AWA Konsum und Mediennutzung in der multioptionalen Gesellschaft. Prof. Dr. Renate Köcher. Institut für Demoskopie Allensbach

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Transkript:

Konsum und Mediennutzung in der multioptionalen Gesellschaft Prof. Dr. Renate Köcher Institut für Demoskopie Allensbach

Gravierende Zunahme der Optionen.... für Information und Unterhaltung für die Freizeitgestaltung für die Nutzung von Vertriebskanälen bei der Auswahl von Produkten und Marken die Mechanismen der Entscheidungsprozesse werden wichtiger die Komplexität der Entscheidungsprozesse nimmt zu die Entscheidungen werden spontaner und damit weniger berechenbar

Multi-optionales Medienangebot 1. Vermehrung der Gattungen (TV, Internet) 2. Vermehrung innerhalb der Gattungen 3. Vermehrung der Nutzungsquellen / -möglichkeiten / -orte 4. Ungeheure Vermehrung der allgemein zugänglichen Informationen durch das Internet Vermehrung innerhalb der Gattung TV Anzahl der in Westdeutschland flächendeckend gut empfangbaren TV-Kanäle 30 38 52 8 1 2 3 4 1952 1963 1970 1984 1990 1995 2000 2006 Quelle: ZDF-Medienforschung; Media-Perspektiven

Vermehrung innerhalb der Gattung Zeitschriften Publikumszeitschriften 811 839 677 526 Zahl der Titel 341 236 211 265 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 Quelle: IVW, jeweils 1. Quartal

Entwicklung der Internetnutzung 61,9 14-19jährige 73,5 72,0 82,7 77,0 20-29jährige 29,2 57,2 34,7 45,9 52,0 Bevölkerung insgesamt 5,8% 3,9 2,5 13,9 9,7 7,8 25,7 16,1 1996 1998 2000 2002 2004 2006 Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: AWA '96, AWA '98, AWA 2000, AWA 2002, AWA 2004, AWA 2006

Reaktionen auf die Vermehrung der Optionen erhebliche Ausweitung des Zeitbudgets für Mediennutzung Minuten pro Tag 600 Nutzungsdauer in Minuten pro Tag für Fernsehen, Hörfunk, Internet,Tageszeitung, Zeitschriften, Bücher, CD/LP/ MC/MP3 und Video/DVD*) 502 346 351 380 393 1980 1985 1990 1995 2000 2005 *) brutto, inklusive Überschneidungen, Durchschnitt Montag - Sonntag Basis: Bundesrepublik Deutschland (bis einschließlich 1990 nur Westdeutschland); Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: Langzeitstudie Massenkommunikation

Reaktionen auf die Vermehrung der Optionen Parallelnutzung von Medien 50% 38 "Wenn ich fernsehe, sehe ich fern da mache ich selten etwas nebenher" 18 24 28 25 21 17 "Bei mir läuft der Fernseher oft, während ich etwas anderes mache, zum Beispiel Essen zubereiten, Zeitschriften lesen, telefonieren usw." 16- bis 29jährige 30- bis 44jährige 45- bis 59jährige 60jährige und ältere Basis: Bundesrepublik Deutschland; Personen ab 16 Jahre, die Fernsehen schauen Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 7046

Reaktionen auf die Vermehrung der Optionen Substitutionsprozesse, Verschiebung der Marktanteile zwischen Gattungen Wachstum bei TV und Internetnutzung Rückgang der Tagespresse (mit Ausnahmen!) Rückgang des Radiohörens in jüngeren Zielgruppen begrenzter Rückgang der Zeitschriftenlektüre in jüngeren Zielgruppen! kein genereller Rückgang der Printmediennutzung

Der Fernsehkonsum steigt in allen Altersgruppen 55 Es sehen 3 oder mehr Stunden pro Tag fern 54 69 65 77 69 2006 1995 48 48 43 46 43 46 40 40 39 47 29 1984 22 14% 11 10 8 9 13 Bevölkerung insgesamt 14-19 Jahre 20-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-59 Jahre 60-69 Jahre 70 Jahre und älter Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalysen AWA '84, AWA '95, AWA 2006

Der Kreis regelmäßiger Internet-Nutzer wächst rasch täglich mehrmals pro Woche 68,0% 54,2% 42,7% 24,2 35,1% 20,4 28,8% 11,7 15,3 33,8 12,8 Einmal am Tag 18,2 43,8 17,1 19,8 9,3 10,5 21,0 Mehrmals täglich 25,6 2001 2002 2006 Unter-30jährige Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung von 14 bis 64 Jahren Quelle: Allensbacher Computer- und Technikanalyse ACTA 2001, ACTA 2002, ACTA 2006 (1. Welle)

Immer mehr Jugendliche hören wenig oder gar kein Radio Gar nicht oder weniger als 1 Stunde pro Tag 14- bis 15jährige 16- bis 17jährige 18- bis 19jährige 46 36% 41 40 37 39 33 33 30 1995 2000 2006 1995 2000 2006 1995 2000 2006 Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalysen, AWA '95, AWA 2000, AWA 2006

Reichweitenentwicklung der Tageszeitungen in den alten Bundesländern (1980 2006) Es sagen, daß sie am Tag vor dem Interview, 'gestern', eine Tageszeitung gelesen haben Bevölkerung ab 14 Jahre 14-29jährige 80,9% 72,3 79,3 67,9 77,7 65,7 75,8 72,4 70,7 67,8 Indexwert (1980=100) (84) 59,7 53,4 Etablierung der privaten Fernsehsender Ausbreitung des Internet 48,9 44,0 (61) 1980 1985 1990 1995 2000 2004 2006 *) Regionale Abo-Tageszeitungen, Bild, Reg. Kaufzeitungen, Überregionale Tageszeitungen Basis: Alte Bundesrepubik; Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalysen, AWA '80 bis AWA 2006

Reichweitenentwicklung in jungen Altersgruppen Regionale Abo-Tageszeitung 64,7% 63,1 51,7 56,0 45,9 Bevölkerung ab 14 Jahre 30-39jährige Index (1995=100) 87 73 27,4 33,5 20-29jährige 65 Wochenmagazine 27,2 Wochenmagazine: Nettoreichweite von Focus, Der Spiegel, Stern 23,7 23,0 1995 2006 Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse, AWA 1995 und AWA 2006 25,1 23,0 30-39jährige 20-29jährige Bevölkerung ab 14 Jahre 92 85 97

Entwicklung der Zeitschriften-Gesamtreichweite in einer Phase anhaltender Titelvermehrung 14-29jährige 598,2% 569,6 Bevölkerung insgesamt 543,8 533,0 1995 2006 225 Titel 262 Titel Summierung der Einzelreichweiten aller ausgewiesenen Titel im jeweiligen Jahr Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalysen, AWA '95, AWA 2006

Nur ein Substitutionsprozeß? Während die Tageszeitungsreichweiten in der jungen Generation stark rückläufig sind, nehmen TV-Nutzung und besonders Internet-Nutzung zu TV und Internet werden jedoch anders genutzt als die Zeitung TV gerade von Jüngeren in hohem Maße unterhaltungsorientiert, teilweise auch als Hintergrundmedium (Musik-Sender) das Internet zur Information dann, wenn ein aktivierter und strukturierter Informationsbedarf vorliegt - Die Information durch das Internet erfolgt nicht kontinuierlich, sondern bedarfsgesteuert Mit der Verringerung der Tageszeitungslektüre verändert sich das Interesse an kontinuierlicher und umfassender Information

Mittlerweile dominierende Stellung des Internet bei aktiviertem und strukturiertem Informationsbedarf 14-29jährige Wenn man sich über ein Thema näher informieren möchte... achtet man auf Berichte im Fernsehen 64% 2000 2004 61 2006 66 liest man Berichte in Zeitungen 48 38 45 in Zeitschriften 47 38 43 Suche im Internet 25 63 70 Berichte im Radio 25 28 27 Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalysen, AWA 2000, AWA 2004, AWA 2006

In der tagesaktuellen Information ist das Internet jedoch von untergeordneter Bedeutung Es haben sich gestern über das tagesaktuelle Geschehen informiert Insgesamt Bevölkerung ab 14 Jahre insgesamt 14- bis 29jährige 65 85% davon im Fernsehen in der Tagespresse im Radio im Internet 8 12 25 28 35 52 55 73 Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse 2006

Junge intensive Internetnutzer, die keine Zeitung lesen, informieren sich in allen Medien seltener über das tagesaktuelle Geschehen 14- bis 29jährige tägliche Internetnutzer, die - regelmäßig Zeitung lesen nur selten oder nie Zeitung lesen Es haben sich gestern über das tagesaktuelle Geschehen informiert insgesamt 60 85% darunter: im Fernsehen 44 66 in der Zeitung 18 56 im Internet 19 36 Basis: 14- bis 29jährige, die das Internet einmal oder mehrmals täglich nutzen Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse AWA 2006

Beispiele für eine selektive/breite Nutzung des Medienangebots Unter-30jährige, die die Fülle der Optionen im Medienbereich breit nutzen Es lesen eine Abo-Tageszeitung mindestens ab und zu Internet-Nutzung mindestens mehrmals in der Woche Zeitschriftenhorizont breit Unter-30jährige, die die Fülle der Optionen im Medienbereich eng nutzen Nicht-Zeitungsleser Zeitschriftenhorizont - eng Internet-Nutzung mindestens mehrmals in der Woche Durchschnittlicher TV-Konsum 2 Stunden und mehr

Breite Nutzung der Optionen im Medienbereich korrespondiert mit einem breiten Interessenspektrum Es haben ein (sehr) breites Interessenspektrum 14- bis 29jährige, die die Fülle der Optionen im Medienbereich breit nutzen eng nutzen 14- bis 29jährige insgesamt 41 % 64 24 Basis: Bundesrepublik Deutschland, 14- bis 29jährige Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse AWA 2006

Aktuelle Information zum Zeitgeschehen Mir ist wichtig, daß ich über das Zeitgeschehen immer gut informiert bin, immer auf dem laufenden bin 20-24jährige 47,1% 16-19jährige 40,2 42,1 35,0 2001 2006 Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalysen, AWA 2001 (Frühjahrswelle 2001), AWA 2006

Kommunikation komplexer Zusammenhänge Es legen großen Wert auf gründliche Information, um Hintergründe und Zusammenhänge besser zu verstehen 49,4% 44,0 20 24jährige 40,2 38,2 16 19jährige 2001 2006 Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalysen, AWA 2001 (Frühjahrswelle 2001), AWA 2006

Keineswegs kontinuierlicher Rückgang von Print, sondern Konjunkturen Veränderung der Gesamtreichweite der AWA-Printmedien gegenüber dem Vorjahr +1,0 +1,8 +2,4 0,6 1,1-0,1 2,6% 1,8 2,3 2,2 3,7 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 14 Jahre; Publikums-, Kundenzeitschriften, Zeitungen, Anzeigenblätter Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalysen, AWA '96 - AWA 2006

Reaktionen auf die Vermehrung der Optionen Sinkende Bindungen an einzelne Angebote, bei steigender Neugierde auf die Breite des Angebots bei vielen Titeln vergrößern sich die weitesten Leserkreise, während sich die Kernleserschaft verringert WLK 1995 = 100 Lifestyle-/ Männer-Magazine Wissenschafts- und Kulturmagazine hochpreisige monatliche Frauenzeitschriften Magazine zum Zeitgeschehen wachsender Anteil sporadischer Leser verstärkte Konkurrenz durch höhere Schnittmengen der Leserschaft 2006 122 116 116 116

Höherer Anteil sporadischer Leser 72% Magazine zum Zeitgeschehen 60 57 55 Regelmäßige Leser 40 43 45 Sporadische Leser 28 1987 1995 2000 2006 Basis: Bundesrepublik Deutschland (1987 nur Westdeutschland), Bevölkerung ab 14 Jahre Leser pro Nummer von Focus, Der Spiegel, Stern, Time (nur 2000) Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalysen, AWA '87, AWA '95, AWA 2000, AWA 2006

Folgen für die Führung von 'Medien-Marken' wachsende Bedeutung eines klaren, unverwechselbaren Profils wachsende Bedeutung von Maßnahmen zur Leser-/Zuschauerbindung: stärkere Berücksichtigung von seriellen Verknüpfungen zwischen verschiedenen Ausgaben Bindung über Personen, Autoren attraktivere Auslobung der Folgehefte/-programme Förderung des Abonnements wachsende Bedeutung der optischen Attraktivität wachsende Bedeutung eines systematischen Trendmonitorings von Interessenkonjunkturen Lifestyle Identifikationswerten, -personen

Stärkere Wirkung von Interessen- und Freizeitkonjunkturen Beispiel: Koch-/Gourmetzeitschriften Wissenschafts-/Kulturmagazine Teilkonjunkturen in einzelnen Gebieten: z.b. Sport Aktive Sportler*) Golf spielen Snowboard fahren Besuch im Fitneßstudio Jogging, Wald- oder Geländelauf Fußball spielen Reiten Mountainbike fahren Ski-Abfahrtslauf Leichtathletik betreiben Turnen, Gymnastik Segeln Ski-Langlauf Tennis Surfen *) Das mache ich häufig bzw. ab und zu Index (2000 = 100) 165 149 129 127 123 123 110 102 98 93 89 86 80 74 Basis: Bundesrepublik Deutschland; Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalysen AWA 2000 und 2006

Reaktionen auf die Vermehrung der Optionen Kürzere Modezyklen von Formaten und Angeboten, wachsendes Abwechslungsbedürfnis Ich probiere immer wieder gern etwas Neues aus 58,0% 60,2 62,7 66,1 14- bis 29jährige 43,3 46,9 46,0 48,7 Bevölkerung ab 14 Jahre insgesamt 24,1 29,5 29,2 32,7 60jährige und ältere 1985 1995 2000 2006 Basis: Bundesrepublik Deutschland; Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalysen AWA 1985, 1995, 2000 und 2006

Reaktionen auf die Vermehrung der Optionen Reduktion von Komplexität durch eng auf eigene Interessen und Bedürfnisse abgestimmte Selektion habituelle Auswahlmuster Markenpräferenzen 57 Prozent der Internetnutzer klicken immer dieselben Websites an, 42 Prozent maximal fünf. Genauso bestehen auch in dem heutigen multioptionalen Umfeld durchaus starke Bindungen an Marken. Der unkalkulierbare, in der Fülle des Angebotes vagabundierende Nutzer/Konsument ist in erster Linie in jungen Zielgruppen zu finden.

Markenbindung Wenn ich mit einer Marke zufrieden bin, bleibe ich dabei 59 % Es gibt Produkte, da bin ich ganz auf bestimmte Marken festgelegt 42 Ich wechsele häufiger zwischen verschiedenen Marken 30 Basis: Bundesrepublik Deutschland; Bevölkerung ab 14 Jahre Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse AWA 2006