Inhalt: Ergebnisse Gruppenarbeit. (1) Jean Piaget ( ) Allgemeine geistige Entwicklung
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- Gotthilf Siegel
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1 Protokollanten: Moritz Blümke und Johannes Neuhaus Seminar: Lebensproblemzentrierter Unterricht (Modul 0802) Institut für Pädagogik Universität Koblenz, Campus Dozent/in: Dipl. Päd., Dipl. Soz-Päd. Jutta Lütjen-Menk Dienstag Uhr Erstellung Protokoll: Sitzung Semester: WS 2010/2011 Inhalt: Ergebnisse Gruppenarbeit (1) Jean Piaget ( ) Allgemeine geistige Entwicklung Begründung der modernen kognitiven Entwicklungspsychologie Stadienmodell der Denkentwicklung Entwicklung verläuft diskontinuierlich in qualitativ unterschiedlichen Phasen in jedem Stadium grundlegende Neuorganisation des Denkens Entwicklungsstadien nach Piaget - bis 2 Jahre: Sensomotorisches Stadium - 2 bis 7 Jahre: Präoperatorisches Stadium - 7 bis 12 Jahre: Konkret-operatorisches Stadium - ab 12 Jahre: Formal-operatorisches Stadium I. Sensomotorisches Stadium (bis 2 Jahre) Sammlen von Erfahrungen mit Sinnesorganen ( senso ) und Bewegungsapparat ( motorisch ) ab 3. bis 8. Monat Objektpermanenz (Erkenntnis, dass Objekte auch weiter existieren, wenn sie nicht mehr physisch präsent bzw. wahrnehmbar sind) II. Präoperatorisches Stadium (2 bis 7 Jahre) Wahrnehmung und Denken stark an Anschauung gebunden unangemessene Erklärungen (z. B. Zirkelschlüsse) Egozentrismus (Unfähigkeit räumlichen Blickwinkel eines anderen einzunehmen) unangemessene Erklärungen (z. B. Zirkelschlüsse) Mangelnde Fähigkeit qualitative und v.a. quantitative Invarianz zu erkennen (siehe Erhaltungsversuche) Zentrierung des Denkens auf bestimmte (auffällige) Aspekte (siehe z. B. Erhaltungsversuche) Invarianz- oder Erhaltungsversuche: Invarianz der Menge wird im präoperator. Stadium im Allgemeinen nicht erkannt 1
2 Abbildung 1 Invarianzversuch III. Konkret- operatorisches Stadium (7 bis 12 Jahre) Fähigkeit echte mentale Operationen auszuführen (operatorisches Denken) = Durchführung reversibler geistiger Aktivitäten zunehmende Dezentrierung des Denkens Fähigkeit qualitative und auch quantitative Invarianz zu erkennen sichere Klassifikationsleistungen Denken bleibt jedoch weitgehend auf gegebene, konkretanschaulich vorliegende Informationen beschränkt IV. Formal- operatorisches Stadium (ab 12 Jahre) hypothetisches Denken: über hypothetische Probleme und mögliche Ergebnisse eines Vorgangs nachdenken reale Sachverhalte werden als Teilmenge möglicher Sachverhalte begriffen Probleme können mittels Variablenkontrolle, Hypothesenbildung und systematischer Lösungssuche gelöst werden auch Ziehen von Schlussfolgerungen, die beobachtbaren Sachverhalten widersprechen (2) Paulo Freire ( ) - Ständige Verbindung von Lernen und gesellschaftlicher Praxis - Lernen darf nicht trichterartig erfolgen - Lernen darf nicht als Einzelwissen Vermittlung erfolgen vernetztes Denken - Die Auswahl der Lerninhalte hat eine große Bedeutung Grundsatz: Weder Lob noch Tadel im Rahmen des selbstgesteuerten Lernen? - Anerkennungs- Willen (Steuerung von Außen) - Selbstbewusstsein - Der Mensch braucht Feedback - Verteilung von Gut/ Schlecht - Notengebung/ Bewertung= Lob bzw. Tadel Das Arbeiten um das Arbeitenswillen (3) Maria Montessori ( ) - geboren in Italien - Ärztin - setzte sich für die Rechte der Kinder ein - Montessouri-Pädagogik: reformpädagogisches Bildungsangebot, das sich unmittelbar am Kind orientiert und konsequent die Bedürfnisse des Kindes berücksichtigt 2
3 - Erkenntnisgewinnung: Beobachtung von behinderten und nicht behinderten Menschen sowie Arbeit mit Geisteskranken Menschen - Konsequenzen: Folgen für die grundsätzliche Erziehung von Kindern - Ziel: Grenzenabbau zwischen Gesunden und Kranken - Förderung der Eigeninitiative des Kindes - Erziehungstheorie: passiver Lehrer Geduld und Zurückhaltung - Leitsatz: Hilf mir es selbst zutun materielle Umwelt dem Kindesalter anpassen - Tabu: Frontalunterricht und passive Aktivität - Eigenkontrolle ist erwünscht und kommt der Eigeninitiative entgegen - Freiarbeit = Kernstück der Montessouri-Pädagogik Die Kinder wählen nach eigener Entscheidung, womit sie sich beschäftigen - Fazit: Prinzipien der Montessori-Pädagogik sind: das Kind in seiner Persönlichkeit achten und es als ganzen, vollwertigen Menschen sehen seinen Willen entwickeln helfen, indem man ihm Raum für freie Entscheidungen gibt; ihm helfen, selbständig zu denken und zu handeln ihm Gelegenheit bieten, dem eigenen Lernbedürfnis zu folgen; denn Kinder wollen nicht nur irgendetwas lernen, sondern zu einer bestimmten Zeit etwas ganz Bestimmtes (sensible Phasen) ihm helfen, Schwierigkeiten zu überwinden statt ihnen auszuweichen (4) Alexei Leontjew ( ) Menschliche Entwicklung durch 3 Arten von Erfahrungsprozessen: - erblich fixierte Erfahrung - individuelle Erfahrung als Anpassungsprozess an die Umwelt - angeeignete gesellschaftliche Erfahrung Kindliche Entwicklung: Gesellschaftliche Erfahrungen durch Tätigkeiten Aneignen Erfahrungen entstehen durch Tätigkeit (aktive Auseinandersetzung, handelnd) Kind als Subjekt Grundlage für Tätigkeiten ist ihre Gegenständlichkeit 1. unabhängige Existenz 2. Psychisches Abbild des Gegenstandes Tätigkeiten an Gegenständen liegt immer subjektives oder objektives Motiv zu Grunde Durch Motive wird Gegenstand der Tätigkeit mit Gefühlen verknüpft. Lernen = Nur wenn der Tätigkeit Motive zu Grunde liegen und die Handlungstätigkeit Gefühle mit einschließt. Ziel der kindlichen Entwicklung: - zum gesellschaftlichen Menschen werden - zur umfassenden Persönlichkeit werden - Prozess der gesellschaftliche Entwicklung vorantreiben 3
4 Aufgaben der Schule: - objektive Bedeutung von Gegenständen vermitteln - subjektive Sinngebung zulassen Erkenntnis: Kind erkennt objektive Bedeutung von Gegenständen Erkenntnisgewinn und Entstehung von Bewusstsein sind immer mit Tätigkeiten verbunden Äußere materielle Handlung als Basis für geistige Operationen Lernen als Mittel zur Entwicklung der Persönlichkeit findet nur statt wenn: - Lernen durch motivgeleitete Tätigkeit - Lernen in Kommunikation mit anderen - Lernen in der Verknüpfung von objektiver Bedeutung mit subjektivem Sinn - Lernen in der Bearbeitung des Widerspruchs zwischen der objektiven Bedeutung der herrschenden Ideologie und der eigenen Lebenspraxis Konsequenzen für den Unterricht: - keine Konflikte wegen Nichtwissen von formellen Inhalten - keine Anwendungsprobleme von theoretischen Erfahrungen Tätigkeit als durchgehendes Prinzip Motive schaffen (5) Celestin Freinet ( ) Leben des Kindes = Erlebnisse und Fragen Förderung der kritischen Auseinandersetzung mit der Umwelt Ziel: Kind auf eigene Art und Weise lernen lassen Aufgabe der Lehrer/: - freie Ausdrucksweise Förderung - Mitteilen in vielen Bereichen - viele Tätigkeiten und großer Handlungsspielraum - keine Festlegung, Anerkennung abweisender Ausdrucksweisen freie Entfaltung der Persönlichkeit Grundsatz I: Veränderte Lerntechnik: Druckerei (keine Vorgabe nach Inhalt& Länge keine Angst vor dem leeren Blatt Grundsatz II: Lernen durch versuchsweises Herantasten (Kinder wollen forschen und entdecken) Zusammenfassung 1. Kind hat Recht auf eigene Persönlichkeit 2. Aktive& kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt 3. Verantwortungsbewusstsein 4. Sozialkompetenz innerhalb der Klasse Fazit Schule für alle Recht auf Verschiedenheit Anerkennung unterschiedlicher Voraussetzungen 4
5 (6) Menke: Martin Bubers Gegenstand ( ) - Fokus Erzieherische - Erziehung = Absicht - Erziehung nicht isoliert betrachten, sondern vollzieht sich in der Welt die auf den Prozess mit einwirkt - Voraussetzung: Fähigkeit die Welt aufzunehmen und einzubilden - Entwicklung Mensch macht sich daran aus, wie viel Welt man an ihn heran lässt. 5
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