ETF sind praktische Werkzeuge zur Selbstverstümmelung

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Transkript:

Ausgabe Nr. 31 Oktober 2017 In dieser Ausgabe Peter Frech Fondsmanager geschichte: ETF sind praktische Werkzeuge zur Selbstverstümmelung... 1 Aktien PlusMinus: Accenture und Seagate Technologies... 4 Quant-Corner... 5 Und übrigens... 7 Über... 8 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Goldminen-Firmen sind nicht für effiziente Kapitalallokation bekannt. Dies musste der Hedge-Fund-Titan John Paulson auf die harte Tour lernen: Nach der Finanzkrise investierte er Milliarden in Gold und den Minensektor als Wette auf die drohende Inflation. Gemäss Paulsons Berechnungen haben die 13 grössten Goldminen-Firmen seit Anfang 2010 satte 85 Milliarden Dollar an Kapital vernichtet und dies während einer Phase, in der der Goldpreis um 20% gestiegen ist. Nur zwei Firmen schafften überhaupt eine positive Gesamtrendite. Während der kolossalen Kapitalvernichtung schaufelten sich die 13 Minen-CEOs ganze 550 Millionen Dollar an Vergütungen in die eigenen Taschen. Nun ist John Paulson mächtig sauer: Er gründet das Shareholder s Gold Council, um im Konzert mit anderen Grossinvestoren die Corporate Governance und die Kapitalrenditen in der maroden Industrie zu verbessern. Wir unterstützen natürlich von der Idee her Paulsons Anliegen. Doch man muss sich doch über seine Entrüstung wundern: Goldaktien waren schon immer ein Minenfeld, in dem unbedarfte Investoren und fanatische Goldbugs sprichwörtlich Hals und Kopf verlieren konnten durch die Klüngelei von gerissenen Promotoren, skrupellosen Brokern und in Sachen Kapitalallokation minderbemittelten Minen-CEOs. Bei der Auswahl von Goldminen-Aktien ist deshalb höchste Selektivität gefordert und es ist deutlich einfacher als anderswo, einen -ETF wie den GDX zu schlagen. geschichte ETF sind praktische Werkzeuge zur Selbstverstümmelung Der Anleger ist meist sein eigener grösster Feind: Selbst gute Werkzeuge wie ETF setzt er zu seinem Schaden ein. Umfangreiche Studien zeigen, dass die meisten Investoren im Schnitt ohne ETF eine bessere Performance aufweisen würden. Wir liefern eine Wegleitung zu ihrer sicheren Handhabung. Viele Finanzinstrumente dienen in erster Linie dazu, Gebühren zu verschleiern und die Taschen ihrer Erfinder zu füllen. Man denke hier zum Beispiel an Strukturierte Produkte oder viele Hedge Funds. Andere Innovationen wie Exchange Traded Funds oder kurz ETF sind in der Theorie wirklich nützlich: ETF ermöglichen es dem Anleger, einen Korb Aktien oder anderer Wertpapiere tagtäglich transparent und gebührengünstig wie eine Aktie zu handeln. Ein Arbitrage-Mechanismus verhindert zudem, dass der Unterschied zwischen dem Börsenkurs des ETF und dem Wert seines Inhalts nicht zu gross wird. Inzwischen gibt es Tausende von ETF, sei es auf Indizes, en, Trendthemen oder spezifische Strategien wie «Smart Beta». Genau wie Heckenscheren, Vorschlaghämmer und andere praktische Werkzeuge sind ETF jedoch bei falscher Benutzung gefährlich. Die Gefährlichkeit von ETF ergibt sich gerade aus ihrer scheinbar einfachen Handhabung. Jeder Anleger kann aus einer verlockend grossen Auswahl tagtäglich ETF kaufen oder verkaufen. Nur die wenigsten tun dies mit Erfolg.

ETF fördern prozyklisches Handeln ETF als finanzielle Massenvernichtungswaffen Eine Studie von Bhattacharya, Loos, Meyer & Hackethal (2017) hat Tausende von Kundendepots eines deutschen Online-Brokers hinsichtlich der Anwendung von ETF untersucht. Das deprimierende Resultat: Durch den Einsatz von ETF sank die Portfolio- im Schnitt um 1.2% pro Jahr. Der Hauptteil der Minderrendite erklärt sich in der Untersuchung durch das schlechte, prozyklische Timing der ETF-Käufe und -Verkäufe. Die Art des gewählten ETF ist dabei nicht statistisch relevant. «Es scheint, dass Investoren beim Handel von ETF dieselben Fehler machen wie beim Handeln anderer Instrumente», lautet das Fazit der Autoren. Damit spielen sie auf das bekannte Phänomen an, dass es der durchschnittliche Anleger in einem Fonds gemäss verschiedenen Studien nicht schafft, die langfristige desselben Fonds zu erreichen. Das meiste Geld fliesst den Fonds nach einer Boomphase zu just bevor meistens eine Phase der Underperformance beginnt. Und nach langer Underperformance verbleiben in der Regel nur noch wenig Anleger in einem Fonds. Die geldgewichteten Anlagerenditen des durchschnittlichen Investors liegen deshalb immer deutlich unter den ausgewiesenen n eines Fonds. Die leichte Verfügbarkeit und die tiefen Gebühren von ETF fördern also letztlich die prozyklische Handelsneigung der Anleger. Die grosse Auswahl von glänzenden Heckenscheren führt dazu, dass Investoren sich hinter Hecken machen, die eigentlich gar nicht geschnitten werden müssten. Damit steigt die Gefahr von Unfällen. Davon sind mit Sicherheit nicht nur Privatanleger wie in der deutschen Studie betroffen, sondern auch die allermeisten Profis. Eine aktuelle Untersuchung von Empirical Research zeigt die Kehrseite der prozyklischen Geldströme über ETF: Aktien, die zu einem grossen Teil in der Hand von -ETF sind oder die von ETF mit grossen Inflows gehalten werden, tendieren im Schnitt zu einer Underperformance von 3% im Jahr. Gerade Investoren in - oder Themen-ETF scheinen notorische Performancejäger zu sein, die meist zu spät zur Party kommen. Ein weiteres Problem: Mit der steigenden Zahl von ETF nimmt ihre Effizienz ab. Dies gilt vor allem für solche, welche spezifische Strategien wie Value oder Momentum verfolgen, die meist unter dem Oberbegriff «Smart Beta» zusammengefasst werden. Empirical Research fand heraus, dass die Quote der ETF, die ihren Benchmark schlagen, ständig am Sinken ist. Besonders stark ist dieser Einbruch bei Smart-Beta-ETF. Die darin verwendeten Strategien werden aus Marketinggründen auch immer komplexer damit steigt das Risiko, dass es sich bei einer Strategie um reines Backtest-Overfitting handelt und der ETF in der Praxis kläglich scheitert (vgl. Werte vom November 2015). Bei all diesen Problemen geht es allerdings nur um die Handhabung von ETF durch Investoren. Die grundsätzliche Frage nach dem Sinn von ETF, wenn immer grössere Teile des Marktes durch solche passiven Vehikel bestimmt werden, kommt als weitere Problemebene hinzu. Man muss nicht gleich so weit gehen wie die Fondsmanager von First Pacific Advisors, welche kürzlich ETF als finanzielle «Massenvernichtungswaffen» bezeichnet haben. Logisch ist aber, dass es mit dem zunehmenden Anteil von ETF am Gesamtmarkt zu neuen Verzerrungen kommen muss und sei es nur, weil passive ETF- Investoren zum Beispiel der Führung eines Unternehmens oder seiner Bewertung keine Beachtung mehr schenken. Aus unserer Sicht als aktive Stockpicker ist das zunehmend passive und prozyklische Herdenverhalten der ETF-Investoren jedoch eine durchaus positive Entwicklung. Es dürfte in Zukunft zu mehr Fehlbewertungen am Aktienmarkt kommen, welche wir ausnutzen können. Die Outperformance unserer -Fonds hat in all den Jahren des ETF- Booms nicht abgenommen. Seite 2 von 9

Wie bei jedem Werkzeug ist es letztlich eine Frage der richtigen Verwendung für die richtige Aufgabe. Als Fazit eine kleine Liste von Tipps zur praktischen Handhabung von ETF: Versuchen Sie generell, das Umschichten mit ETF zu begrenzen, auch wenn die Transaktionskosten tief sind. Sinnvoller ist eine fixe Allokation, welche in regelmässigen Zeitabständen rebalanciert wird. Das heisst, die Depotanteile der einzelnen ETF werden auf die ursprünglich festgelegten Quoten zurückgeführt. Damit handelt man eher antizyklisch, da man gestiegene ETF verkauft und gefallene nachkauft. Kaufen Sie keinen - oder Themen-ETF. Die Gefahr ist bei diesen Produkten besonders gross, prozyklisch Trends hinterher zu rennen. Seien Sie bei Smart-Beta-ETF höchst vorsichtig. Die meisten halten in der Praxis nicht, was der Backtest der Strategie verspricht. Achten Sie bei der Selektion auf einen guten, mehrjährigen Performanceausweis in der Realität statt nur im Backtesting. Vorsicht ist angebracht bei illiquiden ETF: Diese werden mit Blick auf die tiefen Gebühren im ETF angepriesen, gleichzeitig aber werden Ihnen im Handel über die Geld-Brief-Spanne oft relativ hohe Summen abgeknöpft. Wer sich an sehr liquide ETF grosser Anbieter hält, kann diese Gefahr umgehen. ETF sind primär Werkzeuge zur einfachen Nachbildung einer Indexstrategie. Bei Indexprodukten ist «Buy&Hold» eine gute Strategie im Gegensatz zur Selektion von Einzelaktien oder Themen-ETF (vgl. Werte vom Juni 2017). Ein bis drei ETF als gebührengünstige Kernanlagen reichen da völlig aus. All die anderen glänzenden Werkzeuge in der Auslage sollten ignoriert werden, weil mit ihnen nur die Gefahr der Selbstverstümmelung wächst. (pfr) Seite 3 von 9

± Aktien PlusMinus Was wir kaufen und verkaufen Livio Arpagaus Aktienanalyst + Accenture Je weniger Sorgen sich im aktuellen Marktumfeld die anderen Anleger machen, desto mehr Sorgen machen wir uns. Bei einem Geschäftsmodell wie dem von Accenture lässt es sich aber gut schlafen. Obwohl die IT-Beratung eine hart umkämpfte Branche ist, bleibt Accentures dominante Machtstellung auf absehbare Zeit unbestritten. Hier ein paar eindrückliche Eckdaten zum Unternehmen: Accenture beschäftigt weltweit 425'000 Mitarbeiter. Rund 150 Kunden generieren jährlich je über USD 100 Millionen Umsatz. 97 der 100 grössten Kunden arbeiten seit mindestens 10 Jahren mit Accenture zusammen. 80% der Fortune Global 500 Firmen lassen sich von Accenture beraten. Für die Aktionäre blieb am Ende auch einiges übrig: Über die letzten 12 Jahre hat sich die Dividende vervierfacht und das Unternehmen hat 30% aller Aktien zurückgekauft. Gleichzeitig machten sie immer wieder kleinere «tuck-in» Übernahmen. Finanziert wurden alle Tätigkeiten mit dem erwirtschafteten Free Cashflow. Die voranschreitende Technologisierung in sämtlichen en ist ein klarer Rückenwind und den Preis für Accentures Unternehmensqualität erachten wir im heutigen Marktumfeld immer noch als attraktiv. Peter Frech Fondsmanager Seagate Technologies Nach fünf Jahren trennen wir uns von Hard-Disk-Hersteller Seagate. Es war ein sehr wechselhaftes Investment, dass alles in allem nur eine mässige Gesamtrendite brachte. Beim Kauf im Jahr 2012 war Seagate mit 20% Free-Cashflow- ziemlich sicher zu günstig. Der Bear Case für die Aktie war damals vor allem zyklisch, da sich die Margen auf einem Hoch nach den Fluten in Thailand standen. Dem gegenüber stand die Konsolidierung der Hard-Disk-Branche, die von sieben auf drei Akteure geschrumpft war. Die Zyklen in Margen und Umsatz blieben, doch mit der Zeit wurde der Bear Case immer mehr fundamental, da Hard Disks mehr Konkurrenz durch schnellere Solid State Drives (SSD) bekamen. Abgesehen von etwas Rebalancing versäumten wir es deshalb den Verkauf bei über 60 Dollar Anfang 2015, als sogar moderates Wachstum eingepreist war. In der Folge sank die Aktie bis unter 20 Dollar, was eine Übertreibung nach unten darstellte und wo wir erfolgreich nachkauften. Jetzt steht sie bei 33 Dollar auf einem Preisniveau, dass wohl dem fairen Wert ziemlich nah kommt, wenn man von einem langsamen Niedergang des Hard-Disk-Business ausgeht. Ausserdem hat sich die Netto-Verschuldung über die Zeit von Null auf aktuell 2.5 Milliarden Dollar verschlechtert. Ein fundamentaler Niedergang in Kombination mit Schulden ist keine Basis mehr für ein langfristiges Buy&Hold-Investment.. Seite 4 von 9

Quant Corner Bewertungsdatum: 4. Oktober 2017 Schweizer Perlen DDM Holding Finanzdienstl. 6 26.1% 0.0% Jungfraubahnen Transport 5 3.6% 1.6% Belimo Holding Baumaterialien 4 2.5% 1.9% Givaudan Chemie 4 2.9% 2.9% Phoenix Mecano Elektronik 4 5.7% 2.7% S&P 500 Perlen Kohls Detailhandel 7 7.4% 4.8% LyondellBasell Chemie 7 7.1% 3.5% Intel Halbleiter 6 6.4% 2.7% CA Inc Software 6 8.1% 3.0% Xerox Bürobedarf 6 9.3% 3.2% Euro Stoxx 600 Perlen UPM Kymmene Oyj Forstindustrie 7 9.2% 4.0% Boliden AB Bergbau 7 5.5% 1.9% Taylor Wimpey Hausbau 7 11.9% 6.9% Marine Harvest Nahrungsmittel 6 5.3% 7.2% Anglo American Bergbau 6 11.1% 2.7% Emerging Markets Perlen Grendene Schuhe 10 6.5% 4.7% Indo Tambangraya Kohle 10 18.1% 8.1% MMK Magnitogorsk Stahl 10 7.1% 4.4% Hannstar Display Computer 10 17.2% 4.2% Eregli Stahl 10 9.0% 5.0% Seite 5 von 9

Achtung, gefährliche Bewertungen! Tata Communication Telekommunik. -8 1.4% 0.9% AMD Micro Devices Halbleiter -7-1.7% 0.0% Anadarko Petroleum Öl & Gas -7-0.1% 0.4% Ericsson Telekommunik. -6 7.0% 2.2% Evolva Holding Biotechnologie -6-28.9% 0.0% Unsere favorisierten Länder Aktuell Im letzten Monat Spanien Portugal 0.7% Portugal Hongkong 0.0% Hongkong Spanien 0.6% Australien Schweden 6.0% Singapur Österreich 0.1% MSCI Performance, Lokalwährung letzte 30 Tage MSCI World (USD) 2.4% Qatar Türkei -6.4% MSCI Emerging Tschechien Arab. Emirate (USD) -1.2% Markets (USD) Ungarn Russland (USD) 4.5% 1.3% Punktevergabesystem mit 12 Kriterien, jeweils mit 0, 1 oder -1 Punkten bewertet. Je mehr Punkte, desto attraktiver ein Unternehmen. Negative Punktzahlen sind Verkaufssignale. Es werden sowohl Value wie auch Momentum Kriterien betrachtet: Return on Equity Kursentwicklung EBIT Margin Kursmomentum Common Equity/Assets Preis/Buchwert P/E 5 Jahre Dividenden Geschätztes mom. P/E EPS Veränderungen Analysten-Konsensus (Contrarian-Indikator) Altman Z-Score Seite 6 von 9

Und übrigens When the VIX is low, it's time to go, lautet eine der unzähligen Börsenweisheiten. Das Volatilitätsbarometer auf den S&P 500, das von der Chicagoer Terminbörse CBOE berechnet wird und dessen Ticker VIX ist, steht momentan unter 10 auf 9.5. Das war das letzte Mal vor mehr als zehn Jahren vor der Finanzkrise der Fall! Interpretiert als Selbstgefälligkeit oder Nachlässigkeit gegenüber den Abgründen der Börse bedeutet ein so tiefer Wert, dass die Gefahr für deutliche Kursverluste steigt, denn die niedrige Volatilität widerspiegelt die Sorglosigkeit der Investoren. CBOE VIX von Ende 2006 bis heute. (Quelle: Bloomberg) Seite 7 von 9

AG Die AG wurde 2003 gegründet und seit 2008 sind wir als Vermögensverwalter kollektiver Kapitalanlagen der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) unterstellt. Wir bieten unseren Kunden eine umfassende Vermögensverwaltung und -beratung sowie ein auf den Vermögensaufbau ausgerichtetes Fondssparen. Wir verfügen über insgesamt fünf Anlagefonds, wovon zwei schon mehrfach von Lipper als Beste in ihrer Kategorie ausgezeichnet wurden. Unser Ansatz ist eine disziplinierte Value-Strategie mit antizyklischem Handeln gegen den Mainstream und gegen die auch bei aktiven Fonds weit verbreitete Benchmark-Fixierung. Unseren Kunden bieten wir als Schweizer Anbieter aus der Region mit Büros in Muri b. Bern, Bern und Zürich - direkten und unkomplizierten Zugang zum Fondsmanagement und Kundenbetreuern. Fonds Anlagefokus Fondsname Währung Datum NAV Δ YTD Anlagen in Aktien weltweit, Value-Style Anlagen in physische Edelmetalle, Gold- und Silberminen Funds Global Value Strategic Precious Metal Fund CHF 3.10.2017 196.60 +15.4% EUR 3.10.2017 114.25 +8.1% USD 3.10.2017 124.55 +20.6% CHF -A- 3.10.2017 159.26 +4.2% USD -A- 3.10.2017 68.49 +9.0% Anlagen in Nebenwerte in der Schweiz und Europa Funds - Nebenwerte CHF -R- 3.10.2017 218.15 +19.2% Anlagen in Schwellenländer und Frontier Markets Funds Emerging & Frontier Markets CHF 3.10.2017 108.15 +8.2% Anlagen in Aktien, Rohstoffe und Edelmetalle weltweit Funds - Spectravest CHF -R- 3.10.2017 1.25 +14.1% Seite 8 von 9

Haftungsausschluss Anleger sollten bei ihrer Investmententscheidung diesen Bericht nur als einen von mehreren Faktoren betrachten. Er dient ausschliesslich zu Informationszwecken, stellt kein Angebot zur Investition in Anlageprodukte dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Korrektheit. Die in diesem Bericht genannten Anlagen oder Strategien sind gegebenenfalls nicht für Sie geeignet oder angemessen, und wir empfehlen Ihnen, einen unabhängigen Anlageberater zu konsultieren. Der Bericht stellt keine Beratung dar und enthält keine persönliche Empfehlung. Anlagen können signifikante Risiken beinhalten. Der Wert einer Anlage kann jederzeit steigen oder fallen. Die historische Performance ist kein Indikator für die zukünftige Entwicklung. Anteile der in diesem Bericht erwähnten Anlagefonds dürfen in bestimmten Jurisdiktionen oder an Personen mit Verbindungen zu bestimmten Jurisdiktionen weder angeboten, noch verkauft oder ausgeliefert werden. Die dargestellte Performance von Anlagefonds lässt allfällige bei Zeichnung und Rücknahme von Anteilen erhobene Kommissionen und Kosten unberücksichtigt. Investitionen in Anlagefonds erfolgen ausschliesslich auf Grundlage der offiziellen Fondsdokumente. Diese können unter http://www.quantex.ch/de/anlagefonds heruntergeladen oder kostenlos bei den in den Factsheets genannten Stellen bezogen werden. QUANTEX AG QUANTEX AG WWW.QUANTEX.CH MARKTGASSE 61 LINTHESCHERGASSE 17 CH-3011 BERN CH-8001 ZÜRICH +41 31 950 24 24 +41 43 243 03 46 Seite 9 von 9