Vorabfassung - wird durch die lektorierte Version ersetzt.

Ähnliche Dokumente
Raubüberfälle auf Geldinstitute unter Beteiligung von Neonazis und Rechtsextremisten

Ermittlungen gegen mutmaßlich rechtsterroristische Vereinigungen (Teil 2)

Vorabfassung - wird durch die lektorierte Version ersetzt.

Ausländerfeindliche und rechtsextremistische Straftaten in der Bundesrepublik Deutschland im November 2016

Ausländerfeindliche und rechtsextremistische Straftaten in der Bundesrepublik Deutschland im September 2016

Antwort. Deutscher Bundestag Drucksache 18/ der Bundesregierung. auf die Kleine Anfrage der Fraktionen der CDU/CSU und SPD Drucksache 18/11352

Potenzial der Verlagerung von Flügen auf die Bahn am Flughafen München

Vorabfassung - wird durch die lektorierte Version ersetzt.

Vorabfassung - wird durch die lektorierte Version ersetzt.

Interventionsfälle im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge auf Anregung von Bundes- und Landessicherheitsbehörden

Vorabfassung - wird durch die lektorierte Version ersetzt.

NachAngabeneinesfrüherenManagerseinesSicherheitsdienstleistungsunternehmensbietetauchdieNPD

Unterbringung von BKA-Mitarbeitern in bekanntem Neonazi-Treff

Das gemeinsame Analyseprojekt Anti-Asyl-Aktivitäten des Bundeskriminalamtes und des Bundesamtes für Verfassungsschutz

Vorabfassung - wird durch die lektorierte Version ersetzt.

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Petra Pau, Jan Korte, Sevim Dağdelen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 18/3622

Drucksache 18/ Wahlperiode

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Agnes Alpers, Petra Pau, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 17/9684

Drucksache 18/ Wahlperiode der Abgeordneten Ulla Jelpke, Dr. André Hahn, Martina Renner und der Fraktion DIE LINKE.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Deutscher Bundestag Drucksache 18/12444

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Deutscher Bundestag Drucksache 18/ Beschlussempfehlung und Bericht. 18. Wahlperiode

Ermittlungen gegen mutmaßliche rechtsterroristische Vereinigungen in Nord- und Süddeutschland

Der Bundesbeauftragte für Menschenrechte und Aufklärung über Folter

auchmitexekutivenbefugnissenausgestattet,führtesieinihrerantwort

Faschistische und ultranationalistische Aktivitäten in den baltischen Ländern

Vorbemerkung der Fragesteller ErfreulicherweisenimmtdieZahlderRaucherinnenundRaucherseitJahren

Antwort. Deutscher Bundestag Drucksache 17/ der Bundesregierung

Erstmaliger automatischer Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit Auswirkungen der Optionspflicht im Jahr 2013

Deutscher Bundestag Drucksache 18/12958

a) zu dem Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Sevim Dağdelen, Frank Tempel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 18/6869

Vorabfassung - wird durch die lektorierte Version ersetzt.

KerkerkameradschaftHameln.EinerderRechtsextremenwarvorseinerHaftinmilitantenNazikameradschafteninderRegion

eineidentifizierungderzumabrufzeitpunktineinerfunkzelleanwesenden AnschlussinhabersowiedieLokalisierungbekannterAnschlussinhaber.

elektronische Vorab-Fassung*

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Nicole Gohlke, Petra Pau, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 17/10071

Entwurf eines Gesetzes zur Neufassung des Gesetzes zur Regelung von Sekundierungen im Rahmen von Einsätzen der zivilen Krisenprävention

Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste (Nachfrage zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage auf Bundestagsdrucksache 18/4411)

Ethnic Profiling durch Angehörige der Bundespolizei im Zusammenhang mit verdachtsunabhängigen Kontrollen

Umsetzung und Verbreitung der Leistungsform Persönliches Budget

Haltung der Bundesregierung zu bilateralen Schulden Deutschlands und Griechenlands aus der Zeit der deutschen Besatzung (1941 bis 1944)

denbauvonatomkraftwerkennichtgeeignetsei (vgl.deister-undweserzeitungvom6.februar1981;neuepressehannovervom6.februar1981;taz

Deutscher Bundestag Drucksache 18/ Kleine Anfrage. 18. Wahlperiode

nochdanngewährtwerden,wenndieerzeugtewärmenachweislichdurchein

der Abgeordneten Ulla Jelpke, Dr. André Hahn, Jan Korte und der Fraktion DIE LINKE.

(S.18)voneinergeplantenÄnderungdesReisekostenrechtsseitensder Bundesregierung.

Ausbleibende Unterstützung für den Zug der Erinnerung durch die Bundesregierung und die Deutsche Bahn AG

Ansparungen für Rücklagen und Kontovollmachten beim Bezug von Leistungen nach dem SGB XII

Finanzkontrolle Schwarzarbeit: Kontrolle von Mindestlöhnen 2016

erfasst, ist in der späteren Antwort von Personen die Rede. 1.WievielePersonenbzw.PersonendatensätzesindderzeitinderAntiterrordatei

Stand der Umsetzung des Gesetzes zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf

Mit dem Rüstungskonzern European Aeronautic Defence and Space Company abgestimmter Einsatz der Bundespolizei in Saudi-Arabien

1.TeiltdieBundesregierungdieAnsicht,dassdieStreichungderRentenbeiträgezueinerErhöhungderAnzahlderEmpfängerinnenundEmpfänger

amrussischenbestimmungsort,deratomanlagemajak,herrschendenbedingungenstehenseitlängeremindermedialenkritik

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Jan Korte, Ulla Jelpke, Petra Pau, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 17/3569

Vorbemerkung der Fragesteller DieFraktionDIELINKE.stellteam10.November2010andieBundesregierungdieKleineAnfragezumCCS-ForschungsprojektinderAltmark

Vorabfassung - wird durch die lektorierte Version ersetzt.

Grenzüberschreitende Öffentlichkeitsbeteiligung beim Bau atomrechtlicher Anlagen in Nachbarstaaten

20StaatenweltweitwurdenimJahr2011MenschendurchdieStrafjustizbehördengetötet.DieUSAsinddaseinzigedemokratischverfassteIndustrieland,in

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Inge Höger, Petra Pau, Paul Schäfer (Köln) und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 16/9292

Deutscher Bundestag Drucksache 18/8388. Kleine Anfrage. 18. Wahlperiode

Bilanz der Initiative AusBILDUNG wird was Spätstarter gesucht

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Martina Renner, Frank Tempel, Dr. André Hahn, Ulla Jelpke und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 18/9386

verantwortungsvollenundnachhaltigenpflanzenschutzdereuropäischen Landwirtschaft.

Deutscher Bundestag Drucksache 18/5900

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Vorbemerkung der Fragesteller Mitgliederdersogenanntenno-name-crewhabennacheigenenAngabennebendemzentralenServerfürdasObservationsprogramm

AltstandortenmbHundaufderenTochtergesellschaftACOSAltlasten-ControllingundServicegesellschaftmbHundaufdieVerhandlungenmitdenLändern

Aktivitäten von so genannten Bürgerwehren im Zusammenhang mit Neonazis und Flüchtlingsunterkünften

Islamfeindlichkeit und antimuslimische Straftaten im vierten Quartal 2015

Antwort. Deutscher Bundestag Drucksache 18/5967. der Bundesregierung

dasauchdenwiedereinbau (z.b.vonasbestwellplatten)oderdasverschenkenvonasbesthaltigengegenständeneinschließt.aktuellejournalistischerecherchen

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Dr. Martina Bunge, Petra Pau, Jens Petermann und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 17/6210

Die Kopplung von Entwicklungszusammenarbeit und Abschiebungen im Fall der Maghreb-Staaten

der Abgeordneten Frank Tempel, Ulla Jelpke, Jan Korte, Katrin Kunert, Dr. Petra Sitte und der Fraktion DIE LINKE.

Kooperation deutscher Forschungsinstitute mit der Universität Alberta zum klimaschädlichen Abbau fossiler Rohstoffe

nach Kenntnis der Bundesregierung in einem mäßigen

Die Haltung der Bundesregierung zu den verkürzten Öffnungszeiten der Nationalbibliothek Leipzig

des Ausschusses für Recht und Verbraucherschutz (6. Ausschuss)

allgemeinenbundeshaushaltein.gleichzeitigsiehtdasfinanzausgleichsgesetzvor,dassausdemallgemeinenbundeshaushaltanfinanzschwache

Rückbau von Atomkraftwerken Sachstand und Marktsituation

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Heike Hänsel, Inge Höger, Jan Korte, Petra Pau und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 16/13318

Strafbefreiende Selbstanzeige nach der Selbstanzeige einer Person des öffentlichen Lebens

Umsatzsteuerrechtliche Behandlung von Forschungseinrichtungen

Einsätze von sogenannten stillen SMS, WLAN-Catchern, IMSI-Catchern, Funkzellenabfragen sowie Software zur Bildersuche im zweiten Halbjahr 2015

Gewährung von Krediten an Israel und Vorgang Geschäftsfreund in den 1960er-Jahren

der beruflichen/schulischen Qualifizierung usw. angeboten.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Südafrika-Reise von 17 deutschen Neonazis und eines V-Mannes aus dem Umfeld des NSU im Oktober 1999

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 17/8939

elektronische Vorab-Fassung*

unvollständigundstehtimwiderspruchzuinweiterenpresseberichtenzitiertenzeugenaussagen

DienunaufderInternetplattformWikiLeaksveröffentlichtenmilitärischenGeheimdokumenteüberdenEinsatzinAfghanistanwerfenFragennachdem

Festlegung von An- und Abflugrouten für den Ausbau des Frankfurter Flughafens

Geplante Laufzeitverlängerungen für die Atomkraftwerke Tihange 1 (Belgien) und Borssele (Niederlande)

Bewertung von hoch- und niederfrequenten elektromagnetischen Feldern durch die Bundesregierung

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Finanzierung und Umfang des Forschungsprojekts zur NS-Vergangenheit im Bundesministerium der Justiz

zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung Drucksachen 18/9536, 18/9956, 18/10102 Nr. 17, 18/10506

Transkript:

Deutscher Bundestag Drucksache 18/7052 18. Wahlperiode 16.12.2015 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Martina Renner, Frank Tempel, Ulla Jelpke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 18/6844 Schusswaffen- und Wehrsporttrainings deutscher Neonazis im In- und Ausland Vorbemerkung der Fragesteller Im Verfassungsschutzbericht 2014 berichtete das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) über Schießübungen deutscher Rechtsextremisten im Ausland. Hierbei handelt es sich um keine neue Erkenntnis, denn solche Schieß- und Wehrsportübungen sind auch in der Vergangenheit schon mehrfach bekannt geworden. Vor dem Hintergrund der nicht nur von unabhängigen Expertinnen und Experten, wie beispielsweise antifaschistischen Publikationen und Journalistinnen und Journalisten, sondern auch von BfV-Präsident Dr. Hans-Georg Maaßen und Bundesminister des Innern Dr. Thomas de Maizière wiederholt geäußerten Warnung vor einem neuen Rechtsterrorismus, gerade auch im Zusammenhang mit der stark gestiegenen Zahl von Angriffen auf Flüchtlinge und auf deren Unterkünfte, ist das Training von Neonazis an Schuss- und anderen Waffen von besonderer Brisanz. Zuletzt fiel u. a. die Düsseldorfer Neonazi-Aktivistin und Mitwirkende im so genannten Orga-Team der so genannten DüGida-Aufmärsche in Düsseldorf dadurch auf, dass sie im Herbst 2015 Fotos von ihrer Teilnahme an Wehrsportübungen im In- und Ausland in sozialen Netzwerken postete (vgl. u. a. Aus Worten werden Taten Wehrsport mit Kampfmessern, Störungsmelder ZEIT ONLINE vom 19. Oktober 2015 blog.zeit.de/stoerungsmelder/2015/10/19/dieradikalisierung-von-rechten-strukturen-und-um-dussel dorf_20277). 1. Wie viele Schusswaffen-, Waffen- und so genannte Wehrsporttrainings von deutschen Neonazis gab es nach Kenntnissen der Bundesregierung seit dem 1. Januar 2010 in Deutschland, und wo fanden diese Trainings zu welchem Zeitpunkt statt (bitte nach Datum, Ort, Bundesland, Art des Trainings, Anzahl der Teilnehmenden, Organisatoren des Trainings auflisten)? Der Bundesregierung liegen für den Zeitraum 1. Januar 2010 bis 7. Dezember 2015 in 39 Fallkomplexen, die im Einzelfall auch mehrere aufeinanderfolgende Schießübungen desselben Personenkreises umfassen können, Erkenntnisse über Schießübungen deutscher Rechtsextremisten vor. Davon fanden 15 Ereignisse in Deutschland, verteilt auf sechs Länder, statt. Dabei ist zu beachten, dass ein Meldedienst, im Rahmen dessen das Bundeskriminalamt (BKA) verpflichtend über Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums des Innern vom 14. Dezember 2015 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich in kleinerer Schrifttype den Fragetext.

Drucksache 18/7052 2 Deutscher Bundestag 18. Wahlperiode Schießübungen zu informieren wäre, nicht besteht. Insofern wird darauf hingewiesen, dass die genannten Einzelzahlen keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Die ganz überwiegende Anzahl der bekannt gewordenen Schusswaffentrainings von Rechtsextremisten wurde auf legalem Wege an kommerziell betriebenen, öffentlich zugänglichen Schießanlagen in Deutschland und im umliegenden europäischen Ausland durchgeführt. Bekannt geworden sind Schusswaffentrainings von Gruppen als auch von einzelnen Rechtsextremisten, sowohl in Kooperation mit ausländischen Rechtsextremisten als auch in eigener Regie deutscher Teilnehmer. Bezogen auf sonstige Waffentrainings (Training mit Hieb-, Stichwaffen, Reizgasen etc.) und Wehrsporttrainings von deutschen Rechtsextremisten lässt sich feststellen, dass insbesondere das Training von Kampfsport bzw. waffenlosem Nahkampf für einen Teil der gewaltbereiten und trendorientierten rechtsextremistischen Klientel zum Selbstverständnis gehört und den Protagonisten angesichts absehbarer körperlicher Auseinandersetzungen mit dem politischen Gegner auch zweckmäßig erscheint. Eine nähere Aufschlüsselung in der durch die Fragesteller gewünschten Form ist nach Abwägung durch die Bundesregierung nicht möglich, da es sich hier um Fälle evidenter Geheimhaltungsbedürftigkeit handelt, die Informationen Restriktionsklauseln ausländischer Nachrichtendienste unterliegen und eine Gefährdung laufender Maßnahmen zu befürchten wäre. Die Offenlegung weiterer Erkenntnisse auch eine Offenlegung unter VS-Einstufung, die in der Geheimschutzstelle des Deutschen Bundestages einsehbar wäre würde die Funktionsfähigkeit der Verfassungsschutzbehörden nachhaltig beeinträchtigen. Durch eine Offenlegung bestünde nicht nur die abstrakte Gefahr, dass die rechtsextremistische Szene Rückschlüsse auf Zugangslage und Erkenntnisstand der Verfassungsschutzbehörden ziehen könnte. Im Einzelfall wäre auch eine konkrete Gefahr für Leib und Leben von Quellen durch gewaltbereite Rechtsextremisten, die Zugang zu Schusswaffen haben, zu befürchten. Im Hinblick auf den Verfassungsgrundsatz der wehrhaften Demokratie hält die Bundesregierung diese Informationen auch für so sensibel, dass selbst ein geringfügiges Risiko des Bekanntwerdens unter keinen Umständen hingenommen werden kann. 2. Wie viele Ermittlungsverfahren wurden nach Kenntnissen der Bundesregierung wegen bekannt gewordenen Schusswaffen-, Waffen- und Wehrsporttrainings von deutschen Neonazis seit dem 1. Januar 2010 in Deutschland eingeleitet (bitte nach Datum, ermittelnder Behörde, Tatvorwurf, Ausgang des Ermittlungsverfahrens auflisten)? 3. Wie viele Schusswaffen-, Waffen- und Wehrsporttrainings von deutschen Neonazis gab es nach Kenntnissen der Bundesregierung seit dem 1. Januar 2010 im europäischen Ausland, und wo fanden diese Schießübungen zu welchem Zeitpunkt statt (bitte nach Datum, Ort, Land, Art des Trainings, Anzahl der Teilnehmenden, Organisatoren des Trainings auflisten)? Von den in der Antwort zu Frage 1 aufgeführten 39 Fallkomplexen wurden im Zeitraum 1. Januar 2010 bis 7. Dezember 2015 23 Ereignisse im europäischen Ausland durchgeführt.

Deutscher Bundestag 18. Wahlperiode 3 Drucksache 18/7052 Im Übrigen wird auf die Antwort zu Frage 1 verwiesen. 4. Wie viele Ermittlungsverfahren wurden nach Kenntnissen der Bundesregierung wegen bekannt gewordenen Schusswaffen-, Waffen- und Wehrsporttrainings von deutschen Neonazis seit dem 1. Januar 2010 im europäischen Ausland eingeleitet (bitte nach Datum, ermittelnder Behörde, Tatvorwurf, Ausgang des Ermittlungsverfahrens auflisten)? 5. Wie viele Schusswaffen-, Waffen- und Wehrsporttrainings von deutschen Neonazis gab es nach Kenntnissen der Bundesregierung seit dem 1. Januar 2010 im außereuropäischen Ausland, und wo fanden diese Trainings zu welchem Zeitpunkt statt (bitte nach Datum, Ort, Land, Art des Trainings, Anzahl der Teilnehmenden, Organisatoren des Trainings auflisten)? Auf die Antwort der Bundesregierung zu Frage 8 der Kleinen Anfrage der Fraktion DIE LINKE. zu Waffenbesitz und Waffeneinsatz von Neonazis, Bundestagsdrucksache 18/402 vom 30. Januar 2014 und die Antwort zu Frage 1 wird verwiesen. 6. Wie viele Ermittlungsverfahren wurden nach Kenntnissen der Bundesregierung wegen bekannt gewordenen Schusswaffen-, Waffen- und Wehrsporttrainings von deutschen Neonazis seit dem 1. Januar 2010 im außereuropäischen Ausland eingeleitet (bitte nach Datum, ermittelnder Behörde, Tatvorwurf, Ausgang des Ermittlungsverfahrens auflisten)? 7. Wie viele deutsche Neonazis haben nach Kenntnissen der Bundesregierung seit dem 1. Januar 2010 insgesamt an Schusswaffen-, Waffen- und sonstigen Wahrsporttrainings im In- und Ausland teilgenommen? Sofern sich anhand der vorliegenden Erkenntnisse überhaupt Teilnehmerzahlen erkennen ließen, handelt es sich fast immer um ein bis fünf Personen. 8. Welche Erkenntnisse zur Zugehörigkeit in rechtsextremen Parteien, Gruppen und Kameradschaften liegen der Bundesregierung in Bezug auf Neonazis vor, die an Schusswaffen- und sonstigen Waffen- und Wehrsporttrainings teilgenommen haben? Nach den der Bundesregierung vorliegenden Erkenntnissen nehmen Rechtsextremisten unterschiedlichster Organisationszugehörigkeit an diesen Aktivitäten teil. Aufgrund von Mehrfachmitgliedschaften kann weder eine Aussage zur Teilnahme deutscher Neonazis insgesamt, noch zur weiteren organisatorischen Zuordnung vorgenommen werden. 9. Lassen sich regionale und/oder gruppenbezogene Schwerpunkte bei den deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an solchen Trainings ausmachen, und wie sehen diese gegebenenfalls aus? Der Bundesregierung sind vereinzelt regionale bzw. gruppenbezogene Schwerpunkte bei den rechtsextremistischen Teilnehmern an Schusswaffen-, Waffenund Wehrsporttrainings bekannt geworden. Ursächlich für diese Schwerpunkte ist, bezogen auf Schusswaffentrainings bzw. Schießübungen, in erster Linie eine

Drucksache 18/7052 4 Deutscher Bundestag 18. Wahlperiode räumliche Nähe der Wohnorte deutscher Teilnehmer zu entsprechender ausländischer Infrastruktur mit vergleichsweise liberaler Rechtslage. Bezogen auf Wehrsporttrainings wiederum ist das individuelle Engagement einzelner lokaler Rechtsextremisten, die ihr extremistisches Personenumfeld für solche Aktivitäten interessieren können und dann entsprechend unterweisen, ursächlich. Im Übrigen wird auf die Antwort zu Frage 1 verwiesen. 10. Welche näheren Erkenntnisse liegen der Bundesregierung zu den Schusswaffen-, Waffen- und sonstigen Wehrsporttrainings in Deutschland vor? a) Mit welchen Schusswaffen wurden die Schusswaffentrainings durchgeführt? Auf kommerziell betriebenen Schießanlagen werden beispielsweise Pistolen, Revolver, Schrotflinten und Gewehre genutzt. Für sonstige Wehrsporttrainings werden auch frei verkäufliche, nicht-tödliche Schusswaffen wie sog. Paintball- und Softair-Waffen genutzt. b) Welche Erkenntnisse gibt es zur Herkunft dieser Schusswaffen? c) Mit welchen sonstigen Waffen wurden die Waffentrainings durchgeführt? d) Haben deutsche Neonazis die jeweiligen Waffen selbst zu den Trainings mitgebracht? Soweit es sich um Trainings mit potenziell tödlichen Schusswaffen handelt, werden diese in nahezu allen Fällen von den Betreibern der Schießanlagen zur Verfügung gestellt oder aber von den Rechtsextremisten legal erworben, falls diese über Waffenbesitzkarten verfügen. Soweit es sich um frei verkäufliche, nicht-tödliche Schusswaffen wie Paintball- und Softair-Waffen handelt, dürften diese jeweils von den einzelnen Teilnehmern legal erworben sein. e) Finden derartige Waffentrainings auch in Kampfsportschulen statt, und wenn ja, an welchen Orten? f) Finden derartige Waffentrainings auch in Schützenvereinen statt, und wenn ja, an welchen Orten? 11. Zu welchen Gruppierungen im Ausland haben deutsche Neonazis über solche Schusswaffen und sonstige Waffen- und Wehrsporttrainings Kontakte? Handelt es sich hierbei um Neonazigruppen, und wenn ja, um welche? Deutsche Rechtsextremisten sind vereinzelt zu neonazistisch geprägten Gruppierungen vor allem im europäischen Ausland sowie auch in Staaten mit vergleichsweise liberalen Waffengesetzen vernetzt. Weitergehende Ausführungen müssen aus den auf die Antwort zu Frage 1 genannten Gründen unterbleiben. 12. Gibt es Hinweise auf Kontakte deutscher Neonazis zu ausländischen rechtsterroristischen Strukturen im Rahmen solcher Trainings? 13. Handelt es sich bei den Kontakten deutscher Neonazis zu ausländischen Neonazigruppen im Rahmen solcher Waffentrainings um längerfristige Kontakte, und finden solche Trainings einzelner Gruppen regelmäßig statt? Die Fragen 12 und 13 werden gemeinsam beantwortet.

Deutscher Bundestag 18. Wahlperiode 5 Drucksache 18/7052 14. In welchen Rhythmus treffen sich deutsche Neonazis seit dem Jahr 2010 regelmäßig an welchen Orten zu Waffentrainings im In- und Ausland? Ein Rhythmus ist bei den bekannten Aktivitäten bislang nicht ersichtlich. Im Übrigen wird auf die Antworten zu den Fragen 1, 3 und 5 verwiesen.

Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333