Schwierige Elterngespräche führen Thementag Käthe-Kollwitz-Schule 24.4.2012 Margit Steinbach Schulsozialarbeiterin Systemische Familientherapeutin
Von der Konfrontation zur Kooperation mit den Eltern
Grundhaltungen Empathie Respekt Achtung Lösung fokussieren Erhöhung der Kooperation Kontext berücksichtigen Ressourcenorientierung Eigenverantwortung stärken ( Die Eltern sind die Fachleute für ihr Leben. )
Vorbereitung Wahrnehmung und eigene Sicht des Problems In die Lage der Eltern versetzen (Wie sieht die subjektive Realität der Familie aus?) Welches Ziel soll das Gespräch haben? Welche Ziele und Motivation vermuten Sie bei den Eltern? (Perspektivenwechsel) Eigene Ideen zur Problemlösung, falls die Eltern nicht bereit oder in der Lage sind sich damit auseinanderzusetzen Wann, wo, ggf. mit wem wollen Sie das Gespräch
6 Phasen der strukturierten Elterngespräche Vergleiche Kinderschutz Info aktuell, Nr. 14, April 2010
1. Phase: Gesprächseröffnung Begrüßen Anlass und Gesprächsziel nennen (Vorfall in der Pause, Ihre Beobachtungen, Konsequenzen...) Vertrauen und Offenheit signalisieren Ablauf und zeitlicher Rahmen
Klärung des 2. Phase: Sachverhaltes (beide Seiten kommen zu Wort, gemeinsame und unterschiedliche Sichtweisen darstellen, Informationen zusammentragen) Gegenseitiges Hinhören und Nachfragen Problem verstehen, Problemsicht erweitern Ausnahmen und Ressourcen Bewertungen vermeiden
3. Phase: Zielfindung Klären von gemeinsamen und unterschiedlichen Zielen eigentlichen Anlass als Aufhänger für größere Probleme nutzen (Sozialkompetenz soll gestärkt werden u.ä.)
4. Phase: Lösung Gemeinsame Ideen sammeln Lösungen konstruieren Welche sind realisierbar? Was wird dazu benötigt? Welche Folgen hat die Durchführung der Lösung?
5. Phase: Entscheidung Gemeinsam Vereinbarungen treffen Konkrete Veränderungen absprechen Schriftlich festhalten (Protokoll schreiben, nochmal vorlesen, Eltern evnt. unterschreiben lassen und Kopie mitgeben) Termin zur Überprüfung vereinbaren
6. Phase Ergebnis zusammenfassen (evnt. Kind dazu holen und die Ergebnisse mitteilen) Gegenseitig Feedback geben Positiver Ausblick Verabschiedung
Eltern in jeder Phase zu Wort kommen lassen Hinweis: Aktiv zuhören (vergewissern, ob Sie den Gesprächspartner richtig verstanden haben) Stärken von Eigenverantwortung und Selbstwertgefühl der Eltern Eigenen Standpunkt vertreten Humor zeigen
Wenn nicht bald eine Weiche kommt sind wir verloren!
W-Fragen Wo? Wer? Was? Wie? Woran? Lenken die Aufmerksamkeit auf Ressourcen, Fähig- Welche? keiten, Stärken, Lösungen... Lösen bei den Eltern konstruktive innere Suchprozesse aus Erhöhen die Redeanteile der Eltern
Sie sollten danach schauen, dass er seine Schulsachen dabei hat. Welche Möglichkeiten sehen Sie, ihn zu Hause dabei zu unterstützen, dass er seine Schulsachen immer dabei hat?
Sind Sie nicht auch meiner Meinung, dass Ihr Kind nicht soviel fernsehen sollte? Wie wirkt sich Ihrer Meinung nach der Fernsehkonsum auf die Konzentrations- und Lernfähigkeit ihres Kindes aus?
Haben Sie schon mal versucht Paul allein am Tisch sitzen zu lassen, bis er die Hausaufgaben selbst gemacht hat? Was würde passieren, wenn Sie Paul während der Hausaufgaben allein am Tisch sitzen lassen würden?
Haben Sie schon mal daran gedacht, konsequenter und strenger auf das Verhalten von Kevin zu reagieren? Welche Möglichkeiten sehen Sie für sich, auf das Verhalten von Kevin zu reagieren?
Warum sorgen Sie nicht dafür, dass er nach dem Mittagessen zuerst die Hausaufgaben macht, bevor er nach draußen geht? Wie könnten Sie dafür sorgen, dass er vor dem Spielen zuerst die Hausaufgaben macht?
Er wird eine Wiedergutmachung mitbringen. Fisch oder Whiskas? Vielen Dank, dass Sie so kurzfristig Zeit hatten. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!