Persönliche Perspektive, Selbstwirksamkeit und Resilienz als zentrale Erfolgsfaktoren für Teilhabe, Gesundheitsförderung und Arbeitsmarktintegration.
Thesen zum Einstieg: 1. Angebote der Gesundheitsförderung (GeFö, hier: Verhaltensprävention) gehen vom Individuum aus, die Arbeitsvermittlung hat, wie der Name schon sagt, den Auftrag zur Vermittlung zwischen Individuum und Arbeitsmarkt. 2. Bei sehr langer Arbeitslosigkeit führt Vermittlung allein häufig nicht zum Ziel. Betroffene verlieren Kompetenzen und den Glauben an sich. Das merkt man (Arbeitgeber) ihnen oft an. 3. Bei GeFö und Arbeitsvermittlung treffen unterschiedliche Ziele, rechtliche Bindungen und in Teilen Menschenbilder aufeinander. 4. Je weiter Arbeitslose von der Marktfähigkeit entfernt sind, desto individueller und befähigender muss die (AM-) Förderung gestaltet werden. 5. Von der Person auszugehen, ihre Kompetenzen und ihr Selbstvertrauen zu stärken, Ziele ggf. mit ihr zu entwickeln und sie bei der Bewältigung von Hemmnissen zu unterstützen, fördert die Gesundheit und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. 2
Thesen zum Einstieg: 6. Es gibt immer freie Stellen auf dem Arbeitsmarkt und viele Wege, sie zu finden. Wenn es auf herkömmlichem Weg nicht funktioniert (Klassiker: schriftliche Bewerbung auf Anzeigen), sollten andere Wege beschritten werden. (P-I-E-Strategie) 7. Wenn Menschen gezwungen werden, erfolglose Wege immer wieder zu gehen, schadet dies ihrer Gesundheit. 8. Offenheit für Angebote der GeFö entsteht, wenn diese subjektiv Sinn machen und das (Selbst-) Vertrauen besteht, dabei erfolgreich sein zu können. 9. Selbstvermittlungscoaching (SVC) ist ein klar strukturiertes Verfahren, mit dem Menschen bei ihrer persönlichen beruflichen Orientierung, bei der Entwicklung ihrer Stärken und ihrer kommunikativen Kompetenzen unterstützt und bei der Arbeitssuche systematisch begleitet werden. 10. Dieser Prozess fördert die Gesundheit / Resilienz (Primärprävention). Im Prozess wachsen Bereitschaft und Fähigkeit, etwas für die eigene Gesundheit zu tun (Sekundär-/ Tertiärprävention). 3
Das Modellprojekt (2010 bis 2012) (Siehe www.selbstvermittlung.org) Selbstvermittlungscoaching wurde finanziert aus Mitteln des / der: und aus Mitteln von: 4
Zentrale Frage: Wie kann es (besser) gelingen, nach längerer Arbeitslosigkeit eine passende Arbeit zu finden - und zu behalten? 5
SVC-Quellen Life / Work Planning Vermittlungscoaching Embodiment / somatische Marker Neurobiologische Erkenntnisse Systemisches (lösungsorientiertes) Coaching SVC- Quellen Selbsthilfeförderung MI = Grundlage von JobFit Motivierende Gesprächsführung Humanistische (Kommunikations-) Psychologie 6
Selbstwirksamkeit steigern durch a) die Erfahrung, Ziele durch eigenes Handeln erreichen zu können ( Ich hab s geschafft! Ich kann das! ) b) Beobachtung / Nachahmung ( Der /Die kann das? Dann versuche ich es auch. ) c) sozialen Zuspruch und praktische Unterstützung in der Gruppe ( Das schaffst du schon, beim ersten Mal helfe ich dir.) d) üben von schwierigen Situationen, Umgang mit hoher Emotionalität (z. B. Lampenfieber) (abgeleitet aus dem Konzept der Selbstwirksamkeit von Albert Bandura.) 7
Selbstwirksamkeit steigern durch a) die Erfahrung, Ziele durch eigenes Handeln erreichen zu können ( Ich hab s geschafft! Ich kann das! ) b) Beobachtung / Nachahmung ( Der /Die kann das? Dann versuche ich es auch. ) c) sozialen Zuspruch und praktische Unterstützung in der Gruppe ( Das schaffst du schon, beim ersten Mal helfe ich dir.) d) üben von schwierigen Situationen, Umgang mit hoher Emotionalität (z. B. Lampenfieber) (abgeleitet aus dem Konzept der Selbstwirksamkeit von Albert Bandura.) 8
Zentrale methodische Elemente im SVC: gezielte Lenkung der Aufmerksamkeit auf motivierende Ziele, Ressourcen, Potentiale und Lösungskompetenzen, in Verbindung mit positiven somatischen Markern (Antonio Damasio, Maja Storch, Julius Kuhl u. a.). Entwicklung einer individuellen Zukunftsperspektive Systematisches Problemlösungstraining Erschließung des verdeckten Arbeitsmarktes Individuelles Kommunikations- und (Selbst-) Präsentationstraining 9
Begriffe / Konzepte aus den 70ern und 80ern, Selbstwirksamkeit (-serwartung) Empowerment Salutogenese Resilienz MBSR (Jon Kabat-Zinn) Life/Work-Planning (Nick Bolles) Neue Variante: Der Capability Approach / Befähigungsansatz nach Amartya Sen (Nobelpreis für Wirtschaft 1998) (SVC) die plötzlich sehr modern sind. 10
Prof. Elisabeth Pott, bis 2015 Direktorin der BzGA: Es ist wissenschaftlich gut belegt, dass durch die Steigerung von Selbstwirksamkeit und Achtsamkeit Gesundheit gefördert wird. 11
Prof. Elisabeth Pott, bis 2015 Direktorin der BzGA Allerdings sollten diese Ansätze nicht isoliert z.b. im Rahmen von Kursangeboten eingesetzt werden, sondern in bereits bestehende Angebote und Maßnahmen integriert werden, die Menschen in schwierigen Lebenslagen bereits aufsuchen und die ihnen vertraut sind. * * Die Rolle der Selbstwirksamkeit und Achtsamkeit bei der Gesundheitsförderung von sozial benachteiligten Menschen. BzGA 2012, Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung, Band 39, S. 3. 12
Elisabeth Pott (FAZ.NET Jan. 2015): Gute Prävention (begrenzt) sich nicht auf eine kurzfristige Einzelmaßnahme und nicht auf einen Risikofaktor, sondern (sieht) den Menschen in allen seinen Facetten. Einen Paradigmenwechsel habe ich vor allem in der Prävention erlebt: Man kam vom ausschließlichen Risikofaktordenken ab und wandte sich mehr der Stärkung und Beteiligung Betroffener zu, Empowerment, wie es Neudeutsch so schön heißt. 13
Resilienz (Hier: nach Jutta Heller, 7 Schlüsel ) Akzeptanz: Annehmen, was geschieht. Es ist ein Teil meines Lebens. Optimismus: Ich vertraue darauf, dass es besser wird. Selbstwirksamkeit: Ich bin überzeugt, dass ich Einfluss nehmen kann. Verantwortung: Ich weiß, welche Verantwortung ich habe und welche andere haben. Netzwerkorientierung: Ich traue mich, um Hilfe zu bitten und sie anzunehmen. Lösungsorientierung: Ich gehe die Dinge an, werde aktiv. Zukunftsorientierung: Ich plane meine Zukunft, ich sorge für mich. 14
Die Förderung von Selbstwirksamkeit (-serwartung) ist Förderung von Empowerment ist Förderung von Salutogenese ist Förderung von Resilienz! ist Gesundheitsförderung! 15
SVC-Module im Überblick Wer geht mit? Die Reisegruppe Orientierung Den Weg bahnen Netze knüpfen (und anderes) Persönl. Ressourcen heben und bewusst machen Ressourcen für die Zukunft nutzen Selbstkompetenz entwickeln: Soziale und kommunikative Fähigkeiten stärken. Selbstwirksamkeit erfahren, Selbstsicherheit und verantwortung üben und Unterstützungsnetzwerk aufbauen 16
Selbstvermittlungscoaching Selbstwirksamkeit / Empowerment Jobsuche 17
Der (innere) Kompass 18
Selbstwirksamkeit / Resilienz Im Mittelpunkt steht die Person mit ihren Zielen und Möglichkeiten Soziale Teilhabe Gesundheitsförderung / Prophylaxe Jobsuche 19
Selbstwirksamkeit Sekundärprävention / Implizite Gesundheitsförderung, Primär-/ Resilienz Im Mittelpunkt steht die Person mit ihren Zielen und Möglichkeiten Soziale Teilhabe Gesundheitsförderung / Explizite Prophylaxe Gesundheitsförderung Sekundär-/ Tertiärprävention Jobsuche 20
Eine weitere Fortbildung zum Selbstvermittlungscoach - Weiterbildung für ganzheitliche Resilienzstärkung und Arbeitsmarktintegration, beginnt im April 2018 bei der Paritätischen Akademie NRW. Info und Anmeldung hier. Danke für Ihr Interesse! Mehr Informationen unter: www.selbstvermittlung.org Präsentation / Kontakt: Werner Lüttkenhorst Parität NRW luettkenhorst@paritaet-nrw.org Tel: 0174. 3389401 21