Prävention des Typ 2 Diabetes durch Medikamente

Ähnliche Dokumente
Diabetes mellitus und kardiovaskuläres Risiko: Welches ist die optimale Therapie?

Lebensstiländerung Interventionsmöglichkeit beim Typ 2 Diabetes

Ernährung, Bewegung und Diabetesprävention im betrieblichen Setting

Fachklinik für Innere Medizin

Diabetes, die stille Gefahr wie erkannt wie gebannt?

Adipositas, Diabetes und Schlaganfall Prof. Dr. Joachim Spranger

Metabolische Effekte der Adipositaschirurgie

Moderne Diabetestherapie evidence based medicine oder managed care? Martin Pfohl

3. Nationaler Workshop Diabetes Versorgung Berlin, Typ 2 Diabetes: Therapeutische Strategien zur Vermeidung von Folgeerkrankungen

Innovative und multifaktorielle Therapie des Diabetes mellitus Typ 2

Herzzentrum Klinik III für Innere Medizin. Diabetestherapie bei KHK: Überhaupt noch indiziert? Evren Çağlayan

Der Diabetes liegt mir am Herzen

Behandlung der arteriellen Hypertonie - Wie lautet der Zielwert 2016?

So kann die Diabetesflut eingedämmt werden

Sport bei Herzerkrankungen: additiv oder alternativ zu Medikamenten?

Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen Silberstreif am Horizont

Informationsveranstaltung, Hofheim 11/11. Z. Rashed

Schicksal Diabetes kann ich es verhindern? I.Suschko-Kück Hausärztlich tätige Internistin Schiffdorfer Chaussee 98 Bremerhaven-Geestemünde

Alpha-Glukosidase-Hemmer. Nutzen in der Diabetestherapie sowie in der Prävention von Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulärer Ereignisse??

Patiententag Diabetes. Der Weg zum Typ-2-Diabetes - Vorstufen erkennen und gegensteuern. Prof. Dr. med. Norbert Stefan

Zusammenhänge zwischen Übergewicht / Gewichtszunahme und Stoffwechselerkrankungen

Leitliniengerechte Behandlung am Beispiel des Metabolischen Syndroms Basiswissen Skript

Kontroversen und neue Daten zur medikamentösen Therapie des Typ 2-Diabetes U. Brödl

Alfried Krupp Krankenhaus Rüttenscheid. Alfried Krupp Krankenhaus Essen

Die Volkskrankheit Diabetes eine wachsende Herausforderung für die Zukunft

Zahlen, Daten, Fakten Diabetes mellitus in Deutschland

Bedeutung der Ernährung für den Diabetes mellitus und die kardiovaskuläre Protektion

INDIVIDUELLE DEFINITION DER ZIELWERTE?

Kann die Diabetes-Epidemie aufgehalten werden?

Hypertonie. Prof. Dr. David Conen MPH Innere Medizin

Stellenwert der Ernährung

Kardiovaskuläre Vorerkrankung Wie schütze ich meine Typ 2 Diabetiker

Lebensstilfaktoren und das Risiko

Diabetes mellitus und Ernährung Mythen und Fakten. Gesundheitsmesse Dr. med. Sven Becker

Evaluationsstudie DMP DIABETES

Herzzentrum Klinik III für Innere Medizin Neue An'diabe'ka Was muss der Kardiologe wissen?

Diabetologie Intensiv 2015 Haben Sulfonylharnstoffe und Glinide noch eine Berechtigung in der Therapie des Typ 2-Diabetes?

Der Typ 2 Diabetiker mit arterieller Hypertonie. 1. zu spät gehandelt. 2. zu spät behandelt. 3. zu ineffektiv therapiert.

Anhang III Änderungen an den Zusammenfassungen der Merkmale des Arzneimittels und den Packungsbeilagen

Herz und Endokrinium. HELIOS Kliniken Schwerin. Praktische Konsequenzen für die Therapie des Diabetes mellitus

Unterschiede in der Therapie im Lebensverlauf: Diabetes mellitus

Adipositastherapie Gibt es Alternativen zum Diät-Fatalismus?

Omega-3-Fettsäuren. aus biochemischer und medizinischer Sicht 4. ERNÄHRUNGSSYMPOSIUM 28. APRIL 2016

Dossierbewertung A16-13 Version 1.0 Empagliflozin/Metformin Nutzenbewertung gemäß 35a SGB V

Kilo für Kilo Prävention von Typ 2-Diabetes mellitus

ADIPOSITAS BEHANDLUNG. Dr. Sylvia Mirus

Zulassung für JANUMET (Sitagliptin/Metformin) zur Behandlung des Typ-2-Diabetes in der Europäischen Union

Diabetes mellitus Typ 2 kardiovaskuläre Risikofaktoren

Alte und neue Antidiabetika - Was ist belegt, was ist bewährt, was ist bezahlbar? Dr. Andreas Klinge Hamburg

Metabolisches Syndrom was ist das eigentlich?

Nutzen und Sicherheit von DPP-4-Inhibitoren und GLP-1-Analoga bei Typ2-Diabetes. Carsten Otto, Bahnhofstraße 98, Gräfelfing

Diabetes mellitus Relevante Qualitätsdaten mit Blick auf Prävention und Therapie

Typ 2 Diabetes Einbahnstraße in die Insulinpflicht? Hans Hauner

Schlafapnoe. Dr. W. Strobel

Diabetes Typ 2 die Volksseuche -die europäischen Zahlen-

Kardiodiabetes. Dr. med. Dieter Scholz St. Antonius-Krankenhaus

Metabolisches Syndrom

Bewertung relevanter pharmakodynamischer Interaktionen von Antidiabetika

Optimale Blutzuckereinstellung bei kardial erkrankten Menschen mit Diabetes - Wege und Ziele

Kompetenzfeld Hypertonie Epidemiologie der arteriellen Hypertonie

Carl Gustav Carus Dresden. Prävention Diabetes mellitus Typ 2 Wie weit sind wir?

Ernährung, Bewegung, Motivation. Das A und O bei Adipositas und Typ-2-Diabetes

42. Nephrologisches Seminar

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Was ist Neu in der Kardiologie?

Vorsorgemedizin mehr Schaden als Nutzen? Ingrid Mühlhauser Gesundheitswissenschaften Universität Hamburg

Update Antihypertensiva

Vorkommen und Risiken der Herzinsuffizienz Stellenwert von KHK, Diabetes und Hypertonie

Priv.-Doz. Dr. Joachim Feldkamp Klinik für Innere Medizin Endokrinologie und Diabetologie, Pneumologie, Infektiologie

Diabetes mellitus: Tipps und Tricks in Diagnostik und Therapie. Dr. Niklas Thilo und Dr. Andreas Klinge

Diabetes mellitus Typ 2 die Volkskrankheit

Was gibt es Neues in 2006 und 2007? Dr. Iris Gerlach

Einsatz neuer Medikamente: GLP1-Analoga & DPP4-Hemmer

Adipositasprävention in der Arztpraxis

Bariatrische Chirurgie zur Behandlung des Type 2 Diabetes pro und kontra. Pro: Christoph Stettler Kontra: Markus Laimer

Zusatznutzen nicht belegt

DIE CHOLESTERINLÜGE. Prof. Christian Müller CardiovascularResearch Institute Basel (CRIB), USB

Diabetes mellitus. Risikofaktor

Behandlung der arteriellen Hypertonie Perspektiven und Pitfalls

Prävention des Typ-2-Diabetes mellitus: Bewährtes und Neues

7. Chronische Krankheiten und Unfälle. 7.1 Herz-Kreislauf-Krankheiten. Zusätzliche Abbildungen

Insulin glargin (Lantus ) das am besten untersuchte Basalinsulin

Dossierbewertung A14-26 Version 1.0 Empagliflozin Nutzenbewertung gemäß 35a SGB V

RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM MEDIZINISCHE UNIKLINIK KNAPPSCHAFTSKRANKENHAUS. Was hilft wie? Dr. Anja Figge

HERZLICH WILLKOMMEN ST. GALLER DIABETES SYMPOSIUM.

Antikoagulation bei Vorhofflimmern

Counseling Probleme des ärztlichen Gesprächs. R. Felder-Puig LBI-HTA

Stellungnahme der DDG zu den Ergebnissen der ACCORD- und ADVANCE- Studien

Primärprävention kardialer Morbidität

Therapie des Typ 2 - Diabetes. W. A. Scherbaum

Dossierbewertung A16-12 Version 1.0 Empagliflozin Nutzenbewertung gemäß 35a SGB V

Zusammenfassung Symposium: Frühdiabetes erkennen Diabetes verhindern

Aspirin auch bei Typ-2-Diabetikern nur gezielt zur Sekundärprävention einsetzen

Diabetes mit Magenoperation oder Lifestyle-Änderung stoppen

Typ 1... Andere Situationen... Und nicht vergessen. Patient, 53j: Diabetes Typ 2 seit 5 Jahren Hat das gute alte Insulin ausgedient?

Fett in der Ernährung problematisch aber essentiell

Im D s D c s h c u h n u g n e g l e de d r e Di D ab a e b t e es e t s he h r e ap a i p e:

Ökonomische Aspekte der Prävention: Anwendungsbeispiele Typ 2 Diabetes, Sturz und sturzbedingte Verletzng

3. Prophylaxe-Seminar des KNS. Walter Zidek. Differentialindikation von Antihypertensiva. W. Zidek. Med. Klinik IV

Körperliche Aktivität in der Prävention von Tumorerkrankungen

Transkript:

Prävention des Typ 2 Diabetes durch Medikamente H. Hauner Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin, TU München

Entwicklung der Diabetesprävalenz in Deutschland 1998 2006 Versichertenstichprobe AOK/KV Hessen Behandlungsprävalenz (%) 9,0 8,5 8,0 7,9 7,9 7,5 7,5 7,0 6,9 6,5 6,5 6,0 5,9 6,1 5,5 5,0 8,6 8,2 7,1 Mio. 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Jahr Köster I, Schubert I, Hauner H, 2008

Metabolic Stages of Type 2 Diabetes Saltiel AR, JCI 2000;106:163

Progression des Typ 2 Diabetes Technische Universität München Insulinwirkung Normal gestörte Glukosetoleranz Typ 2 Diabetes Komplikationen Hyperglykämie Normale Insulinausschüttung Normoglykämie Insulinresistenz β-zell- Versagen Nüchternblutzucker Adaptiert nach DeFronzo R. Diabetes 1998; 37: 667-387 Groop LC. In: Leslie RDS, Ed. Molecular pathogenesis of diabetes mellitus. Karger; 1997; 22: 131-156

BMI und Diabetesrisiko bei Frauen Colditz et al., Am J Epidemiol 1990;132:501-513

Körperliche Fitness und Typ 2 Diabetes 1 0,8 0,6 1 0,77 0,4 0,2 0,26 0,15 0 niedrig mäßig gut sehr gut Lynch J et al., Arch Intern Med 1996;156:1307-1314

Prävention des Typ 2 Diabetes mellitus Lebensstilintervention Studie Jahr Teilnehmer --------------------------------------------------------------------------------------- DaQing 1997 577 Finnische DPS 2001 522 Diabetes Prevention Program 2002 3234 Indisches DPP 2006 531

Lebensstilerziehung zur Diabetesprävention Metaanalyse von RCTs Yamaoka K et al., Diabetes Care 2005;28:2780-6

Finnische Diabetes-Präventionsstudie Prävention des Typ 2 Diabetes mellitus durch Lebensstiländerung bei Personen mit IGT Erreichen der Interventionsziele Ziel Interventions- Kontroll- p-wert gruppe gruppe Gewichtsreduktion > 5 % 43 13 0,001 Fettaufnahme < 30 % 47 26 0,001 Gesättigte Fette < 10 % 26 11 0,001 Ballaststoffe > 15g/1000 kcal 25 12 0,001 Bewegung > 4 Std/Woche 86 71 0,001 Tuomilehto J et al., NEJM 2001;344:1343-1350

Finnische Diabetes-Präventionsstudie Prävention des Typ 2 Diabetes mellitus durch Lebensstiländerung bei Personen mit IGT Tuomilehto J et al., NEJM 2001;344:1343-1350

Finnische Diabetes-Präventionsstudie 7-Jahres-Follow-up Lindström J et al., Lancet 2006;368:1673-9

Kumulative Inzidenz von Diabetes mellitus im Follow-up der China Da Qing Diabetes Prevention Outcome Studie Li G et al., Lancet 2008;371:1783-9

Diabetesprävention durch Medikamente

Medikamente zur Diabetesprävention Blutzuckersenkende Medikamente: - Sulfonylharnstoffe, Glinide - Metformin - Glukosidasehemmer - Glitazone - GLP-1-Mimetika, DPP-4-Hemmer Gewichtssenkende Medikamente: - Orlistat - Sibutramin - (CB1-Rezeptor-Antagonisten) Andere Wirkstoffklassen: - ACE-Hemmer, AT1-Blocker - Statine

Prävention des Typ 2 Diabetes mellitus durch Lebensstiländerung oder Metformin Diabetes Prevention Program Patienten: Interventionen: Follow-up: 3234 Personen mit gestörter Glukosetoleranz (IGT) mittleres Alter 51 Jahre, mittlerer BMI 34,0 kg/m² 68 % Frauen, verschiedene ethnische Gruppen A) Plazebo (n=1082) B) 2 x 850 mg Metformin (n=1073) C) Lebensstilintervention (n=1079) Ziel: Gewichtsverlust von 7 % und körperliche Aktivität von > 150 Minuten pro Woche fettarme, ballaststoffreiche Kost im Mittel nach 2,8 Jahren, halbjährlich OGTT Konversion zum Diabetes DPP Research Group, NEJM 2002;346:393-403

Prävention des Typ 2 Diabetes mellitus durch Lebensstiländerung oder Metformin DPP Research Group, NEJM 2002;346;393-403

Prävention des Typ 2 Diabetes mellitus durch Lebensstiländerung oder Metformin DPP Research Group, NEJM 2002;346;393-403

Prävention des Typ 2 Diabetes mellitus durch Lebensstiländerung oder Metformin DPP Research Group, NEJM 2002;346;393-403

Prävention des Typ 2 Diabetes mellitus durch Lebensstiländerung oder Metformin Diabetes Prevention Program Diabetesinzidenz (Fälle/100 Pers.jahre) Plazebo Metformin Lebensstil (n=1082) (n=1073) (n=1079) Gesamt 11,0 7,8 4,8 Alter 25 44 11,6 6,7 6,2 45 59 10,8 7,6 4,7 60 10,8 9,6 3,1 BMI 22 29,9 9,0 8,8 3,3 30 34,9 8,9 7,6 3,7 35 14,3 7,0 7,3 Diabetes Prevention Program, NEJM 2002;346:393-403

Kosteneffektivität der Lebensstilmodifikation und Metformintherapie zur Diabetesprävention bei Erwachsenen mit IGT DPP Ziel: Design: Ergebnisse: Lebenszeiteffektivität des Diabetes Prevention Program Markov-Simulationsmodell Lebensstilintervention (LSI) verzögert die Entwicklung eines Typ 2 Diabetes um 11 Jahre, Metformin um 3 Jahre die absolute Diabetesinzidenz wird durch LSI um 20 % und durch Metformin um 8 % gesenkt Kosten pro QALY (im Vergleich zu Placebo): unter LSI 1.100 $ unter Metformin 31.300 $ Kosten per QALY aus gesellschaftlicher Perspektive: unter LSI: 8.800 $ unter Metformin 29.900 $ Herman WH et al., Ann Intern Med 2005;142:323

%2Fconte Simulated Herman% 2005+Am AnnIntMed true 142/5/323 http%3a% annintmed Technische Universität München Simulierte kumulative Inzidenz des Diabetes mellitus bei Erwachsenen mit IGT nach DPP-Gruppe Herman WH et al., Ann Intern Med 2005;142:323

Alpha-Glukosidasehemmer Technische Universität München

Acarbose und Prävention des Typ 2 Diabetes STOP-NIDDM-Studie Ziel: Design: Teilnehmer: Outcome: Kann die Manifestation eines Typ 2 Diabetes bei Personen mit IGT durch eine Behandlung mit Acarbose verhindert werden? RCT über im Mittel 3,3 Jahre 1368 Männer und Frauen mit IGT mittleres Alter: 54,5 Jahre, mittlerer BMI: 30,9 kg/m² Manifestation eines Typ 2 Diabetes Entwicklung von kardiovaskulären Ereignissen Neuauftreten einer Hypertonie Chiasson J-L et al., Lancet 2002;359:2072

Effekt von Acarbose auf die Diabeteskonversion in Personen mit gestörter Glukosetoleranz (Stop-NIDDM) Chiasson J-L et al., Lancet 2002;359:2072

Effekt von Acarbose auf die Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse STOP-NIDDM-Studie Chiasson JL et al., JAMA 2003;290:486-94

Wirkung von Acarbose auf die Entwicklung kardiovaskulärer Komplikationen bei Personen mit IGT STOP-NIDDM-Studie Chiasson JL et al., JAMA 2003;290:486-94

DPP Troglitazonarm Technische Universität München

Kumulative Diabetesinzidenz unter Troglitazon im DPP Knowler WC et al., Diabetes 2005;54:1150-6

Prävention des Typ 2 Diabetes durch Rosiglitazon DREAM

Rosiglitazon und Prävention des Typ 2 Diabetes bei Personen mit IFG/IGT DREAM-Studie Design: randomisierte kontrollierte Interventionsstudie Personen: Erwachsene mit IFG/IGT im Alter 30 J. mittl. Alter: 54,7 Jahre ohne kardiovaskuläre Erkrankungen Intervention: Outcome: 8 mg Rosiglitazon oder Placebo nach im Mittel 3,0 Jahren Inzidenz von Diabetes und Tod Ergebnis: Senkung des primären Endpunkts um 60 % kein Unterschied hinsichtlich kardiovaskulärer Ereignisse unter Rosiglitazon häufiger Herzinsuffizienz (0,5 vs. 0,1 %) DREAM Trial Investigators, Lancet 2006;368:1096-105

Rosiglitazon und Diabetesrisiko bei Personen mit IFG/IGT DREAM-Studie DREAM Trial Investigators, Lancet 2006;368:1096-105

XENDOS-Studie zur Prävention des Typ 2 Diabetes Technische Universität München

Effekt von Orlistat auf die Diabeteskonversion bei Personen mit gestörter Glukosetoleranz (XENDOS-Studie) Torgerson JS et al., Diabetes Care 2004;27:155-61

Kumulative Diabetesinzidenz bei Personen mit IGT und allen Teilnehmern (XENDOS-Studie) Torgerson JS et al., Diabetes Care 2004;27:155-61

Genotyp und Wirksamkeit von Diabetesprävention

Diabetesinzidenz nach Behandlungsart und TCF7L2-Genotyp (rs7903146) Diabetes Prevention Program Florez JC et al., NEJM 2006;355:241-50

Effekt des TCF7L2-Genotyps (rs7903146) auf die Insulinsekretion Diabetes Prevention Program Florez JC et al., NEJM 2006;355:241-50

Ist die Zeit reif für eine medikamentöse Diabetesprävention? Noch nicht!

Prävention des Typ 2 Diabetes mellitus Positionspapier des Nationalen Aktionsforums Diabetes mellitus Personen mit gestörter Glukosetoleranz - Langfristige Senkung eines erhöhten Körpergewichts um wenigstens 5 % durch eine mäßig energiebegrenzte Kost - Ausgewogene Ernährung mit einem Gesamtfettanteil < 30En%, einem Anteil gesättigter Fette < 10 En% und bevorzugtem Verzehr komplexer Kohlenhydrate mit hohem Ballaststoffanteil - Steigerung der körperlichen Aktivität auf wenigstens 30 Min./Tag an mindestens 5 Tagen pro Woche Prävention auf Bevölkerungsebene: - Erhalt eines normalen Körpergewichts (BMI < 25 kg/m² - Ausgewogene Ernährung (fettmoderat, ballaststoffreich) - Regelmäßige körperliche Bewegung Hauner H et al. für NAFDM, DMW 2005;130:1053-4

Zusammenfassung Diabetesprävention durch intensive Lebensstilintervention ist möglich und erfolgreich In den bisherigen Studien war allerdings die Compliance für Lebensstilintervention mäßig, sodass nur ein Teil der gefährdeten Personen davon profitiert Zusätzliche medikamentöse Optionen sind wünschenswert und greifbar, müssen aber besser evaluiert werden nach den bisherigen Daten ist aber eine Diabetesprävention durch Medikamente weniger wirksam als eine Lebensstilintervention und zudem durch das Problem von Nebenwirkungen und Non-Compliance belastet die derzeitige Datenlage ist unzureichend, um die medikamentöse Prävention des Typ 2 Diabetes zu empfehlen

Veränderungen von Gewicht, Taillenumfang, Nüchternblutglukose und 2-Std. Blutglukose (DPP) Knowler WC et al., Diabetes 2005;54:1150-6

Teilnehmer mit Diabeteskonversion, IFG/IGT oder Regression zu NGT DREAM-Studie DREAM Trial Investigators, Lancet 2006;368:1096-105