Kinder stärken! Kinderkurs konkret Zentrum für Kinder- und Jugendforschung ZfKJ an der Evangelischen Hochschule Freiburg
Ausblick Aufbau des Manuals Übung - Kinderkurs Einsatz von Medien Regeln Verknüpfung von Übungen und Anwendung im Alltag Übung Transfer in den Alltag Pädagogische Haltung Alle Kinder nehmen teil
Möglichkeiten zur Resilienzförderung Förderung von personalen Ressourcen Förderung der genannten Resilienzfaktoren Erfahrungsräume Förderung von sozialen Ressourcen Wertschätzung Modellverhalten Bereitschaft zum Dialog Echtheit und Klarheit in der Kommunikation Bezugspersonen Unterstützung der Eltern Netzwerke
Ziele Hilfestellung zur Entwicklung von Kompetenzen und zum Aufbau von Strategien für die Bewältigung von Belastungen und Entwicklungsaufgaben Aufbau protektiver Beziehungsstrukturen Verankerung von Schutzfaktoren
Konkretes Vorgehen auf den Ebenen Entwicklung zu einer Arbeit Arbeit mit mit Kindern Kinderkurse Einzelförderung zielgruppenspezifische Angebote resilienzförderlichen Institution
Arbeit mit den Kindern Durchführung des Programms zur Prävention und Resilienzstärkung in Kindertageseinrichtungen (PRiK) mit allen Kindern in Kleingruppen Ggf. spezifische Förderung
Struktur 10 Wochen Kinderkurs (Durchführung jeweils 2x in der Woche) Ca. 8 10 Kinder pro Gruppe Alter: 4-8 Jahre, pro Gruppe nur Kinder mit ähnlichem Entwicklungsstand eine Einheit ca.45 Minuten Durchführung: 1-2 Fachkräfte
Aufbau des Programms 1. Selbstwahrnehmung 1.1 Ich und mein Körper ( sich u. seinen Körper kennenlernen) 1.2 Meine Sinne ( die Sinne kennenlernen) 1.3 Der Gefühlevogel ( Einführung in Gefühle) 1.4 Meine und andere Gefühle (Gefühle bei anderen erkennen und selber ausdrücken) Bilderbücher zum Thema Selbstwahrnehmung 2. Selbststeuerung 2.1 Mit Gefühlen umgehen, (auch: Auf andere zugehen ( Kontaktaufnahme zu anderen) 2.2 Das Ampelprinzip 2.3 Gefühle steuern Bilderbücher zum Thema Selbststeuerung
Aufbau des Programms 3. Selbstwirksamkeit 3.1 Ich kann dirigieren; Selbstwirksamkeitsübungen mit Instrumenten ( erfahren, was mein Verhalten bewirken kann) 3.2 Märchenhafte Geschichte erfinden - Der Zaubermeister Xurubu ( erfahren, dass man trotz Schwächen, auf anderen Gebieten Erfolg haben kann) 3.3 Mein Mutstein ( wie man Ängste überwinden kann) 3.4 Gedicht Du bist DU und: Stärkenbuch ( sich daran erinnern, was man schon alles geschafft hat) Bilderbücher zum Thema Selbststeuerung 4. Soziale Kompetenz 4.1 Körpersprache und Einfühlungsvermögen; Empathie ( Förderung des Einfühlungsvermögens) 4.2 Gegenseitige Unterstützung; Interaktionsfähigkeiten ( Kommunikationsregeln) 4.3 Konfliktlösefähigkeiten ( wie löst man Streit) Bilderbücher zur Sozialen Kompetenz
Aufbau des Programms 5. Umgang mit Stress 5.1 Einführung ins Thema Stress; was heißt Stress? 5.2 Stressabbau durch Bewegung ( Körperwahrnehmung) 5.3 Imaginative Entspannung ( Autogenes Training) Bilderbücher zum Umgang mit Stress 6. Problemlösen 6. Wo hat sich der Schatz versteckt? ( Strategien entwickeln) 6.2 Obstsalat Teil 1 ( Strategien vertiefen) 6.3 Obstsalat Teil 2 6.3 Abschluss Bilderbücher zum Umgang mit Stress
Aufbau des Manuals Struktur Ziel Einstiegsritual (Mikro-)Übergang vom Kitaalltag in den Kinderkurs gestalten Orientierung Einstimmung/Fokussierung auf das Thema Übungen Stärken/Fördern ausgewählter Resilienzfaktoren Kennenlernen/Entwickeln/Erproben von Strategien Probehandlungen in einem geschützten Rahmen (Pausenspiel) Ausgleich von Anspannung und Entspannung Reflexion Lernprozess und Lerninhalte retrospektiv erfassen, nachvollziehen, verbalisieren und konservieren Aufmerksamkeit auf einzelne Stufen des Lernprozesses und der Lerninhalte lenken Erfassen, was man über sich selbst und über andere (neues) erfahren hat Erlebtes bewusster verstehen und verarbeiten Erlebtem Bedeutung beimessen und mit anderen teilen Nutzen des Gelernten erkennen und Zusammenhänge zu ähnlichen/anderen Situationen herstellen (Transfer des Gelernten von der Übung in reale Situationen) Abschlussritual Ausblick auf die kommende Einheit Orientierung (Mikro-)Übergang vom Kinderkurs in den Schulalltag gestalten
Einsatz von Medien Handpuppen Geschichten Populäre Medien (Filme, Musik, Comics etc.)
Regeln Regeln gemeinsam mit Kindern klären: Welche Regeln sind wichtig und wem dienen sie? sind allen Beteiligten bekannt werden eindeutig und klar geäußert sind für die Kinder versteh- und nachvollziehbar (sie sind entwicklungsangemessen) sind für die Kinder bedeutsam und werden von allen akzeptiert einhalten wird konsequent eingefordert Kinder achten selbst auf das Einhalten der Regeln Konsequenzen die bei Missachtung der Regeln erfolgen klar definieren
Verknüpfung von Übungen und Anwendung im Alltag Aktivitäten im Kinderkurs Förderung von Resilienzfaktoren Probehandeln in einem Schonraum Auseinandersetzung mit sensiblen Themen in emotionaler Distanz Transfer in den Alltag Anwendung erlernter Strategien in realen Situationen Strategien nach und nach verinnerlichen und spontan mobilisieren (bedarf der Assistenz) Ressourcenorientierung
Pädagogische Haltung Schatzsuche statt Fehlerfahndung (Ressourcen- und Stärkenorientierung) Wertschätzung, Vertrauen und Zutrauen Zutrauen bedeutet, das eigene Verhalten danach abzustimmen, was wir bei einzelnen SchülerInnen wahrnehmen, sehen und erkennen: Was bringen sie durch ihr jeweiliges Verhalten zum Ausdruck? Wie kann ich mein Bild vom jeweiligen Schulkind/Jugendlichen nuancieren, um Rückmeldungen so präzise wie möglich an dessen Selbstgefühl auszurichten?
Pädagogische Haltung Selbstbestimmung ermöglichen aktive Ermutigung zur eigenen Meinung nein sagen dürfen sich abzugrenzen können gemeinsames Aushandeln von Kompromissen Aufmerksamkeit üben Wahlmöglichkeiten aufzeigen und so Entscheidungsfähigkeit ermöglichen aus kritischer Erwachsenensicht Problematisches zulassen an die Fähigkeiten und Stärken der Kinder und Jugendlichen glauben und ihnen zutrauen, mit Aufgaben und Schwierigkeiten alleine fertig zu werden
Alle Kinder nehmen teil kein Kind wird ausgegrenzt oder durch gut gemeintes Schonen stigmatisiert Teilnahme und Teilhabe wird durch Assistenz für alle ermöglicht Sprachkompetenzen der Kinder/Jugendlichen berücksichtigen: ggfls. Visualisieren von Anweisungen, Regeln, Geschichten etc. Geschichten, Spiele, Musik, Lieder etc. der Familienkulturen erfragen und einsetzen Orientierungssicherheit für alle gewährleisten: z.b. Übergänge deutlich markieren Aufmerksamkeitssteuerung unterstützen Phasen von Ent- und Anspannung ausgewogen berücksichtigen Methodenkombination wählen, durch die verschiedene Sinne angesprochen werden Beschämung vermeiden (z.b. schüchterne Kinder, die sich in der Gesamtgruppe nicht äußern möchten) Bei Aktivitäten Variationen vorhalten, so dass die Teilnahme aller gewährleistet ist (körperlich, sprachlich, kognitiv etc.)
Literatur Fröhlich-Gildhoff, K. et al. (2012, 2. Aufl). Prävention und Resilienzförderung in Kindertageseinrichtungen PRiK. Kursmanual für Erzieherinnen. München: Reinhardt Fröhlich-Gildhoff, K. et al. (2012). Resilienzförderung in der Grundschule. München: Reinhardt Fröhlich-Gildhoff, K. & Rönnau-Böse, M. (2011). Resilienz. München: Reinhardt UTB Profile
Viel Vergnügen beim Erproben! Zentrum für Kinder- und Jugendforschung an der Evangelischen Hochschule Freiburg Bugginger Str. 38 79114 Freiburg fischer@eh-freiburg.de becker@eh-freiburg.de froehlich-gildhoff@eh-freiburg.de www.zfkj.de www.resilienz-freiburg.de