Kristine Brosch, Michael Falk, Felix Huber Rückeroberung des öffentliches Raumes - mehr Platz nicht nur für Senioren

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Transkript:

Kristine Brosch, Michael Falk, Felix Huber Rückeroberung des öffentliches Raumes - mehr Platz nicht nur für Senioren - - 1 -

- 2 -

- 3 -

Gliederung: 1. Bedeutung des öffentlichen Raumes 2. Bestandsaufnahme des Problems 3. Leitbilder zur Rückgewinnung des öffentlichen Raumes 4. Maßnahmen zur Rückgewinnung des öffentlichen Raumes - 4 -

Ausprägungen und Bedeutungen öffentlicher Räume Öffentlicher Raum Straßen Wege Plätze Hauptstraße Fußgängerzonen Quartiersstraße Ort und seine Bedeutung Lage im Stadtkörper Entstehungszeit und Leitbilder Stadthistorische, stadtkulturelle Bedeutung Funktionen und Dimensionen Nutzung der Verkehrsflächen Nutzung der Seitenräume öffentlich privat Belastungen, Geschwindigkeiten Separation, Mischung Parks Identität Identifikation Anregung Schönheit Soziale Brauchbarkeit - 5 -

Funktionierende öffentliche Räume - 6 -

Gute - neu gestaltete öffentliche Räume - 7 -

Schleichender Flächenentzug! - 8 -

Verteilungsgerechtigkeit Verteilungsgerechtigkeit! (autogerechte Stadt) (Wuppertal, Friedrich-Engels- Alle, B 7) - 9 -

Öffentlicher Raum versus privater Raum öffentlich halböffentlich privat - 10 -

Öffentlicher Raum versus privater Raum öffentlich Eigentum als Chance Eigentum als Verpflichtung halböffentlich privat Eigentum als Last Eigentum zur Ausgrenzung Tragik der Allmende - 11 -

Altersbedingte Rahmenbedingungen Lebensphasen im Alter % hohe Verhaltenskompetenz, geringe Morbidität Verhaltenskompe -tenz steht in Frage Chronische Krankheiten nehmen zu 60 70 80 > 90 Junge Alte Suche nach Umweltstimulation durch anregende Umweltbezüge Mittlere Alte Alte Alte und Hochaltrige Stützung durch Umwelt Suche nach Schutzfunktion von Umwelt Eigene Darstellung nach Quelle http://www.dza.de/download/09 Gesundheit+Krankheit.pdf - 12 -

Altersgerechte Gestaltung Öffentlicher Räume Niedriges Tempo Querungshilfen breite Gehsteige Keine Stolperfallen barrierefreie Wege, Sitzmöglichkeiten, Witterungsschutz gute Radinfrastruktur Öffentliche Toiletten wohnortnahe Grünflächen und Parks - 13 -

1950, Wohnstraße 2010, Autostraße - 14 -

Politischer Konsens: Kinder und ältere Menschen im Verkehr - 15 -

2. Bestandsaufnahme und Dimension des Problems - 16 -

Typisierung der Straße von Wuppertal (820 km) Positiv empfundener Straßenraum an Bebauungsqualität und Nutzung angemessen empfundener Straßenraum Negativ empfundener Straßenraum - 17 -

Flächenkonkurrenz in Wuppertal - 18 -

Identifizierung von Hauptwegeverbindungen (F/R/ÖV) Schule ÖV-Achse Schule Radwegeverbindung Schule Schule Schule Wohngebiet - 19 -

Prävention/ Schulwegsicherung vs. Fahrbahnbreite - 20 -

Flächenkonkurrenz in Wuppertal - 21 -

Parkintensitäten (Anteil der Kilometer in %) 0% 20% 40% 60% 80% 100% Wohnstraße Sammelstraße Geschäftsstraße Verbindungsstraße Gewerbestraße bis zu 100% beparkt kaum beparkt - 22 -

3. Leitbilder der Rückgewinnung - 24 -

2 5-25 -

4. Maßnahmen zur Rückgewinnung des öffentlichen Raumes - 26 -

Sofortmaßnahmen der Rückgewinnung: an die Markierungen halten! alle Behinderungen sanktionieren! Baulich nie so gedachte Flächen und heimliche Aneignungen zurückführen! Rückbau mit vernünftiger Gestaltung, wenn sich die Chance bietet (z.b. bei Straßenaufbrüche für den Tiefbau)! - 27 -

Harter Flächenschutz! - 28 -

Umbau- und Erneuerungsstrategie für Stadtstraßen (nach Christoph Matten/ Tiefbauamt Bochum) Vgl: Matten Ch., 2014, Folie 21 und Folie 26-29 -

Vorrang für den Umweltverbund incl. Von Sharing-Konzepten mit push & pull! - 30 -

+ 3%/a im Umweltverbund und 3%/a im MIV (Kopenhagen, hier Marseille) - 31 -

Mobilitätskonzepte zur Reduktion der parkenden Fahrzeuge in den Quartieren Nutzung der Möglichkeiten des 51 BauO NRW Stellplätze und Garagen, Abstellplätze für Fahrräder - 32 -

Der öffentliche Raum ist mehr, als nur freie Bürgersteige herstellen! muss öffentlich und Raum sein! muss bei den physiologischen und psychologischen Bedingungen des zu Fuß Gehens ansetzen! muss qualitätvoll und nutzungsoffen sein! muss in Würde altern können! muss ein vernetztes Gesamtsystem bilden! ist eine integrierte Aufgabe der Stadt- und Verkehrsplanung sowie des Städtebaus! - 33 -

Literatur Breuer Bernd: Christ Philipp Der Öffentliche Raum ein multidimensionales Thema in Informationen zur Raumentwicklung, Heft 1./2. 2003, S. 5 ff Urban Mobility System Upgrade How shared self-driving cars could change city traffic, International Transport Forum, Paris, Web: www.internationaltransportforum.org - 34 -