US - Ultraschall Blockpraktikum Herbst 2005

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Transkript:

US - Ultraschall Blockpraktikum Herbst 005 Alexander Seizinger, Tobias Müller Assistent Karin Marianowski Tübingen, den 11. Oktober 005 1 Vorwort In diesem Versuch verwendeten wir Ultraschallwellen als Beugungsgitter und beschäftigten uns mit der Magnetostriktion. Versuchsbeschreibung.1 Ultraschall und Piezoeffekt Im ersten Teil des Versuches brachten wir einen Piezoquarz in eine mit Ethanol gefüllte Küvette. Über eine externe Spannungsquelle konnten wir diesen zu Schwingungen anregen. Trifft man mit der Erregerfrequenz die Resonanzfrequenz, so lassen sich Schlieren in der Küvette beobachten, wodurch sich die Eigenfrequenz bestimmen lässt. Anschliessend nutzten wir die sich im Ethanol ausbreitenden Ultraschallwellen als Beugungsgitter für das einfallende Laserlicht, wobei wir das entstehende Beugunsgmuster vermaßen.. Magnetostriktion Ein Nickelstab ist mit einem Ende in einer Spule mit eingespannt und am anderen Ende mit einem Längendifferenzmessgerät verbunden. Fliesst durch die Spule ein Strom der Stärke I, so beobachtet man eine Lägenänderung l. 3 Auswertung 3.1 Piezo-Quarz 3.1.1 Bestimmen der Resonanzfrequenz Zur Bestimmung der Resonanzfrequenz wurde die Resonzanzfrequenz und die erste Oberfrequenz mehrmals gemessen und dann mit dem arithmetischen Mittel sowie Standardabweichung der Messwert und Fehler berechnet. Wir erhalten: f 0 = (.01340 ± 0.0006)MHz f 1 = (6.01370 ± 0.0010)Mhz Legt man eine Frequenz an, die nicht die Resonanzfrequenz oder eine Oberfrequenz ist, so sieht man lediglich den Schatten der Versuchsaparatur auf dem Schirm. 3.1. Bestimmung der Quarzdicke Zur Bestimmung der Quarzdicke muss die Ausbreitungsgeschwindigkeit c Quarz innerhalb des Quarzes bekannt sein. Es gilt: Dann gilt für die Länge des Quarzes: c Quarz = E ρ = 8.6 10 10N /m =.65g/cm 5697m/s ( l n = n + 1 ) cquarz σ ln = f n Und so erhalten wir (mit Gauß scher Fehlerfortplanzung): (( n + 1 ) ) cquarz fn σ fn l 0 = (0, 7073 ± 0.0009)mm l 1 = (0, 7105 ± 0.001)mm Alexander Seizinger, Tobias Müller 1

3.1.3 Bestimmung des Kompressionsmoduls in Ethanol Um das Kompressionsmodul von Ethanol zu bestimmen, muss die Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Welle in Ethanol gemessen werden. Wir messen die Interferenzmuster aus, die an den Welle entstehen und können so auf die Gitterkonstante schließen. Den Abstand der einzelnen Maxima erhalten wir, in dem wir den Abstand zwischen mehreren Maxima messen und dann durch die Anzahl teilen. Der Fehler soll dabei die Breite eines Maximums sein. Wir erhalten damit a 0 = (1.0 ± 0.41)mm a 1 = (3.41 ± 0.47)mm Nun läßt sich die Gitterkonstante berechnen. Es gilt mit der Näherung tan α = sin α: ( g n = λ ) Laserd λlaser d ( ) λlaser σ gn = a n a σ an + σ d n a n Wir erhalten damit bei einem Abstand von d = (1 ± 0.001)m : g 0 = (618 ± 47)µm g 1 = (185 ± 55)µm Die Gitterkonstante g n entspricht genau der Wellenlänge λ n, so dass nun ganz einfach die Ausbreitungsgeschwindigkeit mit bestimmt werden kann: (λnσ ) c n = λ n f n σ cn = fn + (fnσλn ) c 0 = (144 ± 498)m c 1 = (1115 ± 153)m Um das Kompressionsmodul zu berechnen ist nun lediglich noch die Dichte von ρ Ethanol = 0.79g/cm 3 wichtig. Damit gilt: K n = c n ρ σ K n = (c nρσ cn ) und somit K 0 = (1. ± 0.98) 10 9 N/m K 1 = (0.98 ± 0.7) 10 9 N/m 3.1.4 Unterschiede des Beugungsmuster zwischen stehenden und laufenden Ultraschallwellen Es ist kein Unterscheid zu beobachten, da das Interferenzmuster nur von Wellenlänge, Gitterkonstante und der Anzahl der beleuchteten Spalte abhängig ist. Diese Werte bleiben aber bei der laufenden Ultraschallwelle konstant. 3.1.5 Zusammenhang zwischen Auslenkung und Dichte Die Orte der größten Dichteänderung befinden sich an den Schwingungsknoten. t = n T Alexander Seizinger, Tobias Müller

t = n T + T 4 t = n T + T Alexander Seizinger, Tobias Müller 3

t = n T + 3T 4 3. Magnetostriktion 3..1 Längendifferenzmessung Beim ersten Anschalten haben wir eine relative Längenänderung von 7µm 44cm 1.6 10 5 gemessen. Es ist zu beachten, dass die Apperatur kurz vorher benutzt wurde und somit die Weiss schen Bezirke noch größtenteils ausgerichtet waren. 3.. Fehler der Längenmessung Durch die beschränkte Genauigkeit der Skala beträgt der Fehler der Längenmessung schätzungweise ca. 0, 5µm. 3..3 Längenänderung l als Funktion des Spulenstroms I 1. Durchlauf 7 6 5 Ausdehnung [um] 4 3 1 0-1 Messwerte Minimale Steigung Maximale Steitung 0 0. 0.4 0.6 0.8 1 Strom [A] Alexander Seizinger, Tobias Müller 4

. Durchlauf 7 6 5 Ausdehnung [um] 4 3 1 0-1 Messwerte Minimale Steigung Maximale Steitung 0 0. 0.4 0.6 0.8 1 Strom [A] Aus den obigen Diagrammen läßt sich die minimale bzw. maximale Steigung ablesen: Durchgang 1 minimale Steigung 5µm/A 5µm/A maximale Steigung 10µm/A 0µm/A Damit läßt sich die mittelere Steitung berechnen: Für die Magnetostriktionskonstante gilt: m 1 = (7.5 ±.5)µm/A m = (1.5 ± 7.5)µm/A und damit erhalten wir: κγ = EL Nl m σ κγ = ( ) El Nl σm (κγ) 1 = (84 ± 95)N/Am (κγ) = (473 ± 84)N/Am 3..4 Frequenzverhältnis Da sich beim Durchlaufen eines Zyklus der Erregerfrequenz f er das magnetorestriktive Medium zwei mal ausdehnt und zusammenzieht, gilt für die Ultraschallfrequenz f us f us = f er Um ein Verhältnis von 1 : 1 zu erreichen, überlagert man die sinusförmige Erregerspannung mit einer konstanten Spannung, es ist wobei man U 0 so wählt, dass U er(t) >= 0. U er = Ue iωt+ϕ 0 + U 0 3..5 Eigenfrequenz des Nickelstabes Spannt man einen Nickelstab der Länge l an einem Ende fest ein, so gilt l = λ ( n + 1 ) n N Mit c = λf folgt damit für die Eigenfrequenzen f n f n = c l ( n + 1 ) n N Setzt man weiterhin c = E ρ so ergibt sich f n = E ρ l ( n + 1 ) Damit erhält man bei einer Stablänge von 0.44m eine Grundfrequenz von.868khz. Für eine Frequenz von f 0 = 60kHz ergibt sich durch Umformen eine Länge von l =.1cm. n N Alexander Seizinger, Tobias Müller 5

3..6 Obere Grenzfrequenz magnetorestriktiver Erreger Wie in der vorigen Aufgabe ausgerechnet wären Stablängen < cm nötig. Vermutlich ist es technisch schwierig, die bei diesen Größenordnungen auftretenden Randeffekte ( lange Spule, etc.) in den Griff zu bekommen. Diese Annahme ist wohl falsch. Es liegt daran, dass das Ausrichten der Weiss schen Bezirke eine Verzerrung des Kristallgitters zur Folge hat, was wiederum eine gewissen Trägheit mit sich bringt. 3..7 Anwendungen von Ultraschall Echolot Medizin Ultraschallkanone Aufspüren von Materialfehlern Reinigung von Materialien von sehr feinen Partikeln Alexander Seizinger, Tobias Müller 6