANN, SPLITTHOFF, THIEHOFF und die orthopädischen Schuhhäuser SUMMEN, KAMPSHOFF und SCHUH & FUSS zu nennen. Erotikartikel und Waffen sollten vor dem Hintergrund der Sozialkontrolle als zentrenrelevante Sortimente eingeordnet werden. In der Langenbergstraße ist der Erotikshop BEATE UHSE ansässig. Zooartikel und Lebendtiere sind vor dem Hintergrund des neu etablierten Anbieters DAS FUTTERHAUS am Westend zentrenrelevant. 71 Ebenso sei hier nochmals auf die Nahversorgungsrelevanz des Segmentes Tierfutter hingewiesen. Folgende Sortimente können als nicht zentrenrelevant eingeordnet werden. Die Liste ist nicht abschließend und stellt eine Auswahl dar: Möbel, Büromöbel (entsprechend aus WZ 47.59) Matratzen (entsprechend aus WZ 47.51) Elektrohaushaltsgroßgeräte (Herde, Ceranfelder, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Kühl- und Gefrierschränke), (entsprechend aus WZ ) Tapeten, Bodenbeläge, Auslegware, (entsprechend aus WZ ) Farben, Lacke, Anstrichmittel, (entsprechend aus WZ 47.52) 70 Der Betreiber hat erst nach Abschluss der Bestandserhebungen eröffnet. 71 Der Betreiber hat erst nach Abschluss der Bestandserhebungen eröffnet. CIMA Beratung + Management GmbH

244 Lampen, Leuchten (entsprechend aus WZ ) Baustoffe, Baumarktartikel (Werkzeuge, Metallwaren, Eisenwaren), (entsprechend aus WZ und ) Kfz-Zubehör, Autoreifen, (WZ 45.32) Gartenartikel, Blumen Sämereien, Blumen, Pflanzen, Düngemittel (ohne Schnittblumen), (entsprechend aus WZ ) Fahrräder (WZ ), Campingmöbel, Großzelte, Campingmobile, Campingkocher, Campinggeschirr (keine Haushaltswaren i. e. S.; siehe Zuordnung zu zentrenrelevanten Sortimenten), (entsprechend aus WZ und WZ ) Sportgroßgeräte (Hometrainer, Fitnessgeräte, Tischtennisplatten, Boote, Yachten, Pferdeanhänger, Zaumzeug, Pferdedecken), (entsprechend aus WZ ), Sperrige Artikel im Segment Babybedarf (Kinderwagen, Bobbycars, etc.; Baby- und Kinderbetten, Wickelkommoden) (entsprechend aus WZ ) Als Festsetzung für die Steuerung von Einzelhandelssortimenten, insbesondere hinsichtlich des Ausschlusses von nahversorgungs- und zentrenrelevanten Einzelhandel wird folgende Formulierung vorgeschlagen: Unzulässig sind: a) Bekleidung, Lederwaren, Schuhe b) Baby-, Kinderartikel c) Uhren, Schmuck d) Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, Elektrohaushaltswaren (Kleingeräte), Computer, Computerbedarf und zubehör, Telekommunikationsgeräte e) Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Papier, Schreibwaren, Bürobedarf und - Organisation f) Fotobedarf, Optik, Akustik g) Erotikartikel, Waffen h) Kunst, Antiquitäten i) Bastelartikel, Kunstgewerbe j) Musikinstrumente und Zubehör k) Einrichtungszubehör (ohne Möbel), Haus- und Heimtextilien, Geschenkartikel, Haushaltswaren l) Teppiche (ohne Teppichböden) m) Spielwaren, Sportartikel n) Campingartikel o) Lebensmittel, Getränke, Reformwaren, Tabakwaren p) Drogerieartikel, Kosmetik, Hygieneartikel, Putz- und Reinigungsmittel, Apotheken, medizinische und orthopädische Erzeugnisse q) Schnittblumen r) Lebendtiere, Tierfutter, Zoobedarf Es sind unter Anwendung des 1 Abs. 6 Ziffer 11 BauGB und gemäß 1 Abs. 5 i.v.m. 1 Abs. 9 Baunutzungsverordnung zentren- und nahversorgungsrelevante Sortimente nicht zulässig. CIMA Beratung + Management GmbH

245 9 SPEZIFISCHE FRAGESTELLUNGEN ZUR STEUERUNG DES EINZELHANDELS IN BOCHOLT 9.1 Standortraum Westliche Münsterstraße Der westliche Lageabschnitt der Münsterstraße zwischen Ostwall und Am Kreuzberg kann vor dem Hintergrund des bestehenden Einzelhandels- und Dienstleistungsbesatzes als historische Ein- und Ausfallstraße eingeordnet werden. Dementsprechend sollte auch hier als einzigem Standortraum außerhalb der abgegrenzten Zentralen Versorgungsbereiche zukünftig die Ansiedlung von nahversorgungs- und zentrenrelevantem Einzelhandel unterhalb der Großflächigkeit möglich sein. Bei der Ansiedlung von nahversorgungsrelevantem Einzelhandel sollte sich die Ansiedlung auf Ladenhandwerk beschränken. Die Ansiedlung von Lebensmitteldiscountern und Verbrauchermärkten ist mit Blick auf die Absicherung der Versorgungsfunktion für die benachbarten Zentralen Versorgungsbereiche auszuschließen. Dem Gutachter ist die Schwierigkeit einer solchen Einzelhandelssteuerung in einem i. d. R. als Mischgebiet zu bezeichnenden Standortraum bewusst. Dennoch können in der konkreten Bauleitplanung hier Festsetzungen über die vertikale und horizontale Gliederung von Baugebieten hilfreich sein. 9.2 Standorträume des großflächigen Einzelhandels mit nicht zentrenrelevantem Kernsortiment In Bezug auf den großflächigen Einzelhandel mit nicht zentrenrelevantem Kernsortiment sind die Empfehlungen aus dem vorliegenden Einzelhandelskonzept unter Berücksichtigung der Anforderungen des 24 a LEPro NRW fortzuschreiben: 72 Großflächiger Einzelhandel mit nicht zentrenrelevantem Kernsortiment sollte, sofern Realisierungsbedarf und Ansiedlungsinteresse bestehen, an verkehrlich günstig erreichbaren Standorten realisiert werden. Als Einschränkung ist zu beachten, dass die Qualität der Wohngebietslagen nicht beeinträchtigt wird. Nutzungskonflikte sind zu vermeiden. Dementsprechend sind folgende Hauptverkehrsachsen für die ggf. zu genehmigende Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel mit nicht zentrenrelevantem Kernsortiment prädestiniert: Werther Straße, Dingender Straße / Kaiser-Wilhelm-Straße, Münsterstraße. Gemäß der Vorgaben des 24a LEPro NRW müssen potenzielle Ansiedlungsstandorte innerhalb vom im Regionalplan dargestellten ASB -Bereichen liegen. Das zentrenrelevante Rand- und Ergänzungssortiment großflächiger Absatzformen darf maximal 10 % der Verkaufsfläche einnehmen, jedoch maximal 800 m². Unter dieser Prämisse ist die Stadtverträglichkeit der möglicher Weise zu etablierenden Absatzformen sichergestellt 73.Großflächiger Einzelhandel mit nicht zentrenrelevantem Kernsortiment und starker Zielgruppenspezifik (z.b. Tapetenfachmarkt, Küchenstudio mit spezifischen qualitätsorientierten Marken, Fachmarkt für Regalbausysteme, etc.) kann auch in Zukunft zur Konversi- 72 Vgl. CIMA GmbH: Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Bocholt. Köln 2005, S Diese Regelungsempfehlung ist strikter als die Vorgaben des 24a LEPro NRW. Sie hat sich aus der Zeit vor Einführung des 24a LEPro NRW bewährt und ist als gutachterliche Empfehlung mit Blick auf die Einzelhandelsstrukturen in der Stadt Bocholt aufzufassen. CIMA Beratung + Management GmbH

246 on von Brachflächen und mindergenutzten Flächen in ehemaligen Industrieund Gewerbearealen beitragen. Hinsichtlich der Bewertung zentrenrelevanter Randsortimente gelten die gleichen Empfehlungen wie oben ausgeführt 74. Die Konzentration des Kfz-Handels im Standortbereich Uhlandstraße / Im Königsesch ist weiter zu verfolgen. Hier hat sich mittlerweile ein regionaler Kompetenzstandort etabliert 75. Eine Darstellung im Regionalplan als Allgemeiner Siedlungsbereich ist dann notwendig. 9.3 Standortempfehlungen zur Etablierung von Getränkefachmärkten in der Stadt Bocholt Im Rahmen der Bestandserhebung wurden in der Stadt Bocholt 21 Getränkefachmärkte 76 mit einer Verkaufsfläche von m² aufgenommen. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 27,1 Mio.. Somit belegen Getränkefachmärkte rd. 19 % der Verkaufsflächen der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren und realisieren 16 % des Einzelhandelsumsatzes dieser Warengruppe. Der Getränkemarktbesatz ist im Stadtgebiet von Bocholt dispers verteilt. Neben solitären Wohnsiedlungslagen sind Standorte in Zentralen Versorgungsbereichen bzw. in der Nähe von Zentralen Versorgungsbereichen auszumachen. Einzelne Betriebe liegen in nicht integrierten, gewerblich geprägten Standortarealen sowie entlang der Hauptverkehrsachsen Werther Straße, Dingdener Straße und Münsterstraße (siehe hierzu Abb. 179 auf der nachfolgenden Seite). Grundsätzlich lassen sich zwei Typen von Getränkemärkten im Stadtgebiet von Bocholt unterscheiden: Getränkemärkte im Verbund mit Biergroßhandel und Gastronomiebelieferung. Diese Betriebe bieten als Service den Verleih von Zapfanlagen, Biergarnituren und Bierzelten an. Sie sind auf eine gute verkehrliche Erreichbarkeit angewiesen. Nicht zuletzt auch aus Lärmschutzgründen sind für diese Betriebe auch Gewerbelagen vorteilhaft. Getränkemärkte im engeren Sinne mit eindeutiger Orientierung auf den Endkunden. Diese Getränkemärkte führen zunehmend als Randsortimente Snacks, Süßigkeiten und Grillzubehör. Gängige Betreiberkonzepte sind TRINKGUT, ZISCH und CASH sowie Getränkemarktabteilungen der Unternehmen REWE und EDEKA. Der zuletzt genannte Getränkemarkttyp hat eindeutige Nahversorgungsorientierung und sollte nach Möglichkeit zukünftig in die Zentralen Versorgungsbereiche integriert werden. Dabei sollte mit Blick auf das engmaschige Nahversorgungsnetz in der Stadt Bocholt die Verkaufsfläche der Getränkefachmärkte unterhalb der Großflächigkeit bleiben. Grundsätzlich ist anzumerken, dass das Marktsegment bereits heute hervorragend besetzt ist und kein akuter Handlungsbedarf besteht. 74 Vgl. CIMA GmbH: Strategien zur Weiterentwicklung des Einzelhandels mit nicht zentrenrelevanten Sortimenten in der Stadt Bocholt. Köln 2008, S Der Kfz-Handel gehört nicht zum Einzelhandel im engeren Sinne. ER ist auch in Gewerbegebieten zulässig. Dementsprechend ist auch eine strikte Orientierung an ASB-Bereichen nicht zwangsläufig gegeben. 76 Einschließlich des Spirituosenverkaufs des Produzenten GEUTING und des Getränkemarktanteils im Raiffeisenmarkt CIMA Beratung + Management GmbH

247 Abb. 179: Standorte der Getränkefachmärkte in der Stadt Bocholt Getränkemärkte Stadt Bocholt Getränkemarkt < 400 m² Getränkemarkt = 400 m² - < 800 m² Getränkemarkt = 800 m² Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereich Abgrenzung Persp ektivischer z entraler Versorgungsbereich Abgrenzung Sonderstandort Buslinien Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit CIMA Beratung + Management GmbH 2010 CIMA GmbH 2010 CIMA Beratung + Management GmbH

248 9.4 Einzelfallbewertungen zur Atypik von Betriebskonzepten des Einzelhandels Computer- und Kommunikationstechnologie Das Sortiment Computer- und Kommunikationstechnologie ist in Bocholt grundsätzlich als zentrenrelevant einzuordnen. Maßgeblicher Anbieter in der Innenstadt ist der Elektrofachmarkt SATURN. Software wird auch vom Kaufhaus MÜLLER vertrieben. Nicht zu vernachlässigen ist jedoch, dass sich im Stadtgebiet von Bocholt eine Reihe von serviceorientierten Einzelhändlern in wohnstandortnahen Lagen oder an den relevanten Hauptverkehrsachsen etabliert haben. Relevante Beispiele sind: PC Shop, Münsterstraße, EROL Computer, Köcherstraße (Fildeken), CNS Daniels, Robert-Bosch-Straße, NF Sys, Schwanenstraße (Löverick), H&L Computer, Bärendorfstraße, ROSE Computer, Franzstraße Endverbraucher abgeben. Im Mittelpunkt der Leistung steht hier dann jedoch die Systemlösung als technische Dienstleistung. Vor dem Hintergrund dieser Grauzone wird empfohlen im Segment PC und Zubehör die Zulässigkeit von Unternehmensansiedlungen im Einzelfall zu prüfen. Lässt sich nachweisen, dass die Systemlösung im Vordergrund steht, sollten Standortentwicklungen in Wohngebietslagen (sofern zulässig) oder Gewerbegebietslagen genehmigt werden und für den untergeordneten Verkauf an Endverbraucher eine Befreiung erteilt werden. Diese Regelung ist insbesondere im Kontext der kommunalen Wirtschaftsförderung als pragmatisch einzuordnen Fahrräder Das Sortiment Fahrräder ist in Bocholt nicht zentrenrelevant. Angebote sind im gesamten Stadtgebiet anzutreffen. Neben Innenstadtstandorten sind Fachmarktlagen und wohnstandortnahe Lagen realisiert worden. Als Beispiele seien genannt: ROSE BIKE TOWN als überregionaler verkehrsorientierter Erlebnisfachmarktstandort. Das Unternehmen hat Kunden aus dem gesamten Bundesgebiet. Das Online-Geschäft hat maßgeblich relevante Bedeutung. Diese Betriebe verkaufen nicht nur an den Endverbraucher sondern bedienen auch gewerbliche Kunden. Sie sind dementsprechend auch als unternehmensbezogene Dienstleister unterwegs. Unternehmen, bei denen ein Verkauf an den Endverbraucher nicht ersichtlich war, wurden nicht erfasst. Es ist aber durchaus davon auszugehen, dass einzelne Gewerbebetriebe im Segment IT Service auch einzelne Computeranlagen an ROSE RAD Center, Ravardistraße, Citylage, I & M GEUKES, Fachabteilung im Baumarkt, Gewerbegebietslage, WILLING, Werther Straße, Hauptverkehrslage, FIETSEN HARMELING, Sporker Straße, Zentraler Versorgungsbereich Suderwick, CIMA Beratung + Management GmbH

249 TELAKE, Am Kreuzberg /Münsterstraße, Hauptverkehrslage, Fahrrad BALSAM, Schwartzstraße, Wohngebietslage, NIEBUHR, Münsterstraße, Hauptverkehrslage, REAL SB-Warenhaus, Fachabteilung, Fachmarktlage, In der Region Bocholt sind mehrere RAIFFEISENMÄRKTE ansässig. Sie bedienen im ländlichen Raum einerseits gewerblich die örtlichen Landwirte mit Sämereien, Pflanzen, Keimlinge, Düngemittel und Tierfutter. Der Verkaufsflächenanteil dieser Kernsortimente liegt zwischen 300 m² und 500 m². Andererseits verkaufen diese Unternehmen mittlerweile über das Kompetenzsegment hinausgehend auch folgende Produkte: 2RAD JAGER, Dingdener Straße, Hauptverkehrslage, ELSEBROCK, Gotenstraße, Wohngebietslage, RAWIE, Karolingerstraße, Wohngebietslage, Obst, Gemüse aus heimischer Produktion; (Verkaufsflächenanteil zwischen 50 m² und 100 m²), Spirituosen aus örtlicher Produktion (u.a. Produkte der Fa. GEUTING); Verkaufsflächenanteil 30 m² bis 50 m², HEUMER, Petersfeldstraße, Wohngebietslage, DUNLOP Gummistiefel; Verkaufsflächenanteil 20 m², HOCHRATH, Habichtstraße, Zentraler Versorgungsbereich Holtwick, HAGEBAU FRIELING, Fachabteilung im Baumarkt, Werther Str, Hauptverkehrslage. Spezialisiertes Spielzeug mit Landwirtschaftsbezug (Spielzeugtraktoren, Mähdrescher, etc; überwiegend Spielzeug der Fa. BRUDER); Verkaufsflächenanteil 20 m² bis 50 m² Besen, Stile, Eimer, Hausratsartikel; Verkaufsflächenanteil bis 20 m² Raiffeisenmärkte, Gartenfachmärkte Wetterfeste Arbeitsjacken, Textilien; Verkaufsflächenanteil bis 30 m². Die nachfolgenden Befunde stützen sich auf Vor Ort -Recherchen in den RAIFFEISENMÄRKTEN Isselburg, Isselburg-Werth, Hamminkeln-Wertherbruch, Hamminkeln und Hamminkeln-Dingden Die Mehrzahl der Märkte ist vor Rechtskraft des 24a LEPro errichtet worden. Dementsprechend liegen einzelne Märkte auch im unbeplanten Außenbereich nach 35 BauGB. Bei Neuansiedlungen gilt jedoch nunmehr die Handlungsanweisung des 24a LEPro mit einer Standortorientierung auf ASB-Bereiche. Im Fazit sind die Raiffeisenmärkte von nicht zentrenrelevanten Kernsortimenten und sehr spezialisierten zentrenrelevanten Randsortimenten geprägt. Diese Randsortimente überschreiten die Verkaufsflächengröße von 50 m² je Sortiment nicht. Unseres Erachtens können RAIFFEISENMÄRKTE als Fachmärkte mit nicht zentrenrelevantem Kernsortiment anerkannt werden. Es wird jedoch empfohlen, sie im Kontext von Vorhaben bezogenen Bauleitplänen zu realisieren und fol- CIMA Beratung + Management GmbH

250 gende Festsetzungen für nahversorgungsrelevante und zentrenrelevante Randsortimente einzuziehen: Landwirtschaftsafine Spielwaren mit maximal 30 m² Verkaufsfläche (ggf. Definition über Artikelverzeichnisse), Blumengewächse, Topfpflanzen, Gehölze, Sträucher, Bäume, Bonsaipflanzen, Sämereien, Dünger, Torfe, Blumen- und Gartenerden, Haushaltswaren mit maximal 30 m² Verkaufsfläche, Wetterfeste Arbeitsjacken und Arbeitsstiefel mit maximal 50 m² Verkaufsfläche, landwirtschaftliche Produkte aus örtlicher Produktion (Obst, Gemüse, Säfte, Weine, Spirituosen) mit maximal 100 m² Verkaufsfläche. Werkzeuge zur Gartenarbeit 80, Technische Geräte zur Gartenarbeit (Rasenmäher, etc.). Nicht zentrenrelevante Ergänzungssortimente sind: Gartenmöbel, Campingausstattung i.e.s. (Kocher, Grillgeräte, Gaskartuschen, etc.) 81, Bei Orientierung an diesen Richtwerten ist die stadtverträgliche Dimensionierung eines attraktiven RAIFFEISENMARKTES in der Stadt Bocholt möglich. In Bezug auf Gartencenterrelevante Sortimente und ihr Angebot in der Großflächigkeit hat die CIMA GmbH bereits im Jahr 2008 eine detaillierte Analyse durchgeführt. Sie hat auch heute noch Gültigkeit: 78 Blumentöpfe, Keramiken zur Aufnahme von Topfpflanzen, Bäumen und Sträuchern, Kernsortimente in Gartencentern und entsprechenden Abteilungen von Baufachmärkten sind: Schnittblumen 79, 78 Vgl. CIMA GmbH: Gutachterliche Stellungnahme zur baurechtlichen Steuerung von Gartencentern im Rahmen des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Bocholt. Köln, 2008, S. 79 Schnittblumen sind nach der Bocholter Liste Teil der nahversorgungsrelevanten Sortimente. Sie sind jedoch ein das Gartencenter mit definierendes Kernsortiment. Der Kunde erwartet auch Schnittblumen im Gartencenter. Trotz des Angebotes dieses Segmentes in Gartencentern, sieht die CIMA GmbH grundsätzlich keine negativen Auswirkungen auf den räumlich dezentral organis ierten Blumenfacheinzelhandel. 80 In der Regel in der Kombination mit Baumarktsortimenten 81 Campingartikel insgesamt sind nach der Bocholter Liste zentrenrelevant. Das vorliegende Sortimentsspektrum ist sehr spezialisiert. Es spielt in den Bocholter Gartenfachmärkten keine relevante Rolle. Siehe hierzu die detaillierte Dokumentation der Sortimentserhebungen in den Bocholter Baumärkten und Gartencentern. Das Sortiment kann in Bocholt auch als Sortiment ausgeschlossen werden. Es spielt für die Grundfunktion des Betriebstyps Gartenfachmarkt oder Gartencenter keine maßgebliche Rolle und sollte toleriert werden. CIMA Beratung + Management GmbH

251 Das gartencenterrelevante Sortiment verteilt sich in Bocholt auf folgende Betriebstypen: Wasserpflanzen, Teichfolien, technische Ausstattung für Teich- und Brunnenanlagen (z.b. Pumpenanlagen, Filter, Schläuche, chemische Wasserzusätze), Zierfische, Landschaftsgärtnerische Accessoires (Skulpturen, Ziersteine, Zubehör und Materialien zur Landschaftsgestaltung. Im Stadtgebiet von Bocholt wurden 18 Blumenfachgeschäfte ermittelt. Sie beherbergen eine Verkaufsfläche von m². Das sind rd. 13,3 % der im Sortimentsbündel insgesamt angebotenen Verkaufsfläche. Der Blumenfachhandel verteilt sich über das gesamte Stadtgebiet. Im Vordergrund des Sortiments stehen Schnittblumen, Blumengebinde handhabbare Topfpflanzen und Blumentöpfe. Das Sortimentsbündel ist überwiegend als nahversorgungsrelevant einzuordnen. Die nicht zentrenrelevanten Ergänzungssortimente sind nicht zwingend Bestandteil eines Gartencenters oder einer entsprechenden Fachabteilung im Baufachmarkt. Je nach Betreiberkonzept liegt die Bildung spezifischer Kompetenzschwerpunkte vor. Zentrenrelevante Randsortimente in Gartencentern und entsprechenden Baufachabteilungen sind Die drei Baumärkte im Stadtgebiet von Bocholt (I & M GEUKES, HAGEBAUMARKT, PRAKTIKER) beherbergen gartencenterrelevante Fachabteilungen mit folgenden Verkaufsflächendimensionierungen: - I & M GEUKES: 550 m², - PRAKTIKER: m², - HAGEBAUMARKT: m² Hausratsartikel (z.b. Keramikwaren, Geschirr), Heimtextilien (insbesondere Polster und Stoffe, Materialien zur textilen Raumgestaltung), Geschenkartikel (Glas, Porzellan, Keramik), Bastelartikel (Kunstblumen, etc.). Zusätzlich zu berücksichtigen sind rd. 100 m² Verkaufsfläche Blumen im C & C HANDELSHOF sowie entsprechende Sortimente im RAIFFEISENMARKT in Hemden mit einer relevanten Verkaufsfläche von 550 m². Die Gesamtverkaufsfläche gartencenterrelevanter Sortimente in den Baufachmärkten sowie im ansässigen C &C Markt beläuft sich auf m². In der Regel sind diese zentrenrelevanten Randsortimente in reinen Gartencentern in geringerem Umfang ausgeprägt als in Baufachmärkten mit entsprechenden Fachabteilungen. In diesem Fall bedient das Randsortiment beide Betriebskonzepte. Im Stadtgebiet von Bocholt sind darüber hinaus drei Gartencenter bzw. Gartenfachmärkte ansässig (MEYERINGS BLUMENWELT, TEUFEL und METELING. Sie verfügen insgesamt über eine Verkaufsfläche von m². Dies entspricht einem Verkaufsflächenanteil im relevanten Sortiments- CIMA Beratung + Management GmbH

252 bündel von 35,9 %. Von den m² Verkaufsfläche entfallen, Bezug nehmend auf unsere sortimentsspezifischen Detailerhebungen im Frühjahr m² auf Rand- und Ergänzungssortimente. Dies entspricht betriebstypenbezogen einem Verkaufsflächenanteil der Rand- und Ergänzungssortimente von 10 %. Drei weitere Betriebe in Bocholt 82 sind primär als gewerblich orientierte Gartenbaubetriebe einzuordnen. Nach Selbstauskunft verfügen die beiden Betriebe KOLKS und GARTEN METELING über zusammen 400 m² Verkaufsfläche und m² Produktionsfläche. zu erwarten. Es ist davon auszugehen, dass in den e-commerce abgewanderte Kaufkraft kaum noch für den stationären Einzelhandel zurückgewonnen werden kann. Dementsprechend weist die CIMA GmbH ihre einzelhandelsrelevanten Kaufkraftvolumina ohne Versandhandels- und e-commerce-anteil aus. Im Rahmen der Befragung Bocholter Haushalte zeigt sich eine deutliche Polarisierung in der Online-Nutzung. 47 % der Befragten gaben an, das Internet für Einkäufe zu nutzen, 53 % verneinten die Frage. Abb.180: Einkaufsverhalten im Internet Haushaltsbefragung 2010 Allgemeines Einkaufsverhalten Betriebsstätten mit überwiegender E-Commerce - Aktivität Die umfassende Erfassung von Betriebsstätten mit überwiegender E- commerce-aktivität (Verkauf an den Endverbraucher) konnte nicht geleistet werden. Vor allem im gewerblichen Bereich ist der Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen Gang und Gäbe. Auch der stationäre Einzelhandel bedient sich heute umfassend eigenen Online-Portalen. Erinnert sei hier insbesondere an die Segmente Unterhaltungselektronik und Bücher. Auch Segmente des Versand- und Kataloghandels im Segment Bekleidung, Textilien haben sich zugunsten von e-commerce verlagert. Mit Portalen wie e-bay ist eine neue Grauzone zwischen Einzelhandel, Handelsvermittlung und Großhandel entstanden. Kaufen Sie Waren im Internet? (n = 2.000) 53% 47% Welche Sortimente kaufen Sie im Internet? (n = 943; Mehrfachnennungen möglich; Top 10) Bücher Unterhaltungselektronik, PC, Telekommunikation, Elektro Schnäppchen Bekleidung Spielzeug Sportartikel Alles Arzneimittel 6% 5% 5% 9% 28% 27% 27% 40% Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass e-commerce-aktivitäten maximal einen Umsatzanteil von 10 % erreichen werden. Innerhalb der Hauptwarengruppe Medien und Technik, sind je nach Produktgruppe auch Anteile bis 25 % CIMA GmbH 2010 ja nein Hobbyartikel 4% Tierbedarf 4% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 82 KOLKS, GARTEN METELING. Als reiner Produktionsbetrieb ist noch die Fa. Hoven in Spork zu berücksichtigen. Im Rahmen der Erhebungen fiel dieser Betrieb nicht durch Einzelhandelsverkaufsflächen auf. In Bezug auf die im e-commerce erworbenen Warengruppen stehen Bücher mit 40 % der Nennungen deutlich vor Unterhaltungselektronik, Schnäppchen CIMA Beratung + Management GmbH

253 und Bekleidung (27 % bzw. 28 % der Nennungen). Noch deutlich geringere Nennungsanteile von unter 10 % verzeichnen Spielwaren, Sportartikel, Hobbyartikel, Arzneimittel und Tierbedarf. Immerhin 5 % der Befragten gaben an, mittlerweile alle Waren auch im Internet einzukaufen. E-commerce Verkaufsagenturen sind unseres Erachtens als Gewerbebetriebe einzuordnen und dementsprechend baurechtlich zu behandeln. Sie vertreiben in der Regel Produkte in einer spezifischen Nische oder vermitteln Verkäufe oder Tauschgeschäfte zwischen Endverbrauchern. Der Absatzmarkt ist in der Regel nicht räumlich begrenzt. Vor dem Hintergrund der potenziellen Weite des Absatzmarktes und der in der Regel sehr differenzierten Spezifität angebotener Waren, dürfte von e- commerce basiertem Gewerbe nicht unmittelbar eine Gefährdung der Versorgungsfunktionen der Zentralen Versorgungsbereiche in der Stadt Bocholt ausgehen. In der Regel lassen sich Genehmigungen hier nicht versagen. In der Kopplung von stationärem Handel und e-commerce können sogar Einzugsbereiche überregional oder international ausgedehnt werden. Bestes Beispiel in Bocholt ist die ROSE BIKE TOWN. Die Steuerungsmöglichkeiten für als nachrangig einzuordnende Einzelhandelsnutzungen (z.b. Untergeordnete Verkaufsflächen von Produktions- und Handwerksbetrieben zur Vermarktung eigener Produkte, Tankstellenshops, Hofläden zur Selbstvermarktung) werden in der Rechtsprechung unterschiedlich beurteilt. Aktuelle Fallentscheidungen deuten jedoch darauf hin, dass zu detaillierte Ausnahmeregelungen in Baugebieten, in den Einzelhandelsnutzungen eigentlich ausgeschlossen sind, anfällig für Normenkontrollklagen sind. Die hiermit verbundene Aufhebung von Bebauungsplänen kann dann zu einem relevanten Steuerungsdefizit führen. Nach KUSCHNERUS 83 sind baurechtliche Regelungen, die eine funktionale und räumliche Zuordnung zu Gewerbe- bzw. Handwerksbetrieben eindeutig festlegen und zugleich darauf hinweisen, dass die Verkaufsfläche des Produktions-, oder Handwerksbetriebes untergeordnet ist, als ausreichend einzuordnen, dass keine selbstständigen Einzelhandelsbetriebe entstehen. Dies gilt insbesondere in dem Kontext, dass nur selbst produzierte oder selbst bearbeitete Produkte verkauft werden. Die Verknüpfung von Verkaufsflächenobergrenzen mit Regelungen zum Annexhandel sind wenig hilfreich und können unter Umständen als unbestimmte Festsetzung zur Aufhebung des Bebauungsplanes führen. Eine solche Festsetzung kann ggf. nicht einem Betriebstyp zugeordnet werden. 84 Vor dem Hintergrund der Gleichbehandlung in der Stadt Bocholt sollte in Bezug auf Annexhandel die bisherige Praxis der Stadt Bocholt beibehalten werden Gewerbebetriebe mit nachrangig einzuordnenden Einzelhandelsverkaufsflächen (Annexhandel von Gewerbebetrieben) 83 Kuschnerus, U.: Der standortgerechte Einzelhandel. Bonn 2007, S.266f., 84 Siehe hierzu BVerwG Urteil vom C CIMA Beratung + Management GmbH

254 Grundsatz 2: 10 SYNOPTISCHE DARSTELLUNG DES EINZELHANDELSKONZEPTES FÜR DIE STADT BOCHOLT 10.1 Grundsätze Die CIMA GmbH definiert basierend auf der Markt- und Standortanalysen sowie der durchgeführten Haushaltsbefragung zum räumlichen Einkaufsverhalten nachfolgende Grundsätze der räumlichen Einzelhandelsentwicklung: Grundsatz 1: Einzelhandel mit nahversorgungsrelevantem und zentrenrelevantem Kernsortiment sollte nach Möglichkeit nur in den abgegrenzten Zentralen Versorgungsbereichen etabliert werden. Als ergänzender Standortraum für Absatzformen unterhalb der Großflächigkeit kann der westliche Lageabschnitt der Münsterstraße zwischen Ostwall und Am Kreuzberg Berücksichtigung finden. Die Ansiedlung von Lebensmitteldiscountern und weiteren Lebensmittelmärkten ist hier jedoch mit Blick auf die Versorgungsfunktion benachbarter Zentraler Versorgungsfunktion auszuschließen. 85 Großflächiger Einzelhandel mit zentrenrelevantem Kernsortiment sollte ausschließlich innerhalb des Zentralen Versorgungsbereichs Bocholt Innenstadt etabliert werden. 85 Siehe hierzu auch Abschnitt 9.1 Die Ansiedlung von Einzelhandel mit nahversorgungsrelevantem Sortiment mit prägender Nahversorgungsfunktion (Vollsortimenter, Lebensmitteldiscounter, Biomärkte, Drogeriefachmärkte) sollte nur noch in den abgegrenzten Zentralen Versorgungsbereichen erfolgen. Die Dimensionierung der Betreiberkonzepte darf nicht die Versorgungsfunktion des betreffenden oder weiterer Zentraler Versorgungsbereiche gefährden. Grundsatz 3: Großflächiger nicht-zentrenrelevanter Einzelhandel kann sowohl in der Innenstadt, aber auch entlang der definierten Verkehrsachsen Münsterstraße, Dingdener Straße / Kaiser-Wilhelm-Straße und Werther Straße etabliert werden. Für Fachmarktkonzepte mit Nischenangeboten und begrenzter Verkehrserzeugung können auch Revitalisierungsflächen im Alten Industriegürtel südöstlich der Innenstadt in Frage kommen. Grundsätzlich können nur Standorte entwickelt werden, die in ASB-Bereichen liegen. Grundsatz 4: Die Beschränkung zentrenrelevanter Randsortimente bei großflächigem Einzelhandel mit nicht zentrenrelevantem Kernsortiment ist strikt einzuhalten. Bewährt hat sich eine Begrenzung auf maximal 10 % der Gesamtverkaufsfläche, aber jedoch maximal 800 m² Verkaufsfläche. Standortanfragen regionaler Möbelhäuser mit Verkaufsflächen von über m² sind hinsichtlich des Randsortiments gesondert zu regeln. Vor dem Hintergrund des noch diversifizierten Besatzes in den Sortimenten Hausrat und Einrichtungszubehör in der Innenstadt von Bocholt sollte dennoch die Verkaufsfläche des zentrenrelevan- CIMA Beratung + Management GmbH

255 ten Randsortimentes eher restriktiv behandelt werden. Grundsätzlich ist bei jedem Ansiedlungsvorhaben abzuklären, dass die Versorgungsfunktion der ausgewiesenen Zentralen Versorgungsbereiche nicht gefährdet wird. Grundsatz 5: Auch bei Ansiedlungsvorhaben des großflächigen Einzelhandels mit nicht zentrenrelevanten Sortimenten sind Standortentwicklungen mit nahezu ausschließlichen Verdrängungseffekten zu vermeiden. Sie induzieren in der Regel zusätzliche Ladenleerstände. Ein Eingriff in den normalen Wettbewerb darf jedoch mit einem solchen Handeln nicht verbunden sein. Es muss städtebaulich argumentiert werden. In Bocholt dürfte dieser Grundsatz insbesondere für das Segment der Bau- und Heimwerkermärkte gelten. Grundsatz 6: Die Fachmarktagglomerationen Welfenstraße / Friesenstraße / Kaiser- Wilhelm-Straße sowie Westendkreisel mit ihrem Besatz an nahversorgungsrelevantem, zentrenrelevantem und nicht zentrenrelevantem Einzelhandel sind Bestandsagglomerationen nach 24a (5) LEPro NRW. Eine Weiterentwicklung des nahversorgungs- und zentrenrelevanten Einzelhandels ist in diesen Standorträumen nicht zulässig und unerwünscht. Im Rahmen der Bauleitplanung sind die derzeitigen Nutzungen im Sinne des Bestandschutzes festzuschreiben 86. Grundsatz 7: Bestehende Betriebe des großflächigen Einzelhandels mit nichtzentrenrelevanten Kernsortimenten dürfen im Kontext ihrer Standortsicherung auch außerhalb von Zentralen Versorgungsbereichen und Sonderstandorten ihre Verkaufsflächen erweitern. Voraussetzung ist, dass mit der Erweiterung der Verkaufsflächen oder einer Anpassung des Betriebskonzeptes negative Auswirkungen auf die Versorgungsfunktion Zentraler Versorgungsbereiche ausgeschlossen bleiben. Ihre Standorte müssen innerhalb von ASB-Bereichen liegen. Grundsatz 8: Atypische Betreiberkonzepte müssen ihre Verträglichkeit hinsichtlich der Auswirkungen auf die Versorgungsfunktion Zentraler Versorgungsbereiche umfassend nachweisen. Dies gilt z.b. für Pferdesportmärkte, Camping- und Outdoorfachmärkte bzw. spezialisierte Sportfachmärkte. Grundsatz 9: Die drei strategischen Einzelhandelsbrachen sind kurz- bis mittelfristig durch private Projektentwicklungen zu revitalisieren. Unseres Erachtens wird sich mit der Überwindung der Finanzkrise auch das Interesse an den Bocholter Flächenarealen erhöhen. Grundsätzlich werden folgende Perspektiven gesehen: 86 Siehe hierzu die Dokumentation der konkreten Nutzungen und Handlungsempfehlungen in Abschnitt HERTIE Immobilie, Neutorplatz: Revitalisierung als Wohn- und Geschäftshauskomplex mit Etablierung attraktiver nach Bocholt drängender Filialisten. Dabei ist durchaus eine weitere Stärkung im Fashionsegment möglich. CIMA Beratung + Management GmbH

256 C&A-Immobilie, Rebenstraße: Ansiedlung eines ergänzenden Nahversorgers mit Blick auf eine Optimierung der Nahversorgung im Siedlungsraum Bocholt-Nord oder günstiger Etablierung eines zur Profilierung der Nordstraße passenden qualitätsorientierten Fachmarktkonzeptes (Sport, Designermöbel, qualitätsorientiertes Einrichtungszubehör). SinnLeffers-Immobile: Konsumiges Fachmarktkonzept mit Orientierung am Besatz der Osterstraße oder ggf. Rückbau zu einem Dienstleistungsstandort. Bestandsagglomerationen nach 24a, Satz 5, LEPro ( Welfenstraße / Friesenstraße / Kaiser-Wilhelm-Straße sowie Westendkreisel), Derzeitiger ergänzender Nahversorgungsstandort am Platanenweg (EDEKA ELSKAMP), Potenzielle Standorträume für großflächigen Einzelhandel mit nicht zentrenrelevantem Kernsortiment. Nach 24a LEPro NRW sind nur Standorte in ASB-Bereichen zulässig Kartographische Darstellung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Bocholt Die nachfolgende Abb. 181 fasst die Steuerungsmechanismen des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Bocholt zusammen. Dargestellt werden folgende Steuerungselemente: Hauptzentrum Innenstadt Bocholt, Nahversorgungszentren als Zentrale Versorgungsbereiche Münsterstraße / Roonstraße, Hochfeld, Stenern (Robert-Koch-Ring), Fildeken, Mussum / Biemenhorst (Birkenallee), Feldmark, Lowick, Löverick, Suderwick und Holtwick, CIMA Beratung + Management GmbH

257 Abb.181: Synoptische Darstellung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Bocholt Hauptzentrum (ZV Bocholt Innenstadt Nahversorgungszentren (Zentrale Versorgungsbereiche) Bestehender Ergänzungsstandort Nahversorgung (EDEKA ELSKAMP) Bestandsagglomerationen nach 24a (5) LEPro NRW Pers pektivischer ZV Stenern Potenzielle Standortla gen des großflächige n Ein zelhandels mit nicht z entrenrelevanten Sortimenten (nur in ASB-Bereic hen Ein- / Ausfalls traße Westl. Münsterstraße (Cityergänzungslage) CIMA Beratung + Management GmbH

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