Interdisziplinäres Case Management im Krankenhaus DIEPLINGER ANNA
Definition Case und Care Management Care Management meint die System- und Versorgungssteuerung, die fallübergreifend und Einrichtungsübergreifend bedarfsgerechte Hilfen im Sozial- und Gesundheitswesen koordiniert, organisiert und die strukturellen Voraussetzungen dafür im Gemeinwesen/in der Region aufzeigt. Care und Case Management hat das Ziel der Ausbalancierung zwischen Humanität und Ökonomie. www.oegcc.at, dl. 04.05.2014
Definition Case Management Neben Definition aus Amerika, auch Definitionen aus dem deutschsprachigen Raum. Die österreichische Gesellschaft für Care und Case Management (ÖGCC) orientiert sich an internationalen Ansätzen und der Case Management Definition der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management (DGCC). Aus Sicher der Österreichischen Gesellschaft für Care und Case Management (ÖGCC) ist Case Management ein Handlungsansatz, der sich vor allem dadurch auszeichnet, dass möglichst entlang eines gesamten Krankheits-oder Betreuungsverlaufes von PatientInnen( overtime ) und quer zu den Grenzen von Versorgungseinrichtungen und sektoren sowie Professionen ( across services ein maßgeschneidertes Versorgungspaket ( packageofcare ) erhoben, geplant, implementiert, koordiniert und evaluiert werden soll. (ÖGCC Grundlagenpapier, 2006)
Die drei Säulen der Behandlung in der Klinik medizinische Versorgung pflegerische Versorgung soziale Versorgung Bestmöglicher gesundheitlicher Erfolg
Nachhaltige soziale Beratung im Krankenhaus für PatientInnen für Angehörige für MitarbeiterInnen
STUDIE: DIEPLINGER A.: 2008, SOZIALE DIENSTLEISTUNGEN FÜR PATIENTINNEN UND ANGEHÖRIGE STUDIEN UND KONZEPTE ZUR ORIENTIERUNG VON SOZIALARBEIT IM KRANKENHAUS, BÖHLAU VERLAG, WIEN Studie 2007, AKh Linz Ist-Analyse der sozialen Leistungen generell, der Bedürfnisse (Perspektive ÄrztInnen, Pflege, Angehörige, PatientInnen) Strukturen und Organisation.. und Erhebung der Zufriedenheit (n=151) Ziel: Ausbau des Angebotes im Case- und Caremanagements Zielorientierung und Bedarfsgerechte Strukturen im Gesundheitssystem Erkennen von Defiziten in der Versorgung Koordinierung der Kapazitäten (was ist unser Auftrag!)
Forschungsdesign N= 151 Personen face to face Interview mit Personen (ÄrztInnen, Pflege, PatientInnen und Angehörige) aus verschiedenen Fachbereichen im Krankenhaus qualitativ / quantitative Befragung im Zeitraum von einem halben Jahr Auswertung mittels SPSS und qualitativ nach Mayring
Dienstleistung des Sozialdienstes Pflege ÄrztInnen in % in % Beratung bei Krankheit 57 75 Unfall 77 81 Sucht 60 63 Verhalten 57 33 Ausbildung Beruf 30 38 Wohnen 93 88 Einkommen Finanzen 83 82 Rechtsstatus 63 88 Soziale Desintegration 57 47 Konflikt Krise 70 63 Ressourcen 80 82 Leben allgemein 70 75 Heilverfahren 93 81 Weiterversorgung 90 100 Organisation des Entlassungsvorganges 77 75
Erwartungen der PatientInnen und Angehörigen an die Beratung (n=60; Mehrfachantworten waren möglich) Hilfestellung 63% 90% über Situation sprechen 28% 33% Bewältigung der Lebenssituation 47% 83% schnelle Entlassung 10% 20% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Angehörige PatientInnen
Veränderung der subjektiven Wahrnehmung einer Sozialberatung von Angehörigen und PatientInnen (n = 60) 3,5 3,23 3 2,7 2,7 2,5 2 1,5 2,93 2,03 2,53 1 0,5 0 Gefühl vor der Beratung Gefühl während der Beratung Gefühl nach der Beratung Angehörige PatientInnen
STUDIE: DIEPLINGER A.: 2008, SOZIALE DIENSTLEISTUNGEN FÜR PATIENTINNEN UND ANGEHÖRIGE STUDIEN UND KONZEPTE ZUR ORIENTIERUNG VON SOZIALARBEIT IM KRANKENHAU, BÖHLAU VERLAG, WIEN Ergebnisse -Studie 2007, AKh Linz Veränderung der Beratungsstruktur Terminvergaben elektronische Zuweisung und Dokumentation Einführung eines elektr. Evaluierungssystems der Dienstleistungen Überprüfung der Nachhaltigkeit Überprüfung der Zuständigkeit Fort- und Weiterbildung der MitarbeiterInnen im Krankenhaus mehr Beratung für Angehörige Mitwirkung auf Meso-bzw. Makroebene in Kommunen (Projekte, Beiräte, etc.)
Modell von Haye und Kleve zur Falleinschätzung und Planung sozialer Arbeit Fall Planung 1. Schritt 2. Schritt 3. Schritt 4. Schritt 5. Schritt 6. Schritt Kontextualisierung Beschreibung der Probleme und Analyse der Ressourcen Bildung von Hypothesen Zieldefinition und Auftragsklärung Handlung, Intervention Evaluation Anamnese Diagnose Behandlung Phänomenale Frage: Was war und was ist los? Kausale Frage: Warum ist das so? Aktionale Frage: Was ist zu tun?
Anforderung durch die Abteilungen in der Klinik für ein interdisziplinäres Case- und Caremanamgent Beratung Weiterversorgung Organisation des Entlassungsvorganges Psychosoziale Diagnostik Soziotherapie Koordination von Heilverfahren
Faktoren für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit intra- und extramural Interdisziplinäre Zusammenarbeit in allen Fachbereichenin Augenhöhe Koordinierte Planung der Entlassung der PatientInnen Koordinierte Kommunikationzwischen MitarbeiterInnen im Krankenhaus und PatientInnen/Angehörigen Zeitgerechte Kommunikation zum extramuralen Bereich Überprüfung der Ergebnisse Anstreben von Nachhaltigkeit(ökonomische Faktoren) Aufzeigen von Ressourcen und Barrieren (Bsp. zeitgerechte Entlassung und die Organisation von mobilen Diensten) Vernetzung zwischen den Akteuren im System
Gliederung der sozialen Arbeit
Die Statistik der Problemfelder, Dienstleistungen und Ergebnisse
Auszeichnung als Best Practice-Beispiel Gesundheitsförderung, Gesundheitsversorgung und Betreuung von sozial Benachteiligter, 2011 Zeitschrift Gesundes Österreich, 2011
Vielen Dank Anna Dieplinger anna.dieplinger@jku.at anna.dieplinger@pmu.ac.at