Kinderwelten. Ziele und Prinzipien vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung

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Transkript:

Ziele und Prinzipien vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung

Für die Arbeit mit Kindern gibt es vier Ziele, die aufeinander aufbauen und einander wechselseitig verstärken.

Ziele Kinderebene Ziel 1: Jedes Kind muss Anerkennung und Wertschätzung finden, als Individuum und als Mitglied einer bestimmten sozialen Gruppe. Dazu gehören Selbstvertrauen und Wissen um seinen eigenen Hintergrund.

Ziele Kinderebene Ziel 2: Auf dieser Basis muss Kindern ermöglicht werden, Erfahrungen mit Menschen zu machen, die anders aussehen und sich anders verhalten als sie selbst, so dass die Kinder sich mit ihnen wohl fühlen und Empathie entwickeln können.

Ziele Kinderebene Ziel 3: Das kritische Denken von Kindern über Vorurteile, Einseitigkeiten und Diskriminierung anzuregen heißt auch, mit ihnen eine Sprache zu entwickeln, um sich darüber verständigen zu können, was fair und was unfair ist.

Ziele Kinderebene Ziel 4: Von da aus können Kinder ermutigt werden, sich aktiv und gemeinsam mit anderen gegen einseitige oder diskriminierende Verhaltensweisen zur Wehr zu setzen, die gegen sie selbst oder gegen andere gerichtet sind.

Ziele Kinderebene auf einen Blick Ziel 1: Jedes Kind muss Anerkennung und Wertschätzung finden, als Individuum und als Mitglied einer bestimmten sozialen Gruppe. Dazu gehören Selbstvertrauen und Wissen um seinen eigenen Hintergrund. Ziel 2: Auf dieser Basis muss Kindern ermöglicht werden, Erfahrungen mit Menschen zu machen, die anders aussehen und sich anders verhalten als sie selbst, so dass die Kinder sich mit ihnen wohl fühlen und Empathie entwickeln können. Ziel 3: Das kritische Denken von Kindern über Vorurteile, Einseitigkeiten und Diskriminierung anzuregen heißt auch, mit ihnen eine Sprache zu entwickeln, um sich darüber verständigen zu können, was fair und was unfair ist. Ziel 4: Von da aus können Kinder ermutigt werden, sich aktiv und gemeinsam mit anderen gegen einseitige oder diskriminierende Verhaltensweisen zur Wehr zu setzen, die gegen sie selbst oder gegen andere gerichtet sind.

Für die Selbstreflexion der pädagogischen Fachkräfte gibt es vier Ziele, die aufeinander aufbauen und einander wechselseitig verstärken.

Ziele pädagogische Ebene Ziel 1: Erzieherinnen/ TPPs müssen sich ihrer Bezugsgruppenzugehörigkeit bewusst werden und erkennen, welchen Einfluss sie auf ihr berufliches Handeln haben.

Ziele pädagogische Ebene Ziel 2: Erzieherinnen/ TPPs finden Wege, wie sie die unterschiedlichen Vorstellungen der Familien über Erziehung und Bildung in Erfahrung bringen.

Ziele pädagogische Ebene Ziel 3: Erzieherinnen/ TPPs müssen kritisch sein gegenüber den Diskriminierungen und Vorurteilen in ihrem Kindergarten, im Elementarbereich und in der Bildungspolitik überhaupt.

Ziele pädagogische Ebene Ziel 4: Erzieherinnen/ TPPs brauchen die Fähigkeit, Dialoge über Diskriminierung und Vorurteile zu initiieren und fortzuführen, denn das ist ihre Form aktiver Einmischung.

Ziele pädagogische Ebene auf einen Blick Ziel 1: Erzieherinnen müssen sich ihrer Bezugsgruppenzugehörigkeit bewusst werden und erkennen, welchen Einfluss sie auf ihr berufliches Handeln haben. Ziel 2: Erzieherinnen finden Wege, wie sie die unterschiedlichen Vorstellungen der Familien über Erziehung und Bildung in Erfahrung bringen. Ziel 3: Erzieherinnen müssen kritisch sein gegenüber den Diskriminierungen und Vorurteilen in ihrem Kindergarten, im Elementarbereich und in der Bildungspolitik überhaupt. Ziel 4: Erzieherinnen brauchen die Fähigkeit, Dialoge über Diskriminierung und Vorurteile zu initiieren und fortzuführen, denn das ist ihre Form aktiver Einmischung.