MITARBEITER GESUCHT: JUNG, INTELLIGENT, DYNAMISCH Wo gibts denn sowas? 11. Fachtagung Abfallrecht Neues und Vertrautes aus der Abfallwirtschaft
I. Althergebrachte Personalgewinnung: 14. Jahrhundert 18. Jahrhundert 20. Jahrhundert 2
I. Althergebrachte Personalgewinnung: von gestern heute morgen 3
II. Zahlen - Daten - Fakten Quelle: www.kmk.org + eigene Berechnungen 4
II. Zahlen - Daten - Fakten Quelle: www.kmk.org + eigene Berechnungen 5
II. Zahlen - Daten - Fakten = 0,86 % aller Beschäftigten = 3,42 % aller Firmen 6
II. Zahlen - Daten - Fakten Fazit: Anzahl Beschäftige Umwelt = 231.486 = 0,82 % Anzahl Firmen Umwelt = 12.555 = 3,42 % Beschäftigte/Fa. = 18,4 Absolventen / Mitarbeiter / a = 476.000 * 0,82 % = 3.903/a = rd. 0,25/a sollte reichen Aber: Arbeitsmarkt ist sicher regional organisiert Demographischer Wandel verstärkt durch Siedlungsflucht ggf. den regionalen Arbeitskräftebedarf aber: steigende Nachfrage nach Umweltberufen daher: ggf. weniger Arbeitskräfte vorhanden als gewünscht! 7
Wer Fische fangen will, muss auch seinen Rockschoß im Fluss nass machen. -kaukasisches Sprichwort- 8
III. Generation Y Generation Jahrgänge Altersgruppe prägende Jahre Wer ist das überhaupt? Traditionalisten 1922-1945 69-92 Jahre 1933-1960 und Wer sind die Anderen? Babyboomer 1946-1964 50-68 Jahre 1957-1979 Generation X 1965-1979 35-49 Jahre 1976-1994 Generation Y 1980-1995 19-34 Jahre 1991-2010 9
III. Generation Y 1. Traditionalisten: Arbeitsmarkt aus Sicht Arbeitnehmer (Nachkriegszeit): Wiederaufbau Möglichkeiten unbegrenzt Solidarität untereinander Arbeitsmarkt aus Sicht Arbeitgeber (Nachkriegszeit): motivierte Arbeitnehmer mehr Arbeit als Arbeitnehmer (Fremdarbeiter) lokal begrenztes Unternehmertun einfach zu führendes Personal (command and control) 10
III. Generation Y 1. Traditionalisten: Grundwerte: Konformität, Gehorsam und Regeln Respekt vor Autorität und Loyalität Altruismus, besonders den eig. Nachkommen gegenüber Typische Merkmale: Fleiß und Disziplin Bevorzugung hierarchischer Orga.strukturen mit klarer Machtbefugnis militärischer Führungsstil (command and control) 11
III. Generation Y 2. Babyboomer: Arbeitsmarkt aus Sicht Arbeitnehmer: Möglichkeiten nur für die Besten unbegrenzt Wettbewerb der Arbeitnehmer untereinander steigende Arbeitslosenzahlen, Ölkrise Arbeitsmarkt aus Sicht Arbeitgeber: konkurrierende Arbeitnehmer weniger Arbeit als Arbeitnehmer in guten Jobs Auswahl unter den Besten möglich immer noch lokal begrenztes Unternehmertun (Kalter Krieg) Personal wird mündiger 12
III. Generation Y 2. Babyboomer: Grundwerte: individuelle Entscheidungen und Meinungsfreiheit Wohlstand und wachsender wirtschaftlicher Status gemeinnütziges Engagement, Gemeinschaft und Teamwork Typische Merkmale: Anpassungsfähigkeit und Tatkraft positive Grundeinstellung, Tendenz zur Konfliktvermeidung demokratischer Führungsstil, konsensorientiertes Entscheiden 13
III. Generation Y 3. Generation X Arbeitsmarkt aus Sicht Arbeitnehmer: Möglichkeiten selbst für die Besten begrenzt wg. Altersstrukturen starker Wettbewerb der Arbeitnehmer untereinander weiter steigende Arbeitslosenzahlen, Unsicherheit u. Zweifel Studentenschwemme Arbeitsmarkt aus Sicht Arbeitgeber: stark konkurrierende Arbeitnehmer weniger Arbeit als Arbeitnehmer in guten Jobs Auswahl unter den Besten möglich, hohe Jungendarbeitslosigkeit beginnende Globalisierung, neue Herausforderung (Kosten) 14
III. Generation Y 3. Generation X Grundwerte: Unabhängigkeit und Selbstständigkeit Vielfalt ist erwünscht, Respekt muss verdient werden offener Protest als akzeptable Form der Meinungsäußerung Typische Merkmale: Anstrengung nur im Gegenzug für Belohnung Resignation, 0-Bock-Stimmung, Orientierungslosigkeit, Suche nach neuen Vorbildern unabhängig, skeptisch, direkt, keine Scheu vor notwendigen Konflikten 15
LIVE - EXPERIMENT: Babyboomer! 16
1. Bitte stehen Sie alle auf 2. Es setzen sich bitte alle die, die nach 1965 geboren sind 3. Es setzen sich bitte diejenigen von Ihnen, die niemals mehr als 45 Stunden/Woche arbeiten 4. Es setzen sich bitte alle die entweder selber oder deren Geschwister keine Kinder haben 5. Es setzen sich bitte die, wo die Kinder kein eigenes Kinderzimmer hatten 6. Es setzen sich bitte die, wo das Kinderzimmer nicht schön eingerichtet war 7. Nun setzen sich bitte die, wo die Kinder keinen Computer oder Handy hatten 8. Es setzen sich bitte die, deren Kinder nicht das Familienurlaubsziel mitbestimm en durften 9. Nun noch bitte die, wo sie selber/ehepartner oder Ihre Geschwister/Ehepartn er sich nicht in Schule oder Kindergarten engagiert haben 17
SIE alle haben die Generation Y auf- und erzogen!!! UND: Sie werden möglicherweise gleich inneren Widerspruch spüren! 18
III. Generation Y Prägung durch: multimediale Omnipräsenz (eigener PC, angewachsenes Smartphone) Hohe elterliche Aufmerksamkeit, Anerkennung, Wertschätzung im Überfluss Helikopter-Eltern (Schul-Engagement) Erziehung zur Mitbestimmung (Urlaubsziele) gescheiterte Eltern: Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren Trotz hohem Engagement der Eltern trotzdem Entlassung permanente Bedrohung d. Klimaveränderung, Umweltverschmutzung, Naturkatastrophen, Schulattentate und fanatischen Terrorismus 19
III. Generation Y führt zu: Genuss des Lebens in vollen Zügen, solange es geht live for the moment und just do it - Maximen Äußerung der eigenen Meinung um jeden Preis hohe Erwartungen an Anerkennung und Mitbestimmung auf a. Ebenen enges Verhältnis zu Eltern und finanzieller Background dort Rat suchen bei Eltern und Enttäuschung, wenn Führungskraft nicht die gleiche wohlwollenden Unterstützung bieten Ypsiloner nicht bereit d. gleichen Opfer für Job zu bringen Arbeit ist nur eine Möglichkeit zur Selbstverwirklichung 20
III. Generation Y führt zu: weniger Loyalität ggü. Arbeitgebern und langfristiger Beschäftigung Job muss zu aktueller Lebenssituation passen, sonst wird verändert hohes Bedürfnis nach multimedialer Kommunikation in Echtzeit dadurch Verlangen nach unmittelbarer Rückmeldung Streben nach emotionaler Bindung und tiefer Zufriedenheit Streben nach Sinnhaftigkeit und Lebensinhalten Streben nach Work-Live-Balance 21
III. Generation Y prägende Werte: Familie und Zusammengehörigkeit Flexbilität und Freiheit Gemeinschaft und Zusammenarbeit gemeinschaftlicher Konsum Gleichstellung und Mitbestimmung Integrität und Transparenz Livestyle und Freizeitorientierung Selbstverwirklichung und Erfüllung soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit Vielfalt und Authentizität 22
III. Generation Y Eigenschaften: anspruchsvoll geltungsbedürftig global denkend kompromisslos mitteilsam mobil sozial vernetzt sprunghaft von Technik abhängig 23
IV. Welche Herausforderungen erwarten d. Arbeitgeber? Wenn er junges, motiviertes Personal bekommen möchte, dann muss er sich auf die Generation Y einstellen, mit den Ansprüchen der Generation Y umgehen lernen, der Generation Y darstellen, dass er die Ansprüche erfüllen kann. Wenn er junges, motiviertes Personal behalten möchte, dann muss er seine Versprechungen einhalten, die Ansprüche der Generation Y erfüllen, höhere Anforderungen an seine eigenen Führungsaufgaben erfüllen. 24
V. Wie macht man sich die Rockschöße nass? ToDo? Work-Live-Balance ermöglichen schöne Arbeitsplätze vorhalten hohe Flexibilität der Arbeit ermöglichen modernste Technik einsetzen ideales Arbeitsumfeld bieten Aufbau einer Beziehung zum Ypsiloner Erfüllung der Erwartungen des Ypsiloners Motivation durch neue Führungsmodelle effektive, zielgruppenangemessene Kommunikation 25
V. Wie macht man sich die Rockschöße nass? Work-Live-Balance bedeutet: Passt der Job in das persönliche Lebenskonzept? Was sagt mein Partner dazu? Habe ich noch genug Zeit für Familie, Freunde, Sport? Work-Live-Balance bedeutet nicht: Überstunden ohne Aussicht auf Freizeitausgleich Arbeitsende um 21:00 oder später Wochenend-Jobs ohne Rücksicht auf Familie 5-Tage-Koffer-Wochen
V. Wie macht man sich die Rockschöße nass? Welche Anforderungen entstehen an den Ypsiloner -Arbeitsplatz? hoher Wohlfühlfaktor Lounge-Atmosphäre Starbucks-Feeling Licht und Farben Offene Möbelarchitektur modern und zeitgemäß, natürliche Werkstoffe Pflanzen, Kunstobjekte Anspruch auf einen individuellen, eigenen Arbeitsplatz nicht: Desk-Sharing oder Hotdesking 27
V. Wie macht man sich die Rockschöße nass? AWB Ahrweiler: Typischer Arbeitsplatz Hoher Wohlfühlfaktor Licht/Farbe Pflanzen/Kunst Offene Möbelarchitektur Ansprechender, individueller Arbeitsplatz
V. Wie macht man sich die Rockschöße nass? Beziehungsaufbau zum Ypsiloner: Seien Sie sich authentisch und offen als Führungskraft Lernen Sie Kommunikation auf neue Ebenen (social media, messenger) Lassen Sie als Chef Netzwerke mit Ihnen selbst zu Lassen Sie den Y an Entscheidungen teilhaben Versuchen Sie Ratschläge beim Y einzuholen (z.b. für social media) Geben Sie regelmäßig und häufig Rückmeldungen (feedback) Setzen Sie generationsübergreifende Teams ein Lachen Sie mit den jungen Leuten häufig 29
VI. Und wie sieht die Angel aus? 1. Machen Sie eine Umfrage bei Y-ern, die heute schon bei Ihnen arbeiten 2. Erarbeiten Sie die Stärken Ihrer Firma und stellen Sie diese gezielt dar 3. Werben Sie mit diesen Stärken gezielt um neue Arbeitskräfte 1. Praktika anbieten 2. In Stellenanzeigen 3. In Schulen, an Uni/FH/Berufsschulen 4. Im Internet auf Ihren Seiten, auf externen Jobplattformen 4. Halten Sie die Standards aufrecht, um Personal zu halten 5. Machen Sie Personal-Audits welche Entwicklungen jeder gemacht hat 6. Kommunizieren Sie gezielt 30
Work-Live-Balance Was machen andere Arbeitgeber? 31
Warum wir die Generation Y verstehen lernen müssen! Work-Live-Balance Stärken darstellen 32
Warum wir die Generation Y verstehen lernen müssen! Lounge-Athmosphäre 33
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERSAMKEIT! Sascha Hurtenbach sascha.hurtenbach@awb-ahrweiler.de Literatur: Rüther/Kauke: Eigenschaften der Generation Y für die Verwaltung nutzen in: innovative Verwaltung 9/2014 In 30 Minuten wissen Sie mehr: Martina Mangelsdorf - Generation Y, Gabal-Verlag 34