Hygieneanforderungen. Verhütung. übertragbarer Krankheiten. ... in der Fußpflege. ... beim Tätowieren und Piercing. ... beim Ohrlochstechen

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Transkript:

Verhütung übertragbarer Krankheiten... in der Fußpflege... beim Tätowieren und Piercing Hygieneanforderungen... beim Ohrlochstechen... im Frisörhandwerk...und im häuslichen Umfeld stadt oberhausen

Inhaltsverzeichnis Inhalt Seite Hygiene-Verordnung...3 - Zweck der Verordnung...3 - Allgemeine Pflichten der Gewerbetreibenden...3 Das muss desinfiziert werden!...4 Hinweise zur richtigen Händedesinfektion 5 Anforderungen an die Fußpflege...7 Übertragungswege von Infektionen im häuslichen Umfeld...8 Ziel der Hygienemaßnahmen im Haushalt...9 Hygiene in Haushalten mit kleinen Kindern...10 Hygiene in Haushalten mit Haustieren...10 Wäschehygiene...11 Hygiene von Kontaktflächen...12 Händehygiene in der Küche...13 Glossar...14 Ansprechpartner...15 Bereich Gesundheitswesen Fachbereich Hygiene und Umweltmedizin Verwaltungsgebäude Tannenbergstr. 11-13 46045 Oberhausen 825-2759 825-2848 825-2778 Fax: 825-5330 e-mail: gesundheitsaufsicht@oberhausen.de 2 15

Glossar (1) Hygiene-Verordnung DEKONTAMINATION: Die Beseitigung von Mikroorganismen durch physikalische Einwirkung oder chemische Substanzen. In der Regel nicht von Bakteriensporen. Es werden nicht immer alle Mikroorganismen abgetötet, sondern ihre Anzahl wird auf ein für einen bestimmten Zweck akzeptables Niveau reduziert. Beispielsweise ein Niveau, das weder der Gesundheit noch der Qualität von Lebensmitteln schadet. INFEKTION: Eindringen und Vermehrung von Krankheitserregern in den Körper von Menschen oder Tieren. In der Folge kann dies zu einer Erkrankung führen, aber auch teilweise ohne Folgen bleiben. INFEKTIONSKRANKHEIT: Eine erkennbare Erkrankung von Menschen oder Tieren, die aus einer Infektion resultiert. KEIM: Ein Mikroorganismus, der eine Infektionskrankheit auslösen kann. MIKROBIELLE KONTAMINATION: Die Anwesenheit von Mikroorganismen in Lebensmitteln und/oder Wasser oder auf der Körperoberfläche, auf Lappen, Bettwäsche, Spielzeug, Geräten, Verbänden oder anderen unbelebten Artikeln und Substanzen. Pathogenität: Die Fähigkeit eines Mikroorganismus eine Erkrankung zu verursachen. (1) Bearbeiteter Auszug aus Richtlinien zur Verhütung von Infektionen und Kreuzinfektionen im häuslichen Umfeld Zweck der Verordnung Sie soll verhindern, dass Erreger von HIV, Virushepatitis B und C oder deren toxische Produkte, die insbesondere durch Blut übertragen werden können, im Rahmen der Fußpflege, beim Tätowieren, Piercen, Ohrlochstechen und im Frisörhandwerk verbreitet werden. Theoretisch können die vorgenannten Krankheitserreger auch über winzige Blutmengen, die z.b. am Rasiermesser eines Frisörs haften, übertragen werden. Um das zu verhindern, müssen die durchführenden Personen, die nachfolgend beschriebenen Schutzmaßnahmen bei allen Tätigkeiten, die mit Verletzungen einhergehen, berücksichtigen Allgemeine Pflichten der Gewerbebetreiber (1) Wer Handlungen vornimmt, die mit einer Verletzung der Haut oder Schleimhaut einhergehen, hat vorher seine Hände sorgfältig zu reinigen und diese, sowie die zu behandelnden Haut- oder Schleimhautflächen, zu desinfizieren. Bei der Ausübung der Tätigkeiten sind Einmalhandschuhe zu tragen. Für jeden neuen Kunden sind neue Einmalhandschuhe zu verwenden. (2) Handlungen, die eine Verletzung der Haut oder Schleimhaut vorsehen, sind mit sterilen Geräten, Werkzeugen oder Gegenständen vorzunehmen. Sterile Einmalmaterialien dürfen nach dem ersten Gebrauch nicht wieder verwendet werden. Mehrfach verwendbare Geräte, Werkzeuge und Gegenstände, die für eine Handlung nach Satz 1 bestimmt sind, sind nach jedem Gebrauch zunächst einer desinfizierenden Reinigung und anschließend einer Heißluft- oder Dampfsterilisation zu unterziehen, sowie bis zur nächsten Anwendung steril aufzubewahren. Soweit die Handlungen unter Verwendung von Medizinprodukten vorgenommen werden, sind die Vorschriften der Medizinprodukte-Betreiberverordnung einzuhalten. International Scientific Forum on Home Hygiene (IFH), 1998 Stand Juli 2003 14 3

(3) Mehrfach verwendbare Geräte, Werkzeuge und Gegenstände, deren Benutzung eine Verletzung der Haut oder Schleimhaut nicht vorsieht, bei deren Anwendung es aber zu einer Verletzung der Haut oder Schleimhaut kommen kann, sind nach jedem Gebrauch zu reinigen und mindestens an jedem Arbeitstag zu desinfizieren. Ist es zu einer unbeabsichtigten Verletzung gekommen, sind sie sofort zu desinfizieren und danach sorgfältig zu reinigen. (4) Der Arbeitsbereich für Tätigkeiten nach 1 muss geeignet und so beschaffen sein, dass alle Oberflächen leicht zu reinigen und zu desinfizieren sind. Das muss desinfiziert werden! Vor Tätigkeiten, die bestimmungsgemäß zur Verletzung der Haut führen, müssen die Hände gründlich mit Seife gewaschen und zusätzlich mit einem alkoholischen Händedesinfektionsmittel eingerieben werden. Alle Hautflächen, die beim Kunden behandelt und die bei der Behandlung bestimmungsgemäß verletzt werden bzw. verletzt werden können. Alkoholische Desinfektionsmittel sollten mit einem Tupfer aufgetragen oder eingesprüht werden und mindestens 30 Sekunden einwirken können. Verunreinigungen durch Blutspritzer während der Behandlung sind mit einem Desinfektionsmittel abzuwischen. Kontakflächen für Hände in Küche und Bad Kontaktflächen für Hände wie Wasserhähne, Toilettensitze, Griffe für die Toilettenspülung und Griffe an Türen und Kühlschränken sollten regelmäßig mit einem Hygienereiniger gereinigt, im Falle von besonderen Verunreinigungen gegebenenfalls auch desinfiziert werden. Wo immer möglich, sollten die Flächen nach der Dekontamination möglichst schnell abgetrocknet und in trockenem Zustand gehalten werden. Hände müssen nach Kontakt mit kontaminiertem Material und vor risikoträchtigen Tätigkeiten gewaschen werden. (s. Händehygiene und -desinfektion) Sonstige Oberflächen Für sonstige Flächen besteht, insbesondere wenn keine Tierhaltung erfolgt, im allgemeinen ein geringes Kontaminations- und Übertragungsrisiko. Hier reicht es aus, die Flächen regelmäßig zu reinigen, in einem guten, intakten Zustand und trocken zu halten. Händehygiene in der Küche Die meisten Krankheitskeime werden direkt oder indirekt durch die Hände übertragen. Aus diesem Grund ist das Sauberhalten der Hände auch in der Küche generell eine elementare Maßnahme der Hygiene, um so mehr, wenn Speisen für größere Personengruppen hergestellt werden. Zubereitete Lebensmittel nach Möglichkeit nicht mehr mit den Händen anfassen. Ist dies unumgänglich, für die Dauer der Tätigkeit Einmalhandschuhe tragen oder ggf. eine Händedesinfektion durchführen, insbesondere nach unreinen Arbeitsprozessen, Umgang mit stark keimhaltigen Lebensmitteln (z. B. Geflügel), Toilettenbesuch usw. 4 13

Spüllappen, Handtücher und andere Textilien, die bei der Lebensmittelzubereitung benutzt werden, sollten getrennt von Kleidung und Bettwäsche gewaschen werden. Nach dem Kontakt mit schmutziger Wäsche sollten die Hände gewaschen werden. Hinweise zur richtigen Händedesinfektion Benetzungslücken bei der Händedesinfektion Bestimmte Handpartien werden besonders häufig ausgespart, etwa der Daumen und die Fingerkuppen. Hygiene von Kontaktflächen Kontaktflächen für Hände und Lebensmittel (1) Obwohl Mikroorganismen sich ohne Wasser nicht vermehren können, gibt es Hinweise darauf, dass Bakterien und Viren auf trockenenen Flächen relativ lange (bis zu mehreren Tagen bei einigen Arten) überleben können und dies in genügender Zahl, um noch ein Kreuzinfektionsrisiko darzustellen. Solche Kreuzungspunkte bzw. Schnittstellen im Haushalt sind vor allem die Kontaktflächen für Hände und Lebensmittel. Für diese Flächen besteht ein permanentes Risiko der Infektionsübertragung, woraus sich die Notwendigkeit für eine regelmäßige und gründliche Keimreduzierung ergibt. Beispielsweise für Arbeitsflächen nach dem Kontakt mit rohem Fleisch, Geflügel etc. Alle Kontaktflächen für Hände und Lebensmittel müssen hygienisch einwandfrei und nicht nur optisch sauber sein, insbesondere vor risikoträchtigen Tätigkeiten (beispielsweise bevor Oberflächen und Utensilien zur Zubereitung von bereits gegarten oder roh zu verzehrenden Lebensmitteln benutzt werden). Kontaktflächen für Hände und Lebensmittel können dekontaminiert werden, indem sie mit heißem Wasser und Reinigungsmittel abgewaschen und dann gründlich abgespült werden (beispielsweise Schneidebretter oder Koch- und Fütterutensilien). Teilweise nicht erfasste Bereiche Häufig nicht erfasste Berreiche Es wird daher empfohlen, bei der Händedesinfektion nach der folgenden Standard Einreibemethode vorzugehen, um Benetzungslücken auszuschließen Durchführung der Händehygiene Gründlich mit einer flüssigen Seife aus dem Spender waschen. Abtrocknen mit Einmalpapierhandtüchern aus dem Handtuchspender Händedesinfektion, nach dem die Hände vollständig trocken sind ca. 3-5 ml alkoholisches Händedesinfektionsmittel in die Handinnenfläche geben (Spenderarm zweimal mit dem Ellenbogen betätigen) Gleichmäßig in die Haut der Hände und Unterarme einreiben Einwirkzeit von 30 Sekunden einhalten Hände regelmäßig mit einer Hautcreme aus dem Spender oder einer Tube (nicht aus einer Dose!) pflegen 12 5

1. Schritt: Handfläche auf Handfläche 2. Schritt: Rechte Handfläche über linkem Handrücken und linke Händfläche über rechtem Handrücken Von Haustieren benutzte Bodenflächen und ihr Freßbereich sollten regelmäßig gereinigt werden, entweder durch den Einsatz eines Hygienereinigers oder bei großen Verschmutzungen durch Reinigung mit anschließender Desinfektion. Es sollte Haustieren nicht gestattet werden, mit Flächen zur Lebensmittelzubereitung in Kontakt zu kommen. Alle Flächen dieser Art, mit denen ein Haustier in Kontakt gekommen sein könnte, müssen vor der Lebensmittelzubereitung dekontaminiert werden. Kinder müssen angehalten werden, die Hände zu waschen, nachdem sie ihr Haustier angefasst haben, speziell vor dem Essen. 3. Schritt: Handfläche auf Handfläche mit verschränkten, gespreizten Fingern 4. Schritt: Außenseite der Finger auf gegenüberliegende Handfläche mit verschränkten Fingern 5. Schritt: kreisendes Reiben des rechten Daumens in der geschlossenen linken Handfläche und umgekehrt 6. Schritt: kreisendes Reiben hin und her mit geschlossenen Fingerkuppen der rechten Hand in der linken Handfläche und umgekehrt Wäschehygiene (1) Das Waschen von Bekleidung und anderen Textilien hat neben seiner Funktion zur Reduzierung der mikrobiellen Kontamination auch großen Einfluss auf das Wohlbefinden, insbesondere von Kranken, Behinderten oder Kleinkindern. Bekleidung, Bettwäsche, Handtücher und andere Teile, die ständig oder immer wieder in Kontakt mit dem Körper kommen, können ein wichtiger Übertragungsweg für Infektionen bei Risikogruppen sein. Folgende Maßnahmen gewährleisten eine effiziente Hygiene beim Waschen: Textilien, die mit Mikroorganismen kontaminiert sind, können durch Waschen mit Seife oder Reinigungsmittel und heißem Wasser (60 C) dekontaminiert werden. Während der Wäsche entfernen die modernen Reinigungsmittel die Rückstände aus verschmutzten Textilien, die zur Vermehrung von Mikroorganismen beitragen könnten. Wenn bei niedrigeren Temperaturen gewaschen wird (unter 45 C), kann die Dekontamination durch den Einsatz von desinfizierenden Waschzusätzen sichergestellt werden. 6 11

Hygiene in Haushalten mit kleinen Kindern (1) Anforderungen an die Fußpflege In Haushalten mit Kindern im Krabbelalter können eine Reihe von Flächen, mit denen die Kinder in engen Kontakt kommen, mit Krankheitserregern behaftet sein. Dazu gehören: Spielzeuge, die die Kinder in den Mund nehmen, Stäbe vom Gitterbettchen, Flächen zur Lebensmittelzubereitung. Wickelkommode und unterlage, Töpfchen, Bodenflächen und Teppiche. Windel- Hygiene ist bei kleinen Kinder ebenso wichtig wie bei Neugeborenen. Spielzeug, Kuscheltiere sollte möglich abwaschbar bzw. waschbar sein. Urin und Erbrochenes sollten sofort beseitigt und die verunreinigten Flächen gereinigt und desinfiziert werden. Hygiene in Haushalten mit Haustieren (1) Besitzer von Haustieren sollten beachten, dass von ihnen generell eine potentielle Infektionsgefahr ausgeht. Dazu gehören Katzen und Hunde, insbesondere wenn sie jung sind, Reptilien sowie Vögel. Die Anwesenheit von Haustieren im Haushalt führt oft zu einer erhöhten Belastung in der Küche und im Bad. Hauskatzen und Hunde sowie andere Haustierarten können Träger von Krankheitserregern wie Salmonella und Campylobacter oder Parasiten, z.b. Bandwurm sein, obwohl die Tiere selbst gesund erscheinen. Haustiere können außerdem über ihre Pfoten Krankheitserreger einschleppen und sowohl Flächen zur Lebensmittelzubereitung in der Küche als auch Bodenflächen kontaminieren. Empfehlungen: Haustiere sollten ordnungsgemäß gegen Krankheiten geimpft sein. Haustiere sollten nicht in der Küche untergebracht und gefüttert werden. Seit Verabschiedung des Gesetzes über den Beruf der Podologin und des Podologen (Podologengesetz (PodG) vom 04.12.2001) ist in der Fußpflege strikt zwischen kosmetischer und medizinischer Fußpflege zu unterscheiden. Die Bezeichnung Medizinische(r) Fußpfleger/in darf dementsprechend nur von Personen mit einer Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung Podologin / Podologe gemäß den Ausführen dieses Gesetzes verwendet werden. Bisher in der medizinischen Fußpflege Tätige, die die Erlaubnis zur Führung dieser Berufsbezeichnung nicht besitzen, haben lediglich die Möglichkeit, kosmetische Fußpflege auszuüben. Dies wurde mit Schreiben des Ministeriums für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie-NRW vom 14. Mai 2003 nochmals nachdrücklich bestätigt und begründet (s.u.). Medizinische Fußpflege bedeutet Krankenbehandlung im Sinne von Heilkundeausübung: Diese ist den Ärzten und Heilpraktikern vorbehalten. Gemäß Gesetzesbegründung zum PodG, Allgemeiner Teil, können nicht nur bei Diabetikern unzureichend ausgebildete Behandler, die eine unsachgemäße Fußpflege unter mangelhaften hygienischen und apparativen Verhältnissen durchführen, zusätzliche Komplikationen hervorrufen. Auch sind in der Orthopädie und Dermatologie medizinische Fortschritte, z.b. bezüglich der Neueinschätzung von Krankheiten gemacht worden, die bei unzureichender Berücksichtigung durch fehlende Selbsteinschätzung des Fußpflegers ein Gefahrenpotential für den Patienten darstellen können. Die Quartiere von Haustieren und die dazugehörigen Gegenstände wie Katzenklos sollten täglich gereinigt werden (nicht in der Küche!). 10 7

Übertragungswege von Infektionen im häuslichen Umfeld (1) Die Infektionsübertragung im Haushalt kann auf verschiedenen Wegen erfolgen: 1. In vielen Fällen entsteht die Infektion durch direkten Kontakt mit infizierten Menschen oder Tieren. 2. Ein Teil der Infektionen (beispielsweise Blasenentzündung) entsteht durch Autoinfektion aus der Flora des eigenen Körpers. Hier spielt die persönliche Hygiene eine tragende Rolle bei der Verminderung des Infektionsrisikos. 3. Gastrointestinale Infektionen werden meistens durch die Aufnahme von kontaminierten Lebensmitteln verursacht, treten aber manchmal auch als direkte Hand-zu-Mund-Übertragung auf. 4. Ein Teil der Infektionen wird indirekt übertragen, beispielsweise über Flächen. Obwohl sich Bakterien ohne Feuchtigkeit nicht vermehren können und schließlich auf trockenen Flächen absterben, können viele Spezies auf Oberflächen in ausreichender Anzahl über einen genügend langen Zeitraum überleben, um ein Infektionsrisiko darzustellen. Organismen, die über Flächen in geringen Mengen auf bereits gegarte Lebensmittel übertragen werden, können sich rapide vermehren, wenn die Lebensmittel bei Raumtemperatur gelagert werden. Dies gilt auch für Organismen, die mit feuchtem Reinigungslappen aufgenommen wurden und dann bei Raumtemperatur liegen gelassen werden. Viren und Parasiten können ebenfalls lange genug auf nicht belebten Flächen überleben, um eine Infektion auszulösen. In Bezug auf die häusliche Hygiene sind die wichtigsten dieser Flächen die Hände, Kontaktflächen für Hände und Lebensmittel sowie Reinigungsutensilien. Ziel der Hygienemaßnahmen im Haushalt (1) Der eigentliche Zweck von Hygienemaßnahmen im Haushalt ist die Reduzierung der Anzahl lebender Organismen auf ein Niveau, das nicht mehr gesundheitsschädlich ist. Dieses Niveau variiert je nach den spezifischen Umständen und gibt vor, welche geeigneten Maßnahmen ergriffen werden müssen. Kreuzinfektionen im häuslichen Umfeld führen nicht immer zu einer Infektionskrankheit. Das Risiko ansteckender Krankheiten durch eine Übertragung im häuslichen Umfeld ist sehr unterschiedlich und hängt von einer Reihe von Faktoren ab: Die Anwesenheit und Pathogenität eines Mikroorganismus. Die Infektionsdosis, da es einen direkten Zusammenhang zwischen der Größe der infektiösen Dosis und dem Risiko einer Infektion gibt. Die Anfälligkeit des Wirtes. Neugeborene, alte Menschen. Schwangere, Personen mit geschwächter Immunabwehr tragen ein erhöhtes Infektionsrisiko. Der Weg, auf dem der Mikroorganismus in den Körper gelangt beispielsweise über Hand-Mund-Kontakt. Der Grad der Bewohnung des Haushalts und die raumklimatischen Bedingungen. Aber auch bei gesunden Erwachsenen wird die Anfälligkeit für Infektionen von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Beispielsweise durch: Stress, Alkoholkonsum, Einnahme von Medikamenten 5. Insekten, aber auch Haustiere können ein Vektor für die Infektionsübertragung sein. 6. Eine aerogene Infektionsübertragung ist ebenfalls möglich, insbesondere durch kontaminierte Hautschuppen und aerosole Tropfen. 8 9