ADHS bei Kindern in Tageseinrichtungen Oliver Gießler-Fichtner Ltd. Klinischer Psychologe Fachklinik Gaißach bei Bad Tölz München, 25. März 2010
Inhalte ADHS: Förderfaktoren und Barrieren Allgemeine Therapiebausteine bei ADHS Handlungsstrategien Manualisierte Therapieprogramme Zusätzliche Therapiebausteine Do s and Don ts Take home message
Heute geht es um uns!!!
Nomen est omen Verhaltensstörung Behinderung Disabeled persons vs. Handicap Persons with special needs
Barrieren H U I & Komorbidität(en) & Kontext (Umfeld, Personen, Anforderungen)
Förderfaktoren Person selbst (Fähigkeiten, TLS, Charme, prosoziales Verhalten, Hilfsbereitschaft, uvm.) Kontext Umwelt (andere, deren Haltung, deren Verhalten, förderliche Verhältnisse)
Allgemeine Therapiebausteine bei ADHS (patientenzentriert) Psychoedukation des Patienten Kognitive Therapie Soziales Kompetenztraining Entwicklung weiterer Selbstregulationsfähigkeiten Operante Verstärkung: Schaffung motivationaler Anreize Behandlung komorbider Störungen
Allgemeine Therapiebausteine bei ADHS (familienzentriert) Psychoedukation und Erläuterung der Therapie Unterstützung beim Transfer der Therapieinhalte in den Alltag Verbesserung der Eltern- Kind- Beziehung Problemlöseorientierter Umgang mit Belastungssituationen
Allgemeine Therapiebausteine bei ADHS (institutionenzentriert) Psychoedukation der Lehrer/Betreuer Interventionen in Schule/HPT/Kindergarten etc.
Allgemeine Therapiebausteine bei ADHS (Wirkungsbereiche) Kognitive Therapie / Unterstützung durch Bezugspersonen Unaufmerksamkeit (Vigilanz, Aufmerksamkeitsfokussierung, Arbeitsgedächtnis, Planungsprozesse) Impulsivität (Reaktionshemmung im Arbeitskontext) Soziales Kompetenztraining Unaufmerksamkeit (Planungsprozesse, Aufmerksamkeitsfokussierung im sozialen Kontext) Impulsivität (Reaktionshemmung, Selbststeuerungsprobleme) Entwicklung weiterer Selbstregulationsfähigkeiten Impulsivität, Hyperaktivität (Ärgerkontrolle, allgemeiner Umgang mit negativen Emotionen, Anspannungsregulation) Operante Verstärkung Verzögerungsaversion, Schaffung motivationaler Anreize
Handlungsstrategien Ressourcenaktivierung Kompetenzstärkung Gelingende Kommunikation Wertehaltung und Rollenverständnis Günstige Rahmenbedingungen Kooperation aller Erwachsenen
Strukturelle Hilfen Reizarmut / -kontrolliertheit Effektiver Arbeitsplatz Wirkungsvolle Aufforderungen Regeln (positiv formuliert) Zeitnahe Verstärkung (beschreibend L.) Bonussysteme Eindeutige Kommunikation Strukturen: Regeln, Rituale Hilfestrategien zur Selbststrukturierung
Motivationale Hilfen Interaktionen: offen zugewandt, ressourcenorientiert, wertschätzend Sprache: positiv formulieren (Handlungsleitung, Optimismus) Konzentration auf 1 Anforderung Erreichbare, realistische Aufgaben Feedbackkultur: Lob, Aufmerksamkeit, Zuwendung und Ermutigung zeitnah für Bemühung Selbstwirksamkeitserleben, Selbstbild!
Hilfreiche Kommunikation SEA-angemessene Sprache Verständliche Sprache Einfache Grammatik Erkennbare Signalwörter Ruhige Stimme Handlungsleitung beachten Feedbacks = Lernhilfe (kurz & knapp) Nonverbale K. unterstützend
Kommunikative Hilfen Mimik Gestik Tonfall (Melodie) Lautstärke Körperhaltung (fester Standpunkt) Konventionen KONGRUENZ!!!
Manualisierte Therapieprogramme o Marburger Konzentrationstraining ( Krowatschek et al., 2007) o Training für aufmerksamkeitsgestörte Kinder (Lauth & Schlottke, 2002) o THOP (Döpfner et al., 2002) o Training für Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen - das neuropsychologische Gruppenprogramm ATTENTIONER (Jacobs & Petermann, 2007) o Training mit aggressiven Kindern (8-13 Jahre) (Petermann, 2001)
Manualisierte Therapieprogramme Marburger Konzentrationstraining ( Krowatschek et al., 2007) Beispiele: Labyrinthe Musternachfahren Wimmelbilder
Manualisierte Therapieprogramme Training für aufmerksamkeitsgestörte Kinder (Lauth & Schlottke, 2002) Beispiel: Selbstinstruktion Daniel Düsentrieb
Manualisierte Therapieprogramme THOP (Döpfner et al., 2002) Beispiele: Wettkampf um lachende Gesichter Meine Zeit - Deine Zeit Ich löffle meine Suppe selbst aus
Manualisierte Therapieprogramme Training mit aggressiven Kindern (Petermann, 2001) Beispiel: Streitszene Tischfußball mit diversen Lösungen des Konfliktes
Zusätzliche Therapiebausteine Verbesserung des Lern- und Arbeitsverhaltens SKT/ allgemeine Selbstregulationsfertigkeiten Entspannung
Do s und Don ts bei ADHS
Take home message(s) Worauf kommt es unbedingt an? 1. Positiv-motivierende Beziehung und Interaktionen 2. Strukturierung des gesamten Alltags 3. Sicherheit durch klare Regeln 4. Klare, eindeutige Kommunikation 5. Wirkungsvolle Aufforderungen 6. Logische Konsequenzen bei V-
Danke für Ihre aufmerksame Mitarbeit Auf Wiedersehen