Dres. med. Fenner & Kollegen Gemeinschaftspraxis für Labormedizin und Humangenetik Informationsbroschüre Risiko Hepatitis C Das Hepatitis-C-Virus ein Silent Killer Dr. med. Claus Fenner FA Laboratoriumsmedizin, FA Mikrobiologie Dr. med. Paul Bischoff FA Laboratoriumsmedizin, FA Transfusionsmedizin Dr. med. Thomas Fenner FA Mikrobiologie, Umweltmedizin Vereidigter ärztlicher Lebensmittelgutachter Dr. med. Michael Müller FA Laboratoriumsmedizin Dr. med. Ernst Krasemann FA Humangenetik Gemeinschaftspraxis für Labormedizin und Humangenetik 20095 Hamburg Bergstraße 14 Telefon 040-309 55-0 Telefax 040-309 55-13 e-mail: fennerlabor@fennerlabor.de Internet: http://www.fennerlabor.de
Hepatitis C Nur 5 von 100 Erkrankten werden therapiert. 800.000 Hepatitis-C-Infizierte in Deutschland 1) über 75% nicht diagnostiziert weniger als 25% diagnostiziert weniger als 5% therapiert Hepatitis-C-Virus macht krank und kann schwerwiegende Folgen haben Akute Hepatitis C 20% Zirrhose 6% 4% Dekompensation 85% Chronische Hepatitis C Tod (3,6%) Hepatozelluläres Karzinom (HCC) Therapeutische Intervention 1) Zeuzem S, Deutsche Medizinische Wochenschrift 2002; 127: 1840
Hepatitis C 75 von 100 Erkrankten können geheilt werden. Eindrucksvolle Entwicklung in der Hepatitis-C-Therapie 80 70 75 % 60 50 SVR 2) [%] 40 30 20 10 0 19 % früher Viruselimination durch herkömmliche Monotherapie 3) heute Viruselimination durch moderne Kombinationstherapie 4) Therapieerfolg bedeutet: Verbesserung der Lebensqualität Steigerung der Lebenserwartung Reduktion des Transmissionsrisikos Hepatitis-C-Diagnose Hepatitis-C-Virus wird parenteral übertragen Infektionswege häufig unbekannt. Einzige Anzeichen: Erhöhte Transaminasenwerte, zum Teil verbunden mit unspezifischen Beschwerden wie Müdigkeit und Unwohlsein. Eine HCV-Antikörper-Bestimmung wird generell empfohlen bei Personen, die diese Anzeichen aufweisen oder für die einer der folgenden Punkte zutrifft: Hinweis auf eine Lebererkrankung Bluttransfusion vor 1990 Therapie mit vor 1987 hergestellten Gerinnungspräparaten chronische Hämodialyse i.v. Drogenabusus in der Vergangenheit Exposition z. B. durch Nadelstichverletzungen bei Pflege- und Praxispersonal Kinder von anti-hcv-positiven Müttern (bei Säuglingen auch HCV-RNA) Piercing, Tätowierung 2) SVR: Sustained Virological Response, HCV-RNA negativ 6 Monate nach Therapieende 3) Zeuzem et al., New England Journal of Medicine 2000; 343: 1666 4) Reddy KR et al., Advanced Drug Delivery Reviews 2002; 54: 571
Leberkrebs Mortalität steigend. Mortalitätsrate verschiedener Tumore zwischen 1991 und 1995 im Vergleich 5) Magen/Darm -5,3 Prostata -5,1 Lunge -4,5 Schilddrüse +4,4 Leukämie +0,4 Leber -10-5 0 Abnahme/Zunahme [%] +12,3 5 10 15 5) Mc Kean-Cowedin R et al., Journal of Clinical Oncology 2000; 18: 2258
HCV-bedingte Lebertransplantationen. Zunahme über 300% seit 1991. Anzahl der Lebertransplantationen zwischen 1991 und 2000 6) 5.000 4.500 4.000 Anzahl Transplantationen 3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 1991 1994 1997 2000 Transplantationen, HCV-bedingt Transplantationen, andere Ursachen 6) Kim WR, Hepatology 2002; 36: 530
Hepatitis C Diagnosealgorithmus. Hausarzt Leicht erhöhter Transaminasenwert ohne Hinweis auf Lebererkrankung Kontrolluntersuchung nach ca. 8 Wochen positiv HCV-Antikörper-Bestimmung (ELISA, ggf. Immunoblot) positiv normal negativ ggf. Weiterbeobachtung weitere Anamnese (Rücksprache mit Labor) HCV-RNA qualitativ (PCR) positiv bei Therapieoption negativ Facharzt chronische Hepatitis C HCV-Genotyp HCV-RNA quantitativ chronische Hepatitis C ausgeschlossen (Kontrolle nach 4 Wochen) Hinweis auf Abrechnungsbesonderheiten Laborkennziffer 3480 (HCV-RNA) Antivirale Therapie der chronischen Hepatitis B oder C mit Interferon und/oder Nukleosidanaloga. Laborkennziffer 3481 (HCV-Antikörper-Bestimmung) Erkrankungen oder Verdacht auf Erkrankungen, bei denen eine gesetzliche Meldepflicht besteht, sofern in diesen Krankheitsfällen mikrobiologische, virologische oder infektionsimmunologische Untersuchungen durchgeführt werden, oder Krankheitsfälle mit meldepflichtigem Nachweis eines Krankheitserregers. (Diese Leistungen belasten nicht das Laborbudget)