Kooperation als Erfolgsfaktor - Praxisbeispiele
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- Edwina Hertz
- vor 6 Jahren
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1 Kooperation als Erfolgsfaktor - Praxisbeispiele Thomas Muchow Landschaftsarchitekt AK NW Wege zu einer erfolgreichen Kompensation Fachtagung am in Bonn
2 Vortragsgliederung Kurzvorstellung der Stiftung Kooperative Arbeitsweisen Qualitätsmanagement & Grundsätze Praxisbeispiele Krisenmanagement Resümee 2
3 Vorstellung der Stiftung Die Naturschutzstiftung der rheinischen Landwirtschaft Gründung durch den Rheinischen Landwirtschafts- Verband 2003 Zweck: Förderung des kooperativen Natur- und Landschaftsschutzes mit Land- und Forstwirten
4 Lösungswege der Stiftung Naturschutz in Kooperation Freiwilligkeit Verbindlichkeit Naturschutzmaßnahmen zielgerichtet wirksam nachhaltig
5 Kooperation als Erfolgsfaktor Kooperation meint: Zusammenwirkung oder Mitwirkung Ziel zweckgerichtetes Zusammenwirken zweier oder mehrerer Partner (meist in Arbeitsteilung), um ein gemeinsames Ziel besser oder überhaupt erreichen zu können! Die Kooperationspartner erwarten (kooperatives) Verhalten und Ausgleich von Nutzen und Kosten Die Erwartungen sollten als Rechte und Pflichten verhandelt und vereinbart werden. Unser gemeinsames Ziel ist eine wirksame Naturschutzmaßnahme 5
6 Kooperationsmodell Genehmigungsbzw. Fachbehörde bindet ein Landwirt Flächeneigentümer stimmt zu Durchführungsvertrag für Kompensationsmaßnahmen Qualitative und Quantitative Vorgaben Vorhabenträger Planer- oder Berater Flächenakquisition Maßnahmenplanung Abstimmung Umsetzung / Controlling Kontrolle Pflegemanagement Vertragsmanagement Finanzmanagement Planer & Gutachter Bewirtschaftervertrag zur Dauerpflege (befristet, Verlängerung) Durchführungskontrolle Entwicklungszustand Mängel (Beseitigung) Dokumentation Auszahlung Herstellung (Auftrag) Landwirt / Gärtner etc. qualitative Abnahme quantitative Abnahme Nachbesserung Dokumentation Auszahlung 6
7 Vorhabenträger Verantwortlich für das Eingriffsvorhaben Kompensationsverpflichtung Ziel ist die Realisierung des Vorhabens (Keksfabrik, Leitungstrasse, etc. ) Kernkompetenz für Eingriffsbewertung bzw. Arten- und Naturschutz fehlen meist (Planungs- und Gutachterbüro nötig) Eigenverantwortliche Umsetzung oder Beauftragung eines Dritten (geeigneter Maßnahmenträger)
8 Fach- & Genehmigungsbehörde Planungsbüro Verantwortlicher für die Genehmigung Fachbehörde: Fachplaner Ausgleichskonzept (qualitativ & quantitativ) unter Einbindung des Maßnahmenträgers Genehmigungsauflagen - Daten für Kompensationsflächenkataster - Berichte zur Herstellungs- und Durchführungskontrolle (Abnahme, Monitoring, Ortsbesichtigung, Berichte ) - Qualitätsmanagement Mangelbeseitigung und Nachbesserung
9 Maßnahmenträger Fachlich, organisatorisch und wirtschaftlich Verantwortlicher für die erfolgreiche Umsetzung der Kompensationsverpflichtung Optimal ist frühzeitige Einbindung in die Genehmigungsplanung Flächensuche, -bereitstellung und -sicherung Gemeinsame Maßnahmenplanung Planer - Fachbehörde - Maßnahmenträger Zielsetzung und Kernkompetenz: Langfristig erfolgreiche Naturschutzmaßnahmen!
10 Eigene Erfahrungen Irren ist menschlich Manches geht schief Gehölzpflanzung im Blühstreifen Schwalbennest auf Nisthilfe Zebrastreifen anstatt doppelte Saatreihe Kiebitz brütet auf Flachdach, nicht im Artenschutzacker Nur wer regelmäßig vor Ort ist bekommt vieles zeitnah mit 10
11 Qualitätssicherung und Kontrolle Controlling Ziel ist eine wirksame Naturschutzmaßnahme Kontrolle erfolgt, um das gewünschte Ergebnis festzustellen Qualitätssicherung erfolgt, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen und zwar bei: Planung (Flächen- und Maßnahmenkonzeption) Flächenbereitstellung und -sicherung Herstellung Dauerpflege Wirksamkeit / Kontrolle / Nachbesserung Controlling (deutsches Kunstwort) von englisch: to control für steuern, regeln 11
12 Dauerhafte Sicherungwas denn sonst?! Sicherung der Maßnahmenflächen Grundbuchliche Sicherung Grunderwerb durch den Vorhaben- oder Maßnahmenträger Vertraglich und monetäre Sicherung (temporäre Kompensation) Sicherung der Maßnahmenumsetzung Grundbuch (Reallast) Vorhabenträger (Rücklage von Finanzmitteln) Maßnahmenträger (vertraglich monetäre Sicherung) 12
13 Grundsätze Qualität muss sein! Ausgleichs- und Ausführungskonzept Maßnahmenkennblatt: Zielsetzung, Herstellung, Pflege, Betreuung/Kontrolle Kooperation Regelmäßiger, persönlicher Austausch Aufgabenverteilung (SMART-Regel) spezifisch - messbar - attraktiv - realistisch - terminiert Mit Profis zusammen arbeiten, nicht jeder kann alles! (Flora, Fauna, Landschaft, Boden, Vermessung,..) Controlling- Verantwortlicher muss sein Das Grüne nach oben, reicht nicht! 13
14 Grundsätze Qualitätsmanagement - nicht ohne Pflege! Fertigstellung heißt nicht wir sind fertig! Pflegemanagement Betreuung, Abstimmung, Mangelbeseitigung, Nachbesserung Kontrolle Zur Durchführung & Zielerreichung Dokumentation Protokolle - Bilder - Gutachten Karten Tue Gutes und rede darüber 14
15 Kontrolle in der Praxis; Projekt Melaten Betreuung und Kontrolle -Sichtkontrolle Kulturen, Bearbeitung Vegetation (PSM / Arten) Aufmass (GIS) Problemmanagement -Technische Kontrolle Bodenuntersuchungen Nährstoffniveau N,P,K - Artenmonitoring Fauna / Flora - Bericht jährliche Darstellung und Besprechung 15
16 Dokumentation der Flächenkontrolle Erhebungsbogen für die Kontrolle von Maßnahmen Fotodokumentation Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auf landwirtschaftlich genutzten Flächen Kontrolleur Datum der Kontrolle Basisdaten Projektnummer Maßnahmentyp Datum der Erstellung Name des Bewirtschafters Flächengröße (ha) Länge (m) Breite (m) Kontrolldaten Ist-Zustand im Vergleich zum Zielzustand gut befriedigend mangelhaft Bemerkungen Botan. Zusammensetzung Pflegezustand Flächengröße Angrenzende Kultur Bild Nr. bei Fotodokumentation Sonstige Bemerkungen, Beobachtungen etc. Bewertung Der Zustand der Fläche entspricht den Anforderungen Der Zustand der Fläche ist nicht befriedigend aufgrund von vertragswidrigem Verhalten des Bewirtschafters von sonstigen Bewirtschaftungsfehlern externer Störungen (z.b. Witterung) nicht erklärbarer Ursachen Es sind folgende Maßnahmen zu treffen Eingeleitet am Unterschrift Unterschrift des Kontrolleurs 16
17 Dokumentation der Flächenkontrolle 17
18 Regelmäßige Bodenanalysen Campus Melaten, Aachen Phosphor: mg/kg Boden Kalium: mg/kg Boden Magnesium: mg/kg Boden Stickstoff: organische Düngung <= 60 kg org. N/ha/a (max. 13 m³ Rindergülle), Ausnahme Flächen B1 und B4 <= 60 kg mineralischen N/ha/a 18
19 Floristische Bestandsaufnahme Campus Melaten, Aachen Bemerkenswerte Arten (Extensivacker): z.b. Venuskamm, Ackerröte, Ackersteinsame, Arten 139 Arten 16 Arten je Schlag; 20,1 Arten 19
20 Campus Melaten, Aachen Kornrade Venuskamm Roggen-Trespe Acker-Rittersporn
21 Ausgleichsmaßnahme Langeler Bogen Artenerfassung (Ackerwildkräuter) Arten 42 Arten 1 RL 3 RL doppelter Reihenabstand, Dünnsaat
22 Blühstreifenentwicklung
23
24 Ökokonto Kerpen Türnich, Erftaue
25 Mahdgutübertragung Spenderfläche in Bonn
26 Übertragung auf Acker
27 Kontrolle 2015: 71 Arten viele typische Arten der Trocken- und Halbtrockenrasen Ökokonto Kompensation Embken, Schwerfen Düren Angelegt 2011 Mahdgutübertrag zzgl. Handaufsammlung
28 Ackerrandstreifen Zülpich, Schwerfen
29 Ökokonto Weilerswist
30 Ökokonto Frauenberg, Euskirchen Wesel, Hamminkeln Vermehrungsflächen für Regio-Saatgut
31 Multifunktionale Kompensation Friesheim Maßnahmen: Anlage von Extensivgrünland Lebensraumfunktion & Bodenausgleich Anlage von Streuobstbäumen Lebensraumfunktion u. Landschaftsbild Aufforstung von standortgerechtem Laubwald (Waldausgleich)
32 Herstellung; Gehölzpflanzung und Grünlandeinsaat (lokales Saatgut)
33 Entwicklung der Aufforstung nach 2 Jahren
34 Entwicklung nach 2 Jahren
35 Fehlentwicklung & Korrektur Massenbestand Stumpfblättriger Ampfer (2013) 4 Jahre regelmäßige Mahd und Aushagerung Zielbestand artenreiche Glatthaferwiese auch hier erreicht
36 Krisenmanagement Wenn Kontrolle und Betreuung greifen - Einbehalt der jährlichen Zahlung bis zur Nachbesserung (ganz oder teilweise) - Fristen setzen, im Vertrag und schriftliche Abmahnung - Kündigung / Vertragsauflösung (fristlos / mit Frist) - Ersatzvornahme und Haftung als letzte Konsequenz - Wiedergutmachung Verträge macht man, um sich zu vertragen, wenn dies nicht mehr gegeben ist, sollte es klare Regeln und Konsequenzen geben! 36
37 Kooperationsbereitschaft allein reicht nicht für den Erfolg! Kooperation führt regelmäßig dann zum Erfolg, wenn die Aufgaben, Rechte und Pflichten klar geregelt & verteilt sind (Kooperationsvertrag); d.h. Verantwortlicher Kümmerer steht bereit. Ausgestattet mit viel Erfahrung: Koordination unterschiedlicher Partner, Fach- und Sachkenntnis über Naturschutzmaßnahmen Kontrollen, Dokumentationen, Berichtswesen Kosten- und Zeitmanagement Vertragswesen, Rechnungs- und Finanzwesen 37
38 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Fragen Diskussion 38
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