Ulla Oerder, TK, Münster, März 2016
Agenda 1. Gesundheitssituation von Erwerbstätigen und Studierenden 2. Einflussfaktoren auf Gesundheit / Arbeitsfähigkeit 3. BGM der TK - ganzheitliche und systematische Vorgehensweise 4. BGM in Hochschulen - TK als Gesundheitspartner 2 Ulla Oerder, TK, Münster März 2016
Entwicklung der Fehlzeiten 2000 bis 2014 Arbeitsunfähigkeitstage je Versicherungsjahr AU-Tage je VJ 18 16 14 12 10 8 14,74 14,96 14,77 14,23 13,63 13,56 12,94 13,13 13,00 12,57 12,09 12,15 11,40 11,57 11,48 11,16 10,78 10,94 12,87 11,44 10,23 13,54 13,84 11,93 12,24 10,56 10,88 15,65 15,87 13,20 13,40 13,97 14,17 11,85 12,07 12,54 12,73 16,32 16,55 14,66 14,80 13,24 13,31 6 Frauen Gesamt 4 Männer 2 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Fehlzeiten gegenüber Vorjahr +1,0 % (+0,15 Tage) Krankenstand 2013: 4,02 % Krankenstand 2014: 4,06 % Quelle TK-Gesundheitsreport 2015 (Erwerbspersonen 2000 bis 2014, standardisiert), Abbildung 21 3 Ulla Oerder, TK, Münster März 2016
Fehlzeiten nach Krankheitsarten bis 2014 Bedeutung der Psychischen Störungen 190 % Psychische Störungen Relative Veränderungen der Fehlzeiten (Wert im Jahr 2000 = 100 %) 180 % 170 % 160 % 150 % 140 % 130 % 120 % 110 % 100 % 90 % V. Psychische u. Verhaltensstörungen XIX. Verletzungen, Vergiftungen u. Folgen äußerer Ursachen XIII. Krankh. d. Muskel-Skelett- Systems u. d. Bindegewebes X. Krankh. d. Atmungssystems XI. Krankh. d. Verdauungssystems gegenüber Vorjahr +7,9 % 246 auf 266 AU-Tage je 100VJ gegenüber 2006: +84 % 144 auf 266 AU-Tage je 100VJ 80 % 70 % 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 Quelle TK-Gesundheitsreport 2015 (Erwerbspersonen 2000 bis 2014, standardisiert) 4 Ulla Oerder, TK, Münster März 2016
Einflussfaktoren auf die Gesundheit Hochschulumfeld Art der Tätigkeit Handlungsspielraum.. Umgebungsfaktoren Lärm, Klima, etc. Ausstattung des Arbeitsplatzes Ergonomie.. Hochschulorganisation und Kommunikation Prozesse, Zusammenarbeit Beziehung zu Kollegen und Vorgesetzten Person Erwartungen Bewertungen Verhalten genetische Dispositionen Soziales Umfeld soziale Beziehungen familiäre Situation Wohnsituation etc. 5 Ulla Oerder, TK, Münster März 2016
Nachfrage nach gesundheitsförderlichen Maßnahmen Gründe: Veränderungen in der Arbeitswelt und im Hochschulumfeld Demografische Entwicklung Zunahme an psychischen Erkrankungen Zunahme an Belastungsanzeigen 6 Ulla Oerder, TK, Münster März 2016
Gesunde Hochschule - von der Einzelmaßnahmen zur systematischen Vorgehensweise Betriebliches Gesundheitsmanagement ist mehr als das Verteilen von Äpfeln oder das Angebot einer Rückenschule. Es geht um die gesundheitsförderliche Gestaltung von Arbeit und Organisation die Verbesserung des individuellen Gesundheitsverhaltens (am Arbeitsplatz) und die Stärkung persönlicher Gesundheitsressourcen und -potenziale 7 Ulla Oerder, TK, Münster März 2016
Modularer Aufbau - BGM der TK Strukturaufbau /Strategie /Zielfindung Interventionsplanung (Soll-Ist- Vergleich) Analyse / Diagnose Feinziele festlegen Evaluation / Verstetigung Intervention Entwicklung bedarfsgerechter Umsetzungskonzepte 8 Ulla Oerder, TK, Münster März 2016
BGM- Aufbau im Detail Aufbau der Strukturen Analyse/ Diagnose Interventionsplanung Intervention Evaluation Auftragsklärung/ Rahmenvereinbarung Fehlzeitenanalyse/ Altersstrukturanalyse Prozessevaluation Vernetzung externe u. interne Akteure Steuerungskreis Mitarbeiterbefragung/ psy. Gefährdungsbeurteilung Gesundheitsförderung - gemeinsames Verständnis entwickeln Interpretation und Diskussion der Diagnoseergebnisse im Steuerkreis Gesundheit Maßnahmen der Verhaltensprävention Erneute AU-Analyse, Mitarbeiterbefragung, Soll-IST- Vergleich Fokusgruppen z.b. Arbeitsfähigkeit erhalten u. fördern, Arbeitsunterbrechungen Feedback- /Dialogworkshops Strategie- und Zielfindungsworkshop Ziele (I) Gesundheitszirkel Interviews Weltcafé Den demografischen Wandel gestalten Systematische Ableitung von Maßnahmen nach: Feinziele (II), Dringlichkeit und verfügbaren Ressourcen Maßnahmen der Verhältnisprävention Arbeitssituationsanalysen Interventionsfeedbacks Unterstützung bei der Verstetigung 9 Ulla Oerder, TK, Münster März 2016
Beispiele für BGM-Maßnahmen - verhaltensbezogen Umgang mit spezifischen Stressoren/Stressbewältigung Zeitmanagement/Selbstmanagement Widerstandsfähigkeit / Resilienz Rückencoaching Entspannungstechniken Gesunde Ernährung Vorträge, Workshops, Kurse, Beratung, e-coaching - ziel-/ statusgruppenspezifisch 10 Ulla Oerder, TK, Münster März 2016
Beispiele für BGM-Maßnahmen - verhältnisbezogen Optimierung der Hochschulorganisation/- abläufe verbesserte/strukturierte Kommunikation Verankerung von Intervisionsgruppen/kollegiale Beratung Optimierung der Ergonomie Rückzugsräume gestalten Angebote für Führungskräfte Information & Reflexionstage für FK, Umgang mit psych. Belastungen, Gesundes MA-Gespräch, Führung im demografischen Wandel 11 Ulla Oerder, TK, Münster März 2016
Das BGM der TK - Qualitätskriterien Zielgerichtetheit Kontinuität BGM als Führungsaufgabe Verhaltens - und Verhältnisprävention Erfolgsbewertung Verstetigung Partizipation Transparenz 12 Ulla Oerder, TK, Münster März 2016
Positive Auswirkungen auf Arbeitsfähigkeit Arbeitsfähigkeit (ABI) 50 sehr gut 45 gut 40 mäßig 35 30 schlecht 25 Individuelle Gesundheitsförderung, Ergonomische Maßnahmen, verbessertes Führungsverhalten Nur individuelle Gesundheitsförderung Keine Maßnahmen 20 40 45 50 55 60 65 Alter (Jahre) Quelle: Ergebnisse aus 11 Jahre finnischer Langzeitanalyse nach Ilmarinen/Tempel, 2002 13 Ulla Oerder, TK, Münster März 2016
Das TK-Gesundheitsmanagement für Hochschulen Die TK unterstützt Hochschulen seit über 10 Jahren bei der Entwicklung von integrierten Prozessen und Strukturen, die gesundheitsförderliches Leben, Arbeiten und Studieren fördern. Das Engagement beruht auf 20 und 20a und 20b des Sozialgesetzbuchs V und richtet sich nach dem Leitfaden Prävention der GKV. 14 Ulla Oerder, TK, Münster März 2016
Erfolgsfaktor Kooperation Die TK als Gesundheitspartner: Prozessberatung und umfangreiche Unterstützung im Projektmanagement Effektive Analysen gesundheitlicher Belastungen und gesundheitsförderlicher Potenziale Intensive Beratung und Unterstützung bei der bedarfsgerechten Planung und Umsetzung von Maßnahmen Erfolgsbewertung der Prozesse und der Maßnahmen 15 Ulla Oerder, TK, Münster März 2016
Benchmarking Gesundheitsförderung an deutschen Hochschulen 2012-2013 Benchmarking-Verfahren in Kooperation mit der HIS-HE Ziele: Quantitative und qualitative Analyse der Situation zur Gesundheitsförderung an den beteiligten Hochschulen Entwicklung eines Reflexions- und Entwicklungsinstruments zur Standortbestimmung Teilnehmende Hochschulen: Universität Göttingen, Oldenburg, Paderborn, Rostock, Technische Universität Ilmenau, Karlsruher Institut für Technologie Aktuell: Mentoren beraten mit Unterstützung der TK interessierte Hochschulen zur Gesundheitsförderung auf Augenhöhe (2014-2016) 16 Ulla Oerder, TK, Münster März 2016
Ulla Oerder Techniker Krankenkasse Tel. 030-400 44-81 57 ulla.oerder@tk.de