Chronisches Darmversagen. Ursachen und Behandlungsoptionen. PD Dr. Irina Blumenstein

Ähnliche Dokumente
Kurzdarmsyndrom Stoma und Fisteln Definitionen und Pathophysiologie.

Ernährung des Intensivpatienten: Wie lange darf ich warten?

Anlage III - Vorlage zur Abgabe einer schriftlichen Stellungnahme zur Nutzenbewertung nach 35a SGB V und Kosten- Nutzen-Bewertung nach 35b SGB V

Ernährungsempfehlungen für Menschen mit und nach einer Krebserkrankung Patiententag 9. April 2016 Herzlich Willkommen

Stadiengerechte Ernährung des Niereninsuffizienten: WELCHE KOSTFORMEN SIND MÖGLICH?

Ernährungstherapien und neue Therapiekonzepte bei chronischem Darmversagen. Georg Lamprecht

Early vs. Late Gibt es einen Algorithmus?

Bremen, Seite 1

Ernährung im Säuglings- und Kindesalter

Die Ernährung dem Verlauf der Krebstherapie anpassen

Patientinnen und Patienten mit Demenz im Allgemeinkrankenhaus

Kongress Pflege 2016 Parenterale Ernährung bei Diabetes mellitus. Katharina Bohlen Clinical Nutrition B.Sc. Med. Klinik B/Uniklinik Münster

Ratgeber. Kurzdarmsyndrom. Prof. Dr. Georg Lamprecht Dr. Sophie Fromhold-Treu

SwissHPN: Prospektive multizentrische Beobachtungsstudie

RENAPRO SHOT. 20 g Protein 60 ml Flüssigkeit 100 % Geschmack. Oral oder Sonde Sie entscheiden!

Ernaehrung Klinikum Großhadern München Mai 2004

Relevanz des BMI auf die Intensivbehandlung. Andreas Schäfer, B.Sc. ICP

LEBENSMITTEL MITTEL ZUM LEBEN

Diättherapie für Krebspatienten Praktische Aspekte der Ernährungsberatung

Ernährungsaspekte bei chronischen Wunden. Jan Köllner - Ernährungsteam

Prinzipien und Zusammensetzung der parenteralen Ernährung 1 Nährstoff-Lösungen o Glukose o Aminosäuren o Fette o Energie o Vitamine o Spurenelemente

12. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie & Hepatologie in B & BRB Langenbeck-Virchow-Haus,

Paradigmenwechsel in der Gastroenterologie

Ökonomische Aspekte einer standardisierten Ernährungstherapie

Inhaltsverzeichnis. Teil I: Vorbemerkungen. 1 Allgemeines Teil II: Vitamine und Minerale. 2 Fettlösliche Vitamine... 26

Screening-Instrumente Screening. Übersicht. Wundheilung und Stoma - was bei der Ernährung zu beachten ist. Wundheilung Einflussfaktoren

Mangelernährung im Spannungsfeld zwischen stationärer und ambulanter Krankenversorgung. W. Scheppach Medizinische Klinik und Poliklinik II

DR. VON HAUNERSCHES KINDERSPITAL LMU MÜNCHEN STOFFWECHSELNOTFÄLLE. Michael Staudigl

Essen und Trinken in verschiedenen Stadien der chronischen Niereninsuffizienz

Fallbeispiele zum Tag der PEG an der Universitätsklinik Tübingen

Dialyse (+ Diabetes) Lebensqualität

Das Refeeding Syndrome revisited - den Phosphatmangel managen

Perioperative Ernährungsstandards auf dem Prüfstand. Peter Rittler Chirurgische Klinik und Poliklinik, Großhadern LMU-München

Ernährung nach Darmtransplantation. Georg Lamprecht

Racecadotril. Entlassung aus der Verschreibungspflicht

Checkliste Ernährung. Paolo M. Suter. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage mit einem Geleitwort von Robert M. Russell

Ernährung als Empowerment bei Tumorpatienten. Jann Arends Klinik für Innere Medizin I Hämatologie. Onkologie, Stammzelltransplantation

Palenum. Proteinreich (23 kcal%) Normokalorisch (1 kcal/ml) Erstattungsfähig. Nährstoffe in Palenum Vanille

Beschluss vom: 19. Februar 2015 gültig bis: unbefristet In Kraft getreten am: 19. Februar 2015 BAnz AT B3

Patient mit Kurzdarmsyndrom

Checkliste Ernährung

Workload: 150 h ECTS Punkte: 5

Der unterernährte Patient: wie erkennen, wie behandeln? PD Dr. R. Meier Leit. Arzt Abt. für Gastroenterologie Universitätsspital Liestal

Checkliste Ernährung. Paolo M. Suter. 3., aktualisierte Auflage mit einem Geleitwort von Robert M. Russell. 95 Einzeldarstellungen 203 Tabellen

Ergänzende Ernährung mit Trinknahrung*

Malnutrition und Indikation von enteraler Ernährung über PEG-Sonden aus Sicht der Altersmedizin (Geriatrie)

Aspekte der Eisenresorption. PD Dr. F.S. Lehmann Facharzt für Gastroenterologie FMH Oberwilerstrasse Binningen

Diätetische Empfehlung nach Lebertransplantation. Judith Gerber Dipl. Ernährungsberaterin HF

Der Risikopatient an der Dialyse. Klinische Ernährungstherapie: Parenterale Substitution als Plan B

Die Balance halten. Unterstützende Ernährungstherapie bei Krebserkrankungen

Erkennen der Mangelernährung bei alten Menschen

Peritonealdialyse bei Patienten mit Aszites

Reha-Zentrum Lübben. Fachklinik für Onkologie und Orthopädie

Intermediate Care advanced

Ernährung und Dekubitus hilft ein Zaubertrank? Caroline M. Kiss dipl. Ernährungsberaterin FH, MScNutr

Ernährungstherapie mit MCT- Fetten

Klinische Ernährung Assistentenfortbildung 25. Februar 2008

Paradigmenwechsel in der Gastroenterologie. Akute Pankreatitis. Prof. Dr. med. Christian Löser. Rotes Kreuz Krankenhaus Kassel Bad Wilhelmshöhe

Wirksamkeit klinischer Interventionen mit Antioxidanzien

Therapie bei Kurzdarm, Malabsorptions-Syndrom ( Intestinal Failure )

1! im fluate erzei ch n os. Vorwort v

di min Dosierung Colidimin auf einen Blick

The Nurse is The Key! Weil: 24 Stunden Vertrauen Kommunikation Zeit für Beratung und Schulung Geringe Schwelle. Schmerzmanagement

WER IST BEREITS MANGELERNÄHRT?? MANGELERNÄHRUNG ERKENNEN UND GEGENSTEUERN. 47 kg vor 12 Wochen: 50 kg - 3 kg

Grundlagen der Ernährungstherapie

Handbuch der Infusionstherapie und klinischen Ernährung BandV

Grundlagen der Ernährungstherapie

Totale Parenterale Ernährung (TPE)

Therapie aktuell. Parenterale Ernährung. Parenteral nutrition. Therapie aktuell AVP. Zusammenfassung. Abstract

Kategorisierungssystem enterale Ernährung

Wenn die Kalorienzufuhr nicht ausreicht, was dann?

Ernährung des Intensivpatienten

Kurzfassung des Vortrages von Dr. Gudrun Zürcher, Freiburg Diätetische Prophylaxe und Therapie der chronischen Niereninsuffizienz

Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Klinische Ernährung, 4. Ernährungssymposium USZ,

Das Kurzdarmsyndrom Ursachen, Pathophysiologie und Ernährungstherapie

Ketogene Diät bei zerebralen Krampfleiden DGEM Leitlinie für enterale und parenterale Ernährung

PEG in der Geriatrie. Dr. S. K. Gölder III. Medizinische Klinik Klinikum Augsburg

Bremen, Seite 1

Vitamin C: Das Power-Vitamin

Chronisches Darmversagen. & Kurzdarmsyndrom. Klinisch-gastroenterologische Konferenz: Langenbeck-Virchow-Haus, Berlin,

Orthomolekulare Therapie mit Mineralien Messmöglichkeiten mit der EAV

Möglichkeiten und sinnvolle Grenzen der präoperativen Diagnostik des multimorbiden Dialysepatienten aus internistisch-kardiologischer Sicht

Entwicklung eines Algorithmus für die Ernährungstherapie bei gebrechlichen, älteren, akut kranken Patienten.

Ernährung als Empowerment bei Tumorpatienten. Jann Arends Klinik für Innere Medizin I Hämatologie. Onkologie, Stammzelltransplantation

Der Mineralstoffhaushalt in der Pathogenese chronisch entzündlicher Darmerkrankungen

Beschluss. I. Die Anlage XII wird in alphabetischer Reihenfolge um den Wirkstoff Teduglutid wie folgt ergänzt:

Ernährungsscreening auf der Intensivstation

Parenterale Flüssigkeits- und Elektrolyttherapie aus pädiatrischer Sicht

Ernährungsmanagement während der Strahlentherapie

23. November Chronische Inflammation des Fettgewebes die Bedeutung proentzündlicher Zytokine für das metabolische Syndrom

Elektrolytstörungen unter kontinuierlicher Hämofiltration

Ernährung nach Entlassung. Heimenterale bzw. heimparenterale Ernährung Dr. rer. nat. Melanie Ferschke

Inhalt. Autorenverzeichnis. Verzeichnis der Abkürzungen. Im Text verwendete Symbole

Intradialytische parenterale Ernährung

Frebini Energy DRINK. Indikationen. Produkteigenschaften. Kontraindikationen. Dosierung/Anwendung. Bestellinformationen

Tagebuch zur ketogenen Ernährungstherapie

Dossier zur Nutzenbewertung gemäß 35a SGB V

Transkript:

Chronisches Darmversagen Ursachen und Behandlungsoptionen PD Dr. Irina Blumenstein 10.06.2016

Definitionen Prognose chronisches Darmversagen Typ II, III Ernährungstherapie bei chronischem Darmversagen Das Universitätsklinikum Frankfurt/ 10.06.2016/ PD Dr. Irina Blumenstein

S3 LL DGEM e.v. 2014/ESPEN 2016

Definitionen Darmversagen (intestinal failure) Einschränkung der intestinalen Absorptionskapazität von Makronährstoffen und/oder Wasser und Elektrolyten, so dass eine intravenöse Supplementierung vonnöten ist auch ohne Darmresektion möglich (z.b. nach Bestrahlung, durch Motilitätsstörung) Darminsuffizienz (intestinal insufficiency) durch oral-enterale Diät kompensierbar Kurzdarmsyndrom beinhaltet spezifisch die Resektion von Darmabschnitten Das Definitions Universitätsklinikum of intestinal failure Frankfurt/ and short 10.06.2016/ bowel syndrome. PD Dr. Blumenstein Pironi et al, 2016

Funktionelle Definition Typ I Typ II Typ III selbstlimitiertes Darmversagen nach resezierender Op Septische und metabolische Komplikationen, Malabsorption/Mangelernährung infolge einer Op Ernährungstherapie notwendig, um Malabsorption und SIRS zu überwinden und Rekonvaleszenz/Heilung zu ermöglichen chronisches Darmversagen Notwendigkeit der weitgehenden/vollständigen parenteralen Flüssigkeitstherapie und Ernährung Das Intestinal Universitätsklinikum failure: definitionandfrankfurt/ service development. 17.09.2015/ ClinPD Nutr Dr. 2002, Blumenstein Shaffer J. Definitions of intestinal failure and short bowel syndrome. Pironi et al, 2016

Pathophysiologische Definition Darmversagen Darmresektion Intestinale Fisteln Motilitätsstörungen Mechanische Obstruktion Ausgeprägte mukosale Entzündung Das Definitions Universitätsklinikum of intestinal failurefrankfurt/ and short bowel 17.09.2015/ syndrome. PD Pironi Dr. et Blumenstein al, 2016

Absorption von Nährstoffen

Definition Hypersekretion, Adaptation, chronische Phase Hypersekretion Adaptation Beginn innerhalb von Tagen nach Operation sehr hoher Stoma-output sehr schlechte Resorption aller Nährstoffe Hypergastrinämie, Hyperbilirubinämie 48h-24 Monate nach Operation zunehmende intestinale Resorption abhängig von luminalem Nährstoffangebot Chronisch adaptierte Phase max. Adaptation erreicht breites Spektrum von oraler Autonomie-Abhängigkeit von TPN Das G. Lamprecht Universitätsklinikum et al S3 Leitlinie Frankfurt/ der 17.09.2015/ DGEM 2014PD Dr. Blumenstein

Darmversagen nach Resektion- ab wann?

Das Definitions G. Lamprecht Universitätsklinikum of intestinal et failure S3 Leitlinie Frankfurt/ and short der bowel 17.09.2015/ DGEM syndrome. 2014PD Pironi Dr. et Blumenstein al, 2016

Klinische Definition ESPEN Das ESPEN Universitätsklinikum guidelines2016frankfurt/ 17.09.2015/ PD Dr. Blumenstein

Prognose abschätzbar? Restdarmlänge sollte intraoperativ geschätzt und wenn möglich ausgemessen werden und dokumentiertwerden Biomarker/Funktionstests Citrullin im Serum, korreliert mit der Restdünndarmlänge ß-Carotin im Serum, korreliert mit der fettlöslichen Vitaminabsorption D-Xylose-Test, korreliert mit der Aufnahmekapazität von Kohlenhydraten Fettgehalt im Stuhl, korreliert mit deraufnahme von Fett Das G. Lamprecht Universitätsklinikum et al S3 Leitlinie Frankfurt/ der 17.09.2015/ DGEM 2014PD Dr. Blumenstein

Prognose Darmversagen Typ II Das Das Universitätsklinikum Frankfurt/ Frankfurt/ 10.06.2016/ 01.01.2014/ PD Dr. Blumenstein Prof. Meier

Prognose Darmversagen Typ II Das Das Universitätsklinikum Frankfurt/ Frankfurt/ 10.06.2016/ 01.01.2014/ PD Dr. Blumenstein Prof. Meier Outcome of acute intestinal failure. J.J. Atema et al. 2016

Prognose Darmversagen Typ II

Prognose Darmversagen Typ III Das Das Universitätsklinikum Frankfurt/ Frankfurt/ 10.06.2016/ 01.01.2014/ PD Dr. Blumenstein Prof. Meier

Ursachen Darmversagen Typ III Das Survival Das Universitätsklinikum and nutritional dependenceon Frankfurt/ Frankfurt/ 10.06.2016/ home 01.01.2014/ parenteral PD Dr. Blumenstein nutrition. Prof. Meier M. Dibb et al, 2016

Überleben Darmversagen Typ III 55% 25% Das Survival Das Universitätsklinikum and nutritional dependenceon Frankfurt/ Frankfurt/ 10.06.2016/ home 01.01.2014/ parenteral PD Dr. Blumenstein nutrition. Prof. Meier M. Dibb et al, 2016

Überleben Darmversagen Typ III Das Survival Das Universitätsklinikum and nutritional dependenceon Frankfurt/ Frankfurt/ 10.06.2016/ home 01.01.2014/ parenteral PD Dr. Blumenstein nutrition. Prof. Meier M. Dibb et al, 2016

Überleben Darmversagen Typ III Das Survival Das Universitätsklinikum and nutritional dependenceon Frankfurt/ Frankfurt/ 10.06.2016/ home 01.01.2014/ parenteral PD Dr. Blumenstein nutrition. Prof. Meier M. Dibb et al, 2016

Überleben Darmversagen Typ III Das Survival Das Universitätsklinikum and nutritional dependenceon Frankfurt/ Frankfurt/ 10.06.2016/ home 01.01.2014/ parenteral PD Dr. Blumenstein nutrition. Prof. Meier M. Dibb et al, 2016

Überleben Darmversagen Typ III Das Survival Das Universitätsklinikum and nutritional dependenceon Frankfurt/ Frankfurt/ 10.06.2016/ home 01.01.2014/ parenteral PD Dr. Blumenstein nutrition. Prof. Meier M. Dibb et al, 2016

Ernährungstherapie Darmversagen parenterale Ernährung enterale Ernährung post-op Adaptation Zeit Das Universitätsklinikum Frankfurt/ 10.06.2016/ PD Dr. Irina Blumenstein

Indikation zur parenteralen Ernährung Parenterale Ernährung dient der Ernährungs- und Flüssigkeitstherapie Ziel: Ernährungszustand sowie die Homöostase von Flüssigkeit, Elektrolyten und Mikronährstoffen zu korrigieren und erhalten sowie die Lebensqualität verbessern Beginn unmittelbar postoperativ (Flüssigkeit) bzw. nach Stabilisierung der hämodynamischen Situation (Ernährung) G. Lamprecht et al S3 Leitlinie der DGEM 2014

PE bei Kurzdarmsyndrom PE ist potenziell lebensrettend, aber auch kostenintensiv, invasiv und kann mit schwerwiegenden Komplikationen einhergehen Geschätzte Kosten der PE für einen Patienten: 100.000 250.000 US-Dollar Geschätzte 15 20 % aller Todesfälle bei KDS- Patienten sind Folge von Komplikationen bei PE 2 1. Hofstetter S, et al. Curr Med Res Opin. 2013;29(5):495-504 Das 2. Howard Universitätsklinikum L. Gastroenterology. 2006;130(2 Frankfurt/ Suppl 1):S52-59 01.01.2014/ Prof. Meier 3. Nightingale J, et al. Gut. 2006;55(Suppl 4):iv1-12.

PE bei Kurzdarmsyndrom-Makronährstoffe Gesamtenergie 20-35kcal/kg KG Energieträger sollten als Glukose und Lipidemulsion parenteral zugeführt Verhältnis Glukose:Lipid als Energieträger 60:40 bis 40:60 Festsetzung der max. Glukosemenge (300-400g)-> Laufrate (max. 4-5mg/kg KG*min) Lipidzufuhr auf 1g/kg KG/Tag begrenzen (LCT aus Soja/Olivenöl, MCT/LCT oder Fischölemulsionen) Proteinbedarf 0,8-2,0g/kg KG/Tag ESPEN LL 2016

PE bei Kurzdarmsyndrom-Mikronährstoffe Die Resorption von Vitaminen und Spurenelementen aus dem Restdarm ist nicht gut quantifizierbar vollständige parenterale Substitution empfohlen Die in Deutschland verfügbaren Vitamin- und Spurenelementpräparate decken in der Regel den Tagesbedarf (Vitamin K-freie Präparate) Cave: bei Diarrhoe bzw. Stoma-output gehen erhebliche Mengen Zink verloren (circa 12mg Zink/l Stomaoutput) Spiegelmessung empfohlen G. Lamprecht et al S3 Leitlinie der DGEM 2014

PE bei Kurzdarmsyndrom-Elektrolyte Gesamtvolumen und Elektrolytzusammensetzung sollten den Netto-Flüssigkeits- und Elektrolytverlust von Durchfall bzw. Stoma-output ausgleichen Natrium: Urin-Na>20mmol/L, Urinvolumen>15ml/kg KG (Natriumbedarf beim Gesunden: 1-1,5 mmol/kg KG) Urin-Natrium:Urin-Kalium>1 soll angestrebt werden (sonst ggf. sek. Hyperaldosteronismus als Ausdruck eines Volumenmangels) Kalium: 1-1,5mmol/kg KG/Tag-> norm. Serumkalium Kalzium: 0,1-0,15mmol/kg KG/Tag->norm. Parathormonspiegel Magnesium: 0,1-0,2mmol/kg KG/Tag-> norm. Serumspiegel Phosphat: 0,3-0,5 mmol/kg KG/Tag-> norm. Serumspiegel, norm. Parathormonspiegel G. Das Lamprecht Universitätsklinikum et al S3 Leitlinie Frankfurt/ der DGEM 01.01.2014/ Prof. Meier

Optimierung: STEPS Studiendesign Screening PS- Optimierung Urinvolumen 1-2 l/tag PS- Stabilisierung n = 43 n = 43 Teduglutid 0,05 mg/kg/d Placebo 1-7 Tage 0-8 Wochen 4-8 Wochen 24 Wochen Das Jeppesen Universitätsklinikum PB, et al. Gastroenterology. Frankfurt/ 2012;143(6):1473-1481 01.01.2014/ Prof. Meier

Säure Basen-Haushalt, ph-messung Ziel: ausgeglichenen BE ausgerichtet sein Problem: Nichtflüchtige Säuren müssen mit dem Urin ausgeschieden werden Bei Kurzdarmpatienten kommen noch Bikarbonatverluste (Durchfall, Stoma) hinzu Die renale Kompensationsfähigkeit der Patienten mit Darmversagen ist aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz häufig eingeschränkt Eine zu intensive Chloridzufuhr in der PE Bikarbonatzufuhr in der PE begrenzt (Ausfällung Kalziumbikarbonat) G. Das Lamprecht Universitätsklinikum et al S3 Leitlinie Frankfurt/ der DGEM 01.01.2014/ Prof. Meier Azidose Lösung: Azetat oder Laktat verwenden, die im Krebszyklus zu Bikarbonat metabolisiert werden