Alternative Finanzierungsinstrumente. Existenzgründung. Seminar Existenzgründung in der Landwirtschaft Ratzdorf, 19.-21. Mai 2006.



Ähnliche Dokumente
Zukunftsstiftung Landwirtschaft. Finanzierung / Rechtsformen für Bodenerwerb

S T I F T U N G S A T Z U N G

Unternehmensübernahme die Gründungsalternative!

Vermögen sichern - Finanzierung optimieren

Dipl. Kfm. Andreas L. Huber WP StB

Ergebnisse der Handwerkskammer Münster im Rahmen einer bundesweiten ZDH-Umfrage Herbst 2010

Die Stiftung in Zahlen

Infoblatt Lehrer Organisation der Finanzierung und der Buchführung

Schwering & Hasse Stiftung, Lügde

Finanzierung: Übungsserie III Innenfinanzierung

Inhalt

Kapital durch Direktanlagen

Alternative Stiftungs- Vortrag Dipl.-Kfm. Dirk Bach, Wirtschaftsprüfer ATAX Treuhand GmbH, Neunkirchen

Nachhaltige Kapitalanlage. Gute Erträge plus gutes Gefühl.

Darlehen - als Möglichkeit der... -Finanzierung

Merkblatt. Grundsätze zur Verwendung der Mittel eines gemeinnützigen Vereins

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance:

Anmerkungen einer Haushaltspolitikerin

Alte Färberei Projektmappe Bockemühl ARCHITEKT Blasistr Schopfheim 0173/

Attraktive Zinsen für Ihr Geld mit der Captura GmbH

Mehr Transparenz für optimalen Durchblick. Mit dem TÜV Rheinland Prüfzeichen.

Anspar-Darlehensvertrag

Tipps für ein Bankgespräch

Die richtige Rechtsform im Handwerk

Finanzierung - welche ist die richtige? Das Bankgespräch

SONNIGE AUSSICHTEN: SOLARPARK III

Finanzen im Plus! Dipl.-Betriebswirt (FH) Thomas Detzel Überarbeitet September Eigen- oder Fremdfinanzierung? Die richtige Mischung macht s!

Förderungsantrag für die Bürgerstiftung der Kreissparkasse Köthen bzw. Köthener Sparkassenstiftung


FINANZKENNZAHLENANALYSE

Inhalt Die Informationen sammeln Das Konzept erstellen

Social Investments und Venture Philanthropy. Transparenz als Kriterium für soziale Investoren

Rechnen Sie mit uns. Die Fördermittelexperten.

AM 96/2013. Amtliche Mitteilungen 96/2013

Internationales Marketing-Management

Hamburger Kreditbarometer Ergebnisse der Sonderbefragung zur Kreditversorgung im Rahmen der Handelskammer-Konjunkturumfrage, I.

Der richtige Weg zur Bürgerkommune

Stiftungssatzung. 1 Name, Sitz der Stiftung, Rechtsform

2.1.1 Wer ist zur Bilanzierung verpflichtet?

Stolpersteine als Selbstständige (er)kennen und vermeiden

1. Geschäftsidee. Beschreibt eure Geschäftsidee. Wie soll eure künftige Firma heißen? Welche Rechtsform soll eure künftige Firma haben und warum?

Steuerpolitische und steuerrechtliche Fragen der Stiftung. Vortrag Dipl.-Kfm. Dirk Bach, Wirtschaftsprüfer ATAX Treuhand GmbH, Neunkirchen

VERTRAG PARTIARISCHES DARLEHEN

Taschenguide. Forderungsverkauf. Wie Sie Ihre Liquidität sichern. Bearbeitet von Ina Klose, Claus Wieland

Individuelle Lernbegleitung für Jugendliche. Ehrenamtliche geben ihre Kompetenzen weiter

Hier erhalten Sie hilfreiche Tipps und Unterlagen für die Gründung einer Genossenschaft. Kooperationen und Genossenschaften

Beteiligungserklärung

Das variable Kapitalkonto was ist besonders wichtig? Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht, Düsseldorf

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

Wer ist, was macht die Stiftung trias? trias griechisch, die Dreiheit Steht für die drei Ziele der Stiftung

Das Seminarangebot richtet sich an drei Gruppen von Frauen:

Günter Seefelder Die besten Konzepte für Ihren erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit interna

Jetzt. wohnblau eg. Genossenschaft für nachhaltiges Wohnen. Mitglied werden und profitieren

Bau einer Windkraftanlage Finanzierung. Eugen Schlachter Sprecher des Vorstandes der Raiffeisenbank Dellmensingen eg

Bodenwert betriebswirtschaftlich: Wie viel darf ich für Landkauf ausgeben? Dr. Gunnar Breustedt. Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät

Übungsaufgaben Tilgungsrechnung

Immobilien mieten, kaufen oder bauen 2013

Antrag auf Übernahme einer Ausfallbürgschaft

31. Jahrestagung der HochschulkanzlerInnen 16. BIS 18. SEPTEMBER 2015 IN SAARBRÜCKEN

Wie viel Sicherheit kann ich mir leisten?

Das Institut für berufliche Aus- und Fortbildung stellt sich vor

Vermögensanlagen-Informationsblatt gemäß 13 Vermögensanlagengesetz

Finanzierung von Wohnimmobilien ehemaliger Plattenbauten

Clusterfonds Start-Up! Die Brücke zur Start-Up-Finanzierung

Möglichkeiten der Bankenfinanzierun g

Mietkaution? NEIN DANKE! Die Kautionsbürgschaft von EuroKaution macht aus Ihrer Mietkaution bares Geld.

Arbeitsblätter. Sinnvolle Finanzberichte. Seite 19

Eine Baufinanzierung dient dem Erwerb von Immobilien.

Das Erbbaurecht Inhalt, Zielsetzung und wirtschaftliche Auswirkungen. Vortrag von Dr. Matthias Nagel

Musikprojekt. Start: Schuljahr 2013/2014. Warum?

Neuland 18. Feb. 2014

Mehr Geld mit der Zürcher-Geldschule

Risikomanagement bei PPP Projekten: Erfahrungen aus Deutschland

Kurzfristige Kreditfinanzierung Langfristige Kreditfinanzierung Verständnisfragen... 25

Fallstricke im Gemeinnützigkeitsrecht

BUSINESSPLAN Ihr»roter Faden«zur Erstellung eines Businessplans

Energieeffizienz 2012

Die selbst genutzte Immobilie Immobilien als Geldanlage Kaufen, bauen, sanieren: Was ist sinnvoll für mich?.. 15

Rechtsform der Unternehmung. Rechtsform der Unternehmung

Die Finanzierung von Wohnprojekten

Gewinn für die Region. Mit erneuerbaren energien in die zukunft investieren. eine Initiative der. und der. Volks- und Raiffeisenbank eg, Güstrow

Zukunftsfinanzierung mit Beteiligungskapital Zuerst prüfen dann den richtigen Partner wählen

EIGENTUMSWOHNUNGEN IM GÜNSTIGEN ERBBAURECHT

Selbstverwaltet Selbstorganisiert Selbstbewusst Selbstständig Wohnraum für: Alle!!

Andersen & Partners Finanzplanung. Vernetzte Beratung für langjährigen Erfolg. A N D E R S E N & P A R T N E R S. value beyond financial advice

KURZPROSPEKT DEUTSCHE S&K SACHWERTE. Nr. 2

Energieeffizienz. Ergebnisse einer repräsentativen Telefonbefragung bei 400 B2B-Finanzentscheidern

Zinsrechnung Z leicht 1

Wahl der optimalen Rechtsform aus steuerlicher Sicht. Nicole Ruetz - Steuerberaterin -

Jetzt Sonne kaufen und für die Zukunft vorsorgen!

Was ist die BÄrgerstiftung Sulzburg Hilfe im Alltag?

Die perfekte Bewerbung richtig schreiben online & klassisch

Selbstständig mit einer Werbeagentur interna

Auszug aus Gesellschaftsvertrag

Nachtrag zum Haushaltsplan. Haushaltsjahr Wirtschaftsplan. Sondervermögen "Altlastensanierung Sachsen-Anhalt"

Zinssicherung im B2B Markt April 2010

Die Wirtschaftsberatung 1a Aussicht. Unternehmensfinanzierung Teil 4 Öffentliche Fördermöglichkeiten Grundsätze

Was man über das Perlenfinden wissen sollte...

BIBB Fachtagung Perspektive durch Wandel 5./6. Mai Oldenburg

Transkript:

Alternative Finanzierungsinstrumente für die Existenzgründung Seminar Existenzgründung in der Landwirtschaft Ratzdorf, 19.-21. Mai 2006

Rahmenbedingungen: Finanzierung ldw. Betriebe 1. hoher Kapitalbedarf: mit 265 TEUR / AK doppelt so hoch wie i.d. gewerblichen Wirtschaft 2. hoher Eigenkapitalanteil: ca. 75%, ohne Boden 50% 3. geringe Gesamt- und Eigenkapitalrendite: im Durchschnitt negativ, 50% aller Höfe bauen EK ab 4. Besonderheiten des Bodenmarktes: Pacht i.d.r 1-2% des Verkehrswertes 5. in der Vergangenheit wurden Kredite v.a. auf Sicherheiten in Form von Grundschulden abgestellt; Veränderung durch fallende Boden- und Immobilienpreisen in vielen Regionen und Basel II

Konsequenzen für Finanzierung u. Rechtsform von Existenzgründungen 1. Öffnung für externe Kapitalgeber 2. Rechtsformen mit mehreren Akteuren 3. z.t. Trennung zwischen Bewirtschaftung und Eigentum 4. Grundschulden und SÜ reichen als Darlehens-Sicherheit nicht aus

Finanzierung einer Hofübergabe/-gründung ein Gesamtkunstwerk Aus Sicht des Existenzgründers Unternehmerisches Konzept und unternehmerische Fähigkeiten? Risiko des Scheiterns Genug Erfahrung in der eigenständigen Betriebsführung? Schrittweise wachsen? Ergänzende Finanzierungsinstrumente => mehr Kommunikation erforderlich

Was erleichtert Finanzierungen? Initiative, kompetente Menschen Gute Ideen; Klare, schlüssige Konzepte Gute Kooperation und Kommunikation - im Projekt / Unternehmen - mit Kunden, Partnern, Umfeld - mit Geldgebern

Wer hat Interesse an meinem / unserem Hof? - mögliche Partner Kundinnen und Kunden Erlebnis: Kindergärten, Schulen, Heime, Bildungshäuser, Therapie etc. Naturschutz: Verbände, Behörden Ernährung: Berater, Krankheitswesen Region: Kirchen, Kommunen, Parteien, Unternehmen, Stiftungen, Bodenreformer, Aktivisten (attac) Forschung: Universitäten, Ausbildungsstätten Augen, Ohren und Herzen offen halten

Werkzeugkasten Finanzierung ( wie?) 1. Eigenkapital 2. Bankdarlehen 3. Privatdarlehen 4. Beteiligungen (inkl. Ldw.fonds) 5. Staatliche Zuschüsse 6. Spenden, Stiftungsmittel

Finanzierung: Eigenkapital 1. ca. 30% des Gesamtfinanzierungsbedarfs als Eigenkapital (oder kapitaldienstfrei) erforderlich 2. wegen geringer Verdienstmöglichkeiten als Angestellter i. d. Ldw. oft nur aus der Familie und/oder außerlandwirtschaftlichem Einkommen möglich

Finanzierung: Bankdarlehen I 1. Finanzierung von Existenzgründungen generell schwierig: Risiken, fehlende Sicherheiten, Beratungsintensität (öffentliche Zuschüsse, schlechte Unterlagen), kleine Kreditbeträge => geringer Deckungsbeitrag 2. Zurückhaltung der Banken gegenüber der Branche Landwirtschaft (schlechte Wirtschaftlichkeit, Unsicherheit der Marktund Förderentwicklung, schwierige Beurteilung)

Finanzierung: Bankdarlehen II 1. Erstrangige Grundschulden für Rentenzahlungen (nach Hofübergabe) erschweren Kreditfinanzierung 2. Kreditzinsen seit Jahren rel. niedrig, durch LR besonders günstige Konditionen 3. Schwierig ist v.a. der Zugang zu Bankdarlehen 4. Ertragsdruck der Banken => kleine und in der Beurteilung aufwendige Kredite sind unattraktiv. Basel II ist dagegen zweitrangig

Finanzierung: Bankdarlehen III Wie kann es trotzdem gehen? 1. Gutes Konzept 2. Persönlichkeit 3. Aussagekräftige Unterlagen 4. Sicherheiten: Grundschulden, SÜ etc. Bürgschaften, Einzel- Bürgschaften ggü. GLS

Erforderliche Unterlagen Persönliche Informationen Lebenslauf, Kompetenzen Selbstauskunft (Formular der Bank) Bankauskunft der Hausbank Kopie des jüngsten Einkommenssteuerbescheids Informationen zur Vergangenheit Jahresabschlüsse ( evtl. des Vorbewirtschafters)

Ihr Vorhaben: Erforderliche Unterlagen Beschreibung des Vorhabens Positionierung im Wettbewerb Kostenaufstellung bzw. Investitionsplanung Finanzierungsplan Wichtige Verträge (z.b. Kauf-, Pachtvertrag) Wirtschaftlichkeit: Einschätzung der Marktaussichten (Bedarf, Absatzwege, Kunden/-bindung, Marketing) Umsatz- u. Wirtschaftlichkeitsplanung Liquiditätsplanung Kurz, konkret, möglichst selbst erstellt, lesefreundlich

Betriebswirtschaftliche Planung Liquiditätsplanung Einnahmen und Ausgaben übersichtlich auf einer Seite Trennung zwischen Landwirtschaft / Nebenbetrieben, GuV / Bilanz Soll-ist-Vergleich, Vergleich mit Geldrückberichten Zeitnahe Dateneingabe

Bankgespräch Vorbereitung UnternehmerInnen müssen die Planung selbst vertreten Evtl. Berater mitnehmen Rollenverteilung klären, sicher auftreten Probleme und mögliche Lösungen bedenken Marktkenntnis zeigen Kurz-, mittel- und langfristig denken inkl. Ausstiegsszenario

Bankdarlehen Besonderheiten GLS Besondere Darlehen der GLS- Bank Bürgschaftsdarlehen Leih- und Schenkgemeinschaften Weitere Unterschiede Branchenkenntnis z.t. günstige Konditionen durch Zinsverzicht der Sparer/innen

Finanzierung: Privatdarlehen 1. Bedeutung wird unterschätzt 2. Herkunft aus der Familie und seltener aus dem privaten und betrieblichen Umfeld 3. rel. häufig vom Verkäufer 4. KWG beachten: Unerlaubtes Bankgeschäft: > 5 Darlehen > 12.500 Aufklärung der Darlehensgeber, dass keine bankübliche Geldanlage

Finanzierung: Privatdarlehen Formulierungsvorschlag KWG Die Rückzahlung dieses Darlehens und die Zinsen können nicht verlangt werden, solange dieses Kapital zur Erfüllung anderer Verpflichtungen (z.b. Lieferanten- oder Bankverbindlichkeiten) benötigt wird.

Finanzierung: Privatdarlehen 1. Vertrag abschließen auch in der Familie - über: Betrag, Laufzeit, Kündigungsfrist, Zinsen, Tilgung, evtl. Besicherung 2. Information / Transparenz aktiv herstellen 3. Alternative: GLS-Einzelbürgschaften

Finanzierung: Beteiligungen... sind Eigenkapital und haften für Verbindlichkeiten des Unternehmens Beteiligungsertrag, z.t. gewinnabhängig Naturalerträge möglich KWG gilt nicht Ausgestaltung: 1. Stille Beteiligung Bsp. Kartoffelaktie 2. Kommanditges. (KG) Bsp. Kirchhof 3. Aktienges. (AG) Bsp. Hof am Weiher

Finanzierung: Beteiligungen Vorteil: es gibt Bereitschaft, z.b. von Kunden, Kapital zur Verfügung zu stellen Nachteile: erforderliches (Kunden-) Umfeld ist bei Gründung oft noch nicht vorhanden; v.a. geeignet für Investitionen, Wachstumsschritte, Konsolidierung. Bei größerem Umfang Prospektpflicht

Finanzierung: Zuschüsse Investitionsförderung durch AFP ist für Existenzgründungen nur schwer zugänglich Auflage 2 Jahre Buchführung Verzicht ist möglich! keine Förderung für Nicht-Landwirte, z.b. (gemeinn.) Verpächter Flächenprämien waren bisher auch für Neueinsteiger zugänglich. Durch die Agrarreform ist dies eingeschränkt. - 22

Finanzierung: Spenden / Stiftungen weitgehend abhängig vom gemeinnützigen Status Trennung zwischen Eigentümer (gemeinn.) und Bewirtschafter (ldw. oder gewerblich) systematisches fundraising erforderlich Vorteile für Finanzierung: steuerbegünstigte Spenden für Investitionen Grenzen: Anforderung an (ehrenamtliche) Träger, i.d.r. kein AFP - 23

- 24 PAUSE

Möglichkeiten Gemeinnütziger Träger Seminar Existenzgründung in der Landwirtschaft Ratzdorf, 19.-21. Mai 2006

gemeinnützig ist... ein (missverständlicher) Begriff des Steuerrechts Definition: nach Satzung u. tatsächlicher Geschäftsführung ausschließlich... die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos... fördern Gemeinnützige Zwecke sind u.a. - Umwelt-, Landschafts-, Denkmalschutz - Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitspflege - Volks- u. Berufsbildung, Erziehung - Wissenschaft - Kunst, Kultur, Förderung des Heimatgedanken - Tierschutz, Verbraucherberatung / -schutz - (Tier- und Pflanzenzucht, Kleingärtnerei)

nicht gemeinnützig ist... ökologischer Landbau bäuerliche Landwirtschaft Erhalt von Höfen und Arbeitsplätzen etc.

Gemeinnützigkeit: Steuerliche Vorteile Gemeinnütziger Träger Mehrwertsteuerbefreiung, aber auch kein Vorsteuerabzug Körperschaftssteuerbefreiung Spender Spendenabzug bei Einkommenssteuer: Verein: 5% d. steuerpfl. Einkommens Stiftung: mindestens 20.450 pro Jahr

Struktur: Gemeinnützige Träger Bewirtschafter: Einzeluntern., GbR, KG Kurz- u. mittelfristiges Kapital Pachtvertrag evtl. Werkvertrag od. Hilfsperson Pachtzahlung Eigentümer: Verein, Stiftung, ggbmh Langfristiges Kapital

Beispiele Gemeinnützige Träger I 1. Kauf eines Pachtbetriebes durch Verein 2. Neu -Gründung durch Kauf eines Hofes Beide Vereine bringen ca. 500 TEUR Kaufsumme auf durch Direktdarlehen, Beteiligungen, Bankdarlehen, Spenden (breite Streuung, tragbarer Kapitaldienst) Vereinsaktivitäten: Führungen, Angebote für Kindergärten, Kunst+Kultur, Vorträge, Selbstversorgergarten, Jahreszeitenfeste...

Beispiele Gemeinnützige Träger II Übertragung eines langjährigen Bio-Familienbetriebes in eine Stiftung Ermöglicht Einbringung von Kapital aus der Familie für große Investitionen

Beispiele Umfeldbildung ohne Gemeinnützigkeit Wirtschaftsgemeinschaft 300 Haushalte zahlen 110 pro Erwachsenen und konsumieren alle Hofprodukte ( Fülle erleben beide müssen profitieren ) Aktiengesellschaft Kunden werden Aktionäre Bauer wird AG-Vorstand (angestellt) Freunde des Hauses werden Aufsichtsrat

Rechtsformen Gemeinnützige Träger - Verein - ggmbh - Stiftung - unselbständige Stiftung Einbindung von Nicht-Landwirten - Kommanditgesellschaft (KG) u.a. - Aktiengesellschaft (AG) Die Form ist nichts, der Inhalt alles

Vergleich gemeinn. Rechtsformen Gemeinnütziger Verein ggmbh Stiftung Unselbst. Stiftung Organisationsmerkmale Einbindung vieler Unterstützer Nur weniger Vorgaben durch das BGB, individuelle Gestaltung gut möglich Wenige Gesellschafter Keine Mitglieder Höhere formale Anforderungen Veränderungen des Satzungszweckes eingeschränkt i.d.r. auf langfr. Vermögenserhalt angelegt Eigenes Steuersubjekt innerhalb eines Rechtsträgers, z.b. e.v. Finanzierung Spenden Steuerabzug 5% Gesellschafterkapital Spenden Steuerabzug 5% Gründungsstifter Zustiftungen Spenden Steuerabzug 20 T s.o.

weniger Vereine, mehr Stiftungen? Veränderung der steuerlichen Behandlung der Stiftung seit 2000 (Abzugsfähigkeit 20 T p.a. statt 5 bzw. 10% des Einkommens) Rückzug des Staates aus öffentlichen Aufgaben <=> mehr privates Engagement unternehmerischer Ansatz, keine Vereinsmeierei

Chancen gemeinnütziger Träger Sicherung unabhängig von der Erbfolge / Bewirtschaftung durch Nicht-Erben möglich Zinsgünstige Mittel für den Kauf können leichter aufgebracht werden Boden als eigentlich unverkäufliche Existenzgrundlage des Menschen Verbindung von Ldw. mit sozialen, ökologischen, u.a. gemeinn. Aktivitäten Bildung von Unterstützerkreisen / Rahmen für regionales Bürgerengagement

Grenzen gemeinnütziger Träger Gefahr eines Trägers nur als leere Rechtshülle ohne eigenständiges Leben Wenn kein Engagement aus dem Umfeld, verhandelt der Landwirt mit sich selbst Wenn keine Einnahmen außer Pacht, kaufen die Pächter den Hof frei bzw. investieren in fremdes Eigentum Altersvorsorge u. Erhalt der Gebäudesubstanz müssen erwirtschaftet werden Hohe Anforderungen an soziale Kompetenz i.d.r. Abhängigkeit von Direktvermarktung

Weiterentwicklung des Konzepts Gemeinnützige Träger (GT) 1. Altersvorsorge für Bewirtschafter 2. Verankerung der GT in der Region 3. Fortbildung, Erfahrungsaustausch über Kommunikation 4. Ausscheiden aus / Fluktuation in Betriebsgemeinschaften 5. Direktverm. => Kundenbindung 6. GT für mehrere Höfe einer Region