Atelier 5 Verstehen heisst nicht einverstanden sein

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Transkript:

Atelier 5 Verstehen heisst nicht einverstanden sein Begegnung ermöglichen mit mitgefühlsbasierter Ethik Dr. Karma Lobsang Dozentin PHBern, Mediatorin SDM/FMS

Bestätigung = Anerkennung «Bestätigung passiert dann, wenn Menschen sich in die Begegnung einbringen und dabei die Spannung des Andersseins aushalten.» (Martin Buber). Verstehen = nachvollziehen (z.b. Auslöser, Beobachtung, Gefühle, Bedürfnisse, Wunsch) -> Menschen wollen verstanden werden. Einverstanden sein = zustimmen, erlauben etc. -> Menschen wollen nicht nur verstanden, sondern bestärkt werden in ihrer Handlung. karma.lobsang@phbern.ch im August 2018 2

aus der Mediationspraxis Lehrer zur Mediatorin: «Die Schulleiterin versteht mich überhaupt nicht! Schulleiterin zur Mediatorin: Ich habe sehr wohl verstanden. Er hat mich nicht verstanden. Ich habe andere Kompetenzen und muss diese Erwartungen nicht erfüllen!» karma.lobsang@phbern.ch im August 2018 3

.. den Umgang mit Differenz ermöglichen Förderliche Haltung «Wir haben ein Problem.» «Alle haben ein Recht auf Anerkennung» statt Nicht-förderliche Haltung «Du bist das Problem!» «Ich habe ein Recht auf Anerkennung.» karma.lobsang@phbern.ch im August 2018 4

mit Orientierung an universellen menschlichen Bedürfnissen Menschen sind alle gleich, was unsere grundlegenden Bedürfnisse betrifft. Wir haben existentielle Bedürfnisse wie z.b. Atmen, Essen, Schlafen und Trinken; soziale Bedürfnisse wie z.b. Anerkennung, Sicherheit, Zugehörigkeit, Wertschätzung; emotionale Bedürfnisse wie z.b. Integrität, Ehrlichkeit, Selbstvertrauen, Begeisterung; geistige Bedürfnisse wie z.b. Frieden, Ordnung, Schönheit, Sinnhaftigkeit. karma.lobsang@phbern.ch im August 2018 5

und dem Wissen, dass Mitgefühl angeboren ist Mitgefühl «Mitgefühl wird grob als eine Form der prosozialen Motivation betrachtet das bedeutet, dass man motiviert ist, sich für andere zu interessieren, ihnen zu helfen und mit ihnen zu teilen.» Aus: Gilbert 2013, S. 135 Empathie «Empathie bedeutet, zu fühlen, was eine andere Person fühlt. Sie beinhaltet keine innere Motivation oder Handlung, dieses Leid zu verringern..» Aus: Kerzin 2013, S. 171 karma.lobsang@phbern.ch im August 2018 6

Begegnung ermöglichen auf der Grundlage einer mitgefühlsbasierten Ethik Atelier 1. Erläuterung des Konzepts SEE Learning (Social, Emotional and Ethical Learning). 2. Praxisbeispiel aus dem eigenen Führungsalltag in den Zusammenhang setzen mit dem Konzept. 3. Bedeutung und Anwendbarkeit für Führungshandeln von Schulleitungen diskutieren. Abbildung und Erläuterung des Konzepts: https://www.see-learning.ch/für-schulen/. karma.lobsang@phbern.ch im August 2018 7

Quellen Literatur Gilbert, P. (2013). Der Fluss des Lebens. Ein Evolutionsmodell des Mitgefühls. In: T. Singer, M. Bolz. Mitgefühl in Alltag und Forschung. (Epub), München, Deutschland: Max-Planck-Gesellschaft. S. 130 154. Kerzin, B. (2013). Selbst, Interdependenz und Weisheit. Eine kontemplative Perspektive. In: T. Singer, M. Bolz. Mitgefühl in Alltag und Forschung. (Epub), München, Deutschland: Max-Planck-Gesellschaft. S. 170 182. SEE Learning Social Emotional and Ethical Learning. In: https://www.see-learning.ch/für-schulen/. Illustrationen Folien 3, 4 und 6 von Ivo Mauch. In: Lobsang, K., Joachim, K., Käser, F., Schwab, P. (2018). Konflikt- Karten für den Führungsalltag. Inspirierende Gedanken. PHBern: Bern. Bilder Folie 1:https://pixabay.com/en/gratitude-nature-life-experience-1350037/ Folie 5: https://pixabay.com/en/like-thumb-heart-love-affection-1638737/ karma.lobsang@phbern.ch im August 2018 8