Gleichheit, Gerechtigkeit und strukturelle Ungleichheit: Wechselseitige Anerkennung von Vielfalt und Differenz

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Transkript:

Gleichheit, Gerechtigkeit und strukturelle Ungleichheit: Wechselseitige Anerkennung von Vielfalt und Differenz Johanna Muckenhuber HINWEIS: Keines der Bilder oder Filmausschnitte auf der Präsentation sind für jedwede Form der Veröffentlichung gedacht. Ausdruck und Veröffentlichung dieser Folien auf jedwede Art ist nur gestattet, wenn die Fotos und Filmausschnitte zuvor von der Präsentation gelöscht werden.

All that we share https://www.youtube.com/watch?v=i1ajvfjvxug&feature=youtu.be

Diversität Diversität als soziale Konstruktion Diversität und Vorurteile / Stigmatisierung Diversität und soziale Ungleichheit Diversität als Herausforderung und Chance

Diversität / Kulturelle Vielfalt Konzept für die Unterscheidung und Anerkennung von Gruppen- und individuellen Merkmalen Dimensionen Kultur (Ethnie) Alter Geschlecht sexuelle Orientierung Behinderung Religion (Weltanschauung) äußeres Erscheinungsbild Sozio-ökonomischer Hintergrund Arbeitsstil, Wahrnehmungsmuster, Dialekt, erhöhen die kulturelle Vielfalt einer Gruppe Diversität bedarf der Aufmerksamkeit der sozialen Anerkennung

Diversität als soziale Konstruktion Perspektive sozial-konstruktivistischer Theorien (Vgl. z.b. Abdul-Hussain & Hofman) Diversität: Resultat täglicher Handlungen, in denen Unterscheidungen zwischen Menschen immer wieder aufs Neue definiert werden. Selbsteinordnung in Kategorien Z.B. Geschlecht, Alter, sportlich/unsportlich, schön/hässlich, gesund/krank Kategorisierungshandlungen schaffen über die Reduktion von Komplexität, also über Vereinfachung, Orientierung - für uns selbst und andere. Grundlage für Stereotypisierung und Hierarchisierung von Unterschieden. Diversität gestaltet sich je nach soziokulturellem Kontext unterschiedlich und unterliegt historischen Veränderungen.

Sozialkonstruktivismus und das Thomas Theorem If men define situations as real, they are real in their consequences. (William I. Thomas & Dorothy S. Thomas, 1928) Die Interpretation einer sozialen Situation als real, hat reale Konsequenzen zur Folge. Bsp.: Zeitungsbericht über bevorstehenden Bankkonkurs Bsp.: Vorannahmen über Leistungen eines Schulkindes Bsp.: Ladendiebstahl durch ein Kind wohlsituierter Eltern / ein Kind der Unterschicht

Labeling Theory (z.b. Howard S. Becker 1963) Auffälliges Verhalten von Jugendlichen Hoher Sozialstatus: intelligent, kreativ, bewegungshungrig Niedriger Sozialstatus: schlimm, sozial gestört, nicht anpassungsfähig Jugendliche werden je nach Zuschreibung unterschiedlich behandelt

Kategorien der Diversität als soziale Konstruktion Bsp.: doing gender soziale Konstruktion von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen (West/Zimmerman 1987) Geschlechtszugehörigkeit als Ergebnis von Handlungen Verhaltensakte - Gender-Performanz (Bsp.: Hirschauer) wenn Frauen und Männern aufgrund von Geschlechterstereotypen unterschiedliche kognitive oder motorische Fähigkeiten zugesprochen werden. Bsp.: Buben können schneller laufen Bsp.: doing age Bsp.: Ältere Menschen unternehmen gerne wenig beschwerliche Bus-Rundreisen Überlegen Sie sich Ab welchem Alter würden Sie Menschen als ältere Menschen bezeichnen? Wie werden Angebote für Pauschalreisen für ältere Menschen gestaltet? Bsp.: doing obesity Bsp.: Wer von den drei Personen auf den Fotos ist der/die beste Läufer/ Läuferin? Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie etwas molliger sind und beim Laufen angestarrt werden?

Vorurteile und Stigmatisierung Filmausschnitt Was wisst ihr denn eigentlich schon davon? https://www.youtube.com/watch?v=1yahzpdxxku

Diversität und Ungleichheit

Soziale Folgen von Diversität Benachteiligung auf unterschiedlichen Ebenen In der konkreten Interaktion (z.b. Stigmatisierung) Auf struktureller Ebene Längerfristige Konsequenzen Aus der Kombination externer und interner Faktoren

Intersektionalität Die Überschneidung von verschiedenen Diskriminierungsformen in einer Person. Intersektionelle Diskriminierung aufgrund verschiedener zusammenwirkender Persönlichkeitsmerkmale Diskriminierungsformen addieren sich nicht nur in einer Person, sondern führen zu eigenständigen Diskriminierungserfahrungen. Bsp.: Frau, Migrantin, mit geringer Bildung Verflechtungszusammenhänge die sich durch das Zusammenwirken verschiedener Diskriminierungsformen ergeben

Strukturelle Verstärkung von Ungleichheit im Bildungswesen Film: Relativ Eigenständig, 2017, Regisseurin: Christin Veith https://vimeo.com/199916389

Strukturelle Verstärkung von Ungleichheit im Bildungswesen Welche Zusatzangebote werden in Kindergärten und Schulen angeboten? Welche Eltern aus welchen Kindergärten und Schulen müssten sich extra darum kümmern? Qualität und Zusammensetzung des Mittagessens für Kinder Gibt es Angebot? Welches Angebot gibt es in welchen Kindergärten/Schulen? Wir bekommen halt immer das Essen dort. So ein gutes Bioessen kochen die. Das ist im Schulgeld schon enthalten. Die Kinder von der [xy] Schule geben sicher nicht weniger Geld aus. Weil die Pizza und das Cola, das kostet ja auch was. Die brauchen sicher 10 Euro pro Tag. Aber denen schmeckt unser Essen auch nicht. Einmal, die würden sich ja trotzdem die Pizza und das Cola kaufen. (Zitat aus Gespräch mit einer Schülerin nach dem Film)

Das Sein bestimmt das Bewusstsein Zusammenhänge zwischen life chances and life choices Möglichkeiten die geboten werden und Entscheidungen die getroffen werden (Max Weber)

Pierre Bourdieus Theorie der Praxis Kapitalformen Verfügungsgewalt über spezifische Ressourcen: 1. Ökonomisches Kapital 2. Kulturelles Kapital 3. Soziales Kapital 4. Symbolisches Kapital (übergeordnet) Faktoren für die Ungleichverteilung von Kapital und für soziale Benachteiligung: Bsp. Alter, Geschlecht, Raum, SES, Migrationshintergrund, Familien- oder Parteizugehörigkeit Kumulierte Ungleichheit: Bsp. jugendlich, weiblich, Migrationshintergrund, geringes Einkommen, benachteiligter Stadtteil

Konzept des Habitus (Bourdieu) Als einverleibte [inkorporierte], zur Natur gewordene und damit als solche vergessene Geschichte ist der Habitus wirkende Präsenz der gesamten Vergangenheit, die ihn erzeugt hat. (Bourdieu, 1987) Inkorporierte Präferenzstrukturen Bsp.: Freizeitgestaltung, Kultur, Urlaub, Ernährung, Ein System dauerhafter und übertragbarer Dispositionen

Auf die Gesundheit bezogener Habitus Ernährungsgewohnheiten Bewegung (im Alltag) Wann geht man zum Arzt? psychische Gesundheit Sorge um Sich Health Literacy (im weiteren Sinne)

Habitus Geschmack Bsp.: Ernährungsvorlieben Schichtspezifische Unterschiede: Fettes Essen, große Portionen Eintopf vs. Mageres Stück Fisch mit Gemüse, kleine Portionen auf großen Tellern Ausreichend Bier vs. ein schönes Glas Weißwein Gesundheitswissen / Gesundheitsmotivation / Gesundheitsentscheidungen

Praxis / Praktiken Ausdruck des Habitus Bestimmen unseren Alltag Entsprechen auch dem Gesundheitshandeln Z.B. Praktiken der sportlichen Betätigung Praktiken der Ernährung Kommunikationsverhalten Werden nicht permanent reflektiert Sind der Reflexion aber zugänglich (zumindest teilweise) und somit veränderbar

Health Literacy Health Literacy also Gesundheitskompetenz basiert auf allgemeiner Literacy und umfasst das Wissen, die Motivation und die Kompetenzen von Menschen, relevante Gesundheitsinformationen in unterschiedlicher Form zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden um im Alltag in den Domänen der Krankheitsbewältigung, der Krankheitsprävention und der Gesundheitsförderung, Urteile fällen und Entscheidungen treffen zu können, die ihre Lebensqualität während des gesamten Lebensverlaufs erhalten oder verbessern (Sorensen et al. 2012)

Somehow, we need to determine how health information can translate into healthy behaviours. (Kickbusch, 2005) Habituskonzept von Bourdieu zur Analyse dessen was zwischen Information und Gesundheitsverhalten steht. Gesundheitskompetenz ist mehr als nur ein allgemeines Wissen Ich sollte mich gesund ernähren und Sport betreiben. Gesundheitskompetenz beinhaltet auch eine inkorporierte Selbstverständlichkeit eines gesunden Lebensstils. Dies beinhaltet auch, dass ein gesunder Lebensstil als erstrebenswert aber auch als schmackhaft und nicht nur als Selbstkasteiung verstanden und erlebt wird.

Diversität als Herausforderung und Chance (Soziale) Inklusion Forderung nach sozialer Inklusion ist verwirklicht, wenn jeder Mensch in seiner Individualität von der Gesellschaft akzeptiert wird und die Möglichkeit hat, in vollem Umfang an ihr teilzuhaben oder teilzunehmen. Unterschiede und Abweichungen werden im Rahmen der sozialen Inklusion bewusst wahrgenommen, aber in ihrer Bedeutung eingeschränkt oder gar aufgehoben. Ihr Vorhandensein wird von der Gesellschaft weder in Frage gestellt noch als Besonderheit gesehen.

Inklusion Inklusion beschreibt dabei die Gleichwertigkeit eines Individuums, ohne dass dabei Normalität vorausgesetzt wird. Normal ist vielmehr die Vielfalt, das Vorhandensein von Unterschieden. Die einzelne Person ist nicht mehr gezwungen, nicht erreichbare Normen zu erfüllen, vielmehr ist es die Gesellschaft, die Strukturen schafft, in denen sich Personen mit Besonderheiten einbringen und auf die ihnen eigene Art wertvolle Leistungen erbringen können. Bsp.: Inklusion und/vs Integration in der Schule Bsp.: Barrierefreiheit Sollte jedes Haus barrierefrei gebaut werden? Gebaut werden müssen? Alle öffentlichen Gebäude? Postämter? Apotheken? Die Welt aus den Augen eines/einer RollstuhlfahrerIn sehen Bsp.: Sollte ein genereller Anspruch auf Berufsassistenz gelten?

Anerkennung und Identität Notwendige Ressourcen für gelingende Identitätskonstruktionen (Keup) Kontext der Anerkennung Einbettende Struktur sozialer Netzwerke Soziale Kompetenz diese aufrecht zu erhalten und zu erneuern Erfahrung der Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft, in der das eigene Lebensprojekt verwirklicht werden kann

Bsp.: Projekt: JuKult Jugend zwischen den Kulturen Diversität und Integration in der Schule Von wem wird Anerkennung erlebt? Von wem wir Anerkennung erwünscht? Wechselseitige Anerkennung zwischen Jugendlichen mit unterschiedlichem Hintergrund Theaterintervention mit Prozess wechselseitiger Rollenübernahmen

Ziele: Inklusion und Anerkennung von Differenz Beseitigung struktureller Benachteiligungen

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit Johanna Muckenhuber Johanna.muckenhuber@uni-graz.at