Agrar- und Ernährungswirtschaft in Intensivlandwirtschaftsregionen Herausforderungen, Akzeptanz, Ausblick

Ähnliche Dokumente
Anspruchsgruppen in der Agrar- und. Die Bedeutung der Gesellschaft und der

Ernährungswirtschaft aus. Branche

Georg August Georg-August-Universität Göttingen. Image der Landwirtschaft

Erwartungen der Gesellschaft an die Landwirtschaft

Bundesfachausschuss der CDU 17. Oktober Georg August Universität Göttingen

Akzeptanz in der Gesellschaft

Welche Ansprüche haben Verbraucher an tierische Lb Lebensmittel?

Erfolgreiche Markteinführung für das Tierwohl-Label

der medialen Gesellschaft

Wintertagung Schweinehaltung in Europa Produktion und Markt. Wels Dr. Albert Hortmann-Scholten

Erwartungen der Bevölkerung an die Landwirtschaft

Bürger versus Konsumentenpräferenzen

Die Strukturen der Zusammenarbeit in der deutschen Fleischwirtschaft: ein Wettbewerbsvorteil in Europa

Werthaltige Wettbewerbsfähigkeit:

Supply Chain Reputation in der Fleischwirtschaft. Diskussionspapiere // Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung, No.

Anzahl der Unternehmen Die größten deutschen Molkereien 2007

Dezember Nr Entwicklung ISSN

Vieh und Fleisch. Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft. des Jahresheftes Agrarmärkte Version vom

Entwicklungen in der Tierhaltung

Ergebnisse einer Studie. ASG Herbsttagung in Göttingen 11. November 2011

Herausforderungen an die deutsche Veredelungswirtschaft im Rahmen globaler Märkte für Agrarprodukte

Vieh und Fleisch. des Jahresheftes Agrarmärkte Version vom

Situation und Entwicklung in der EU. Fachtagung Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration

Internationale IUL Fleischkonferenz

Die Land und Ernährungswirtschaft im Blickpunkt der Öffentlichkeit

Marktorientierung in der Landwirtschaft

Dürfen wir für ein paar Minuten um Ihre Aufmerksamkeit bitten.

Zukunft der Veredlungswirtschaft. Perspektiven des Schweinemarktes - ISN-Schlachthofvergleich

BBV 46. Woche der EG s Viehvermarktung zwischen Erzeugerbündelung und Integration

Die dänische Schweinefleischbranche

THEMA: Deutsche Qualitätsprodukte gefragter denn je oder

Entwicklung der Vieh- und Fleischwirtschaft in Deutschland unter Berücksichtigung des Einflusses von Tierseuchen

Regionale Fleischproduktion ohne Gentechnik - Welche Potentiale sind am Markt zu erwarten? Rolf Michelberger, Ulmer Fleisch GmbH

Qualitätssicherung stufenübergreifend. Ein Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Veredlungswirtschaft

Reitweisen im Vergleich: Motive, Meinungen und Pferdesportverhalten

Warum Arbeitszufriedenheit die landwirtschaftliche Tätigkeit attraktiver macht!

Nachhaltige Erzeugung tierischer Nahrungsmittel in Hochverdichtungsräumen der Nutztierhaltung in Niedersachsen - FAEN2

Ökonomische Aspekte von Tierwohllabels

Marktmechanismen im Agribusiness Chancen und Risiken für die Landwirtschaft

Kundenzufriedenheit im Naturkostfachhandel: Determinanten und Erfolgswirksamkeit

Betriebswachstum in der Landwirtschaft Ursachen und Grenzen

Tierschutz im europäischen Vergleich

Aktuelle Herausforderungen für die Agrarwirtschaft: Öffentliche Meinung und Wettbewerbsfähigkeit

Reputation was das ist und warum wir sie brauchen. VÖTB Forum Julia Wippersberg,

Fleischmärkte und Zukunftsstrategien Perspektiven aus Sicht der Tönnies Unternehmensgruppe. Clemens Tönnies,

Die Ernährungswirtschaft im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit

Dr. Klaus Müller Volkswirte-Forum 2009 Bielefeld Die Bedeutung von CSR im Handwerk

Die Wertschöpfungskette bei Lebensmitteln

CORPORATE RESPONSIBILITY PRO CARTON

Entwicklung des Ferkel- und Schweinemarktes wie viel Eberfleisch verträgt der Markt?

Senior Efficiency Index Branchen Benchmarking zur Ermittlung der Effizienz von Unternehmen im Markt 50+

Entwicklung der Fleischindustrie in Deutschland und deren Auswirkungen auf die Region". Campus Technicus Bernburg

QS = Qualitätssicherung stufenübergreifend


Nachhaltigkeitsberichterstattung von Schweizer Unternehmen

Arbeitszufriedenheit in der Landwirtschaft: Wie beurteilen Mitarbeiter ihren Job?

1. Die Prioritäten der EU

Corporate Governance. Handelsblatt trend Studie. June 22, 2016

Positive und negative Bilder der Landwirtschaft von innen nach außen

Welche Rolle spielt der Lebensmitteleinzelhandel in der Wahrnehmung der Landwirtschaft?

Transformative Nachhaltigkeitsforschung zwischen Acker, Stall und Konsum

Bestmeat will in Zusammenarbeit mit den Partnern der Landwirtschaft wettbewerbsfähige Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen auf den Märkten anbieten

DBV-Veredlungstag 2013 am in Senden

Vieh- und Fleischmarkt Trends und Prognosen

Gesellschaftliche Erwartungen: Tierschutz

HANSEN KOMMUNIKATION. Workshop Möglichkeiten und Wirkungsweisen effizienter Unternehmenskommunikation

Vieh und Fleisch. Version vom Herausgeber: Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum, Schwäbisch Gmünd

Europäische Meinungsumfrage zu Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz Repräsentative Ergebnisse in den 27 Mitgliedsländern der Europäischen Union

Herbsttagung Verbindungsstelle Landwirtschaft - Industrie 24./ In Potsdam. Soziale Netzwerke und das Agrarbussiness

Die GAP & der Tierschutz: Hohe Tierschutznormen für die EU

Erfolgsfaktoren für Familienbetriebe im ländlichen Raum

Pressemitteilung zur VDF/BVDF-Jahrestagung 2012

Europäische Meinungsumfrage zu Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz Repräsentative Ergebnisse in den 27 Mitgliedsländern der Europäischen Union

Herbst Frühjahr 2004

Die Ernährungswirtschaft im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit

Tierschutz und Ökonomie welche Auswirkungen haben die verschiedenen Kriterien auf die Wirtschaftlichkeit von Ferkelerzeugung und Schweinemast?

Die Reputation der Fleischwirtschaft: eine Kausalanalyse. The Reputation of the German Meat Sector: A Structural Equation Model.

Sportsponsoring im Mediamix: Moderner Spielmacher im Wettbewerb um Aufmerksamkeit

1. Image-Status der deutschen Stromversorgung. 2. Allgemeine und branchenspezifische Einflussfaktoren

Universität Göttingen, Institut für Agrarökonomie, Lehrstuhl Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte

8. Rang im Vergleich mit EU-28 im Jahr 2016

! " # " $ " %& '( )* + &! " , + -. % /,! 0 ", "'( 12* 3 4, "5 6,","

DIE REPUTATION DER FLEISCHWIRTSCHAFT IN DER GESELLSCHAFT: EINE KAUSALANALYSE

Zur Dynamik der europäischen Geflügelwirtschaft unter besonderer Berücksichtigung der Niederlande und Deutschlands. Teil II: Eierproduktion

Tagungsband. zum Themenforum. Agrar- und Ernährungswirtschaft. Tierhaltung und Ethik. Mittwoch, 25. März 2009 Kreishaus Osnabrück

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/ Wahlperiode Aktuelle Situation der Tierproduktion in Mecklenburg-Vorpommern

Chancen durch regionale Produkte für den Lebensmitteleinzelhandel

Erfolgsfaktoren vom Urlaub auf dem Bauernhof

Carsten Traupe (Autor) Schlachtschweinevermarktung in Niedersachsen - Stand, Defizite, Entwicklungsmöglichkeiten

Tierschutzaspekte aus Sicht der Landwirtschaft

Was ist Tierwohl aus Sicht der Bundesregierung?

Landwirtschaft in der Mecklenburgischen Seenplatte Landesraumentwicklungsprogramm

Die aktuelle Situation im europäischen Bahnverkehr aus Schweizer Sicht

Der Markt für Öko-Produkte Rohstoffbeschaffung und -verfügbarkeit Wege zu Marktpartnern Kostenfaktoren und Chancen Absatzwege

Nachhaltigkeitskommunikation nach welchen Regeln wird gespielt?

Managementtraining Sauenhaltung für zukünftige Führungskräfte

Praxis-Workshop CSR Kommunikation

Die Energiewende im ländlichen Verteilnetz. Uelzen, 28. Mai 2013 Thorsten Gross, E.ON Avacon AG

Das Image vom Urlaub auf dem Bauenhof in Deutschland

Transkript:

Herausforderungen, Akzeptanz, Ausblick Prof. Dr. Achim Spiller/M. Sc. Friederike Albersmeier 11.06.2008

Gliederung Bedeutung und Struktur der Veredelungswirtschaft in Deutschland Reputation der Fleischwirtschaft: Studienergebnisse Herausforderungen 2

Bedeutung der Veredelungswirtschaft 3

Strukturwandel in der Veredelungswirtschaft Viehaltende Betriebe in Deutschland (in tausend Stück) 2004 2005 2006 2007 %-Veränder. 07 zu 06 Betriebe mit Schweinen mit Zuchtsauen 91,4 88,7 82,4 79,9-3,1 35,3 33,8 30,9 29,1-6,0 4

N SL SE Strukturwandel in der Veredelungswirtschaft HH CLP DH EL B VEC MI ST OS BOR COE WAF KLE EE RG MQ Schweinebestände in den Landkreisen der BRD (2003) Wasserflächen Landkreise Stadtkreise NEA SHA 1.0 DON 0.5 LA 0.25 PA UL BC Schweine M (in Mio.) 50 0 50 100 Kilometer 150 Quelle: Bäurle & Windhorst 2005 200 H. Bäurle, 2005 5

Strukturwandel in der Veredelungswirtschaft Schweinehaltung in ausgewählten EU-Staaten (2003) Staaten Betriebe (1.000) Mastschweine (1.000) Mastschweine/ Betrieb (Stück) Belgien 8,7 6.539 752 Dänemark 11,1 12.949 1.167 Deutschland 102,2 26.609 260 Frankreich 53 15.237 287 Niederlande 10,7 11.169 1.044 Spanien 130,8 21.211 162 EU (15) 671,9 118.792 177 EU (25) 2.196,9 149.968 68 Quelle: Situationsbericht 2007 Weser-Ems: 513 6

Strukturwandel in der Veredelungswirtschaft Bestandsgrößen im Jahr 2005 7

Konzentrationsprozesse auf der Schlachtstufe Die drei größten Schlachtfirmen (Vion, Tönnies, Westfleisch) schlachten mittlerweile knapp die Hälfte aller Schweine in Deutschland Firmengruppen kontrollieren z. T. die gesamte Fleischkette vom Lebendtier bis zum verpackten Frischfleisch oder zur Wurst 8

Die führenden Lieferanten des LEH Rang Unternehmen Umsatz in Dt. in Mio. Gruppenumsatz Euro (netto) 2006 in Mio. Euro (netto) 1 Nestlé 3.770 62.596 2 Vion Food Group 3.707 7.413 3 Procter & Gamble 3.500 60.973 4 Dr. August Oetker 2.611 7.149 5 Unilever 2.300 39.642 6 Coca-Cola 2.266 19.199 7 Cobana Fruchtring 2.057 2.284 8 Henkel 2.000 12.740 9 Kraft Foods 2.000 27.383 10 Philip Morris 1.961 53.189 11 B+C Tönnies 1.950 3.000 9

Die führenden Lieferanten des LEH Rang Unternehmen Umsatz in Dt. in Mio. Gruppenumsatz Euro (netto) 2006 in Mio. Euro (netto) 12 InBev 1.750 13.308 13 Südzucker-Gruppe 1.687 5.764 14 Ferrero 1.500 5.300 15 Humana Milchunion 1.500 1.800 16 Nordmilch Konzern 1.359 1.941 17 Pfeifer & Langen 1.300 2.200 18 Unternehmensgruppe Theo Müller 1.260 2.100 19 Westfleisch-Gruppe 1.225 1.666 Quelle: Lebensmittelzeitung 2008 10

Europas größte Schweineschlachtunternehmen Schlachtunternehmen % Marktanteil Land 1. Danish Crown 10 DK, GB 2. Vion 8,4 D, NL 3. Tönnies 2,5 D 4. Westfleisch 2,3 D 5. Cooperl 1,6 F 6. Socopa 1,6 F 7. Smithfield 1,5 PL, F, RO 8. Grampian 1,4 GB 9. D&S Fleisch 1 D 10. Proinsegra 1 ES 11. Gausepohl 0,8 D 12. Swedish Meats 0,8 SW 11

Krisen und Konflikte in der Veredelungswirtschaft Medienberichterstattung Standortkonflikte Mitteldeutsche Zeitung vom 17.03.06 Neues Deutschland vom 29.05.06 12

Videoclip 13

Hat die Branche ein Akzeptanzproblem in der Öffentlichkeit? 14

Reputation der Veredelungswirtschaft in der Gesellschaft Eine empirische Studie 15

Zur Bedeutung der Supply Chain Reputation Wert der Reputation für Unternehmen Ein zentraler Faktor für den Erfolg des Unternehmens Voraussetzung für Transaktionen, da Informationsasymmetrien überbrückt werden können Entscheidungshilfe für das Eingehen von (Geschäfts-) Beziehungen Die Qualität der Beziehung spiegelt sich in der Loyalität der Anspruchsgruppen zum Unternehmen wider Ein positiver Ruf ermöglicht vielfältige Unterstützungspotentiale bei Stakeholdern Nur wer über Reputation verfügt, wird Akzeptanz für seine Produkte und wirtschaftlichen Entscheidungen finden 16

Potentiale der Reputation Wert der Reputation für Unternehmen Unternehmensreputation Stakeholder Kunden Mitarbeiter Investoren Unterstützungspotentiale - Kundenzufriedenheit und -loyalität - Kundenbindung und Neukundengewinnung - Erhöhung der Preisbereitschaft - Mitarbeiterzufriedenheit, -loyalität - Mitarbeiterbindung - Mitarbeitergewinnung - Erhöhung der Motivation - Zufriedenheit der Aktionäre - Gewinnung und Bindung von Investoren - Senkung von Kapitalkosten Öffentlichkeit - verbesserte Unterstützung von Medien, Politik und Öffentlichkeit Quelle: Eigene Darstellung 17

Studiendesign Persönliche Befragung im Mai und Juni 2007 durch geschulte Studenten der Universität Göttingen Standardisierter Fragebogen 695 durch Quotenverfahren ausgewählte Personen im Raum Nordwestdeutschland (convenience sample) Fragebogen in vier Abschnitte: Gleiche Items, jeweils zugeschnitten auf die entsprechende Stufe der Fleischwirtschaft 18

Reputation des Sektors im Vergleich 75 71,0 Auto 67,4 66,4 Punkte 65 55 54,2 58,8 Bau Süßw. Milch 62,6 Banken 45 50,4 Fleisch Chemie Fleischsektors Autoindustrie 1 Chemieindustrie Bauindustrie Süßwarenindustrie Milchsektors Bankenwesen 19

Reputation...der landwirtschaftlichen Tierhaltung? 1,7 11,4 22,8 27,0 31,5 4,9...der Schlachtunternehmen? 6,3 19,1 33,7 20,3 17,9 1,2...der Hersteller von Wurstwaren? 3,4 13,8 34,1 24,4 19,8 3,1...des Wurst- und Fleischangebots im Lebensmittelhandel? 1,4 8,1 20,0 26,8 32,0 11,0...des Fleischsektors insgesamt? 1,0 11,1 37,7 29,5 19,0 1,2 0% 20% 40% 60% 80% 100% Sehr schlecht Schlecht Eher schlecht Mittelmäßig Eher gut Gut Sehr gut 20

Glaubwürdigkeit im Vergleich Glaubwürdig Ldw. Eher glaubwürdig Teils/teils Wurst LEH. Schlacht. Medien Greenpeace Eher unglaubwürdig Landwirtschaft Wursthersteller Politik Greenpeace Politik Schlachtunternehmen Lebensmitteleinzelhandel Medien 21

Wer trägt die Verantwortung für Skandale Trägt eher große Verantwortung Trägt mittelmäßige Verantwortung Schlacht. Wurst. LEH Medien Politik Trägt eher geringe Verantwortung Ldw. Landwirtschaft Wursthersteller Medien Schlachtunternehmen Lebensmitteleinzelhandel Politik 22

1,0 0,5 0,6 0,2 0,5 0,4 0,3 0,0-0,5-0,4-1,0-0,7-1,5-1,2 Ich würde in einem entsprechenden Unternehmen arbeiten, wenn es dort einen Arbeitsplatz gibt, der meiner Eignung entspricht. Landwirtschaft Wursthersteller Die Politik sollte strengere Gesetze ausarbeiten. Schlachtunternehmen Lebensmitteleinzelhandel 23

Korrelationsanalyse Ruf der landwirtschaftlichen Tierhaltung Ruf der Schlachtunternehmen Ruf der Wursthersteller Ruf des Wurst- und Fleischangebotes im LEH Ruf der ldw. Tierhaltung Ruf der Schlachtunternehmen 0.536** Ruf der Wursthersteller 0.369** 0,597** Ruf des Wurst- und Fleischangebotes im LEH 0.245** 0,398** 0,505** Ruf des Fleischsektors insgesamt 0.559** 0,651** 0,623** 0,569** Ruf des Fleischsektors insgesamt 24

Fazit Ergebnisse weisen auf ein erhebliches Reputationsdefizit der Fleischwirtschaft hin Ausmaß der schlechten Reputation der Fleischwirtschaft wird im Vergleich mit anderen Agrarsektoren und Nicht- Agrarsektoren sichtbar Milchwirtschaft schneidet deutlich besser ab höheres Vertrauen, geringe Risikowahrnehmung Partiell differenziertes Bild hinsichtlich der Reputationsunterschiede der vier Wertschöpfungsstufen Ruf der Stufen Schlachtung und Wurstherstellung liegt unter der Gesamtreputation Reputation der Landwirtschaft und des LEH liegt darüber 25

Fazit Schlachtunternehmen und Wurstverarbeiter zeichnen sich durch ein Kommunikationsproblem aus Während die Landwirtschaft auf ein hohes Unterstützungspotential bauen kann Das Image der Landwirtschaft ist jedoch romantisiert und veraltet 26

Warum ist die Reputation der Veredelungswirtschaft in der Gesellschaft so schlecht? 27

Ursachen für den schlechte Ruf der Veredelungswirtschaft in der Gesellschaf Externe Ursachen Interne Ursachen 28

Externe Ursachen Soziologische Erklärungsansätze Zunehmende Entfremdung von der Landwirtschaft Strukturelle Entwicklungen im ländlichen Raum Wertewandel und Bedeutungsverlust der Landwirtschaft Ethische Erklärungsansätze Zunehmende Bedeutung von Tiergerechtheit und artgerechter Tierhaltung in der modernen Gesellschaft Gestiegenes Umweltbewusstsein Kommunikationstheoretische Erklärungsansätze Veränderte Kommunikationsstrukturen und -inhalte Bedeutungssteigerung der Skandalisierungskommunikation in den Medien 29

Interne Ursachen für das fehlende Ansehen Geringe Verbraucher- und Öffentlichkeitsorientierung 30

31

32

33

5 in 2008 12 in 2007 34

Warum ist die Reputation so wichtig? Zukünftige Herausforderungen für die Veredelungswirtschaft 35

Neue Herausforderungen Klimadiskussion Energiediskussion Gesundheitsdiskussion Tierschutzdiskussion Steigender Anteil an Vegetariern und Low-Meat-Consumern Professionalisierung der Proteste Sozialstandards 36

Fazit Reputation defizitär Gesellschaftliche Ansprüche sollten aus eigenem betriebswirtschaftlichem Interesse nicht länger ignoriert werden Unterstützungspotenziale zentral (vgl. die Unterstützung der Öffentlichkeit für den Milchstreik) Trittbrettfahrerverhalten in der Fleischkette ( organisierte Unverantwortlichkeit ) Externe Kommunikation: In den gesellschaftlichen Diskurs einbringen Interne Unternehmenskultur: Verbraucher- und Öffentlichkeitsorientierung der Veredelungswirtschaft 37

Mehr zum Thema! 500 Seiten aktuelle Beiträge Open content: Kostenlos das Buch downloaden unter: http://webdoc.sub.gwdg.de/univerlag/2008/fleischwirtschaft.pdf 38

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontaktadresse: Prof. Dr. Achim Spiller Georg-August-Universität Göttingen Lehrstuhl "Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte" Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen Tel: 0551/39-22399 Fax: 0551/39-12122 www.agrarmarketing.uni-goettingen.de 11.06.2008

2 Stand der Forschung Wissenschaftliche Studien weisen auf verschiedene Probleme in einigen Bereichen der Fleischwirtschaft hin Für die Landwirtschaft liegen vielfältige Studien vor Empirische Imageforschung (Alvensleben v. 1995, 1998, Köhler/Wildner 1998) Vertrauensstudien (Frewer 1998, Verbeke/Viaene 1999, Pennings et al. 2002, Poppe/Kjærnes 2003, Forsa 2007, Dierks 2007, Bruhn 2008) Arbeiten zu Protesten sowie ihre Professionalisierung (Kögl/Mann 2002, Schubert 2003, Dorsch 2004, Gerlach/Spiller 2008) Beiträge zu den Auswirkungen von Lebensmittelkrisen Relevanz der Medien (Alvensleben v. 1997, Wildner 2002, Hagenhoff 2003, Kleinschmit/Feindt 2004, Böcker/Hanf 2000, Schulze et al. 2008b) Dynamik und Zeitdauer von Verbraucherreaktionen (Frewer 1998, Alvensleben v.1998a, Franz/Enneking 2005, Dierks 2007) 40

2 Stand der Forschung Die Stufen Schlachtung und Wurstherstellung haben bislang noch wenig wissenschaftliche Beachtung gefunden Wettbewerbs- und Strukturanalysen (ZMP 2006, Brigitte 2006, Rabobank 2007, Lüth/Spiller 2007, Rabobank 2007) Studien zum Umgang mit Tieren vor und während des Schlachtens sowie deren Einfluss auf die Fleischqualität (Christensen/Barton-Gade 1997, Holleben v. et al. 2002, Holleben v./wenzlawowicz v. 2008) Lebensmitteleinzelhandel Imageanalysen (KPMG 2005, Schulze/Spiller 2008a, Schulze/Spiller 2008b) 41

Strukturwandel in der Veredelungswirtschaft 42

1,5 1,0 Ldw. LEH Schlacht. 0,5 Wurst. Wurst. LEH 0,0-0,5 Schlacht. Ich finde, dass die insgesamt vertrauenswürdig ist/sind. Landwirtschaft Wursthersteller Ldw. In der/ Bei den gibt es kriminelle Energien. Schlachtbranche Lebensmitteleinzelhändler 43

1,5 Schlacht. LEH 1,0 Ldw. 0,5 0,0 Wurst. Ldw. Wurst. Schlacht. Wurst. -0,5 Schlacht. Ldw. LEH -1,0 achten auf den Tierschutz. ist nur der Gewinn wichtig. belasten die Umwelt. Landwirtschaft Wursthersteller Schlachtunternehmen Lebensmitteleinzelhandel 44

45