Die große Krise ???

Ähnliche Dokumente
Die große Krise ???

Die große Krise ???

Hat der Euro(raum) eine Zukunft?

Stephan. Weltwirtschaftskrise. Stephan Schulmeister. Institut für Wirtschaftsmathematik der TU Wien 17. März 2009

Am Ende einer Sackgasse: Was tun?

Von der Finanzkrise zur sozialen Krise: Was könnte Europa tun?

Sparen als Gemeinschaftsprojekt: Der EU-Fiskalpakt und seine Folgen

Die große Krise ??? Lehrveranstaltung im Rahmen der Didaktik der Volkswirtschaftslehre

Finanzalchemie, Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung

Europa vor einer Depression? Die große Krise im Kontext der langfristigen Entwicklung

Der Schuldner ist schuld oder?

Die Finanzmarktkrisen und ihre Folgen Standortbestimmung, Ausblick, Gegenstrategien

Geld aus dem Nichts macht nix auf seine Verwendung kommt es an

Gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge verstehen dargestellt am Beispiel der

Ausgewählte Probleme der Ökonomie: Staatsverschuldung

WIRTSCHAFT AM TROPF DER SPEKULANTEN?

Eine neue Weltwirtschaftsordnung jenseits der reinen Marktwirtschaft?

H:\user\schulm\vortrag\WU\weltwirtschaft_wu

Ausgewählte Probleme der Ökonomie: Staatsverschuldung. Neoliberale Hypothese : Staatsfinanzen exogen. Systemische Alternativhypothese: endogen

Ausgewählte Probleme der Ökonomie: Real- und Finanzkapitalismus

H:\user\schulm\vortrag\WU\weltwirtschaft_wu

Veranstaltungsreihe Gewerbe Stadt St. Gallen in Zusammenarbeit mit der FHS St. Gallen

Finanzkrise: Ursachen, Folgen, Politik

Kartenhaus Finanzmarkt Wer wird zahlen für die Gier?

Einführung in die Wirtschaftswissenschaften für Nicht-ÖkonomInnen Teil 6: Finanzmärkte

Materialien zu Wirtschaft und Gesellschaft

Ausgewählte Probleme der Ökonomie: Staatsverschuldung. Systemische Alternativhypothese: endogen. Empirische Evidenz: Deutschland/EU/USA

Finanzsektor und Realsektor ein neues Verhältnis ist angesagt

Kurzfristige ökonomische Fluktuationen

Die große Krise im Kontext des langen Zyklus der Nachkriegszeit

Forderungen. Schulden. Methode. Inhalt. Ökonomie und schwäbische Hausfrau. Zu jedem Schuldner gehört ein Gläubiger

Ursachen und Folgen der Finanzkrise

Finanzkrise von Verena Köck

WOHLSTAND OHNE WACHSTUM Auswirkungen einer langandauernden Wachstumsschwäche auf den Arbeitsmarkt

DAI Deutsches Aktieninstitut e.v.

Die Wirtschaftskrise Kurzer Betriebsunfall oder mehr?

AKTUELLE MARKTEINSCHÄTZUNG MÄRZ 2016

Stellen Hedge Fonds eine Gefahr für die internationalen Finanzmärkte dar?

Duden Wie Wirtschaft funktioniert

Finanzmarktkapitalismus

Simbabwe oder Japan? Asset Allocation bei unsicheren Inflationserwartungen. Strategietag 2010 Dr. Christoph Kind

Deutsche Asset & Wealth Management. Marktbericht. Bjoern Pietsch 9. Februar Bei diesen Informationen handelt es sich um Werbung

Staatsfinanzierung und Verschuldung: ein Fass ohne Boden? Dr. Marcel Bühler

Von der Finanzkrise zur Staatsschulden- und Demokratiekrise

Wie Währungen zum Ventil der Geldpolitik werden

Der "Aufbau" der großen Krise durch "business as usual" auf Finanzmärkten

Makroökonomie und Immobilien: Einfluss der Geldpolitik auf die Immobilienzyklen

KAPITEL 1 Was ist Makroökonomik? KAPITEL 2 Die Ausdrucksweise der Makroökonomik : Die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung...

Anlagepolitischer Rück- und Ausblick

Prost Neujahr IHS Global Insight! Die Zukunft beginnt jetzt IHS und die Insight Familie

Fallstudie: Griechenlandkrise 2010

Die Subprimekrise und ihre Folgen

Sonderbericht Aktuelle Kapitalmarktsituation

NEOLIBERALISMUS, FINANZKAPITALISMUS UND DIE KRISE DES EUROPÄISCHEN SOZIALMODELLS

Die globale Finanzkrise und ihre Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft. Peter Bofinger Universität Würzburg Sachverständigenrat

Department of Finance, Accounting and Statistics WU Wirtschaftsuniversität Wien. Finanzmarkttrends 2014, WK Steiermark, Fachgruppe Finanzdienstleister

Europäischer Fiskalpakt ohne

Wege aus der Krise. AG Eurokrise, März 2012

Ursachen und Konsequenzen der Euro- Krise:

Staatsverschuldung in Europa Mythen und Realitäten

Weltwirtschaft im stabilen Aufschwung?

Der Franken und die Geldpolitik im Zeichen der Zinswende und der Rückkehr der Inflation

Wir informieren Sie!

Finanzierung von Wohneigentum. in inflationärem Umfeld

Ewald Walterskirchen Arbeitsmarkt in der Krise 1. Dialogforum Summer School Gmunden August 2009

Prognose der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. 22. November Marcel Koller Chefökonom AKB

Inhaltsverzeichnis. eise um die Welt 17 utschland, Euroraum und Europäische Union 18 e Vereinigten Staaten e es weitergeht 34

Zerbricht die Europäische Währungsunion? Prof. Dr. Hartwig Webersinke Dekan der Fakultät Wirtschaft und Recht Hochschule Aschaffenburg

Deutsche Börse ETF-Forum 2016 Märkte und Anlageklassen auf dem Prüfstand: Die optimale Asset-Allokation mit ETFs. Frankfurt, den 26.

15 Jahre ETF-Handel in Europa & auf Xetra. Facts & Figures

Krisen. (Die volkswirtschaftliche Perspektive) Xenia Matschke Internationale Wirtschaftspolitik (IWP)

Das Ende der Solidarität?

Volkswirtschaftliche Folgen des Niedrigzinsumfeldes und mögliche Auswege. Prof. Dr. Michael Hüther 5. Juni 2014, Berlin

Strategie zum Kurswechsel in Europa

Die 2010er-Jahre ein Jahrzehnt der Depression?

Finanzmarktstabilitätsbericht Nr. 9

Ist Europa noch zu retten?

Die Verschuldung der öffentlichen Hand und die daraus resultierenden wirtschaftspolitischen Konsequenzen

Wirtschafts- und Finanzkrise und deren Folgen für den Arbeitsmarkt

Eine Währung sucht ihren Weg

Verteilung, Arbeitslosigkeit und Arbeitszeit

Wann können wir die Krise endgültig abhaken?

KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft m.b.h. Bekanntmachung gemäß 136 Abs. 4 InvFG 2011

5.2. Das Mundell-Fleming-Modell

Deutsche Asset & Wealth Management. Marktbericht. Björn Pietsch Frankfurt, 16. Juni Bei diesen Informationen handelt es sich um Werbung

8. Frankfurter Investmenttag 1. Juni 2011 Robert Halver Leiter Kapitalmarktanalyse Baader Bank AG

Wachsende Vermögen. Wellenreiter-Kolumne vom 28. März 2015

Krise des Fordismus Trendbruch der 70er-Jahre

Geschlossene Volkswirtschaft ohne staatliche Aktivität. Y n = C + I (1)

Wie streut man Vermögen über verschiedene Asset- Klassen?

Globale Finanz- und und Wirtschaftskrise

Die Wirtschaft nach der Krise und in der Schuldenbremse Eine Analyse der Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft

Von der Finanzmarktkrise zur Weltwirtschaftskrise musste das sein?

Gunther Tichy. Referat vor dem "Economics Club" des Absolventenvereins Volkswirtschaftslehre der KF-Universität Graz am 19.

Wege aus der Eurokrise

Marx und die moderne Finanzkrise

Real-Time Marktdaten Stand: 17. April 2015

EUROKRISE: URSACHEN AUSWIRKUNGEN FÜR DEUTSCHLAND LÖSUNGSANSÄTZE. Professor Dr. Peter Bofinger

Transkript:

Überblick Die große Krise 7 -??? Lehrveranstaltung im Rahmen der Didaktik der Volkswirtschaftslehre Wirtschaftsuniversität Wien These: Krise = Frucht der Blüte von Neoliberalismus und Finanzkapitalismus Standortbestimmung nach Zwiebelart Von der US-Immobilienkrise über den globalen Wirtschaftseinbruch zur Euro-Krise Der Finanzkapitalismus seit den 197er Jahren Die 19er und 196er Jahre: Soziale Marktwirtschaft und Realkapitalismus Der polit-ökonomische Entwicklungszyklus Herausforderungen an die globale, europäische und deutsche Politik Grundzüge eines europäischen New Deal 1 4.5.217 Made in USA Gängige Erklärung der Krise Fahrlässige Kreditvergabe an Mittellose Gefördert durch Immobilienpreise und Niedrigstzinsen Fäulnis beginnt durch Rückgang der Immobilienpreise und Zinsanstieg Globale Ausbreitung durch Ramschpapiere Therapie: Tumoren entfernen Rasche Bluttransfusionen = Liquidität Nachhaltige Rehabilitation = Zufuhr von Eigenkapital 2 4.5.217 Systemische Erklärung der Krise 3-facher Entwertungsprozess nach Dreifachboom > Durch business as usual nach dem Motto: Lassen Sie ihr Geld arbeiten Politik bekämpft die Hauptsymptome Bankenrettung: Problemverschiebung > Staatsschulden > CDS-Spekulation > Euro-Krise Krisenpotential langfristig aufgestaut Krise = Anfang vom Ende des Finanzkapitalismus Talsohle im langen Zyklus 3 4.5.217

Die Phasen der Krise Aktienkurse in Deutschland, Großbritannien und den USA Krisenphase 1: Panik, Furcht und Reue > "Lasst uns unser Geld retten" > Bankenpakete Krisenphase 2: Aufwärts geht's (an Börsen) > Verleugnung und Verdrängung > Weitermachen wie vorher Krisenphase 3: Heulen und Zähneknirschen durch: Steigende Staatsschuld & hohe Arbeitslosigkeit & labile Finanzmärkte & synchrone Sparpolitik Krisenphase 4: More of the same Krisenphase 5: Lernen der systemischen Ursachen Erst danach: Entwicklung einer neuen Form einer kapitalistischen Marktwirtschaft Analogie zu 1929 bis 1949 4 4.5.217 1995 = DAX FTSE 2 S&P 5 4 3 2 1 199 1993 1996 1999 2 5 8 211 214 217 5 4.5.217 Spekulationssysteme: Dollar/Euro-Kurs Spekulationssystem: Erdölfutures Tagesdaten 1999-21 (29.1.) 5-Minutendaten, 6.-13. Juni, 3 16 Tagespreis 1.6 Tagespreis 35-Tage-Durchschnitt 4/12/3 14 -Tage-Durchschnitt 1.5 1.4 1.3 1.2 1/14/21 Dollar per Barrel 12 8 1.1 6 1. 4.9.8 /1/26 2/1/29 2 1/ 1/4 1/8 1/212 1/216 Quelle: Wifo-Datenbank. 6 4.5.217 7 4.5.217

Vermögen der privaten Haushalte in den USA Drei Bären und die große Krise In Prozent des verfügbaren Einkommens Finanzvermögen 1) Immoblienvermögen 32 27 22 17 12 199 1995 5 21 215 1995 = 3 275 2 225 175 1 125 75 Aktienkurse S&P (linke Skala) Immobilien-Preise USA (linke Skala) Rohstoffpreise (S&P GSCI - rechte Skala) 4 4 3 3 2 1 1q199 3q1994 1q1999 3q3 1q8 3q212 1995 = Quelle: Q: Federal Reserve Board, OEF. 1) Aktien, Investmentfonds, 8 Pensionsfonds. 4.5.217 9 4.5.217 Asset prices in den USA 1921 bis 1938 Spekulation mit (Staats)Schuldtitel 1929 = 17 Rohstoffe 1) (linke Skala) 11 US-Aktien (S&P ; linke Skala) 1 US-Hauspreise (rechte Skala) 15 13 11 95 9 9 7 85 8 3 1 75 1q1921 1q1923 1q1925 1q1927 1q1929 1q1931 1q1933 1q1935 1q1937 1 4.5.217 Zwei Instrumente: Anleihen (spot) und Credit Default Swaps (CDS = Derivat) Etappe I: Finanzinvestor kauft CDS, einem Euro- Staat kann ja nix passieren (ev. nachhelfen ) Etappe II: Land kommt ins Gerede > Zinsen und CDS steigen, Bankrott-Szenarien Etappe III: CDS verkaufen und Anleihen kaufen (mit EZB-Geld zu 1%) & Rettungsappelle (wie in Etappe I) Nächstes Land mit wechselnder Begründung Verteilungseffekte 11 4.5.217

CDS-Prämien und Zinsen für griechische Staatsanleihen CDS-Prämien und Zinsen für portugiesische Staatsanleihen 1, 9 CDS premia (left scale) Bond rates (right scale) 13 12 1, CDS Prämien (linke Skala) Anleihenzins (rechte Skala) 14 13 8 11 1, 12 Basic points 7 6 4 3 1 9 8 7 6 In % Basispunkte 8 6 4 11 1 9 8 7 6 In % 5 5 1/1/9 7/1/9 1/1/1 7/1/1 1/1/11 4 4 3 7/9 11/9 3/21 7/21 11/21 3/211 7/211 11/211 12 4.5.217 13 4.5.217 CDS-Prämien und Zinsen für spanische Staatsanleihen CDS-Prämien und Zinsen für italienische Staatsanleihen 4 4 CDS Prämien (linke Skala) Anleihenzins (rechte Skala) 6 5 4 CDS Prämien (linke Skala) Anleihenzins (rechte Skala) 7. 3 4 6. Basispunkte 3 2 1 5 4 In % Basispunkte 3 3 2 1 5. 4. In % 7/9 11/9 3/21 7/21 11/21 3/211 7/211 11/211 3 7/9 11/9 3/21 7/21 11/21 3/211 7/211 11/211 3. 14 4.5.217 15 4.5.217

Zinsen für Staatsanleihen der großen Euro-Länder Etappen auf dem Weg zur Krise I In % 7 6 5 4 3 2 1 Deutschland Spanien Italien Frankreich -1 1Q21 1Q212 1Q214 1Q216 197er: Aufgabe fester Wechselkurse > Spekulation > Dollarkurs und Rohstoff(Öl)preise 198er: Hochzinspolitik & Finanzinnovationen & Pensionssystem > Kapitaldeckung (USA) > Aktienboom & Finanzinvestitionen der Unternehmen > Wachstumsdämpfung > Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung > 16 4.5.217 17 4.5.217 Etappen auf dem Weg zur Krise II Seit 199er: Sparpolitik & EK-Verteilung & Renditeansprüchlichkeit & Pensionen plus Abfertigungen etc. > Aktienboom plus fair-value -Bilanzierung & Transformation der Banken > Eigenkapital steigt Bei konstantem Leverage > Veranlagungspotential steigt > Kreditkartenkredite & Subprime Mortgages 18 4.5.217 Etappen auf dem Weg zur Krise III Technische Spekulation > Trendverstärkung durch > Banken, Hedge Funds und Amateure > Aktienboom 3/7, Euroaufwertung 2/7 Verstärkt durch asymmetrische Geldpolitik Hypothekarkreditkrise Sommer 7 > Finanzinvestoren steigen in Rohstoffe ein > Konjunkturverschlechterung > Dreifache Vermögensschmelze Massiver als nach 1929 19 4.5.217

Komponenten des Krisenaufbaus I Komponenten des Krisenaufbaus II 1) Immobilienboom in USA als Absturzpotential & niedrige Zinsen & Leverage der Banken > Subprime-Hypotheken 2) Globaler Vertrieb > US als world banker 3) Aktienboom als Absturzpotential plus 4) US-Zinsanstieg seit 4 & Rückgang der Immobilienpreise seit 7 > Subprime crisis > globale Ausbreitung 5) Banken & Hedge Funds setzte auf Rohstoffderivate > Rohstoffpreisboom > drohende Stagflation 2 4.5.217 6) Asymmetrische Geldpolitik in USA und Euroraum & Spekulation > Euroboom > Rohstoffboom verstärkt 7) Konjunkturverschlechterung, bes. im Euro-Raum > Euro-Abwertung & Preisverfall bei Rohstoffen, Immobilien, Aktien > 8) Bankenkrise und Kreditderivate: Fannie & Freddie, Lehman, AIG > Interbankmarkt > Rettungspakete 9) LIBOR steigt & Dollaraufwertung > Schuldenaufwertung > emerging markets (plus Rohstoffpreise ) 1) Beschleunigung des Verfalls von Aktienkursen und Rohstoffpreisen durch Derivatspekulation > 21 4.5.217 radikale Vermögensentwertung Wahrnehmung der Krise Ausblendungen Wahr genommen: Komponenten 1, 4 und 8 = Immobilien US-Zinspolitik Subprimes Bankenkrise Politik als Sündenbock : Greenspan, Staat hätte regulieren müssen Dem entspricht die Therapie: Liquidität für Interbankmarkt Eigenkapitalzufuhr Handelsdynamik und Preisbildung auf den freiesten Märkten Akkumulationsverhalten der Unternehmen Zinspolitik: Erhöhung steigert Kosten Alchemie der Finanzen bzw. ANWN-Gesetz > Grundproblematik der kapitalgedeckten Altersvorsorge Finanzsektor als Spekulationskünstler (vorbildhaft: Deutsche Bank) 22 4.5.217 23 4.5.217

Aktienkurse in Deutschland, Großbritannien und den USA Aktienkurse in Österreich und Deutschland DAX FTSE 2 S&P ATX 5 4 DAX 4 4 3 1995 = 3 1995 = 3 2 2 1 1 199 1993 1996 1999 2 5 8 211 214 217 1/9 1/93 1/96 1/99 1/2 1/5 1/8 1/11 24 4.5.217 25 4.5.217 Technische Spekulationsmodelle: S&P Futures Spekulationssysteme: Dollar/Euro-Kurs 154 3-minutes price July and August 3-minutes-data 152 15-period moving average (MAL) Tagesdaten 1999-21 (29.1.) 5-Minutendaten, 6.-13. Juni, 3 L (7/1) 1 S(7/5) 1.6 Tagespreis 35-Tage-Durchschnitt 4/12/3 148 1.5 1/14/21 146 1.4 L(7/6) 144 1.3 142 1.2 3 O scillators Momentum (time span = 12) 1.1 2 M i 1 1..9-1 -2.8 /1/26 2/1/29-3 Quelle: Wifo-Datenbank. 26 4.5.217 27 4.5.217

Rohstoffpreise Spekulationssystem: Erdölfutures 8 Crude oil (left scale) All commodities (S&P GSCI - right scale) 4 4 1 13 WTI Futures Preis (NYMEX) -Tage-Durchschnitt 6 3 3 11 1995 = 2 1995 = Dollar per Barrel 9 3 7 1 1/9 1/93 1/96 1/99 1/2 1/5 1/8 1/11 3 1/5/4 1/5/5 1/5/6 1/5/7 1/5/8 1/5/9 1/5/21 28 4.5.217 29 4.5.217 Trading signals and oil price dynamics Dollarkurs und Ölpreis Effektiver Dollarkurs (linke Skala) 1) Erdölpreis in $ (rechte Skala) 14 11 13 9 12 8 1986 = 11 7 6 In $ 9 4 8 3 2 7 1 6 1965 197 1975 198 1985 199 1995 5 21 215 3 4.5.217 Q: Wifo-Datenbank. 1) Gegenüber DM, Franc, Pfund, Yen. 31 4.5.217

Wechselkurs und Kaufkraftparität Aktien und Realvermögen Deutschland Dollar je Euro bzw. ECU 1.6 1.5 1.4 1.3 1.2 1.1 1..9 Kaufkraftparität Tradables Wechselkurs 8 6 4 196 = Aktienkurse (CDAX) Marktkapitalisierung Realkapitalstock nominell Nettogesamtwert 1 1 9 6 3 1982 =.8.7 197 1975 198 1985 199 1995 5 21 196 1963 1966 1969 1972 1975 1978 1981 1982 1986 199 1994 1998 2 6 21 214 32 4.5.217 33 4.5.217 Börsenwert zu Netto-Gesamtwert der nicht-finanziellen Aktiengesellschaften Handelsvolumen auf den globalen Finanzmärkten I Marktkapitalisierung in % des Nettogesamtwertes 18 16 14 12 8 6 4 USA Deutschland World-GDP = 1 8 7 6 4 3 2 Total Derivative markets Spot markets World-GDP = 1 45 4 35 3 25 2 15 1 Exchange-traded derivatives OTC derivatives Foreign exchange (spot) Stocks and bonds (spot) 2 196 1966 1972 1978 1984 199 1996 2 8 1 1993 1998 3 8 213 5 1993 1998 3 8 213 34 4.5.217 35 4.5.217

Handelsvolumen auf den globalen Finanzmärkten II Akkumulation der nicht-finanziellen Kapitalgesellschaften 12 Europe USA DEUTSCHLAND 15 9 America Asia 3 Realkapital Finanzkapital Aktien, Investmentzertifikate, sonstige Beteiligungen 3 Realkapital Finanzkapital Aktien, Investmentzertifikate, sonstige Beteiligungen 2 2 GDP = 1 75 6 In % des NPW 1 In % des NPW 1 45 3 15 196 197 198 199 21 196 197 198 199 21 1992 1995 1998 1 4 7 21 213 Quelle: Wifo-Datenbank. 36 4.5.217 37 4.5.217 Vermögen der privaten Haushalte in den USA Drei Bären und die große Krise 32 Finanzvermögen 1) Immoblienvermögen 3 Aktienkurse S&P (linke Skala) Immobilien-Preise USA (rechte Skala) Rohstoffpreise (S&P GSCI - rechte Skala) 4 4 27 2 In Prozent des verfügbaren Einkommens 22 17 1995 = 1 3 3 2 1 1995 = 12 199 1995 5 21 215 1q199 3q1994 1q1999 3q3 1q8 3q212 Quelle: Q: Federal Reserve Board, OEF. 1) Aktien, Investmentfonds, 38 Pensionsfonds. 4.5.217 39 4.5.217

Asset prices in den USA 1921 bis 1938 Vergleich mit den 193er Jahren 1929 = 17 Rohstoffe 1) (linke Skala) 11 US-Aktien (S&P ; linke Skala) 1 US-Hauspreise (rechte Skala) 15 13 11 95 9 9 7 85 8 3 1 75 1q1921 1q1923 1q1925 1q1927 1q1929 1q1931 1q1933 1q1935 1q1937 4 4.5.217 Ähnlichkeiten: Aktienboom, 3-facher Entwertungsprozess, Kontraktionsmuster: Wohnbau Investitionen dauerhafter Konsum (PKW am stärksten) Unterschiede: Soziale Sicherheit, Wirtschaftspolitik, Bankenrettung, WTO und Freihandel Kontraktionspotential höher: Tempo der Entwertungen, Link Aktienwert Realwirtschaft viel stärker, Ausgangsniveau (Bestand an Dauerhaften und Wohnungen), Bedeutung der Rohstoffexporteure, Rette sich wer kann nicht ausgeschlossen 41 4.5.217 Reaktion der Wirtschaftspolitik Regelkreis/Rückkoppelungen I Fokussiert auf Finanzsektor ( Lasst uns unser Geld retten ) Fiskalpolitik: Keynesianische Hydraulik Hätte 193 viel gebracht, heute unzureichend: Weltwirtschaft viel stärker ausdifferenziert Stock-Flow-Relationen ausgeblendet Finanzkapitalistische Rahmenbedingungen schwächen die Wirkung einer bastardkeynesianischen Politik Regelkreis/Rückkoppelungen I Rettungspakete Wert der Bankbilanzen Hypothekarkredite Hauspreise Delogierungen Kreditkosten Hauptmanko: Kein Eingriff 42 in Regelkreise 4.5.217 43 4.5.217

Regelkreis/Rückkoppelungen II Regelkreis/Rückkoppelungen III Regelkreis/Rückkoppelungen II Hauspreise Trend-Followers HH-Vermögen Konsum Aktienkurse Pensionsfonds Konjunkturpakete College Funds Tilgungsträger Investitionen Gewinne BIP Arbeitslosigkeit Löhne Regelkreis/Rückkoppelungen III Wechselkurs des Dollar Rohstoffpreise Welthandelspreise in $ Dollar als safe haven BIP IL Importe EL Realzins $-Schulden Leistungsbilanz EL Investitionen Gewinne Aktienkurse Arbeitslosigkeit Hauspreise Regelkreis II Löhne Konsum 44 4.5.217 45 4.5.217 Regelkreis/Rückkoppelungen IV Krisenzentren und Ansatzpunkte der Wirtschaftspolitik Krisenzentren und Ansatzpunkte der Wirtschaftspolitik Regelkreis/Rückkoppelungen IV Nicht-dauerhafte Güter und Dienstleistungen Rettungspakete Kreditfäulnis Bankbilanzen Vertrauen der Banken BIP in Schuldnerländern Wechselkurs der Schuldnerwährungen Kreditzins Geldmarktzins R R R R Exporte Anlage- Investitionen Dauerhafte Konsumgüter (bes. PKW) Bau- Investitionen (Unternehmen) Wohnbau Sachgüterproduktion (bes. Autoindustrie) Bauwirtschaft Finanzsektor R Staatsausgaben Staats- Einnahmen Zentralbank Arme Haushalte Reiche Haushalte Regulation als Krisenpolitik kombiniert mit finanzieller Förderung 46 4.5.217 47 4.5.217

Der lange Entwicklungszyklus Talfahrt 1929/33 durch Börsen- und Bankenkrach, Abwertungswettläufe und Sparpolitik Finanzkapitalismus & Neoliberalismus Depression der 193er und ihre Folgen: Die große Katastrophe bb: Schwierigkeiten Denken - Handeln Keynes/BrettonWoods/ERP/Regulierungen/Sozialstaat/Sozial partnerschaft..: Neue Rahmenbedingungen nach WK II Realkapitalismus & Keynesianismus & Soziale Marktwirtschaft Wirtschaftswunder > Machtverschiebung in den 196er Übergang1968/198:Friedman/Dollarverfall/Ölpreisschocks I und II/Inflation/Zinspolitik/...> 48 Finanzkapitalismus & Neoliberalismus ~198 bis??? 4.5.217