Budget für Arbeit Rahmenrichtlinie

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Transkript:

Die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen Stand: 22.11.2016 Budget für Arbeit Rahmenrichtlinie 1. Gegenstand der Förderung Mit dem Modellprojekt Budget für Arbeit wird eine neue Möglichkeit für Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt geschaffen. Das Budget für Arbeit ist eine Leistungsform, die eine Alternative zur Beschäftigung im Arbeitsbereich einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) darstellt. Der Sozialhilfeträger fördert nicht durch einen Werkstattplatz, sondern finanziert einem Arbeitgeber einen Teil des Arbeitsentgelts. Der Budgetnehmende hat einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt. Die Arbeitsverhältnisse sollen im Sinne des Artikels 27 der UN-Behindertenrechtskonvention am Leitbild eines inklusiven Arbeitsmarktes ausgerichtet werden. Dies betrifft wesentlich auch die Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben, die aktuell in einer WfbM beschäftigt sind sein könnten. Da die UN-Konvention den Arbeitsmarkt nicht direkt verändern kann, bedarf es an Unterstützung durch staatliches Handeln, um durch zweckmäßige Maßnahmen, Schritte in Richtung eines inklusiven Arbeitsmarktes zu fördern. Budget für Arbeit bedeutet bei der Umsetzung als Modellvorhaben im Land Bremen nicht, dass die schwerbehinderten Menschen die finanziellen Mittel unmittelbar erhalten, um sich selbst die Leistungen einzukaufen. Der Lohnkostenzuschuss wird unmittelbar an den Arbeitgeber überwiesen. Auch die vom Integrationsamt zu leistende Finanzierung der Berufsbegleitung, die bei Umsetzung des Bremer Modellvorhabens von den beiden Integrationsfachdiensten (IFD) im Land Bremen in Kooperation mit den Werkstätten erbracht wird, mit denen das Amt für Versorgung und Integration Bremen (AVIB) Verträge geschlossen hat, erfolgt unmittelbar im Verhältnis zwischen AVIB und IFD. Der Gedanke eines Budgets wird gleichwohl verwirklicht, und zwar in dem Sinne, als die sonst für den Werkstattplatz vorgesehenen Mittel des Sozialhilfeträgers bei entsprechendem Wunsch und selbstständiger Wahl des schwerbehinderten Menschen mitgenommen werden können auf den ersten Arbeitsmarkt.

2. Laufzeit des Modellprojektes, Dauer der Förderung, Antragsfrist Die Laufzeit des Modellprojektes ist begrenzt auf drei Jahre. Sie beginnt am 01.07.2015 und endet am 30.06.2018. Die Dauer der Förderung eines Beschäftigungsverhältnisses im Wege des Lohnkostenzuschusses ist begrenzt auf 24 Monate, kann aber auch unterschritten verlängert werden. Wird das Beschäftigungsverhältnis über den Zeitraum von 2 Jahren hinaus fortgesetzt, kann die Begleitung am Arbeitsplatz durch den IFD als Regelleistung vom AVIB weiter finanziert und die Bezuschussung der Lohnkosten aus Mitteln der Eingliederungshilfe auf Antrag fortgesetzt werden. Anträge können bis zum 30.06.2017 gestellt werden. Durch das Bundesteilhabegesetz wird es ab dem 01.01.2018 voraussichtlich ein Budget für Arbeit als bundeseinheitliche gesetzliche Regelung geben. 3. Kontingentierung, Fördervolumen Im Rahmen des Modellprojektes können insgesamt grundsätzlich bis zu 20 Beschäftigungsverhältnisse gefördert werden. Wird im Einzelfall der Zeitraum von 24 Monaten unterschritten (insbesondere bei Abbruch der Förderung), kann die (insoweit ungenutzte) Restlaufzeit für die Förderung eines weiteren Beschäftigungsverhältnisses genutzt werden. Im Budget für Arbeit sollen die in den WfbM vertretenen Zielgruppen möglichst proportional vertreten sein. D.h. insbesondere, dass die in den WfbM zahlenmäßig größte Gruppe - die Gruppe der Menschen mit geistiger Behinderung - gegenüber Menschen mit psychischer Beeinträchtigung nicht unterrepräsentiert sein soll. Vor diesem Hintergrund sollen die Anträge zwar grundsätzlich nach Eingang bearbeitet werden. Zeichnet sich jedoch eine deutliche Unterrepräsentation einer Zielgruppe im Budget für Arbeit ab, so soll bei mehreren (gleich geeigneten) vorliegenden Anträgen von der Reihenfolge der Bearbeitung nach Antragseingang abgewichen werden. 4. Persönliche Teilnahmevoraussetzungen Teilnehmer/innen müssen folgende Voraussetzungen erfüllen: 1. Schwerbehinderung. a. Festgestellte Schwerbehinderung bzw. Gleichstellung (Nachweis durch Vorlage eines amtlichen Schwerbehindertenausweises bzw. Gleichstellungsbescheides) 2

b. Vorläufige Feststellung einer Schwerbehinderung durch das AVIB 2. Volle Erwerbsminderung im Sinne von 43 Absatz 2 SGB VI. a. Nachweis durch Vorlage eines Gutachtens des Rentenversicherungsträgers, b. durch Vorlage eines Fachausschussbeschlusses (wird bei Beschäftigung im Arbeitsbereich einer WfbM als gegeben betrachtet), c. durch Vorlage eines amtsärztlichen Gutachtens des Sozialmedizinischen Dienstes des Gesundheitsamtes. 3. Werkstattbedürftigkeit a. Inanspruchnahme von Leistungen im Arbeitsbereich einer WfbM ( 40 SGB IX) im Land Bremen, b. Festgestellte Werkstattbedürftigkeit nach Abschluss des Berufsbildungsbereiches einer WfbM ( 40 Absatz 1 Ziffer 2 SGB IX), Nachweis durch Vorlage eines Fachausschussprotokolls, c. Festgestellte Werkstattbedürftigkeit nach Abschluss des Berufsbildungsbereichs einer betrieblichen Qualifikation, die diesen ersetzt ( 40 Absatz 4 SGB IX). Durch Nachweis einer Betrieblichen Qualifikation (auch im Rahmen der Unterstützten Beschäftigung) von bis zu 36 Monaten. 4. In jedem Fall ist Voraussetzung, dass die Träger der Sozialhilfe im Land Bremen im konkreten Fall für die Erbringung der Eingliederungshilfe zuständig sind. Die Prüfung erfolgt nach Antragstellung durch den Sozialhilfeträger. 5. Ein Arbeitgeber muss unter der Voraussetzung, dass eine Förderung im Rahmen des Budgets für Arbeit erfolgt, bereit sein, den schwerbehinderten Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu beschäftigen. (Nachweis durch Vorlage eines Entwurfs für einen Arbeitsvertrag) 6. Das Beschäftigungsverhältnis darf bei Antragstellung noch nicht aufgenommen worden sein. 3

5. Anforderungen an das Beschäftigungsverhältnis 1. Es handelt sich um ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis im Land Bremen, das auch in einem Integrationsprojekt begründet sein kann. 2. Im Rahmen des Beschäftigungsverhältnisses darf der Brutto-Entgeltsatz, der nach dem Bremischen Landesmindestlohngesetz jeweils gilt, nicht unterschritten werden. 3. Auch Beschäftigungsverhältnisse, die in Teilzeit ausgeübt werden, können gefördert werden. Die Wochenarbeitszeit darf jedoch 15 Stunden nicht unterschreiten. 6. Leistungen der Sozialhilfeträger in Bremen und Bremerhaven Die Sozialhilfeträger stellen aus Mitteln der Eingliederungshilfe Lohnkostenzuschüsse in Höhe von bis zu 70 Prozent des Arbeitgeberbruttoentgelts für einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten zur Verfügung. Eine Verlängerung der Förderung ist möglich. Die maximale Förderung beträgt 1.160 Euro pro Monat bei einer Beschäftigung mit voller Arbeitszeit. Als volle Arbeitszeit wird jede Beschäftigung von mindestens 36,5 Wochenstunden anerkannt. Der Höchstförderbetrag ist bei geringerer Stundenzahl entsprechend herabzusetzen. Die nachfolgende Tabelle zeigt beispielhaft die Maximalförderung bei einzelnen vereinbarten Wochenarbeitszeiten. Zur Berechnung wird der Faktor 31,78 (1.160 / 36,5 Stunden) angewendet: 36,5 Stunden 35 Stunden 30 Stunden 25 Stunden 20 Stunden 15 Stunden 1.160 1.112,30 953,40 794,50 635,60 476,70 Bei Wechsel aus einer Teilzeitbeschäftigung in der WfbM in eine Tätigkeit in Teilzeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt wird eine Wochenarbeitszeit von 15 Stunden bis unter 36,5 Stunden pro Woche anerkannt. Der Sozialhilfeträger ist verantwortlich dafür, dass das Modellvorhaben insbesondere bei den schwerbehinderten Menschen in den drei anerkannten WfbM im Land Bremen bekannt wird. In Absprache mit den drei WfbM-Trägern wird der Sozialhilfeträger eine geeignete, das heißt möglichst zielgerichtete Ansprache der Zielgruppe gewährleisten. 4

Im Fachausschuss entscheiden Vertreterinnen und Vertreter von Werkstatt, Bundesanstalt für Arbeit und Sozialhilfeträger darüber, ob eine Person in der Werkstatt beschäftigt wird. In diesem Gremium können geeignete Personen für das Budget für Arbeit empfohlen werden. 7. Leistungen des AVIB Das AVIB übernimmt die Kosten einer Berufsbegleitung des/der Teilnehmers/in durch den Integrationsfachdienst, die gegebenenfalls in Kooperation mit den Werkstätten durchgeführt wird. In Fällen mit einem Förderbetrag von mehr als 982 pro Monat beteiligt sich das AVIB an der Finanzierung des Lohnkostenzuschusses. Das AVIB stockt den Lohnkostenzuschuss als pauschalierten Ausgleich von Leistungseinschränkungen ( 27 Absatz 1 Satz 2 SchwbAV) um bis zu 178 /Monat auf. Der aufstockende Anteil, den das AVIB trägt, beschränkt sich auf die Übernahme der Differenz des maximalen monatlichen Förderbetrages (1.160 ) zum Entgelt, das bei einer Vollzeitbeschäftigung in einer WfbM anfiele. Bei Teilzeitbeschäftigung verringert sich der Betrag entsprechend. 8. Anrechnungen durch die Bundesagentur für Arbeit Der Arbeitgeber kann bei der Bundesagentur für Arbeit eine Anrechnung des Beschäftigungsverhältnisses nach 76 Absatz 1 SGB IX auf zwei drei Pflichtarbeitsplätze beantragen. Darauf wird er von dem Träger der Sozialhilfe hingewiesen. 9. Antrag und Verfahren Die Teilnahme am Budget für Arbeit ist von dem schwerbehinderten Menschen unter Vorlage des Entwurfes eines Arbeitsvertrages bei dem Träger der Sozialhilfe einer in seinem Auftrag tätigen Stelle, die dieser benennt, zu beantragen. Der Sozialhilfeträger nimmt aufgrund des Antrages eine Prüfung der Leistungsvoraussetzungen vor. Fällt diese Vorprüfung positiv aus, so leitet er den Antrag (mitsamt den Antragsunterlagen einschließlich des Arbeitsvertragsentwurfs) verbunden mit dem Vorprüfungsergebnis innerhalb von 3 Wochen nach Antragstellung an das AVIB weiter. Das AVIB nimmt im Anschluss daran seinerseits eine Vorprüfung vor und entscheidet, ob eine Förderung im Rahmen des Budgets für Arbeit aus Mitteln der Ausgleichsabgabe in Betracht kommen könnte. Fällt diese Vorprüfung positiv aus, leitet das AVIB die Unterlagen an 5

den zuständigen IFD weiter. Der IFD nimmt sodann Kontakt mit dem schwerbehinderten Menschen und dem Arbeitgeber auf und gibt eine Stellungnahme ab. Bei Personen, bei denen die Berufsbegleitung durch zunächst die WfbM erfolgen soll, wird eine Stellungnahme durch die zuständige Werkstatt erstellt. Der IFD / die WfbM hat insbesondere zur Perspektive des schwerbehinderten Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt im avisierten Beschäftigungsverhältnis und zu dem erforderlichen Unterstützungsbedarf Stellung zu nehmen. Diese Stellungnahme leitet der IFD an das AVIB weiter. Wenn das AVIB in Ansehung der Stellungnahme des IFD / der WfbM zu dem Ergebnis kommt, dass die Aufnahme in das Programm erfolgen sollte, hält es dieses Ergebnis in einem Vermerk fest, in dem insbesondere die Leistungen, die das AVIB in dem Fall erbringen würde, festgehalten sind, und leitet diesen Vermerk an den Sozialhilfeträger weiter. Kommen entweder der Träger der Sozialhilfe das AVIB zu dem Ergebnis, dass eine Förderung im Rahmen des Budgets für Arbeit nicht erfolgen soll, so sind entsprechende Leistungen nicht zu bewilligen. In Zweifelsfällen erfolgen eine Erörterung und besondere Abstimmung untereinander. Werden Leistungen im Rahmen des Budgets für Arbeit vom Träger der Sozialhilfe und vom AVIB befürwortet, so erteilt der Träger der Sozialhilfe entsprechend dem Ergebnis der Abstimmung mit dem AVIB einen entsprechenden Bescheid für die Leistungen, die im Rahmen des Budgets für Arbeit an den Arbeitgeber erbracht werden. Dieser Bescheid ist dem AVIB in Durchschrift zu übermitteln. 10. Rückkehrrecht / Aufnahmerecht in den Arbeitsbereich einer WfbM Der schwerbehinderte Mensch hat ein unbeschränktes Rückkehrrecht im Rahmen des bestehenden Aufnahmeverfahrens in die WfbM. Dies wird durch Vereinbarungen des Sozialhilfeträgers mit den WfbM gewährleistet und den Teilnehmern/innen schriftlich vom Träger der Sozialhilfe bestätigt. 11. Beirat Unter Federführung von SJFIS wird die Durchführung von einem Beirat regelmäßig beobachtet und evaluiert. Mitglieder des Beirats sind: SJFIS, SWAH, SWGV, AVIB. Bei Sitzungen sollen in der Regel die WfbM und die IFD beteiligt werden. Gegebenenfalls werden auch Vertreter des Reha-Teams der Agentur für Arbeit eingeladen. Der Beirat kommt einmal im 6

Jahr sowie nach Bedarf zusammen. 12. Evaluation, Berichterstattung, Perspektive nach Ablauf des Modellprojektes Unter Federführung von SJFIS erfolgt bis zum 01.09.2017 eine Evaluation und die Erstellung eines schriftlichen Berichtes. Der Bericht wird zwischen SJFIS, SWGV und SWAH abgestimmt. Der Bericht enthält Aussagen zu den Perspektiven nach Ablauf des Modellprojektes. 13. Abweichungen von den Fördergrundsätzen Abweichungen von den Regelungen 1. Bis 10. sind nur im Einverständnis von SJFIS, SWAH zulässig. 7