Kurzbericht 2 zum Pflichtpraktikum im Masterstudiengang Psychologie

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1 Kurzbericht 2 zum Pflichtpraktikum im Masterstudiengang Psychologie Praktikum in der Zeit vom: Einrichtung: Kreisklinikum Siegen Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Vorgelegt von: Katharina Grün Semester: 4 Studiengang: M.Sc. Psychologie Matrikelnummer: Wortzahl: 1137 Wörter Abgabetermin:

2 Acht Wochen meines 12-wöchigen Pflichtpraktikums absolvierte ich im Kreisklinikum Siegen in der Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. 1. Einführung und Kurzdarstellung der Einrichtung bzw. Institution 1.1. Beschreibung der Institution Bei der Institution handelt es sich um ein Krankenhaus in Siegen. Die Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik befindet sich in einem eigenen Trakt des Hauses. Die Patienten der Abteilung sind ausschließlich in stationärer Behandlung von unterschiedlicher Dauer Adresse; Art und Zahl der Mitarbeiter; Funktionsverteilung; Kooperation Die Adresse des Kreisklinikums ist die Weidenauer Str Siegen. Die Klinik ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. In der Abteilung arbeiten zahlreiche Pflegekräfte, Ärzte für Psychiatrie und Neurologie, Psychotherapeuten, Ergotherapeuten, Musiktherapeuten, Sport- und Bewegungstherapeuten und Kunsttherapeuten. Da die Arbeit der Psychotherapeuten für mich am wichtigsten war, gehe ich speziell auf diese im Folgenden ein. Es arbeiteten drei Psychologische Psychotherapeuten mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie und vier psychologische Psychotherapeuten in Ausbildung mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie auf sechs verschiedenen Stationen der Abteilung. Eine Stelle für einen approbierten psychologischen Psychotherapeuten war zusätzlich ausgeschrieben. Unterstützt wurden diese von je 2-3 ärztlichen Kollegen auf jeder Station. Die Station 36 ist dabei eine psychotherapeutisch orientierte Station. Die Stationen 37 und 27 sind allgemein psychiatrische Stationen. Die Station 16 ist die geschlossene Station der Abteilung. Die Station 26 ist die gerontopsychiatrische Station. Die Station 08 ist die Station für Abhängigkeitserkrankungen. Hier findet der medizinisch überwachte Entzug für Alkohol- und andere illegale Substanzen statt. Eine Entwöhnungsbehandlung wird allerdings nicht angeboten. Auf jeder Station werden psychotherapeutische Einzelgespräche und therapeutische Gruppenprogramme durchgeführt. Die Kooperation der Psychotherapeuten untereinander würde ich als sehr gut beschreiben. In Visiten und Fallbesprechungen wird die Therapie 2

3 unterschiedlicher Patienten im gesamten Team besprochen. In einer wöchentlichen Psychologenbesprechung treffen sich außerdem alle psychologischen Psychotherapeuten der unterschiedlichen Abteilungen Aufgaben der Institution Die Aufgaben der unterschiedlichen Stationen sind vor allem Krisenintervention und Stabilisierung der Patienten, die oftmals in einem Akutstadium ihrer Erkrankung eine stationäre Therapie beginnen. Während der Therapie werden meist anschließende psychotherapeutische Maßnahmen wie eine weiterführende ambulante Behandlung geplant Klientel; Arbeitsauftrag; Zielsetzung Das Ziel der Therapie ist die psychische Stabilisierung der Patienten, damit sie wieder selbstständig ihren Alltag meistern können ohne sich selbst oder andere zu gefährden. Oftmals wird eine weitere psychotherapeutische Betreuung im ambulanten Setting angeleitet. Die verschiedenen Stationen betreuen Patienten mit unterschiedlichen psychischen Erkrankungen u.a. Affektive Störungen, Angststörungen, Essstörungen, Psychosomatische Erkrankungen, Schizophrenie, Abhängigkeitserkrankungen, Persönlichkeitsstörungen (v.a. Borderline), sowie dementielle und degenerative Erkrankungen Arbeitsweise und Arbeitsschwerpunkte der Institution Die Station arbeitet nach dem Prinzip des Zusammenwirkens der Therapie aus unterschiedlichen Bereichen. Die Patienten werden medizinisch, psychotherapeutisch, sozialtherapeutisch, ergotherapeutisch, sowie musik- und bewegungstherapeutisch betreut und haben die Möglichkeit Entspannungsverfahren zu erlernen. So soll das bestmögliche Ergebnis für die Patienten erreicht werden und die Chance auf Stabilität und einer hohen Lebensqualität trotz psychischer Erkrankung erreicht werden. Psychotherapeutisch wird vor allem die Verhaltenstherapie praktiziert. Abbildung Titelblatt: 3

4 2. Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes Das Tätigkeits- und Aufgabenfeld in der Klinik als Praktikant ist sehr vielfältig. Im Gegensatz zu Praktika, die ich vorher schon absolviert hatte, musste man sich nicht für eine Station entscheiden, sondern konnte sich alle Stationen einmal anschauen. Am Ende des Praktikums war ich auf allen Stationen mindestens eine Woche lang und auf der psychotherapeutisch ausgerichteten Station drei Wochen lang Vorbereitung und Zielsetzung für die eigene Tätigkeit Das Praktikum in der Einrichtung musste von mir nicht speziell vorbereitet werden, da ich es am Ende meines Masterstudiums absolvierte. Generell sollte man im Studium die klinische Vorlesung schon gemacht haben. Auch die Vorlesung in Neuropsychologie fand ich für das Verständnis von Besprechungen und ärztlichen Fachbegriffen sehr hilfreich Darstellung der eigenen Tätigkeit Während des Praktikums nahm ich an Einzeltherapiegesprächen teil, wenn der Patient einverstanden war. Des Weiteren nahm ich an psychologischen Gruppen teil. Hierzu gehörten die psycho-edukativen Gruppen zu Depression, Angststörungen und der Borderline-Störung. Außerdem nahm ich am Sozialen Kompetenz Training (SKT), der Skillsgruppe (DBT), dem metakognitiven Training für Patienten mit Schizophrenie (MKT) und der Achtsamkeitsgruppe teil. Außerdem nahm ich an den Übergabegesprächen, der Psychologenbesprechung, den Ärztekonferenzen, den Visiten und Teambesprechungen teil. Auch bei ambulanten Therapiegesprächen durfte ich nach Absprache hospitieren. Des Weiteren konnte ich bei psychologischen Konsilen auf anderen Stationen des Krankenhauses mitlaufen. Zudem wurde es mir freigestellt auch an den anderen Therapien wie der Ergo- und Bewegungstherapie oder der tiergestützten Therapie teilzunehmen Konkrete Schilderung von spezifischen Tätigkeiten Die meiste Zeit des Praktikums bestand meine Tätigkeit darin zuzuschauen, mir vieles abzuschauen und Fragen zu stellen. Da ich häufig nur eine Woche auf der jeweiligen Station verbrachte, dauerte es erst einmal Abläufe, Mitarbeiter und Patienten kennenzulernen. Was ich als hilfreich für eine spätere Tätigkeit oder in Vorbereitung der Ausbildung betrachte ist, dass 4

5 ich auch bei der Dokumentation und der Befunderstellung helfen durfte. So lernte ich z.b. einen psychologischen Befund zu verfassen. Was ich noch hilfreich fand, war die Teilnahme an den verschiedenen psychoedukativen Gruppen. Hier unterstützten mich die Therapeuten mit Materialien und ich durfte auch mal etwas vorstellen. Die psychologischen Tests CERAD-Plus und den Uhrentest durfte ich gegen Ende des Praktikums selbstständig mit einem Patienten durchführen und auswerten Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit Ich habe das Praktikum persönlich als bereichernd empfunden. Insgesamt habe ich sehr viel hospitiert und saß in Gesprächen oder Besprechungen dabei. Dabei konnte ich sehr viel aus der Zuschauerrolle lernen. Besonders die Teilnahme an den Einzelgesprächen war bereichernd. Meine Betreuer nahmen sich immer Zeit für die Nachbesprechung der Gespräche. So konnte ich selbst meinen Eindruck der Sitzung schildern und Fragen zur Therapie und Vorgehensweise stellen. Auch wenn es nicht so spannend klingt, habe ich auch viel davon gelernt bei der Dokumentation der Therapie zu helfen und diese zu besprechen. Da dies auch einen großen Teil der späteren Arbeit ausmacht, aber man dies nicht unbedingt im Studium kennenlernt, fand ich das sehr hilfreich. Besonders gefreut habe ich mich auch über die Chance eine Testung selbst durchzuführen und auszuwerten. Sehr gut fand ich zudem das Konzept, dass man alle Stationen kennenlernte. So bekam man einen sehr guten Überblick über die Arbeit der Abteilung insgesamt und lernte viele verschiedene Arbeitsweisen kennen. Deshalb habe ich das Praktikum als sehr vielfältig und spannend erlebt und so hat man auch viele unterschiedliche Krankheitsbilder kennengelernt. Loben muss ich außerdem die Betreuung. Ich hatte immer Gelegenheit Fragen zu stellen und meine jeweiligen Betreuer haben sich sehr viel Zeit und Mühe mit mir gegeben. Ich hatte das Gefühl, dass sie mir wirklich etwas Brauchbares mitgeben wollten. Besonders über die Arbeit als klinischer Psychologe habe ich viel in Erfahrung bringen können. 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung Zusammenfassend kann man sagen, dass man für ein Praktikum im Kreisklinikum die Vorlesung in klinischer Psychologie besucht haben sollte. Das Praktikum bietet viele Lernmöglichkeiten und auch Möglichkeiten sich einzubringen. Die Betreuung der Praktikanten ist als sehr gut zu beschreiben. Ich habe es als sehr abwechslungsreich und interessant empfunden und kann sagen, dass die acht Wochen für mich wie im Flug vergangen sind. 5