MRT (und PET/CT) Onkologie Was kommt zuerst was kann man sparen? Institut für Röntgendiagnostik Technische Universität München

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Transkript:

MRT (und PET/CT) Onkologie Was kommt zuerst was kann man sparen? Leber und Pankreasdiagnostik Prof Dr Ernst J Rummeny Prof. Dr. Ernst J. Rummeny Institut für Röntgendiagnostik Technische Universität München

Gliederung Techniken der modernen MR-Bildgebung von Leber und Pankreas MRT im Vergleich zu PET/CT? Detektion fokaler Leberläsionen Differenzierung von Leberläsionen Detektion und Staging des Pankreas-Ca. Differenzierung i von Pankreas-Tumoren

Ziele der prätherapeutischen (präoperativen) Lb Leber - Diagnostik Erfassung aller Leberläsionen Differentialdiagnostische Zuordnung Segmentale wie auch topographische Zuordnung Erfassung anatomischer und pathologischer Variationen der Leitstrukturen A. hepatica V. portae Lebervenen Biliäre Strukturen Erfassung von Parenchymveränderungen

Chirurgie von LEBERMETASTASEN Abhängig von: Anzahl und Lokalisation Größe N Stadium Scheele et al. Chirurg (2001) deshalb ist eine exakte Detektion und Differenzierung i wichtig

Erfassung aller Leberläsionen

Erfassung aller Leberläsionen

Fortschritte in der MRT neue, schnelle MR-Pulssequenzen und MR-Spulen mit höherer Auflösung und besseren Kontrasten optimierte i t MR-Techniken (KM-MRA, MRA MRCP) neue MR-Kontrastmittel (Leber-, Gefäßdiagnostik) Diffusionsbildgebung g neue MR-Geräte (Ganzkörper-MRT) Ultrahochfeld-MRT (3 und 7 Tesla)

Verbesserung der MR-Leberbildgebung: Optimierung des Läsion/Leber-Kontrastes T2-TSE T2-HASTE FS T2-TSE DWI

Diffusions-gewichtete-MRT (DWI) schnell durchführbar (1-5 Minuten) Kein KM notwendig Messung der Brownschen Molekularbewegung beruht auf der unterschiedlichen ed c e Zelldichte e in Tumoren und normalem Lebergewebe Flußsignal in Lebergefäßen ist unterdrückt Metastasen erscheinen als signalintensive Herde durch Variation der b-werte (0-500 s/mm 2 ) erscheint eine Charakterisierung von Leberherden möglich D. M. Koh and D. J. Collins, AJR 2007; 188, 1622-1635

Metastasen: Kolon Ca. HASTE BH-TSE BH-STIR SS-EPI-DWI RT-TSE RT-STIR

Diffusionsgewichtete MRT (DWI-MRT) funktionelle Bildgebung Messung der Diffusionsfähigkeit Diffusionsfähigkeit von Wasser quantitativer Parameter: ADC normales Gewebe Tumor Zyste normale Diffusion restricted Diffusion erhöhte Diffusion

Diffusionsgewichtete MRT (DWI-MRT) Diffusionsgewichtete sgew e e echoplanare e MRT der Leber eine eneue Technik zur Optimierung der Metastasendetektion - kurze Akquisitionszeiten und Atemtriggerung g geringe g Anfälligkeit für Bewegungsartefakte - hoher Läsion-zu-Leber-Kontrast bei gleichzeitiger g Unterdrückung des Gefäßsignals hohe Detektionsrate auch von kleinen Läsionen - für diese Pulssequenz ist keine Kontrastmittelgabe erforderlich

Lebermetastasen - Vergleich MSCT vs. MRT Epi-pace

Sensitivität Detektion kleiner Läsionen (<1cm): 1 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 01 0,1 0 (n=138 Läsionen) HASTE H-TSE BH RT T-TSE BH-STIR RT- T-STIR SS-EPI PI-DWI

Diffusions-MRT SS-EPI-DWI: Diffusion gradients: three mutually perpendicular spatial directions and three b-values (50, 300 and 600s/mm²) Trace images for each b-value & ADC (apparent diffusion coefficient) map Hemangioma Metastasis b=50s/mm² b=300s/mm² b=600s/mm² b=600s/mm² ADC map

Hämangiom Metastase

Zufälliger Befund bei einer jungen Frau FSE-T2 T1 T2

FNH FSE-T2 Prä T1 T2 Arterielle Phase

früharteriell spätarteriell portalvenös ca. 2 min

Folgerungen möglichst ö h tstabile Gd-Komplexe kein Gd-haltiges KM bei Niereninsuffizienz möglichst kein Gd-haltiges KM das renal ausgeschieden wird bei einer GFR 30 ml/min

Einsatz der MR-Kontrastmittel Perfusionsmessungen Hepatozytenfunktion RES Funktion Hepato- Gewebeintegrität ität Fe-particle biliary CM

Eigenschaften von Gd-EOB-DTPA Primovist i T1 relaxivity: 8.7 L mmol -1 s -1 in Plasma Biliäre Exkretion ca. 50% Dosis: 25 µmol/kg BW; Bolusinjektion Typisches Protokoll dynamische MRT direkt p.i. hepatozytäre Phase 20 min p.i.

Detektion von Lebermetastasen: Primovist FS T1w GRE pre FS T1w GRE pre, 20 min

MRT/MRCP nach Primovist 10 min. 20 min

MR-KM KLASSIFIZIERUNG Extrazellulär lä oder Intrazellulär

T2TSE post Endorem Mehrschicht CT+KM

Studie aus 2005 58 Patienten 215 Metastasen MRT + KM >> CT J. Ward et al. Radiology 237: 170

Diffuse Lebererkrankungen Fettleber, fettige Degeneration segmental, fokal möglich Leberzirrhose HCC-Risiko, problem Regeneratknoten Hämochromatose Signaländerungen auf T2-Aufnahmen Seltene Erkrankungen Speicherkrankheiten: M. Wilson, M. Gaucher

Fettleber diffus segmental

HCC bei Hämochromatose

PET/CT Kombination aus einem Mehrschicht-CT und einem PET Scan und damit die Kombination aus anatomischer und biologisch-funktioneller Bildgebung