Fabian Stähli Dipl. Sportlehrer/Physiotherapeut Dipl. Herztherapeut SAKR
1. Geschichte der Herzrehabilitation 2. Ziele der Herzrehabilitation 3. Die drei Phasen der Herzrehabilitation 4. Training: Ausdauer und Kraft
1930-1950: Ab 1951: Ab 1960: Ab 1970 6 Wochen Bettruhe verordnet «Lehnstuhlbehandlung» Vermehrte Frühmobilisation Beginn aerobes Ausdauertraining Berücksichtigung der kardiovaskulären Risikofaktoren in der Rehabilitation
Komprehensive Herzrehabilitation: Körperliche Fitness Gesunde Ernährung Medikamentöse Therapie Beeinflussung der kardiovaskulären Risikofaktoren
Komprehensive Herzrehabilitation: Psychosoziale Adaptation Berufsberatung
Beschleunigung des Erholungsprozesses nach einem akuten kardialen Ereignis Verlangsamung des arteriosklerotischen Prozesses Reduktion der Gesamt-und kardiovaskulären Mortalität Reduktion der Häufigkeit weiterer koronarer Ereignisse und Hospitalisationen
Koronare Herzkrankheit: nach Infarkt nach PCTA mit/ohne Stent nach Bypass-Operation Herzklappenerkrankungen: z.b. nach Aortenklappenersatz Herzinsuffizienz
Körperliches Training als wichtigste Komponente!
Phase I: Phase II: Phase III: Hospitalisation Konvaleszenz: Vom Spital bis zur Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit Postkonvaleszenz (Langzeitrehabilitation): Lebenslang!
Ambulant: Mehrwöchiges geleitetes Rehaprogramm In der Nähe des Wohnortes Mehrere Trainings pro Woche im Bereich Ausdauer, Kraft, Wassergymnastik Zusätzliche Angebote wie Ernährungsberatung, Rauchstoppberatung
Vorteile ambulantes Rehabilitationsprogramm: Gewohnte Umgebung Einbezug Familie/Partner Aufzeigen von Aktivitätsmöglichkeiten in der Umgebung Überführung in eine Herzgruppe (Phase III) Kostenersparnis
Stationär: 2-3-wöchiger stationärer Aufenthalt in einer spezialisierten Rehaklinik (z.b. Barmelweid, Hasliberg, Gais) Mehrere Therapien täglich (Ausdauer-und Krafttraining, Entspannung, Wassergymnastik) Zusätzlich Ernährungsberatung, Stressmanagement Nikotinberatung
Vorteile stationäre Rehabilitation: Engmaschige Überwachung von Risikopatienten Befreiung des Patienten aus beruflicher/häuslicher Stresssituation Umfassende Betreuung von Alleinstehenden Evtl. breiteres Angebot an Gesundheitserziehung und Verhaltenstraining
Ziele: 1. Erhalten einer guten Lebensqualität 2. Verhinderung von Komplikationen der Herzerkrankung 3. Bremsung des Fortschreitens der Herzerkrankung Optimalerweise durch die Teilnahme in einer Herzgruppe
Übergang Phase II zu Phase III ist kritisch
Aerobes Ausdauertraining: Veloergometer Laufband Walking/Wandern Crosstrainer Schwimmen/Wassergymnastik
«Highlights» aerobes Ausdauertraining: Verbesserte Sauerstoffnutzung im Muskel/ Ökonomisierung der Herzarbeit Verbesserung der Endothelfunktion Erhöhung des «guten» Cholesterins Signifikante Blutdrucksenkung
«Highlights» aerobes Ausdauertraining: Optimierung/Senkung Blutzuckerspiegel!
Ausdauertraining: Häufigkeit 2-5x/Woche Dauer 20-60min Intensität Bereich Grundlagenausdauer ca. 60-80% der max. Hf Bestimmung durch Belastungs-EKG BORG-Skala 12-14
Ausdauertraining: Steuerung Intensität mittels Trainingspuls Kann individuell stark variieren (Medikamente) z.b. TP 95 oder 150
Steuerung Intensität mittels Trainingspuls...
... aber auch Schulung des Belastungsgefühls!!
Mögliche Gründe für die Durchführung eines Krafttrainings: Entlastung des Herz-Kreislaufsystems durch verbesserte Kraft Steigerung der maximalen Sauerstoffaufnahme Steigerung des Grundumsatzes
Mögliche Kontraindikationen: Dekompensierte Herzinsuffizienz Unkontrollierter Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen Hypertrophe Kardiomyopathie Einige Herzklappenerkrankungen
Was und wie trainiert man? Krafttraining an Geräten und/oder mit freien Gewichten Belastung im Bereich koordinatives Training und Kraftausdauer Übungen für Bein-, Arm- und Rumpfmuskulatur, Gleichgewichtstraining
«Kraftausdauer»: 2-4 Serien à 15-20 Wiederholung Gewicht: ca. 50-60% des 1 Wiederholungsmax. Training v.a. der langsam zuckenden Muskelfasern (Typ I)
Körperliches Training als wichtigste Komponente Ausdauertraining: Sauerstoffnutzung Cholesterin, Blutdruck Training und Verhaltensänderung als Lebensaufgabe!
Kursunterlagen Herztherapeuten SAKR 2008 Weineck: Optimales Training Bant, Haas et al.: Sportphysiotherapie