Vernetzung der medizinischen Rehabilitation - Einführung Günter Janz Verwaltungsdirektor AHG Klinik Wolletzsee/ Angermünde 22. Juni 2009 Medizinischer Reha-Kongress Brandenburg 1
Ausgangs-Thesen 1. These Die stationäre Rehabilitation ist ein relevanter Bestandteil der Gesundheitswirtschaft. Sie ist ein unerlässlicher Faktor bestehender Wertschöpfungsketten und besitzt das Potenzial zur Entwicklung innovativer Gesundheitsprodukte, wie Versorgungsnetzwerke. 2. These Die stationäre Rehabilitation eignet sich als zentraler Partner für Versorgungsnetzwerke, weil sie im Zusammenspiel der medizinischen Versorgungssysteme eine zentrale Stellung einnimmt. Sie vereint die Elemente: Prävention Sekundärprävention sowie die Schnittstelle zur Akutmedizin und den ambulanten Leistungserbringern. 22. Juni 2009 Medizinischer Reha-Kongress Brandenburg 2
1. These Wirtschaftliche Fakten zur stat. Rehabilitation in Brandenburg 27 Rehabilitationskliniken mit 5.356 Betten in Brandenburg, oft in strukturschwachen Regionen (Amt für Statistik Bln.-Brb.) 2007: 63.777 stationäre Behandlungsfälle (Amt für Statistik Bln.-Brb.) Durchschnittliche Auslastung der stationären Rehabilitationskliniken lag 2007 bei 91,1%, damit am höchsten in Deutschland (Quelle: Reha Rating Report 2009) 2007 arbeiteten insgesamt 3.970 Beschäftigte in Rehabilitationskliniken (Amt für Statistik Bln.-Brb.) 255 Mio. Gesamtumsatz in 2008 (Quelle: eigene Erhebung) ca. 700 Mio. kumuliertes Investitionsvolumen bei durchschnittlichen Kosten pro Bett von 130.000 (Quelle: eigene Erhebung) 22. Juni 2009 Medizinischer Reha-Kongress Brandenburg 3
1. These Fakten zur Wertschöpfung stat. Rehabilitation in Brandenburg Die Summe der Aufträge an andere Unternehmen betrug ca. 65,6 Mio. Euro Lohnsumme aller Rehakliniken 2007 ca. 151 Mio. Euro Abgaben an die Sozialversicherung ca. 43,1 Mio. Euro Abgaben Lohnsteuer ca. 25,1 Mio. Euro Insgesamt 68,2 Mio. Euro an Lohnsteuern und Sozialversicherungsbeiträgen generiert Quelle: eigene Erhebung 22. Juni 2009 Medizinischer Reha-Kongress Brandenburg 4
1. These Jobmotor Gesundheitswirtschaft Automobilindustrie Umsatz 239 Mrd. Gesundheitswirtschaft Umsatz 236 Mrd. 900.000 Beschäftigte 4.200.000 Beschäftigte Die Gesundheitswirtschaft schafft fünfmal so viele Arbeitsplätze wie die Herstellung von Autos Die Beschäftigten im Gesundheitssektor tragen etwa das Vierfache zur Finanzierung der Sozialversicherungssysteme bei (Quelle: IAT 2002) 22. Juni 2009 Medizinischer Reha-Kongress Brandenburg 5
1. These Patienten in der Region / weiteres Potenzial 105.009 Gesamt- Rehabilitanden in B-BB Zustrom nach B-BB: 11.474 50.361 in B-BB 23.381 nach Meckl.- Vorp. 6.381 nach Bayern 5.205 nach Sachsen 5.108 nach Schlw.- Holst. 14.606 andere Bundesländer Aus der Region Berlin-Brandenburg erhielten 105.009 Bewohner 2006 eine stationäre Rehabilitation Bei 54.648 Rehabilitanden wurde die stationäre Rehabilitation außerhalb der Region Berlin-Brandenburg durchgeführt Nettoverlust von 41,1% der Rehabilitanden an andere Länder (Quelle: Reha Rating Report 2009) 22. Juni 2009 Medizinischer Reha-Kongress Brandenburg 6
Ausgangs-These 2. These Die stationäre Rehabilitation eignet sich als zentraler Partner für Versorgungsnetzwerke, weil sie im Zusammenspiel der medizinischen Versorgungssysteme eine zentrale Stellung einnimmt. Sie vereint die Elemente: Prävention Sekundärprävention sowie die Schnittstelle zur Akutmedizin und den ambulanten Leistungserbringern. 22. Juni 2009 Medizinischer Reha-Kongress Brandenburg 7
2. These Rehakliniken sind zentraler Partner für Versorgungsnetzwerke Merkmale von Rehakliniken Sehr gute medizinische Versorgung in strukturschwachen Regionen; Kompetenz im fachärztlichen Bereich und anderen medizinischen Professionen Patienten erhalten eine engmaschige medizinische Versorgung während der gesamten Behandlung über die Aufnahmeindikation hinaus Qualität der Leistungen wird durch das Qualitätsmanagement stetig verbessert/ Leistungsträger führen regelmäßig externen Vergleich durch 22. Juni 2009 Medizinischer Reha-Kongress Brandenburg 8
2. These Rehakliniken sind zentraler Partner für Versorgungsnetzwerke Bestehende Kooperationen der Rehakliniken Notwendigkeit zur Zusammenarbeit mit anderen Leistungserbringern, um Rehabilitanden die Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen (bspw. Akutkliniken, niedergelassene Ärzte, berufliche Rehabilitation) Vertragspartnerschaft mit Kostenträgern im Rahmen der Vertragsfreiheit Erfahrungen bei IV-Verträgen und Disease-Management-Programmen Partnerschaften im Bereich der Medizintechnik und Pharmaindustrie Initiierung und Begleitung von Forschungsvorhaben/ Entwicklung neuer Therapieansätze; wissenschaftlicher Austausch mit Forschungseinrichtungen 22. Juni 2009 Medizinischer Reha-Kongress Brandenburg 9
Notwendigkeit für ein Versorgungsmanagement Veränderung der Versichertenstruktur aufgrund der demographischen Entwicklung, dadurch: Zunahme chronisch Kranker Zunahme multimorbider Menschen Zunahme lebensstilbedingten Erkrankungen Steigerung des Bedarfs an komplexen medizinischen Leistungen 20 % der Versicherten verursachen 80 % der Kosten 22. Juni 2009 Medizinischer Reha-Kongress Brandenburg 10
Ziele für ein Versorgungsmanagement Steigerung der Versorgungsqualität Erhöhung der Kundenzufriedenheit Minimierung des Drehtüreffektes Verkürzung der Wartezeiten beim Übergang zwischen den Leistungssektoren Sicherstellung der ambulanten Nachsorge Sicherstellung der adäquaten Hilfs- und Heilmittelversorgung über die gesamte Dauer der Behandlung Überprüfung der Behandlungs-/Betreuungserfolge Senkung der Gesamtleistungskosten durch effektive Prozesse 22. Juni 2009 Medizinischer Reha-Kongress Brandenburg 11
Gesetzliche Grundlagen für ein Versorgungsmanagement Gesetzlicher Anspruch auf ein Versorgungsmanagement 11 Abs. 4 SGB V (4) Versicherte haben Anspruch auf ein Versorgungsmanagement insbesondere zur Lösung von Problemen beim Übergang in die verschiedenen Versorgungsbereiche. ( ) Sie sind zur Erfüllung dieser Aufgabe von den Krankenkassen zu unterstützen.( ) Gesetzliche Möglichkeiten für die Umsetzung Kooperationsverträge nach 140a SGB V Integrierte Versorgung Disease-Management-Programme nach 137f SGB V Strukturierte Behandlungsprogramme bei chronischen Krankheiten Hausarztverträge nach 73b SGB V Hausarztzentrierte Versorgung Selektivverträge nach 73c SGB V Besondere ambulante ärztliche Versorgung 22. Juni 2009 Medizinischer Reha-Kongress Brandenburg 12
Übersicht Versorgungsmanagement Akutstationäre Versorgung Rehabilitative Versorgung Ambulante Versorgung Patient/ Angehörige Akutklinik Stationäre Reha Ambulante Reha Ambulante medizinische Versorgung - Hausärzte/ Fachärzte - Therapeuten - Heil-/ Hilfsmittel Koordination des Entlassungsund Überleitungsmanagements auf Basis von standardisierten Assessments durch eine externe Managementgesellschaft + Koordination der ambulanten Nachsorge durch Managementgesellschaft von Ärzten Wissenschaftliche Begleitung 22. Juni 2009 Medizinischer Reha-Kongress Brandenburg 13
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