- Leseprobe - Qualitåtsmanagement nach der DIN EN ISO 9001:2015, Teil 2. 1 Einfçhrung. E TÛV-Umweltmanagement-Berater

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Transkript:

Qualitåtsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2015 02203 Seite 1 Qualitåtsmanagement nach der DIN EN ISO 9001:2015, Teil 2 Rçckschau Teil 1 1 Einfçhrung In diesem zweiten Teil der dreireihigen Artikelserie befassen wir uns mit der Planung im Rahmen eines QM-Systems, die auch die Berçcksichtigung von Chancen und Risiken umfasst. Wir erærtern, welche Anforderungen an Ressourcen, die Kommunikation sowie die Dokumentation im Rahmen eines QM-Systems gestellt werden. Wir stellen dar, wie ein QM-System die wertschæpfenden Prozesse eines Unternehmens strukturiert und systematisiert und wie die Qualitåt der Prozesse die Qualitåt der Produkte und Dienstleistungen beeinflusst. Hier sehen wir uns im Rahmen der Norm auch die Bereiche der Entwicklung und Beschaffung an. Autoren: Torsten Borgers Simone Wiegering E-Mail: torsten.borgers@de.tuv.com simone.wiegering@de.tuv.com Der erste Teil der dreiteiligen Reihe, Kap. 02202, beschåftigte sich mit den Grundlagen des Qualitåtsmanagements und der QM-Systeme. Wir stellten Ihnen die Normenreihe der DIN EN ISO 9000 ff. vor und setzten uns mit dem prozessorientierten Ansatz auseinander. Wir erærterten die Berçcksichtigung des Unternehmensumfelds und der Anforderungen interessierter Parteien bei einem QM-System, und Sie erfuhren, welche Anforderungen an die Fçhrung der Organisation gestellt werden. Vorschau Teil 3 Der dritte Teil wird sich schließlich mit den Anforderungen an die Bewertung und Verbesserung von Produkten, Dienstleistungen, Prozessen und dem gesamten QM-System beschåftigen. In diesem Zusammenhang werden wir die Aspekte des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses betrachten.

02203 Qualitåtsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2015 Seite 2 2 Planung 2.1 Umgang mit Chancen und Risiken Risiken und Chancen Planung Der risikobasierte Ansatz ist wesentlich, um ein wirksames Qualitåtsmanagement aufzubauen und umzusetzen. Eine Kernaufgabe des Qualitåtsmanagementsystems ist es, als vorbeugendes Instrument zu wirken. Entsprechend den Anforderungen des Kapitels 6.1 der ISO 9001 muss die Organisation einen risikobasierten Ansatz einfçhren, Risiken und Chancen identifizieren und Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen umsetzen. Sowohl die Betrachtung von Risiken als auch die von Chancen bildet eine Grundlage fçr die Steigerung der Wirksamkeit des Qualitåtsmanagementsystems, damit verbesserte Ergebnisse erreicht werden und negative Auswirkungen vermieden werden. Gemåß der Norm ist Risiko die Auswirkung von Ungewissheiten. Jede dieser Ungewissheiten kann positive oder negative Auswirkungen besitzen. Eine positive Abweichung, die aus einem Risiko hervorgeht, kann eine Chance liefern. Gemåß dieser Definition sind Risiken und Chancen also quasi zwei Seiten einer Medaille und gemeinsam zu betrachten. Bei der Planung des Qualitåtsmanagementsystems muss die Organisation zunåchst die Themen, die sie ihm Rahmen der Analyse des Kontextes ermittelt hat, sowie die Anforderungen der interessierten Parteien, berçcksichtigen. Dann mçssen Risiken und Chancen bestimmt werden, um die Wirksamkeit des Qualitåtsmanagementsystems sicherzustellen,

Qualitåtsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2015 02203 Seite 3 erwçnschte Auswirkungen zu færdern, unerwçnschte Auswirkungen zu minimieren, sich zu verbessern. Kontext Planung Interessierte Parteien Risiken Chancen Unerwünschte QM-System Verbesserung Auswirkungen Erwünschte Auswirkungen Abb. 1: Planung des Qualitåtsmanagementsystems Risikomanagement Obwohl im Kapitel 6.1 der Norm festgelegt ist, dass die Organisation Maßnahmen zur Behandlung von Risiken planen muss, sind keine formellen Methoden fçr das Risikomanagement oder ein dokumentierter Risikomanagementprozess erforderlich. Organisationen kænnen entscheiden, ob sie ein umfangreiches Risikomanagement umsetzen mæchten. Dann kænnen andere Leitlinien oder Normen als Grundlage angewendet werden.

02203 Qualitåtsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2015 Seite 4 Systematischer Umgang Das Unternehmen kann also selber entscheiden, welcher Ansatz zum Risikomanagement umgesetzt werden soll. Unbedingt sinnvoll ist jedoch ein systematischer Umgang mit Risiken. Ermittlung von Risiken und Chancen Analyse der Risiken und Chancen Bewertung der Risiken und Chancen Ableitung von Maßnahmen Umsetzung der Maßnahmen Bewertung der Maßnahmen Abb. 2: Systematischer Umgang mit Risiken und Chancen Das Unternehmen sollte dabei zunåchst die mæglichen Risiken identifizieren, die fçr das Unternehmen von Bedeutung sein kænnten. Die Risiken mçssen im Folgenden analysiert werden. Sie sollten mæglichst exakt benannt werden. Eine Risikoanalyse kann damit beginnen, dass zunåchst mægliche Risikobereiche des Unternehmens identifiziert werden. Hier ist es sinnvoll, die Themen, die sich aus der Analyse des Unternehmensumfelds und der interessierten Parteien ergeben haben, zu berçcksichtigen.

Qualitåtsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2015 02203 Seite 5 Prozesse Strategie Finanzen Produkte Mitarbeiter Kunden Wettbewerb / Markt Abb. 3: Risikobereiche Rechtliche / Politische Rahmenbedingungen Organisation Naturereignisse Technologie Lieferanten Auf Basis der Analyse erfolgen die Bewertung und die Priorisierung der Risiken. Vor allem die Wahrscheinlichkeit, dass ein Risiko auftritt und die Bedeutung, die das Risikoereignis dann fçr das Unternehmen hat, sollten betrachtet werden. Jedes Unternehmen kann die Kriterien sowie die Bewertungssystematik hier selber festlegen und an die individuellen Bedçrfnisse anpassen. Maßnahmenplanung Auf Basis der Risikoanalyse und -bewertung muss die Organisation Maßnahmen planen, um Risiken zu vermeiden, zu beseitigen oder zu minimieren, beziehungsweise um potenzielle Chancen zu nutzen. Die abgeleiteten Maßnahmen mçssen in Relation zu der Bedeutung der Risiken stehen. Die Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen kænnen darauf ausgerichtet sein.

02203 Qualitåtsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2015 Seite 6 Anforderungen Fçr die Maßnahmenplanung ist es sinnvoll, Verantwortlichkeiten und Termine zu benennen. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass die Maßnahmen in die QM-Prozesse integriert und dort umgesetzt werden. Abschließend ist eine Bewertung erforderlich, ob die eingeleiteten Maßnahmen geeignet waren, die mæglichen Risiken zu verhindern oder zu minimieren: Risiko vermieden? Ursache beseitigt? Auswirkungen minimiert? Chance genutzt? Maßnahmen effizient? Einfachere/wirkungsvollere alternative Maßnahmen mæglich? 2.2 Qualitåtsziele Jedes Unternehmen, das ein wirksames Qualitåtsmanagementsystem einfçhren will, muss Qualitåtsziele festlegen. Diese Qualitåtsziele mçssen fçr relevante Funktionen und Ebenen im Unternehmen festgelegt werden. So werden håufig çbergeordnete Qualitåtsziele vorgegeben und dann auf verschiedene Abteilungen oder Hierarchieebenen heruntergebrochen. Ebenso mçssen die Qualitåtsziele fçr Prozesse definiert werden. Damit die Qualitåtsziele wirksam und zweckmåßig sind, mçssen sie im Einklang mit der Qualitåtspolitik stehen. Sie mçssen messbar sein. Die Messbarkeit von Qualitåtszielen kann zum einen dadurch erreicht werden, dass die Ziele mit einer konkreten Kennzahl belegt werden, wie z. B. Feh-

Qualitåtsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2015 02203 Seite 7 lerquoten (Anzahl der Fehler im Verhåltnis zu Anzahl der hergestellten Produkte). Auch qualitative Ziele sind mæglich und sinnvoll. So kann beispielsweise die Durchfçhrung einer Mitarbeiterbefragung ein Qualitåtsziel darstellen. Dieses Ziel muss nicht unbedingt mit einer Kennzahl verbunden werden. Es muss aber so konkret wie mæglich beschrieben werden und mit einem Erledigungstermin verbunden sein, sodass die Zielerreichung hieran gemessen werden kann. Damit Qualitåtsziele eine motivierende Funktion erfçllen kænnen, sollten diese anspruchsvoll, aber realistisch gesetzt werden. S M A R spezifisch messbar anspruchsvoll realistisch T terminiert Abb. 4: Festlegung von Qualitåtszielen Die Qualitåtsziele mçssen darçber hinaus relevante Anforderungen, z. B. von Kunden oder anderen interessierten Parteien berçcksichtigen und relevant sein fçr die Produktkon-

02203 Qualitåtsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2015 Seite 8 formitåt und die Kundenzufriedenheit. Ist z. B. die Liefertermintreue eine wichtige Anforderung des Kunden, sollte sich ein Qualitåtsziel auf diese Termintreue beziehen. Ûberwachung der Ziele Maßnahmen Die Qualitåtsziele und die Zielerreichung mçssen çberwacht werden. Es ist nicht sinnvoll, ein Jahresziel, wie z. B. eine Fehlerquote von unter 2 % fçr das gesamte Geschåftsjahr festzulegen, und erst im Dezember den tatsåchlichen Stand der Fehlerquote zu erheben. Will man die Ziele zur Steuerung der Organisation und zur Verbesserung der Qualitåt einsetzen, mçssen die Ziele in festgelegten Abstånden çberwacht werden, um ggf. noch Korrekturen einleiten zu kænnen. Die Qualitåtsziele mçssen den betroffenen Unternehmensbereichen und Mitarbeitern vermittelt werden. Die Mitarbeiter mçssen çber die Ziele, den Zielwert sowie die Maßnahmen, wie diese Ziele erreicht werden sollen, informiert werden. Das Unternehmen muss die Informationen zu den Qualitåtszielen aktualisieren und dokumentieren. Sind die Qualitåtsziele festgelegt, mçssen die Maßnahmen geplant werden, mit denen die Qualitåtsziele erreicht werden sollen. Bei der Festlegung der Maßnahmen zur Zielerreichung muss das Unternehmen festlegen, was getan werden soll, um die Qualitåtsziele zu erreichen. Es muss geplant werden, welche Ressourcen, wie z. B. finanzielle oder personelle Ressourcen, benætigt werden. Fçr jede Maßnahme muss die Verantwortlichkeit definiert sein, so wie der Termin oder das Ereignis, mit dem die Maßnahme beendet wird. Abschließend muss festgelegt werden, wie die Ergebnisse bewertet werden.

Qualitåtsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2015 02203 Seite 9 Fçnf Arten von Ressourcen 3 Unterstçtzung 3.1 Ressourcen Das Kapitel 7 der ISO 9001 beinhaltet die Anforderungen an die Prozesse, die zur Unterstçtzung des QM-Systems benætigt werden. Im Kapitel 7.1 sind die Anforderungen an die Bereitstellung von Ressourcen festgelegt. Um die Unternehmensstrategie in die Praxis umzusetzen und die gesteckten Ziele erreichen zu kænnen, benætigt jedes Unternehmen Ressourcen. Die Aufgabe im Unternehmen besteht darin, zu ermitteln, welche Ressourcen in welchem Umfang benætigt werden, und diese bereitzustellen. Die Norm unterscheidet fçnf Arten von Ressourcen: Personen Wissen Infrastruktur Prozessumgebung Messmittel Im Fokus stehen dabei die Umsetzung und Verbesserung des Qualitåtsmanagementsystems. Das Unternehmen muss ermitteln, welche Ressourcen benætigt werden, um das QM- System aufrechtzuerhalten und die Prozesse umzusetzen. Die erforderlichen Ressourcen mçssen bereitgestellt werden. Dabei muss das Unternehmen berçcksichtigen, welche unternehmenseigenen Ressourcen zur Verfçgung stehen oder wo eventuell auf externe Anbieter zurçckgegriffen werden soll.

02203 Qualitåtsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2015 Seite 10 3.2 Personen 3.2.1 Mitarbeiter Fçr Unternehmen haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren individuellen Fåhigkeiten und Fertigkeiten eine hohe Bedeutung. In Summe zeichnen sie ein Unternehmen aus. Haben wir gençgend Personal? Unternehmen mçssen festlegen, welche Mitarbeiter, mit welcher Qualifikation und welchen Fåhigkeiten, in welchem Umfang benætigt werden. Die Frage, die sich Unternehmen stellen mçssen: Haben wir gençgend Personal? 3.2.2 Wissen Neben einer ausreichenden Anzahl von Mitarbeitern im Unternehmen stellt die Norm auch Forderungen an den Umgang mit der Ressource Wissen. Das Unternehmen muss bestimmen, welches Wissen benætigt wird, um Prozesse durchzufçhren und um die Konformitåt von Produkten und Dienstleistungen zu erreichen. Dabei betrachtet die ISO 9001 explizit das Wissen der Organisation und erlåutert in der Anmerkung zum Kapitel 7.1.6: Anmerkung 1: Das Wissen der Organisation ist das Wissen, das organisationsspezifisch ist; es wird im Allgemeinen durch Erfahrung erlangt. Es sind Informationen, die im Hinblick auf das Erreichen der Ziele der Organisation angewendet und ausgetauscht werden. Das Unternehmen muss dieses Wissen im Unternehmen bewahren und in ausreichendem Umfang vermitteln. Darçber hinaus muss das Unternehmen festlegen, welches zusåtzliche