Integration von Ökosystemleistungen in landschaftsplanerische Instrumente

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Transkript:

Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung IRL Professur für Planung von Landschaft und Urbanen Systemen PLUS Masterarbeit Integration von Ökosystemleistungen in landschaftsplanerische Instrumente Benjamin Meyer Zürich, 2. Juli 2012 Leitung: Prof. Dr. Adrienne Grêt-Regamey Betreuung: Sven-Erik Rabe

Masterarbeit FS 2012 Titel Integration von Ökosystemleistungen in landschaftsplanerische Instrumente Autor Benjamin Meyer Matrikelnummer 06-914-493 Kontakt benjamin.meyer@bluewin.ch Leitung Prof. Dr. Adrienne Grêt-Regamey Betreuung Sven-Erik Rabe Zeitraum der Bearbeitung 27.02.2012 02.07.2012 Schlagworte Ökosystemleistungen, Raumplanung, Freiraumkonzept, Landschaftsentwicklungskonzept, Renaturierungsprojekt, ÖSL-Check Zitierung Meyer, B. (2012). Integration von Ökosystemleistungen in landschaftsplanerische Instrumente. Master Thesis. ETH Zürich, Zürich I

Zusammenfassung Aufgrund zunehmender Beeinträchtigung der Ökosysteme müssen neue Ansätze gefunden werden, wie deren Erhalt gesichert werden kann. Weil die räumliche Planung Ökosysteme und deren Leistungen wesentlich beeinflusst, ist es angebracht, über eine Integration des Konzepts der Ökosystemleistungen (ÖSL) nachzudenken. Das Ziel der Arbeit besteht deshalb darin, aufzuzeigen, inwiefern ÖSL bereits heute in die Instrumente der räumlichen Planung einfliessen, wie eine Integration des Konzepts aussehen könnte und ob die Arbeitshilfe ÖSL-Check den Anforderungen der Praxis genügt. Um die Berücksichtigung von ÖSL in heutigen Instrumenten der räumlichen Planung zu prüfen, wird im ersten Teil der Arbeit anhand der drei Fallbeispiele Freiraumkonzept Quartier Feldbreite, Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) Cham sowie Renaturierungsprojekt Steinach gezeigt, welche ÖSL bezüglich dem Vorhaben relevant sind und wie sie im Rahmen des Projekts berücksichtigt werden. Für das LEK werden zudem die zwei Arbeitshilfen Werkzeugkasten LEK und Rahmenplan LEK bezüglich ÖSL analysiert, wobei als Referenz in der gesamten Arbeit das Inventar der finalen ÖSL verwendet wird. Mit einer Literaturrecherche werden im zweiten Teil der Arbeit Ansätze zur Integration von ÖSL in die räumliche Planung erarbeitet. Experteninterviews ergänzen einerseits den zweiten Teil mit Erkenntnissen aus der Praxis und dienen andererseits im dritten Teil der Prüfung der webbasierten Arbeitshilfe ÖSL-Check bezüglich deren Zweckmässigkeit im Arbeitsprozess. Die Analyse der drei Fallbeispiele bringt hervor, dass die Berücksichtigung von ÖSL zwischen den Instrumenten, den verschiedenen Prozessstufen und den Anwendungsbereichen innerhalb eines Vorhabens uneinheitlich ausfällt. Es zeigt sich, dass die grössten Potenziale für eine Anwendung des Konzepts in der Anfangsphase, für Vergleiche zwischen Varianten und in der Beurteilung von Auswirkungen eines Vorhabens liegen. Weiter wird festgestellt, dass ÖSL zwar berücksichtigt werden, dies allerdings mit anderen Begriffen und Formulierungen geschieht. ÖSL werden dabei unsystematisch und in teilweise ungenügendem Umfang berücksichtigt. Es wird ersichtlich, dass nicht alle ÖSL durch alle Instrumente berücksichtigt werden müssen und es von Vorteil wäre, wenn auf regionaler Stufe festgelegt werden würde, welche ÖSL mit welchem Instrument und an welchem Ort erhalten oder gefördert werden sollte. Des Weiteren müssen Standards für die Bearbeitung von Vorhaben hinsichtlich der Berücksichtigung von ÖSL erarbeitet werden, womit vermieden werden könnte, dass das Konzept der ÖSL zu sehr von der subjektiven Beurteilung des Anwenders abhängt. Die Analyse der webbasierten Arbeitshilfe führte zu einem Katalog an Empfehlungen und zeigte, dass sie grundsätzlich einfach in der Anwendung, rasch in der Durchführung, gut dokumentiert und spezifisch auf den Arbeitsablauf der Zielgruppe eingehen muss. II

Danksagungen Von der Professur für Planung von Landschaft und Urbanen Systemen PLUS an der ETH Zürich danke ich Prof. Dr. Adrienne Grêt-Regamey für die Ermöglichung und Leitung meiner Arbeit und Sven-Erik Rabe für die engagierte Betreuung. Mein Dank geht auch an Roger Keller, Andreas Hauser und Andreas Stalder vom Bundesamt für Umwelt, für die wertvollen Hinweise und die Beantwortung meiner Fragen zu Beginn der Arbeit. Besonders möchte ich mich bei Gudrun Hoppe, Manuel Häberli, Martin Kaeslin, Matthias Gredig, Reto Wild, Roger Strebel, Sigrun Rohde, Simone Knecht, Sylvia Urbscheit und Thomas Eigenmann bedanken, dass sie mir mit ihrer wertvollen Zeit für die Experteninterviews zur Verfügung standen. Schliesslich danke ich Martin Reich, Richard Meyer und Noïma Dufour für die sorgfältige Lektüre. III

Inhalt 1. Einführung 1 2. Ausgangslage und Zielsetzungen 3 2.1. Problemstellung 3 2.2. Zielsetzungen und Aufbau der Arbeit 6 2.3. Einführung in das Konzept der Ökosystemleistungen 8 3. Methodik 15 4. Berücksichtigung von Ökosystemleistungen in landschaftsplanerischen Instrumenten 18 4.1. Generelle Berücksichtigung 18 4.2. Ökosystemleistungen im Freiraumkonzept 18 4.3. Ökosystemleistungen im LEK 26 4.4. Ökosystemleistungen im Renaturierungsprojekt 35 4.5. Fazit zur Berücksichtigung von Ökosystemleistungen in landschaftsplanerischen Instrumenten 42 5. Ansätze zur Integration von Ökosystemleistungen in die Planung 48 5.1. Anwendungsbereiche 48 5.2. Instrument zur Sensibilisierung 51 5.3. Werkzeug zur Analyse 51 5.4. Verwendung als Kommunikationsmittel 52 5.5. Grundlage zur Beurteilung von Vorhaben 53 5.6. Fazit zur Integration von Ökosystemleistungen in die Planung 54 6. Praxisorientierte Analyse der webbasierten Arbeitshilfe ÖSL-Check 55 6.1. Grundsätzliche Anmerkungen zur Arbeitshilfe 56 6.2. Gestaltung und Benutzerführung 58 6.3. Anwendung 58 6.4. Implementierung und zukünftige Entwicklung 60 6.5. Fazit zur webbasierten Arbeitshilfe 61 7. Synthese und Handlungsempfehlungen 64 Literaturverzeichnis 67 Anhang 71 Anhang 1: Befragte Fachpersonen 71 Anhang 2: Info-Flyer 72 Anhang 3: Befragungsbogen 73 IV