Implantation von Goldmarkern in die Prostata Praktische Hinweise aus Sicht des n und erste Erfahrungen
Warum Goldmarker-Implantation? Sinnvolles einleuchtendes Konzept Verbesserung der Patientenversorgung Verminderung der strahlenbedingten Komplikationen und damit Vermeidung von zeitintensiver Behandlung den Patienten leicht zu vermittelnder Ansatz Erhalt urologischer Kompetenz gute Außendarstellung mit modernen Therapieverfahren gegenüber den Zuweisern
Eine genaue Kenntnis der Lage ist immer gut! WM-Achtelfinale 2010 Deutschland-England: beim Stand von 2:1 verfehlt Frank Lampard knapp das Tor, Endstand 4:1
Wie sollen die Goldmarker implantiert werden? 914 Pat. 219 Pat. mit 2 und 695 mit 3 Markern 2x500mg Ciprofloxacin für 3 Tage 402 Pat. (2001-2005) transrektal ohne Anästhesie 2 Pat. mit Grad 3 Toxizität (2xUrosepsis) 512 Pat. (2005-2010) perineal unter Verwendung einer Matrize, subcutan Lidocain keine Toxizität Diskussion Art der GM-Implantation hatte keinen Einfluss auf die QoL Toxizität und Markermigration waren bei beiden Verfahren vergleichbar Transperineale Implantation ist eine gute und sichere Alternative zur transrektalen, besonders in Kliniken mit Erfahrungen in der Brachytherapie Moman et al., Long-term experience with transrectal and transperineal implantations of fiducial gold markers in the prostate for position verification in external beam radiotherapy; feasibility, toxicity and quality of life, Radiotherapy and Oncology 96 (2010) 38 42
Welcher Pat ist für die Goldmarker geeignet? Alle Patienten, deren Prostata bestrahlt werden soll Entscheidung zur Radiatio fällt wie zuvor auch Implantation auch unter ASS möglich
Eigenes Vorgehen Aufklärung und Vorstellung in der Strahlentherapie BB und Gerinnung (liegt meist schon vor) Im Falle einer Hormonablation Implantation möglichst erst 2 Wochen vor Beginn der Radiatio (also ca. 2½ Monate nach LHRH- Analogon) Levofloxacin für 5 Tage (Beginn 2 Tage vor der Implantation) Klistier am Vorabend Ibuprofen / Paracetamol bei Bedarf praxisinterner Merkzettel zur Stanzbiopsie
Wie werden die Patienten aufgeklärt? Verbesserung des etablierten Verfahrens mit geringem Aufwand Verringerung der strahlenbedingten Nebenwirkungen Verwendung des Aufklärungsbogens für die Prostatastanzbiopsie neues Verfahren ohne Langzeiterkenntnisse, wobei eher mit einer Verbesserung der Ergebnisse zu rechnen ist Risiken wie bei der Prostatastanzbiopsie zusätzlich Implantation von Fremdkörpern mit der Notwenigkeit der Goldmarker- Entfernung im Falle eines Infektes transrektale Implantation ist nur die zweitbeste Möglichkeit nach der perinalen Implantation Migration der Goldmarker im Gegensatz zur konventionellen Radiatio oder der OP verdiene ich an der Implantation
Implantation der Goldmarker 8:00Uhr Lagerung in Steinschnittlage erneute DRU und TRUS Verwendung der normalen Führungshilfe am transrektalen Schallkopf endosonographisch gesteuerte Injektion von je 10ml Scandicain (2%) in die Samenblasenwinkel Implantation von 3 Goldmarkern (links, rechts und apikal) Zeitaufwand geringer als für eine Stanzbiopsie der Prostata Miktion vor Verlassen der Praxis 18:00Uhr: telefon. Rückfrage nach Makrohämaturie, Fieber, Schüttelfrost und Komplikationen
Außendarstellung Blitzartig erstellter Standardbrief Erklärung für den Hausarzt Info des Strahlentherapeuten
Vergütung Keine Vergütung durch die KV möglich also extrabudgetär Honorar ist Verhandlungssache mit den Strahlentherapeuten Strahlentherapeuten stellen Goldmarker Blitzartig erstellte Standardrechnung
Beispiel 75jähriger Pat Z. n. Leistenhernien-OP 03/2011 Z. n. Varizen-OP 03/2011 keine weiteren ND, keine Medikamente Prostata-Ca ED 03/2011 ubiquitär tastsuspekte Prostata Schleimhaut allseits verschieblich initialer PSA-Wert 97,05ng/ml 14 Prostatastanzbiopsien, alle Gleason 3+3=6 Prostatavolumen 25ml CT-Abdomen / Becken und Skelettszintigramm ohne Hinweise auf eine Metastasierung nach Besprechung der Radiatio mit Goldmarker-Markierung der Prostata Beginn einer Hormonablation mit LHRH-Analoga
Goldmarker-Implantationen seit 01 / 2011 N r. A lter po s. Stanzen / Stanzen Gleaso n DRU P SA (ng/ ml) P ro statavo lumen (ml) B eso nderheit relvante Ko mplikatio nen 1 72 inzidentelles PCa 3+3=6-4,24 42 TUR der Prostata 11/2010 SPK-Einlage nach Harnverhalt 2 71 5% links / 18 3+3=6-5,75 38./../. 3 76 3 / 18 3+3=6 + 8,62 85./. 4 74 80% links / 18 4+3=7 + 5,12? TUR vor Jahren./. 5 70 5% rechts / 18 3+3=6 + 7,11 60./. 6 52 3 / 18 3+3=6 + 1,61 17 Radiatio dringender Patientenwunsch./. 7 66 6 / 18 3+3=6 + 1,52 10 TUR der Prostata 12/2008, ASS./. 8 75 14 / 14 3+3=6 + 97,05 25./. Verfahren wird von den Pat. gut verstanden und nach Erwähnung sofort eingefordert kaum Beschwerden, kaum Schmerzen, kein Fieber, kein Schüttelfrost, minimale rektale Blutungen
Zusammenfassung Implantation von Goldmarkern zur Markierung der Prostata kann jeder durchführen, der endosonographisch gesteuert biopsiert transrektale Implantation ist ausreichend sicher schnell gute Patientenakzeptanz extrabugdetäre Vergütung