Health Technology Assessment: Wie viel darf ein Menschenleben kosten?
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- Daniela Ackermann
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1 Seite 1 Health Technology Assessment: Wie viel darf ein Menschenleben kosten? Prof. Dr. Stefan Felder Health Economics WWZ Universität Basel
2 Seite 2 Überblick 1. Ein Paradoxon Weshalb überhaupt rationieren? 2. Wie viel darf ein Menschenleben kosten? 3. Swiss Medical Board
3 Seite 3 Ein Paradoxon /I Unser Leben ist unendlich viel wert und trotzdem behandeln wir es so, als habe es einen endlichen Wert. Gesundheit ist das höchste Gut.
4 Seite 4 Ein Paradoxon /II Unser Leben ist unendlich viel wert und trotzdem behandeln wir es so, als habe es einen endlichen Wert. Risiko für Spass Risiko für Zeitgewinn
5 Seite 5 Ein Paradoxon /III Unser Leben ist unendlich viel wert und trotzdem behandeln wir es so, als habe es einen endlichen Wert. Auflösung: Integrale vs. marginale Betrachtung
6 Seite 6 Was lernen wir daraus? Leben bewerten tun wir alle ist etwas Alltägliches hat nichts Anrüchiges Die Abwägung von Gesundheit und anderen Gütern sollte der Staat in unserem Interesse tun.
7 Seite 7 Überblick 1. Ein Paradoxon Weshalb überhaupt rationieren? 2. Wie viel darf ein Menschenleben kosten? 3. Swiss Medical Board
8 Seite 8 Wieviel ist das Leben wert? Airbag kostet 500 Franken Autofahrer kaufen je einen Airbag und retten dadurch ein Menschenleben Kosten Total: Ertrag: 5 Mio. Fr. 1 Menschenleben Wert des Lebens: 5 Mio. Fr. Wert eines Lebensjahres: Sunday, May , Fr. (5 Mio./ Ø Leb.erwartung)
9 Seite 9 Wieviel ist das Leben wert? 1. Befragung Zahlungsbereitschaft für verbesserte Notfallrettung von Herzinfarktpatienten (Acton 1973): Ergebnis: WdL von $ (allg. $4-6 Mio.) 2. Beobachtung Arbeitsmarkt: Lohnaufschlag (Risikoprämie) für Berufsunfälle mit Todesfolge Ergebnisse: WdL $4-6 Mio.
10 Seite 10 Wieviel ist das Leben wert? Vom Menschenlebensjahr zum QALY: Multipliziere die Lebens-Quantität mit der Lebens- Qualität
11 Seite 11 Wieviel ist das Leben wert? QALY: Quality Adjusted Life Year Gesundheitszustände werden bewertet mit Gewichten zwischen 1 (perfekt gesund) und 0 (tot) Gesundheitszustand Nutzengewicht Arbeitsunfähigkeit durch TBC 0.68 Stationäre Dialyse 0.65 Brustamputation durch Brustkrebs 0.48 Torrance and Sackett (1978)
12 Seite 12 Wieviel ist das Leben wert? Ausgangspunkt Zahlungsbereitschaft (ZB) für QALY bei perfekter Gesundheit: Fr. Wert der behandelten TBC: Wert einer verhinderten Brustamputation: Fr. pro Jahr Fr. pro Jahr
13 Seite 13 Wieviel ist das Leben wert? NICE / NHS Setzt QALY-Konzept um ZB für ein QALY: IQWiG / GKV Keine indikationsübergreifende Bewertung Keine Kosten-Nutzenbewertung
14 Seite 14 Überblick 1. Ein Paradoxon Weshalb überhaupt rationieren? 2. Wie viel darf ein Menschenleben kosten? 3. Swiss Medical Board
15 Seite 15 Swiss Medical Board HTA in der Schweiz Grundsatz im KVG verankert KVG Art. 32 "wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich" Abs. 1: Die Wirksamkeit muss nach wissenschaftlichen Methoden nachgewiesen sein. Abs. 2: Die Wirksamkeit, die Zweckmässigkeit und die Wirtschaftlichkeit werden Sunday, May periodisch 10, 2015 überprüft.
16 Assessment Seite 16 Organisation SMB Themen Trägerschaft (GDK, FMH, SAMW, Liechtenstein, curafutura, interpharma, santésuisse) Vorstand Mitgliederversammlung Sekretariat Appraisal Komitee Appraisal Uni-Konsortium Assessment
17 SMB: HTA für Leistungen der Grundversicherung Seite 17 Das Swiss Medical Board erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für den optimalen Einsatz von medizinischen Leistungen im Hinblick auf hohe Qualität bei effizientem Ressourceneinsatz. Beurteilung alternativer Behandlungen Das Swiss Medical Board trifft keine Zulassungsentscheide
18 Wirkung [QALY] Seite 18 Gegenüberstellung von Kosten und Wirkungen 1. Alle Alternativen darstellen 2. Effiziente Alternativen identifizieren Punkte im grauen Band Kosten [Fr.] (QALY: Quality Adjusted Life Years)
19 Wirkung [QALY] Seite 19 Gegenüberstellung von Kosten und Wirkungen (QALY: Quality Adjusted Life Years) (QALY: Quality Adjusted Life Years) Kosten [Fr.] 1. Alle Alternativen darstellen 2. Effiziente Alternativen identifizieren 3. Kosten- Wirksamkeits- Verhältnisse bilden englisch: Incremental Cost Effectiveness Ratio (ICER)
20 Wirkung [QALY] Seite 20 Gegenüberstellung von Kosten und Wirkungen??? 1. Alle Alternativen darstellen 2. Effiziente Alternativen identifizieren 3. Kosten- Wirksamkeits- Verhältnisse bilden 4. (Wie weit geht man?) Wertungsfrage (QALY: Quality Adjusted Life Years) (QALY: Quality Adjusted Life Years) Kosten [Fr.]
21 Kosten Seite 21 Empfehlungen des SMB Grundlage: Schwellenwerte: Oberer Schwellenwert Bereich A Unterer Schwellenwert Bereich B Bereich C QALY Bereich A: In der Regel negative Empfehlung Bereich B: Sorgfältige Abwägung Bereich C: In der Regel positive Empfehlung (QALY: Quality Adjusted Life Years)
22 Seite 22 Bisherige Fachberichte
23 Seite 23 Empfehlungen beim Statinbericht 1. Eine Verschreibung von Statinen zur Primärprävention soll erst in Betracht gezogen werden, wenn die anderen Möglichkeiten zur Reduktion der Risikofaktoren ausgeschöpft sind. 2. Das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis muss individuell gemäss den gültigen Guidelines bestimmt werden.
24 Seite 24 Empfehlungen beim Statinbericht 3. Eine Verschreibung von Statinen in der Primärprävention ist bei einem Risiko für ein tödliches kardiovaskuläres Ereignis von unter 7,5% (gemäss ESC-Score) nicht indiziert.
25 Seite 25 Fazit 1. Gesetzlicher Auftrag für eine Rationierung in der OKP. 2. (Statistische) Leben monetär bewerten Expliziter Schwellenwert bisher nicht offenbart. 3. HTA hat in der Schweiz Fahrt aufgenommen.
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