Übungen zum Ferienkurs Lineare Algebra WS 14/15

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Transkript:

Übungen zum Ferienkurs Lineare Algebra WS 14/15 Matrizen und Vektoren, LGS, Gruppen, Vektorräume 1.1 Multiplikation von Matrizen Gegeben seien die Matrizen A := 1 1 2 0 5 1 8 7 Berechnen Sie alle möglichen Produkte., B := 1 0 1 0 0 1 0 1 1 0 1 0, C := D := ( 1 2 0 8, E := Die möglichen Produkte der Matrizen lauten: 12 17 A 2 = 5 49 20 6 91 1 1 1 1 AB = 5 5 8 8 8 8 1 15 AE = 0 55 41 12 7 BC = 7 7 1 2 0 8 CD = 0 0 0 0 8 16 0 64 7 14 0 56 DC = ( 57. 1 0 8 7 1 4 0 5 6 8. 1.2 LGS, Matrixeigenschaften Gegeben seien A = ( 2 1 2 1 2 2, b = ( 2 2, und f : R 2 R 2 : v Av + b. (a Bestimmen Sie einen Fixpunkt von f, d.h. bestimmen Sie ein x R 2 mit f(x = x. (b Ist die Matrix quadratisch? (c Ist die Matrix orthogonal? Matthias Tischler, Karolina Stoiber Abgabe: 09.0.2015

(d Ist die Matrix symmetrisch? (e Ist die Matrix hermitesch? (a Man berechnet die Lösung des LGS Ax + b = x, also (A 1 2 x = b. Die Lösung ergibt sich zu ( 1 x = +. 2+ (b Ja (2 2-Matrix. (c Ja (Man prüft A T A = 1 2. (d Nein. (e Nein. 1. Matrixeigenschaften Für welche t R ist die Matrix (a symmetrisch? (b invertierbar? (c orthogonal? A t = 1 2 2 t 2 1 2t 1 2 2t R (a A t ist nur für t = 1 symmetrisch. (b Es ist 1 det(a = 27t = t. Damit ist A genau dann invertierbar, wenn t 0. (c Ist A t orthogonal, dann muss insbesondere die letzte Spalte von A t ein Eigenvektor sein. D.h. t 2 = 1 t = ±1. Für diese beiden Werte von t ist A t tatsächlich orthogonal, weil die Spalten eine ONB bilden. 2

1.4 LGS Gegeben seien folgende erweiterte Koeffizientenmatrizen (A b in Zeilenstufenform: Lesen Sie die Lösung des jeweiligen LGS an der Zeilenstufenform ab, und geben Sie diese an. Lösung (a Die erweiterte Koeffizientenmatrix repräsentiert das LGS Hier ist also direkt: x 2 = 4, x 1 = 5. Hinweis: Natürlich wären auch andere Bezeichnungen für die Variablen denkbar. Im folgenden bleiben wir aber bei der Konvention, dass die zur i.ten Spalte zugehörige Variable mit x i bezeichnet wird. Die spezielle Matrix A in diesem Beispiel, wird übrigens als (2D Einheitsmatrix bezeichnet. (b Die erweiterte Koeffizientenmatrix repräsentiert das LGS Also haben wir x 2 = 2 und x 1 = 5 x 2 = 1. (c Die erweiterte Koeffizientenmatrix repräsentiert das LGS Die letzte Zeile lautet also 0 =, was in R nicht erfüllbar ist. Also hat dieses LGS keine Lösung. (d Die erweiterte Koeffizientenmatrix repräsentiert das LGS Wir lesen also direkt ab x =, x 2 = 4, x 1 = 5. Auch in diesem Fall hat die Matrix A eine spezielle Form. Sie wird als (D Einheitsmatrix bezeichnet.

(e Die erweiterte Koeffizientenmatrix repräsentiert das LGS Somit ergibt sich x =, x 2 = 4 x = 1, x 1 = x x 2 = 7 (f Die erweiterte Koeffizientenmatrix repräsentiert das LGS Da die letzte Gleichung immer erfüllt ist und keine Gleichung x enthält, können wir x = λ R beliebig wählen. Aus der zweiten Gleichung folgt x 2 = 1 und aus der ersten folgt x 1 = 2- Es gibt also unendlich viele Lösungen. Diese haben immer die Form x 1 = 2, x 2 = 1, x = λ beliebig. 1.5 LGS II Lösen Sie die folgenden LGS: Stellen Sie dazu das jeweilige LGS in der Form (A b dar und bringen Sie deses auf Zeilenstufenform. (a Die erweiterte Koeffizientenmatrix ist: (A b = 2 0 1 0 1 1 2 1 1 5 Durch elementare Zeilenumformungen erhalten wir 4

Ausgeschrieben als LGS bedeutet dies: Rückwärtssubstitution von der letzten Zeile führt auf x 1 1 x 2 = 1 x 1 d.h. die Lösung ist eindeutig. (b Wir erhalten (A b = Durch elementare Zeilenumformungen erhalten wir 0 1 0 1 1 2 4 5 1 0 Ausgeschrieben bedeutet dies: 5

Rückwärtssubstitution von der vorletzten Zeile führt mit Setzung x = λ auf 5 x 1 2 2 λ x 2 = 2 λ, x λ die Lösung ist also nicht eindeutig. (Die Lösung stellt eine Gerade im R dar. 1.6 LGS III Entscheiden Sie, welche der untenstehenden Aussagen über lineare Gleichungssysteme mit Unbekannten in R wahr oder falsch sind. Begründen Sie ihre Antwort: (a Wenn ein LGS nicht lösbar ist, so ist der Rang der erweiterten Koeffizientenmatrix größer als die Anzahl der Unbekannten des LGS. (b Jedes homogene LGS besitzt eine Lösung. (c Ein LGS mit Gleichungen und 4 Unbekannten hat unendlich viele Lösungen. (d Jedes homogene LGS mit mehr Gleichungen als Unbekannten hat eine nichttriviale Lösung. (a Falsch. Beispiel 0x 1 = 1. In diesem Fall ist der Rang von (A b = (0, 1 gleich 1. (b Richtig. Jedes homogene LGS besitzt die triviale Lösung (d.h. alle Unbekannten haben den Wert Null. (c Falsch. Eine der Gleichungen könnte ja z.b. 0 = 1 sein (oder auch x 1 = 1, x 1 = 2 o.ä.. (Jedoch: Besitzt ein derartiges LGS eine Lösung, dann auch unendlich viele. (d Falsch. Beispiel: x 1 + x 2 = 0, x 1 = 0, x 2 = 0 hat nur die triviale Lösung. 1.7 LGS IV Betrachten Sie das dargestellte ebene Netzwerk mit den (Masse- Punkten p 1 = (p 1x, p 1y,..., p 7 = (p 7x, p 7y. Die Punkte p 1,..., p 4 seien fest; p 5, p 6 und p 7 sollen frei schwingen. Desweiteren gelte für alle Federkonstanten ω ij = 1. (a Stellen Sie LGS x und LGS y für das betrachtete Netzwerk auf und bringen Sie diese jeweils auf Zeilenstufenform. (Die auftretenden Brüche sind leider nicht ganz so einfach. (b Bestimmen Sie den Gleichgewichtszustand (also die Position der Punkte p 5, p 6, p 7 durch Einsetzen der folgenden konkreten Werte in die jeweiligen linearen Gleichungssysteme: p 1 = (0, 0, p 2 = (5, 0, p = (0, 4, p 4 = (4,. 6

Lösung (a Für p 5x erhalten wir: Für p 6x erhalten wir: Für p 7x erhalten wir: In Matrixschreibweise ergibt sich LGS x zu: Diese bringen wir jetzt auf Zeilenstufenform: Zusammengefasst: Die Zeilenstufenform von LGS x ist somit Es ist leicht zu sehen, dass alle Rechenschritte für das LGS y dieselben sind wie für das LGS x (wer das nicht glaubt, sollte das nachrechnen. Wir erhalten also als Zeilenstufenform für LGS y folgendes System: 7

Beachten Sie, dass die Variablen in diesem Fall p 5y, p 6y und p 7y sind. (b Betrachten wir zunächst LGS x : Einsetzen der Werte für p 1x, p 2x, p x und p 4x liefert 1 1 5 0 11 4 5 0 0 105 4 4 207 4 also p 7x = 69 5. Einsetzen in der zweiten Zeile des LGS liefert p 6x = 41 5. Einsetzen in der ersten Zeile ergibt p 5x = 19 7. Jetzt zu LGS y : Einsetzen der Werte für p 1y, p 2y, p y und p 4y liefert 1 1 0 0 11 4 12 0 0 105 4 279 4 also p 7yx = 9 5. Einsetzen in der zweiten Zeile des LGS liefert p 6y = 72 5. Einsetzen in der ersten Zeile ergibt p 5y = 11 7. Insgesamt ergibt sich also der Gleichgewichtszustand 1.8 LGS V p 5 = (p 5x, p 5y = ( 19 7, 11 7, p 6 = (p 6x, p 6y = ( 41 5, 72 5, p 7 = (p 7x, p 7y = ( 69 5, 9 5. Zeigen Sie, dass das folgende LGS (über R nur für η = 1 oder η = 2 Lösungen besitzt und geben Sie in beiden Fällen alle Lösungen an: Die erweiterte Koeffizientenmatrix lautet: Diese bringen wir auf Zeilenstufenform: (A b = 1 1 1 1 1 2 4 η 1 4 10 η 2 8

Die letzte Zeile der Matrix bedeutet 0 = η 2 η + 2. Somit ist das LGS nur lösbar für Werte von η mit η 2 η + 2 = 0. Es gilt η 2 η + 2 = (η 1(η 2. Somit können nur Lösungen des LGS für den Fall η = 1 und η = 2 existieren. In jedem Fall kann x frei gewählt werden, d.h. wir setzen x = λ mit λ R beliebig. Wir lesen an der Zeilenstufenform ab: x = λ, x 2 = η 1 λ, x 1 = 1 x 2 x = 1 η + 1 + λ λ = 2 η + 2λ d.h. x 1 x 2 x = 2 η η 1 0 + 2 1 λ. Konkret erhalten wir also die (unendlich vielen Lösungen für den Fall η = 1: x 1 1 2 x 2 = 0 + λ, x 0 1 und (unendlich vielen Lösungen für den Fall η = 2: x 1 0 x 2 x = 1 + 0 2 1 λ. 1.9 LGS VI Geben Sie Beispiele für a, b R an (mit Begründung, so dass das folgende lineare Gleichungssystem über R keine bzw. genau eine bzw. unendlich viele Lösungen besitzt: Lösung Erweiterte Koeffizientenmatrix: Zeilenstufenform (Z 2 Z 2 4Z 1 : (A b = ( 1 1 4 a b ( 1 1 0 a 4 b 12.. (a Keine Dafür muss rang(a b > rang(a sein. Das gilt z.b. für a 4 = 0 und b 12 0. Also z.b. für a = 4 und b = 8 gibt es keine Lösung. (b Genau eine Es muss gelten rang(a b = rang(a und rang(a = n = 2, wobei n die Anzahl der Variablen im LGS bezeichnet. Etwa mit a 4 0, z.b. a = 5, b = 1: x 2 = 1, x 1 = 2. 9

(c Unendlich viele Lösungen: Es muss gelten rang(a b = rang(a und rang(a < n = 2. Das erhalten wir z.b. durch eine Nullzeile, also a 4 = 0 und b 12 = 0. Also für a = 4, b = 12 erhalten wir die Lösungen: mit λ R beliebig. ( x1 x 2 = ( 0 ( 1 + 1 λ, 1.10 Gruppen Sei G eine Gruppe mit aa = e für alle a G, wobei e das neutrale Element von G bezeichnet. Zeigen Sie, dass G abelsch ist. Die Behauptung lautet ab = ba für alle a, b G. Seien a, b G beliebig. Nach der Voraussetzung gilt wegen der Eindeutigkeit von inversen Elementen a = a 1 und b = b 1 sowie ab = (ab 1. Daraus folgt ab = (ab 1 = b 1 a 1 = ba, also ab = ba, was zu beweisen war. 1.11 Untervektorraum I Gegeben sei ein homogenes Gleichungssystem Ax = 0 mit A K m n, x K n. Zeigen Sie: Die Lösungsmenge U = {x K n Ax = 0} ist ein Untervektorraum von K n. Wir überprüfen direkt die Eigenschaften eines Unterraums: (a U : Homogene Gleichungssysteme besitzen stets die triviale Lösung, deswegen is 0 U. (b u, v U u + v U : Gegeben u = (u 1,..., u n T, v = (v 1,..., v n U, also Au = Av = 0, d.h. und Dann ist 0 = a ij u j = a ij u j = 0, für i = 1,..., m a ij v j = 0, für i = 1,..., m. a ij v j = a ij (u j + v j, für i = 1,..., m. Das bedeutet aber, dass u + v Lösungen des LGS und somit u + v U ist. (c u U, a K αu U: Sei u U, a K. Dann ist also αu U. a ij (αu j = αa ij u j = α a ij u j = α 0 = 0, 10

1.12 Untervektorraum II Welche der folgenden Mengen sind Untervektorräume der angegebenen Vektorräume? (a {(x 1, x 2, x R : x 1 = x 2 = 2x } R. (b {(x 1, x 2 R 2 : x 2 1 + x4 2 = 0} R2 (c {(µ + λ, λ 2 R 2 : µ, λ R} R 2 (d {f Abb(R, R : f(x = f( x für alle x R} Abb(R, R (e {(x 1, x 2, x R : x 1 x 2 } R (f {a M(m n; R : A ist in Zeilenstufenform} M(m n; R. (a Es ist W := {(x 1, x 2, x R : x 1 = x 2 = 2x } R. Zu zeigen sind die Eigenschaften eines Untervektorraums: UV 1 (0, 0, 0 W, also W UV 2 Es seien v = (v 1, v 2, v W und w = (w 1, w 2, w W. Dann gilt v = (v 1, v 1, 1 2 v 1, w = (w 1, w 1, 1 2 w 1, also v + w = (v 1 + w 1, v 1 + w 1, 1 2 (v 1 + w 1 W UV Es seien v = (v 1, v 2, v W und λ K. Es ist v = (v 1, v 1, 1 2 v 1, also λv = (λv 1, λv 1, 1 2 λv 1 W Also ist W ein Untervektorraum von R (b Nun ist W := {(x 1, x 2 R 2 : x 2 1 + x4 2 = 0} R2. Für alle x Rn0 gilt x 2 > 0 und x 4 > 0, woraus folgt, dass für alle (x 1, x 2 R 2 n(0, 0 gerade x 2 1 + x4 2 > 0 gilt. Also ist W = {(0, 0} und die Bedingungen UV 1 und UV 2 sind trivialerweise erfüllt. (c Die Menge W := {(µ + λ, λ 2 R 2 : µ, λ R} R 2 ist kein Untervektorraum. Zwar gelten UV 1 und UV 2, jedoch ist UV nicht erfüllt. Das sieht man wie folgt: Für alle λ R ist λ 2 0. Wähle λ = 1, µ = 0, α = 1. Dann ist α (µ + λ, λ 2 = ( 1 (1, 1 = ( 1, 1 / W. (d W := {f Abb(R, R : f(x = f( x für alle x R} ist die Nullabbildung sicherlich in W enthalten; das zeigt UV 1. Die Eigenschaft UV 2 folgt für f, g W aus Schließlich folgt UV aus (f + g(x = f(x + g(x = f( x + g( x = (f + g( x. (λf(x = λ f(x = λ f( x = (λf( x für alle f W und alle λ R. Also ist W ein Untervektorraum von Abb(R, R. 11

(e Wie bereits in Teil c gelten für W := {(x 1, x 2, x R : x 1 x 2 } R die Eigenschaften UV 1 und UV 2, jedoch nicht UV. Für v = (2, 1, 1 W und λ = 1 R folgt W ist also kein Untervektorraum von R λ v = ( 2, 1, 1 / W, da x 1 = 2 < 1 = x 2. (f Die Menge W := {a M(m n; R : A ist in Zeilenstufenform} ist kein Untervektorraum von M(m n; R. Anders als in Aufgabe c und e ist hier bereits die Summe zweier Vektoren im Allgemeinen nicht mehr in W enthalten. Für A = ( 1 1 0 1 W und B = ( 1 1 0 0 W ist A + B = ( 1 1 0 1 ( 1 1 + B = 0 0 = ( 0 2 0 1 nicht in W. Also ist W kein Untervektorraum. 1.1 Vektorraum Ist X eine nichtleere Menge, V ein K Vektorraum und Abb(X, V die Menge aller Abbildungen von X nach V, so ist auf Abb(X, V durch (f + g(x := f(x + g(x, (λ f(x := λf(x, eine Addition und eine skalare Multiplikation erklärt. Zeigen Sie, dass Abb(X, V mit diesen Verknüpfungen zu einem K Vektorraum wird. Es sind die Eigenschaften V 1 und V 2 zu zeigen. Für V 1 sind die Gruppenaxiome G 1 und G 2 nachzuweisen. G 1 ist dabei klar. Das Nullelement ist die Abbildung f(x = 0 für alle x X, das zur Abbildung f Abb(X, V negative Element ist gegeben durch g mit g(x = f(x für alle x X, wobei für f(x V auch f(x V gilt, da V ein Vektorraum ist. Die Kommutativität von Abb(X, V folgt aus der Kommutativität von V als Gruppe, denn für alle g Abb(X, V gilt (f + g(xf(x + g(x = g(x + f(x = (g + f(x für alle x X. Auch die Eigenschaft V 2 folgt aus der entsprechenden Eigenschaft für V : ((λ + µ f(x = (λ + µf(x = λf(x + µf(x = (λf(x + (µf(x für alle f, g Abb(X, V und alle x X. 12