KEEKS Klima- und energieeffiziente Küche in Schulen Zukunftsgespräch 2018 1
Projektverbund IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung ggmbh, Berlin Faktor 10 Institut für nachhaltiges Wirtschaften ggmbh, Friedberg ProVeg Deutschland e.v. (ehemals VEBU e.v.), Berlin ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH, Heidelberg Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie ggmbh, Wuppertal Netzwerk e.v. Soziale Dienste und Ökologische Bildung, Köln Das Projekt-Vorhaben KEEKS wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Bundestages unter den Förderkennzeichen 03KF0037A-F im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert. Die Verantwortung für die Inhalte liegen bei den AutorInnen. 2
Beitrag zum Klimawandel nach Sektoren weltweit 13% 8% 3% 26% Energie 25,9% Industrie 19,4% Landnutzung 17,4% Landwirtschaft 13,5% 14% 19% Transport 13,1% Gebäude 7,9% 17% Abfall 2,8% 3 Quelle: Zukunftsstiftung Landwirtschaft mit Daten IPCC
KEEKS, Schule, Lebensmittel und der Klimawandel Landwirtschaft Dünger Viehfutter Viehzucht Ackerbau Verarbeitung Belieferung Schlachten Eindosen Schulküche Schiff Abfälle Abfüllen Kühlen Flugzeug LKW Kühlen Kochen Entsorgung Warmhalten Beitrag zum Treibhauseffekt 4 Eigene Abbildung
Beitrag der Ernährung zum Treibhauseffekt in Deutschland in Prozent des Gesamt Ausstoßes des Ernährungsbereichs: 13% 29% 6% Erzeugung tierischer Lebensmittel 44% Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel 8% 44% Verbraucheraktivitäten 29% Handel/Transport 13% 8% Verarbeitung(Industrie/Handwerk) 6% 5 Quelle: Eigene Darstellung nach von Koerber & Kretschmer(2009)
Bilanzierung unterschiedlicher Gerichte Große Bandbreite Dominanz der Landwirtschaft Einfluss von Fleisch Relevanz von Energieverbrauch und Verhalten in den Küchen Hot Spots bei Kühllagerung, Zubereiten, Spülen und Abfallvermeidung Gazpacho Penne Napoli Gemüse-Risotto Hühnerfrikasse mit Reis Chili con carne Frischer Rindergulasch 0 1000 2000 3000 g CO 2 -Äq. / Portion Landwirtschaft Verarbeitung Langstreckentransport Verpackung Logistik Distribution / Einkauf Betriebsmittel Getränke Kühlen Kochen Servieren Spülen Beleuchtung Heizung/Klimaanlage Waschen/Trocknen Warmwasser Infrastruktur Abfall 6
KEEKS Zwischenergebnisse: Praxistest 5 Schulküchen 4 Wochen 3 Wochen Schulbetrieb 1 Woche Ferienbetrieb Speisepläne und Rezepturen Einkauf, Rezepttreue, Ausgabedaten, Abfallmessung Verbrauchsmessung der Küchengeräte Menüanalyse Energieanalyse 7
KEEKS Praxistest Zutaten, Rezepturen Berechnung der Klimafaktoren (KF) für die zubereiteten Menüs Menüanalyse Essenszahlen Schulküchenstatistiken Berechnung der Klimawirkung des Praxistests Hochrechnung für alle 22 Schulküchen: Tage Essen (Kinder) pro Tag Essen ges. pro Tag Essen ges. pro Jahr Einheit [Anz./ d] [Anz./ d] [Anz./ d] [Anz. /a] KF pro Portion [kg CO 2 -Äq/ Port.] THG Emissionen [kg CO 2 -Äq] Schulbetrieb 192 4.247 4.587 880.658 0,50 442.480 Ferienbetrieb 32 1.530 1.650 52.800 0,68 35.770 Gesamt 224 5.777 6.237 933.458 0,53 478.250 8
KEEKS Praxistest 58 Messpunkte Energiemessung an 5 Praxistest Küchen Energieanalyse Geräte-Inventur in allen 22 Projekt Küchen ca. 820 Küchengeräte Hochrechnung anhand Gerätedurchschnitten: Gesamt Elektro- Energieverbrauch: ca. 493.000 kwh im Jahr ca.260 t CO 2 -Äq 9
Zwischenergebnis: KEEKS Praxistest 22 Netzwerkschulen ca. 4.600 Essen täglich ca. 933.500 Essen pro Jahr 480 t CO 2 -Äq 740 t CO 2 -Äq pro ca. 220 Netzwerk-Rezepte Øca. 0,8 kg CO 2 -Äq/Portion Jahr 260 t CO 2 -Äq 10
Einsparpotentiale Status Quo Potentielle Zukunft KEEKS Referenzsystem KEEKS Referenzsystem Landwirtschaft Alternative Landnutzung Landwirtschaft Alternative Landnutzung Nebenprodukte Referenzprodukte Nebenprodukte Referenzprodukte Transporte Transporte Verarbeitung & Verpackung Distribution & Einkauf Nebenprodukte Referenzprodukte Verarbeitung & Verpackung Distribution & Einkauf Nebenprodukte Referenzprodukte Küchenbetrieb Lagerung & Infrastruktur Küchenbetrieb Lagerung & Infrastruktur Zubereitung Ausgabe Wiederverwendung der Essensreste Legende: (Zwischen-) Produkt Prozess Zubereitung Ausgabe Wiederverwendung der Essensreste Legende: (Zwischen-) Produkt Prozess Gericht / Menü Rückgabe und Reinigung Produkt Referenzprodukt Gericht / Menü Rückgabe und Reinigung Produkt Referenzprodukt Abfälle und Abwässer Abfälle und Abwässer Verwertung / Aufbereitung Bereitstellung der Referenzprodukte Verwertung / Aufbereitung Bereitstellung der Referenzprodukte Ceterus-Paribus-Szenarioanalysen zur Ermittlung der Einsparpotentiale Andere Speisepläne, Lebensmittelvarianten (Verpackungsform, Herkunftsort usw.), installierte Geräte, Verhaltensweisen, Mengenplanung, 11 KEEKS Statustreffen 11
Menü - Potenzialbestimmung Klimafreundliche Menü- Optimierung z.b. Fleischprodukte Milchprodukte Nass - Reis Reduktion und Substitution besonders klimaintensiver Zutaten Einhalten der DGE Empfehlungen Austausch besonders klimaintensiver Menüs Weitere Reduktion der Fleisch- Gerichte z.b. Austausch von Rindfleisch Gerichten Vegetarischer Menüplan Ein Fleisch- Gericht pro Woche Maximal zwei Fleisch- Gerichte pro Woche 12
Menü - Optimierung: Bsp. Gemüsereis Lubia Polo Gemüsereis Lubia Polo mit Hack Einsparpotentiale pro 100 Portionen: 38 % 77 % 155 kg CO 2 -Äqu. mit 10 kg Rinderhack 5 kg Reis, 3 kg Tomaten (Dose), 10 Zwiebeln, 2,5 kg Bohnen, 200 gtomatenmark, Butter, Öl, Salz, Pfeffer Teilersatz von Rinderhack durch Soja 95 kg CO 2 -Äqu. mit 5 kg Rinderhack und 2 kg Sojagranulat* Vollersatz von Rinderhack durch Soja oder Linsen (gleicher THG-Wert) 36 kg CO 2 -Äqu. mit 4 kg Sojagranulat* oder 6,5 kg Linsen** * getrocknetes Sojagranulat; mit gleichem Proteingehalt wie 5 kg Rinderfleisch ** getrocknetes Sojagranulat; mit gleichem Proteingehalt wie 10 kg Rinderfleisch *** getrocknete Linsen; mit gleichem Energiegehalt wie 10 kg Rinderfleisch 13
Potenzialbestimmung Maßnahmen beeinflussen sich z.t. gegenseitig => können nicht (komplett) aufaddiert werden. Es können aber bis ca. 50 %der THG Emissionen eingespart werden 14
Nur noch zweimal pro Woche Fleisch 3-5 x 2 x ML-1 Einsparung von ca. 66.000 t CO 2 pro Jahr in Deutschland* gesamtes Einsparpotenzial im Bereich der Schulverpflegung 15 * Einsparpotenzial, wenn alle Schulküchen in Deutschland diese Maßnahme umsetzen würden Quellen: Eigene Berechnungen. Bilder: The Noun Project siehe Kommentarfeld.
Wöchentlicher Ersatz eines Fleischgerichtes durch ein pflanzliches Gericht ML-2 Einsparung von ca. 18.000 t CO 2 pro Jahr in Deutschland* gesamtes Einsparpotenzial im Bereich der Schulverpflegung 16 * Einsparpotenzial, wenn alle Schulküchen in Deutschland diese Maßnahme umsetzen würden Quellen: Eigene Berechnungen. Bilder: The Noun Project siehe Kommentarfeld.
Milch und Milchprodukte teilweise ersetzen ML-3 5 % Einsparung von ca. 15.000 t CO 2 pro Jahr in Deutschland* gesamtes Einsparpotenzial im Bereich der Schulverpflegung 17 * Einsparpotenzial, wenn alle Schulküchen in Deutschland diese Maßnahme umsetzen würden Quellen: Eigene Berechnungen. Bilder: The Noun Project siehe Kommentarfeld.
Effiziente Gefriergeräte verwenden A A +++ -18-18 500 kwh/a MT-1 Einsparung von ca. 54.000 t CO 2 pro Jahr in Deutschland* gesamtes Einsparpotenzial im Bereich der Schulverpflegung 18 * Einsparpotenzial, wenn alle Schulküchen in Deutschland diese Maßnahme umsetzen würden Quellen: Eigene Berechnungen. Bilder: The Noun Project siehe Kommentarfeld.
Effizientes Spülen MV-1 Einsparung von ca. 18.000 t CO 2 pro Jahr in Deutschland* gesamtes Einsparpotenzial im Bereich der Schulverpflegung 19 * Einsparpotenzial, wenn alle Schulküchen in Deutschland diese Maßnahme umsetzen würden Quellen: Eigene Berechnungen. Bilder: The Noun Project siehe Kommentarfeld.
Effizientes Abfallmanagement aufbauen MA-1 Einsparung von ca. 60.000 t CO 2 pro Jahr in Deutschland* gesamtes Einsparpotenzial im Bereich der Schulverpflegung 20 * Einsparpotenzial, wenn alle Schulküchen in Deutschland diese Maßnahme umsetzen würden Quellen: Eigene Berechnungen. Bilder: The Noun Project siehe Kommentarfeld.
Umsetzung bisher: Kölner KEEKS Küchen Umsetzung der KEEKS Empfehlungen: Maßnahmen mit geringem Mehraufwand z.b. effiziente Nutzung der Spülmaschine, Reinigen und Abrücken der Kühlgeräte, Butter ersetzen Maßnahmen mit organisatorischem Mehraufwand und Gewohnheitsänderungen z.b. Umgestaltung der Menüpläne, geringerer Einsatz von Tierprodukten, neue / innovative Rezepturen Investitionen in Technik z.b. Austausch von veralteter Technik Evaluation der KEEKS Empfehlungen durch 16 Experteninterviews => Eingrenzung akzeptierter Maßnahmen 21
Endergebnisse Methoden Verfeinerung & Verbreiterung: 2019 Verbreiterung der Status Quo Analyse auf alle 22 Projektschulen Einbezug von Landnutzungsänderungen (aluc) Schärfung des Modells für den Gesamtlebenszyklus Gemeinschaftsverpflegung stärkerer Einfluss des Bereichs Lebensmittel (Landwirtschaft): ca. ¾ der Emissionen geringerer Einfluss der Küchentechnik und Energieverbrauch: ca. ¼ der Emissionen Mineralwasser- Flaschen als Klimaproblem 22
UNFCCC Lighthouse Activities Auslobung durch Sekretariat der UN-Klimakonferenz (UNFCCC) Ziel: 15 Leuchtturmprojekte für die globale Entwicklung in den Kategorien Planetary Health Klimaneutral Jetzt! Women for Results Financing Climate Friendly Investments 560 Projekte wurden in 2018 eingereicht Es werden Projekte und keine Institutionen ausgezeichnet 23 Bild: UNFCCC und ProVeg https://unfccc.int/news/winners-of-the-2018-un-climate-action-award-announced
MS1 Auszeichnung von KEEKS IZT und ProVeghaben sich beworben mit KEEKS (IZT mit ProVeg, WI, F10, ifeu, Netzwerk e.v. Aktion Pflanzenpower (ProVeg und BKK ProVita) KEEKS und Aktion Pflanzenpower sind Preisträger Die Auszeichnung und Vorstellung von KEEKS erfolgt auf der COP24 in Kattovice am 11./12.12.2018 MomentumofChange Erzählt von Jane Godall 24 Bilder und Video: COP24: Ministry of Environment Polska. http://cop24.gov.pl/logo/ UNFCCC https://unfccc.int/climate-action/momentum-for-change/planetary-health
Folie 24 MS1 Michael Scharp; 30.10.2018