Projekt Interreg IV, Mobilität ohne Barrieren, CUP B29E11004190007 Zukunftsfähig unterwegs: Mobilitätsimpulse für die Gemeinde Vorfahrt für r das Rad 19.November 2013 Arch. Maria Theresia Pernter Fahrradtag Naturns; Foto F.Mair
Thema Maßnahmen zur Förderung des Fahrrads als Alltagsverkehrsmittel Das Fahrrad ist dabei sich von einem Freizeitvehikel zu einem alltäglich eingesetzten Verkehrsmittel zu entwickeln, das zunehmend das Ortsbild unserer Städte und Ortschaften prägt Gründe: - schnell(er) und wendig(er) auf Strecken von 3 bis 5 km im Vergleich zum MIV - kostengünstig - gesund - macht Spaß, ist in Vorfahrt für das Rad 2
Thema Das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel ist auch aktuelles nationales Phänomen: L ESPRESSO 17.10.2013 Vorfahrt für das Rad 3
Inhalte A B C Fahrradfahren im Alltag Maßnahmen Vorgangsweise Vorfahrt für das Rad 4
A Fahrradfahren im Alltag Vorfahrt für das Rad 5
A Fahrradfahren im Alltag Grundsätzliche Ansprüche Freizeit-Radfahren: Routen die durch eine (schöne) Landschaft führen; meist vom motorisierten Verkehr getrennt Rastplätze Gutes Wetter Alltags-Radfahren: Routen im gesamten Territorium zwischen Quellen und Zielen der alltäglichen Wege: Wohnzonen <-> Schule, Arbeit, Einkauf, usw. Sichere Fahrbedingungen auf (Straßen-)Achsen und Querungen Abstellmöglichkeiten bei Quellen und Zielen Vorfahrt für das Rad 6
A Fahrradfahren im Alltag Einige Rahmenbedingungen in Südtirol Gelände Für die normale Radmobilität gut geeignet: Haupttäler, Hochebenen und flache Hochtäler Elektro-Fahrräder überall Geeignete Distanzen Eine Strecke von 3 km ist mit dem Fahrrad bequem in 10 Minuten zurückzulegen; die Agglomerationsgebiete unserer Städte befinden sich durchwegs innerhalb dieses Radius; in diesen Zonen ist das Fahrrad das ideale Verkehrsmittel Vorfahrt für das Rad 7
A Fahrradfahren im Alltag Einige Rahmenbedingungen in Südtirol Außerhalb der Orte gut genutzte übergemeindliche Radwege; innerhalb der Ortschaften begrenztes Angebot an getrennt geführten / den Radfahrern vorbehaltenen Wegen Das alltägliche Radfahren spielt sich in unserer Provinz großteils auf Straßen mit Mischverkehr ab Vorfahrt für das Rad 8
B Maßnahmen Vorfahrt für das Rad 9
Maßnahmen: Netz Das von den Radfahrern genutzte Rad wege netz, oder besser Radroutennetz, besteht aus Abschnitten mit sehr unterschiedlichen Charakteristiken, die es zu erkennen/sichern/ergänzen gilt Die Anforderungen ans Netz sind: Zusammenhang der Abschnitte Direktheit der Verbindungen Sicherheit Attraktivität u. Komfort Vorfahrt für das Rad 10
Maßnahmen: Netz Radfahrer sind überall auf dem lokalen Straßennetz unterwegs; aber in jeder Ortschaft / Gemeinde gibt es Routen, die bevorzugt / stärker befahren werden als andere Wichtiger Schritt: Ausfindigmachen der tatsächlich genutzten Hauptrouten, z.b. Schulwege Abschwächen der Verkehrskonflikte auf diesen Routen Vorfahrt für das Rad 11 Beispiel: Naturns
Maßnahmen: Netz Vom motorisierten Verkehr getrennte Radwege sind nicht immer möglich, aber in bestimmten Situationen notwendig Nur in Ausnahmefällen können von der Fahrbahn getrennte Radwege ohne großen Aufwand realisiert werden (enge Straßenräume, Enteignungen, anderweitig genutzte Achsen) Getrennte Radwege sind dann notwendig wenn sehr schneller und/oder viel motorisierter Verkehr auf der Straße vorhanden ist Vorfahrt für das Rad 12 Beispiel: Bozen
Maßnahmen: Netz Viele Gemeinden liegen in Nähe eines übergemeindlichen Radweges Es ist sinnvoll Abschnitte dieser bestehenden Strukturen soweit als möglich in das lokale Netz zu integrieren u. zu kommunizieren; z.b. als Verbindung Fraktion Zentrum oder Wohnzonen Bahnhof Voraussetzung ist eine ausreichende Beleuchtung dieser Radwegabschnitte und funktionierende, sichere Verbindungen zwischen Radweg und Siedlung / Zentrum Vorfahrt für das Rad 13
Maßnahmen: Sicherheit Querungen Von Radfahrern genutzte Querungen sind jene Punkte an denen am meisten Unfälle Kfz / Fahrrad passieren Eine Querung als Verbindung von zwei Radwegabschnitten kann als Radquerung lt. Straßenkodex realisiert werden, bei Querung auf Zebrastreifen gilt für Radfahrer die Absteigepflicht Die größte Sicherheit auf einer Querung wird durch ihre bestmögliche Sichtbarkeit gewährleistet; d.h. (Leucht-) Beschilderung; Ausleuchtung der Querung; Horizontalmarkierung Vorfahrt für das Rad 14 Beispiel: Bozen (Bild aus Google Street)
Maßnahmen: Sicherheit im Mischverkehr Schaffen der notwendigen Voraussetzungen, damit der Mischverkehr relativ gefahrlos ablaufen kann Mehr Sicherheit grundsätzlich durch Angleichen der Fahrgeschwindigkeiten der Mobilitätsarten; je niedriger die Geschwindigkeit des mot. Verkehrs umso sicherer die Situation für ALLE Verkehrsteilnehmer, auch für die Autofahrer Basis der Verkehrsberuhigung ist eine Regelung Tempo 30, Tempo 40 Wohnstraße Verkehrsberuhigte Zone Fußgängerzone Vorfahrt für das Rad 15
Maßnahmen: Sicherheit im Mischverkehr Senkung der Fahrgeschwindigkeit des mot. Verkehrs mit Horizontalmarkierung entlang und quer zur Fahrbahn (gesetzliche Grauzone) Piktogramme, graphische Elemente auf Fahrbahn (z.b. Zeichen: Achtung! mit Schulkindern, Tempo 30) Farbige Unterlegung von Querungen Optische Einengung der Fahrbahn mit farbigen Streifen Vorfahrt für das Rad 16 Beispiel: St.Martin in Passeier
Maßnahmen: Sicherheit im Mischverkehr Verkehrsberuhigung mit mobilen Elementen und baulichen Maßnahmen, z.b. Engstellen, alternierende Einbahnabschnitte Fahrbahnverschwenkungen Aufpflasterungen Optische Verengungen Vorfahrt für das Rad 17 Beispiel: Naturns
Maßnahmen: Sicherheit im Mischverkehr Einheitlich gestaltete Verkehrsflächen / shared space / Wohnstraßen Das Aufweichen der Abgrenzungen zwischen den Mobilitätsarten und der weitgehende Verzicht auf Regulierung der Abläufe gewährleistet eine hohe Verkehrssicherheit Einheitliche Gestaltung Verkehrsflächen mit wenig sichtbaren Abgrenzungen: aufwändig, zielführend in Ortszentren Shared space: in verschiedenen europäischen Ländern positiv getestet; derzeit noch gesetzliche Grauzone in Italien Mögliche Annäherung an shared space: Wohnstraßen und VBZ-ZTL Vorfahrt für das Rad 18 Beispiel: Niederdorf (Bild aus Google Street)
Maßnahmen: Schönheit, Komfort Ein Aspekt, der im Rahmen der Planung meist unterbewertet wird ist die Bedeutung von Schönheit, Qualität, Komfort, Beleuchtung und Belebtheit der durchquerten Räume für die Radmobilität; diese Aspekte sind speziell im Falle der Hauptrouten zu beachten Vorfahrt für das Rad 19 Beispiel: Vinschger Radweg
Maßnahmen: Abstellanlagen Abstellanlagen sind nicht nur technische Elemente, die für die Radfahrer notwendig und sinnvoll sind, sondern auch eine Möglichkeit, die Radmobilität im Ort sichtbarer zu machen Standorte Größere, gut ausgestattet Anlagen an Attraktionspunkten, wie Schulen, Bahnhöfen, Freizeiteinrichtungen Kleinere Anlagen im Ortszentrum verteilt (z.b. Rathaus, Geschäfte, Gasthöfe) Vorfahrt für das Rad 20 Beispiel: Kastelbell
Maßnahmen: Abstellanlagen Ausführung größere Anlagen Mehr Sicherheit gegen Diebstahl vor allem bei Anlagen mit Langzeitparkern; Anbinden des Radrahmens; Verzicht auf Felgenkiller Gut zugängliche und nutzbare Aufstellung mit ausreichend Manövrierraum; Überdachung Vorfahrt für das Rad 21
Maßnahmen: Abstellanlagen Kleine Anlagen Ev. in Zusammenarbeit mit privaten Betrieben einheitliches, attraktives, sicheres Modell von Abstellmöglichkeiten Vorfahrt für das Rad 22 Beispiel: Bozen; design: helios
Maßnahmen: Information Beschilderung Über die Vorschriften des Straßenkodex hinaus mit Ausnahme der Städte nicht notwendig für die alltäglichen Wege > Bürger wissen meist bestens Bescheid; aber kann zur Erhöhung der Sichtbarkeit der Radmobilität im öffentlichen Raum beitragen Vorfahrt für das Rad 23 Beispiel: Bozen; design: helios
Maßnahmen: Service Auch in kleineren Gemeinden können, ev. in Kooperation mit Fahrradhändlern und Betrieben angebotene Services dazu beitragen die Radmobilität zu fördern, z.b. Öffentlich zugängliche Luftpumpen und Self-Service-Stationen Lichtcheck Registrierung Vorfahrt für das Rad 24 aus: www.blog.slub-dresden.de
Maßnahmen: Sensibilisierung In den letzten Jahren haben die Sensibilisierungsmaßnahmen für eine umweltfreundliche Mobilität zugenommen; die zeigen Effekt ohne größeren Aufwand. Wichtige Rolle der Bezirksgemeinschaften (z.b. EU-Projekt Namobu im Burggrafenamt) und der Stadtgemeinden Vielerlei Möglichkeiten: Dienstfahrräder Leihfahrräder Radtag Aktionen in Schule und Kindergarten Radreparaturkurse Kampagnen Mit dem Rad zur Arbeit Vorfahrt für das Rad 25 Beispiel: St.Martin in Passeier
C Vorgangsweise Vorfahrt für das Rad 26 Aus: www.trendy-travel.eu
C Vorgangsweise (Vorschlag) Ziel: In kurzer Zeit mit möglichst wenigen Mitteln ein Fahrrad-freundliches Klima schaffen 1. Definieren von Hauptrouten im Ort/ in der Gemeinde auf Basis von Beobachtungen und Gesprächen mit radfahrenden Bürgern; mindestens einen Schulweg einbeziehen 2. Punktuelle Maßnahmen zur Sicherung der Radfahrer entlang dieser Hauptrouten 3. Sicheres, schönes, bequemes Radabstellsystem auswählen und an einem / mehreren strategisch wichtigen Standort(- en) aufstellen 4. Sensibilisierungsmaßnahmen und Aktionen Vorfahrt für das Rad 27
Danke für r die Aufmerksamkeit!