Kooperative Prozessgestaltung in der eigenen Praxisorganisation. Praxistagung vom 10. September Ursula Hochuli Freund Raphaela Ursprung

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Transkript:

Kooperative Prozessgestaltung in der eigenen Praxisorganisation Praxistagung vom 10. September 2014 Ursula Hochuli Freund Raphaela Ursprung

Ziele dieses Angebots Die Bedeutung des Konzepts Kooperative Prozessgestaltung für die Praxis ist dargelegt Möglichkeiten der Weiterentwicklung eines Konzepts sind vorgestellt Resultate kooperativer Instrumente-Beurteilungen von Hochschule und Praxis werden geprüft in Hinblick auf die eigene Praxisorganisation Möglichkeiten für die Weiterentwicklung von Instrumenten in der eigenen Praxisorganisation sind skizziert

Programm Einstieg Bedeutung Konzept Kooperative Prozessgestaltung Instrumente-Beurteilung und -Weiterentwicklung Projektanlage Kooperative Instrumente-Beurteilung PAUSE Projektergebnisse und Diskussion Ausblick KTI-Projekt Kooperation Hochschule und Praxis Möglichkeiten in der eigenen Praxisorganisation Diskussion, Folgerungen

Konzept Kooperative Prozessgestaltung im Kontext der Lehre entwickelt und ausformuliert professionstheoretisch fundiert generalistisches Konzept für die Soziale Arbeit Prozessstruktur methodenintegrativ Gestaltung von Kooperation als zentraler Aspekt für Praxisorganisationen zu konkretisieren!

Prozessmodell Kooperative Prozessgestaltung (KPG)

Situationserfassung Analyse Diagnose Innehalten noch nicht handeln! erfassen bewerten erklären Prof. Dr. Ursula Hochuli Freund, M. Sc. Raphaela Ursprung, wissenschaftliche Mitarbeiterin 6

Prozessschritt Ziele WOHIN? Bildungsziele für NutzerInnen Frau X kann selbständig kochen Unterstützungsziele für Professionelle Das Team schafft eine kochfreundliche Atmosphäre Erstrebenswerte Veränderung A Ziele sind: wichtig! bedeutsam! motivierend! hergeleitet (HMBW)! Prof. Dr. Ursula Hochuli Freund, M. Sc. Raphaela Ursprung, wissenschaftliche Mitarbeiterin 7

I Intervention Etymologie: inter-venire (lat.) = dazwischen treten Intervention: Geplantes, fachlich begründetes/begründbares Handeln Prozessschritte: Interventionsplanung und Interventionsdurchführung Von Interventionen im engeren Sinne wird dann gesprochen, wenn auf der Grundlage einer Analyse und/oder Diagnose und im Hinblick auf Ziele ein umfassender Handlungsplan entwickelt und realisiert wird. (Hochuli Freund/Stotz 2013: 262) Prof. Dr. Ursula Hochuli Freund, M. Sc. Raphaela Ursprung, wissenschaftliche Mitarbeiterin 8

I Prozessschritt Evaluation Etymologie: ex-valor (lat.): einen Wert daraus ziehen Evaluation heisst Auswertung, Bewertung, Beurteilung Zahlreiche Evaluationsformen, Evaluationsinstrumente und Materialien Unter Evaluation wird hier also die fallbezogene Evaluation verstanden, welche Professionelle selber vornehmen. Sie ist ein unabdingbarer Schritt in jedem bewusst gestalteten Prozess und dient der Überprüfung des professionellen Handelns. (Hochuli Freund/Stotz 2013: 298) Prof. Dr. Ursula Hochuli Freund, M. Sc. Raphaela Ursprung, wissenschaftliche Mitarbeiterin 9

Bisheriger Einsatz von KPG Lehre im Bachelorstudium Modul BA106, Grundlagen professionellen Handelns (Pflicht 1. Semester) Modul BA107, Kooperative Prozessgestaltung Module BA135, a: Kasuistik im Praxiskontext Nutzung in verschiedenen Praxisorganisationen auf der Basis von Studierenden-Inputs (z.b. Landenhof) Dienstleistungsprojekt Einführung Kooperative Prozessgestaltung in der Lebenshilfe Lörrach e.v. Instrumente-Entwicklung für den Abklärungsprozess vor der Aufnahme (Screening) Schulungen KPG in allen Abteilungen

Weiterentwicklung eine Konzepts Ziel: Praxisfeldspezifische Konkretisierung von KPG Praxis: Entwicklung einer Vielzahl von organisationspezifischen Instrumenten Implementationsprojekte von in der Disziplin entwickelten Instrumenten sind oftmals Prozesse des Scheiterns, weil insbesondere die Bedürfnisse der Praxis zu wenig berücksichtigt wurden (vgl. dazu u.a. Sommerfeld 2012, Gahleitner et al. 2013) Solche Prozesse des Scheiterns sind frustrierend und kostenintensiv

Instrumente-Beurteilung und -Weiterentwicklung Was sind Gründe für das Gelingen/für das Scheitern von solchen Implementationsprojekten? Welches sind Ihre eigenen Geschichten, Erfahrungen zu und mit Kooperationen?

Förderfonds-Projekt Stellenwert von Instrumenten in der Praxis Sozialer Arbeit Vorprojekt Praxisfeldspezifische Manuale KPG Laufzeit: 10/2013 06/2014 Zwei Teile: Online-Befragung zu Prozessgestaltung/methodischem Handeln 660 Leitungspersonen von Praxisorganisationen angeschrieben Rücklauf 26% Kooperative Instrumente-Beurteilung 6 Praxisorganisationen Beurteilung von organisationspezifischen Instrumenten erfahrungsbasiert und auf Basis des Konzepts KPG: PraktikerInnen & WissenschaftlerInnen gemeinsam

Ausblick Forschungsprojekt Werkzeugkoffer Werkzeugkoffer zur theorie- und praxisbasierten Instrumente-Entwicklung für methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit Toolbox/Leitfaden Instrumente-Weiterentwicklung Toolbox/Leitfaden Kompetenzentwicklung Finanzierung & Partner KTI-Gesuch StartUp-Partner aus Praxis (Beratungsfirma) 3 bis 5 Praxisorganisationen (mit eigenen Ressourcen & Projektbeitrag) Kooperationsmöglichkeiten?! Zeitliche Aspekte Projektbeginn 2015 Laufzeit: 18 Monate

Instrumente-Weiterentwicklung in der eigenen Organisation Bitte nehmen Sie sich einen Moment Zeit Vergegenwärtigen Sie sich die Instrumente in Ihrer Organisation und beantworten Sie für sich die folgenden Fragen: Ist klar, wie die Instrumente eingesetzt werden? Wie und von wem werden diese genutzt? Sind innerhalb des Instrumentariums die relevante professionellen Tätigkeiten enthalten (Prozessschritte)? Sind die unterschiedlichen Instrumente aufeinander abgestimmt? Ist Kooperation mit Klientinnen vorgesehen? Notieren Sie bitte eine Erkenntnis daraus!