Gibt es den Euro noch in fünf Jahren?
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- Christina Kranz
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1 Gibt es den Euro noch in fünf Jahren? Vortrag im Rahmen des 1. Unternehmerfrühstücks der Standortförderung Furtal Anastassios Frangulidis Chefökonom der Zürcher Kantonalbank Golfpark Otelfingen, 4. September 2013
2 Agenda Der Euro: Ein historisches Projekt Der Euro ist ein politisches Projekt, das die wirtschaftliche und die politische Integration Europas stärken soll Grosse makroökonomische Ungleichgewichte innerhalb Europas Leistungsbilanzdefizite im Süden und -überschüsse im Norden Konjunkturelle Zweiteilung Europas Massive Arbeitslosigkeit im Süden Europas Südeuropäer machen Fortschritte Politische und gesellschaftliche Unterstützung als Bedingung für eine erfolgreiche Anpassung 2
3 Aktuelle Lage der globalen Konjunktur In Europa hellt sich die Lage langsam auf Stand Januar
4 Euro-Zone: Zu Beginn eine Erfolgsgeschichte Konvergenzprozess bei den Zinsen Italien: 10-jährige Rendite Spanien: 10-jährige Rendite Deutschland: 10-jährige Rendite 4
5 Euro-Zone: Lohnentwicklung im Süden Europas Wie konnten die Südeuropäer so wohlhabend werden? 170 Lohnentwicklung in Griechenland (indexiert auf 100 per Anfang 1999) Lohnentwicklung in Spanien (indexiert auf 100 per Anfang 1999) Lohnentwicklung in Portugal (indexiert auf 100 per Anfang 1999)
6 Staatsverschuldung: Ein Querschnittvergleich Ist die Schuldenkrise in der Euro-Zone gravierender als in den USA oder in Japan? in % des BIP Euro-Zone USA Japan Grossbritannien Spanien 6
7 Primäre Staatsdefizite: Ein Querschnittvergleich Südeuropäer machen grosse Fortschritte in % des BIP SWI ITA POR GRE SPA UKI USA JAP
8 USA: Staatsverschuldung und Zinslast Zinslast noch gering dank sehr tiefer Zinsen Bruttoverschuldung (in % des BIP) 20 Rendite Staatsanleihen Fed-Funds-Satz Zinszahlungen (in % des BIP)
9 Euro-Zone: Grosse makroökonomische Ungleichgewichte 2009 Leistungsbilanzdefizite im Süden, Leistungsbilanzüberschüsse im Norden in % des BIP Griechenland Portugal Spanien Deutschland Niederlande Daten per Ende
10 Euro-Zone: Die Ungleichgewichte werden kleiner Leistungsbilanzdefizite des Südens gehen zurück Deutschland Portugal Spanien Griechenland 10
11 Wege zur nachhaltigen Bewältigung der Euro-Krise Südeuropäer müssen ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter erhöhen; Fortschritte sind aber erkennbar Irland: Lohnstückkosten (indexiert auf 100 per Anfang 2000) Griechenland: Lohnstückkosten (indexiert auf 100 per Anfang 2000) Portugal: Lohnstückkosten (indexiert auf 100 per Anfang 2000) Euro-Zone: Lohnstückkosten (indexiert auf 100 per Anfang 2000) 11
12 Griechenland: Anleger ziehen Ersparnisse ab Folge der Diskussion um den Austritt aus der Euro-Zone Euro-Zone: Depositenvolumen bei den Banken Griechenland: Depositenvolumen bei den Banken (r. Sk.) 12
13 Euro-Zone: Kreditvergabe an Unternehmen /07 12/08 12/09 12/10 12/11 12/12 Deutschland Frankreich Italien Spanien Quelle: Datastream, EZB 13
14 Euro-Zone: Industrieproduktion in drei Ländern Unfassbarer Rückgang der griechischen und der spanischen Industrieproduktion Deutschland Euro-Zone: ISM- und ifo-index im Vergleich Griechenland Spanien 14
15 Euro-Zone: Robuste Erholung des deutschen Arbeitsmarktes Extrem schwierige Situation in Griechenland und Spanien Arbeitslosenrate in Spanien Arbeitslosenrate in Griechenland Arbeitslosenrate in Deutschland 15
16 Euro-Zone: Nachfragekomponenten des BIP Investitionen sind weiterhin schwach Indexiert (Einführung des Euro als Buchgeld = 100) /94 12/97 12/00 12/03 12/06 12/09 12/12 Konsum Investitionen Staatsverbrauch Quelle: Datastream 16
17 Euro-Zone: Gewinnanstieg als Bedingung für Investitionen Gesamtwirtschaftlicher Gewinnrückgang scheint gestoppt 10% 8% 6% 4% 2% 0% -2% -4% -6% -8% -10% 12/00 12/02 12/04 12/06 12/08 12/10 12/12 Margenänderung BIP-Wachstum Gewinnwachstum (vs. Vj.) Quelle: Datastream 17
18 Schlussfolgerungen Euro-Zone wird in fünf Jahren wahrscheinlich noch bestehen Weiterer Abbau der Ungleichgewichte als Voraussetzung für das Weiterbestehen des Euro Langfristig ist eine Währungsunion ohne eine politische Union nicht überlebensfähig Unterschiedliche Wirtschafts- und Fiskalpolitik in den Mitgliedsstaaten der Euro-Zone bringt grosse Spannungen Bankenunion wäre ein grosser Schritt zur Sicherung der Euro-Zone Bankenunion kann die Fragmentierung der Kapitalmärkte Europas rückgängig machen Fiskalunion sollte das Fernziel der Europäer sein 18 Quelle aller Grafiken: Datastream
19 Anhang 19
20 Dynamik der Staatsverschuldung Je höher die Wachstumsrate ist, umso leichter lässt sich die Nachhaltigkeitsbedingung erfüllen S = D : R : G : i : D = R G id Staatsverschuldung Einnahmen Ausgaben ex Zinszahlungen Durchschnittszins der Staatsschuld S S P P = R : G Saldo Primärhaushalt D Y Y : t D Y t 1 Nominelles BIP, «Nachhaltigkeitsbedingung» der Staatsverschuldung g: nominelles Wachstum S P Y D ( i g) Y 20
21 Bedingung für nachhaltigen Schuldenstand Einflussfaktoren: das Schuldenniveau, der Primärhaushalt, die Zinsrate und die nominale Wachstumsrate 4% Saldo Primärhaushalt/BIP 3% 2% 1% 0% -1% -2% -3% -4% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 120% 140% 160% 180% 200% Schulden/BIP (i - g) = 2% (i - g) = 1% (i - g) = -1% (i - g) = -2% i= Zinsrate g = nominales BIP-Wachstum 21
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