Resilienz Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 1 LV: Resilienz IMC Krems SeniorInnen Uni, März 2016

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Transkript:

Resilienz Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 1

Definition von Resilienz Ableitung vom Englischen resilience = Widerstandsfähigkeit, Spannkraft, Elastizität erfolgreicher Umgang mit belastenden Lebensumständen und negativen Stressfolgen psychische Widerstandsfähigkeit von Menschen gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 2

Definition von Resilienz Was hält uns gesund, was macht uns krank? Resilienz so heißt die seelische Kraft, die Menschen dazu befähigt Niederlagen, Unglück und Schicksalsschlägen besser und schneller standzuhalten. Das Wort, v. lateinischen resilio (abprallen, zurückspringen) abgeleitet, kommt aus der Physik u. bezeichnet in der Materialforschung hochelastische Werkstoffe, die nach jeder Verformung wieder ihre ursprüngliche Form annehmen. Im Alltag bedeutet dieser Begriff insbesondere die Stärkung jener Faktoren, die es uns ermöglichen mit schwierigen, belastenden Situationen besser umgehen zu können, aus Krisen gestärkt heraus zu gehen und dafür Sorge zu tragen, die Resilienzfaktoren tagtäglich zu pflegen und zu leben Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 3

Verwandte Konzepte Lebenskompetenzen, life skills (WHO) Nationales Gesundheitsziel Salutogenese (Aaron Antonovsky) Grundbedürfnisse (Grawe; Deci & Ryan) Resilienz Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 4

Lebenskompetenz (Psychosoziale Gesundheit) life skills von der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) 1994 als Lebenskompetenzen definiert: Selbstwahrnehmung Empathie Kreatives Denken Kritisches Denken Fähigkeit, Entscheidungen treffen zu können Problemlösefähigkeiten Effektive Kommunikationsfähigkeit Interpersonale Beziehungsfertigkeiten Gefühlsbewältigung Stressbewältigung (WHO 1994, übersetzt von Bühler/Heppekausen 2005) Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 5

Salutogenese Grundfrage: Was hält Menschen gesund? Wesentliche Kategorie: Kohärenzgefühl - sense of coherence 3 Komponenten: Gefühl von Verstehbarkeit (sense of comprehensibility) Gefühl von Handhabbarkeit bzw. Bewältigbarkeit (sense of manageability) und Gefühl von Sinnhaftigkeit bzw. Bedeutsamkeit (sense of meaningfulness). Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 6

Grundbedürfnisse Nach Grawe (2004): Bindungsbedürfnis (Deci & Ryan, 1993: Soziale Eingebundenheit) Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle (Deci & Ryan: Kompetenz) Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung (Deci & Ryan: Autonomie) Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 7

Das Konzept der Resilienz Paradigmenwechsel Von der Patho- zur Salutogene Von der Defizit- zur Ressourcenorientierung Von den Risiko- zu den Schutzfaktoren Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 8

Entwicklungs- Aufgaben (Besondere) Belastungen Resilienz (Balance aus) Schutz- und Risikofaktoren Personal Sozial (weitere) Umwelt Bezugsperson Bewältigung Institution Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 9

Wesentliche Schutzfaktoren Mindestens eine stabile emotionale Beziehung zu einer primären Bezugsperson Emotional warmes, offenes, aber auch klar strukturierendes Erziehungsverhalten der Bezugspersonen Soziale Unterstützung außerhalb der Familie Soziale Modelle, die angemessenes Bewältigungsverhalten in Krisensituationen zeigen und Kinder entsprechend anregen und ermutigen Frühe Möglichkeiten Selbstwirksamkeits-erfahrungen machen zu können Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 10

Wesentliche Schutzfaktoren (2) Dosierte soziale Verantwortlichkeit Kognitive Kompetenzen, die angemessen angeregt werden müssen Selbststeuerungsfähigkeiten die mit Unterstützung durch Bezugspersonen (v.a. bei der Affektregulation) herausgebildet werden Fantasie Gefühl von Kohärenz - das Erfahren und Erleben eines Sinns und einer Bedeutung der eigenen Existenz Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 11

Selbst- und Fremdwahrnehmung angemessene Selbsteinschätzung und Informationsverarbeitung Selbstwirksamkeit (-serwartung) Überzeugung, Anforderung bewältigen zu können Entwicklungsaufgaben, aktuelle Anforderungen, Krisen Selbststeuerung Problemlösen Soziale Kompetenzen Regulation von Gefühlen und Erregung: Aktivierung oder Beruhigung allg. Strategien zur Analyse und zum Bearbeiten von Problemen Unterstützung holen, Selbstbehauptung, Konfliktlösung BE W Ä L T I G U N G Stress-Bewältigung Fähigkeit zur Realisierung vorhandener Kompetenzen in der Situation Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 12

Faktoren der Resilienz Person und Umfeld- Fähigkeiten und Kompetenzen: Resiliente Menschen rechnen mit dem Erfolg eigener Handlungen gehen Problemsituationen aktiv an nutzen eigene Ressourcen effektiv aus glauben an eigene Kontrollmöglichkeiten, erkennen aber auch realistisch, wenn etwas für sie unrealistisch ist (außerhalb ihrer Kontrolle) verwenden aktiv-problemorientierte Bewältigungsstrategien Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 13

Resilienzförderung auf individueller Ebene /Beziehungsebene Förderung von Problem- und Konfliktlösestrategien Förderung von Eigenaktivität und persönlicher Verantwortungsübernahme Förderung von Selbstwirksamkeit und realistischen Zuschreibungen Förderung des Selbstwertgefühls Förderung von sozialen Kompetenzen verbunden mit der Stärkung sozialer Beziehungen Förderung von effektiven Stressbewältigungsstrategien Förderung des Umgangs mit Gefühlen Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 14

Resilienzförderung auf individueller Ebene/Beziehungsebene (2) Förderung eines wertschätzenden Erziehungsstils Förderung einer konstruktiven Kommunikation zwischen Erziehungsperson und Kind Förderung eines positiven Modellverhaltens Förderung effektiver Erziehungstechniken Förderung des (elterlichen) Kompetenzgefühls Förderung (elterlicher) Konfliktlösestrategien Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 15

Zentrale Ergebnisse der Präventionsforschung Präventionsstudien haben gezeigt: Programme sind am erfolgreichsten, wenn sie die Kinder, deren Eltern und das soziale Umfeld erreichen (multimodale oder systemische Perspektive) und in deren Lebenswelt ansetzen (Setting-Ansatz) ein langfristig eingesetztes Programm erfolgreicher ist, als kurze Programme oder einzelne Trainings klar strukturierte, verhaltensnahe Programme (Üben) haben bessere Effekte, als offenere reine Informationen zeigen so gut wie keine Effekte die Professionalität der TrainerInnen hat eine (positive) Auswirkung auf die Wirksamkeit die allgemeine Entwicklungsförderung hat bessere (Langzeit-) Effekte, als die Prävention isolierter Verhaltensauffälligkeiten (z.b. dissoziales/aggressives Verhalten) (zusammengefasst aus Greenberg et al. 2000, Heinrichs et al. 2002, Durlak 2003, Beelmann 2006), Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 16

Präventionsansätze indiziert z.b. Menschen mit großer Ängstlichkeit, mit Störungswert Intensität selektiv z.b. alle Menschen mit besonderen Risikofaktoren universell z.b. alle Personen Umfang/Breite der Zielgruppen Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 17

4. Einige Ideen für die Praxis Beziehung Grundprinzipien/ Struktur Botschaften Methoden Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 18

Beziehung PädagogIn/Menschen als Vorbild Interesse am anderen (Hobbies, ) Wertschätzung, Empathie und Kongruenz den Eigensinn ergründen an Beziehungs-/Bindungsbedürfnissen und -möglichkeiten anknüpfen Beziehungskontinuität sichern! Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 19

Die sieben Bälle der Resilienz Der Herausforderung begegnen mit: Optimismus Akzeptanz Lösungsorientiertheit Opferrolle verlassen Verantwortung übernehmen Netzwerkorientierung Zukunftssicherung Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 20

Grundprinzipien Individualisierte Förderplanung Binnendifferenzierung Raum/Zeit für Beziehungsgestaltung Konfliktkultur (Hinsehen; Bewältigungsformen, z.b. systematischer Täter-Opfer-Ausgleich ) Verantwortung für den Alltag (Aufgaben!), Verantwortung für die Gruppe übertragen Zugehender Kontakt VOR dem Problem Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 21

Methoden Stärkenorientierte Feedbackgespräche Lobliste Erfolge verschaffen: bewältigbare Aufgaben Feedback; Reflexion: wie wurde Aufgabe bewältigt Gemeinsam geteilte Aufmerksamkeit ( shared attention, Bezogenheit, Konzentration, Perspektivenübernahme, Empathie) Zeit und Gelegenheit zum gemeinsamen Hinschauen, zum Teilen von Erfahrungen Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 22

Botschaften Positive Publicity gezielt herstellen (auch die kleinen Erfolge zählen!) Jede/r wird gesehen! Möglichkeiten schaffen Vorbilder herausstellen (Ehemalige!) Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 23

Dialektik des Bewältigungsprozesses Enttäuschung Information Rückzug Kurzfristiges Denken Widerstand und Kampf Ehrgeiz Frühe Arbeitsaufnahme Flexibilität Rückkehr Optimismus Unbeschwertheit Kontakt Langfristige Planung Anpassung Gelassenheit lange Pause Struktur Neuorientierung Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 24

Humor die Meta-Resilienz HUMOR ist körperlich hat Einfluss auf über 80 Muskeln, unsere Atmung, unseren Blutkreislauf, unsere Verdauung und unser Immunsystem, das vegetative Nervensystem HUMOR ist seelisch baut Ängste ab, stärkt Selbstannahme, Selbstwertgefühl, innere Widerstandskraft, das Durchhaltevermögen HUMOR ist sozial kann verbrüdern, kann ansteckend sein, stiftet Gemeinschaft, stärkt das Gruppengefühl, kann Konflikte und Spannungen entschärfen, Machtgefälle aufheben HUMOR ist spirituell kann neue Sinnperspektiven eröffnen, Hoffnung stärken, Loslassen erleichtern GLAUBE HOFFNUNG LIEBE Wer auf sein Elend tritt, steht höher Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 25

Krisenmodell nach G. Caplan Gefährliche Situation positive Veränderung, Entwicklung, Normalzustand» KRISE neues Gleichgewicht, keine Veränderung negative Entwicklung, Fehlentwicklung Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 26

kognitiv-emotionaler Verarbeitungs- u. Bewältigungsprozess Soziale Ressourcen Familie, Freundeskreis, Kollegen, Vorbilder Arbeitsressourcen sinnvolle, passende Tätigkeit, flexible Organisation, materielle Absicherung KRISE/BELASTUNG POSITIVES ERGEBNIS Persönliche Kompetenzen Kognitive Fähigkeiten, emotionale Stabilität, Kontaktfähigkeit, Humor Proaktive Grundhaltung Lösungsorientiertheit, Sinn, Akzept. Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 27

Bausteine ICH HABE: Ich habe Menschen, die mich gerne haben, und Menschen, die mir helfen (sichere Basis) ICH BIN: Ich bin eine liebenswerte Person und respektvoll mir und anderen gegenüber (Selbst-Wertschätzung) ICH KANN: Ich kann Wege finden, Probleme zu lösen und mich selbst zu steuern (Selbst-Wirksamkeit) Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 28

Literaturverzeichnis Fröhlich-Gildhoff u.a.: Prävention und Resilienzförderung in Kindertageseinrichtungen ein Förderprogramm, Ernst Reinhardt Verlag, München, 2012 Fröhlich-Gildhoff u.a.: Fortbildungscurriculum Resilienzförderung für pädagogische Fachkräfte, ZfKJ, EH Freiburg, 2013 Fröhlich-Gildoff u.a.: Resilienz, Ernst Reinhardt Verlag, München, 2011 Pachl-Eberhart, Barbara: Strohhalme auf hoher See, Resilienzblume, NÖ Pflegefrühling 2013 Sit, Michaela: Resilienz was Kinder stark macht. Dornerverlag, Wien, 2008 Vandenhoeck & Ruprecht: Leitfaden, Heft 2/2012, Resilienz Schutzschirm der Psyche, Göttingen, 2012 Wellensiek, Sylvia Kere: Fels in der Brandung, Beltz, 2012 Wellensiek, Sylvia, Kere: Handbuch Resilienz-Training, Beltz, 2011 Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 29

Studien zum Nachlesen Bengel et al.: BELLA Studie. 2009 Laucht et al.: Die Mannheimer Risikokinderstudie. 2000 Lösel/Bender: Die Bielefelder Invulnerabilitätsstudie. 2008 Opp/Fingerle: Was Kinder stärkt. 2008 Rutter: Isle-of-Wight-Studie. 1987 Werner/Smith: Kauai-Studie. 1982, 2001 Wustmann: Widerstandsfähigkeit von Kindern in Tageseinrichtungen. 2004 Verfasserin: Mag.a Martina Bauer, erreichbar: 0676/9004695, email: m.bauer@bibeco.at Mag.a Martina Bauer, Wien 2016 Folie 30