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Transkript:

MARKTBERICHT VOLKSWIRTSCHAFT WOCHENBAROMETER 10. Juli 2014 Kommentar: Frankreich kommt voran Mit Kopfschütteln blickt die Welt in den letzten Wochen auf Frankreich. Die Wirtschaft enttäuscht auf der ganzen Linie und die Haushaltslage ist desolat. Wenig besser scheint es mit der Politik zu sein. Sie versinkt im Sumpf von unhaltbaren Versprechungen und Skandalen. Und was macht die Bevölkerung? Sie tut, was sie am besten kann sie streikt. Dennoch ist die Grande Nation einen wichtigen Schritt vorangekommen. Der Pakt der Verantwortung und Solidarität nimmt Gestalt an. Nach langem Hin und Her innerhalb der Regierungskoalition und zwischen Politik, Gewerkschaften und Unternehmen hat die Nationalversammlung weitreichende Reformen verabschiedet. Im Kern geht es um Abgabensenkungen, die sich bis Ende 2017 auf 41 Milliarden Euro summieren und Ausgabenkürzungen, die im selben Zeitraum ein Volumen von 50 Milliarden Euro erreichen sollen. Damit ist es aber nicht genug. Die Regierung kündigte zugleich neue Maßnahmen an: Steuersenkungen für die Mittelschicht, Förderung der betrieblichen Ausbildung und Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Alle neuen Konzepte fußen auf der Erkenntnis, dass allein die Unternehmen durch Investitionen Wachstum und Beschäftigung schaffen können. Die Zeit drängt, denn jahrelanger Stillstand hat die Franzosen zu einem der größten Sorgenkinder der Eurozone gemacht. Die Maastricht-Kriterien sind bei einem Haushaltsdefizit von nahezu 5% des BIP und einer Staatsschuldenquote von rund 90% des BIP in weiter Ferne. Und Besserung ist kaum in Sicht. So ging im Mai ist die Industrieproduktion gegenüber dem Vorjahr um 3,7% zurück. Das spiegelt sich ebenso am Arbeitsmarkt wider. Die Zahl der Arbeitslosen erreichte einen neuen Rekordwert. 3,4 Millionen Franzosen sind ohne Anstellung, 4,1% mehr als im Vorjahr. Dieser Trend könnte sich sogar noch fortsetzen. Die letzten vorlaufenden Indikatoren, die Einkaufsmanagerindizes, haben ebenfalls Alarm geschlagen. Sie sind unter die Expansionsgrenze von 50 gefallen. Da ist es kein Wunder, dass der Internationale Währungsfonds Frankreich in diesem Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,7% zubilligt. Dennoch gibt es keinen Grund, Trübsal zu blasen. Als Vorbild könnte man sich sogar die französische Fußballnationalmannschaft nehmen. Sie präsentierte sich nach dem völlig inakzeptablen Auftritt bei der Weltmeisterschaft 2010 in diesem Sommer in Brasilien mit neuem Elan. Les Bleus überzeugten mit Disziplin und Spielfreude. Deshalb kann man dem Team trotz des Ausscheidens im Viertelfinale künftig noch einiges zutrauen. Gleiches gilt für ganz Frankreich. Das Land verfügt über große Potenziale, die mit den beschlossenen Reformen besser genutzt werden sollen. Infolgedessen dürfte es gelingen, die Wirtschaft und damit auch den Arbeitsmarkt zu stärken. Dann hätte es die Politik leichter, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen, sowohl bei der eigenen Bevölkerung als auch bei den ausländischen Investoren. HSH NORDBANK.DE WOCHENBAROMETER 10. Juli 2014 SEITE 1

in bp Rentenmärkte Renditen weiterhin auf dem Weg nach Süden. Geopolitik und schwache Euro-Konjunkturdaten sorgen für steigende Bund-Kurse Wie tief kann man fallen? Das fragten sich nicht nur die Brasilianer nach dem geschichtsträchtigen Fußballspiel gegen Alemanha, sondern auch viele Investoren in Bezug auf die Bund-Renditen. Letztere tauchten im zehnjährigen Segment am heutigen Donnerstag (10. Juli) unter die 1,20er Marke. Angesichts der Abwärtsdynamik bei den Renditen scheint technisch nichts dagegen zu sprechen, dass der bisherige Tiefenrekord von 1,16 Prozent in Kürze unterboten wird. Während das Renditeniveau kaum nachvollziehbar erscheint, ist die Bewegung nach unten auf mehrere Faktoren zurückzuführen. So haben die geopolitischen Risiken im Angesicht der Auseinandersetzungen in Israel und Palästina zugenommen, was die Flucht in Sicherheit begünstigt hat. Nervosität machte sich ebenfalls breit, als Gerüchte über Zahlungsschwierigkeiten bei der Holding-Gesellschaft Espírito Santo International (ESI) die Runde machte. Die Risikoprämien für portugiesische und auch spanische Staatstitel weiteten sich vor diesem Hintergrund aus, während Bunds stärker gefragt waren. Wenig vertrauenserweckend war zudem der Beschluss des österreichischen Parlaments, u.a. die vom Land Kärnten eigentlich garantierten Nachranganleihen der Hypo Alpe Adria im Volumen von 890 Mio. Euro nicht zurückzuzahlen. Allgemein wird erwartet, dass die Länderkammer und der Bundespräsident dem Gesetz ebenfalls zustimmen werden. Schließlich trugen enttäuschende Konjunkturdaten wie die Industrieproduktion in Deutschland, Frankreich, Italien und Niederlande zum Abwärtstrend der Renditen bei. Allerdings scheint die Anlagebereitschaft der meisten Investoren ungebrochen zu sein. So hat Griechenland heute einen dreijährigen Bond emittiert, dessen Rendite zum Emissionszeitpunkt 3,5% betrug. Das Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung verfestigte die Erwartung eines Endes der Anleiheankäufe durch die Fed im Oktober diesen Jahres, ohne die Märkte spürbar zu bewegen. Die nächsten Tage werden durch eine Reihe von US-Konjunkturdaten geprägt sein. Bleibt der Wert für die Einzelhandelsumsätze hinter den Erwartungen zurück, werden einige Analysten ihre BIP-Schätzungen für das zweite Quartal vermutlich nach unten korrigieren. Die Immobilienmarktdaten (NAHB-Stimmungsindex für den Bausektor, Baugenehmigungen und Baubeginne) könnten demgegenüber die Konjunkturpessimisten positiv überraschen, da das niedrige Zinsniveau und die rückläufige Arbeitslosenrate für diesen Sektor hilfreich gewesen sein dürften. Der Michigan-Konsumentenvertrauensindex (Freitag, 18. Juli), der in den letzten Monaten nur eine schwache Aufwärtstendenz zeigte, könnte nochmals leicht steigen, sollte aber keine Konsumeuphorie in den USA signalisieren. Aus Deutschland dürften die stagnierenden Inflationsdaten (11. Juli) für die meisten Aufmerksamkeit sorgen, ohne die Debatte über die EZB übermäßig anzuheizen. In den nächsten Tagen erwarten wir eine leichte Aufwärtstendenz bei den US- und Bund-Renditen. Zinsstrukturkurven (oben: aktuelle Renditekurven von Bundesanleihen und US-Treasuries unten: jeweilige Renditeveränderung der Laufzeiten ggü. Vorwoche) USA: Staatsanleiherendite 10J. Laufzeit (in Prozent, p.a.) 2,70 2,66 2,62 2,58 2,54 Deutschland: Staatsanleiherendite 10J. Laufzeit (in Prozent, p.a.) 1,34 1,31 1,27 1,24 1,20 Wochenveränderung der Peripheriespreads gegenüber Bundesanleihen* (aktuelle Spreads in Klammern) Belgien (42 bp) Frankreich (43 bp) Irland (84 bp) Spanien (155 bp) Italien (167 bp) Portugal (256 bp) -5 0 5 10 15 20 25 *Differenz generischer 10-J.-Renditen in Basispunkten (für Irland wird die 9-jährige Rendite verwendet) Eine längerfristige Betrachtung der Rentenmärkte finden Sie in unserer monatlich erscheinenden Publikation Rententrends. Aus Sicht eines Euro-Investors können die Renditen ausländischer Anleihen wie US-Staatsanleihen infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen. 3,00 2,50 2,00 % 1,50 in 1,00 0,50 0,00 5 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Berichtswoche Beginn: 03.07.2014, 08:00 Uhr Ende: 10.07.2014, 10:00 Uhr 0-5 -10 Deutschland USA HSH NORDBANK.DE WOCHENBAROMETER 10. Juli 2014 SEITE 2

Devisenbericht Spekulationen auf QE-Programm und schwache Konjunkturdaten setzen Euro gegenüber dem Greenback unter Druck. Zwar hat die EZB auf ihrer Zinssitzung am 3. Juli keine neuen geldpolitischen Maßnahmen beschlossen, doch geschürte Spekulationen auf ein QE-Programm haben den Euro gegenüber dem US-Dollar geschwächt. Druck auf den Euro haben auch die Datenveröffentlichungen ausgeübt. Die Industrieproduktion in Deutschland (-1,8% mom), Frankreich (-1,7% mom) und Italien (-1,2% mom) fielen im Mai überraschend deutlich. Gleichzeitig konnte Deutschland eine für Mai positive Handelsbilanz verbuchen, die aber auf stark rückläufige Importe zurückzuführen ist, während das französische Gegenstück ein noch größeres Defizit aufwies als im Vormonat. Damit steigt das Risiko, dass die Konjunkturerholung im zweiten Quartal nahezu zum Erliegen gekommen ist. Aus dem Protokoll der FOMC-Sitzung im Juni wurde nun bekannt, dass das Ankaufprogramm für Anleihen im Oktober beendet werden dürfte, sofern die konjunkturelle Erholung anhält. Wir sehen EUR/USD in den nächsten Tagen um die Marke von 1,36 pendeln. Das britische Pfund musste angesichts überraschend schlechter Konjunkturdaten für Mai seine Kursgewinne der vergangenen Woche wieder abgeben und notiert derzeit bei 0,795. Die heimische Industrieproduktion schrumpfte im Monatsvergleich um 0,7%, die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe sogar um 1,3%. Die Erwartungen lagen bei einer moderaten Erholung. Im Jahresvergleich konnten beide Indikatoren noch zulegen und zwar um 2,3% bzw. 3,7%. Die Häuserpreise fielen auf Monatssicht dem Halifax House Price Index zufolge im Juni um 0,6%. Nach zuletzt widersprüchlichen Äußerungen seitens Notenbankchef Mark Carney bezüglich nahender Zinsanhebungen hat die Bank of England (BoE) auf ihrer geldpolitischen Sitzung am 10. Juli keine Veränderung des Leitzinses (0,50%) beschlossen. Der Höhenflug des Pfundes ist mit den Konjunkturindikatoren zunächst gestoppt, EUR/GBP sollte aber unter 0,80 bleiben. Der Yen konnte nach zwischenzeitlicher Schwäche wieder leicht zulegen, sodass das Währungspaar USD/JPY aktuell auf einem Niveau von 101,2 rangiert. Das vorläufige Volumen an Aufträgen für Werkzeugmaschinen wuchs im Juni im Jahresvergleich um satte 34,2%. Einen herben Dämpfer erhielten die Maschinenbauaufträge: Sie sanken im Mai um 19,5% mom (bzw. -14,3% yoy). Das japanische Handelsbilanzdefizit ist im Mai geschrumpft, was unter anderem auf sinkende Importe zurückzuführen ist. Dem gegenüber legten die Exporte aufgrund der Yen-Schwäche erneut zu und konnten der schwächelnden Binnennachfrage entgegenwirken. Die Bank of Japan (BoJ) bestätigte die unveränderte Fortführung der ultralockeren Geldpolitik, ließ aber verlauten, dass Instrumente zum Ausstieg vorhanden seien. Von den bestehenden geopolitischen Risiken könnte der Yen auch in der kommenden Woche weiter profitieren. Wechselkursbewegungen gegenüber dem EUR (Veränderungen seit dem Handelsbeginn 03. Juli) SEK AUD KRW CZK CHF NZD PLN TRY SGD RUB -1,5% -1,0% -0,5% 0,0% 0,5% 1,0% 1,5% EUR/USD 1,367 1,365 1,362 1,360 1,357 EUR/GBP 0,797 0,796 0,794 0,793 0,791 USD/JPY 102,3 102,1 101,8 101,6 101,4 EUR/CHF 1,217 1,216 1,215 1,215 1,214 Eine längerfristige Betrachtung der Devisenmärkte finden Sie in unserer monatlich erscheinenden Publikation Rententrends. Berichtswoche Beginn: Ende: 03.07.2014, 08:00 Uhr 10.07.2014, 10:00 Uhr HSH NORDBANK.DE WOCHENBAROMETER 10. Juli 2014 SEITE 3

Kalender für die kommende Woche letzter Konsens- Zeit Land Veröffentlichung Zeitraum schätzung Wert Freitag, 11. Juli Konjunkturdaten Eurozone 08:00 GE Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %) Jun 14 0.3 / 1 0.3 / 1 Fed-Redner: Evans, Plosser, Lockhart Staatsanleihenauktionen 11:00 IT Italien begibt Staatsanleihen Montag, 14. Juli Konjunkturdaten Eurozone 11:00 EC Industrieproduktion (M/M / J/J, in %) Mai 14 k.a. / k.a. 0.8 / 1.4 Konjunkturdaten Japan 06:30 JP Industrieproduktion (M/M / J/J, in %) Mai 14 k.a. / k.a. 0.5 / 0.8 EZB-Redner: Draghi Supranationale Treffen 18:30 US The World Bank holds a webchat, beginning at 12:30 p.m. Dienstag, 15. Juli Konjunkturdaten USA 14:30 USA Einzelhandelsumsätze (M/M, in %) Jun 14 0,6 0,3 14:30 USA Einzelhandelsumsätze ex Autos (M/M, in %) Jun 14 0,5 0,1 14:30 USA Empire Manufacturing Index Jul 14 17,3 19,3 14:30 USA Importpreisindex (M/M / J/J, in %) Jun 14 0.4 / k.a. 0.1 / 0.4 16:00 USA Lagerbestände (M/M, in %) Mai 14 0,6 0,6 Konjunkturdaten Eurozone 11:00 GE ZEW Konjunkturerwartung Jul 14 k.a. 29,8 11:00 EC ZEW Konjunkturerwartung Jul 14 k.a. 58,4 Konjunkturdaten UK 10:30 UK PPI Output (M/M J/J, in %) Jun 14 k.a. / k.a. -0.1 / 0.5 10:30 UK Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %) Jun 14 k.a. / k.a. -0.1 / 1.5 10:30 UK CPI Kernrate (J/J) Jun 14 k.a. 1,6 10:30 UK Einzelhandelspreisindex (M/M / J/J, in %)) Jun 14 k.a. / k.a. 0.1 / 2.4 Konjunkturdaten Schweiz 09:15 CH Erzeugerpreisindex (M/M / J/J, in %) Jun 14 k.a. / k.a. 0.1 / -0.8 Fed-Redner: Y ellen Mittwoch, 16. Juli Konjunkturdaten USA 13:00 USA Hypothekenanträge (W/W, in %) 28. KW k.a. 1,9 15:00 USA Nettowertpapierabsatz im Ausland (in Mrd. USD) Mai 14 k.a. -24,2 15:15 USA Industrieproduktion (M/M, in %) Jul 14 0,3 0,6 15:15 USA Kapazitätsauslastung (in %) Jul 14 7 9,3 7 9,1 16:00 USA NAHB Housing Market Index Jul 14 50 49 Konjunkturdaten Eurozone 10:00 IT Handelsbilanz (in Mio. EUR) Mai 14 k.a. 3505 11:00 EC Handelsbilanz (in Mio. EUR) Mai 14 k.a. 15682,8 Konjunkturdaten UK 10:30 UK ILO Arbeitslosenquote (in %) Mai 14 k.a. 6,6 Konjunkturdaten Schweiz 11:00 CH ZEW Konjunkturerwartungen Jul 14 k.a. 4,8 Fed-Redner: Y ellen, Fisher EZB-Redner: Coeure BoE-Redner: Fisher Staatsanleihenauktionen 11:30 GE Deutschland begibt Staatsanleihe: 4 Mrd. EUR 2024-er Sonstige Termine US Fed Beige Book Donnerstag, 17. Juli Konjunkturdaten USA 14:30 USA Baubeginne (in Tsd.) Jun 14 1020 1001 14:30 USA Baugenehmigungen (in Tsd.) Jun 14 1048 1005 16:00 USA Philadelphia Fed Index Jul 14 15,3 17,8 Konjunkturdaten Eurozone 11:00 EC Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %) Jul 14 k.a. / k.a. 0.1 / 0.5 11:00 IT Leistungsbilanz (in Mio. EUR) Mai 14 k.a. 2033 Fed-Redner: Bullard Staatsanleihenauktionen 10:30 SP Spanien begibt Staatsanleihe 10:50 FR Frankreich begibt Staatsanleihen (I/L) Freitag, 18. Juli Konjunkturdaten USA 15:55 USA Verbrauchervertrauen Uni Michigan Jul 14 83,5 82,5 16:00 USA Index der Frühindikatoren (M/M, in %) Jun 14 0,5 0,5 Konjunkturdaten Eurozone 10:00 EC Leistungsbilanz (in Mrd. EUR) Mai 14 k.a. 18,7 HSH NORDBANK.DE WOCHENBAROMETER 10. Juli 2014 SEITE 4

Übersicht Staatsanleiherenditen (Renditen in Prozent, Spreads ggü. Bunds in bp, Veränderungen jeweils in bp seit dem 3. Juli 2014 (8:00 Uhr) in Klammern) Benchmark Renditeaufschläge anderer Staatsanleihen der Eurozone ggü. Bunds Renditen weiterer Staatsanleihen Bundesanleihen Frankreich Italien Spanien Irland Portugal Griechenland Schweiz UK USA Japan Rendite Spread Spread Spread Spread Spread Spread Rendite Rendite Rendite Rendite 1J 0,01 (-1) 3 (0) 36 (0) 2 (-2) 0,01 (-3) 0,48 (-5) 0,09 (-1) 0,06 (-1) 2J 0,02 (-1) 8 (-2) 51 (-6) 42 (-4) 11 (-4) 92 (+7) 0,00 (-2) 0,84 (-9) 0,48 (0) 0,06 (-2) 3J 0,04 (-2) 13 (-3) 78 (-2) 74 (-1) 35 (-4) 123 (+13) 0,00 (-3) 1,22 (-11) 0,96 (+4) 0,08 (-1) 4J 0,15 (-4) 21 (-4) 99 (-3) 93 (-1) 48 (-1) 163 (+17) 0,02 (-3) 1,78 (-11) 0,10 (-2) 5J 0,31 (-6) 27 (-4) 107 (0) 105 (+3) 51 (-3) 215 (+17) 391 (+16) 0,12 (-5) 2,02 (-11) 1,67 (-4) 0,16 (-1) 6J 0,46 (-7) 17 (-4) 117 (0) 119 (+5) 67 (-3) 242 (+19) 0,22 (-6) 2,08 (-12) 0,19 (-2) 7J 0,64 (-9) 21 (-3) 141 (+1) 130 (+7) 61 (-3) 253 (+22) 0,29 (-5) 2,31 (-12) 2,16 (-7) 0,29 (-2) 8J 0,85 (-9) 24 (-2) 146 (+2) 132 (+7) 0,41 (-4) 2,38 (-12) 0,36 (-3) 9J 1,03 (-9) 29 (-3) 160 (+2) 161 (+6) 102 (-1) 267 (+20) 0,46 (-4) 2,38 (-12) 0,36 (-3) 10J 1,21 (-9) 43 (-4) 167 (+2) 155 (+8) 108 (-3) 256 (+23) 487 (+20) 0,62 (-5) 2,63 (-12) 2,55 (-7) 0,55 (-2) 30J 2,18 (-7) 52 (-3) 188 (+8) 189 (+8) 423 (+19) 1,41 (-5) 3,38 (-7) 3,37 (-9) 1,72 (+4) Renditen vom 10.07.2014, 10:00 Uhr Übersicht Wechselkurse (Veränderungen seit dem 3. Juli 2014 (8:00 Uhr) in Klammern) Hauptwährungspaare EUR-Wechselkurse USD-Wechselkurse EUR/USD 1,3634 (-0.2%) EUR/DKK 7,4552 (0%) EUR/CAD 1,4535 (-0.2%) USD/CAD 1,0660 (0%) EUR/GBP 0,7962 (0%) EUR/SEK 9,2664 (+1%) EUR/AUD 1,4553 (-0.2%) USD/AUD 1,0673 (0%) EUR/JPY 138,46 (-0.5%) EUR/NOK 8,3982 (-0.5%) EUR/NZD 1,5479 (-0.7%) USD/NZD 1,1354 (-0.5%) EUR/CHF 1,2153 (+0.1%) EUR/PLN 4,1265 (-0.5%) EUR/ZAR 14,5858 (-0.9%) USD/ZAR 10,6983 (-0.8%) GBP/USD 1,7123 (-0.2%) EUR/HUF 310,20 (-0.5%) EUR/RUB 46,1894 (-1.1%) USD/CNY 6,1976 (-0.2%) USD/JPY 101,55 (-0.3%) EUR/TRY 2,8905 (-0.7%) EUR/KRW 1383,15 (+0.5%) USD/RUB 33,8788 (-1%) USD/CHF 0,8913 (+0.2%) EUR/CZK 27,43 (0%) EUR/CNY 8,4494 (-0.4%) USD/SGD 1,2417 (-0.5%) Wechselkurse vom 10.07.2014, 10:00 Uhr Prognosen der HSH Nordbank Zin ssä t ze USA 10.07.14 30.09.14 31.12.14 31.03.15 30.06.15 30.09.15 1 0:00 Uh r fed fu n ds (Zielzone) (%) 0,25 0-0,2 5 0-0,2 5 0-0,2 5 0-0,2 5 0-0,2 5 3-Monat s-libor-usd (%) 0,23 0,2 3 0,2 5 0,3 0 0,3 5 0,4 0 2-jä h rige St a a t sa n leih en (%) 0,48 0,5 5 0,6 0 0,6 5 0,7 5 0,9 0 5-jä h rige St a a t sa n leih en (%) 1,68 1,8 0 1,9 0 1,9 5 2,05 2,2 0 10-jä h rige St a a t sa n leih en (%) 2,55 2,7 0 2,8 0 2,9 0 3,1 0 3,3 0 2-jä h rige Swa psa t z (%) 0,63 0,7 0 0,7 5 0,8 0 0,9 0 1,1 0 5-jä h rige Swa psa t z (%) 1,77 1,9 0 2,00 2,05 2,2 0 2,4 0 10-jä h rige Swa psa t z (%) 2,65 2,8 0 2,9 0 3,00 3,2 5 3,4 5 Eu rozone T en dersa t z (%) 0,15 0,1 5 0,1 5 0,1 5 0,1 5 0,1 5 3-Monat s-eu ribor (%) 0,20 0,2 0 0,2 2 0,2 5 0,2 5 0,2 7 2-jä h rige Bu n desa n leih en (%) 0,02 0,05 0,1 0 0,1 5 0,2 0 0,3 0 5-jä h rige Bu n desa n leih en (%) 0,32 0,4 0 0,4 5 0,5 0 0,6 0 0,7 0 10-jä h rige Bu n desa n leih en (%) 1,21 1,3 0 1,4 0 1,5 0 1,6 5 1,8 0 2-jä h rige Swa psa t z (%) 0,31 0,3 5 0,4 0 0,4 5 0,5 0 0,6 0 5-jä h rige Swa psa t z (%) 0,64 0,7 0 0,7 5 0,8 0 0,9 0 1,00 10-jä h rige Swa psa t z (%) 1,42 1,5 0 1,6 0 1,7 0 1,8 5 2,00 Wech selku rse Eu ro/us-dolla r 1,36 1,3 5 1,3 5 1,3 4 1,3 4 1,3 3 Eu ro/chf 1,21 1,2 2 1,2 2 1,2 2 1,2 2 1,2 3 Eu ro/gbp 0,80 0,80 0,80 0,7 9 0,7 9 0,7 8 US-Dolla r/yen 102 1 03 1 05 1 07 1 09 112 Die Prognosen der HSH Nordbank werden monatlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Eine ausführliche Darstellung der Prognosen und der Prognoseveränderung ist in der monatlich erscheinenden Publikation Rententrends enthalten. Aus Sicht eines Euro-Investors können die Renditen ausländischer Anleihen wie US-Staatsanleihen infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen. Hinweis: Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. HSH NORDBANK.DE WOCHENBAROMETER 10. Juli 2014 SEITE 5

Glossar Basispunkt BIP Covered Bonds Credit Default Swap (CDS) Euribor Emittent EONIA Futures Ifo-Index ISIN ISM-Index Leitzins Libor mom Peripheriesprads Pfandbrief PMI-Index Rating Rendite Renditekurve (Zinsstrukturkurve) Staatsanleiherendite Staatsanleiheauktionen Swap Tapering Wechselkurs US-Treasuries yoy Zinsstrukturkurve Quelle: Nordbank Zinssatz-Einheit, 100 Basispunkte entsprechen einem Prozentpunkt. D.h. 25 Basispunkte sind 0,25 %. Basispunkte wird mit bp abgekürzt Das Bruttoinlandsprodukt (BIP; im Englischen gross domestic product (GDP)) ist eine wichtige Kennzahl der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Sie gibt den Gesamtwert der innerhalb eines Jahres in einem Land hergestellten Güter, Waren und Dienstleistungen für den Endverbrauch an. Covered Bonds sind gedeckte Schuldverschreibungen. Besondere Eigenschaft ist der zweifache Schutz der Anleger durch einerseits Haftung des ausgebenden Finanzinstituts (meist eine Bank) und andererseits Deckung durch einen speziellen Sicherheitenpool, häufig bestehend aus erstklassigen Hypotheken oder Anleihen des öffentlichen Sektors, auf die die Anleger bevorrechtigt zugreifen können. Deutsche Pfandbriefe (siehe Pfandbriefe) sind in diesem Sinne Covered Bonds. Jedoch sind Covered Bonds, die nicht aus Deutschland stammen und daher nicht unter das Pfandbriefgesetz fallen, keine Pfandbriefe. Der Begriff Covered Bond ist kein geschützter Begriff. Ein Credit Default Swap (CDS) ist ein Finanzkontrakt, den zwei Vertragspartner miteinander abschließen und mit dem Ausfallrisiken gehandelt werden. Der eine Vertragspartner, der sogenannte Sicherungsgeber, sichert die Auszahlung einer Versicherungssumme zu, wenn der dem Kontrakt zugrundeliegende Anleiheschuldner ausfällt. Für diese Absicherung zahlt der Sicherungsnehmer dem Sicherungsgeber eine Prämie. Die Euro Interbank Offered Rate ist der Zinssatz für Termingelder in Euro im Interbankengeschäft. Der EURIBOR ist für kurzfristige Kredite Verhandlungsbasis (Banken verlangen den jeweiligen EURIBOR + x Basispunkte) und gibt wichtige Informationen für die Anlage von Festgeldern, da er als Referenz für die Festsetzung des Festgeldzinses benutzt wird. Emittenten wie Banken, Investmentgesellschaften oder Staaten sind Herausgeber von Finanzprodukten. Der Euro Overnight Index Average ist der Zinssatz, für den sich Banken auf dem Interbankenmarkt im Euroraum über Nacht gegenseitig Geld leihen können (kurzfristige unbesicherte Geldmarktkredite). Futures sind börslich handelbare Terminkontrakte zwischen zwei Parteien. Im Gegensatz zu Optionen sind sie nicht nur halbseitig sondern sowohl für den Verkäufer (Verpflichtung zur Lieferung) als auch den Käufer (Verpflichtung zur Abnahme) verbindlich. Durch den Kontrakt wird das Underlying, die Menge, der Termin (fixer Zeitpunkt in der Zukunft) und der konkrete, bei Vertragsabschluss festgelegte, Preis geregelt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex (kurz: Ifo-Index) ist ein Konjunkturindikator für Deutschland, der auf der Basis von rund 7000 Unternehmen vom ifo Insitut für Wirtschaftsforschung monatlich ermittelt wird und ein Frühindikator für die wirtschaftliche Ermittlung darstellt. Es gibt zahlreiche Unterindizes für einzelne Branchen. Jedes am Markt gehandelte Wertpapier hat eine ISIN (International Securities identification Number oder Wertpapierkennnummer). Der ISM-Index ist ein Konjunkturindikator bzw. Geschäftsklimaindex für die USA, der auf der Basis einer Umfrage unter US- Unternehmen monatlich ermittelt wird. Er wird als wichtiger Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung angesehen. Es gibt den ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe und den ISM-Index für den Dienstleistungssektor. Der ISM wird vom Institute for Supply Management erstellt. Der Leitzins ist der Zinssatz, der von einer Zentralbank festgelegt und gesteuert wird. Je nach Zentralbank werden Zinssätze mit unterschiedlichen Laufzeiten gesteuert. Die US-Notenbank zielt beispielsweise auf den Übernachtzinssatz (Laufzeit: 1 Tag), die Europäische Zentralbank auf einen Geldmarktsatz mit einer Laufzeit von zwei Wochen und die Schweitzer Notenbank auf den Libor für Schweizer Franken mit einer Laufzeit von drei Monaten. Die London Interbank Offered Rate (Libor) ist ein täglich festgelegter Referenzzinssatz im Interbankengeschäft, zu dem sich Banken gegenseitig Geld leihen. Der 3-Monats-Libor ist z.b. der Zinssatz heute für ein über drei Monate laufendes Geldmarktgeschäft. Der Libor gilt bei vielen Finanzmarktgeschäften als Referenzgröße für die Zielrendite. Man spricht dann z.b. von dem 3- Monats-LIBOR + 150 Basispunkten. Veränderung von Finanz- und Konjunkturdaten gegenüber dem Vormonat (mom = month-on-month) Peripheriespreads sind die Risikoaufschläge der Peripheriestaatsanleiherenditen gegenüber den Renditen deutscher Staatsanleihen mit der gleichen Laufzeit. Im Rahmen der Finanzmarktkrise innerhalb der Eurozone wird unterschieden zwischen der Peripherie (das sind die Länder, die von der Staatsschuldenkrise erfasst waren, wozu in der Regel Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien gezählt werden) und den Kernländern (das sind in der Regel Deutschland, Finnland, Niederlande und Österreich). Von einer Bank begebene Anleihe, die durch eine Realsicherheit besichert ist. Dem Investor bietet neben der Bonität der emittierenden Bank im Fall einer Insolvenz eine sogenannte Deckungsmasse größere Sicherheit. Gemäß dem deutschen Pfandbriefgesetz kann man unterscheiden in Hypothekenpfandbrief (Deckung durch hypothekarisch besicherte Immobilienkredite), Öffentlicher Pfandbrief (Deckung durch Kredite und Anleihen an die öffentliche Hand), Schiffspfandbrief (Deckung durch hypothekarisch besicherte Schiffskredite) und Flugzeugpfandbrief (Deckung durch hypothekarisch besicherte Flugzeugkredite). Das deutsche Pfandbriefgesetz legt bestimmte Bedingungen fest, durch die die Qualität der Deckungs-Vermögenswerte sichergestellt werden soll. Pfandbriefähnliche Anleihen aus anderen Ländern werden im Allgemeinen Covered Bonds genannt. Siehe dazu auch Covered Bonds. Der PMI-Index ist ein Konjunkturindikator bzw. ein Geschäftsklimaindex. PMI steht für Purchasing Manager Index und wird von dem Unternehmen Markit für zahlreiche Länder und Regionen insbesondere für die beiden Sektoren Verarbeitendes Gewerbe und Dienstleistungssektor auf der Basis einer Umfrage unter Einkaufsmanagern erstellt. Die PMI-Indizes werden als wichtige Frühindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes oder einer Region angesehen. Ein Rating (engl. für Einstufung/Bewertung) ist die Klassifizierung der Bonität von Wertpapier-Emittenten durch spezialisierte Agenturen. Diese vergeben Codes zum Zweck der Einstufung. Die jeweiligen Codes variieren je nach Ratingagentur. Die größte Ratingagentur Standard & Poor`s beispielsweise stuft von AAA bis D ein. AAA steht für die höchste Qualität. D für in default, den Totalausfall des Schuldners. Ganz allgemein gibt die Rendite das Verhältnis von Auszahlungen zu den Einzahlungen einer Kapitalanlage an und wird meist in Prozent und pro Jahr angegeben. In der Regel beziehen sich die Research-Publikationen auf Anleiherenditen, die sich laufend ändern können und vom Kupon und vom Wertpapierkurs abhängen. Die Rendite und der Kurs einer Anleihe bewegen sich bei einer Anleihe mit einem festen Kupon umgekehrt zueinander. Die Renditekurve (auch: Zinsstrukturkurve) zeigt an, welche Renditen für Anleihen verschiedener (Rest-)Laufzeiten eines Emittenten (z. B. der Bundesrepublik Deutschland) gezahlt werden. Eine Renditekurve wird steiler, wenn ein Anstieg der Zinssätze erwartet wird. Investoren werden sich für kürzere Laufzeiten entscheiden und nicht Wertpapiere mit einer längeren Laufzeit kaufen, die daraufhin eher unattraktive Zinssätze aufweisen. Rendite einer Staatsanleihe (siehe Rendite). Staaten wie die USA und Deutschland versteigern Staatsanleihen im Rahmen von Staatsanleiheauktionen. Die Termine für diese Auktionen stehen im Regelfall bereits mehrere Monate vorher fest. Ein Austausch zukünftiger Zahlungsströme, bei der jede Partei die Zahlungsverbindlichkeiten der anderen übernimmt. Zielsetzung ist die Ausnutzung von relativen komparativen Vorteilen. (Arbitrage). Häufige Formen sind Zins- und Währungsswaps. Ein Zins-Swapsatz ist ein Zinssatz, der sich im Rahmen eines derartigen Tauschgeschäftes ergibt. Der fünfjährige Euro-Swapsatz ergibt sich aus dem Tausch des zukünftigen variablen Zahlungsstroms, der in der Regel auf der Basis des Drei-Monats-Euribors festgestellt wird, gegen einen festen Zinssatz. Letzterer ist der Euro Zins-Swapsatz. Tapering bezeichnet die Reduktion von Anleiheankäufen durch die Notenbank über einen längeren Zeitraum. Der Wechselkurs bezeichnet den Preis für eine Währung in Einheiten einer anderen Währung. Der EUR/USD-Wechselkurs bezeichnet beispielsweise den US-Dollar Preis, der für einen Euro bezahlt werden muss. Staatsanleihen, die von der US-Zentralregierung emittiert werden und eine Laufzeit von mehr als einem Jahr bis zu zehn Jahren Laufzeit haben. US-Bills haben eine Laufzeit von weniger als einem Jahr und US-Notes von mehr als zehn Jahren. Veränderung gegenüber dem gleichen Tag/Monat/Zeitraum vom Vorjahr (yoy = year-on-year) Siehe Renditestrukturkurve HSH NORDBANK.DE WOCHENBAROMETER 10. Juli 2014 SEITE 6

IMPRESSUM HSH NORDBANK AG HAMBURG: Gerhart-Hauptmann-Platz 50, 20095 Hamburg, Telefon 040 3333-0, Fax 040 3333-34001 KIEL: Martensdamm 6, 24103 Kiel, Telefon 0431 900-01, Fax 0431 900-34002 REDAKTION UND VERSAND Volkswirtschaft Dr. Cyrus de la Rubia Sintje Boie Stefan Gäde Chefvolkswirt Analystin Analyst Tel.: 040-3333-15260 Tel.: 040-3333-12820 Tel.: 040-3333-12029 Redaktionsschuss dieser Ausgabe: 10. Juli 2014 WEITERE ANSPRECHPARTNER DER HSH NORDBANK Sparkassen, Banken und öffentliche Kunden Nord Florian Böge Tel.: 0431-900-25231 Jörg Fangmeier Tel.: 0431-900-25139 Nico Hamm Tel.: 0431-900-25263 Ingo Kiesler Tel.: 0431-900-25508 Madlen Morszeck Tel.: 0431-900-25266 Philipp Morszeck Tel.: 0431-900-25260 Thomas Schmidt Tel.: 0431-900-25164 Helge Strack Tel.: 0431-900-25184 Jan Vassel Tel.: 0431-900-25168 Christian Wiedner Tel.: 0431-900-25465 Sparkassen, Banken und öffentliche Kunden Süd Thorsten Aberle Tel.: 0431-900-25203 Thomas Benthien Tel.: 0431-900-25000 Nicole Chatenay Tel.: 0431-900-25590 Sebastian Evers Tel.: 0431-900-25142 Frank Jesse Tel.: 0431-900-25131 Simone Joos Tel.: 0431-900-25171 Sebastian Lang Tel.: 0431-900-25517 Thorsten Rieper Tel.: 0431-900-25144 Bodo Stadler Tel.: 0431-900-25203 Steffen Wildner Tel.: 0431-900-25138 Versicherungen, Versorgungswerke und Fonds Philipp Andrews Tel.: 0431-900-25122 Dr. Julka Deimling Tel.: 0431-900-25466 Dr. Bernd Kemmler Tel.: 0431-900-25615 Anja Kunze Tel.: 0431-900-25526 Tobias Linde Tel.: 0431-900-25520 Dr. Bernd Nolte Tel.: 0431-900-25467 Holger Pudimat Tel.: 0431-900-25461 Dr. Dirk Schlochtermeyer Tel.: 0431-900-25468 Corporate Sales Kristin Ehrhorn Tel.: 0431-900-25152 Stefan Masannek Tel.: 0431-900-25550 Origination Jan Petr Tel.: 040-3333-13423 Syndicate Klaus-Timm Voß Tel.: 0431-900-25624 Disclaimer Die in dieser Präsentation enthaltenen Marktinformationen sind zu allgemeinen Informationszwecken erstellt worden und ausschließlich zur Information bestimmt. Sie ersetzen weder eigene Marktrecherchen noch sonstige rechtliche, steuerliche oder finanzielle Information oder Beratung. Es handelt sich hierbei nicht um eine Kauf- oder Verkaufsaufforderung. Die HSH Nordbank AG weist darauf hin, dass die dargestellten Marktinformationen nur für Anleger mit eigener wirtschaftlicher Erfahrung, die die Risiken und Chancen des/der hier dargestellten Marktes/Märkte abschätzen können und sich umfassend aus verschiedenen Quellen informieren, bestimmt sind. Die in dieser Präsentation enthaltenen Aussagen und Angaben basieren auf Informationen, die die HSH Nordbank AG gründlich recherchiert bzw. aus allgemein zugänglichen, von der HSH Nordbank AG nicht überprüfbaren Quellen, die sie für verlässlich erachtet, bezogen hat: Die HSH Nordbank AG hält die verwendeten Quellen zwar für verlässlich, kann deren Zuverlässigkeit jedoch nicht mit letzter Gewissheit überprüfen. Die einzelnen Informationen aus diesen Quellen konnten nur auf Plausibilität überprüft werden, eine Kontrolle der sachlichen Richtigkeit fand nicht statt. Zudem enthält diese Präsentation Schätzungen und Prognosen, die auf zahlreichen Annahmen und subjektiven Bewertungen sowohl der HSH Nordbank AG als auch anderer Quellen beruhen und lediglich unverbindliche Auffassungen über Märkte und Produkte zum Zeitpunkt der Herausgabe darstellen. Trotz sorgfältiger Bearbeitung übernehmen die HSH Nordbank AG und ihre Mitarbeiter und Organe keine Gewähr für Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit der bereitgestellten Informationen und Prognosen. Dieses Dokument kann nur gemäß den gesetzlichen Bestimmungen in den jeweiligen Ländern verteilt werden, und Personen, die im Besitz dieses Dokuments sind, sollten sich über die anwendbaren lokalen Bestimmungen informieren. Diese Unterlagen enthalten nicht alle für wirtschaftlich bedeutende Entscheidungen wesentliche Angaben und können von Informationen und Einschätzungen anderer Quellen/Marktteilnehmer abweichen. Weder die HSH Nordbank AG noch ihre Organe oder Mitarbeiter können für Verluste haftbar gemacht werden, die durch die Nutzung dieser Präsentation oder ihrer Inhalte oder sonst im Zusammenhang mit dieser Präsentation entstanden sind. Die HSH Nordbank AG weist darauf hin, dass eine Weitergabe der vorliegenden Materialien an Dritte nicht zulässig ist. Schäden, die der HSH Nordbank AG aus der unerlaubten Weitergabe dieser Materialien an Dritte entstehen, hat der Weitergebende in voller Höhe zu ersetzen. Von Ansprüchen Dritter, die auf der unerlaubten Weitergabe dieser Materialien beruhen, und damit im Zusammenhang stehenden Rechtsverteidigungskosten hat er die HSH Nordbank AG freizuhalten. Dies gilt insbesondere auch für eine Weitergabe dieser Präsentation oder von Informationen daraus an U.S. Personen oder Personen in Großbritannien. Die HSH Nordbank unterliegt der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt am Main. HSH NORDBANK.DE WOCHENBAROMETER 10. Juli 2014 SEITE 7