Silvia Renner Master Prävention und Gesundheitsmanagement Bachelor Medizinalfachberufe Ergotherapeutin Tätigkeitsschwerpunkte: Leitung der Ergo & Lerntherapie Renner in Erding Fortbildungsinstitut Freiraum Erding
Zeitraum: Januar Mai 2015 Eine Analyse zur Verbreitung von betrieblichem Gesundheitsmanagement und psychischer Belastung in ergotherapeutischen Praxen im Bundesland Bayern
Befragung mittels postalischem anonymisiertem Fragebogen Tatsächliche Teilnehmer: 82 Praxen Hiervon interdisziplinäre Praxen: Praxen mit weniger als 9 Mitarbeitern: Praxen mit 9 oder mehr Mitarbeitern: 25 Praxen 67 Praxen 15 Praxen
Forschungsfrage 1: Welchen Kenntnisstand haben ergotherapeutische Praxen im Bundesland Bayern zum Thema BGM und wie setzen sie diese um?
Begründung der Forschungsfrage 1: Laut Literaturrecherche gibt es keine Studien zum Thema. Aus diesem Grund wurde explorativ erforscht, in wie weit die Praxen mit dem Thema BGM vertraut sind, welche rechtlichen Grundlagen eingeführt sind und welche Maßnahmen sie durchführen.
Ergebnisse zur Forschungsfrage 1 Praxen, die BGM durchführen bzw. durchgeführt haben: Praxen, die kein BGM durchführen bzw. durchgeführt haben: Praxen, die etwas tun möchten: Kenntnisse zur Luxemburger Deklaration: Kenntnisse zum 20 SGB V (Individualförderung): 10 Praxen 72 Praxen 15 Praxen 0 Praxen 35 Praxen
Ergebnisse zur Forschungsfrage 1 Rechtliche Grundlagen KEINE 25 30% BGM MAßNAHMEN LOHNSTEUERFREI 3 4% STEUERFREIE ZUWENDUNG (44 ) 29 35% STEUERFREIHEIT (500 ) 19 23% 20 A SGB V BGM 30 37% 20 SGB V INDIVIDUALFÖRDERUNG 35 43% DIN SPEC 91020 5 6% LUXEMBURGER DEKLARATION DER EU 0 0%
Ergebnisse zur Forschungsfrage 1 Umsetzung gesetzlicher Regelungen FACHKRÄFTE FÜR ARBEITSSICHERHEIT 42 40 BETRIEBLICHES WIEDEREINGLIEDERUNGSMANAGEMENT 10 72 PSYCHISCHE GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG 4 78 GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG 23 59 wird umgesetzt wird nicht umgesetzt
Ergebnis Forschungsfrage 1: Der Kenntnisstand zum Thema BGM der ergotherapeutischen Praxen in Bayern ist gering und die Umsetzung bleibt in 90 % der Fälle aus. Die umgesetzten Maßnahmen betreffen hauptsächlich die Ergonomie am Arbeitsplatz.
Forschungsfrage 2 Gibt es einen Unterschied zwischen interdisziplinären Praxen und Einzelpraxen bei dem Stressor Zusammenarbeit innerhalb der Belegschaft und zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern?
Begründung der Forschungsfrage 2 Die Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen innerhalb eines Kleinst- bzw. Kleinbetriebs stellt eine weitere Herausforderung für die Belegschaft dar. Gerade die fehlende Abgrenzung führt zu Konflikten innerhalb der Belegschaft.
Ergebnis Forschungsfrage 2 90% Lage der Gruppen 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 3 4 5 6 7 Gruppe II Gruppe I
Ergebnis Forschungsfrage 2 Interdisziplinäre Praxen unterscheiden sich in dem Stressor sprachliche Verständigung zwischen den Einzelnen und den Teams sowie in dem Stressor Zusammenarbeit innerhalb der Belegschaft und zwischen den Vorgesetzten und Mitarbeitern in dieser Untersuchung nicht von den Einzelpraxen.
Forschungsfrage 3 Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Ausprägung der Stressanzeichen und der Auswahl des Beweggrundes Zunahme der psychischen Belastungen?
Begründung der Forschungsfrage 3 Je mehr Stressanzeichen in einem Unternehmen vorhanden sind, desto belasteter sind die Mitarbeiter. Stärker belastete Unternehmer wählen die Zunahme der psychischen Belastung als Grund für die Einführung von BGM Maßnahmen öfter aus.
Ergebnis Forschungsfrage 3 Je höher die Stressanzeichen im Betrieb ermittelt wurden, umso öfter wurde die Zunahme der psychischen Belastung als Beweggrund für die Einführung von BGM ausgewählt. Es zeigt sich ein positiv gerichteter Zusammenhang.
Zukunftsideen Aufklärungskampagne an alle ergotherapeutischen Praxen in Bayern Insbesondere Hinweis auf rechtliche Verpflichtungen, aber auch die finanziellen Möglichkeiten. Individuelle Bedarfsermittlung und Beratung durch Betrieblichen Gesundheitsmanager Gerade der Kleinstbetrieb benötigt individuell angepasste Maßnahmen.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!