Was machen erfolgreiche Betriebsleitende anders?

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Transkript:

Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Was machen erfolgreiche Betriebsleitende anders? Swetlana Renner Tänikoner Agrarökonomie-Tagung, 10. September 2015 www.agroscope.ch I gutes Essen, gesunde Umwelt

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Arbeitsverdienst pro Familien-AK (Histogramm) 4

Arbeitsverdienst pro Familien-AK D9 5

Arbeitsverdienst pro Familien-AK (Mittelwerte der Verdienstgruppen) 140000 2011 2013 120000 100000 80000 83525 60000 40000 20000 0 20000 D1 D2 D3 D4 D5 D6 D7 D8 D9 D10 6

Regionen 7

Produktionsausrichtung 8

Betriebsgrösse 9

Einsatz der Arbeitskräfte 10

Ausbildung 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Keine Ausbildung Lehre/Berufsausbildung Meisterprüfung Hochschulabschluss 11

Anteil Strukturkosten 1 an Fremdkosten Strukturkosten 1 = Maschinen, Geräte, Gebäude, Arbeiten durch Dritte, Maschinenmiete 12

Kapitaleinsatz je ha Fläche 29'000 27'000 5'000 4'500 Bilanzwert Gebäude (Fr. je ha) 25'000 23'000 21'000 19'000 17'000 4'000 3'500 3'000 2'500 Bilanzwert Maschinen (Fr. je ha) 15'000 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 2'000 Gebäude je ha Maschinen je ha 13

Anteil Direktzahlungen an Rohleistung 0.50 0.45 0.40 0.35 0.30 0.25 0.20 0.15 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Tal Hügel Berg 14

Fazit 1: Strukturelle Unterschiede Standort obetriebe aus der Talregion schaffen es eher, hohe Arbeitsverdienste zu erwirtschaften ounter erfolgreichsten Betrieben findet man selten Betriebe aus der Bergregion onur ein Viertel der erfolgreichsten Betriebe befindet sich in der Hügelregion Produktionsausrichtung ospezialisierung auf Pflanzenbau (Ackerbau und Spezialkulturen) ist oft mit einem höheren Arbeitsverdienst verbunden oder Anteil der spezialisierten Verkehrsmilch- und sonstigen Weideviehbetrieben ist in den niedrigsten Verdienstgruppen sehr hoch (über 60%). Dagegen findet man nur knapp 20% dieser Betriebe unter den am besten verdienenden 15

Fazit 2: Sozioökonomische Faktoren Betriebsgrösse ogrössere Betriebe verdienen mehr: Die durchschnittlichen Nutzflächen/Tierbestände von den 10% am besten verdienenden Betrieben ist ungefähr zweimal so hoch wie von den 10% am wenigsten verdienenden Betriebe Humankapital und Arbeitskraft onur kleine Alters- und Bildungsunterschiede zwischen den Verdienstgruppen otendenziell verdienen jüngere Betriebsleiter mit einem höherem Bildungsstand etwas mehr oerfolgreiche Betriebe setzen etwas mehr Arbeitskräfte ein, dabei mehr Fremdarbeitskräfte und weniger Familienarbeitskräfte 16

Fazit 3: Kosten- und Umsatzstruktur Kosten okostenanteil für Maschinen, Geräte und Gebäude wird mit steigendem Arbeitsverdienst tendenziell kleiner odie 10% am schlechtesten verdienenden Betriebe sind durch einen sehr hohen Einsatz von Maschinen und Gebäuden gekennzeichnet (Problem der Überkapitalisierung) Rohleistungen oerfolgreiche Betriebe beziehen weniger Direktzahlungen relativ zur Rohleistung: Mit höherem Arbeitsverdienst sinkt der Anteil der Direktzahlungen an der Rohleistung 17